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Nicht der rechte Zeitpunkt

HG/DM
von

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wiederholt.

Wie lange ich schon nicht mehr im Ministerium gewesen war. Ich erinnerte mich nicht gerne an das letzte Mal an diesem Ort.

Es hatte sich damals um Papierkram gehandelt.

Es ging um Draco.

Seinen Tod.
 

Es überkam mich der Drang einfach umzudrehen und wieder zu einem der Kamine zu gehen um nach Hause zu flohen.

Ich sollte jedoch öfters dieses Verlangen am dem Tag bekommen, wie ich viel später bemerkte.
 

Keiner achtete auf mich. Ich schien gar nicht da zu sein für die gewaltigen Menschenmengen, die ihren gewohnten Gang gingen.

Viele von ihnen kannte ich. Teilweise alte Klassenkameraden, die sich auf dem Weg zu ihrer Arbeit befanden, teilweise bekannte Zauberer, die sich ab und an, an solchen Orten trafen, um sich aufzuspielen und sich der Öffentlichkeit zu zeigen.
 

Ich sollte mich im dritten Stock bei einem alten Bekannten melden. Seamus Finnigan.

Er war ein Auror geworden. Jedoch kein unbekannter. Er hatte bei einigen wichtigen Verhaftungen von Todessern geholfen und war somit schnell aufgestiegen.

Es waren in seinem Brief keine Worte der Bekanntschaft gefallen. Alles war förmlich gewesen, so wie es auch sein musste.
 

Langsam und bedacht nicht aufzufallen, machte ich mich auf den Weg zu den Aufzügen und es dauerte nicht lange und ich stand vom dem besagten Büro und überlegte fieberhaft was ich sagen sollte. Was er von mir wollte und warum ich nicht einfach auf der Stelle kehrt machte und wieder nach Hause ging und wieder mein gewohntes Leben führte.
 

„Hermine?“, mein Körper war in nur wenigen Sekunden versteift und ich hatte das Gefühl die Luft blieb mir weg. Unter tausend Stimmen würde ich diese eine Stimme erkennen und zuordnen können. Niemals würde ich den Klang dieser Stimme vergessen, wenn sie meinen Namen aussprach.
 

„Schön dich zu sehen. Wir warten bereits auf dich.“, ich wollte den Mund aufmachen und eine Begrüßung erwidern, doch bei der zweiten Aussage blieb mir der Atem stehen. Sie warteten bereits auf mich? Wer war ‚wir’? Was machte Ron hier überhaupt? Schließlich wusste ich doch, dass er sich einen anderen Weg ausgesucht hatte als die eines Aurors.
 

Ohne auch nur auf eine Erwiderung meinerseits zu warten, öffnete er die Tür und zog mich sachte am Arm hinter sich her in das Büro. Bevor ich überhaupt realisieren konnte, was mich in diesem Raum erwartete, wurde ich entwaffnet und die Tür magisch verriegelt.

Vor mir standen Seamus, Harry, Moody, Ginny mit Eliza auf dem Arm und Fred.
 

„Was?“, hauchte ich verwirrt und sah sie alle eindringlich an. Der Blick für Harry fiel kürzer aus als die der anderen, doch es war mir irgendwie nicht möglich Harry anzuschauen. Es war zu viel zwischen uns passiert und ich war verletzt und es schmerzte wieder, wenn ich ihn sah.
 

„Hallo Hermine.“, begrüßte mich Fred und ging auf mich zu um mich kurz in den Arm zu schließen. Seamus tat es ihm gleich und Moody nickte mir nur grimmig zu. Ron stand direkt hinter mir, ich konnte seinen Atem wahrnehmen und Harry schaute mich traurig lächelnd an.
 

„Was soll das?“, fragte ich erneut. Mein Gehirn raste, wie es schon lange nicht mehr raste. Ich war nicht darauf angewiesen viel nachzudenken, nicht mehr. Es war einfach nicht mehr nötig mehr Gedanken an etwas zu verschwenden, als überhaupt nötig. Doch dieser Augenblick brachte mich wieder dazu mein Gehirn zu fördern.
 

„Es sieht vielleicht komisch für dich aus Hermine, doch ich muss, eher gesagt: wir müssen mit dir reden.“, Harry hatte wieder das Wort ergriffen und mir war zum wiederholten Male danach einfach umzudrehen und zu gehen. Ich wollte nicht mit ihm reden. Ich wollte ihn nicht einmal sehen. Für Ron galt das Selbe. Es war einfach zu viel passiert in der Zeit nach Dracos Tod.
 

Ich antwortete ihm nicht, doch er schien zu wissen, dass ich ihm zuhöre, denn er fuhr fort. Jedoch zauberte er vorher noch einige Stühle herbei und ich setzte mich widerwillig nachdem ich Ginnys bittendes Gesicht sah.
 

„Ich kann wirklich verstehen, dass du mich und Ron nicht sehen, hören und spüren willst und ich kann es dir nicht übelnehmen. Ich kann dich verstehen. Doch so wie es heute ist, musste es sein.“, seine Worten verwirrten mich. Warum musste es denn so sein? Ich verstand es nicht. Und es machte mich fast rasend. Ich hasste es wenn ich etwas nicht verstand und es auch nicht so aussah, dass ich selbst auf die Lösung kam.
 

„An dem Tag, als Voldemort fiel, hast du einiges verpasst Hermine und es ist einiges passiert, was wir dir verschwiegen haben. Ich weiß, dass du es mir wohl nie verzeihen wirst, doch ich will, dass du weißt, dass es nur zu deinem Wohl war - und ich und ich spreche sicherlich auch in Rons Namen - nie verletzten wollte.“
 

„Komm zum Punkt.“, ich merkte selbst, wie kalt meine Stimme war und irgendwie verabscheute ich mich in dem Moment ein wenig. Ich erkannte mich nicht wieder. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mit Harry je so sprechen würde und er praktisch um Verzeihung bettelte.
 

„In der entscheidenden Schlacht habe ich einen Schwur abgelegt.“, redete er weiter und er schaute mir direkt in die Augen. Ich konnte seinem Blick nicht standhalten. Es verletzte mich in seine grünen Augen zu blicken, die jahrelang für mich dagewesen waren und mich am Ende verletzt hatten.
 

Noch immer sagte ich nichts auf seine Erzählung hin. Es ergab für mich noch keinen Sinn, dass ich hier war und er mir das erzählte. Ich hoffte nur, dass ich schnell nach Hause konnte. Damit ich Harry nicht anblicken musste, wandte ich meinen Blick auf meine Tochter, die wild rumbrabbelte und Ginny an den Haaren zog.

„Ich habe geschworen, dass ich alles unternehmen werde um dich und Eliza zu schützen.“, ich riss meine Augen auf und drehte wie in Zeitlupe meinen Kopf zu ihm. Er hatte was getan?
 

„Ron hatte genau den selben Eid abgelegt.“, fügte er noch hastig auf ein Räuspern neben mir.
 

„Eliza? Du wusstest von ihr?“, fragte ich ihn vollkommen überrascht. Nicht einmal ich wusste von der Schwangerschaft zu der Zeit, wie konnte er es dann wissen, der nicht einmal was von meiner Beziehung zu Draco wusste?
 

„Ja, ich wusste von ihr. Aber ich habe erst an dem Abend von ihr erfahren, um deine Frage zu beantworten.“, es schmerzte doch ein wenig, dass er mich immer noch so gut kannte und die Frage, die mir auf der Zunge brannte, direkt beantwortete.
 

„Draco hatte es mir an dem Tag anvertraut und auch ihm hab ich mein Wort gegeben auf dich aufzupassen.“, mir blieb die Luft weg. Wie konnte es sein? Wie konnte es sein, dass Harry das alles gewusst zu haben schien und er Draco so etwas schwor.
 

„Er wusste, dass er sterben würde.“, hauchte ich mit meiner zittrigen Stimme. Anders konnte ich es mir einfach nicht erklären. Obwohl ich mit Draco zusammen war, hatte ich es vor meinen Freunden geheim gehalten und es kam – wie ich dachte – erst mit seinem Tod zum Vorschein. Doch laut Harrys Erzählung hatten er und Ron es schon gewusst.
 

„Jain.“, es war keine Frage gewesen, die ich gestellt hatte, doch er schien sich dazu verpflichtet gefühlt zu haben zu antworten.
 

„Er ist an dem Tag sehr früh morgens zu mir gekommen und hatte Ron direkt mitgenommen. In einem der Räume hatte er uns dann erklärt, dass er dich liebte und ihr seit geraumer Zeit ein Paar wärt.“
 

„Es war natürlich ein Schlag mitten ins Gesicht und es dauerte auch einige Zeit bis wir es glauben konnten. Wir haben viel gestritten, uns gegenseitig gedroht und all das Zeug. Du kennst uns Hermine.“, Ron hatte das Wort ergriffen und er lächelte mich ein wenig entschuldigend von der Seite an.

Ich konnte es mir wirklich vorstellen.

Immerhin waren die Beiden meine besten Freunde seit dem ersten Schuljahr und es waren schon einige Dinge, die wir gemeinsam erlebt hatten.
 

„Er erklärte, dass er durch einen Zufall rausbekommen hatte, dass du Schwanger wärst. Wie genau es dazu kam, dass er es bemerkte, hatte er uns nicht verraten.“, Harry hatte wieder das Wort ergriffen und mein Blick lag auf Eliza.
 

Draco wusste damals, dass er Vater werden würde.
 

Tief in innerem freute ich mich über diese Information, da ich mir immer wieder Gedanken gemacht hatte, dass Elizas Vater nie über seine Tochter bescheid gewusst hatte.
 

Er hatte vorher abgesichert, dass jemand auf uns beide aufpassen würde, wenn er nicht mehr da war. Auch wenn es der unbrechbare Schwur gewesen war.
 

„Moment. Wenn ihr ihm das Schwören musstet, warum könnt ihr mir davon erzählen?“, diese Erkenntnis hatte ich vollkommen außer Acht gelassen. Niemand konnte – ohne zu sterben – von dem Inhalt des Schwures reden.
 

„Du weißt doch genau unter welchen Bedingungen du darüber reden darfst, Hermine.“, meinte wieder Ron. Moody, Ginny, Fred und Eliza sprachen die ganze Zeit kein Wort. Sie hielten sich zurück und beschäftigen sich miteinander. Fred spielte bereits mit einer Handpuppe rum und brachte meine Kleine zum Kichern.
 

Mein Gehirn begann zu rasen. Es tat schon fast weh so viel nachzudenken. Doch es wollte einfach keine rationale Lösung in meinem Kopf erscheinen.
 

„Ich habe Potty und Wiesel von dem Schwur befreit.“, selten war es zu Momenten wie diesen in meinem Leben gekommen. Meine Gedanken stoppten mit einem Schlag. Mein Mund wurde trocken, mein Gesicht wurde bleich und ich zitterte wie Espenlaub.

Es konnte nicht wahr sein. Mein Gehirn spielte mir einen Streich, einen wirklich bösen Streich.

Ich merkte nicht einmal, wie mir die Tränen die Wange runter liefen, ich merkte nicht, dass meine Hände zu Fäusten geballt waren. Ich merkte nur noch eine Sache.
 

Ich stand auf und drehte mich langsam um.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Monny
2011-04-29T18:11:04+00:00 29.04.2011 20:11
Oh mein Gott. Ist Draco wieder da??. Freu mich schon auf das nächste Kap um zu wissen wie es weiter geht und um zu wissen ob es wirklich Draco ist der da hinter hier steht^^.

gez.Monny^^.
Von:  RaraLu
2010-10-13T07:12:20+00:00 13.10.2010 09:12
uaaah!
unheimlich gut und unter die haut gehend die story.
bitte schreib schnell weiter!
Von: abgemeldet
2010-10-06T17:10:59+00:00 06.10.2010 19:10
Ähm...
DAS IST JA WOHL TOTAL GEMEIN!!!

Wie kannst du an so einer Stelle stoppen? Das ist wirklich, wirklich fies! Ich muss ehrlich sein, dass ich den Gedankengängen irgendwie nicht ganz folgen konnte, aber das war jetzt nicht so schlimm. Ich will jetzt nur ganz schnell wissen, was Draco ihr zu sagen hat!!!

Lg
Lufix
Von:  CharleyQueens
2010-10-06T09:21:52+00:00 06.10.2010 11:21
erste!!
wirklich spannend, dieses kapitel. vor allem der letzte teil. das draco von hermys schwangerschaft wusste, war wirklich interessant und auch dass er ausgerechnet ron & harry als "leibwächter" ausgesucht hat. allerdings frag ich mich, warum der schwur von ihnen genommen wurde und ob sie eliza noch immer schützen werden. mach auf jeden fall weiter so!


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