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Rockin' Heaven

von

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„Ui! Marika hat einen Freund!!!“

„Quatsch. Bis jetzt ist er nicht mein Freund. Außerdem, fass dich lieber mal an deine eigene Nase!“

Marika war bei ihrer Freundin Ginger zu Besuch. Sie hatten sich lange nicht gesehen, da Ginger erst zwei Wochen in den Urlaub gefahren war und Marika oft mit Chris unterwegs war. Langsam ließ das warme Wetter nach und der Herbst stand vor der Tür. Dieses Wetter war eindeutig angenehmer, auch wenn Regen nicht gerade ihr Lieblingswetter wieder spiegelte.

„Und du warst mit ihm echt shoppen? Welcher Kerl geht shoppen?“, wunderte sich Ginger.

„Weiß nicht. Ihm war es egal und ich denke, es hat ihm schon ein wenig Spaß gemacht.“

„Hast extra viel anprobiert, was?“ Sie mussten lachen.

„Und wie läuft es so mit Kai?“

„Joar, ganz okay.“

Marika legte einen erwartungsvollen Gesichtsausdruck hin. Ginger wurde daraufhin hibbelig.

„Okay, wir sind so kurz davor das glücklichste Paar der Welt zu werden.“ „Wusste ich doch! Schon, wo ich euch das erste Mal zusammen gesehen hab.“

„Er hat mich fast jeden Tag angerufen, als ich weg war. So süß von ihm!“ Marika freute sich richtig für ihre Freundin. Lange hatte sie darauf gewartet, so etwas zu erleben. Lucas betrat das Zimmer.

„Wat willst du denn?“, fragte seine Schwester scherzhaft.

„Nischt besondres!“

„Boar, geht ihr mir auf den Keks.“, mischte sich Marika nun ein. Letzten Endes lachten sich die drei fast schlapp.

„Ich wollte eigentlich nur wissen, ob ihr heute Abend wieder mit in den Club kommt. Die haben heute Happy Hours. Bestell ein, bekomme zwei.“ „Du bist perfekter Werbungsträger, weißt du das?“, neckte seine Schwester ihn.

„Wie auch immer, hört sich jedenfalls gut an.“, warf Mari ein. „Gut! Dann kommt ihr?!“

„Aber natürlich!“, antworteten beide im Chor. Lachend verließ Lucas das Zimmer wieder.

„Wie wär’s, wenn wir zu mir fahren? Nimm gleich deine Sachen mit und wir machen uns dann da fertig. Haben wir es dann nicht so weit.“

„Gute Idee. Kannst mir gleich mal sagen, was ich anziehen soll.“ „Irgendwas Nuttiges.“ Ginger sah sie neckisch an. „Ja. Ich steh auf unartig.“, vervollständigte Marika ihren Satz. Nach einer halben Stunde Suche, konnten sie sich endlich auf den Weg machen. Marika war selten in dieser Gegend der Stadt.

Es war ein völlig anderer Stadtteil und wenn sie Ginger nicht unbedingt besuchen wollte, sah sie keinen Grund sich dort aufzuhalten. Ginger kannte natürlich einige Schleichwege, durch die sie mit dem Fahrrad schneller vorankamen. Ein Weg führte zu einer Straße, welche nicht weit vom Stadtteil, in dem Marika wohnte, entfernt war. Als sie dort entlang fuhren viel Marika ein altes Haus auf. Es war schon ziemlich vermodert und anscheinend wohnte dort keiner mehr.

„Weißt du was das für eine Bruchbude ist?“, fragte sie ihre Freundin, während sie immer langsamer wurde und schließlich vor dem Tor des Hauses stehen blieb.

„Nicht unbedingt.“, antwortete sie ihr und blieb neben Mari stehen.

„Da wohnt schon ewig keiner mehr drin. Da soll vor knapp zehn Jahren mal ein Brand gewesen sein, bei dem fast alle Bewohner umkamen. Seitdem hat da keiner mehr drin gewohnt. Das Haus wurde ja noch nicht mal saniert. Das Erdgeschoss soll wohl noch ganz intakt sein, nur die obere Etage ist völlig ausgebrannt.“

„Man. In der ihrer Haut will man echt nicht stecken.“

„Ich weiß, was du meinst.“

„Na gut. Lass uns weiter, sonst kommen wir heute nicht mehr zum Club.“
 

Die Uhr zeigte neun und Marika und Ginger waren gerade fertig und wollten sich auf den Weg machen.

„So. ich hab alles, was wichtig ist. Meine Sachen kann ich mir ja dann später holen.“

„Mmmmh.“, hörte sie nur von ihrer Freundin. Neugierig sah sie in die Küche, wo Marika, an die Küchenzeile gelehnt, heftig auf ihren Handytasten herumdrückte.

„Alles klar?“, wollte sie nun von ihr wissen.

„Ja. Ich schreib Chris nur, dass ich in den Club geh’. Vielleicht kommt er ja.“

„Wäre schön. Dann würde ich ihn wenigstens auch mal kennen lernen.“, freute sich Ginger.

„Machen wir uns los. Dein Bruder wartet bestimmt schon.“

Als sie am Club ankamen, stand wie eh und je eine große Menge Leute davor. Marika wunderte sich immer wieder, was die alle vor dem Club wollten. Wahrscheinlich war es drin einfach zu voll und mit diesem Gedanken hatte sie voll ins Schwarze getroffen. Es war schier unmöglich Lucas dort zu finden. Aber das war ja nicht so wichtig. Irgendwann würden sie ihn schon sehen oder er sie. Marika trank diesmal nicht so viel. Lieber etwas mehr alkoholfrei, so konnte man schließlich auch Spaß haben. Gegen Mitternacht verschwand sie auf der Toilette.

Sie musste sich erst einmal etwas frisch machen. War auch ziemlich heiß dort. Als auf dem Rückweg zu ihrer Freundin war, suchte sie etwas in ihrer Tasche und achtet nicht darauf, wo sie eigentlich hinlief. Es war vorprogrammiert, dass sie so jemanden anrempeln musste.

„Oh, Entschuldigung.“, brachte sie hervor, bevor sie die Person überhaupt ansah.

„Ach wirklich?“, bekam sie zurück. Diese Stimme kannte sie.

„Chris! Ich dachte, du kommst nicht mehr.“ Überrascht aber trotzdem glücklich begrüßte sie ihren Freund.

„Hatten wir nicht ausgemacht, dass du dich nicht im Dunkeln draußen aufhältst?“, bemerkte er.

„Ach, das gilt noch? Na ja, aber ich hab dir ja Bescheid gesagt und allein bin ich auch nicht. Außerdem ist doch nichts Gefährliches hier. Bin ja schließlich auch nicht zum ersten Mal hier!“, antwortete sie trotzig, aber trotzdem lieb gemeint. Er schien dies nicht lustig zu finden und sah sie nur an. Marika machte sich daraus jedoch nichts, sie wusste ja nun schon langsam wie er tickte und zog ihn deshalb in Richtung Ginger und Lucas, der sich in dieser Zeit auch mal blicken ließ.

„Da bin ich wieder!“

„Und nicht allein, wie man sieht.“, bemerkte Ginger sofort. Marika lachte nur, während Chris nur wieder den Boden anstarrte und gar nicht reagierte. Ginger ließ sich so etwas natürlich nicht bieten und sprang daher von ihrem Hocker und ging zu ihm hinüber.

„Freut mich dich kennen zu lernen. Chris, nicht?“

Dieser sah sie nur kurz an und verschwand dann in Richtung Ausgang. „Kann es sein, dass er nicht so kontaktfreudig ist?“

Marika sah ihm besorgt nach. Dass er aber auch immer so stur sein musste. Was war daran nur so schlimm mal Kontakt zu anderen Menschen zu haben. Sie ging ihm nicht sofort nach. Er sollte schließlich nicht denken, dass er sich alles erlauben konnte. Lange hielt sie es jedoch nicht aus.

Gegen viertel zwei verabschiedete sie sich von ihren Freunden und verließ dann auch den Club. Draußen waren nun viel weniger Leute. Es war auch um einiges kühler geworden. Nicht unbedingt unangenehm, aber trotzdem gewöhnungsbedürftig. Sie sah sich um. War er doch schon gegangen? Das konnte sie sich bei ihm nicht vorstellen.

Nie im Leben hätte er sie dort allein durch die Nacht laufen lassen. Jedoch hatte sie es ja provoziert. Sie meinte, sie wäre ja nicht allein und als er ging, interessierte sie es auch nicht. Vielleicht war er doch sauer. Marika schnaufte kurz. Warum musste sie auch gerade auf so einen komplizierten Typen stehen. Aber sie war ja selbst Schuld. Also machte sie sich auf den Weg. Rechtsseitig von ihr befand sich ein kleines Waldstück. Fünf Minuten musste sie dort allein lang laufen um zu ihrer Straße zu gelangen. Diesen Weg lief sie zum ersten Mal alleine, wirklich froh war sie darüber jedoch nicht. Sie hatte es fast geschafft als sie einige Meter vor sich etwas am Rand erkannte. Das Aufleuchten einer Zigarette?, fragte sie sich leise. Sie wurde unruhig und traute sich kaum noch ein Schritt weiter zu gehen. War dort wirklich jemand?

Mit einem Mal fasste ihr eine Person von hinten auf die Schultern. Vor Schreck zuckte sie fürchterlich zusammen und drehte sich schwungvoll um.

„Alles okay bei dir?“, fragte ihr Freund Chris besorgt.

„Du Idiot. Kannst mich doch nicht so erschrecken. Ich hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen.“, meckert sie, bevor sie ihn erleichtert umarmte.

„Ein Glück. Ich dachte schon du lässt mich allein nach Hause gehen.“

Er schüttelte den Kopf.

„Schön, dass du nicht gegangen bist.“, sie machte eine kurze Pause, „Aber ich fand das trotzdem nicht toll, was du gemacht hast. An meinen Freunden ist nichts Schlimmes. Du kannst dich ruhig mit ihnen unterhalten.“

Er antwortete nicht sondern, sah sie nur liebevoll an. Sie lächelte zufrieden. Sie wusste, dass er verstand, aber ändern würde er sich trotzdem nicht. Dann fiel ihr die Sache von vor wenigen Minuten wieder ein und sie drehte sich erschrocken und blickte den Weg hinab.

„Was ist?“, fragte er nun erstaunt.

„Bevor du mich so erschreckt hast, war da vorn irgendwas.“

„Und was?“

„Weiß nicht. Ein Aufglühen, wie bei einer Zigarette, aber ich konnte niemanden sehen.“

Er zuckte die Schultern und die beiden liefen weiter. Bis sie bei Marika ankamen, redeten sie kaum ein Wort miteinander. Anscheinend hatte Chris wieder einen seiner Tage oder er war immer noch ein wenig angefressen. Trotzdem war er es, der dann zuerst das Wort ergriff. „Kann ich dich morgen Abend abholen? Heute ist schlecht und tagsüber hab ich morgen auch keine Zeit. Aber...“

„Du willst mir was zeigen?“, fragte Mari nun erwartungsvoll. Chris hatte sie in letzter Zeit öfters so überrascht und daher freute sie sich immer wieder, wenn ihm was Neues eingefallen war.

„Ja.“, lachte er sanft. „Etwas, was ich nur dir zeigen will.“

Nach diesem Satz ging er und ließ die nun völlig aufgeregte

Marika allein dastehen. Etwas das er nur ihr zeigen will? Was konnte das nur sein? Die ganze Zeit dachte sie darüber nach, während sie sich bettfertig machte. Als sie am Fenster vorbei ging, hatte sie dann so ein komisches Gefühl. Als würde sie jemand beobachten. Auch dachte sie erst, dass sie wieder ein kleines Licht auf der anderen Straßenseite gesehen hätte. Als sie genauer hinsah entdeckte sie jedoch nichts und legte sich daher dann in ihr Bett. Schlaf bekam sie jedoch nur wenig, denn sie war viel zu aufgeregt.
 

Als Kira ihre Tochter zum essen holte, war diese gerade krampfhaft am überlegen, was sie am Abend anziehen sollte. Nichts gefiel ihr. In letzter Zeit war sie echt wählerisch geworden.

„Ach Schatz. Da bist du ja. Ich ruf dich schon minutenlang. Was machst du denn?“

Ungläubig sah sie sich im Raum um. Überall lagen Sachen herum und ihre Tochter stand mittendrin.

„Ich weiß nicht!“, meckerte sie nur zurück.

„Triffst du dich etwa wieder mit ihm?“ Marika sah ihre Mutter verwundert an.

„Ach komm. Ich merk doch, was hier los ist. Schon seit Wochen bist du so komisch und dein Vater hat auch schon so geheimnisvoll getan. Ich hoffe er ist nett und du stellst ihn uns dann mal vor.“, meinte Kira noch, bevor sie das Zimmer wieder verließ.

Aus dem Flur schallte noch ein, „Komm dann bitte essen!!“, und schon war sie wieder verschwunden.

Als Marika dann die Küche betrat, wuselte ihre Mutter wie wild herum. Heiße Töpfe, heiße Kartoffeln und was nicht noch alles so heiß war. Gino beobachtete das Ganze ziemlich belustigt, machte aber auch keine Anstalten Kira mal zu helfen. Der jungen Frau war aber klar, dass es ins Desaster führen würde. Wenn ihre Mutter kochte, dann durfte kein anderer in die Küche . Höchstens am Tisch durfte man sich aufhalten, aber auch nur, wenn man keinen Mucks von sich ließ. Nach dem Essen widmete Marika sich wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung. Klamotten ausmisten. Sie musste doch irgendetwas Anständiges haben. Als sie gerade die Sachen nur so umher warf, klingelte ihr Handy. Sie las die Nachricht und kippte balle aus den Latschen. Um neun wollte Chris sie abholen. Völlig gestresst sah sie auf die Uhr und musste feststellen, dass es ja schon kurz vor acht war. Nicht nur, dass sie immer noch kein Outfit gefunden hatte. Sie musste sich auch noch ein bisschen stylen. Nun wurde sie noch hektischer und als ihr Stiefvater kurz nach oben kam, um etwas aus seinem Heimbüro zu holen, hätte sie ihn fast umgerannt.

„Sorry! Bin in Eile!!“, rief sie ihm nur kurz zu und verschwand dann hinter der Badezimmertür. Gino lachte nur und nahm dann seine Beschäftigung wieder auf. Als Marika das Bad wieder verließ, hatte sie noch kurz Zeit um ihr Zimmer ein wenig aufzuräumen.

Schon wenige Minuten vor neun befand sich das Mädchen vor ihrer Haustür und blickte die Straße auf und ab. Pünktlich wie die Sonnenuhr hielt ihr Freund vor ihr.

„Hey! Na, alles klar?“, fragte sie erfreut während sie einstieg und sich anschnallte. Er lächelte und nickte kurz. Marika hatte Probleme etwas zu erkennen, da im Auto kein Licht war und die Laterne draußen auch nicht wirklich erhellend wirkte. Ohne ein weiteres Wort fuhr er los. Zu Beginn konnte das aufgeregte Mädchen noch erkennen, wo sie sich befand. Aber kurz nachdem sie die Stadt verließen, hatte sie die Orientierung völlig verloren. Obwohl die Gegend ihr gänzlich unbekannt vorkam, waren sie insgesamt nur eine knappe halbe Stunde gefahren.

„Und wo sind wir jetzt?“, wollte sie nun wissen, als er anhielt und das Auto abstellte.

„Lass dich überraschen.“, meinte er nur und stieg aus. Nachdem er noch eine Tasche aus dem Kofferraum geholt hatte, ging er mit ihr einen schmalen Weg entlang, der zu einem kleinen See führte. Marika blieb stehen und beobachtete das glitzern des Wassers, als sie dann bemerkte, dass Chris eine kleine Böschung hinunter ging.

„Warte!“ Schnell lief sie ihm hinterher und verlor dabei fast die Balance. Er reichte ihr die Hand und führte sie dann zu einer geschützten Stelle am Wasser. Von dort hatte man einen weitreichenden Blick auf den See. Marika war beeindruckt. Nicht nur der Mond und die Sterne spiegelten sich im Wasser, auch unzählige Glühwürmchen tummelten sich darüber. Chris holte eine Decke aus seiner Tasche und breitete sie auf dem Gras aus. Sie setzten sich und redeten die erste Zeit kaum miteinander.

Die Grillen zirpten neben ihnen im hohen Gestrüpp und immer wieder summten die Glühwürmchen um sie herum. Sie verschwanden dann aber schnell wieder, wenn sich einer von ihnen bewegte.

„Das ist echt schön hier. Wie hast du diesen Ort gefunden?“

„Zufall. Seitdem komm ich öfters her. Eigentlich nur allein. Du bist die erste Person, der ich das zeige.“

„Danke.“

Der Nachthimmel war völlig klar, daher war es recht kühl in dieser Nacht. Da Marika mit so etwas nicht gerechnet hatte, trug sie nicht gerade passende Sachen. Sie zog ihren Rock immer wieder etwas nach unten und verschloss die Arme vor ihrer Brust.

„Ist dir kalt?“

„Ähh, na ja. Ist schon etwas kühl.“, antwortete sie. Sie sah in seinen ruhigen Augen, die ihr sagten ‚Komm her.’, denn er selbst schien es nicht zu können. Sie rückte näher und lehnte sich leicht an ihn.

Nur wenige Sekunden später legte er seinen linken Arm um ihre Taille. Es dauerte nicht lange und ihr war kaum noch kalt. Ganz im Gegenteil. Mit ihrer Hand spielte sie an seinem rechten Handschuh herum und lauschte mit dem Ohr an seiner Brust seinem Herzschlag. Sie bemerkte, wie sich der Herzschlag beschleunigte. Als sie nach oben sah, wendete auch er seinen Blick und sah ihr direkt in die Augen. Langsam kam er näher, wich aber dann wieder etwas zurück. Marika wusste, dass es bei ihr lag und diese Chance nutzte sie auch.

Sie kam seinem Gesicht näher und berührte seine Lippen. Kurz, aber viel sagend. Daraufhin schienen auch seine Hemmungen völlig gelöst und er küsste sie lang und innig. Als er den Kuss wieder löste, sah er sie nur noch kurz an und schaute dann wieder auf den ruhigen See. Marika beobachtete ihn noch kurz, bevor sie ihren Kopf wieder an seinen Oberkörper legte. Sie genoss die Stille und seine Wärme und war schon fast am einschlafen, als Chris sie unerwartet aus ihren Träumen riss.

„Wir sollten gehen. Es ist schon spät.“

Sie stöhnte. „Müssen wir wirklich?“

Er musste lachen, stand aber auf und zog sie hinter sich her. Auf dem Weg nach Hause war Marika wieder am dösen.

„Wir sind da.“, hörte sie jemanden sprechen, realisierte es aber nicht wirklich. Als sie dann eine Hand spürte, die ihrem Arm leicht entlang strich, öffnete sie doch die Augen und musste erkennen, dass sie sich nun trennen mussten. Er stieg zusammen mit ihr aus, um sie noch kurz zu verabschieden. Sie legte sich in seine Arme und machte damit eindeutig klar, dass sie nicht gehen wollte.

„Ich muss morgen wieder arbeiten.“

„Oh.“ Sie sah ihn an. „Dann sehen wir uns nicht mehr so oft?“

Er schüttelte den Kopf. „Wann immer du willst.“, meinte er nur und lächelte sanft. Sie nickte kurz und gab ihm noch einen leichten Kuss, bevor sie ins Haus ging. Drin sah sie noch aus dem Fenster und wartete, bis er wegfuhr. Sie winkte noch und wollte gerade nach oben gehen, als sie wieder dieses leichte Licht auf der anderen Straßenseite entdeckte. Diesmal erkannte sie auch einen leichten Umriss. Es stand also wirklich jemand dort. Als sie versuchte etwas zu erkennen, spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter.

„Papa! Ich glaub’s ja nicht! Willst du mich töten?“

Ihr Vater sah sie erstaunt an.

„Was machst du hier?“

„Deine Mutter hatte mich angerufen. Weil du solange weg warst, hat sie sich Sorgen gemacht.“

„Oh...“

„Marika! Wo warst du denn nur!“

„Mama! Bitte. Ich bin erwachsen!“, antwortete sie genervt.

Kira atmete erleichtert aus und verschwand in der Küche. Marika sah verunsichert zur Seite.

„Was ist?“, wollte ihr Vater nun wissen. „Ach. Ich weiß nicht. Ich glaub, da ist immer irgendwer und beobachtet unser Haus.“

Ihr Vater ging an ihr vorbei und schob die Gardine leicht zur Seite. Er schien aber nichts zusehen.

„Bist du sicher?“

„Ja. Ich hab schon öfters was bemerkt, aber weil ich mir nicht sicher war, hab ich nichts gesagt. Aber gerade eben hab ich jemanden gesehen.“ „Okay. Am besten, wir sagen deiner Mutter erst einmal nichts davon. Sollte wieder etwas sein, rufst du mich sofort an. Verstanden?“

Marika nickte und beschloss dann ins Bett zu gehen. Dieser Abend wird ihr wohl ewig im Gedächtnis bleiben.



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