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Die im Dunklen leben

von

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5. Kapitel

@22Verena1988: Ja, jetzt geht es richtig los. Ich denke es wird auch Zeit und zwar schon deshalb, weil Hermine mit ihrem Problem allein nicht weiterkommen wird. Also ist es sicherlich nicht das Schlechteste, wenn jemand Erwachsenes erfährt, was passiert ist. Dass dieser Erwachsene nun ausgerechnet Snape ist, ist allerdings für die arme Hermine etwas unangenehm.
 

5. Kapitel
 

Schon jetzt frustriert über das unvermeidbare Zusammentreffen mit dem, nicht nur bei Hermine, unbeliebtesten Lehrer, legte sie ihre Schülerrobe an und machte sich auf den Weg zu Snape.
 

Es war nicht so, dass sie Snape hasste, so wie Harry und Ron, aber sie fürchtete ihn. Und das zu Recht. Er war zwar der Lehrer, der Hermines Wissensdurst am besten verstand und auch jener, der sie im Unterricht am meisten forderte, aber gleichzeitig war er ein ungerechter Mensch, der Leistung nur anzuerkennen schien, wenn sie von reinblütigen Zauberern erbracht wurde, die zu seinem eigenen Haus gehörten. Anderweitige Leistungen ignorierte er gekonnt oder versuchte sie durch Einschüchterung im Keim zu ersticken. Dies alles führte nicht gerade zu einer angenehmen Lernatmosphäre, wenn man ein Gryffindor war. Oder ein Ravenclaw. Oder ein Hufflepuff.
 

Als Hermine an der Tür des Klassenraums ankam blieb sie kurz stehen, strich sich über den Rock, kontrollierte wie ihre Haare saßen und atmete noch einmal tief ein und aus. Mit dem Gefühl nicht mehr ruhiger werden zu können, klopfte sie an und wartete auf sein „Herein.“. Doch das kam nicht. Stattdessen wurde die Tür links von ihr aufgerissen und an die Wand gedonnert.
 

Snape bellte sie an, zu ihm zu kommen und als sie nicht schnell genug schaltete, schnauzte er: „Was soll das, Granger? Wird das heute noch, oder denken Sie ich habe ewig Zeit?“
 

Nun beeilte sich Hermine das Labor zu betreten. Der Raum war stickig und es roch nach verschiedenen köchelnden Zaubertränken. Bevor sie jedoch Gelegenheit hatte, sich genau umzusehen, erinnerte Snapes eindringliche Stimme wieder daran, dass sie nicht zum Vergnügen hier war. „Nun, Miss Granger, was liegt so schwer auf Ihrem Herz, dass Sie darüber sprechen müssen?“
 

Hermines Mund klappte auf und gleich wieder zu. Völlig perplex starrte sie ihn an und brachte kein intelligentes Wort über ihre Lippen. Ein unintelligentes allerdings auch nicht.
 

„MISS GRANGER, ich habe Sie etwas gefragt und ich erwarte eine vernünftige Antwort!“
 

„Sir, ich … ich weiß nicht, was Sie meinen.“, stammelte Hermine unsicher und trat instinktiv ein wenig von ihm weg.
 

Snape stieß ein kehliges „Ha.“ hervor und hielt ihr den Zettel hin, den sie an der Tür für Professor McGonagall hinterlassen hatte. „Dann, Miss Granger, bilde ich mir diesen Wisch hier wohl nur ein?“
 

Hermine schluckte, trat ihm dann aber mutig einen Schritt entgegen und antwortete: „Der war für meine Hauslehrerin bestimmt und es ist eine Angelegenheit, die ich mit ihr besprechen muss.“ Trotz lag in ihrer Stimme. Was bildete Snape sich eigentlich ein, einfach den Zettel von der Tür zu nehmen?
 

„Nun, dann sind Sie ja bei mir völlig richtig. Reden Sie endlich!“ Snape musste ein hämisches Grinsen unterdrücken. Diese nervige Besserwisserin würde gleich ihr blaues Wunder erleben.
 

Die Schülerin vor ihm war sprachlos und er ließ sie noch ein paar Sekunden zittern, bis er zur Erklärung ansetzte. „Ihre verehrte Hauslehrerin ist leider momentan etwas indisponiert und wird für einige Wochen ausfallen. Da alle anderen Professoren um Ausreden nie verlegen zu sein scheinen, wurde mir vom Direktor die Aufgabe übertragen vorübergehend die Gryffindors als Hauslehrer zu betreuen. Und nun, Miss Granger, fordere ich Sie ein letztes Mal auf, mit der Sprache herauszurücken!“ Jetzt unterdrückte er seine Häme nicht länger und seine Lippen kräuselten sich angesichts des immer blasser werdenden Mädchens vor ihm.
 

Hermine war noch immer, oder vielleicht auch schon wieder, sprachlos. Das musste ein ganz schlechter Scherz des Universums sein! In der Realität jedenfalls war es doch völlig ausgeschlossen, dass Snape jetzt ihr Hauslehrer war und sie ihm dann auch noch davon berichten musste, was sie angestellt hatte!
 

Und doch deutete alles daraufhin, dass es so war. Sie kniff sich in den Arm, spürte den Schmerz und begann zu akzeptieren, dass ihr keine Wahl blieb. Zu ihrem Glück waren erst wenige Sekunden vergangen, als sie sich gesammelt hatte und bereit war, sich so gut es ging aus der Situation zu retten. „Ich … ich … ich habe…“
 

Snape warf ihr einen äußerst bösen Blick zu und eingeschüchtert wie sie war, begann sie nun endlich ganze Sätze zu bilden. „Ich habe Probleme mit meinem Zauberstab.“
 

Die linke Augenbraue Snapes zog sich in typischer Manier nach oben und verharrte da auch, als er nachfragte: „Was genau für Schwierigkeiten?“
 

„Ich weiß gar nicht genau, es ob es an meinem Zauberstab oder an mir liegt, aber ich kann nicht mehr zaubern.“ Sie senkte den Blick und wartete auf sein Donnerwetter.
 

Doch das einzige, was aus Snapes Mund kam, war: „Seit wann genau, Miss Granger?“
 

„Seit gestern, Sir.“ Innerlich kämpfte Hermine gerade gegen ihren Fluchtinstinkt an, der ihr riet, jetzt so schnell wie möglich zu verschwinden.
 

Snape schwieg für einen Moment und begann dann im Raum auf und ab zu gehen. Hermines Nervosität steigerte sich immer mehr.
 

„Welchen Zauberspruch haben Sie zuletzt verwendet, Miss Granger?“
 

Verflucht! Das war die Frage, auf die sie ihm nun wirklich nicht antworten konnte, ohne eine Menge Ärger zu bekommen. „Ich weiß es nicht, Sir.“
 

„Sie wissen es nicht? Granger, ich glaube Ihnen kein Wort. Aber das macht nichts. Geben Sie mir Ihren Zauberstab und dann werde ich es auch ohne Ihre Hilfe herausbekommen.“
 

Widerstrebend tat Hermine, was er verlangte und zog den Stab auf ihrem Umhang. Für eine Sekunde fürchtete sie, er könne damit tatsächlich bestimmen, was sie am Vortag versucht hatte, doch dann fiel ihr ein, dass Harry und Ron gestern Nacht noch damit gezaubert hatten. Sie musste sich schwer das Lachen verkneifen, als Snape seinen Zauberstab an ihren hielt, „Prior Incantado“ murmelte und dann das rauchige Abbild eines Blumenstraußes in der Luft erschien. Mit grimmigem Gesicht sah er zu Hermine hinüber, bevor er „Finite Incantatem“ sagte und zu ihr trat.
 

„Ich werde es Ihnen jetzt genau einmal sagen und ich hoffe, Sie hören mir gut zu! Sie werden mir jetzt sofort mitteilen, was Sie gemacht haben, bevor Sie nicht mehr zaubern konnten, sonst werde ich zu anderen Mitteln greifen. Und glauben Sie mir, dann wird Ihnen dieses dämliche Grinsen schon bald vergehen! Haben Sie das verstanden?“
 

Hermine schluckte schwer und knetete nervös ihre Hände. Wie war sie nur auf den Gedanken gekommen, sie könne vor ihm verheimlichen, was geschehen war? Es half alles nichts. Selbst wenn sie bis zum Ende ihrer Schulzeit nachsitzen würde, sie musste es ihm sagen. „Ja, Sir.“ Dann tastete sie neben sich nach einen Stuhl und ließ sich ungefragt darauf sinken. „Es tut mir leid, Sir, aber ich weiß wirklich nicht genau, was geschehen ist. Ich werde Ihnen alles sagen, aber ich verstehe es ja selbst nicht.“
 

Zum wiederholten Male an diesem Abend zuckte Snapes Augenbraue nach oben. Das Mädchen schien tatsächlich mit sich zu kämpfen zu haben. Das war also kein dummer Scherz auf seine Kosten oder ein Versuch die verlorenen Punkte vom Nachmittag zurückzuholen. Nun denn, sollte sie sprechen. Er würde schon erfahren, was passiert war.
 

Noch einmal holte Hermine tief Luft, bevor sie dem Professor vom Verlauf ihres Geburtstages erzählte. Manches, was ihr unwichtig erschien, ließ sie aus und sprach stattdessen bald schon davon, welches Ritual sie in einem Buch der Bibliothek gefunden hatte. Sie nahm wahr, dass Snape daraufhin tief einatmete und sich an seinen Labortisch setzte. Mit Widerwillen erzählte sie ihm davon, dass sie beschlossen hatte, das Ritual durchzuführen und auch wohin sie dazu gegangen war.
 

Inzwischen hatte Snape die Arme vor seiner Brust verschränkt und schüttelte mit geschlossenen Augen stumm den Kopf. War es denn möglich, dass eine sonst so intelligente Schülerin eine solche Dummheit beging? Unglaublich!
 

Als Hermine vom Verlauf des Rituals erzählte und auch davon, dass danach ihr Zauberstab nicht mehr funktioniert hatte, nickte er vor sich hin. Ja, das erschien ihm logisch. Sämtliche magische Kraft, die ihn ihr gelegen hatte, war vermutlich von ihr abgeleitet worden. Wohin auch immer. Dummes, dummes Mädchen!
 

Von ihrem Heimweg berichtete Hermine nur knapp, ließ dabei sowohl Hagrid, als auch Harry und Ron aus dem Spiel und erzählte einzig, dass sie nur durch Harrys Versuche wisse, dass es nicht an ihrem Zauberstab liegen konnte.
 

Natürlich lag es nicht an ihrem Zauberstab! Es lag an ihr. Was glaubte sie denn, was sie dort im Wald gemacht hatte? In die Zukunft sehen? Wohl kaum. Was auch immer sie für ein Buch erwischt hatte, es musste schwarzmagisch und eine gut getarnte Falle sein. Sie hatte Glück gehabt, dass sie überhaupt lebend aus dem Wald gekommen war.
 

Alles in Snape schrie danach ihr die schärfsten Strafen aufzulasten, die er finden konnte, doch er unterdrückte diesen Impuls. Im Moment schien sie auch so schon genug gestraft. Stattdessen stand er auf und begann wieder durch den Raum zu wandern. Was sollte er ihr denn jetzt sagen? Dass sie keine Hexe mehr war? Wer konnte das wissen? Er entschloss sich letztlich ehrlich zu ihr zu sein.
 

Die Schulsprecherin saß da, knetete schon wieder ihre Hände, kaute nervös an ihrer Unterlippe und war leichenblass geworden, als er sich ihr zugewendet hatte. „Miss Granger, ich muss Ihnen wohl nicht sagen, dass dies die größte Dummheit war, die Sie oder einer Ihrer Freunde, sich jemals erlaubt haben.“
 

Sie schüttelte resigniert den Kopf. Nein, das musste er wirklich nicht. Das wusste sie auch so schon.
 

„Was haben Sie sich nur dabei gedacht? Oder viel besser: Haben Sie überhaupt gedacht? Vermutlich nicht, wenn ich mir ansehen, was Sie sich selbst angetan haben. Aber vielleicht wissen Sie das ja noch gar nicht.“ Er legte eine Pause ein und sah ihr direkt in die Augen. „Miss Granger, ich fürchte dieses Gefühl der versickernden Magie, war keine Sinnestäuschung. Dieses Ritual war vermutlich eine Falle. Eine, die Ihnen ihre gesamten magischen Kräfte geraubt zu haben scheint und ich bin mir keineswegs sicher, dass Sie sie zurückerlangen können.“
 

Hermine schlug die Hände vors Gesicht und unterdrückte die Tränen. Vor Snape würde sie nicht heulen. Also fuhr sie sich schnell durch die Haare und sah ihn gefasst an. „Gibt es denn keine Möglichkeit, da etwas zu machen, Sir?“
 

Snape hatte erwartet, sie in Tränen ausbrechen zu sehen, doch stattdessen schien sie stark genug zu sein, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen. Das imponierte ihm mehr, als ihm lieb war. „Ich weiß es nicht, Miss Granger. Ich kenne dieses Ritual nicht, was Sie durchgeführt haben und ich begreife nicht, wieso es Ihnen frei zugänglich war. Das Buch, in dem es stand, gehört in die verbotene Abteilung und stand dort vermutlich nur nicht, weil seine Gefährlichkeit bisher nicht bekannt war.“ Er setzte sich wieder und beschloss, dies sei kein Problem, mit dem er oder die Granger allein klar kommen konnten. „Gehen Sie jetzt, Miss Granger und kommen Sie morgen direkt nach dem Frühstück zum Direktor. Ich werde mit ihm besprechen, was Sie mir erzählt haben und dann sehen wir weiter.“ In seine Stimme klang beinahe so etwas wie Mitgefühl mit.
 

Verwirrt sah Hermine ihn an. Wenn der Zaubertrankprofessor einer Gryffindor Mitgefühl zeigte, egal wie gering das auch ausfallen mochte, stand es nicht gut, um sie. Ganz und gar nicht gut. Und trotzdem ging es ihr jetzt etwas besser. Jemand kannte ihr Problem und würde versuchen es zu lösen. Auch wenn es Professor Snape war, gab es ihr ein gutes Gefühl, dass sich noch dadurch verstärkte, dass sie begriff, ohne eine Strafe davongekommen zu sein. Im Hinausgehen drehte sie sich um. „Danke, dass Sie mir zugehört haben und mir helfen wollen, Sir.“
 

„Freuen Sie sich nicht zu früh, Miss Granger. Ich bin mir nicht sicher, dass Ihnen überhaupt noch irgendwer helfen kann.“
 

TBC
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-09-10T17:54:13+00:00 10.09.2009 19:54
Ich bin auch begeistert :-) Ich hatte echt ein riesen Donnerwetter von Snape erwartet, aber das kam ja dann letztendlich doch nicht. Bin schon total gespannt, wie es weitergehen wird :-)
Von:  Katherine_Pierce
2009-09-09T19:43:14+00:00 09.09.2009 21:43
Hm, looks like I'm the first one to comment ;)
Also, das war ein tolliges Chap. Ganz ehrlich, ich dachte Snape würde sie auslachen. Okay, sooo böse ist er dann auch wieder nicht. Dennoch bin ich furchtbar gespannt, was Dumbledore zu der ganzen Sache zu sagen hat.
*grins*
Hoffe, es geht bald weiter ;)

LG
Tarja


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