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Zurück in Japan...

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Der Paparazzi

Als die Tür hinter mir ins Schloss fällt, bleibe ich kurz stehen und schlucke. Was habe ich da gerade nur getan?! Ich habe gerade den Mann, den ich über alles liebe – ja, ich hab’s eingesehen -, verletzt und alleine gelassen. Warum konnte ich nicht einfach sagen, dass ich ihn auch liebe? Hab ich etwa Angst, dass das ganze nur ein Spiel ist er mich verarscht? Habe ich so wenig vertrauen in ihn? Dabei klangen seine Worte so ehrlich… und dieser Ausdruck in seinen Augen… so was kann man gar nicht spielen… Wieder schlucke ich. Ich sehe mich kurz um und bemerke, dass ich immer noch vor seiner Haustür stehe. Ich seufze leise und gehe auf den Gehweg. Wieder sehe ich mich kurz um und entdecke ein paar Mete weiter ein schwarzes Auto. Seine Tür steht offen und an den Wagen gelehnt steht ein Mann, der sich gerade Fotos anguckt, die er gemacht hat. Sofort wird es mir klar: Das ist der Spanner von eben! Tja, bin wohl doch nicht so verpeilt, wie alle immer glauben… Ich setze mich in Bewegung und gehe zu dem Kerl. Dort angekommen räuspere ich mich kurz um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Als er aufsieht und mir direkt ins Gesicht schaut, schluckt er und will in sein Auto flüchten. Jedoch packe ich ihn vorher am Arm und halte ihn davon ab.

„Was haben Sie denn da für Fotos?“, frage ich in einem übertrieben freundlichen Ton.

„Ano… von… ehm… meiner Familie…“ Haha! Verarschen kann ich mich alleine! Immerhin konnte ich einen Blick auf das Display erhaschen und dort zwei Personen, die Miyavi und mir verdammt ähnlich sahen, in einer eindeutigen Position erkennen.

„Ich darf doch mal, ne? Danke!“ Ohne überhaupt eine Antwort oder Reaktion abzuwarten, nehme ich mir die Kamera und schaue noch mal auf das Display.

„Also, dafür, dass das ihre Familie ist…“ Ich schalte das Ding aus und nehme die Speicherkarte heraus. So eine Digitalkamera ist doch verdammt praktisch!

„Hey, geben Sie das wieder her!“ Die Speicherkarte stecke ich ein, drücke ihm dafür ein paar Scheinchen in die Hand. Also hab ich sie ihm sozusagen abgekauft.

„Wenn da paar Fotos drauf sind, die mich nicht interessieren, kriegen Sie sie wieder…“, meine ich noch und setze mich dann wieder in Bewegung. Der Paparazzi ruft mir noch irgendwas von ‚Das können Sie doch nicht machen!’ oder ‚Ich zeige Sie an!’ hinterher, doch das interessiert mich herzlich wenig. Der sieht doch, wie ich das machen kann. Und soll der mich doch anzeigen… Hauptsache die Bilder landen nicht in der Öffentlichkeit! Wenn die Leute das erfahren, dann wenigstens von Miyavi oder mir und nicht von der Presse!

Den ganzen Weg über bin ich wieder mit den Gedanken ganz wo anders. Wo, kann man sich ja denken… Als ich wieder aufsehe, stehe ich bereits vor meiner Wohnungstür. Den Schlüssel halt ich in der Hand und wollte wohl gerade aufschließen. Was man so alles nicht mitbekommt, wenn man in Gedanken ist… Also stecke ich den Schlüssel in das Schloss und drehe ihn um. Mit einem ‚Klack’ lässt sich die Tür öffnen. Ich betrete meinen Flur, schließe die Tür wieder hinter mir und ziehe meine Schuhe aus. Sofort mache ich mich auf ins Wohnzimmer, lege mich dort auf dem Bauch auf die Couch und ziehe meinen Laptop zu mir heran, um ihn einzuschalten. Dann stehe ich wieder auf und krame meine Digitalkamera heraus. Nachdem ich mich wieder aufs Sofa gelegt habe, stecke ich die Speicherkarte in meine Kamera und schließe diese an meinen Laptop an. Ich öffne den Ordner und sehe mir die Bilder an. Also eines muss man dem Typen lasse: fotografieren kann er! Je länger ich mir die Bilder angucke, desto mehr zieht sich mein Herz zusammen. Warum zum Teufel bin ich vorhin einfach weggelaufen?! Es hätte doch so schön werden können…

Ich schlucke. Soll ich die Bilder löschen…? Vorerst entscheide ich mich dagegen. Hab ich wenigstens was für die einsamen Nächte… Ich lösche die Bilder von der Speicherkarte und schalte den Laptop dann aus. Ein leises seufzen kommt über meine Lippen. Jetzt, wo ich nichts mehr zum Ablenken habe, bilden sich kleine Tränchen in meinen Augen. Diesen Blick, den er gehabt hat, als ich nichts gesagt habe und als ich dann gegangen bin… den werde ich nie vergessen… er sah so verletzt aus… dabei will ich ihm doch gar nicht weh tun…

Irgendwann werde ich durch ein Klingeln aus meinen Gedanken gerissen. Ich sehe auf, weiß nicht wie lange ich hier schon liege. Mein Gesicht ist ganz nass und bestimmt auch rot. Schnell wische ich mir die Tränen weg, beruhige mich etwas und gehe dann zur Tür. Dort angekommen, öffne ich sie nur einen kleinen Spalt.

„Ach, du bist’s… komm rein…“, sage ich, öffne die Tür ganz und gehe zurück ins Wohnzimmer.

„Hm… klingt ja sehr begeistert… Hast du jemand anderes erwartet?“, ruft Aoi mir aus dem Flur zu, während er seine Schuhe auszieht.

„Nein…“, meine ich leise. Ich glaube kaum, dass er das gehört hat, aber na ja… Nur nebenbei kriege ich mit, wie er ins Wohnzimmer kommt und sich zu mir aufs Sofa setzt.

„Was ist passiert…?“, fragt er vorsichtig. Ich sehe zu ihm auf.

„Nichts, warum?“

„Weil du geweint hast…“ Ich schlucke.

„Nein, hab ich nicht…“, meine ich wieder nur leise.

„Aber deine Augen sind ganz rot… und alles in einem siehst du ziemlich verheult aus…“, sagt er ruhig. Ich schweige nur.

„Ärger mit Miyavi…?“, fragt er dann vorsichtig. Wieder schlucke ich. Woher weiß er das jetzt?! Um ihm wenigstens ne Antwort zu geben, nicke ich leicht.

„Was ist passiert?“

„Er hat gesagt, dass er mich liebt…“

„Na das ist doch schön!“, sagt er lächelnd, „Und was hast du gesagt?“

„Nichts…“

„Wie ‚nichts’?“

„Na nichts halt… Später bin ich gegangen…“

„Du bist was?! Liebst du ihn denn nicht?“

„Doch…“

„Aber…?“

„Nichts aber… ich kann es ihm bloß nicht sagen… ich kann ihm gegenüber nicht zu meinen Gefühlen stehen…“

„Das schlecht…“ Ich nicke zustimmend.

„Und was willst du jetzt machen?“ Ich zucke mit den Schultern. Gute Frage… Was soll ich jetzt machen? Ich würde ja zu ihm gehen, sagen dass ich ihn auch liebe… aber wenn ich ihm gegenüber stehe, kriege ich wieder kein Wort raus… Ich seufze schwer.

„Hey, das wird schon wieder…“, versucht Aoi mich aufzumuntern.

„Das glaube ich nicht… außer ich sage es ihm… aber wenn ich ihm dann gegenüber stehe, kriege ich wieder kein Wort raus…“, sage ich leise. Und wieder seufze ich. Vorsichtig zieht Aoi mich in seine Arme und streicht mir sanft über den Rücken. Ich kuschle mich leicht an ihn und kann ein paar Tränen nicht mehr zurück halten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Chikolaura
2009-05-09T19:36:07+00:00 09.05.2009 21:36
och menno reirei...
das is doch nich so schwer das zu sagen! *miyavi pat*
Von: abgemeldet
2009-05-09T14:25:46+00:00 09.05.2009 16:25
boooooaaaaaaaaaaaaaaaahhhhh
soll der doch endlich ma zu seinen gefühlen stehen-.-
armer myv



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