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Love of Night

von

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Noch drei Jahre Später erinnerte ich mich an den Abschied. Sowohl Krad, als auch seine Freunde – unsere Freunde – hatten mein Team verabschiedet, bevor es zum Flughafen gefahren war. Das einzige, was ich von meiner Ausrüstung behalten hatte, waren meine beiden Schwerter. Vor zwei Jahren waren Krad und ich in Daisukes altes Haus gezogen, wie er mir erklärt hatte. Die Schwerter zierten die Wand im Wohnzimmer. Das Wohnzimmer an sich war gemütlich eingerichtet. Ein großes Ledersofa nahm den größten Raum ein. Die offene Küche war freundlich und hell eingerichtet, genau wie der Rest des Hauses. Etwas worauf ich selbst bestanden hatte. Lange genug hatte ich in der Dunkelheit gelebt. Wir hatten die Wände in einem hellen Gelb gehalten, was den Raum heller erscheinen ließ, als er eigentlich war. Andächtig sah ich mich um und mein Blick blieb an dem Kamin hängen, den wir zusätzlich eingebaut hatten. Die letzten Zwei Winter hatten wir fast jeden Abend gemeinsam davor verbracht. Mit einem Lächeln ließ ich mich davor nieder und schloss genießend meine Augen. Kurz erschrak ich, als sich zwei Arme um mich schlangen, entspannte mich aber sofort wieder, als ich Krads Geruch wahrnahm. „Du bist zurück?“

„Wenn es dir lieber ist, kann ich auch wieder gehen …“

Zur Antwort drehte ich mich und zog ihn in einen Kuss. Ich persönlich hatte mein Ziel erreicht. Endlich war ich glücklich. Ich hatte hier Freunde, ein völlig normales Leben, ohne Krieg, ohne Kampf. Nach dem Kuss setzte sich Krad neben mich und ich lehnte mich prompt gegen ihn. „Was machen wir heute?“, wollte ich wissen.

„Was hältst du davon, wenn wir uns mit Dark und dem Rest treffen? Wir könnten mal wieder alle zusammen weggehen …“, schlug er vor, während er sanft mit den Fingerspitzen über meine Schulter strich.

Einen Moment dachte ich über den Vorschlag nach. Wir hatten Daisuke und die anderen wirklich eine Weile nicht gesehen. Immer kam was dazwischen. „Gern … aber auf dem Weg muss ich noch mal in die Zentrale …“, antwortete ich mit einem Lächeln. Ich hatte mir einen normalen Job gesucht … Gut, für eine Frau nicht ganz so normal. Ich war Sicherheitschefin einer großen Softwarefirma. „Hab da noch ein paar Akten abzugeben und wieder mitzunehmen …“ Mein Job war auch der Grund, weshalb wir uns in letzter Zeit nicht gesehen hatten. Jede Nacht war irgendetwas los gewesen, weshalb ich immer Überstunden machen musste. Wenn ich heim kam, schlief Krad schon und wenn er aufstand, lag ich im Bett.

„So lange sie dich nicht wieder ewig lange festhalten …“

„Keine Sorge … ich hau dann einfach ab …“, lachte ich. Auch das hatte ich in den letzten drei Jahren gelernt. Wieder richtig zu lachen.

„Dann sollten wir uns auf den Weg machen … ich gehe nur schnell duschen. Rufst du Daisuke an?“

„Klar, mach ich …“, antwortete ich ruhig, bevor ich aufstand und zum Telefon ging. Leicht ungeduldig lauschte ich dem Freizeichen. Endlich hob Riku ab.

„Hallo?“

„Hi, Riku. Rui hier. Wir wollten anfragen, ob ihr heute Abend schon was vorhabt?“

„Ahm … nein, warum fragst du?“

„Wer ist das?“, hörte ich Daisukes Stimme aus dem Hintergrund.

„Stell mich mal bitte auf Lautsprecher …“

„Okay, kannst sprechen.“

„Hey. Alles klar bei dir?“

„Rui! Du bist schon wach? Normalerweise schläfst du doch um diese Zeit …“

„Normalerweise habe ich auch kein Frei … Wollen wir uns heute Abend treffen?“, fragte ich lachend.

„Klar, gern … wir alle?“

„Natürlich.“

„Gut sagen wir so gegen Acht? Wir treffen uns vorm Springbrunnen …“

„Einverstanden … sagst du auch Satoshi und den anderen Bescheid?“

„Mach ich … Bis dann“, sagte er noch, bevor er auflegte. Dieser kleine Wirbelwind. In den letzten Jahren hatte ich wirklich angefangen eine Art kleiner Bruder in ihm zu sehen. Mit einem Lächeln setzte ich mich in die Küche, nachdem ich mir einen Kaffee genommen hatte. Fast hätte ich mich verschluckt, als Krad die Küche betrat. Lediglich mit einem Handtuch um die Hüfte ging er zum Kühlschrank und suchte sich etwas Essbares. Ich währenddessen beobachtete ihn aufmerksam. Natürlich hatte ich ihn schon so gesehen … Sogar ohne Handtuch. Trotzdem raubte mir dieser Anblick jedes Mal den Atem.

„Ein schöner Rücken kann auch entzücken …“, murmelte ich leise grinsend.

„Hast du was gesagt?“

„Hab nur laut gedacht … Willst du auch einen Kaffee?“

„Gern doch …“

Nickend stand ich auf und kramte eine zweite Tasse hervor, in die ich das schwarze Gebräu schüttete und sie auf den Tisch stellte.

„Hast du Daisuke schon angerufen?“

„Ja. Vorhin schon. Er wird’s weiterleiten“, erklärte ich ruhig, während Krad sich ein Brötchen schmierte und einen Bissen zu sich nahm. „Ist du eigentlich regelmäßig? Ich bin ja nicht da …“

„Klar … ich futtere mich bei Dark durch …“, grinste er mich an. „Nein, ernsthaft … ich nehme ganz normal drei Mahlzeiten zu mir.“

„Du solltest dich so langsam anziehen, sonst kommen wir zu spät …“

„Wann treffen wir uns denn?“

„Um Acht vor dem Springbrunnen“, erklärte ich ruhig.

„Dann sollten wir uns wirklich beeilen …“, antwortete er, während er das Brötchen zwischen die Zähne klemmte, die Tasse in die Hand nahm und zum Schlafzimmer hoch wanderte. Während ich ihm so nach sah, wurde mir auch bewusst, wie lange wir uns nicht gesehen hatten. Mich juckte es tatsächlich in den Fingern ihm zu folgen, die Tür zu schließen, nach dem Handtuch zu greifen und … Kurz schüttelte ich meinen Kopf. Na, das konnte ja noch heiter werden … Wenig später kam Krad auch wieder nach unten. Von seinen sonst schneeweißen Klamotten war kaum etwas zu sehen. Lediglich das Hemd war weiß. Ansonsten trug er schwarze Turnschuhe und eine schwarze Leinenhose. „Was meinst du? Kann ich so gehen?“

Verdammt, sah der Kerl damit gut aus. Immer noch starrte ich ihn perplex an. Weiß stand ihm schon unheimlich gut. Aber die Kombi … Kurz schüttelte ich meinen Kopf. „Klar … das sieht Hammer aus …“, antwortete ich immer noch leicht neben mir.

„Dann können wir uns ja auf den Weg machen …“, bot er mir seinen Arm an.

Lächelnd hakte ich mich unter und wir zogen die Tür hinter uns ins Schloss. Völlig ruhig schlenderten wir den Weg Richtung Springbrunnen entlang. Auf dem Weg unterhielten wir uns. Krad war so freundlich meine Akten zu tragen. Wenig später erreichten wir unser Ziel auch schon. Fast augenblicklich wurde ich von Daisuke umarmt. Eine rein freundschaftliche Geste, was Krad am Anfang gar nicht hatte verstehen wollen. „Hey, Dai-Chan … Lange nicht mehr gesehen“, begrüßte ich ihn freundlich.

„Wie geht’s euch beiden so? Wir haben ja lange nicht mehr miteinander reden können“, kam jetzt auch Risa auf mich zu.

„Bestens, bestens … können nicht klagen, oder?“

„Mitnichten …“, antwortete Krad. Mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen stand er neben mir.

„Musst du heute doch noch arbeiten?“, fragte mich Satoshi und deutete auf die Mappen.

„Nein … ich muss die nur zurück bringen und ein oder zwei wieder mitnehmen“, beschwichtigte ich meine Freunde lächelnd.

„Dann sollten wir uns auf den Weg machen. Sonst halten sie dich nur unnötig fest …“, schlug Dark vor. Dark war im Laufe der Zeit das einzige Single in unserer Clique geblieben. Daisuke hatte sich mit Rika zusammen getan und Satoshi hatte sich letztendlich und nach einigen schlaflosen Nächten – und nicht gerade wenigen Nervenzusammenbrüchen – bei uns dazu durchgerungen, doch etwas mit Risa anzufangen. Dark selbst schien das aber eher weniger zu stören. Eine Tatsache, die wahrscheinlich darauf schließen ließ, dass er ohnehin so ziemlich jede Woche eine neue Freundin anschleppte. Aber etwas Ernsthaftes war nie dabei.

„Hey … willst du jetzt endlich reingehen, oder noch lange so vor dich hin träumen?“, holte mich Krads Stimme zurück in die Wirklichkeit. Zärtlich tippte er mir mit einem Finger an die Stirn. Wann war er vor mich getreten? Langsam hob ich meinen Blick. Wir standen bereits vor der Zentrale.

„Oh … Sorry …“

„Wir warten hier …“, setzte Risa an.

„Kommt nicht in Frage … ihr kommt schön mir, sonst halten sie mich wirklich bis zum Morgengrauen fest …“, entschied ich ruhig, bevor ich durch den Haupteingang trat. Im nächsten Moment wurde ich von den Füßen gerissen und mit einem Gewicht auf den Boden genagelt.

„Willst du unbedingt sterben, oder was?“, fauchte Krads Stimme jemanden an und das Gewicht verschwand von meinem Rücken. Völlig ruhig stand ich auf.

„Ist in Ordnung, Krad … darf ich vorstellen? Das ist Hotaru … er ist noch neu …“ Kurzerhand klopfte ich mir den Staub von den Sachen.

„Kein Grund dich gleich so umzurennen …“, knurrte Krad wütend.

Langsam trat ich auf Krad zu und stellte mich so hin, dass unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. „Erinnerst du dich noch an unser Gespräch, über die Bedingungen eines Zusammenlebens?“, fragte ich ganz leise. Augenblicklich wurde er leicht blass. Er kannte die Konsequenzen, die es hatte, wenn er mir in bestimmten Sachen widersprach. Einmal hatte ich das durchgezogen und ihn auf das Sofa im Wohnzimmer verbannt. Zumindest hatte das Satoshi für eine Nacht abgelenkt. Krad war davon allerdings alles andere als begeistert gewesen. Mit einem Mal ließ er den jungen Mann los, der unsanft auf seinem Hosenboden landete. „Außerdem war es meine eigene Schuld … Ich habe mich schließlich nicht angemeldet …“, fügte ich seufzend hinzu.

„Entschuldigen Sie. Ich hatte ein paar dunkle Gestalten gesehen. Und in letzter Zeit gab es hier ja so viele Einbrüche …“

„Schon gut“, winkte ich ab. „Ist der Chef noch da?“

„Ja, er ist oben in seinem Büro. Auch ein paar andere Leute sind da.“

„Ach? Und wer?“

„Na ja … sie sagen … sie kennen Sie …“

Überrascht zog ich eine Augenbraue hoch. „Tun sie das? Dann sollte ich mir die Leute wohl mal ansehen … Kommt, Freunde.“ Damit wandte ich mich zu den Fahrstühlen. Immerhin war das Büro meines Bosses im siebzehnten Stock. Da wollte ich nicht unbedingt hoch laufen. Oben angekommen, hörte ich auch schon, wie mein Chef sich mit jemandem stritt.

„Ich kann Ihnen diese Information nicht aushändigen, tut mir leid. Das fällt unter Datenschutz.“

Verwundert blieb ich stehen. Um was für Informationen handelte es sich? „Aber ich sagte doch bereits, dass wir sie kennen. Wir sind alte Freunde und wollen sie besuchen gehen“, ertönte ein mir nur zu bekannte weibliche Stimme.

„Das kann doch …“, meine Züge hellten sich auf, als ich das letzte Stück lief und die Tür einfach aufriss. Im nächsten Moment riss ich Belle von den Füßen, als ich sie stürmisch umarmte. Etwas ruhiger betraten jetzt auch Krad und die anderen das Büro. Grinsend saß ich mit Belle auf dem Boden. Wie ich erkannte war auch ein Großteil des restlichen Teams da. Entgeistert sahen sie mich alle an.

„Es ist schön, dich mal wieder zu sehen, Rui … Aber das ist noch lange kein Grund, mich halb umzubringen …“ Langsam stand sie wieder auf.

„Was macht ihr hier?“, wollt eich immer noch völlig überrascht wissen, während ich es ihr gleich tat.

„Wir …“, setzte Belle an, wurde aber von Alex, meinem ehemaligen Stellvertreter unterbrochen.

„Wir wollten dich nur mal wieder besuchen. Haben zur Abwechslung mal eine Woche frei bekommen. Da haben wir uns gedacht, wir könnten ja mal reinschauen …“, grinste er mich an.

„Hammer, Mann … Tut gut, euch mal wieder zu sehen …“, antwortete ich, bevor ich mit ihm einschlug.

„Dann kennen Sie diese Leute wirklich?“, fragte mein Chef skeptisch.

„Ja, bevor ich hier her kam, haben wir zusammen gearbeitet. Wir waren ein gutes Team …“

„Sie sehen eher aus, wie Leute vom Militär …“

„Liegt vielleicht daran, dass wir da auch herkommen …“, brummte Alex nur, was mich wieder grinsen ließ.

„Was kann ich für Sie tun Rui?“, wandte sich mein Chef jetzt direkt an mich.

„Ach ja …“, fiel es mir plötzlich wieder ein. Ich nahm Krad die Akten ab und legte sie auf den Schreibtisch. „Sind alle bearbeitet. Allerdings gab es keine Hinweise auf den Dieb …“

„Was denn für ein Dieb?“, wollte Belle wissen.

„Wie man unschwer erkennen kann, ist das hier eine Softwarefirma. In letzter Zeit wurde hier oft eingebrochen und es wurde auch etwas gestohlen. Ein neuartiges Programm, das selbstständig denken kann“, erklärte ich kurz.

„Und was hast du damit zu tun? So weit ich mich erinnere hast du von Technik null Ahnung.“

„Ich bin hier Sicherheitschefin … Also ist es meine Aufgabe, den Dieb zu finden.“

„Rui? Wenn Sie diese Leute kennen, könnten Sie sie dann bitte mit nehmen? Eigentlich habe ich seit einer Stunde Feierabend, aber diese Leute wollten partout nicht gehen.“

Kurz nickte ich noch, bevor ich mich wieder umwandte. „Den Ausflug müssen wir leider verschieben, Freunde …“

„Schon okay … du hast sie lange nicht mehr gesehen …“

„Oder wir kommen einfach mit“, schlug Dark vor.

„Hm …“, überlegend sah ich Krad an. Immerhin gehörte das haus auch ihm, also hatte er Mitspracherecht.

Seufzend zuckte er die Achseln. „Also schön … was dagegen sagen kann ich ohnehin nicht. Sie können ein paar Tage bleiben …“

Glücklich gab ich ihm einen Kuss. „Dafür liebe ich dich …“, leise waren die Worte gesprochen. Gerade laut genug, dass er sie hören konnte. Kurz lächelte er mich sanft an. Wieder wandte ich mich zu meinen Freunden. „Kommt ihr jetzt, oder was?“

„Klar … schon auf dem Weg …“, antwortete Alex mir.
 


 

so. und wieder ein kappi

viel spaß

lg

hausi



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BloodthirstyAngel
2009-04-14T01:24:05+00:00 14.04.2009 03:24
Cooles KApi...
Freu mich schon mörderisch auf die Fortsetzung...
Bin mal gespannt was du noch so vor hast.
Und Dark ist ja so typisch^^
Mich kriegt der ni so einfach xD
So...jetzt kann ich ins Bett gehen...


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