Zum Inhalt der Seite

Wir

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Er

Einige Zeit hatte ich gebraucht, bis ich in das Leben zurückgefunden hatte. Es war nicht mein altes Leben, in das ich zurückkehrte, nein, es war ein neues, das ich mithilfe Deines Bruders angefangen hatte.

Jeden Abend liege ich in dem großen Himmelbett in deiner Villa. Manchmal bin ich einsam. Ich denke oft an die schönen Momente in unserer gemeinsamen Zeit und denke mir, sie war viel zu kurz. Oft frage ich mich, wieso du mir entrissen wurdest. Aber ich hatte das Gefühl, dass du nun wie ein Engel über mich wachst. Der Gedanke gefiel mir sehr.

Ich brachte oft Blumen an dein Grab. Es sah immer sehr gepflegt aus, mit einer kleinen Statue eines Engels. Du hast immer gesagt, ich sei wie ein Engel. Jetzt bist du einer.

Vor ein paar Tagen kam dann eine unglaubliche Nachricht. Ich war schwanger, im vierten Monat. Ich konnte es kaum fassen. Sofort erzählte ich meinen Eltern davon, doch sie verstanden mich nicht. Im Gegenteil, sie wollten, dass ich das Kind abtreibe. Doch ich wusste, es war Dein Kind, das würde ich niemals hergeben. Auch deinem Bruder brachte ich die Nachricht. Jeder von fragte, wie ich denn in meinem Zustand ein Kind großziehen wolle. Ich war enttäuscht. Dieses Kind war das Letzte, das du mir auf Erden von dir zurückgelassen hast.

Es war schon längst zu spät, das Kind abzutreiben, daher mussten sie sich damit arrangieren. In meiner Schwangerschaft blühte ich auf und mir ging es immer besser. Nach und nach glaubten auch meine Familie und Dein Bruder daran, dass ich mein Leben wieder in den Griff bekam.

Ich richtete Deine Villa ein wenig neu ein, dass auch unser Sohn einen Platz darin bekam. Viel Hilfe bekam ich von außen, was mich erleichterte. Von überall her bekam ich Kindersachen geschenkt. Winzig kleine Anziehsachen mit Bärchen und anderen niedlichen Tieren. Eine Wiege fand auch Platz in unserem Schlafzimmer. Gemeinsam mit Deinem Bruder besuchte ich einen Schwangerschaftskurs. Es war sehr amüsant.

Diese neun Monate meines Lebens waren wunderschön, Dein Kind in mir wachsen zu spüren war überwältigend. Ich konnte es kaum erwarten, es in den Armen zu halten. Dann kam der Tag der Geburt. Er war schon einige Tage über dem Termin. Die Wehen begannen mitten in der Nacht. Ich rief Deinen Bruder an und er fuhr mich ins Krankenhaus. Die Geburt war nicht leicht, doch Dein Bruder stand mir bei und hielt anstatt Deiner meine Hand.

Dein Sohn ist ein kleines, kräftiges Kerlchen, das dir zum verwechseln ähnlich sieht. Ich wünschte, Du wärest auch bei der Geburt gewesen und hättest ihn in den Armen halten können.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-10-29T12:29:49+00:00 29.10.2011 14:29
>Aber ich hatte das Gefühl, dass du nun wie ein Engel über mich wachst.
Dieser Satz hat mich am meisten berührt, vorallem weil man oft das Gefühl verspührt, dass sie verspührte.
Als sie dann wusste das sie schwanger war, machte mich das auf irgendeine Weise wieder glücklich und trieb mir Tränen in die Augen.
Ob es wohl noch weitere geben wird? Ich würde mich freuen.


Zurück