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Zerspringende Ketten

von

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Ungewollt

Der Wagen bog langsam um die Ecke, und verschwand aus Takayas Sichtfeld. Dieser stand, beide Hände in die Jackentaschen gesteckt, auf dem Parkplatz vor dem Haus. Er blickte noch einen Moment in jene Richtung, bevor er sich gedankenverloren umwandte, und zurück zum Gebäude ging.

Der Sonnenaufgang war erst wenige Minuten alt, und hatte daher die nächtliche Kühle noch nicht vertrieben. Takaya fröstelte und vermochte nicht zu sagen, ob es die kalte Luft war, die ihm eine Gänsehaut verursachte, oder es die bevorstehenden Ereignisse waren.

Unbewusst beschleunigte er mit der Sonne im Rücken seinen Schritt, um wenige Augenblicke später in der Lage sein zu können, eine der beiden Möglichkeiten auszuschließen.
 

Takayas früher Aufenthalt hier draußen im Freien hatte eine einfache Erklärung. Vor ein paar Minuten verabschiedete er Haruie und Chiaki, die sich nun auf dem Weg zurück nach Matsumoto befanden. Dieses hatten sie am Vorabend gemeinsam abgesprochen, doch der Beschluss dazu, wurde schon viel früher von ihm allein getroffen. Lediglich die Einzelheiten, zumindest diese, welche in Gegenwart von Kousaka offenbart werden konnten, wurden lang und breit erörtert.

Takaya hatte seine Freunde zum Abschied noch einmal zur Vorsicht gemahnt, und ihnen gleichzeitig versichert, dass sie sich keine Sorgen machen brauchten. Haruie musste er mehrmals versprechen, keine Dummheiten zu begehen, und bloß nicht Kousaka aus den Augen zu lassen.

Bei ihren ernsthaften Belehrungen hatte er sich das Lachen nicht verkneifen können. Das hatte dazu geführt, dass Haruie ihm einen ärgerlichen Blick zugeworfen hatte. Leider hatte ihr strafendes Verhalten eine für sie ungeplante Wirkung auf ihn gehabt – er hatte nur noch mehr lachen müssen.

Grund seines belustigten Verhaltens waren Bilder von ihr gewesen, die ihm ungewollt durch den Kopf geschossen waren. Diese zeigten Haruie und Kousaka, wie sie sich am vergangenen Abend mehr als einmal heftig in die Haare bekommen hatten.

Die Auslöser dieser Auseinandersetzungen waren eigentlich zu unbedeutend, um sie überhaupt als solche bezeichnen zu können. Aber da sich die beiden auf den Tod nicht ausstehen konnten, war es ihnen daher umso leichter gefallen, beim kleinsten Anzeichen der Schwäche des anderen zuzuschlagen.

Takaya war uneins darüber, ob Kousaka nicht vielleicht nur so empfindlich tat. Er wurde das Gefühl nicht los, dass dieser absichtlich versuchte, Haruie auf die Palme zu bringen, um sich dann insgeheim über ihre Entrüstung zu amüsieren.

Solch ein Verhalten entspräche genau dem Kousaka, den er schon seit einer kleinen Ewigkeit kannte – nett war es dennoch nicht. Aber was war auch schon nett, wenn es um Kousaka ging. Takaya musste nur an dessen unfreundliches Verhalten in der Waldhütte denken, als er nach Wochen der Angst und des Zorns endlich Naoe wieder gegenüberstehen konnte. Der Gedanke an diese unschöne Begegnung löste nach wie vor große Wut in ihm aus.
 

Mit diesem wieder aufflammenden Gefühl betrat Takaya die Veranda, und war im Begriff, das Haus zu betreten, als er drinnen zwei Stimmen hörte, die sich leise miteinander unterhielten. Seine Vorwärtsbewegung kam zum Stillstand, und er musterte aufmerksam die Tür vor sich. Er hatte nicht gedacht, dass noch jemand so früh wach wäre – am allerwenigsten hatte er das von Kousaka erwartet.

Takaya überlegte einen Moment, ob er die Unterhaltung mit seinem Eintritt unterbrechen, oder ihr weiter im Verborgenen lauschen sollte. Er war unentschlossen. Als dann jedoch unerwarteter Weise sein Name fiel, traf er eine Entscheidung, und hielt für einen Augenblick gespannt den Atem an.
 

„... was willst du von mir hören, Naoe?! Glaubst du etwa, ich wüsste das nicht? Es war nicht meine Idee gewesen. Aber wie gesagt, es hat ihn zumindest nicht verrückter gemacht, als er es eh schon-“

„Spar dir deinen Kommentar, Kousaka. Ich kann mir gut vorstellen, wie es dich insgeheim gefreut haben muss, Kagetora so zu sehen. Aber glaube mir, wenn ich nur das geringste Anzeichen eines Verrates spüre, war es das für dich.“

„Hooo?! Spricht da jetzt der Liebende, oder der treudoofe Hund aus dir?“

„Wage es nicht...“
 

Takaya vernahm das Rascheln von Kleidung, kurze Schritte und anschließend ein dumpfes Geräusch, was ihn schlussfolgern ließ, dass die zwei Personen innerhalb des Hauses in ein Handgemenge verwickelt waren. Dieses schien damit zu enden, dass sich eine der beiden nun mit dem Rücken an der Wand befand.

Er hörte, wie die beiden älteren Männer ihre Unterhaltung fortsetzten.
 

„Du müsstest dich selbst sehen, Naoe. ... Dieser Mann ist dein Untergang, aber du verschließt die Augen davor. Hat es sich nicht gut angefühlt, allein unterwegs zu sein, frei darüber entscheiden zu können, was du als nächstes machst?“

„...“
 

Takaya riss überrascht die Augen auf. Er hatte keine Ahnung, wie das Gespräch der zwei begonnen hatte. Noch wusste er, worum es ging. Dennoch packte ihn Furcht, als er Kousaka so leidenschaftlich reden hörte. Was hatte dieser Mann wirklich vor?
 

„Ist es nicht an der Zeit, loszulassen?“
 

Er nahm erneut Schritte wahr.
 

„Naoe... Verwechselst du nicht Liebe mit Hass? Treue mit Abhängig-“

„Was weißt du schon, Kousaka?! Nichts, überhaupt nichts. Alles was du kennst, sind deine eigenen tiefen Abgründe. ... Du bist nur dir selbst ergeben. Komm mir also nicht mit Erklärungen über zwischenmenschliche Beziehungen, von denen du keinerlei Ahnung hast...“

„ ... So? Denkst du das? Da muss ich dich leider enttäuschen. Es gibt einen Menschen, der mir wichtig ist, schon immer wichtig gewesen war. Und es gab Zeiten, in denen ich mich dafür gehasst habe. Diese sind zwar vorbei, aber besser geht es mir trotzdem nicht. Nicht, bis ich eine Antwort gefunden habe.“
 

Takayas Unbehagen verstärkte sich. Gleichzeitig breitete sich große Neugier in ihm aus. Wer war diese Person, von der Kousaka sprach? Es fiel ihm äußerst schwer auch nur annährend zu glauben, dass diesem Mann noch etwas anderes wichtig wäre als er selbst.
 

„Ich weiß nicht, was du sagen willst, Kousaka. Aber bei deiner Suche nach der Antwort werde ich dir wohl kaum helfen können. ... NICHT HELFEN WOLLEN, trifft es da besser.“
 

Naoes kalte Lachen erfüllte den Raum vor der Tür. Takaya schluckte. Er hatte Naoe noch nie so mit einer anderen Person reden hören.

Gegen ihn selbst gerichtet, war ihm dieses Verhalten nicht neu. Oft genug hatten sie miteinander gerungen, und den anderen dabei völlig bloßgestellt. Dennoch, solch eine Auseinandersetzung als Unbeteiligter mitzuerleben, traf Takaya hart.
 

„Wer hat gesagt, dass ich deine Hilfe haben will?! Aber nett, dass du darüber nachgedacht hast.“
 

Takaya hörte nun Kousaka spöttisch lachen.
 

„Aber ich kann dir etwas verraten, Naoe! Ob du es willst oder nicht, du hilfst mir bereits bei meiner Suche.“
 

Ein eiskalter Schauer lief Takayas Rücken hinab. Er war über den eingeschlagenen Weg seiner Gedanken alles andere als erfreut. Es wäre absurd, würden seine rasenden Gedanken der Wahrheit entsprechen.
 

„Verschon mich damit, Kousaka. Ob ich dir nun helfe oder nicht, ist mir völlig gleich. Aber ich rate dir eins, versuch nicht, mich vollends gegen dich aufzubringen. Und vor allem, lass deine Finger von Yuzuru. Ich weiß, dass es ein Fehler war, ihn mit dir allein zu lassen. Ich kann mir auch gut vorstellen, worüber ihr gesprochen habt. Aber erwische ich dich dabei, dass du erneut versuchst, ihn unbewusst zu beeinflussen, dann werde ich nicht um Erlaubnis fragen, dich aus deinem jetzigen Körper zu befördern. Haben wir uns verstanden?“

„Unterschätzt du da vielleicht nicht wen? Ist dir mal in den Sinn gekommen, dass Yuzuru auch von selbst aus die treibende Kraft sein könnte? Der Junge, und was auch immer in ihm schlummern mag, ist zu weit mehr fähig, als du es je sein wirst, Naoe. Aber das muss ich dir nicht sagen.“
 

Takaya dachte an Yuzuru. Es stimmte, dass sie sich dem Anschein nach wenig um dessen Besonderheit kümmerten. Aber das geschah nicht, weil sie absichtlich verkanten, dass Yuzuru etwas Außergewöhnliches war. Nein. Es war ihre Absicht, es so aussehen zu lassen.

Je weniger Informationen über Yuzurus Kräfte nach außen drangen, desto mehr konnte dieser ein halbwegs normales Leben führen – aber sie würden Yuzuru niemals allein lassen können.

Takaya und seine engsten Vertrauten waren nicht blind. Sie wussten um die verborgenen Machenschaften einiger machthungriger Familien, die seinen besten Freund nur zu gerne in die Hände bekommen würden.
 

„Ich wiederhole mich ungern. Halte dich von Yuzuru UND Kagetora fern.“
 

In Naoes Stimme schwang ein bedrohlicher Unterton mit, der Takaya erneut bewusst machte, was für ein gefährlicher Mann dieser eigentlich war. Gefährlich, aber zugleich ungemein fähig – fähig auf gleicher Ebene mit ihm stehen zu können, wenn er, Takaya, es nur zulassen würde.

Er hörte Schritte. Es schien, als kämen diese der Tür näher. Takaya spürte für einen Moment Panik in sich aufsteigen. Sollte er sich unbemerkt entfernen? Er verfluchte sich innerlich für dieses Gefühl. Warum sollte er flüchten? War er nicht die alles entscheidende Person hier, und musste sich für nichts rechtfertigen – schon gar nicht für ein durch Zufall mitgehörtes Gespräch?! Das Geräusch der Schritte stoppte.

Takaya biss sich zwiespältig auf die Unterlippe, und verharrte weiter vor der Tür. Er vernahm Kousakas Stimmer ein weiteres Mal.
 

„Wenn du mich so ansiehst, dann frage ich mich manchmal wirklich, warum Kagetoras Seele überhaupt noch unter uns weilt! Aber egal. Solange ich nicht der Grund für den Ausdruck auf deinem Gesicht bin, sollte ich mich glücklich schätzen. ... Obwohl ich mir manchmal...“
 

Takaya konnte Kousaka nicht mehr hören, da dieser zum Ende hin immer leiser sprach. Er hätte seine Macht einsetzen können, um dessen Stimme deutlicher wahrnehmen zu können, aber damit hätte er sich verraten.

Vielleicht hatte Kousaka auch gar nicht weiter gesprochen. Dennoch verstärkte dessen halbgehörter Satz seine absurden Gedanken, aber Takaya verdrängte sie vehement. Er wollte sich damit nicht zusätzlich belasten.

Takaya unterdrückte ein müdes Seufzen, und wandte sich von der Tür ab. Er wollte weder weiter Zuhörer sein, noch Opfer seiner eigenen aufbegehrenden Gefühle und Gedanken werden.
 

Während er sich entschlossen entfernte und um die Hausecke trat, stand er dem Garten gegenüber. Dieser lag im Dunklen, da sich der Schatten des Hauses noch immer machtvoll über diesen ausgebreitet hatte.

Aber Takaya konnte sehen, dass dessen Macht schrumpfte, und der Geltungsbereich unaufhaltsam kleiner wurde.

Er zog die Jacke enger um sich, und atmete tief ein. Die Gänsehaut, die er nun verspürte, hatte nichts mit der kalten Luft um ihn herum zu tun.
 


 

Arakawa Sasuke beendete das Telefongespräch, und fuhr sich erleichtert durch sein dunkles volles Haar. Es war jedes Mal das Gleiche. Da spielte es auch keine Rolle, dass DIESE Telefonate mit seinem älteren Bruder nun schon regelmäßig seit vier Jahren stattfanden. Vielleicht würde er sich dabei entspannter fühlen, wenn es Gespräche wären, bei denen es einzig und allein um ihn und Kaito ging, aber so?

Er steckte das Handy wieder in seine Jackentasche, und starrte aus der Windschutzscheibe seines Wagens. Seine Gedanken wanderten zu seinem Bruder Kaito.
 

Arakawa Kaito war sein drei Jahre älterer Bruder, der im Dienste von Shishido Kiyoshi, ehemals Sakamoto Isamu, arbeitete, und diesem Mann völlig ergeben war.

Sasuke verzog bei dem Gedanken das Gesicht. Es fiel ihm nach all den Jahren noch immer schwer zu akzeptieren, dass ihn sein Bruder damals zurückgelassen hatte, um dem Sohn seines Herren die Treue zu schwören – oder eher die Liebe, wie Sasuke bissig dachte.

Alles begann, er und Kaito nach dem Tod ihrer Eltern gemeinsam in die Obhut der Familie Sakamoto gelangten. Dessen Oberhaupt, Sakamoto Kyosuke, bot ihnen die Möglichkeit, ein Leben lang im Dienste des Familienclans arbeiten zu können, um auf diese Weise zu Ruhm und Ehre zu gelangen.

Sasuke war zu diesem Zeitpunkt gerade mal 12 Jahre alt gewesen. Sein Bruder Kaito 15. Ihm waren die Wörter Ruhm und Ehre damals nur ein Begriff im Zusammenhang mit den Büchern, die er bis dahin gelesen hatte. Er hatte keinerlei Ahnung gehabt, mit was diese letztlich in der Realität gefüllt waren.

Sein Gefühl hatte ihn zu jener Zeit davor gewarnt, der Familie die Treue zu schwören. Aber er hatte macht- und ahnungslos neben seinem geliebten Bruder gesessen, der den Schwur einging, und ihn auf diese Weise mit verpflichtete, da er auf keinen Fall von diesem getrennt werden wollte.

Seit jenem Tag waren 15 Jahre vergangen, von denen er 10 gemeinsam mit seinen Bruder in der Familie verbracht hatte. Sie durchliefen eine strenge und harte Ausbildung, die sie am Ende zu den fähigsten und ergebensten Männern innerhalb des Familienverbandes machten.

Kaito und er waren unzertrennlich gewesen. Sie hatten bei jedem Auftrag zusammen gearbeitet, und jeden einzelnen erfolgreich beendet. Obwohl sie damals keine führende Rolle in der Familie innehatten, wurden sie voller Respekt behandelt, und häufiger zu Rate gezogen, als es dem ein oder anderen in einer höheren Stellung lieb war.

Das Schwinden ihres brüderlichen Bundes begann drei Jahre bevor Kaito die Familie unerwartet verließ. In dieser Zeit beschäftigten sie sich während ihrer Ausbildung gerade mit Studien zur Familiegeschichte der Sakamotos, die Generationen zurückreichte. Dabei hatte sein Bruder von Isamu erfahren, der der verbannte Sohn des Clanoberhauptes war.

Dieses Kapitel war ein schwarzes, und ungern erzähltes der Familie. Sasuke war aufgefallen, dass sein Bruder besorgniserregend viel Zeit über diesen Aufzeichnungen verbrachte. Er konnte sich erinnern, dass Kaito häufiger davon gesprochen hatte, diesen Isamu unbedingt kennenlernen zu wollen.

Sasuke hatte dieser Aussage nie viel Bedeutung beigemessen. Schließlich war Isamu ein Verbannter, und niemand hatte auch nur annährend eine Ahnung, wo er sich befinden könnte. Als Kaito dann wortlos verschwand, wurde er eines Besseren belehrt.

Der Aufschrei innerhalb des Clans war groß, aber niemand, auch nicht er, wurde gesandt, um seinen Bruder zurückzuholen. Aber genau das hatte er sich gewünscht gehabt. Er wollte seinem Bruder folgen. Er wollte ihn finden. Und wenn das passiert wäre, hätte er genauso die Familie verraten, da er nicht zurückgekehrt wäre. Aber das war nicht geschehen.

Ein Jahr lang hatte er weder etwas gehört, noch etwas gesehen von seinem älteren Bruder. Dann, völlig unerwartet, war dieser bei ihm aufgetaucht, als er gerade allein wegen eines Auftrages unterwegs war. Zu seiner Verblüffung kam Kaito nicht allein, sondern war in Begleitung jenes Mannes, nach dem sich dieser in den letzten drei Jahren vor seinem Verlassen der Familie gesehnt hatte.

Shishido Kiyoshis Bekanntschaft, wie sich der Sohn des Oberhauptes nun nannte, war beängstigend, aber zur gleichen Zeit faszinierend für ihn gewesen. Den Mann hatte eine Aura der Macht umgeben, die ihm schmerzlich vertraut vorgekommen war, und der er sich damals, wie auch heute noch, nicht hatte entziehen können.

Sasuke wusste um die Besonderheit der Familie Sakamoto. Ihm war bekannt, dass deren Einfluss auf Stärke beruhte, die keinen irdischen Ursprung hatte, denn Sakamoto Kyosuke war ein vergangener Kriegsfürst, dessen Machthunger es nicht zuließ, dass die Jahrhunderte überdauernde Seele endlich zur Ruhe kam. Und Isamu war sein Sohn, der ihm um nichts nachstand.

Die Ähnlichkeit in der Macht, die Sasuke zwischen seinem Herren und dessen Sohn verspürt hatte, half ihm zu jener Zeit dabei, ohne große Schuldgefühle den Eid gegenüber dem Oberhaupt zu brechen, und einen neuen auf dessen Sohn zu schwören.

Insgeheim hatte er aber, zu dieser Schlussfolgerung war er erst viel später gekommen, seinem Bruder die Treue geschworen, denn er wollte auf keinen Fall weiteres Mal verlassen werden. Ungeachtet also der Tatsache, dass er und sein Bruder an unterschiedlichen Orten lebten, waren sie nun durch Kiyoshi bis in alle Ewigkeit miteinander verbunden.
 

Sasuke lachte spöttisch, während er müde seine Augen schloss.

„Bis in alle Ewigkeit als Spion zu arbeiten, klingt eigentlich weniger verlockend, Shishido. Aber wenn du schon meinen Bruder an dich gebunden hast, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als dir zu folgen, damit ich ihn nicht wieder verliere.“

Er öffnete seine grünen Augen, und starrte für einen Moment entschlossen in die Ferne.

„Für immer zusammen... Nun denn, dann will ich mal meinem Herrn einen Besuch abstatten.“

Sasuke startete das Auto, um sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt zu machen. Während er unnötig schnell anfuhr, verrutschte die große Tasche im Fußraum des Beifahrersitzes, aus der der Lauf seines schwarzen Gewehres ragte.
 


 

Yuzuru starrte über den Rand seiner Teetasse hinüber zu Takaya, der sich gerade heftig mit Kousaka über den Reiseweg nach Wajima – oder besser gesagt, über einen ungeplanten und nicht abgesprochenen Halt in Nagano stritt. Beide hatten ihre Stimmen inzwischen erhoben, hielten stur an ihrer Meinung fest, und waren zudem vom Gegenüber maßlos genervt.
 

„Ein letztes Mal, Kousaka! Wir werden in Nagano anhalten. Basta!“

„Es ist MEIN Auto! ICH bin der Fahrer! Du kannst mir also nicht befehlen, mein Auto in Nagano zu parken!“

Kousaka lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, und funkelte Takaya wütend an.

„Und ob ich das kann! Wenn es dir nicht passt, musst du es nur sagen, und wir werden ohne dich mit einem anderen Auto fahren“, entgegnete Takaya nicht weniger aufgebracht.
 

Yuzuru ließ seinen Blick zur Tür wandern, aus der Naoe vor wenigen Minuten gegangen war, um im Garten, wie er sagte, eine Zigarette zu rauchen. Yuzuru nahm an, dass der wahre Grund für dessen Verschwinden die Diskussion um Nagano, und einer Frau Namens Takahashi Eri war, der Takaya unbedingt vorher einen Besuch abstatten wollte.

Yuzuru hatte keine Ahnung, wer diese Person war, aber Naoes Gesicht hatte nichts Gutes ahnen lassen. Dieses war, als Takaya ihnen sein Vorhaben unterbreitete, kreidebleich geworden.

Dieses Verhalten hatte ihn neugierig werden lassen, und er beschloss, Takaya später nach dieser Frau zu fragen. Jetzt aber würde er erst einmal abwarten und weiter aufmerksam der Diskussion folgen, um durch diese vielleicht noch das ein oder andere zu erfahren.
 

„Ach ja? Und wie wollt ihr ohne mein Auto von hier wegkommen? Schon mal darüber nachgedacht? Und überhaupt, was du willst du dort ein weiteres Mal? War es beim ersten Mal nicht genug, Kagetora? Es ist ja nicht so, dass ich nicht wüsste, dass du drauf stehst, zu leiden und andere leiden zu lassen, aber... Könntest du diesmal nicht deinen Drang etwas zügeln, und vielleicht einmal an Naoe denken?“, erwiderte Kousaka plötzlich mit ernster Stimme, der Takaya mit einem undurchdringlichen Blick bedachte. Dieser starrte für einen Moment schweigend zurück.

„Wir fahren nach Nagano. In einer halben Stunde brechen wir auf. Keine weitere Diskussion, Kousaka. Seht zu, dass ihr bis dahin fertig seid.“, sprach Takaya mit unerwartet befehlerischer Stimme, der Kousaka nichts mehr entgegensetzen konnte. Mit einem respektlosen Gemurmel schenkte Kousaka sich ablenkend eine weitere Tasse Tee ein, und blickte anschließend Takaya verächtlich hinterher, der mit großen Schritten den Raum verließ.
 

Yuzuru sah zu Kousaka, der seinen Blick inzwischen von der Tür abgewandt hatte, und stumm auf die vor ihm stehende Teetasse stierte. Einen Moment später seufzte dieser laut, und richtete seine Augen auf ihn. Kousakas stechender Blick ließ Unbehagen in ihm aufsteigen.

„Willst du wissen, wer Takahashi Eri ist?“

Kousakas plötzliche Frage ließ Yuzuru zusammenschrecken. Er wusste nicht, ob er bleiben sollte, um aus dessen Mund die Antworten auf seine Fragen zu erhalten. Oder ob er einfach wartete, um Takaya die Möglichkeit zu geben, seine wachsende Neugier zu stillen.

Seine Gedanken begannen zu rasen. Er konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, ob Takaya das auch tatsächlich tun würde. Unentschlossenheit breitete sich in ihm aus.

„Ich gehe mal davon aus, dass keine Antwort auch eine Antwort ist.“, hörte er Kousaka sagen, der ihm nun ein breites Grinsen schenkte. Dieser begann einfach unaufgefordert zu erzählen, und traf auf diese Weise seine Entscheidung.
 

Naoe steckte sich eine weitere Zigarette an. Er starrte dabei unbestimmt in die Ferne, und hing seinen aufgewühlten Gedanken nach.

Takayas Vorhaben hatte ihn eiskalt getroffen. Es fiel ihm schwer zu verstehen, warum dieser Takahashi unbedingt ein weiteres Mal aufsuchen wollte. Schließlich gab es zum einen keinen zwingenden Grund dafür, und zum anderen würde das ihre Fahrt nach Wajima nur verzögern.

Eigentlich wollte Naoe es auch gar nicht verstehen. Die kurze Zeit, die er mit ihr zusammen in Shishidos Gefangenschaft verbringen musste, war schmerzhaft gewesen. Es hatte kaum einen Moment während jener Zeit gegeben, in der sich seine Gedanken nicht um Kagetoras Geliebte aus dem vorherigen Lebens gedreht hatten. Er wollte das alles hinter sich lassen, aber es war ihm nicht erlaubt.

Naoe griff in seine Hosentasche, und beförderte einen filigranen Gegenstand zutage, der in der Vormittagssonne schicksalhaft zu glitzern schien. Als er die Kette vor sich in die Luft hielt, wurde sie sanft durch den Wind in Bewegung versetzt.

Er seufzte wehmütig. Zu seinem Bedauern war die sich bewegende Luft nicht in der Lage, seine schuldbewussten Gedanken einfach fortzutragen. Dafür riss sie aber gnadenlos den Rauch mit sich, der seine Lunge beim Ausatmen wieder verließ. Naoe wünschte sich, dass sich seine quälenden Gedanken ebenso leicht von ihr davontragen lassen würden. Er steckte die Kette zurück in seine Tasche, und zuckte einen Wimpernschlag später zusammen, als er Takayas Stimme hinter sich vernahm.

„Ich kann mich daran erinnern, dass du einmal gesagt hast, du würdest nur rauchen, wenn du frei hast. Hat sich das inzwischen geändert?“
 

Naoe wandte sich langsam um, und sah dem Mann in die Augen, der sein ganzes Sein bestimmte.

„Ich weiß nicht... Mir war einfach danach.“, antwortete Naoe nach einem kurzen Moment leise, bevor er seinen Blick langsam wieder abwandte und abermals an seiner Zigarette zog. Er bemerkte, dass er nervös mit der Kette in seiner Hosentasche spielte, und dabei Takayas bohrenden Blick spürte. Dieser gab einen genervten Ton von sich.

„Ich hoffe, Kousaka wird sich nicht jedes Mal so aufspielen. Seine spezielle Persönlichkeit ist so schon schwer auszuhalten. Wie dem auch sei, ich habe beschlossen, dass wir in einer halben Stunde aufbrechen. Wir werden etwas mehr als eine Stunde bis Nagano brauchen. Wir werden den Stopp dort auch dazu nutzen, um etwas zu Essen für die Weiterfahrt zu besorgen.“, erklärte Takaya, der spürte, dass seine Aufregung bezüglich Kousaka nachließ, während er hier draußen zu Naoe sprach. Gleichzeitig aber fühlte er Unbehagen in sich aufsteigen. Ihm war bewusst, dass seine Entscheidung, Takahashi ein weiteres Mal aufzusuchen, Naoe ziemlich aufgewühlt haben musste.
 

Aufgewühlt in zweifacher Hinsicht. Denn Takahashi erinnerte Naoe nicht nur an die brutale Gefangenschaft unter Shishido, sondern auch an die Verzweiflungstat, die das Leben jener Schwester gekostet hatte.

Takaya hatte bestimmt nicht vor, sich oder Naoe mit diesem erneuten Besuch zu quälen, wie es ein gewisser junger Mann vor wenigen Minuten behauptet hatte. Dennoch konnte er aber auch nicht mit Bestimmtheit sagen, warum er Takahashi noch einmal sehen musste. Er hatte einfach so ein Gefühl. Natürlich konnte Takaya ihr nach wie vor nichts über die Wahrheit bezüglich des Todes ihrer Schwester sagen. Dafür wollte er aber Takahashi zumindest über Naoes erfolgreiches Auffinden in Kenntnis setzen. Vielleicht wollte er sie aber auch nur erneut sehen, weil sie ein lebendes Verbindungsstück zur verstorbenen Minako war.

Es war kompliziert. Seine Gefühle waren kompliziert. Je länger er darüber nachdachte, desto unsicherer fühlte er sich mit seiner getroffenen Entscheidung.
 

Takaya betrachte Naoe, der mit einer Hand in der Hosentasche neben ihm stehend gelassen seine Zigarette aufrauchte, und dabei unbestimmt in die Ferne sah. Während sein Blick auf Naoes Mund fiel, der ein weiteres Mal den Zigarettenfilter umschloss, musste er an ihre leidenschaftlichen Küsse vom Vortag denken. Naoes Arme, in denen er sich unbeherrscht hatte fallen lassen. Die Berührungen ihrer Lippen. Die Wärme ihrer verschlungenen Zungen. Naoes heißer Atem, der wie eine sanfte Brise seinen Hals gestreift hatte. Und nicht zuletzt Naoes Lächeln... Ein sanftes Lächeln, dessen Wärme sich in den vor Leidenschaft brennenden Augen widerspiegelte.

Dieser seltene Ausdruck auf Naoes Gesicht hatte Takaya kaum Schlaf finden lassen. Denn immer wieder hatte sich ihm dieser aufgedrängt, sobald er seine Augen schloss. Takaya wurde das Gefühl nicht los, dass er etwas gesehen hatte, was er nicht hätte sehen sollen. Oder besser, er definitiv nicht hatte sehen wollen. Er verdrängte diese Gedanken und die damit verbundenen Gefühle aus seinem Denken, und sah ebenfalls schweigend in die Ferne.

Nach kurzer Stille, die lediglich durch vereinzelte ferne Vogelschreie unterbrochen wurde, ergriff Naoe das Wort.

„Ich denke, Kousaka wird sich noch häufiger aufspielen. Daran führt kein Weg vorbei, außer natürlich, ihn von dieser Reise auszuschließen. Aber das willst du ja nicht...“

„’Nicht wollen’ stimmt nicht ganz, und das weißt du.“, antwortete Takaya defensiver als beabsichtigt, und richtete seine Augen wieder auf den neben ihm stehenden Mann. Sein Blick fiel auf Naoes Hände, denn dieser war gerade dabei, mit seinen schlanken Fingern die aufgerauchte Zigarette im mitgebrachten Aschenbecher auszudrücken. Damit fertig, konnte Takaya sehen, wie Naoe diesen in der Jackentasche verschwinden ließ, und sich nun beide Hände in die Hosentaschen steckte. Er riss seinen Blick los, und setzte seine Entgegnung mit unerschütterlicher Stimme fort.

„Kousaka hat, genau wie wir, viel zu verbergen und somit auch viel zu verlieren. Soll uns also recht sein, wenn ihm vielleicht das ein oder andere unbewusst über die Lippen rutscht, während er mit uns unterwegs ist.“

„Das mag stimmen, aber Yuzurus Gegenwart lässt die ganze Angelegenheit komplizierter werden. Ich nehme an, du hast den Blick deines besten Freundes gestern Abend auch gesehen?! Ich denke, Kousaka wird sich ein Spaß daraus machen, Yuzuru über Dinge aufzuklären, die dieser vielleicht noch nicht, oder besser überhaupt nicht erfahren sollte. Wir werden nicht in der Lage sein, ständig in dessen Nähe zu sein, um aufzupassen. Genau wie jetzt...“

Naoe blickte Takaya wissend in die Augen. Dieser erwiderte fest den Blick, und ließ dabei das Gesagte auf sich wirken.
 

Natürlich war ihm Yuzurus befangenes Verhalten aufgefallen, als Naoe unerwartet bei ihnen auf der Veranda aufgetaucht war, um sie zum Essen zu holen. Im ersten Moment konnte er sich dieses nicht erklären. Später aber wurde ihm bewusst, dass Kousaka etwas über seine und Naoes schwierige Beziehung zueinander gesagt haben musste, das weit über das Offensichtliche hinausging.

Es hatte ihn verärgert, und er war wütend auf Kousaka geworden, da dieser über Sachen mit Yuzuru sprach, die er seinem Freund irgendwann selbst erzählen wollte. Gleichzeitig hatte er dabei aber große Wut auf sich selbst verspürt, und sich innerlich über seine Unfähigkeit aufgeregt, nicht absolut offen und ehrlich mit Yuzuru umgehen zu können. Er hatte sich vorgenommen, zu einem späteren Zeitpunkt gewisse Dinge anzusprechen, um damit Yuzurus Neugier zu stillen, und die eigene Unruhe und Schwäche Kousaka gegenüber abzulegen.
 

„Ich vertraue Yuzuru und denke, Kousaka hat hier einen Fehler gemacht. Ich glaube, er wird sich mit seinem Verhalten früher oder später ins eigene Fleisch schneiden, und dadurch durchschaubarer für uns werden. Meinst du nicht auch?“

„Vielleicht.“, entgegnete Naoe unbestimmt, der plötzlich den Wunsch verspürte, Takayas Gesicht zu berühren. Er wollte ihm durch die dunkle Haare fahren, und dessen Mund mit seinem bedecken. Sein Verlangen beschleunigte unbewusst seinen Herzschlag, und ließ seine innere Anspannung steigen. Es drohte ihm die Kehle zuzuschnüren, so dass er sich gezwungen sah, das Bedürfnis nach Takayas körperlicher Nähe zu unterdrücken. Er schloss für einen Moment hilflos die Augen, als das Klingeln eines Telefons erklang.

Naoe sah zu Takaya, der entschuldigend das Gespräch annahm, und sich einige Schritte entfernte. Er sah ihm sehnsuchtsvoll nach, und versetzte sich innerlich dafür eine Ohrfeige, damit sein unterdrücktes Verlangen nicht die Oberhand gewann, und er wieder zu einem kühlen Kopf kam.

Was hat er so schön gesagt... ‚Ich soll mich zu gewissen DINGEN in nächster Zeit nicht hinreißen lassen...’ Heißt das jetzt, dass es generell okay ist, nur nicht jetzt... Verdammt, Kagetora, wie soll ich das jetzt aushalten, nachdem du so etwas sagst...
 

„Die beiden sind sicher in Matsumoto angekommen.“

Takayas wieder näherkommende Stimme riss Naoe aus den Gedanken.

„Außerdem befindet sich Takahashi, wie von mir erhofft, zu Hause in Nagano, so dass wir den Besuch wie entschieden durchführen können.“

Takahashis Name ließ Naoe für einen Moment zusammenzucken, während sich seine Hand um die Kette verkrampfte.

„Hör zu, Naoe... Ich weiß, dass es für dich nicht einfach ist, ebenso wenig wie für mich, aber ich muss unbedingt noch einmal zu ihr. Ich verlange nicht, dass du mich verstehst, denn ich begreife mich selbst nicht einmal. Aber ich hoffe, dass das jetzt nicht irgendeine Kurzschlussreaktion auslöst. Ich mein, also... Chiaki hat da so etwas erwähnt.“

„Kein Grund, sich zu Sorgen, Kagetora-sama.“, erwiderte Naoe mit unerwartet kühler Stimme, die nun Takaya zusammenfahren ließ. Dieser suchte in Naoes Gesicht nach Anzeichen für dessen plötzlichen Stimmungsumschwung.

„Bevor ich es vergesse, hier...“

Takaya sah, dass Naoe eine Hand aus der Hosentasche nahm, und dabei einen silbern schimmernden Gegenstand hervorzog, den dieser ihm anschließend entgegenhielt. Er erkannte, dass es sich um eine Kette mit einem Anhänger handelte, und fragte sich gleichzeitig, wieso Naoe so etwas besaß. Noch mehr wunderte ihn natürlich die Tatsache, dass er diese nehmen sollte.

„W- was?“, stammelte er verlegen, als Naoe sanft aber bestimmt nach seiner Hand griff, und die Kette auf die geöffnete Handfläche gleiten ließ.

Takaya sah von Naoes Gesicht zu der Hand, und hielt für einen Moment überrascht den Atem an. Der Anhänger der Kette bestand aus drei kunstvoll ausgearbeiteten silbernen Rosenblüten, in deren Mitte sich jeweils ein roter Edelstein befand. Auch wenn er sich bisher nicht viel aus Schmuck gemacht hatte, musste er zugeben, dass er diesen Anhänger wunderschön fand. Takaya blickte verwundert zurück in Naoes Gesicht, und entdeckte dort für einen Moment einen schmerzlichen Ausdruck, den dieser aber sofort wieder verschwinden ließ.

Zur Verwunderung gesellte sich Sorge und Takaya hoffte, dass Naoe sich von allein erklärte, so dass er keine Fragen stellen musste. Er sah forschend in Naoes Augen und geriet beinah aus der Fassung, als dieser sanft die Finger seiner Hand um die Kette schloss. Naoes warme Hand war für einen Augenblick alles, was sein Denken ausfüllte.

„Könntest du diese bitte Takahashi geben, wenn du sie triffst? Es ist ihre.“

„W- wie, es ist ihre?! Warum hast du sie dann?“

„Sie hat sie mir gegeben.“

„Nun, dann hatte sie einen Grund, oder? Du kannst sie doch nicht einfach wieder zurückgeben.“

„Wenn du sie ihr nicht geben willst, werde ich sie eben in den Briefkasten werfen.“, entgegnete Naoe leicht gereizt, und wollte die Kette wieder an sich nehmen, was ihm aber nicht gelang, da Takaya seine Hand nun fest geschlossen hielt.

„Schon gut. Ich werde sie ihr geben. Soll ich ihr auch etwas sagen?“

„Nein. Gib sie ihr einfach, das reicht schon.“

Mit diesen letzten Worten drehte Naoe Takaya den Rücken zu, und ging mit eiligen Schritten und einem fragenden Blick im Rücken zurück zum Haus.
 

„Was sollte das, Naoe?“, murmelte Takaya unbefriedigt, der seine Augen über die Kette in seiner Hand wandern ließ.

„Ich würde zu gern wissen, warum dir Takahashi diese Kette gegeben hat. Aber wenn du es mir nicht sagen willst, dann vielleicht sie...“

Takaya ließ die Kette in seiner Hosentasche verschwinden, und zügelte seine Neugier. In etwas mehr als einer Stunde würde er Takahashi persönlich danach fragen können, wenn er den Mut dazu aufbringen würde. Er seufzte leise und folgte Naoe, der inzwischen im Haus verschwunden war.



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