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Liebling, ich habe die Hunde geschrumpft

Ein Chemieunfall mit Folgen
von

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Chemieunterricht

Liebling, ich habe die Hunde geschrumpft
 

Das ist endlich mal eine Brüdergeschichte von mir und Jenny-Hase. Wir hatten ja schon lange vor, mal eine zu schreiben und bei einem Brainstorming sind uns dann einige Situationen eingefallen, in denen wir die Hundebrüder gerne mal sehen würden und so ist das hier entstanden. ^^ Wir wünschen euch viel Spaß dabei.
 

Prolog: Chemieunterricht
 


 

"Seid vorsichtig mit diesen Mitteln und bekommt sie nicht auf die Kleidung, sonst habt ihr da Löcher reingebrannt." warnte der Chemielehrer die Klasse. Die Schüler sagten zwar Ja, aber in Wirklichkeit hatte keiner zugehört. Sie waren mit ihren Gedanken schon in den Ferien. Ferien waren einfach toll. Ausschlafen, lange aufbleiben, den ganzen Tag mit den Freunden verbringen, ohne diese lästigen Schuluniformen oder die Lehrer, die vergeblich versuchten ihren Schülern etwas beizubringen und einfach die netten Privatgespräche und Flirts störten... Kagome sah sich in ihren Ferien durch die Sengoku-Ära irren auf der Suche nach Naraku und den Splittern des Shikon no Tamas. Ohne entspannende Shoppingtouren oder auch nur bequeme Betten. Das war etwas, das Kagome am meisten störte am feudalen Japan: Es gab keine anständigen Betten. Nur diese dünnen Futons, falls sie überhaupt mal in einer Hütte und nicht unter freiem Himmel übernachteten. Moment... sie waren hier im Chemieunterricht und sollten einige durchaus gefährliche Chemikalien mischen, um zu sehen, was dabei rauskommt... Hatte jemand schon einmal dieses Experiment gemacht und veröffentlicht, was dabei rauskommt, wenn man Kalium-irgendwas mit irgeneiner Chloridlösung, einigen Säuren, Pulvern und anderen Mittelchen mischte oder wollte der Chemielehrer das schon immer einmal ausprobieren und dachte sich dann "wieso nicht an den Schülern ausprobieren"?

In Kagomes Klasse gab es, obgleich die Regeln in japanischen Schulen strenger sind und strenger kontrolliert und Verstöße härter bestraft werden, wie in jeder Klasse drei Chaoten, die besonders bei Versuchen im Chemieunterricht zeigen mussten, dass sie die Spaßvögel schlechthin sind. Ayumi, Kagomes Partnerin bei dem Versuch, rollte nur genervt mit den Augen, als die drei Deppen der Klasse mal wieder ihr typisches Programm durchzogen und die Mengen der verschiedenen Chemikalien auf eigene Faust veränderten. Soll heißen sie nahmen mehr als vom Lehrer vorgeschrieben war, ohne die Verhältnisse, die in der Chemie häufig über Explosion, Rauch oder platzende Reagenzgläser entscheiden, zu beachten. Ihr Gekicher und ihre alberne Gesten lenkten die Chaoten so langsam aber sicher die anderen ab. Und dann kam, was kommen musste: Das Gemisch in dem Reagenzglas der Kasper fing an zu brodeln und zu kochen, Rauch entstand. Es fing an bestialisch zu stinken. Dann gab es einen Knall, der alle im Raum zusammenzucken ließ. Man hörte Klirren: Einige Reagenzgläser und Chemikalienbehälter waren auf den Boden gefallen und zersplittert, mehrere verschiedene Flüssigkeiten verbanden sich miteinander und mit den verschiedenen Chemikalien in Pulverform.

"Alle raus auf den Schulhof! Bewahrt Ruhe, hier ist nichts Gefährliches! Atmet die Dämpfe nur nicht zu tief ein, sie können Verätzungen der Schleimhäute hervorrufen. Nehmt euch beim Rausgehen eines der Magazine mit, die könnt ihr über die Ferien lesen, dann seid ihr perfekt für den Test vorbereitet!" rief der Chemielehrer. Die Klasse war schneller aus dem Raum als man blinzeln konnte. Die Schüler versammelten sich auf dem Schulhof und sahen zu den Fenstern des Chemieraums, wo immer mehr dicke Dampfschwaden rauskamen. Der Chemielehrer war direkt zum Schuldirektor gelaufen, um den von den Geschehnissen in Kenntnis zu setzen. Keine 5 Minuten nachdem Kagomes Klasse das Schulgebäude verlassen hatte, kam in den übrigen Klassen eine Durchsage: "Da es im Chemieraum einen kleinen Zwischenfall gab bei dem einige Dämpfe entstanden sind, die unter Umständen gesundheitsschädlich sind, habe ich beschlossen euch jetzt schon in die Ferien zu entlassen. Erholt euch gut." Und schon war das Gebäude leer.

Kagome ging mit ihren Freundinnen die Straße entlang. "Und was macht ihr so in den Ferien?" fragte Yuka und streckte sich. "Ich springe durch den Brunnen in die Sengoku-Ära, wo ich mit meinen Freunden Inu Yasha, Sango, Miroku, Shippou und Kirara nach den Splittern des Shikon no Tama und unserem Erzfeind Naraku suche. Auf unserer Reise werde ich mich häufig mit Inu Yasha streiten, weil er sich mit dem Wolfsyoukai Kouga in die Haare bekommt, wenn der mit mir flirtet oder weil er sich mit seinem Bruder anlegt, der ihn als Abschaum und Schandfleck in seinem sonst makellosen Stammbaum ansieht." Das sagte Kagome natürlich nicht, auch wenn sie die Gesichter ihrer Freundinnen gerne gesehen hätte. Ob die ihr die Story überhaupt glauben würden? "Kagome-chan?" Eris Stimme riss die 15-jährige aus ihren Gedanken. "Unternimmst du was mit deinem Freund, diesem Inu Yasha, oder gehst du mal zu einem Date mit Hojo-kun? Und bleibst auch bis zum Ende?" fragte Ayumi. Kagome wurde leicht rot. "Ich fahre mit Inu Yasha weg." sagte sie schnell und beschleunigte ihre Schritte, damit ihre Freundinnen nicht weiter auf dieses Thema eingingen. Vergeblich.

"Wo fahrt ihr denn hin?" wollte Eri wissen. Jetzt musste eine Ausrede her... "Kagome-chan, ist deine Uniform nass?" unterbrach Yuka ihre Gedanken. "Nein, wieso?" fragte die zeitreisende Freundin. "Das Licht fiel gerade so komisch, da hat es ausgesehen, als wäre deine Uniform nass." erklärte Yuka. Kagome strich über die Stelle, auf die ihre Freundin gedeutet hatte. "Nö, ist alles trocken." "Nicht das du was von den Chemikalien abbekommen hast. Ich habe in der Hektik die Gläser umgestoßen..." gab Ayumi leicht beschämt zu. Aber ihre Chemiepartnerin winkte ab. "Wenn ich was von dem Gemisch abbekommen hätte, dann hätte mir das doch schon längst Löcher in den Stoff gebrannt." Sie waren an den Stufen zum Schrein angekommen. "Schöne Ferien!" rief Kagome und hechtete die Treppe hinauf, ehe ihre Freundinnen sie stoppen konnten. Die wollten protestieren, winkten dann aber ab und gingen weiter. Nach den Ferien würde Kagome ihnen schon erzählen, wo sie war. Vorausgesetzt ihr Rheuma würde nicht wieder schlimmer werden...
 

Als Kagome die Haustür hinter sich geschlossen hatte, atmete sie erleichtert auf. So ein Doppelleben war schon nicht immer einfach. "Kagome! Da bist du ja endlich! Komm, wir wollen los, dein Urlaub hat sowieso schon wieder viel zu lange gedauert!" Die Stimme würde die Schülerin unter tausenden wiedererkennen. Inu Yasha. Seine Sprüche und Reden wurden langsam langweilig. Wie bei einer Puppe, wo hinten eine Schnur zum Ziehen dran war. Wenn man die Schnur loslässt fängt das Ding dann an zu Quatschen. Drei verschiedene Sätze. Die Schwarzhaarige schüttelte die Gedanken ab. "Kagome-chan, was machst du denn schon zu Hause?" fragte in dem Moment ihre Mutter. "Wir hatten in Chemie einen kleinen Zwischenfall, die ganze Schule ist voller giftiger Dämpfe. Keine Sorge, niemandem ist etwas passiert. Wir durften daher früher in die Ferien." erklärte die 15-jährige und warf ihre Schultasche achtlos in die Ecke. "Wenn du willst, kannst du jetzt gleich gehen. Ich habe deine Tasche schon einmal gepackt, damit du nicht in deiner Hektik die Hälfte vergisst." Mama Higurashi. Kagome konnte wieder einmal nicht bestreiten, dass sie die wohl verständnisvollste Mutter der Welt hatte.

"Danke, Mama." "Dann können wir ja gehen. Sango und Miroku warten schon ungeduldig." drängte Inu Yasha. Die Schülerin seufzte und nahm den Rucksack ihrer Mutter entgegen. Der Hanyou wartete gar nicht, bis sie sich verabschiedet hatte, er nahm sie einfach samt Rucksack huckepack und schon waren die beiden verschwunden. Frau Higurashi sah ihnen leicht wehmütig nach.
 

Am anderen Ende des Brunnens sahen Sango, Miroku und Shippou überrascht auf, als ihre Freunde auftauchten. "Inu Yasha, hätte ich nicht wenigstens eine Kleinigkeit essen können? Oder zumindest dieses bescheuerte Magazin weglegen können? Wobei... dann kann ich für Chemie lernen..." Kagome schob das Heft, was sie die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte, in ihren großen, gelben Rucksack und mit der gleichen Bewegung zog sie einen Lutscher heraus, den sie Shippou gab. "Können wir dann jetzt gehen?" fragte der Hanyou ungeduldig. Sango und Miroku sahen sich viel sagend an. The same procedure as every year.

Obwohl Kagome tierisch genervt war von dem rüpelhaften Verhalten Inu Yashas schwieg sie und die Gruppe machte sich nach einer kurzen Verabschiedung bei Kaede auf den Weg. Gerüchten zu folge hatte Naraku sich seine Hochburg an der nördlichen Spitze Hokkaidos im heutigen Wakkanai errichtet. Bis dahin war es noch ein weiter Weg.
 

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Die Stadt Wakkanai gibt es wirklich, die steht im Dircke Weltatlas, allerdings haben wir keine Ahnung, ob es die auch im Mittelalter schon gab.

Das nächste Kapitel heißt ‘Ein ganz normaler Tag?’ und kommt nach den Ferien, wenn wir wieder ans I-Net kommen... oder Freitag. ^^

Kommis natürlich gerne gesehen, Lob an Hani, Kritik an Jenny. ^.~

lg

Hani & Jenny

Ein ganz normaler Tag?

Kapitel 1- Ein ganz normaler Tag?
 

Es war warm, der Himmel blau, Inu Yasha leicht angefressen. Seit einiger Zeit hatte er einen nur zu bekannten Geruch in der Nase: Kouga. Seine Freunde sahen dem Treffen mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits war es immer lustig den beiden Chaoten zuzusehen, aber andererseits hatten sie eine wichtige Aufgabe: Sie mussten Naraku töten. Und dafür mussten sie ihn finden. Das betonte Inu Yasha zwar immer wieder, wenn Kagome einmal in ihre Zeit wollte, um ihren Freunden in der Schule zu zeigen, dass sie noch lebte, aber er selbst würde sich tagelang mit Kouga prügeln, wenn nicht irgendwann ein "Sitz" ertönen und der Hanyou am Boden landen würde.
 

"Pinscher, geh mir aus dem Weg!" Der schwarzhaarige Wolfsyoukai schob seinen Konkurrenten einfach aus dem Weg und blieb vor Kagome stehen, nahm ihre Hände in seine und sah ihr tief in die Augen. Kaum hatte er zum Sprechen angesetzt, wurde er auch schon zu Boden gerissen. Inu Yasha hatte sich auf ihn gestürzt und die beiden fingen an wie zwei kleine Jungen auf dem Schulhof zu raufen. "Ich würde ihn ja zu Boden schicken, aber die beiden Idioten sind schon unten. Wenn ich jetzt Sitz sage... ups..."

Der Rotgekleidete, der auf Kouga saß, war nach Kagomes Worten nach unten gerissen worden, sprich auf den Wolfsyoukai. "Runter!" fauchte der auch sofort und kämpfte sich frei. Der Schwarzhaarige richtete sich auf und schnaufte verächtlich. Doch dann wurde er stutzig. "Irgendwas riecht hier ziemlich merkwürdig..." meinte er und sah zu Kagome. "Jetzt hör doch auf, auf Inu Yasha rumzuhacken. Ihr zwei könnt euch nicht leiden, das haben wir mittlerweile alle begriffen." seufzte die.

"Das meine ich nicht, sein Geruch bezeichne ich nicht als merkwürdig sondern als beleidigend. Der fremde Geruch kommt von deiner Kleidung. Sie riecht... das kann man nicht beschreiben... fremd." erklärte Kouga.

Kagome stutzte. Ihre Kleidung roch anders? Hatte ihre Mutter ein neues Waschmittel? "Was willst du zerlauster Wolf eigentlich? Los, verschwinde!" fuhr Inu Yasha dazwischen. "Ich wollte nur sicher gehen, dass Kagome auch noch sicher ist. Liebste, ich verspreche dir, sobald ich Naraku getötet habe, werde ich dich zu mir holen und selbst auf dich aufpassen, anstatt diesen törichten Hundejungen für deine Sicherheit verantwortlich sein zu lassen." versprach Kouga, ehe er davon sprang. Wütend knurrte Inu Yasha. Die Schülerin in seiner Gruppe verschränkte die Arme vor der Brust. "Inu Yasha, riecht meine Kleidung anders?" fragte sie. Verwundert sah der Hanyou sie an.

"Ein bisschen, aber ich schiebe das auf das... wie nannte deine Mutter das noch... Wäschemittel." sagte er. So zuckte die Schwarzhaarige mit den Schultern und die Reise ging weiter.
 

Der Frieden sollte nicht lange halten. Schon tauchte der nächste von Inu Yashas Dauerstreitpartnern auf. Sein Halbbruder Sesshoumaru. Sango, Miroku und Kagome unterdrückten nur schwer ein Seufzen, aber sie hofften, dass sie die nächsten Tage dann sowohl Ruhe vor Kouga als auch vor Sesshoumaru hatten. Noch ehe der Inu-Youkai zu sehen war, zog Inu Yasha Tessaiga und stellte sich schützend vor seine Freunde. Die ließen sich im Gras nieder und sahen wie immer nur zu. Sesshoumaru blieb etwa 10 Meter vor seinem Halbbruder stehen. "Inu Yasha, begrüßt man so etwa seinen lieben älteren Bruder?" fragte er verächtlich. Der Hanyou schnaubte. Der Wind drehte und wehte nun dem Hundelord ins Gesicht. Sein goldener Blick wanderte von Inu Yasha zu Kagome. Die beiden rochen komisch... ob sie sich gepaart hatten?

Sesshoumaru hatte keine Ahnung, wie Menschen und Hanyous nach so etwas rochen... Und eigentlich war es ihm auch so egal wie der Unterschied zwischen Hase und Kaninchen. "Los, zieh!" forderte Inu Yasha. Sesshoumaru knackte mit den Fingern. "Das er das aber auch immer machen muss! Weiß er nicht, dass das schädlich für die Finger ist?" fragte Kagome leise. Sie kramte das Chemie-Magazin aus ihrerm Rucksack und schlug es auf.

"Wenn du nicht ziehen willst, auch gut. Ich greife dich jedenfalls an." warnte Inu Yasha und lief los. Sein Bruder sprang weg und griff seinerseits mit seiner Giftklaue an. Sein Dokkasou brannte sich durch den Stoff an Inu Yashas Rücken und verätzte seine Haut. Der Jüngere fluchte und fuhr herum. "Zu langsam." kommentierte Sesshoumaru. Inu Yasha jagte seine Windnarbe los, der Ältere wich wie erwartet durch einen eleganten Überschlag aus und im nächsten Moment lag er auf dem Boden. Der Hanyou hatte sich auf ihn geworfen wie er sich schon früher am Tag auf Kouga gestürzt hatte. "Was zum Teufel macht er da?" fragte Sango. "Neumond kommt näher, er fängt an sich menschlich zu benehmen. Und so wie es aussieht ist seine menschliche Hälfte ein halbes Kind." erwiderte Miroku und beobachtete, wie die Brüder rumrollten. "Schade, dass hier kein Abgrund ist." meinte Shippou. "Shippou-chan, sei nicht immer so frech." mahnte Kagome und blätterte um. "Der Vorteil an dieser Rauferei ist, dass Inu Yasha Sesshoumaru auch endlich mal direkt verletzen und nicht nur durch Distanzangriffe punkten. Au, der hat gesessen..." Miroku verzog leicht das Gesicht.

Der Schlag, den er kommentiert hatte, kam nicht von Inu Yasha, sondern von Sesshoumaru und ging direkt unter den Brustkorb. Beide Hundebrüder hatten einige kleinere Verletzungen, aus denen Blut floss und auf den Bruder tropfte, der gerade unten lag, was momentan Sesshoumaru war. An den Händen der beiden Kämpfenden klebte sowohl das eigene Blut, als auch das des anderen.

"Komisch ist nur, dass Sesshoumaru sich auch noch auf diese Kinderei eingelassen hat." sagte Sango. "Soll er sich etwa verprügeln lassen?" wollte Shippou wissen.

"Spinn ich oder sind die beiden gerade geschrumpft?" fragte Miroku dazwischen. Die Gruppe sah zu den beiden kämpfenden Brüdern. "Nein, die haben die Beine angewinkelt und wirken dadurch kleiner." meinte Kagome und las das Magazin weiter. Sie hatte einen interessanten Artikel über einen Parawissenschaftler gefunden. "Nein, das bilde ich mir nicht ein! Die sind doch beide gut einen Kopf kleiner geworden... jetzt ist es noch mehr!" protestierte der Mönch. "Nein, sie sind noch genauso groß wie vorher. Aber ihre Haare sind dunkler... sie sind nicht mehr weiß sondern grau!" rief Sango. Die drei Menschen standen auf. Inu Yasha und Sesshoumaru hielten inne und starrten einander an. Der Hanyou, der auf seinem Bruder saß, griff sich eine seiner Haarsträhnen. Sie waren dunkler geworden, genau wie die des Inu-Youkai. Außerdem stimmte etwas anderes nicht... das Gras war gewachsen und die Steine, die hier und da zu finden waren, ebenfalls, genau wie seine Kleidung... Irgendetwas stimmte hier nicht. "Wird alles um uns herum größer?" fragte er unsicher. "Nein. Wir werden kleiner." antwortete Sesshoumaru monoton.

Im nächsten Moment waren die Haare der beiden schwarz und sie waren in ihrer Kleidung verschwunden. "Was zum..." setzte Kagome an, brachte aber kein Wort mehr heraus. In den Kleiderhaufen kam Bewegung. Ein schwarzer Hund kroch aus Sesshoumarus Rüstung. Vom Körperbau her ein Husky. Sein Fell schimmerte, seine Augen blitzten. Goldfarben. Sesshoumaru hatte sich in einen Hund verwandelt. Inu Yashas Freunde liefen zu den Kleidungsstücken. "Inu Yasha? Wo bist du?" fragte Miroku. Aus dem Ärmel des Feuerrattenfells lugte Inu Yashas Kopf. Umständlich schlang er den Stoff um seinen Körper. "Was ist passiert? Wieso sind wir geschrumpft?" fragte der Hanyou und richtete sich auf. Er war etwa so groß wie eine Barbie-Puppe. Miroku und Sango sahen sich hektisch um. "Hier ist keinerlei Magie zu spüren." meinte der Mönch. "Und Youkai sind auch nicht in der Nähe." fügte seine Freundin hinzu. "Aber... wieso ist Inu Yasha dann so klein?" fragte Shippou. "Nicht nur Inu Yasha ist geschrumpft, sondern auch Sesshoumaru... was haben die beiden gemeinsam gemacht, was haben sie gemeinsam?" rätselte die Miko aus der Neuzeit. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen...

"Chemikalien... In meiner Zeit, in meiner Schule lernen wir, was passiert, wenn man zwei verschiedene Flüssigkeiten oder sowas miteinander mischt. Kein Wasser, sondern andere Sachen. Und bei einer dieser Lehrstunden heute haben drei Jungs aus meiner Klasse unverantwortlich gehandelt, es hat sich Rauch gebildet. Wir haben uns so erschrocken, dass wir einige Gläser umgeworfen haben. Dabei müssen einige dieser Flüssigkeiten an meine Kleidung gekommen sein. Und als Inu Yasha mich hochgehoben hat und als er mich vorhin von Kouga abgeschirmt hat, müssen diese Mittel auch auf seine Kleidung gekommen sein. Und durch den Kampf mit Sesshoumaru haben sich die beiden gegenseitig blutende Wunden zugefügt. Es ist wahrscheinlich, dass die beiden dadurch die Mittel aus meiner Zeit ins Blut bekommen haben und dadurch geschrumpft sind." Kagome schluckte. "Und was machen wir jetzt?" fragte Inu Yasha verärgert. "Als erstes müssen wir Kouga finden. Er hat deine Hände berührt, vielleicht hat auch er etwas von dem Mittel abbekommen. Nicht das er auch noch schrumpft." sinnierte Miroku.

"Aber wir müssen die beiden auch wieder auf Normalgröße bringen. Sonst macht Naraku sie schneller fertig als einen Grashalm." sagte Sango. "Ich hab eine Idee... in diesem Heft, was ich gelesen habe, ist ein kurzer Artikel über einen Parawissenschaftler. Er beschäftigt sich mit nicht erklärbaren Phänomenen, die auftreten, wenn ein Experiment schief geht, so wie bei uns. Vielleicht kann er uns helfen. Allerdings... müsste dafür nicht nur Inu Yasha in meine Welt, sondern auch Sesshoumaru..." Alle Blicke wanderten zu dem schwarzen Hund, der nicht wusste, was er lieber machen wollte: Sich ertränken, seinen Bruder fressen oder dieses Mädchen beißen. Er, Sesshoumaru, sollte mit einem Menschenmädchen und seinem Halbbruder in eine ihm fremde Zeit reisen? Noch dazu sollte er diesem Mädchen vertrauen, was offensichtlich daran Schuld hatte, dass er geschrumpft war? Der stolze Lord des Westens hatte sich in seine wahre Gestalt, seine Hundegestalt verwandelt, um sich nicht noch mehr die Blöße zu geben und wenigstens größer zu sein als sein vermaledeiter Halbbruder, der auch eine ziemlich große Schuld an dieser Lage hatte. Schließlich hatte der Hanyou sich wie ein wahnsinniger Straßenjunge auf ihn geworfen und diese Rauferei angezettelt.

"Meinem werten Herrn Halbbruder wird wohl keine andere Wahl bleiben, wenn er je wieder seine normale Größe erhalten will." Inu Yasha wollte wie üblich seine Hände ineinander verschränken, allerdings wäre ihm dann seine notdürftige Kleidung flöten gegangen. Und die Blöße wollte er sich nicht geben. Erniedrigend genug, dass er geschrumpft worden war, nachdem er sich wie ein wahnsinniger Straßenjunge auf Sesshoumaru geworfen und eine Rauferei begonnen hatte. Was dem Hanyou aber auch ein Dorn im Auge war, war dass sein Halbbruder in dieser Misere mal wieder beweisen musste, dass er als vollwertiger Youkai Fähigkeiten hatte, die ihm als Hanyou verwehrt blieben, wie zum Beispiel die Verwandlung in eine riesige Hundegestalt. Wobei... vielleicht war Sesshoumaru ja nicht freiwillig ein Hund. Schließlich waren die Haare der beiden auch schwarz geworden... "Sesshoumaru, wirst du mit mir und Inu Yasha kommen? Ich verspreche dir, dass wir dich so schnell wie möglich wieder zurückbringen und dass du dich in keinem einzigen Moment blamierst. Ich bin Schuld an deiner und Inu Yashas Lage und daher will ich das wieder gut machen, okay?" fragte Kagome. Sie war auf Augenhöhe mit dem Hund gegangen, damit Sesshoumaru nicht glaubte, sie würde ihn von oben herab betrachten, wie ein gewöhnliches Schmusetier.

Der Inu-Youkai nannte sich selbst kurz die Fakten: Dieses Mädchen hatte fremdartige Substanzen aus ihrer Zeit in diese gebracht, sie auf Inu Yasha verteilt und durch die Rauferei war dieses Mittel nicht nur auf seiner Rüstung und Kleidung gelandet, sondern auch in seinem Blut, weshalb er jetzt in dieser Lage war. Fakt war aber auch, dass er keine andere Möglichkeit sah, um wieder seine normale Gestalt zurück zu erlangen. Die Heiler und Gelehrten aus seiner Zeit würden kaum diese Substanzen kennen, außerdem konnte er sich als Hund nicht besonders gut mit Menschen und anderen Youkai verständigen. Außerdem wäre es ihm unangenehm einen Gelehrten aus seiner Zeit aufzusuchen, schließlich war er hier ziemlich bekannt. Dieser fremde Gelehrte hingegen würde ihn nicht kennen. Er nickte leicht, wenn auch widerwillig. "Dann lasst uns gehen. Sango-chan, Miroku-sama, könntet ihr nach Sesshoumarus Gefährten und Kouga-kun suchen? Nicht das ich nochmal mit einem geschrumpften Wolf los muss. Und Jaken und Rin-chan sagt am Besten einfach nur, dass Sesshoumaru auf einer Reise ist und sie sich keine Sorgen machen müssen." Kagome redete so schnell, dass Inu Yasha nicht mal den Versuch unternommen hatte ihr zuzuhören und zu verstehen, was sie da gesagt hatte. "Geht in Ordnung, Kagome-chan. Viel Erfolg." wünschte Sango. Sie, Miroku und Shippou machten sich umgehend auf den Weg, in die Richtung in die Sesshoumaru deutete, die Richtung, in der seine Diener waren. Kagome war ausnahmsweise froh, dass ihr großer, gelber Rucksack schon fast leer war. Sie riss ein Stück von Inu Yashas Untergewand ab und er verkroch sich in seinem Gewand, wo er den Stofffetzen um seine Hüfte band. Die Miko aus der Neuzeit sammelte in der Zeit die Kleidung des älteren Halbbruders ein und verstaute sie in ihrem Rucksack, die Rüstung, die gar nicht mal so schwer war wie sie aussah, wanderte hinterher, als letztes noch Inu Yashas Gewänder und die Schwerter... beide Brüder sahen argwöhnisch zu, wie ihre Waffen in dem gelben Rucksack verschwanden. Als alles fertig gepackt war, schulterte Kagome den nun etwas sehr vollgestopften und schweren Rucksack und machte sich mit Inu Yasha und dessen Halbbruder auf den Weg zum Brunnen. Außenstehende würde es verwundern, wie locker sie mit der Situation umging. Sie selbst aber hatte schon zu viele Überraschungen erlebt, um sich darüber noch zu wundern. Allein ihr 15. Geburtstag hatte ihr mehr Unmöglichkeiten geboten als ein Märchenbuch. Erst war sie in die Vergangenheit gereist, dann hatte sie einen gebannten Hanyou kennen gelernt, war von einem Youkai verfolgt worden, weil der an ein magisches Juwel wollte, was in ihrem Körper war, sie hatte herausgefunden, dass sie die Reinkarnation einer mächtigen Priesterin war, hatte Freunde gefunden, gegen Youkai gekämpft und aus unerklärlichen Gründen konnte sie magische Pfeile schießen. Und da sollte sie sich darüber wundern, dass ihr Hanyou-Freund und sein Halbbruder durch Mittel aus ihrer Zeit geschrumpft worden waren, weil sie es ins Blut bekommen hatten?
 

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Nein, eigentlich ist es nicht möglich, dass man schwarze Haare kriegt durch ein Mittel im Blut, aber es ist auch nicht möglich zu schrumpfen... Wir wollten Sesshoumarus Fell schwarz haben. Wieso? Nur so. ^^

Freuen uns natürlich immer über Kommis. Das nächste Kappi heißt 'Auf in die Neuzeit' und kommt heute in drei Wochen, bis dahin sind wir nämlich ohne I-net in der
 

Pampa.

lg

Jenny& Hani

Neue Welt, neue Abenteuer

Kapitel 2- Neue Welt, neue Abenteuer
 

Wir sind wieder da von unserer Arbeitsreise. Der Titel passte besser zu dem Kappi als der, den wir uns ursprünglich ausgedacht hatten. ^^

Viel Spaß mit dem Kappi.
 


 

Kagome und die Hundebrüder standen vor dem Brunnen. "Okay, erstes Problem... Sesshoumaru, ich denke ich muss dich... hoch heben... sonst landest du noch sonst wo..." brachte das Mädchen leicht verängstigt hervor. Vor ihrem geistigen Auge sah sie sich schon tot am Boden liegen. Sesshoumaru dachte, er hörte nicht recht. Er sollte sich von einem Menschenmädchen tragen lassen wie ein Haustier? Das konnte sie vergessen! "Kagome, ich denke nicht, dass du ihn hoch heben musst. Wenn er auf dem Boden steht, wenn du in den Brunnen springst, dann wird er auch in deiner Epoche landen. Erspart ihm die Schmach und dir den sicheren Tod." mischte Inu Yasha sich ein. Verwundert sah seine Freundin ihn an. "Das stimmt... das könnte klappen." meinte sie.

Das Mädchen wollte auf den Brunnenrand klopfen, um Sesshoumaru zu bedeuten auf den Brunnenrand zu springen, aber dann hätte er ihr womöglich den Arm abgebissen und ans Bein gepinkelt. "Würdest du bitte auf den Brunnenrand und dann in den Brunnen springen, Sesshoumaru?" bat sie daher höflich. Der schwarze Hund folgte ihrer Bitte und Inu Yasha und Kagome sprangen ebenfalls in den Schacht. Ein hellblaues, warmes Licht umgab sie alle drei, sie verloren den Boden unter den Füßen und schwebten einige Sekunden lang dahin, ehe sie wieder auf dem Boden waren. Ein Blick nach oben verriet dem verwandelten Lord, dass sie nun an einem anderen Ort waren, in einem Holzhaus. Der Geruch hatte sich verändert. Es roch nach heiligem Salz, Wasser und auch nach leicht vermodertem Holz...

Kagome kletterte mit Inu Yasha auf der Schulter aus dem Schacht, Sesshoumaru, der zwar die Gestalt eines Hundes hatte, aber noch immer ein Dämon war, sprang ganz einfach. Auf dem Hof fand die Reisegruppe Souta und Großvater Higurashi vor. Die beiden sahen verwundert auf, als die Schwarzhaarige mit einem Hund aus der kleinen Hütte kam. "Kagome!" rief ihr kleiner Bruder dennoch freudig und lief auf seine Schwester und den fremden Hund zu. "Wer ist denn der Hund? Darf ich den anfassen? Werden wir ihn behalten?" fragte er drauf los.

"Du solltest ihn besser nicht anfassen, er beißt dir sonst den Arm ab. Das ist Inu Yashas älterer Halbbruder Sesshoumaru, wir werden ihn selbstverständlich nicht behalten." erwiderte die Ältere. "Inu Yashas Bruder ist ein Hund?" echote der kleine Junge. "Das Versprechen, dass er sich keiner Schmach aussetzen muss wirst du nie im Leben halten können." meldete Inu Yasha sich zu Wort.

"Souta, wo ist Mama, ich muss etwas mit ihr besprechen." sagte Kagome. "Sie ist gerade einkaufen, müsste aber gleich wieder zurück kommen. Wo ist Inu Yasha? Ich hab doch gerade seine Stimme ge...hört." Noch während er sprach hatte der Schüler den vermeintlich festen Freund seiner Schwester auf deren Schulter entdeckt.

"Er und sein Halbbruder sind geschrumpft worden, weil sie mit Chemikalien von meiner Kleidung in Berührung gekommen sind." erklärte seine Schwester die ungestellte Frage. "Cool... Und wie können die beiden wieder in ihre normalen Gestalten zurückverwandelt werden?" "Deswegen, mein lieber kleiner Bruder, sind wir ja hier. Im Norden von Hokkaido gibt es einen Parawissenschaftler. Ich hoffe, dass er vielleicht weiß, was passiert ist und wie man die beiden wieder in ihren normalen Zustand bekommen kann." antwortete die Schwarzhaarige. Ihre Mutter kam gerade die Treppe hoch, beladen mit Tüten. Normalerweise hätte Kagome jetzt Inu Yasha gebeten ihr zu helfen, aber da der dazu wohl nicht in der Lage war, tat sie es selbst.

"Oh, hallo Kagome. Wie schön dich so schnell wieder zu sehen." begrüßte Mama Higurashi ihre Tochter. "Kann ich dich in der Küche kurz sprechen? Ich brauche deine Hilfe." antwortete die. "Geht es um den Hund?" Kagome nickte nur kurz.
 

Eine halbe Stunde später saß die Familie in der Küche. Inu Yasha saß auf dem Tisch, Sesshoumaru hatte sich in einer Ecke niedergelassen. "Und du hoffst also, dass dieser Parawissenschaftler euch helfen kann?" fragte Opa. Kagome nickte. "Und wie willst du da hin kommen?" wollte ihre Mutter wissen. "Na ja, wir haben drei verschiedene Möglichkeiten: Mit dem Bus, was am längsten dauert, mit dem Zug, was wohl am angenehmsten ist oder mit dem Flugzeug, was umweltschädlich ist, weil es nur ein Inlandsflug ist." erläuterte die Schülerin. "Den Bus streich wieder von deiner Liste, da sind keine Hunde erlaubt. Der Zug dauert ziemlich lange, von Tokyo nach Wakkanai... das ist ganz schön lange. Im Flugzeug muss der Hund in einem Käfig ins Gepäck." erwiderte das Familienoberhaupt. "Weißt du was, Kagome, ihr solltet euch heute erst mal entspannen. Nimm ein Bad, ess etwas, schlaf dich aus. Und morgen früh überlegen wir, wie wir euch nach Wakkanai zu bekommen, ohne dass ihr Probleme bekommt und ohne einen großen Zeitaufwand." schlug Mama Higurashi vor. Die Schwarzhaarige nickte. "Ja, das wird wohl das Beste sein. Heute können wir sowieso nicht mehr los. Um diese Uhrzeit macht Zug fahren keinen Spaß." sagte sie und erhob sich. "Kagome, auf dem Dachboden steht noch eine Kiste mit alten Puppenkleidern von dir. Vielleicht ist da ja etwas drin, was Inu Yasha passt." rief Souta. Seine Schwester nickte.

"Gehst du mit den beiden zu der Kiste und schaust nach? Ich geh in der Zeit ein Bad nehmen." Ihr Haselnussblick fiel auf Sesshoumaru. "Dich würde ich ja nur zu gerne mal streicheln, aber dann würdest du mich umbringen..." murmelte sie. Das verdiente in den Augen des Youkai keinerlei Reaktion. Wieso sagten Menschen, und auch sein Hanyou-Bruder, immer etwas, was eigentlich glasklar war? Das war doch schwachsinnig... wenn man auf eine Schlucht zuging musste man doch seiner Reisegruppe nicht extra sagen, dass man nicht weiter gehen sollte, weil ein freier Fall ziemlich tödlich sein konnte...

Sesshoumaru schob die Gedanken beiseite, denn dieses Kind... Souta oder wie der hieß... nahm Inu Yasha in die Hand. "Komm mit, Sesshoumaru." forderte er den schwarzen Hund auf. Der folgte ihm, wenn auch missmutig, die Treppen hinauf zum Dachboden.

Dort musste Souta Inu Yasha absetzten und da ihm die Kisten ziemlich ungeeignet und unsicher erschienen, setzte er den Hanyou in den Nacken seines Bruders... Der schüttelte sich einmal und Inu Yasha konnte sich nur mit Mühe in dem weichen Fell festkrallen, ehe er auf den Boden sprang. Der kleine Junge kletterte über die Kisten nach ganz hinten. Sesshoumaru folgte ihm mit Leichtigkeit, sein Halbbruder tat sich da etwas schwerer. In der hintersten Ecke des Dachbodens fand sich schließlich eine Kiste, die bis oben hin mit Puppenkleidern gefüllt war.

Souta wühlte ein wenig darin herum, warf einige Sachen achtlos neben sich und suchte weiter. Inu Yasha untersuchte eines dieser Kleider... ein rotes Barbie-Ballkleid mit Netzschleppe und Fellkragen... Kagome würde darin sicherlich gut aussehen... so in Gedanken versuchen merkte der Hanyou nicht, dass sein Bruder beobachtete, wie der Jüngere dieses Kleid anstarrte... könnte der Youkai reden, würde er seinem Bruder vorschlagen das Kleid doch einfach mal anzuprobieren...

Kagomes Bruder hatte inzwischen etwas gefunden. Eine Ken-Hose und ein Ken-Hemd. Das hielt er seinem brüderlichen Freund einmal an. "Das müsste passen. Kannst dich in dem Puppenhaus umziehen, wenn du magst." sagte er. Inu Yasha ließ das Kleid los, nahm die Sachen und verschwand in dem staubigen Holzgebilde. "Wenn ihr zwei nicht wieder zurück verwandelt werden könnt, dann werdet ihr einfach hier wohnen. Inu Yasha kann in das Puppenhaus ziehen, dann hat er sein eigenes Reich. Und Sesshoumaru bau ich eine super tolle Hundehütte und dann kommst du mich mit Mama zusammen von der Schule abholen... die anderen werden neidisch sein, von denen hat keiner so einen süßen Hund..." träumte der Junge.

Die beiden Hundebrüder dachten sie hörten nicht richtig. Wäre Souta kein Kind, noch dazu ein Menschenkind, würde Sesshoumaru ihn einfach beißen. Aber Kinder, besonders Menschenkinder, redeten häufig, bevor sie nachdachten...

Inu Yasha kam in den Puppenkleidern wieder aus dem Haus raus. Überraschenderweise hatte er sie sogar richtig rum angezogen. Den Verschluss nach hinten. Ja, sorum hatte Souta sie ihm ja auch angehalten. Der musste dem Hanyou das Hemd jetzt nur noch richtig zumachen. "Kagome wird das gefallen, du siehst richtig adrett aus." lobte der kleine Junge. "Wir sollten jetzt runter gehen, sonst wird Sesshoumaru noch ein weißes Fell bekommen..." meinte Inu Yasha. So machten die drei sich wieder auf den Rückweg. Wieder im sauberen Teil des Hauses schüttelte sich Sesshoumaru. So dreckig waren nicht mal die Kerker in seinem Schloss!
 

Als Kagome mit ihrem Bad fertig war, war auch das Essen fertig. Sesshoumaru hatte sich wieder in die Ecke gelegt, sein Halbbruder saß auf dem Tisch und aß von einem Unterteller etwas von der Menschennahrung, wobei er den missbilligenden Blick seines Bruders nur zu deutlich wahrnahm. "Magst du etwas trinken?" wandte Kagome sich an den Hund. Der schüttelte leicht den Kopf. "Kagome, ich habe mich im Internet über Flüge informiert. Es gibt ziemlich günstige, die ich für dich buchen könnte. Allerdings... Sesshoumaru braucht einen Impfausweis, um mitkommen zu können..." begann Frau Higurashi. Ihrer Tochter blieb der Bissen im Hals stecken.

"Im... Impfausweis?" wiederholte sie geschockt. "Ja, ohne darf er sowieso nicht auf die Straße. In letzter Zeit werden viele Hunde kontrolliert. Soll ich bei Buyos Tierarzt anrufen und Bescheid sagen, dass du gleich mit einem Hund vorbeikommst?" fragte ihre Mutter. Die 15-jährige erhob sich und lief schnell in ihr Zimmer. Dort nahm sie sich einen Block und einen Stift und lief wieder nach unten. Auf einen Zettel schrieb sie "Ja" und auf einen anderen "Nein". Die beiden Zettel legte sie vor Sesshoumaru auf den Boden. Der legte die Pfote sofort auf den "Nein"-Zettel. "Du weißt doch noch gar nicht, was ich von dir will!" protestierte die Schülerin.

Der schwarze Hund zog die Pfote zurück und sah sie misstrauisch an. "Also gut... ähm... Hunde müssen in dieser Welt geimpft werden, damit sie nicht krank werden. Impfen bedeutet, dass den Tieren mit einem ganz dünnen Metallröhrchen ein Mittel von einem Tierheiler ins Blut... übertragen wird. Kannst du das nachvollziehen?" Er antwortete mit Ja. "Gut. Da du momentan auch ein Hund bist, musst du auch geimpft werden. Bevor du Nein sagst, wenn du nicht geimpft wirst, dann kannst du in deiner Hundegestalt nirgendwohin, auch nicht zu dem Parawissenschaftler, was bedeutet, dass du dich wie Inu Yasha in diese "menschenähnliche" Gestalt verwandeln musst und dann auch in solche Puppenkleider wie dein Bruder gesteckt wirst. Willst du das?" Nein, das wollte er nicht... sonst würde er am Ende noch in dem roten Kleid rum rennen... "Können wir dann gleich nach dem Essen zum Tierheiler gehen?" fragte Kagome. Er tippte auf Ja. So drehte die Schülerin sich um. "Ja, Mama, wäre sehr nett, wenn du bei Dr. Wakashi anrufen würdest." sagte sie und setzte sich wieder hin.

"Inu Yasha bleibt im Übrigen hier, beim Tierarzt würde er nur Aufmerksamkeit erregen." Der Hanyou sah seine Freundin empört an. "Ich will aber mit! Einer muss doch auf dich aufpassen!" protestierte er. "Nein, du bleibst da. Im Moment kann dein Bruder besser auf mich aufpassen als du und du willst nur mit, um deinen Bruder später damit aufziehen zu können." dämpfte Kagome seine Wut.
 

Nach dem Essen rief Frau Higurashi bei ihrem Tierarzt an. Kagome durchsuchte in der Zeit eine Kommodenschublade, in der viel Pflegematerial für Buyo war. Heraus zog sie eine Leine und ein Geschirr. "Kagome, der Doktor hat gesagt, du kannst ruhig vorbei kommen. Hier, das Geld müsste reichen." sagte Frau Higurashi. "Danke, Mama." erwiderte die Schwarzhaarige und steckte das Geld ein. "Souta, pass auf Inu Yasha auf und beschäftige ihn ein bisschen." rief sie ihrem kleinen Bruder zu und verließ mit Sesshoumaru das Haus.

Auf der Hälfte der langen Treppe blieb sie stehen und setzte sich hin. "Sesshoumaru, komm bitte mal her..." begann sie vorsichtig. Der schwarze Hund kam zu ihr. "Also, genau wie Hunde hier geimpft werden müssen, müssen sie hier auch an eine Leine genommen werden, damit sie nicht weglaufen und sich in Gefahr bringen oder Menschen, Hunde oder Katzen angreifen. Ich verspreche dir, dass ich die Leine ganz locker machen werde. Aber trotzdem muss ich sie dir anlegen... wirst du mich bitte am Leben lassen?" bat sie zuckersüß. Sesshoumaru schloss die Augen zur Hälfte und senkte den Kopf. Die Schülerin bewunderte seine Selbstbeherrschung, als sie ihm das verstellte Katzengeschirr anlegte und die Leine einhakte, ehe sie sich wieder aufrichtete. Er wollte sich ganz flach auf den Boden pressen, um dem ungewohnten Gefühl des Geschirrs zu entkommen, konnte aber widerstehen. Aber schütteln tat er sich. Dann ging Kagome mit dem Hund an ihrer Seite die Treppe runter. Hoffentlich traf sie keine ihrer Freundinnen. Die würden sicherlich nicht widerstehen können und das weiche Fell des Hundes streicheln...
 

Aber die beiden hatten auf dem Hinweg Glück. Sie trafen niemanden, den Kagome kannte. Beim Tierarzt war es gar nicht mal so voll. Nur zwei Katzen und ein Hund waren vor ihr. Die Schülerin meldete sich und den Hund an und setzte sich dann auf einen Stuhl, der Inu-Youkai legte sich neben sie auf den Boden. //Das ist doch unglaublich! Ich muss mir tatsächlich ein Metallrohr von einem Menschen irgendwo rein rammen lassen!// dachte der Hund wütend. Der andere Hund, der noch im Wartezimmer war, war eine Hündin. Eine läufige Hündin... Sesshoumaru bemerkte das durchaus, doch interessierte es ihn herzlich wenig. Was sollte er auch schon mit einem einfachen Hund anfangen? Die Hündin jedoch bemerkte nicht, dass der vermeintliche Artgenosse ein viel mächtigeres Wesen war als ein Hund. Sie wollte einen Kerl aufreißen und da kein anderer in der Nähe war, musste halt der her halten.

Kagome merkte, dass Sesshoumaru langsam unruhig wurde. So wandte sie sich an den Besitzer der Hündin. "Entschuldigung, könnten Sie bitte ihre Hündin von meinem Hund fernhalten? Sonst beißt er zu." sagte sie zuckersüß. "Sie ist läufig. Vielleicht will Ihr Hund sie ja bespringen." "Glauben Sie mir, will er nicht. Und jetzt halten Sie ihre Hündin fern!" Diesmal klang die Schwarzhaarige gar nicht so süß, sodass der Mann die Hündin wieder zu sich zog. Die Tür zum Behandlungsraum ging auf. Heraus kam... Ayumi mit ihrem Kaninchen... "Kagome-chan, du bist hier?" fragte sie verwundert und setzte sich neben ihre Freundin, während der Besitzer einer Katze im Behandlungszimmer verschwand. "Ja... mir geht's wieder besser. Was schaust du mich denn so an?" fragte die Schwarzhaarige unsicher. "Na, dein Großvater sagte, du seiest in über die Ferien in einer Klinik... einer besonderen Klinik... Okay, ich bin ehrlich: Bist du drogensüchtig?" Kagome dachte, sie hörte nicht richtig. "Also... dein Opa sagte, du seiest in Therapie..." erklärte Ayumi.

"Mein Freund hat mich sitzen gelassen und ich bin zu einem Arzt gegangen, weil ich nicht damit fertig wurde." log die Zeitreisende. "Oh man, das tut mir Leid. Und zur Entschädigung hast du einen Hund bekommen?" fragte ihre Schulfreundin. "Ja, habe ich. Ist er nicht süß? Leider ist er früher misshandelt worden und beißt noch jeden, außer mich, der ihn streicheln will, sonst würde ich dich ihn ja streicheln lassen." Jetzt dachte Sesshoumaru, er würde nicht richtig hören. Er sollte misshandelt worden sein? Okay, sein Vater war nicht immer nett zu ihm und hatte ihm nur Tenseiga und nicht Tessaiga vererbt, aber das würde niemand als Misshandlung bezeichnen... außer vielleicht ein gefühlsduseliger Mensch... "Ich geh dann mal los. Mach's gut und lass dich nicht unterkriegen."

Ayumi drückte sie freundschaftlich und sagte ihr noch ein paar aufbauende Worte, ehe sie mit ihrem Kaninchen verschwand.

"Ich sollte Schauspielerin werden, meinst du nicht?" fragte die Schülerin den Hund neben sich. Der wollte den Kopf schütteln, unterließ es dann aber doch. Stattdessen beobachtete er die noch übrig gebliebene Katze. Sie sah kerngesund aus. Musste wohl auch... geimpft werden. Keine 20 Minuten waren sowohl die läufige Hündin als auch die zweite Katze weg und jetzt musste Sesshoumaru mit Kagome in den Behandlungsraum. Es roch komisch und es sah komisch aus. Der Inu-Youkai beschloss, dass er den Tierarzt jetzt schon nicht mochte. Die Einrichtung war ganz weiß, auf einer Ablage waren verschiedene Skelette und Mittelchen und Prospekte. Eine Helferin kam mit einem Klemmbrett rein. "Das hier bitte ausfüllen." sagte sie und reichte Kagome das Klemmbrett, ehe sie wieder verschwand.

"Sesshoumaru, spring doch mal bitte auf den Tisch, dann kannst du auch mitlesen." bat die Schwarzhaarige. Der Youkai gehorchte und das Mädchen hielt ihm das Klemmbrett hin. "Name Sesshoumaru... Wann wurdest du geboren... ich mach dich mal 5 Jahre alt, wird passen... schwarzes Fell...Herkunft unbekannt...Gewicht... keine Ahnung...noch meine Adresse...Fertig." Die Schülerin legte das Brett mit dem Stift weg und in dem Moment flog eine Seitentür auf und der Tierarzt mit einem Helfer kam rein. "Guten Tag, das Fräulein. Das ist also das neue Familienmitglied der Higurashis? Wie heißt er denn?" fragte der Doktor. "Sesshoumaru." erwiderte Kagome und wünschte sich, dass sie nie wieder in den Chemieunterricht gehen müsste, damit sie nie wieder Chemikalien an die Kleidung bekam und nie wieder mit dem stolzen Inu-Youkai zum Tierarzt musste. "Ah, ich seh schon. Wie viel er wiegt weißt du nicht?" fragte der Arzt weiter. "Nein, ich hab ihn noch nie gewogen." antwortete die Schülerin und im nächsten Moment bereute sie es, denn jetzt würde der schwarze Hund auch gewogen werden...

Und schon löste der Tierarzthelfer die Leine, griff sich den Hund und stellte ihn auf die Waage. "15." sagte er und stellte den Hund wieder auf den Tisch. Dann trug er das Gewicht ein und gab das Brett seiner Kollegin, die gerade reingekommen war. Sesshoumaru sah so aus, als wollte er sich übergeben... "Ich mach mal eine Rundumuntersuchung mit ihm, bevor ich ihn impfe." erklärte der Arzt und Kagome wollte flüchten. "Halt ihn mal bitte fest, dir wird er ja vertrauen." forderte der ältere Herr sie auf. "Nee, seit 5 Minuten hasst er mich." seufzte die Schwarzhaarige. Also hielt der Helfer Sesshoumaru fest, als der Arzt seine Zähne, seine Augen, seine Pfoten, seine Ohren, seinen Schweif kontrollierte. "Jetzt noch Temperatur messen und dann verabreiche ich ihm erst eine Wurmkur und dann die Impfungen." sagte der Tierarzt. Kagome war inzwischen auf einem Stuhl zusammen gesunken. Und jetzt wollte sie schreien... "Scotty, beam me up!" Der Inu-Youkai würde sich das Temperatur nehmen niemals gefallen lassen...

"Muss das Temperatur messen wirklich sein? Er ist empfindlich, was das angeht." versuchte sie den Arzt abzuhalten, aber der hatte schon das Thermometer in der Hand, hob den Schweif des Youkai und rammte ihm das fremde Ding eiskalt in den Hintern. Der versuchte zu fliehen, aber der Helfer hatte Arme wie Baumstämme und hielt das "Tier" einfach fest. Die Schülerin vergrub ihr Gesicht in den Händen. Dafür würde sie sterben. Hoffentlich passierte jetzt nicht das Gleiche wie in Dr. Doolittle. Da war das Thermometer im Hintern des Hundes Lucky verschwunden... Ein Piepsen riss sie aus ihren Gedanken... Gott sei Dank, das Thermometer wurde aus dem armen Youkailord gezogen. "Temperatur leicht erhöht, ich gebe dir gleich ein paar Tabletten mit. Jetzt erst mal die Wurmkur..." quasselte der Mensch, den Sesshoumaru mehr hasste als Naraku. In seinen Gedanken malte er sich aus, wie er diese niedere Kreatur, die gerade seinen Hintern entjungfert hatte, einfach eiskalt ermordete! Ehe er es registrieren konnte, wurde ihm ein Plastikröhrchen in die Schnauze gerammt und eine gelbe, ziemlich eklige Flüssigkeit lief ihm direkt den Hals runter.

Kagome wollte den Tierarzt stoppen, aber da sie für den Tierarztbesuch sowieso sterben würde, war es ihr auch egal. Der Veterinär nahm inzwischen drei Spritzen. "Staupe... Tollwut... Zecken... Fertig." Dem armen, gequälten Hundeyoukai wurden die drei Spritzen knallhart hintereinander weg ins Fell in den Nacken gejagt. "So, fertig. Meine Helferin hat schon den Impfausweis fertig gemacht. Das hier sind die Tabletten, verabreiche sie ihm drei Mal täglich, bis sie leer sind, dann sollte das leichte Fieber weg sein." sagte der Arzt und reichte Kagome die Hand und eine Tablettenpackung. Dem schwarzen Hund wuschelte er noch einmal durchs Fell, ehe er mit seinem Helfer verschwand.

Die Schülerin hakte die Leine wieder ein. "Sesshoumaru, es tut mir Leid, was dieser bösartige Mann da mit dir gemacht hat. Ich hatte vergessen, was er mit Tieren macht, die er das erste Mal sieht. Bitte, töte mich nicht. Wenn wir wieder in deiner Zeit sind kannst du mich jedes Mal, wenn du mich siehst gegen einen Baum knallen und mir dabei sämtliche Knochen brechen, aber bitte, lass mich am Leben." flehte sie schon fast.

Wäre Sesshoumaru in seiner normalen Gestalt, würde er ihr den Mittelfinger zeigen, so aber beschränkte er sich auf ein ziemlich bedrohliches Knurren.

"Na komm, wir gehen wieder zurück. Da kannst du von mir aus deinen Bruder durch das Haus jagen, um dich abzureagieren." meinte die Schwarzhaarige. Sesshoumaru war sich nicht mal sicher, ob er überhaupt noch schmerzfrei laufen konnte... Doch, es ging. Er zog nicht mal sein Bein nach. Am Tresen nahm Kagome den Ausweis entgegen, bezahlte und dann machte sie sich mit dem ziemlich wütenden Hund wieder auf zum Schrein, wo sie als erstes die Tabletten wegwerfen würde. Denn ihre Finger würde der Hund ihr dabei definitiv abbeißen…
 

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Also wir fanden den Tierarztbesuch ziemlich witzig. xD Die Idee ist uns gekommen, als wir mit Suhanis Hunden beim Tierarzt waren, damit die auch ein Einreiserecht nach Indien bekommen... Die beleidigende Geste des Mittelfingers kannten übrigens schon die alten Römer.

Na ja. Das nächste Kappi hat noch keinen Titel. Fällt uns sicherlich noch ein. ^^

lg

Jenny& Hani

Letzte Vorbereitungen

Kapitel 3- Letzte Vorbereitungen
 

Kagome lag in ihrem Bett und träumte vor sich hin. Sesshoumaru lag auf ihrem Bettvorleger, Inu Yasha an ihrem Fußende. Im fahlen Mondlicht, das durch das Fenster ins Zimmer schien, glänzte und schimmerte das Fell des verwandelten Youkai geheimnisvoll. Die Schülerin war versucht es zu streicheln oder nur zu berühren, aber spätestens wenn Sesshoumaru wieder in seiner normalen Gestalt war, würde sie schon allein wegen der Tierarzt-Aktion sterben, da musste sie nicht noch weitere Aktionen bringen, die sie das Leben kosten würden. Und jetzt sofort die Hand, die der stolze Youkai ohne zu zögern abbeißen würde... Denn dass Inu Yashas Halbbruder Gnade haben würde, bezweifelte Kagome stark, denn die Fakten waren, dass der Herr des Westens ohne sie nicht in dieser Gestalt und nicht in dieser Zeit wäre, sondern in seiner eigentlichen Gestalt, in seiner Zeit, bei seinen drei Begleitern... Hoffentlich würden Sango-chan und Miroku-sama es schaffen Kouga und Sesshoumarus Reisegruppe zu finden. Einen geschrumpften Wolf konnten sie echt nicht gebrauchen, denn dann müsste Kagome auch mit dem in ihre Zeit und das würde bedeuten, dass Inu Yasha wieder einige seiner berüchtigten Eifersuchtsanfälle haben würde.

Da kam Kagome noch ein Gedanke: Wenn der Parawissenschaftler es nun nicht schaffte die beiden Halbbrüder wieder in ihre normale Gestalt zu verwandeln, was würde dann weiter geschehen? Wie würde der Kampf gegen Naraku weitergehen? Sesshoumaru hätte dann noch ein Problem: Er war der Fürst der westlichen Ländereien. Wenn er geschrumpft bleiben würde, dann würde keiner seiner Diener mehr Respekt haben, außer vielleicht Jaken, aber der... na ja... jedenfalls würde Sesshoumaru seine Stellung als Fürst verlieren und da er keinen Erben hatte, soweit Kagome es wusste, würden die westlichen Ländereien in die Hände einer anderen Youkairasse fallen. Vielleicht in die der Pantheryoukai... Diese Grübelei und Zukunftsvorstellung ließ Kagome die Augen zufallen.
 

Am nächsten Morgen wurde die Schülerin von ihrer Mutter geweckt. "Kagome-chan, wach auf. Es gibt gleich Frühstück." "Ja, Mama." grummelte Kagome und streckte sich. Gedankenverloren ließ sie ihre Hand aus ihrem Bett baumeln. Und traf genau Sesshoumarus Rücken. Als ihre Finger das flauschige Fell berührten, zuckte der schwarze Hund deutlich zusammen. Langsam wurde das ganze Rumgetatsche an ihm durch nichtsnutzige Menschen zur Gewohnheit!

"Oh, entschuldige Sesshoumaru, ich hab vergessen, dass du da liegst." sagte das Mädchen schnell und zog die Hand zurück. Die Entschuldigung besänftigte Sesshoumaru nicht besonders... Inu Yasha sprang zu Boden. Seine Freundin setzte sich auf und schob die Beine aus dem Bett, bedacht darauf den Hund zu ihren Füßen nicht auch noch zu treten... denn das würde der ihr garantiert nicht verzeihen... "Wartet unten auf mich, ich zieh mich noch um." Sesshoumaru erhob sich umgehend und verließ gefolgt von seinem Halbbruder das Zimmer und ging nach unten. Kagome schloss die Tür hinter ihnen. In der Küche saß der Rest der Higurashi-Familie. Die Hundebrüder setzten sich nebeneinander in eine Ecke und warteten. "Inu Yasha, magst du nicht auch was frühstücken?" fragte Souta. Der Hanyou presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. Vor seinem Halbbruder würde er sich nicht noch mal eine solche Blöße geben! "Und mag dein Bruder wenigstens etwas trinken, wenn er schon keine Nahrung zu sich nehmen mag?" wollte Frau Higurashi wissen. Inu Yasha konnte ein süffisantes Grinsen nicht unterdrücken. Er sollte für seinen Halbbruder, den stolzesten Youkai unter der Sonne, reden! "Ich denke nicht, dass mein Bruder etwas trinken mag. Er ist nicht so der Typ dafür." meinte er und spürte den zornigen Blick Sesshoumarus. Der Hund wollte ihn am liebsten gegen die Wand klatschen und ihm den nun winzigen Kopf abbeißen...
 

Kagome betrat die Küche. "Ich habe gestern Abend noch im Internet nach Möglichkeiten gesucht um nach Wakkanai zu kommen. Es gibt ein sehr günstiges Angebot. Ihr fliegt vom Flughafen in Tokio nach Asahikawa und von dort aus geht es mit dem Zug weiter nach Wakkanai. Es war ziemlich günstig, also habe ich schon einmal ein Ticket für dich reserviert. Hunde fahren im Zug so mit und im Flugzeug muss er in einem Käfig ins Gepäck. Von Inu Yasha muss keiner etwas wissen, es würde sowieso keiner glauben. Du kannst dein Ticket am Flughafen abholen, in zwei Stunden müsst ihr allerdings los." erzählte Frau Higurashi. "Danke, Mama." Die Schülerin setzte sich hin und frühstückte mit ihrer Familie.

Sesshoumaru und Inu Yasha sahen zur Tür. Buyo kam rein... und bemerkte natürlich sofort den fremden Hund und Inu Yasha, seinen geschrumpften "Erzfeind". Der Kater schlich sich zu den beiden, die Ohren angelegt, den Schwanz gesträubt. Der Hund war definitiv größer und stärker als er, aber da war ja noch der Hanyou... Zwar sah der Zwerg anders aus als sonst, aber sein Geruch, seine Ohren und sein Gesicht verrieten ihn noch eindeutig... Endlich hatte Buyo die Chance sich zu rächen für all die Male, die Inu Yasha ihn am Schwanz, an den Beinen oder an den Ohren gezogen hatte... Er nahm Anlauf und sprang. Der geschrumpfte Hanyou versuchte gar nicht erst sich aus dieser Situation rauszureden, er nahm lieber die Beine in die Hand und floh aus der Küche, Buyo jagte ihm nach. Sesshoumaru ebenfalls. Verwirrt sahen die Higurashis ihnen nach. Sie hatten nur ihren Kater und den schwarzen Hund gesehen, aber Inu Yasha nicht...
 

Der nun schwarzhaarige Hanyou stand am Ende des Flurs in einer Ecke. Alle Türen waren verschlossen, der Kater kam auf ihn zu... Inu Yashas Atmung beschleunigte sich, sein Herz raste und hämmerte schmerzhaft gegen seine Rippen. Würde er jetzt etwa als Katzenfutter enden? Als Futter des Katers, mit dem er immer so lieb gespielt hatte? Hatte Buyo etwa vergessen, dass der Hanyou sich so häufig mit ihm beschäftigt hatte? Der Kater senkte seine Schultern, spannte seinen Rücken an und wackelte unruhig mit dem Schwanz. Er war sprungbereit! Gerade als Buyo springen und Inu Yasha, der gerade das erste Mal in seinem 200-jährigen Leben zu allen existierenden und nicht existierenden Göttern betete, töten wollte, wurde er von dem schwarzen Hund überholt und schneller als das Auge es registrieren konnte, hatte der Ältere seinen Halbbruder geschnappt und war dem Kater ausgewichen. Buyos Flug wurde abrupt von der Wand gestoppt. Mit weit aufgerissenen Augen sah er sich um und ergriff dann die Flucht nach oben in Soutas Zimmer.
 

Sesshoumaru ging mit Inu Yasha im Maul wieder in die Küche. Der Hanyou war steif vor Schreck. Kagome blieb der Bissen im Hals stecken, als sie erkannte, was der schwarze Hund da in die Küche brachte. Mit zitternden Händen nahm sie ihren Freund entgegen und legte ihn auf den Tisch. "Inu Yasha?" fragte sie vorsichtig. Die Starre des Geschrumpften löste sich und er richtete sich auf. "Euer Kater... ist völlig irre!" keuchte er. "Hat Buyo dich etwa gejagt?" fragte Souta. "Ja! Wäre Sesshoumaru nicht hinterher gekommen, hätte dieser wahnsinnige Schnurrer mich glatt in Fetzen gerissen!" "Selbst Schuld! Als du noch groß warst, hast du ihn ständig nur gepiesackt!" warf Opa Higurashi ein. Empört verschränkte Inu Yasha die Arme vor der Brust. "Wir sollten noch ein paar Sachen einpacken, bevor wir losgehen." meinte Kagome und stand auf. Sie nahm Inu Yasha in die Hand und bedeutete auch Sesshoumaru mitzukommen.

In ihren Zimmer nahm sie einen schlichten schwarzen Rucksack aus ihrem Schrank. Da hinein legte sie die Kleidung der Hundebrüder. Ordentlich gefaltet. Beide Brüder hatten den gleichen Gedanken: Jetzt werde ich genauso stinken wie dieser dämliche Bastard. Kagome wollte ihren gelben Rucksack nicht mitnehmen. Er war einfach viel zu groß. Die Schülerin lief noch schnell in die Küche, wo sie Wasser und einige Bentos nahm, die in ihrem Zimmer ebenfalls in dem Rucksack landeten. Sie schloss die Tasche und schulterte sie. Die ungleiche Reisegruppe ging nach unten.

"Kagome, hier ist deine Geldbörse. Am Flughafen kannst du am Schalter einfach sagen, dass du reserviert hast, du bekommst da auch gleich das Zugticket und den Käfig. Die Rückreise habe ich noch nicht reserviert. Ruf an, wenn ich das machen soll. Viel Erfolg." Mama Higurashi reichte ihrer Tochter die Geldbörse. "Danke, Mama. Tschüss, alle zusammen!" rief die und verließ mit ihren Begleitern das Haus. An der Treppe zur Straße blieb sie stehen und hockte sich hin. "Sesshoumaru, komm bitte mal her." begann sie zögerlich. "Was ist denn jetzt schon wieder?" fragte Inu Yasha genervt. Der schwarze Hund setzte sich vor die Miko und sah sie abwartend an. "Ich muss dir die Leine wieder anlegen." sagte sie.

Sesshoumaru blickte sehnsüchtig in Richtung Brunnen. Wie gerne würde er einfach von hier abhauen. Er wünschte sich sogar zu seiner Mutter zurück... Allerdings dachte er auch an Rin. Als jämmerlicher Hund würde er sie nicht vor Dämonen beschützen können. Und freiwillig würde das kleine Menschenmädchen auch nicht in ein Dorf gehen... Es half alles nichts und so sah Sesshoumaru wieder zu Kagome, die das Geschirr schon geöffnet hatte. Vorsichtig legte sie es in den Nacken und auf die Schultern des Inu-Youkai. Der hatte auf einmal das dringende Bedürfnis sich ganz flach auf den Boden zu legen und so dem blöden Geschirr zu entkommen, aber er beherrschte sich. Kagome schloss das Halsband und dann den Gurt um seine Brust. Schließlich hakte sie die Leine ein und erhob sich. Sesshoumaru konnte nicht widerstehen und schüttelte sich. Die schwarzhaarige Schülerin sah das nächste Problem: Inu Yasha. Sie konnte ihn nicht auf ihre Schulter setzen, sie würde die Blicke aller Leute auf sich ziehen. Aber der störrische Hanyou würde sich sicherlich auch nicht in den Rucksack sperren lassen... "Inu Yasha, würdest du bitte in den Rucksack klettern und dich ruhig verhalten? Sonst fallen wir auf und werden nie zu diesem Gelehrten kommen, der euch wieder in eure normale Gestalt bringen kann." log Kagome. Sie hoffte, dass das funktionieren würde... allgemein hoffte sie sehr viel, was die beiden Hundebrüder anging... "Wenn's denn nicht anders geht..." gab der Hanyou nach und seine Freundin setzte ihn in ihren Rucksack und schloss ihn wieder. Nur einen kleinen Spalt ließ sie geöffnet, damit der Hanyou nicht erstickte.

Dann gingen sie los. Kagome stand jetzt schon vor einem Nervenzusammenbruch, wenn sie nur daran dachte, was noch so auf die kleine Reisegruppe wartete. Allein der Weg zum Flughafen würde eine Tortur werden und dann erst der Flug... wie sollte sie Sesshoumaru, dem stolzesten Youkai unter der Sonne, erklären, dass er in einem Käfig bei dem Gepäck mitfliegen musste? Und was machte sie mit Inu Yasha? Sie konnte ihn sicherlich nicht ewig in dem Rucksack gefangen halten und dann würde der Hanyou durch das Flugzeug rennen... Es sei denn sie würde ihn zu seinem Bruder sperren... Es war nicht unüblich, dass Hunde ein Spielzeug zur Beruhigung mitbekamen. Inu Yasha als Spielzeug getarnt... Das war die perfekte Idee...
 


 

In der Sengoku-Ära stand Rin neben dem zweiköpfigen Drachen Ah-Uhn, während Jaken schützend vor ihr stand. In einigen Metern Entfernung standen Sango, Miroku und Shippou. “Jaken-sama, jetzt mach doch nicht so einen Aufstand. Das sind doch Sango-sama, Miroku-sama und Shippou-chan!” meinte das kleine Menschenmädchen. Der Krötenyoukai knurrte, ging aber einige Schritte zurück. “Wo sind denn Inu Yasha und Kagome?” fragte er. Inu Yashas Freunde hörten, dass er angeekelt klang, als würde ihn etwas wirklich widerwärtiges in eine Umarmung ziehen… aber sie ignorierten es, wer konnte schon ahnen, welches kleine Männchen in seinem Kopf saß und ihm an den Gehirnzellen rum zog.

“Deswegen sind wir ja hier. Sesshoumaru ist mit Inu Yasha und Kagome zu einer Reise aufgebrochen. Er wird in ein paar Tagen wohl wieder da sein. Das sollten wir euch ausrichten, weil sie sofort aufbrechen mussten.” erklärte Sango. “Au!” jaulte Jaken plötzlich auf und rieb sich den Hintern. “Was ist denn jetzt los?” fragte Miroku. “Irgendwas hat sich in meinen Allerwertesten geschoben…” rutschte es dem Grünling raus. Sango sah den Houshi an, er erwiderte den Blick. Und beide dachten das Gleiche: Ist er eine Aufsichtsperson für Rin oder nimmt Sesshoumaru das kleine Mädchen mit, damit Jaken nicht mehr unbeaufsichtigt durch die Gegend torkelt?

Der Krötenyoukai schlug sich in den Nacken. “Jaken-sama, ist alles in Ordnung mit dir?” erkundigte Rin sich. “Mich haben drei Tiere hintereinander in den Nacken gestochen!” beschwerte Jaken sich. “Ihr drei sollt uns begleiten, hat Sesshoumaru gesagt. Wir bringen euch zum vereinbarten Treffpunkt, wo er euch dann abholt.” sagte Miroku. Sesshoumarus treuer Diener sah ihn zweifelnd an, Rin fing an zu strahlen. “Toll, dann können Shippou-chan und ich den ganzen Tag spielen!” rief sie. Auch der Kitsune war begeistert. Und so kletterte das Mädchen auf Ah-Uhns Rücken, Shippou sprang zu ihr und die Gruppe machte sich auf den Weg. Jaken und Rin dachten sie wären auf dem Weg zu einem vereinbarten Treffpunkt, aber in Wirklichkeit waren sie auf der Suche nach Kouga…
 

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Soa, mit einem Tag Verspätung war das das neue Kappi. ^^

Wegen der Sache mit Jaken: Ja, er hat den Tierarztbesuch seines Herren miterleben dürfen. Im Manga wird gerne mal darauf angesprochen, dass Sesshoumaru die Gedanken seines Dieners hören kann und eine Szene, die uns auch besonders gefallen hat, war die, wo Jaken für Sesshoumaru niest. xD

Na ja. Das nächste Kappi hat noch keinen Titel, kommt aber nächste Woche Samstag oder wieder Sonntag. Bis dahin sind Kommis gerne gesehen.

lg

Hani& Jenny

Auf Reisen

Kapitel 4- Auf Reisen
 


 

Kagome war unruhig. Sie saß mit Sesshoumaru und Inu Yasha im Taxi zum Flughafen. Der Hund benahm sich wie ein typischer Hund, der das erste Mal Auto fuhr. Na ja, nicht ganz. Weder stand er auf dem Sitz, mit den Pfoten am Fenster, noch wedelte er mit dem Schweif. Aber er sah sich aufmerksam um und zum ersten Mal, seit Kagome ihn kannte, verriet etwas seine Gefühle: seine Ohren zuckten kaum merklich vor und zurück und seine Nase glänzte im Sonnenlicht; er war aufgeregt. Die Schwarzhaarige musste leicht lächeln. Ihr Rucksack bewegte sich. Kagome schlug leicht darauf. “Inu Yasha, gib Ruhe!” zischte sie. Verwirrt sah der Taxifahrer sie im Spiegel an. “Äh… ich rede mit meinem Hund, Inu Yasha. Er fängt an die Sitze zu zerkratzen, wenn ich ihn nicht ständig ermahne. Er ist ein bisschen… merkwürdig.” stammelte die Schülerin und spürte den kalten Blick des Hundes förmlich auf sich.

Ja, sie würde sterben. Die Liste mit ihren Vergehen wurde immer länger… erst schrumpfte sie ihn und färbte dabei noch sein schönes weißes Fell schwarz, dann entführte sie ihn in eine fremde Welt, wo er sich erst hatte anleinen müssen, ehe er von dem Tierarzt gequält wurde, später hatte sie ihn, wenn auch unbeabsichtigt, berührt und gesagt, dass sie ihn vergessen hatte, im Taxi hatte sie ihn an seinem Geschirr anschnallen müssen, jetzt nannte sie ihn erst Inu Yasha, hängte ihm dann eine absolute Macke an und bezeichnete ihn als merkwürdig, gleich würde sie ihn noch mit Inu Yasha in einen Käfig sperren und bei ordinären Koffern mitfliegen lassen, ehe sie mit ihm in einem kleinen Zugabteil für Stunden eingesperrt wäre… Sie hatte ihm schon mehr angetan, als jeder dämonische Rebell in seinem Reich geschafft hätte ohne zu sterben.

Eine Bewegung ließ Kagome aus ihren Gedanken hochfahren. Inu Yasha rumorte wieder… Dass dieser Hanyou aber auch nicht ein einziges Mal auf sie hören und einfach still sein konnte… Wütend warf sie die Tasche auf den Boden, beugte sich dann zu ihr hinab und zischte “Inu Yasha, sei still oder ich trete dich!”. Der Fahrer schüttelte nur leicht den Kopf. Er hatte ja schon viele komische Fahrgäste gehabt, aber die Kleine mit ihrem Hund war eine der schrägsten.
 

Am Flughafen angekommen schulterte Kagome den Rucksack und nahm Sesshoumaru wieder an die Leine. Inu Yasha hatte keinen Mucks mehr von sich gegeben. Entweder hatte ihm ihre Drohung Angst gemacht oder aber er war bei dem Sturz im Taxi von einem Bento K.O. geschlagen worden. Die Schülerin atmete tief durch, dann betrat sie die Flughafenhalle. Dort war es ziemlich voll. Menschen drängten sich aneinander vorbei, schubsten, telefonierten während sie gingen, tranken Kaffee beim Laufen. Kagome konnte förmlich spüren, dass der Inu-Youkai neben ihr sich seine wahre Gestalt zurückwünschte, damit er die Flughafenhalle platt machen könnte…

“Komm, wir müssen da rüber.” meinte sie und bahnte sich mit dem schwarzen Hund einen Weg durch die Menschenmasse in Richtung Schalter. Dort musste sie überraschenderweise gar nicht so lange warten, bis sie dran war. “Meine Mutter hat ein Ticket für mich reserviert. Higurashi.” sagte sie. Die Angestellte tippte auf ihrem Computer rum und gab Kagome das Flugticket und das Zugticket. Sie nannte den Preis, die Schülerin bezahlte. “Haben Sie Gepäck?” fragte die Flughafenangestellte. “Einen Hund. Mein Rucksack möchte ich mit ins Handgepäck nehmen.” erwiderte die Schwarzhaarige. Die junge Frau vor ihr erhob sich und warf einen Blick auf Sesshoumaru, ehe sie nach hinten ging und mit einem Käfig wieder zurück kam. An dem Griff befestigte sie einen Zettel wie an jedem Koffer. “Hund da rein, wenn er aufgeregt ist, geben Sie ihm vielleicht einen Kauknochen oder ein Spielzeug mit rein. Dann geben Sie den Käfig hier bei mir ab.” erklärte die Dame freundlich. Die Schülerin nahm den Käfig und bedankte sich. Dann ging sie mit Sesshoumaru einige Schritte weit weg.

Der Inu-Youkai hatte die Ohren angelegt. Ihm gefiel die Sache mit dem Käfig gar nicht… Kagome stellte die weiße Box auf den Boden und öffnete die Tür. “Würdest du da bitte reingehen?” bat sie den Hund. Der knurrte. “Ja, ich weiß, dass ich dir schon so viel zugemutet habe, dass du dir wünscht dass ich 100 Mal wiedergeboren werde, damit du mich 100 Mal grausam töten kannst, aber bitte, du willst doch wieder in deine eigentliche Gestalt zurück, oder? Dann geh jetzt bitte in diese Box. Die dient zu deiner Sicherheit. Du wirst nicht in einem engen Raum mit Menschen reisen müssen.” überredete die Miko den leicht misshandelten Hund. Der bewegte sich kein Stück. “Geh da rein sonst schenke ich dich einer Familie mit fünf kleinen Kindern, die alle den süßen kleinen Hund mal anfassen wollen. Du hast keine andere Wahl. Wenn du da nicht rein gehst, dann wirst du auch nicht mit zu dem Wissenschaftler kommen und dann wirst du für immer ein normaler, schwarzer Hund bleiben, der nicht mal einem menschlichen Krieger Angst einflößen, geschweige denn Naraku besiegen kann!”

Sesshoumaru knurrte noch einmal, dann ging er in die Box. Er legte sich hin und strafte die Schülerin mit eiskalten Blicken. Die zuckte mit den Schultern, dann griff sie in ihren Rucksack und fischte dort den geschrumpften, schwarzhaarigen Hanyou heraus. Der war nicht bewusstlos, er war nur sauer. “Um meinen bescheuerten Halbbruder kümmerst du dich viel mehr als um mich!” beschwerte er sich. Entsetzt schlang Kagome ihren Zeigefinger um seinen Kopf, damit er nicht mehr reden konnte.

“Bist du jetzt total übergeschnappt? Mach nicht so einen Krach!” zischte sie. Um nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen hatte sie sich ganz dicht vor die Transportbox gehockt und Inu Yasha versteckt hielt, damit es so aussah, als würde sie mit ihrem Hund sprechen. “Du wirst mit Sesshoumaru im Käfig reisen, damit du nicht durch das Flugzeug rennen kannst!” Die Schwarzhaarige setzte ihren Freund zu dessen Halbbruder in die Transportbox und machte die Käfigtür zu, verriegelte sie. “Hey! Lass mich hier wieder raus!” protestierte Inu Yasha. Kagome hatte Glück, die Stäbe der Gittertür waren so eng beieinander, dass sie nicht mal den kleinen Finger hindurch schieben könnte, geschweige denn dass Inu Yasha da wieder raus gekommen wäre. Und die Verschlüsse oben und unten an der Tür würde er auch nicht aufbekommen, da er nicht wissen konnte, wie man sie öffnete, geschweige denn dass er wissen würde, dass er sie öffnen musste. “Verhaltet euch bitte still, Inu Yasha, tu so, als wärst du eine normale Anzieh-Puppe, also beweg dich nicht, blinzele nicht und vor allem: Sei still! Sonst sperr ich dich mit Buyo in ein Zimmer!” drohte die Schülerin.

Der Hanyou setzte sich einfach an die Käfigwand. Kagome hob den Käfig hoch und ging wieder zum Schalter. “Kann ich den Impfausweis des Hundes sehen?” fragte die Dame. Die Schülerin reichte ihr den Ausweis. “Okay, stellen Sie den Hund bitte auf das Band.” Der Käfig mit Hund wurde gewogen, ehe er auf dem Band nach hinten in den Gepäckbreich transportiert wurde. Kagome nahm den Ausweis zurück und suchte sich einen Sitzplatz. Sie stützte ihre Gesicht in ihre Hände und atmete tief durch. Sie konnte gar nicht anders als sich diese Situation, in der sie sich befand, immer wieder vor Augen zu führen. Inu Yasha und Sesshoumaru waren geschrumpft, der Inu-Youkai hatte sich in einen Hund verwandelt und wurde jetzt von ihr auf’s Übelste gedemütigt und gequält, der Hanyou trug das Outfit, was sie ihrem Ken immer angezogen hatte, wenn er mit Barbie zu einem Tagesausflug losgegangen war und die beiden steckten jetzt zusammen in einem kleinen Käfig beim Gepäck, in einer für beide unbekannten Welt. Und der Schülerin wurde eines immer deutlicher: Sesshoumaru würde sie umbringen. Diesmal könnte auch Inu Yasha ihn nicht abhalten…

Obwohl… vielleicht war dem Inu-Youkai nach dieser Horrortour einfach nur nach abhauen zumute und er würde sie am Leben lassen. Hoffentlich…
 

Sesshoumaru und Inu Yasha sahen durch das Gitter nach draußen. Sie konnten unzählige Taschen und Koffer sehen, einige andere Käfige mit Hunden und auch unförmige, verpackte Gegenstände. Ein Mann hob den Käfig vom Band und verstaute ihn in einem Wagen, bei anderen Koffern und Taschen. Die Hundebrüder sahen sich kurz an, dann setzte sich der Wagen in Bewegung und fuhr nach draußen zu den Flugzeugen. An einem kleinen Flugzeug blieben sie stehen, einige Männer luden das Gepäck ein, der Käfig mit den Halbbrüdern kam zusammen mit einem anderen Käfig als letztes. In dem anderen Käfig befand sich ein großer, brauner Hund, der das ganze schon zu kennen schien. Sesshoumaru witterte, dass es sich um einen Rüden handelte, der bei einer Frau wohnte, die ihren Vierbeinigen Gefährten in Parfüm badete. Der fremde Hund witterte ebenfalls und fing an zu knurren.

Das beeindruckte weder Inu Yasha noch seinen Bruder, die beiden sahen den anderen einfach nur kalt an.
 

Inzwischen stiegen auch die Passagiere in die kleine Maschine. Kagome hatte Glück, sie saß am Fenster, neben ihr saß ein junger Geschäftsmann, der sich auf eine Akte konzentrierte, ein Geschäftsbericht oder so was. Die Schwarzhaarige sah auf das Flughafengelände. Hoffentlich fingen die Halbbrüder in der Gepäckabteilung nicht an zu streiten…
 

Das Flugzeug setzte sich in Bewegung, wurde schneller und hob ab. Das Gepäck wurde durchgeschüttelt. Dadurch standen die beiden Hundekäfige fast direkt voreinander. Lediglich eine Käfigtürbreite lag dazwischen… Der fremde, braune Hund fing wieder an zu knurren und diesmal auch zu bellen. “Sprichst du hundisch?” fragte Inu Yasha seinen Bruder. Der gab nur einen missbilligendes Murren von sich. “Sag dem Spinner mal, dass er die Schnauze halten soll.” forderte der Hanyou. Im nächsten Moment klebte er an der Gittertür, die Pfote seines Bruders im Rücken, die zahnbesetzte Schnauze des anderen Hundes keinen halben Meter weit weg, nur zwei Gitter waren im Weg. “Okay, okay, tut mir leid, ich soll dir keine Befehle erteilen. Lässt du mich jetzt bitte los?” quetschte Inu Yasha raus.

Sesshoumaru lockerte seine Pfote ein bisschen, ließ den Kleineren aber noch nicht los. Dafür fand der Inu-Youkai es einfach viel zu beruhigend seinen minderwertigen Halbbruder gegen die Käfigtür zu quetschen. Der braune Hund wurde unruhiger. Wieso reagierte dieser schwarze Hund denn nicht?

Alles Toben und Springen des Braunen brachte nichts. Er kam nicht aus diesem Käfig raus und sein vermeintlicher Artgenosse reagierte nicht, sondern drückte weiter sein sprechendes Spielzeug gegen das Gitter. Wollte der etwa mit seiner Kaupuppe angeben?

Das Flugzeug wurde durchgerüttelt. Typische Turbulenzen eines Fluges. Einige Koffer flogen durch den Gepäckraum. Die beiden Tierkäfige kippten um. Sesshoumaru konnte seinen Bruder nicht mehr an der Tür halten und so landete der unter der Schulter des Hundes und gab ein röchelndes Geräusch von sich. Der braune Hund hatte sich in seinem Käfig umgedreht, sodass er jetzt mit seinen Hinterpfoten kraftvoll gegen die Tür treten konnte. Die Tür tat das, was sie auf einem Flug eigentlich nicht tun sollte: Sie ging auf. Im nächsten Moment war der fremde Hund auf den Käfig der Halbbrüder gesprungen. Weder Sesshoumaru noch Inu Yasha konnten es sich erklären, aber der fremde Hund hatte es tatsächlich geschafft die Tür zu öffnen.

Der Inu-Youkai war schneller aus dem Käfig, als man schauen konnte und wurde im nächsten Moment von dem fremden Hund attackiert. Die beiden Hunde fingen an sich zu beißen und INu Yasha begriff, warum sein Bruder so schnell aus dem Käfig gesprungen war. Der braune Hund hätte sich sonst vor den Käfig gesetzt und Sesshoumaru hätte eine ziemlich eingeschränkte Bewegungsfreiheit.

Dem Geschrumpften kam noch ein anderer Gedanke: Würde Kagome es gut heißen, dass die Krallen der Hunde gerade einige der anderen Gepäckstücke zerkratzten?

Sesshoumaru kämpfte nicht ernsthaft mit dem anderen Hund. Er hätte diese Straßentöle schon längst außer Gefecht setzen können, aber er tat es nicht. Er brauchte etwas, um sich abzureagiern. Was kam da besser als ein frecher Hund? Diese Miko konnte er ja leider nicht erledigen, solange er in dieser Gestalt war und nicht wusste, wie er das wieder ändern konnte.
 

Kagome rutschte leicht unruhig auf ihrem Sitz hin und her. Sie hatte das ungute Gefühl, dass etwas alles andere als gut lief. Zum Glück war der Flug gleich zu Ende, das Anschnallzeichen blinkte schon. Alle Fluggäste fingen an ihr Handgepäck zusammen zu suchen, um das Flugzeug so schnell wie möglich verlassen zu können und nicht in der Hektik noch etwas zu vergessen. Die kleine Maschine setzte zur Landung an. Die Schülerin atmete tief durch. Dieses Gerüttel bekam ihr gar nicht. Vielleicht war es aber auch nur das Gefühl, dass etwas wirklich nicht stimmte, was ihr auf den Magen schlug.

Das Flugzeug kam zum Stehen. "Meine lieben Fluggäste, vielen Dank, dass sie sich für unsere Fluglinie entschieden haben. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in Asahikawa." sagte der Pilot durch. Die Fluggäste schnallten sich ab, nahmen ihre Taschen und drängten sich nach draußen.

In der Flughafenhalle musste Kagome noch eine Weile warten, bis das Gepäck auf dem Band entlanggefahren kam. Sie sah sich unruhig nach dem Käfig um. Dann kam einer entlanggefahren, aber da befand sich ein brauner Hund drin. Er sah ein wenig zerzaust aus, als ob er eine Beißerei mit einem anderen Hund gehabt hätte. Und sich nicht hatte wehren können... Dann kam ein zweiter Käfig dahergefahren. Da befand sich Sesshoumaru drin. Die Schülerin griff sich den Käfig und verzog sich damit einige Schritte in eine ruhigere Ecke. Dort öffnete sie die Käfigtür und hakte die Leine wieder ein. Aber da fehlte doch etwas. Oder besser: Jemand. Inu Yasha war nicht da...

Als Kagome das realisierte, wurde sie kreidebleich und eine Übelkeit überkam sie. Wo war der Hanyou? War er etwa bei dem anderen Hund im Käfig? Aber wie war er da rein gekommen? Die Schülerin ließ sich auf einen Sitz fallen. Sesshoumaru sah sich um. Sein Halbbruder war aus dem Käfig geklettert, als er noch mit dem braunen Hund beschäftigt war. Der störrische Hanyou hatte alles genau sehen wollen. Dann war das Flugzeug gelandet, ein Mensch war reingekommen, hatte die beiden Hunde frei herumlaufen gesehen und sie mit einem Kollegen eingefangen und in die Käfige gesperrt. Der Inu-Youkai hatte sofort bemerkt, dass Inu Yasha nicht da war, er hatte ihn aber nirgends entdecken können...
 

Kagome erhob sich. "Wir müssen Inu Yasha suchen und finden. Ob es dir passt oder nicht, aber ohne ihn gehe ich hier nicht weg." sagte sie. Der Inu-Youkai verengte die Augen leicht. Was meinte dieses Weib denn jetzt schon wieder mit 'Wir'? Erwartete sie etwa, dass er ihr half den Bastard zu finden? "Komm, wir suchen diesen anderen Hund, vielleicht ist Inu Yasha ja in seinem Käfig gelandet." Die Schülerin ging los, Sesshoumaru blieb wo er war. "Sesshoumaru, bitte, komm mit! Wenn ich dich hier alleine lasse, dann finde ich dich hinterher nicht wieder und dann hast du ein Problem!" Der Inu-Youkai wusste langsam nicht mehr, ob sie die Wahrheit sagte, oder ob sie ihn einfach nur dazu bringen wollte zu tun, was sie wollte... Wie auch immer, mal wieder gab der stolze Fürst nach und folgte der Miko.
 

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Soa, das war's für's Erste. ^^ Das nächste Kappi kommt dann wieder nächstes Wochenende, je nachdem, wann wir Zeit haben.

Kommis wie immer gerne gesehen.

lg

Jenny & Hani

Vom Suchen und Finden

Kapitel 5- Vom Suchen und Finden
 

Tut uns sehr leid, dass es zwei Wochen gedauert hat, aber wir hatten ziemlichen Stress in den letzten zwei Wochen. Zwillingsgeburtstag, Krankenhaus, Arbeit, Schule... Das Übliche eben. v.v

In dem Kappi tauchen auch die "Daheimgebliebenen" auf, denn wer sagt denn, dass man nicht in peinliche Situationen kommen kann, nur weil man nicht geschrumpft ist? ^.~
 

Kagome bahnte sich einen Weg durch die Menschenmassen und hörte immer wieder ein leises Knurren neben sich, wenn Sesshoumaru mal wieder von einem Menschen gestriffen wurde. Der Käfig mit dem braunen Hund stand noch immer auf dem Gepäckband. Die Schülerin sah in den Käfig, konnte Inu Yasha aber nicht entdecken, in dem Käfig war er nicht. Aber wo dann?

"Kannst du nicht versuchen ihn zu wittern? Deine Nase ist doch so super ausgebildet." wandte die Schwarzhaarige sich an den Hund neben sich. Aha, schoss dem Inu-Youkai durch den Kopf, jetzt steigen wir von Erpressung auf Einschleimen um.

Dennoch versuchte er seinen idiotischen Halbbruder wahrzunehmen. Vergeblich, zu viele Menschen. Kagome zog ihn inzwischen in Richtung Informationsschalter. "Entschuldigung, aber aus dem Käfig von meinem Hund ist seine Kaupuppe verschwunden. Können Sie mir sagen, wo ich sie finden könnte?" fragte sie den Angestellten. "Es tut mir Leid, aber wenn die Kaupuppe auf dem Flug aus dem Käfig gefallen ist, kann sie leicht übersehen worden sein. Es ist durchaus denkbar, dass sie noch immer im Gepäckraum ist, vielleicht liegt sie auch auf dem Gepäckband oder auf der Landebahn. Hier ist jedenfalls keine Puppe abgegeben worden." erwiderte der junge Mann. "Okay, danke." brachte Kagome gerade noch hervor.

Eine unbekannte Übelkeit ergriff sie. Ihr wurde schwindelig und sie dachte, sie würde zusammenbrechen und sich übergeben. Sesshoumaru sah sich unterdessen ein wenig um. Wo zum Teufel konnte sein zurückgebliebener Halbbruder denn nur sein? Die Schülerin neben ihm nahm eine Wasserflasche aus ihrem Rucksack und trank erst mal einen Schluck, in der Hoffnung, diese Übelkeit würde aufhören oder zumindest besser werden.
 

Inu Yasha unterdessen wusste nicht, wo er war. Er hatte nicht im Käfig bleiben wollen, als sein Bruder und dieser braune Hund angefangen hatten sich gegenseitig zu beißen und zu kratzen. Er war auf den Käfig geklettert, um besser sehen zu können. Als das Flugzeug dann plötzlich aufgesetzt hatte, war er runter gefallen und leicht benommen liegen geblieben. Flughafenangestellte hatten die Hunde eingefangen und wieder eingesperrt, aber den Hanyou hatten sie zwischen zwei Reisetaschen nicht entdeckt.

Er war aus dem Flugzeug gefallen, als eine der Reisetaschen aus dem Flugzeug gehoben wurde. Jetzt befand er sich dort, wo die großen Maschinen aus der Luft auf den Boden fielen. Er fragte sich, wie sich diese Dinger in der Luft halten konnten. Magie konnte er nicht wahrnehmen, aber sein Gespür für so was war sowieso... eher bescheiden. Er musste Kagome mal fragen, wenn er sie denn wieder gefunden hatte.

Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass der Wagen, auf den die ganzen Koffer geladen worden waren davon fuhr. Inu Yasha konnte das Gefährt nicht einholen, seine Beine waren einfach viel zu kurz. Aber wie sollte er denn jetzt wieder zu Kagome kommen? Würde sie vielleicht auch auf diesen Platz kommen? Der Hanyou aber wollte nicht warten. Er war so klein, wie sollte die Miko ihn da denn finden? Also musste er sie suchen. Oder zumindest seinen Halbbruder finden, damit er nicht mehr so ganz alleine hier war.
 

Kagome bahnte sich einen Weg durch die Menschenmasse. Links neben ihr war die Glaswand zum Flugplatz, Sesshoumaru hatte es vorgezogen dort entlang zu gehen, damit er so wenig Kontakt wie möglich mit diesen niederen Menschen hatte wie nur irgendwie möglich. Die Schülerin wollte zum Gepäckband, in der Hoffnung Inu Yasha würde darauf sitzen und seit ewigen Zeiten darauf warten, dass sie auch ihn abholte. Hoffentlich hatte nicht ein kleines Kind den Hanyou gefunden, für eine neuartige Hippie-Ken-Puppe gehalten und mitgenommen...

Plötzlich merkte sie ein Ziehen an der Leine und im nächsten Moment glitt sie ihr aus den Fingern. Sesshoumaru war durch ein Loch in einer der Glasscheiben geschlüpft und auf den Flugplatz gelaufen... Die Schwarzhaarige sah ihm nach, merkte nicht mal wie ihre Kinnlade nach unten klappte. Wollte der Inu-Youkai sich jetzt einfach aus dem Staub machen? Oder hatte er einen Vogel oder so was gesehen und den Hund in sich nicht mehr unter Kontrolle?

Der Lord jagte wirklich hinter etwas her. Er hatte Inu Yasha entdeckt, der quer über den Platz lief. Ein menschliches Auge hätte wohl kaum mehr als einen Schatten wahrgenommen, aber der Youkai konnte erkennen, dass es sich um eine kleine Person gehandelt hatte. Und so sonderlich diese Epoche auch war, es liefen nicht viele Personen in Barbie-Größe über den Flugplatz. Demzufolge hatte es sich nur um den verloren gegangenen Hanyou handeln können.
 

Inu Yasha bemerkte eine Bewegung hinter sich und im nächsten Moment befand er sich im Maul des schwarzen Hundes. "Hey!" rief er empört darüber, dass er so grob zwischen die Zähne genommen wurde, aber sein Halbbruder ließ ihn nicht wieder los sondern lief zurück zu der Stelle, an der er durch die Scheibe geschlüpft war. Kagome sank erleichtert auf die Knie und nahm den eingeschnappten Hanyou entgegen. "Man, hab ich mich erschrocken! Wie bist du aus dem Käfig gekommen? Und wieso?" fragte sie. "Sesshoumaru hat sich mit so einem anderen Hund gestritten, der hat diese... Gefängnisse aufbekommen." erwiderte Inu Yasha.

Kagome hob die Leine wieder auf und steckte den geschrumpften Hanyou wieder in ihren Rucksack. "Wir müssen uns ein bisschen beeilen, unser Zug fährt bald." meinte sie und suchte das Schild, was ihr den Ausgang wies.
 

Der Bahnhof war zum Glück nicht so weit entfernt, sodass Kagome auf ein Taxi verzichtete und stattdessen 15 Minuten zu Fuß ging. Am Bahnhof war es fast genauso voll wie am Flughafen. Dafür fand die Schülerin den richtigen Bahnsteig recht schnell. Sesshoumaru wollte sich übergeben. Es stank bestialisch nach Fäkalien, Getränken mit Alkohol, ungewaschenen Menschen und verschiedenen beißenden Duftstoffen, ähnlich wie Parfüm. Inu Yasha bekam davon im Rucksack nicht viel mit. Er war damit beschäftigt im Halbdunkel des Rucksacks an einem Bento zu hantieren. Irgendwie musste es doch möglich sein an das Essen da drin zu kommen! Der Tag hatte ihn ganz schön müde gemacht, aber vor Sesshoumaru wollte er keine Menschennahrung zu sich nehmen.

Zum ersten Mal an diesem Tag war er froh, dass er in der Tasche saß und nicht gesehen werden konnte.

Ein donnerndes Geräusch ließ den Hanyou aufhorchen. Er kletterte auf das Bento, um seinen Kopf wenigstens ein kleines Stückchen aus dem Rucksack schieben zu können. Der Zug war da. Für Inu Yasha sah es aus wie ein schlangenartiger Dämon, der an seinem ganzen Körper Augen hatte und auch seinem Bruder schien dieses Ding nicht geheuer zu sein, denn er fing an zu knurren. "Na komm, Sesshoumaru. Das ist der Zug, da müssen wir jetzt rein." meinte Kagome und ging auf die Tür zu. Der Inu-Youkai wollte sich erst weigern und wegrennen, wenn dieses Ding schon vom Bahnsteig aus so laut war, dann musste es drinnen ja unerträglich sein! Aber andererseits gab es wohl keinen anderen Weg zu diesem komischen Heiler. Zurück würde er definitiv fliegen. Und die Stadt ein bisschen... umdekorieren.
 

Kagome hatte Glück. Sie hatte ein leeres Abteil. Schnell setzte sie sich in Fahrtrichtung ans Fenster und legte den Rucksack neben sich. Sesshoumaru sprang ihr gegenüber auf den Sitz und sah aus dem Fenster. "Ähm... Sesshoumaru... ich weiß, ich quäl dich schon den ganzen Tag... na ja, die letzten zwei Tage... aber Hunde dürfen nicht auf die Sitze." sagte die Schülerin. Ruckartig wandte der Lord ihr seinen Kopf zu und sah sie eiskalt an. "Vergiss, was ich gesagt habe, du kannst dich hinsetzen wo du willst, nur bitte töte mich nicht." brachte sie hervor. Bei diesem Blick konnte einem ja das Herz stehen bleiben... Zum Glück sah der Youkai wieder aus dem Fenster.

Der Zug setzte sich in Bewegung und wurde rasch schneller. Während Kagome so aus dem Fenster sah und die rasch vorbeiziehende Landschaft beobachtete ohne wirklich etwas zu erkennen, fielen ihr langsam die Augen zu...
 


 

"Wo sollen wir denn noch suchen? So weit kann der doch gar nicht sein." sagte Sango leise zu Miroku. Die beiden gingen vor Ah-Uhn her, auf dessen Rücken Rin und Shippou saßen und ein Spiel spielten, was Kagome dem kleinen Fuchs beigebracht hatte, während Jaken missmutig hinterher ging. "Du weißt doch, wie schnell Kouga durch die Splitter in seinen Beinen ist. Nichts mal Ginta und Hakkaku können mit ihm mithalten." meinte Miroku genauso leise wie seine Partnerin.

"Ich flieg mal mit Kirara los, vielleicht kann ich ja von oben was sehen. Bleib du bei den anderen." Die Dämonenkatze sprang von ihrer Schulter auf den Boden und vergrößerte sich. Ihre Herrin schwang sich auf ihren Rücken und mit einem Sprung war Kirara in die Höhe geschnellt. "Wohin fliegt Sango-sama denn?" fragte Rin. "Sie hält Ausschau, ob ein Dämon sich nähert, damit wir nicht überraschend angegriffen werden." erwiderte Miroku.

Rin war mit der Antwort zufrieden, aber Jaken nicht... Der Gnom merkte, dass der Mönch nicht die Wahrheit sagte. Oder zumindest nicht alles zugab. Er schwieg aber lieber. Zwar glaubte er nicht, dass er sich irrte, aber er wusste auch nicht, was genau Miroku verheimlichte. ..
 

An einem entfernten Flussufer hockten Ginta und Hakkaku und tranken wie die Tiere das Wasser direkt aus dem Fluss. Hinter ihnen lehnte Kouga an einem Baum. Normalerweise würde er nicht auf die beiden warten, aber er machte mal eine Ausnahme. Wieso konnte der Leitwolf selbst nicht genau sagen.

"Chef, sieh mal da am Himmel! Ist das nicht diese Dämonenkatze von Kagomes Freundin?" fragte Ginta und deutete nach oben. Kouga folgte seinem Blick und verengte die Augen leicht, um besser sehen zu können. Tatsächlich erkannte er Kirara und Sango. "Aber wieso ist sie denn ganz alleine unterwegs?" fragte Hakkaku. "Bestimmt ist etwas mit Kagome passiert! Ich wusste schon immer, dass dieser Pinscher nicht gut auf sie aufpassen kann!" Wütend sprang der schnelle Wolfsyoukai los.
 

Als Sango ihn entdeckte, lenkte sie Kirara wieder zu Miroku und den anderen zurück, sicher, dass Kouga ihr folgen würde. Sie stieg ab, Kirara blieb aber in ihrer Kampfform.

Tatsächlich kam der Schwarzhaarige keine Minute später schlitternd vor der Gruppe zum Stehen. "Was ist mit Kagome? Wo ist sie? Und wo ist dieser Pinscher?" fragte er. "Was will denn der Wolf hier?" wollte Jaken wissen. Er fasste seinen Kopfstab fester und sah kurz zu Rin, die verdächtig ruhig geworden war, nur um festzustellen, dass sie auch ziemlich blass geworden war und leicht zitterte. Klar, die Wölfe hatten sie ein Mal getötet, die Angst würde das Mädchen nie wieder loslassen.

"Keine Sorge, Kagome geht es gut. Sie musste mit Inu Yasha und Sesshoumaru nur... in... in... ein Schloss, weil... ähm..." stammelte Miroku. Verdammt, wieso fiel ihm jetzt keine Lüge ein? "Ein Verwandter von Inu Yasha und Sesshoumaru ist schwer verletzt worden und muss vielleicht sterben, daher will Kagome versuchen zu helfen." sprang Sango ein. Sie hoffte nur, dass Kouga nicht mitbekam, dass sie gerade das blaue vom Himmel log.

"Ein Verwandter? Doch hoffentlich nicht Sesshoumaru-samas Mutter! Die ist doch so hübsch und so nett!" rief Rin ängstlich. Verwundert sahen Inu Yashas Freunde das Mädchen an. Verwundert darüber, dass Sesshoumarus Mutter noch hatte, darüber dass Rin sie kennen gelernt hatte und darüber, dass das Mädchen sie auch noch nett fand. "Wenn Sesshoumaru-sama noch einen Verwandten hätte, würde ich das doch wohl wissen! Und Sesshoumaru-sama würde nie im Leben gestatten, dass ein... Mensch sich einem seiner Verwandten nähert, besonders wenn Sesshoumaru-samas Verwandter verletzt ist! So etwas würde Sesshoumaru-sama nie zulassen!" unterbrach Jaken aufgebracht. "Du solltest nicht so häufig 'Sesshoumaru-sama' sagen." riet Miroku ihm und schoss ihn weg, damit er nicht weiter an der Lüge kratzte.

"Kouga, magst du etwas mit uns essen?" fragte Sango den Wolf. "Nein, danke." sagte der. "Wir sollten weiter gehen." meinte der Mönch. "Wo wollt ihr eigentlich hin?" wollte Kouga wissen. "Wir gehen in die Richtung, in der das Schloss liegt, um Kagome entgegen zu gehen." log die Dämonenjägerin. "Ich werde euch begleiten." Beschloss der Youkai.
 

Die Gruppe ging in die Richtung, in der der Fluss lag. "Wir schubsen ihn einfach rein, wenn wir am Fluss sind." flüsterte Miroku Sango zu. Wie von selbst legte seine Hand sich dabei auf ihr Gesäß und genauso automatisch traf der Knochenbumerang auf den Kopf des Mönches. "Wieso macht ihr das eigentlich immer wieder, wenn ihr euch doch eigentlich so gern habt?" fragte Rin plötzlich. Die beiden Angesprochenen drehten sich zu ihr um. "Wie meinst du das, Rin-chan?" hakte Sango nach.

"Wieso berührt Miroku-sama dich immer unsittlich und wieso schlägst du ihn immer gleich so feste, wo es doch offensichtlich ist, dass ihr euch sehr gern habt?" formulierte die kleine es um. Sango drehte sich errötend weg. "Ähm... weißt du, Rin, das ist so... äh..." stammelte Miroku vor sich hin. Aber wieder mal fiel ihm keine Lüge ein. Langsam kam es ihm so vor, als wäre er verhext worden. Er, der ohne mit der Wimper zu zucken einem Hausbesitzer vorgaukelte das Haus sei verflucht. Vielleicht hatte er auch was von dem Gift von Kagome abbekommen und statt geschrumpft zu werden, konnte er nicht mehr lügen...

"Dafür bist du noch zu klein." seufzte Shippou genervt. Fragend sah Rin ihn an. "Ja, immer wenn ich eine Frage zu so einem Thema habe, wird mir gesagt, dass ich zu klein dafür bin." erklärte der Kitsune. "Genau, Rin, da bist du noch zu klein für." Erleichtert drehte auch Miroku sich um.
 

Ginta und Hakkaku sahen auf, als sie etwas hinter sich im Wald hören konnten. Sie hatten am Flussufer auf ihren Chef gewartet. Lust ihm zu folgen hatten sie nämlich nicht gehabt. Kouga hatte die kleine Gruppe angeführt und stand jetzt vor seinen beiden eigentlich Gefolgsleuten. "Wo sind denn Kagome und INu Yasha?" fragte Ginta. "Bei einem Verwandten von dem Pinscher, Kagome will, gütig wie sie ist, versuchen dem das Leben zu retten." erwiderte sein Chef. "Wir sollten erst mal Rast machen und was essen. Wenn ihr auch etwas wollt, müsst ihr euch aber erst die Hände waschen." meinte Sango.

"Hände waschen?" echoten die Wolfsdämonen. "Ja, sicher, sonst kommt doch der Dreck von euren Händen auf das Essen und das ist ungesund." erklärte Miroku. Während Ginta und Hakkaku sich an den Fluss hockten und sich die Hände wuschen, verschränkte Kouga die Arme vor der Brust. "Ich brauch nicht so häufig Nahrung zu mir zu nehmen!" stellte er klar. "Sesshoumaru-sama muss nie Nahrung zu sich nehmen!" giftete Jaken.

Der Wolfsyoukai starrte den Gnom wütend an. Das nutzte Kirara aus. Sie sprang den Wolf an und stieß ihn in den Fluss. Kouga richtete sich prustend auf und strich sich die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Am Ufer herrschte zehn Sekunden Schweigen, dann fingen Sango, Miroku, Shippou und Rin an zu lachen, Ginta und Hakkaku konnten sich nicht beherrschen und kicherten und Jaken grinste süffisant.

"Was sollte das denn?" polterte Kouga los. "Entschuldige, Kouga, aber Inu Yasha hat gesagt, wenn wir es schaffen, dich in den Fluss zu stoßen wird er einen Tag lang nicht rumnerven." erwiderte Sango. Das war nicht mal gelogen, Inu Yasha hatte das wirklich mal gesagt. Der Wolfsyoukai schnaubte. Er konnte verstehen, wieso die Freunde des Hanyous so eine Gelegenheit nicht verstreichen lassen konnten.
 

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Sorry, dass das Kappi nicht so lang ist wie die anderen, aber das nächste wird hoffentlich wieder länger. Und vielleicht auch das letzte, müssen wir mal sehen. ^^

Kommis natürlich gerne gesehen, Lob an Suhani, Kritik an Jenny. ^.~

lg

Hani& Jenny

Der verrückte Professor

Kapitel 6- Der verrückte Professor
 

Sorry, dass es wieder zwei Wochen gedauert hat, aber wir hatten mal wieder leichte Timing-Probleme... Ist schon blöd mit der Zeitverschiebung und so... Na ja, dafür ist das Kapitel ziemlich lang. Über 4000 Wörter. ^^ Viel Spaß damit.
 

Kurz bevor der Zug in den Bahnhof einfuhr, schreckte Kagome aus dem Schlaf hoch. Sie hatte davon geträumt, wie Tokio wohl aussehen würde, wenn Sesshoumaru damit fertig war. Und in ihrem Traum was das alles andere als eine schöne Stadt gewesen...

Sie griff nach ihrem Rucksack. "Inu Yasha, ist alles in Ordnung bei ihr?" fragte sie noch leicht verschlafen. "Ja." kam es aus der Tasche. "BIst du gerade am Essen?" wollte die Schwarzhaarige ungläubig wissen. "Was denn? Ich hatte Hunger!" wehrte der Hanyou sich. Sesshoumaru, der sich während der Fahrt auf den Sitz und den Kopf auf die Vorderpfoten gelegt hatte, wollte am liebsten auf den Hanyou treten. Wie konnte man sich nur solch eine Blöße freiwillig geben?

Kagome öffnete den Rucksack und wollte am liebsten schreien. Inu Yasha hatte es geschafft ein Bento zu öffnen. Anschließend hatte er sich hineingesetzt und nach und nach leer gegessen. Der Hanyou hatte jetzt eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Stück Sushi. "Wieso hast du mich denn nicht geweckt? Ich hätte dir doch geholfen!" seufzte Kagome. "Ich bin nur geschrumpft und nicht völlig bewegungsunfähig!" beschwerte ihr Freund sich. Die momentan Größere hob ihn aus dem Rucksack und stellte ihn auf den Mülleimer, ehe sie das Bento wieder schloss und INu Yasha wieder in die Tasche setzte.

Dann erhob sie sich, schulterte ihren Rucksack und wickelte sich die Leine weiter um die Hand, damit Sesshoumaru näher neben ihr her ging als vorher. Sie hatte den Schock darüber, dass Inu Yasha nach dem Flug plötzlich verschwunden war, noch immer nicht ganz verwunden. Der Zug hielt an und die Passagiere drängelten sich raus. Kagome beschloss als Letzte den Zug zu verlassen. Nicht dass noch einer gegen Sesshoumaru trat. Auf dem Bahnsteig herrschte das übliche Gedränge. "Ich bin wirklich schon gespannt auf diesen komischen Professor. Du nicht?" fragte die Schülerin. Keine Antwort. Sie seufzte. Inu Yasha hatte sie wahrscheinlich nicht gehört und Sesshoumaru konnte nicht antworten. Würde er wahrscheinlich auch nicht, selbst wenn er sprechen könnte.
 

Wenig später saß die ungewöhnliche Reisegruppe erneut in einem Taxi. Doch anstatt wie sonst aus dem Fenster zu schauen, hatte Sesshoumaru beschlossen diese freche Miko die ganze Fahrt über eiskalt anzusehen. Die rutschte unruhig hin und her und starrte stur auf eine Fluse am Beifahrersitz. Inu Yasha saß im Rucksack und schwieg. Vielleicht schlief er auch. Er hatte ein ganzes Bento verdrückt. Das war bei seiner normalen Größe nicht weiter verwunderlich, aber Kagome konnte sich kaum vorstellen, dass ein Bento auch in einen Barbie-Magen passte. Ihm war wahrscheinlich tierisch übel. Wenn ihr übel war, schlief sie meistens ein.

Die Taxifahrt verlief zum Glück ohne weitere Peinlichkeiten. Aber dann musste Kagome in einer Gegend, wo ein Haus wie das andere aussah, rausfinden, in welchem denn der Professor war...
 

Professor Takanuchi stand in seinem Labor und rührte einige Säuren zusammen. Dass er die einzelnen Flüssigkeiten auseinander halten konnte grenzte an ein Weltwunder. Überall im ganzen Raum lagen verschiedene Papiere verstreut, es lagen teilweise zersplitterte Reagenzgläser herum, die Tapete kam stellenweise von den Wänden und man hatte Angst, dass der Bunsenbrenner, der auf dem völlig überladenem Tisch vor sich hin brannte jeden Moment den Professor entzündete, der mit seinem Ärmel immer gefährlich nahe an der Flamme herumhampelte. In den Regalen an den Wänden lagen unzählige Bechergläser herum, dazwischen ab und zu mal eine unbeschriftete Flasche mit einem Totenkopf darauf und vereinzelte Flaschen hatten sogar ihren halben Namen aufgekritzelt... Bei dem Professor selbst fragte man sich, wie lange ein Mensch ohne Schlaf wohl überleben könnte... Er war etwa Ende 50, hatte braune Augen, die durch die unglaublichen Augenringe noch dunkler wirkten und seine hellen Haare standen wie Borsten zu allen Seiten ab, als hätter er mit einem Toaster gebadet.

Ein Geräusch ließ ihn aufschrecken. Er kannte dieses Geräusch... aber was war es genau? Da war es doch schon wieder! Ein klingelndes Geräusch... Konnte es ein Feueralarm sein? Aber wo sollte es denn bitte brennen? Und noch wichtiger: Wo gab es hier bitte einen Feuermelder? Da ein drittes Mal! War hier in der Nähe eine Schule? Aber die hatten doch nicht so ein ätzendes Klingeln sondern so ein Geräusch, was den Big Ben nachäffte...

Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Es war seine Türklingel! Er hatte sie so lange nicht mehr gehört... Aber wieso wurde sie denn jetzt ein viertes Mal betätigt?

Professor Takanuchi schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. Klar! Er hatte die Tür ja noch nicht geöffnet! Schnellen Schrittes ging er zur Tür und riss sie schwungvoll auf. Vor ihm stand eine Schülerin, die einen schwarzen Hund neben sich hatte und einen Rucksack auf dem Rücken trug. "Ja, was kann ich für dich tun?" fragte der Professor.

"Sind Sie Professor Takanuchi? Der Parawissenschaftler?" fragte die Schülerin. "Ja, und mit wem habe ich das Vergnügen?" fragte Takanuchi. "Mein Name ist Kagome Higurashi. Ich komme aus Tokio zu Ihnen, weil ich ein Problem habe und Sie mir hoffentlich helfen können." antwortete Kagome höflich. "Und wie kommst du ausgerechnet auf mich?" Der Professor hatte schon länger keinen Besuch mehr gehabt und hatte die meisten Regeln der Höflichkeit vergessen... Die Schülerin aber ließ sich davon nicht beirren. "Unser Chemielehrer gab uns ein Magazin und da befand sich ein Artikel über Sie drin." erklärte sie noch immer sehr höflich.

"Und was ist dein Problem?" fragte der Professor weiter. "Könnten wir das vielleicht drinnen besprechen? Ich möchte ungern, dass die ganze Welt davon hört." bat die Schwarzhaarige. Takanuchi ging einen Schritt zur Seite und ließ seine Gäste herein. "Du hast ein süßes Hundchen bei dir." Sesshoumaru fing an zu knurren. "Darum geht es ja." Die Tür schloss sich und der Professor deutete auf sein Wohnzimmer. Kagome staunte wie sauber und aufgeräumt das Wohnzimmer war. Es sah geradezu so aus, als sei es nach dem Einzug nicht mehr benutzt worden... Sie konnte ja nicht ahnen, dass sie damit gar nicht mal so falsch lag...

"Also gut, was hat denn dein Hund für ein Problem, was ein Parawissenschaftler lösen kann und ein gewöhnlicher Tierarzt nicht?" fragte Takanuchi. Wieder knurrte der Hund. "Ich möchte Ihnen noch jemanden vorstellen." Kagome nahm ihren Rucksack ab und griff hinein. Inu Yasha hatte mittlerweile auch den Reis gegessen, der an ihm geklebt hatte, sodass er nicht mehr ganz so wie ein Stück Sushi aussah. Der Professor staunte, als die Schülerin den geschrumpften Hanyou auf den niedrigen Couchtisch stellte.

"Du hast deine Ken-Puppe zum Leben erweckt?" fragte er. "He! Ich bin keine Puppe! Die da hat mich geschrumpft!" rief Inu Yasha empört. "Geschrumpft?!" echote Takanuchi. "Ja, ihn und seinen Halbbruder." Kagome deutete auf Sesshoumaru, dem sie gerade die Leine abgenommen hatte. Ihr Gastgeber setzte sich in seinen weichen Sesseln und deutete auf die Couch ihm gegenüber. Sie ließ sich nieder. "Das musst du mir genauer erklären." meinte er. "Versprechen Sie zuerst, dass sie zu nichts und niemandem ein Wort darüber verlieren werden. Nicht darüber reden, nicht darüber schreiben, denken Sie besser überhaupt nicht weiter darüber nach." forderte die Schülerin. "Wenn du schon so anfängst würde ich wohl in einer psychiatrischen Anstalt landen, wenn ich das jemandem erzählen würde. Ich werde nichts verraten." versprach ihr Gegenüber.

Kagome sah zu Sesshoumaru und Inu Yasha, aber da die keine Anstalten machten auf den Professor loszugehen, beschloss sie ihm etwas zu erzählen. "Na ja... durch ein Portal oder so etwas in der Art komme ich in eine Welt, in der es Dämonen und Hanyou gibt. Unter anderem auch die beiden hier. Inu Yasha ist ein Hanyou und sein älterer Halbbruder ist ein Youkailord. Ich hatte einen kleinen Unfall im Chemieunterricht, wobei ich nicht bemerkt habe, dass ich einige Chemikalien wohl auf die KLeidug bekommen habe. Als ich die beiden dann besucht habe, sind diese Chemikalien dann auch auf die beiden gekommen und durch einen weiteren kleinen Unfall, bei dem die beiden sich verletzt haben, ist diese ominöse Chemikalie dann ins Blut der beiden gelangt. Sie sind geschrumpft und ihre Haare sind schwarz geworden. Sesshoumaru hat sich in seine Hundegestalt verwandelt, Inu Yasha verfügt über so eine Fähigkeit nicht. Jetzt wollten wir Sie fragen, ob Sie uns, oder vielmehr den beiden dabei helfen könnten, wieder in ihre richtigen Gestalten zu kommen. Und ihre richtige Haarfarbei wieder zu erlangen." erklärte Kagome.

Es war größenteils gelogen, ja, aber sollte sie dem Professor denn ihre ganze Lebensgeschichte erzählen? Dass sie in die Vergangenheit reiste, dass sie das legendäre Juwel der vier Seelen zerschossen hatte und jetzt mit einer Reisegruppe durch das ganze Land zog und versuchte die Splitter vor einem wahnsinnigen, zusammengewürfelten Hanyou zu finden und dabei immer fast drauf ging? Dann würde sie wohl bald in einer psychiatrischen Klinik landen. Professor Takanuchi sah von einem seiner Gäste zum anderen. "Um genauer zu erfahren, was da passiert ist, muss ich das Blut von einem der beiden untersuchen. Ich würde sagen von dem Hund, der ist größer. Bei dem Zwerg habe ich so die Bedenken, dass er nur zehm Milliliter Blut in seinem Körper hat und ich aber 15 brauche..." sagte er.

Inu Yasha grinste fies und sah seinen Bruder hämisch an. Der fing an zu knurren und überlegte, ob er seinen Bruder fressen sollte, damit er nicht versehntlich diesem komischen Kauz an die Kehle sprang und damit die einzige Chance auf sein normales Leben verspielte. Er könnte natürlich auch einfach diese Miko beißen... vielleicht würde sie ja dann auch schrumpfen... "Ich glaube, er ist nicht so begeistert von der Idee..." meinte Kagome vorsichtig. "Das ist sein Problem." "Du darfst dich nicht wundern, wenn er dich beißt." bemerkte Inu Yasha. "Bist du immer so unhöflich oder hat das auch mit deinem geschrumpften Körper zu tun?" fragte der Professor. "Nein, das ist leider Normalzustand." seufzte die Schülerin und massierte ihre Schläfen.

"Ich gehe eine Spritze und ein Mikroskop holen. Du kannst mit deinen beiden Freunden hier warten." Damit war Takanuchi weg. "Wir sind nicht befreundet! Ich hasse meinen Halbbruder! Er versucht mich umzubringen!" rief Inu Yasha empört. "Zum Glück gab's im Mittelalter noch kein Jugendamt." murmelte Kagome. "Hä? Kein was?" fragte der Hanyou. Aber die Miko winkte nur ab.

Keine zwei Minuten später kam der Professor zurück und stellte ein Mikroskop auf den Tisch, legte eine Holzkiste daneben und eine eingeschweißte Spritze obendrauf. Sesshoumarus Fell sträubte sich unwillkürlich, als er dieses Horrorgerät bemerkte. Takanuchi wickelte das Kabel des Mikroskops ab und stöpfselte es ein, dann nahm er eine längliche Glasplatte aus der Holzkiste und legte sie auf den Objekttisch des teuren Geräts. "Weißt du, wie er sich verhält, wenn er eine Spritze bekommt?" fragte er dann an Kagome gewandt. "Ja." erwiderte sie gedehnt. "Versucht er sich zu wehren? Dann musst du ihn nämlich festhalten."

"Ich denke, bevor er sich von mir festhalten lässt, hält er lieber still." meinte Kagome. Inu Yasha lag lachend auf dem Tisch und wäre fast heruntergerollt, was seinen Bruder weiter reizte. Er knurrte immer lauter. "Und jetzt wollen wir uns alle langsam mal wieder beruhigen. Ich nehm das Blut ganz schnell ab." sagte der Professor und packte die Spritze aus. Sesshoumaru legte sich hin und Takanuchi nahm ihm so schnell Blut ab, dass der Inu-Youkai es wirklich kaum bemerkte. Anders als bei dem Tierarzt. Bei dem war ein betäubendes Gefühl von der EInstichstelle ausgegagen...

Der Professor hielt die Spritze gegen das einfallende Sonnenlicht. "Wirklich unglaublich... eine solche Farbe von Blut habe ich noch nie gesehen..." staunte er. Kagome kam neben ihn und staunte. In dem roten Blut lag ein Grünschimmer. "Hat man ihm ein Kontrastmittel gespritzt?" wollte der Parawissenschaftler wissen. "Nein, aber er kann Gift einsetzen. Das ist grün, wenn ich mich recht erinnere." erklärte die Schülerin. "Und dieses Gift ist auch in seinem Blut? EIgenartig..." Takanuchi drückte vorsichtig einen Tropfen Blut auf den Objektträger unter dem Mikroskop und legte dann ein kleines, dünnes Glasplättchen oben drauf, um das Blut zu fixieren. Er stellte das Mikroskop an und sah hinein. Kagome beobachtete, wie er einige Feineinstellungen vornahm und sich das Blut des Youkailords ganz genau ansah.

"Eine solche Blutprobe habe ich wirklich noch nie gesehen... " Takanuchi ließ Kagome ebenfalls einen Blick hineinwerfen. Neben den normalen Bestandteilen des Blutes, wie den roten Blutkörperchen, wies Sesshoumarus Blut auch grüne Teilchen, wohl sein Gift, und auch wesentlich kleinere blaue Partikel. Ob das die Chemikalie war, die die Brüder geschrumpft hatte? "Ich mache noch ein paar Tests mit dem Blut und hoffe, dass dieses Gift die Ergebnisse nicht beeinflusst. Ich muss lediglich herausfinden, was genau diese ominöse Mixtur ist. Dann kann ich auch ein Mittel zusammenmixen, was diese Chemikalie neutralisiert. Damit sollten die beiden wieder ihre normale Gestalt wieder erlangen." erklärte der Professor und nahm sich eine Art kleine Palette mit kleinen Plastikgefäßen, die Kagome schon mal bei Krimi-Serien gesehen hatte, wenn die im Labor irgendwelche Proben analysieren wollten. In diesen kleinen Gefäßen befanden sich schon einige Flüssigkeiten, wie die Schülerin erkannte, als Takanuchi die aneinander befestigten Deckel abzog, um anschließend in jedes Gefäß eine kleine Menge Blut zu geben.

Als nächstes zog der Wissenschaftler eine Rolle Papier aus seinem Kittel. Kagome fand, dass diese Rolle wie eine Luftschlange aussah, sagte aber nichts. Stattdessen sah sie dem Mann zu, wie er in jedes Gefäß ein kleines Stückchen des Papiers gab. Diese Stückchen verfärbten sich dann entweder rot oder blau, einer war auch grün. "Hat man dir im Unterricht beigebracht, wozu man solches Papier verwendet?" fragte Takanuchi die Schülerin. "Ja, damit bestimmt man den PH-Wert einer Flüssigkeit." erwiderte die Schwarzhaarige stolz darauf, dass sie das trotz ihrer häufigen Abwesenheit wusste. Die leise Stimme, die ihr sagte, dass man so etwas in der sechsten Klasse lernte, ignorierte sie einfach. "Richtig. Und wofür braucht man den PH-Wert?"

Professor: Titel für verdiente Lehrkräfte; Hochschullehrer

So sagt es der Rechtschreibduden. Und diesen Lehrer ließ Professor Takanuchi jetzt auch raushängen, indem er gemeine Fragen stellte, auf die Kagome natürlich keine Antwort wusste und sich daher eine ausdachte. "Da dieser Streifen sich grün verfärbt hat, würde ich sagen, Sesshoumaru ist schwanger. Da die meisten der anderen Streifen sich blau verfärbt haben, würde ich sagen, dass es ein Junge wird." Inu Yasha fing wieder an zu lachen und Sesshoumaru fing wieder an zu knurren. "Nein, nicht ganz..." Während der Parawissenschaftler anfing ihr lang und breit zu erklären, was genau er nachwies und was welcher Farbton bedeutete und dass das Dunkelblau eigentlich violett war, sah Kagome sich ein bisschen im Wohnzimmer um.

Es war wirklich nicht sehr einfallsreich eingerichtet. Erinnerte die Schülerin sehr stark an das Wohnzimmer von Seite 3 des Möbelhauskatalogs... Na ja. "So und jetzt weiß ich, in welchen Verhältnissen welche Mittel in deiner Chemikalie sind. Ich gehe jetzt in mein Labor und hole die Mittel, dann fertige ich hier eine Mischung an und teste es dann an einer weißen Maus. Müsste eigentlich das gleiche Ergebnis haben." Damit war Takanuchi schon verschwunden. Die Schülerin fragte sich, wieso sie denn hier im Wohnzimmer forschten, wenn er doch ein Labor hatte...

Inu Yasha und Sesshoumaru hatten sich wieder beruhigt, als der verrückte Professor mit einer Kiste Fläschchen wieder kam. Auf der Kiste hatte er noch einen Glaskolben und eine kleine Waage liegen. Die kleine Reisegruppe beobachtete diesen Professor, wie er verschiedene Mittelchen wog und mischte und die Lösung immer wieder gegen das Licht hielt. Schließlich hatte er eine klare Flüssigkeit, die bei direkter Sonneneinstrahlung bläulich schimmerte. Er tropfte etwas von dieser Chemikalie auf einen neuen Objektträger und sah durch das Mikroskop, ließ auch Kagome hineinsehen. Die Flüssigkeit sah so aus wie diese blauen Partikel aus Sesshoumarus Blut. Während die Schülerin noch mit der Chemikalie beschäftigt war, holte der Professor aus einem Nebenzimmer eine kleine weiße Maus und eine neue Spritze.

"Aber... Sie können doch die kleine Maus nicht mit dem Zeug vollspritzen! Vielleicht hat es ja eine ganz andere Wirkung auf das Tier als auf die beiden!" rief Kagome empört. "Die Inhaltsstoffe sind alle an einer Schule erlaubt, da du es ja im Chemieunterricht hergestellt hast. Das hat erstens die Suche nach den Mitteln erleichtert und zweitens können diese Mittel eine Maus nur in großen Mengen töten. Ein Tropfen wird ihr nichts tun und viel mehr haben deine beiden Freunde auch nicht ins Blut bekommen." Takanuchi zog nur eine winzige Menge des Mittels in der Spritze auf und davon spritzte er der Maus noch weniger. Angespannt beobachteten alle Anwesenden, was wohl passierte.

Nichts.

Die Maus schnupperte aufgeregt umher und sah sich um. Sie torkelte leicht, aber das war auch schon alles. "Hat es vielleicht auch mit dem Youkaiblut zu tun?" fragte Kagome. "Hat dein kleiner, schwarzhaariger Freund auch dieses Gift im Blut?" wollte der Wissenschaftler wissen. "Nein. Aber... Inu Yasha, hat Sesshoumaru dich mit seiner Giftklaue angegriffen, als ihr gerauft habt?" "Keine Ahnung. Zuzutrauen wäre es ihm." erwiderte Inu Yasha. "Dann hängt es also mit diesem grünen Gift zusammen, was er ja dann zusammen mit diesem Mittel ins Blut bekommen hat." schloss Takanuchi. "Kann er auch in dieser Hundeform das Gift einsetzen?"

Zur Antwort ließ der Inu-Youkai das Gift aus seinen Mundwinkeln tropfen. Der Professor fing einige Tropfen mit dem Kolben auf, in dem auch schon die übrige Chemikalie war. Die beiden Mittel vermischten sich nicht vollständig und es entstanden im Licht blau-grüne Wirbel, was Kagome unweigerlich sehr schön fand. Takanuchi spritzte der Maus ein bisschen von der neuen Mixtur. Die ersten Minuten geschah nichts, dann färbte sich das Fell schwarz und die kleine Maus wurde noch kleiner. "Das ist der Wahnsinn..." entfuhr es dem Parawissenschaftler und er lief wieder in Richtung Labor. Zurück kam er mit noch mehr Chemikalien und zwei neuen Kolben. Ohne ein Wort zu sagen ermittelte er den PH-Wert des Schrumpfmittels und machte sich dann eifrig an die Arbeit. Sesshoumaru und Kagome beobachteten ihn dabei, Inu Yasha war mit der Maus beschäftigt, die jetzt bequem in seine Hand passte.
 

Nach einer schier endlosen Zeit ermittelte Professor Takanuchi den PH-Wert seines neuen Mittels. Er stellte den noch leeren Kolben auf die Waage und goss ein wenig des Schrumpfmittels hinein. Dann goss er die gleiche Menge des Gegenmittels hinein. Heraus kam eine Flüssigkeit die wie Wasser aussah, ohne Schimmer, nicht mal Sesshoumarus Gift war zu sehen. Der Wissenschaftler nahm den PH-Wert. "Reines Wasser." sagte er zufrieden und trank einen Schluck. "Auch etwas?" fragte er die Schülerin. "Nein, danke." erwiderte die schnell. Das war ihr dann doch etwas zu gefährlich.

Der Wissenschaftler holte drei neue Spritzen aus dem Nebenraum. Als erstes testete er das Mittel an der Maus. Es dauerte länger als beim Schrumpfen, aber dann wurde das Fell heller und die Maus erlangte ihre normale Größe wieder. "Ich denke mal, ihr wollt hier nicht gleich nackt rumstehen. Daher werde ich euch in zwei Nebenzimmer bringen, mit eurer Kleidung, euch das Gegenmittel spritzen und dann die Tür hinter euch schließen, damit ihr eure Privatsphäre habt und euch in Ruhe anziehen könnt." meinte Takanuchi. Kagome kramte die Kleidung der beiden aus ihrem Rucksack, während der ältere Mann die zwei übrigen Spritzen mit dem Gegenmittel aufzog. Er brachte die beiden Geschrumpften in zwei anliegende Zimmer, Kagome legte die Kleidung der beiden auf den Boden. Inu Yasha zuckte zusammen und fluchte, als ihm das Gegenmittel gespritzt wurde, Sesshoumaru hielt total still. Er kannte Spritzen ja mittlerweile.

Die beiden Menschen warteten ungeduldig darauf, dass die beiden Hundebrüder wieder aus ihren Zimmern kamen. Dann gingen die Türen auf und Sesshoumaru und Inu Yasha kamen heraus. Beide wieder in ihrer üblichen Gestalt. Ihre Haare waren noch leicht angegraut, aber sonst war alles wieder wie beim Alten. "Das ist wirklich unglaublich... Von Wesen wie euch habe ich nur in Legenden gelesen. Und jetzt steht ihr leibhaftig vor mir." sagte Takanuchi. "Denken Sie an Ihr Versprechen! Sie werden es keinem verraten!" erinnerte Kagome ihn. "Keine Sorge, das werde ich keinem verraten. Ich halte mich an mein Wort." beruhigte der Professor sie. "Vielen Dank." Die Schülerin hätte sich fast verneigt, wie im Mittelalter, aber konnte diesen angewöhnten Reflex noch unterdrücken. "Ihr wollt sicherlich schnell wieder nach Hause. Das war bestimmt eine anstrengende Reise." meinte der alte Mann, wie Inu Yasha ihn heimlich nannte.

"Sie haben wirklich etwas drauf. Ich wünsche Ihnen noch viel Erfolg." Es war nicht nur eine Höflichkeitsfloskel, Kagome meinte es ernst. "Danke. Dir wünsche ich viel Erfolg in der Schule. Vielleicht wirst du ja auch mal eine Chemikerin." erwiderte Takanuchi. Die beiden Halbbrüder waren bereits zur Haustür gegangen. "Verzeihen Sie die Unhöflichkeit der beiden." entschuldigte die Schülerin sich. "Der eine ist ein Lord und kann sich das leisten und das der andere keine Manieren hat, habe ich auch bereits bemerkt." "He!" rief der Hanyou empört. "Machen Sie es gut." verabschiedete Kagome sich und verließ mit den anderen beiden das Haus.

Professor Takanuchi ging in seine Küche, öffnete seinen Schrank und nahm eine Flasche heraus. Es war Whiskey. Und den hatte der Mann jetzt bitter nötig, denn wirklich glauben, was gerade passiert war, konnte er nicht.
 

Die ungleiche Reisegruppe war die Straße ein Stück entlang gegangen, dann hob Inu Yasha Kagome plötzlich blitzschnell auf seinen Rücken und setzte seinem Bruder nach, der sich mit übermenschlicher Geschwindigkeit davonmachte. Der Hanyou konnte kaum mithalten, schaffte es nur mit großer Mühe. Und was ihn wurmte war, dass Sesshoumaru noch nicht mal seine ganze Energie ins Laufen steckte und theoretisch noch viel schneller sein könnte.

Kagome unterdessen staunte, wie zielsicher die beiden Hunde liefen. Zwar konnte sie ihre Umgebung nur schemenhaft erkennen, aber trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, dass das nicht der Weg war, den sie gekommen waren... "Inu Yasha, wisst ihr, wo ihr hin müsst? Können wir nicht einfach den Zug nehmen?" fragte sie. "Bitte! Wann haben wir uns denn je verlaufen? Youkai und Hanyou haben einen sehr ausgeprägten Orientierungssinn." erwiderte der Hanyou. Kagome widersprach nicht. Auch wenn sie der Meinung war, dass man sich beim blinden Suchen auch nicht wirklich verlaufen konnte. Aber andererseits fand Inu Yasha den Weg zurück zu Kaedes Dorf und dem Brunnen wirklich immer, egal wie weit weg sie waren.

Vielleicht stimmte ja die Theorie, dass Hunde immer den Weg nach Hause fanden, weil sie sich am natürlichen Magnetfeld in der Erde orientierten... Oder waren das die Katzen? Na ja. Die Schülerin atmete tief durch und schloss die Augen. Die Reise konnte noch eine Weile dauern und wenn sie die ganze Zeit auf diese verschwommene Landschaft sah, würde ihr hinterher noch schlecht werden...
 

Souta fuhr aus dem Schlaf hoch und sah hektisch auf seinen Wecker. 2 Uhr morgens! Was ihn geweckt hatte, was ein Geräusch aus dem Erdgeschoss... Der kleine Junge war neugierig, aber auch ängstlich. Vielleicht waren das Einbrecher? Dennoch griff er in seine kleine Nachtkommode und nahm die Taschenlampe heraus. Dann schlich er sich nach unten. Aus dem Wohnzimmer kam Licht. Erleichtert atmete Souta auf. Kagome war mit Inu Yasha und seinem Bruder zurück! Der Junge war schon neugierig darauf, wie der Bruder seines brüderlichen Freundes aussah... ob er auch so flauschige Ohren hatte?

"Souta! Haben wir dich geweckt?" fragte Kagome, als sie ihren Bruder entdeckte. "Ja, aber ist schon in Ordnung." erwiderte der Kleine und spähte ins Wohnzimmer, wo die Halbbrüder ihre Waffen gerade an ihrer Hüfte anbrachten. "Ihr seht euch ja voll ähnlich!" rief er aus. Seine Schwester hielt ihm entsetzt den Mund zu. "Sei still! Wenn du Opa weckst, wird Sesshoumaru ihn wahrscheinlich nach fünf Minuten erwürgt haben!" zischte sie. Und der Inu-Youkai war sicherlich nicht so begeistert darüber, dass ein kleines Menschenkind ihn mit seinem niederen Halbbruder verglich...

"Komm, Kagome, wir waren schon viel zu lange hier. Die anderen machen sich sicher Sorgen." meinte Inu Yasha. Sein Halbbruder ging einfach. "Bestell Mama und Opa morgen früh schöne Grüße, ich komme sie sicherlich bald besuchen." trug die Schülerin Souta auf, ehe sie dem Hanyou folgte. Sie hätte sich gerne ausgeruht. Zwar war sie getragen worden, aber sie hatte sich auch festhalten und das Gleichgewicht halten müssen. Und sie hatte schon ziemlich lange nicht mehr geschlafen.
 

Im Mittelalter brauchte das Trio noch mal ungefähr eine Stunde, bis sie den Rest der Gruppe gefunden hatten. Jaken, der gerade mit der Nachtwache dran war, sprang erfreut auf. "Sesshoumaru-sama! Sesshoumaru-sama!" rief er aufgeregt. Dadurch wurden auch die anderen wach und sahen sich verwirrt und in Alarmbereitschaft um. Als sie Inu Yasha, Sesshoumaru und Kagome erkannten, atmeten sie erleichtert auf. "Sesshoumaru-sama! Wie geht es deinem verletzten Verwandten? Wieder besser?" fragte Rin. "Ja." erwiderte der Youkai monoton. Er war klug genug um zu wissen, dass diese Menschen sich eine Ausrede hatten einfallen lassen und sah keinen Grund, weshalb er die Wahrheit sagen sollte. Zumal die Wahrheit so peinlich für ihn war.

Kouga näherte sich argwöhnisch. "Noch ein Pinscher." meinte er in einem undefinierbaren Ton. "Was machst du denn hier?" knurrte Inu Yasha. Sesshoumaru sagte es nicht, aber ihn beschäftigte die gleiche Frage. Nicht weil er den Wolf von Kagome fern halten wollte, sondern weil er um Rins Angst wusste. "Sesshoumaru-sama, ziehen wir jetzt endlich weiter?" fragte Jaken dazwischen. Ein knappes Nicken zur Antwort und Rin weckte Ah-Uhn. Das kleine Mädchen verabschiedete sich noch von den anderen, dann folgte sie ihrem Herrn und Jaken. Nachdenklich sahen die anderen der Reisegruppe nach. "Den Rest der Nacht hätten sie auch noch hier bleiben können." meinte Sango.

"Das Kind hat Angst vor uns." meldete Ginta sich unerwartet zu Wort. Alle sahen ihn verwundert an, also erklärte er schnell die Geschichte.

"Also wollte er sie beschützen." schloss Kagome und hätte fast in die Hände geklatscht vor Begeisterung. Der sonst so kalte Dämon zeigte also doch ein paar Gefühle. "Pah! Er hat einfach nur den Gestank nach Wolf nicht ausgehalten und wollte deshalb so schnell wie möglich hier weg!" widersprach Inu Yasha. "Oder er hatte einfach genug von deiner niveaulosen Gesellschaft! Ich würde ein kleines Kind auch jederzeit dir vorziehen!" bellte KOuga. "Oh ja, du hast Menschenkinder ja zum Fressen gern!" giftete der Rotgekleidete. Und schon ging das Gezanke zwischen den beiden wieder los.

The same procedure as every year.

Wenigstens liefen sie jetzt nicht mehr Gefahr geschrumpft zu werden, Sesshoumarus Gift war ja nicht in der Nähe...
 

Der war inzwischen mit seiner Reisegruppe ein gutes Stück weit weg gegangen. Der Grund, weshalb er Tokio in einem Stück gelassen hatte war einfach: Hätte Inu Yasha kurze Zeit zum Nachdenken gehabt, wäre er wohl zu dem Schluss gekommen, dass es eigentlich Sesshoumarus Schuld war, dass die beiden geschrumpft worden waren, denn schließlich hatte er das Gift eingesetzt und dadurch auch ins Blut des Hanyous gebracht. Das war natürlich reiner Unsinn, denn wenn INu Yasha sich nicht wie ein Straßenjunge auf seinen Bruder geworfen hätte, hätte der gar nicht erst ein Gift eingesetzt. Außerdem, aber das würde der Hundeyoukai wohl nie zugeben, war es erniedrigend für Sesshoumaru, dass ein alter, irrer Mensch es geschafft hatte mit irgendeinem menschlichen Mittel sein sonst so totbringendes Gift zu neutralisieren... Das dürfte nie einer erfahren. Und er müsste Inu Yasha so schnell wie möglich umbringen, damit der nicht noch im Nachhinein auf die Idee kam, dem Youkailord die Schuld in die Schuhe zu schieben...

__________________________________________________________________________

Sesshoumarus Gift könnte man wirklich einfach neutralisieren. Denn da es sich um eine Säure handelt, ähnlich wie Königswasser (die ätzt in der richtigen Konzentration auch Glas weg), muss man einfach nur eine stark konzentrierte Lauge hinzufügen. Zumindest wenn unser Chemielehrer uns nicht wieder Blech erzählt hat...

Na ja, die meisten Informationen wie zum Beispiel das Ermitteln von der Zusammensetzung des Giftes haben wir von Suhanis Bruder Karan. Unser Professor in der Story konnte übrigens so schnell rausfinden, was alles in welcher Konzentration im Schrumpfmittel war, weil man ziemlich einfach chemische Grundstoffe in Blut nachweisen kann und andere Sachen dürfen in Schulen nicht verwendet werden. Komisch nur, dass unsere Turnhalle vor ein paar Monaten gebrannt hat, weil chemische Substanzen unter dem Boden in Brand geraten sind... *hust* Kommis net vergessen und sorry für das etwas abrupte Ende.

lg

Jenny & Hani



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Kommentare zu dieser Fanfic (26)
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Von:  sophie1
2014-01-31T09:59:08+00:00 31.01.2014 10:59
Armer sesshoumaru wenn ich er wäre
hätte ich schon längst alle abgemurgst
außerdem hat er inu yasha zwei mal
gerettet O.o !
Braver Hund ^.^ !!!
Und ganz nette Geschichte
Von:  MissVegeta
2013-04-22T23:54:42+00:00 23.04.2013 01:54
Mir hat die Story auch gefallen^^ auch wenn ich etwas mehr "Pannen" erwartet habe :D

Jedenfalls konnte ich genügend lachen und schmunzeln - ihr seid ein gutes Duo.
Von:  inuskaya
2008-09-23T16:03:17+00:00 23.09.2008 18:03
HMM!!
Ich interessiere mich für Chemie sehr.
Und ich fand die FF TOLL!!
Bye
LG inuskaya^^
Von:  Schalmali
2008-09-21T21:38:24+00:00 21.09.2008 23:38
Da ich nicht so sehr an Ermittlungen von PH-Werten und ähnlichem interessiert bin war der teil ein wenig langweilig für mich aber das ist mein Problem ^^ Jedenfanlls ist alles gut gegange und gerade die Hundebrüder verbannen diese Geschichte sicher fröhlich aus ihrem Gedächtnis, als hätte es niemals stattgefunden ^^
Von:  Hotepneith
2008-09-21T16:37:20+00:00 21.09.2008 18:37
Whiskey für den Herrn Professor...Sekt wäre angebrachter, hat er doch überlebt...^^
Ein gutes Mittel zum Neutralisieren von Säure ist übrigens Milch.

Eine nette, amüsante Story....wenn man nicht gerade einen Hundefürsten neben sich hat.Schade, dass sie ein wenig kurz ist, aber oft liegt ja in der Kürze die ürze.

bye

hotep


Von:  Schalmali
2008-09-08T16:44:11+00:00 08.09.2008 18:44
Nett... jedenfalls ist Inuyasha nicht ausversehen mit dem nächsten Flieger zum Nordtpol geflogen oder so - das ist doch schon was ^^ Sesshoumaru gezwungenermaßen hilfsbereit ist ein guter Spürhund aber die böse Dämonenschlange wollte keiner der Geschrumpften so recht gefallen. Hmm Sesshoumarus Blicke müssen wirklich furchteinflößend sein aber nachdem was der arme Lord bei diesem Abenteuer alles mitmacht hat er wohl allen Grund dazu ^^
Von:  inuskaya
2008-09-08T14:48:45+00:00 08.09.2008 16:48
*lol* *lol*
Das war sehr rafiniert,
von Kirara, ihn gleich ins Fluss zu stoßen.
*ggg*
Schreib weiter so!!
Lg inuskaya
Von:  Hotepneith
2008-09-08T08:20:27+00:00 08.09.2008 10:20
Ich kann den armen Lord wirklich verstehen, dass er Lust bekommt, die Stadt ein wenig umzudekorieren. Netter Ausdruck.
Good Bye Tokio.

Und zuHause wissen die Zurückgebliebenen langsam nicht mehr, wie sie die Stellung halten sollen. Das kann ja auch noch heiter werden.
Kagome sollte sich im allseitigen Interesse beeilen und beten, an der richtigen, sprich, hilfreichen, Adresse anzukommen.
Irgendwann versagen alle Nerven...

Danke für die ENS.

bye

hotep


P.S. Le-chan-Po, ja? Du denkst schon daran, wer demnächst Herr der Drachen dort ist? Ich würde mir eine andere Insel suchen...^^"







Von:  inuskaya
2008-08-25T12:48:27+00:00 25.08.2008 14:48
Oi, oi armer Inuyasha *lol*
Hoffendlich finden sie ihn wieder.
Schreib schnell weiter...!!!
Ich bin sooo aufgeregt, wie es weiter geht!!
Lg inuyaskaya ^^
Von:  Schalmali
2008-08-25T08:45:12+00:00 25.08.2008 10:45
Ach na toll... gerade bei einem Flug mit einem verwandeltem Hundeyoukai, einem ordinägen Hund und einer "Inuyasha-Puppe" gehen die Käfige auf. Wie toll und jetzt ist der kleine Hanyou auch noch verschwunden. Man darf hoffentlich drauf hoffen dass er nicht im Magen des braunen Hundes gelandet ist ^^ Ich denk ja mal das nicht aber schlimmstenfalls fliegt der Hanyou einfach als Schwarzfahrer weiter mit dem Flieger oder? xD


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