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Liebling, ich habe die Hunde geschrumpft

Ein Chemieunfall mit Folgen
von

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Der verrückte Professor

Kapitel 6- Der verrückte Professor
 

Sorry, dass es wieder zwei Wochen gedauert hat, aber wir hatten mal wieder leichte Timing-Probleme... Ist schon blöd mit der Zeitverschiebung und so... Na ja, dafür ist das Kapitel ziemlich lang. Über 4000 Wörter. ^^ Viel Spaß damit.
 

Kurz bevor der Zug in den Bahnhof einfuhr, schreckte Kagome aus dem Schlaf hoch. Sie hatte davon geträumt, wie Tokio wohl aussehen würde, wenn Sesshoumaru damit fertig war. Und in ihrem Traum was das alles andere als eine schöne Stadt gewesen...

Sie griff nach ihrem Rucksack. "Inu Yasha, ist alles in Ordnung bei ihr?" fragte sie noch leicht verschlafen. "Ja." kam es aus der Tasche. "BIst du gerade am Essen?" wollte die Schwarzhaarige ungläubig wissen. "Was denn? Ich hatte Hunger!" wehrte der Hanyou sich. Sesshoumaru, der sich während der Fahrt auf den Sitz und den Kopf auf die Vorderpfoten gelegt hatte, wollte am liebsten auf den Hanyou treten. Wie konnte man sich nur solch eine Blöße freiwillig geben?

Kagome öffnete den Rucksack und wollte am liebsten schreien. Inu Yasha hatte es geschafft ein Bento zu öffnen. Anschließend hatte er sich hineingesetzt und nach und nach leer gegessen. Der Hanyou hatte jetzt eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Stück Sushi. "Wieso hast du mich denn nicht geweckt? Ich hätte dir doch geholfen!" seufzte Kagome. "Ich bin nur geschrumpft und nicht völlig bewegungsunfähig!" beschwerte ihr Freund sich. Die momentan Größere hob ihn aus dem Rucksack und stellte ihn auf den Mülleimer, ehe sie das Bento wieder schloss und INu Yasha wieder in die Tasche setzte.

Dann erhob sie sich, schulterte ihren Rucksack und wickelte sich die Leine weiter um die Hand, damit Sesshoumaru näher neben ihr her ging als vorher. Sie hatte den Schock darüber, dass Inu Yasha nach dem Flug plötzlich verschwunden war, noch immer nicht ganz verwunden. Der Zug hielt an und die Passagiere drängelten sich raus. Kagome beschloss als Letzte den Zug zu verlassen. Nicht dass noch einer gegen Sesshoumaru trat. Auf dem Bahnsteig herrschte das übliche Gedränge. "Ich bin wirklich schon gespannt auf diesen komischen Professor. Du nicht?" fragte die Schülerin. Keine Antwort. Sie seufzte. Inu Yasha hatte sie wahrscheinlich nicht gehört und Sesshoumaru konnte nicht antworten. Würde er wahrscheinlich auch nicht, selbst wenn er sprechen könnte.
 

Wenig später saß die ungewöhnliche Reisegruppe erneut in einem Taxi. Doch anstatt wie sonst aus dem Fenster zu schauen, hatte Sesshoumaru beschlossen diese freche Miko die ganze Fahrt über eiskalt anzusehen. Die rutschte unruhig hin und her und starrte stur auf eine Fluse am Beifahrersitz. Inu Yasha saß im Rucksack und schwieg. Vielleicht schlief er auch. Er hatte ein ganzes Bento verdrückt. Das war bei seiner normalen Größe nicht weiter verwunderlich, aber Kagome konnte sich kaum vorstellen, dass ein Bento auch in einen Barbie-Magen passte. Ihm war wahrscheinlich tierisch übel. Wenn ihr übel war, schlief sie meistens ein.

Die Taxifahrt verlief zum Glück ohne weitere Peinlichkeiten. Aber dann musste Kagome in einer Gegend, wo ein Haus wie das andere aussah, rausfinden, in welchem denn der Professor war...
 

Professor Takanuchi stand in seinem Labor und rührte einige Säuren zusammen. Dass er die einzelnen Flüssigkeiten auseinander halten konnte grenzte an ein Weltwunder. Überall im ganzen Raum lagen verschiedene Papiere verstreut, es lagen teilweise zersplitterte Reagenzgläser herum, die Tapete kam stellenweise von den Wänden und man hatte Angst, dass der Bunsenbrenner, der auf dem völlig überladenem Tisch vor sich hin brannte jeden Moment den Professor entzündete, der mit seinem Ärmel immer gefährlich nahe an der Flamme herumhampelte. In den Regalen an den Wänden lagen unzählige Bechergläser herum, dazwischen ab und zu mal eine unbeschriftete Flasche mit einem Totenkopf darauf und vereinzelte Flaschen hatten sogar ihren halben Namen aufgekritzelt... Bei dem Professor selbst fragte man sich, wie lange ein Mensch ohne Schlaf wohl überleben könnte... Er war etwa Ende 50, hatte braune Augen, die durch die unglaublichen Augenringe noch dunkler wirkten und seine hellen Haare standen wie Borsten zu allen Seiten ab, als hätter er mit einem Toaster gebadet.

Ein Geräusch ließ ihn aufschrecken. Er kannte dieses Geräusch... aber was war es genau? Da war es doch schon wieder! Ein klingelndes Geräusch... Konnte es ein Feueralarm sein? Aber wo sollte es denn bitte brennen? Und noch wichtiger: Wo gab es hier bitte einen Feuermelder? Da ein drittes Mal! War hier in der Nähe eine Schule? Aber die hatten doch nicht so ein ätzendes Klingeln sondern so ein Geräusch, was den Big Ben nachäffte...

Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Es war seine Türklingel! Er hatte sie so lange nicht mehr gehört... Aber wieso wurde sie denn jetzt ein viertes Mal betätigt?

Professor Takanuchi schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. Klar! Er hatte die Tür ja noch nicht geöffnet! Schnellen Schrittes ging er zur Tür und riss sie schwungvoll auf. Vor ihm stand eine Schülerin, die einen schwarzen Hund neben sich hatte und einen Rucksack auf dem Rücken trug. "Ja, was kann ich für dich tun?" fragte der Professor.

"Sind Sie Professor Takanuchi? Der Parawissenschaftler?" fragte die Schülerin. "Ja, und mit wem habe ich das Vergnügen?" fragte Takanuchi. "Mein Name ist Kagome Higurashi. Ich komme aus Tokio zu Ihnen, weil ich ein Problem habe und Sie mir hoffentlich helfen können." antwortete Kagome höflich. "Und wie kommst du ausgerechnet auf mich?" Der Professor hatte schon länger keinen Besuch mehr gehabt und hatte die meisten Regeln der Höflichkeit vergessen... Die Schülerin aber ließ sich davon nicht beirren. "Unser Chemielehrer gab uns ein Magazin und da befand sich ein Artikel über Sie drin." erklärte sie noch immer sehr höflich.

"Und was ist dein Problem?" fragte der Professor weiter. "Könnten wir das vielleicht drinnen besprechen? Ich möchte ungern, dass die ganze Welt davon hört." bat die Schwarzhaarige. Takanuchi ging einen Schritt zur Seite und ließ seine Gäste herein. "Du hast ein süßes Hundchen bei dir." Sesshoumaru fing an zu knurren. "Darum geht es ja." Die Tür schloss sich und der Professor deutete auf sein Wohnzimmer. Kagome staunte wie sauber und aufgeräumt das Wohnzimmer war. Es sah geradezu so aus, als sei es nach dem Einzug nicht mehr benutzt worden... Sie konnte ja nicht ahnen, dass sie damit gar nicht mal so falsch lag...

"Also gut, was hat denn dein Hund für ein Problem, was ein Parawissenschaftler lösen kann und ein gewöhnlicher Tierarzt nicht?" fragte Takanuchi. Wieder knurrte der Hund. "Ich möchte Ihnen noch jemanden vorstellen." Kagome nahm ihren Rucksack ab und griff hinein. Inu Yasha hatte mittlerweile auch den Reis gegessen, der an ihm geklebt hatte, sodass er nicht mehr ganz so wie ein Stück Sushi aussah. Der Professor staunte, als die Schülerin den geschrumpften Hanyou auf den niedrigen Couchtisch stellte.

"Du hast deine Ken-Puppe zum Leben erweckt?" fragte er. "He! Ich bin keine Puppe! Die da hat mich geschrumpft!" rief Inu Yasha empört. "Geschrumpft?!" echote Takanuchi. "Ja, ihn und seinen Halbbruder." Kagome deutete auf Sesshoumaru, dem sie gerade die Leine abgenommen hatte. Ihr Gastgeber setzte sich in seinen weichen Sesseln und deutete auf die Couch ihm gegenüber. Sie ließ sich nieder. "Das musst du mir genauer erklären." meinte er. "Versprechen Sie zuerst, dass sie zu nichts und niemandem ein Wort darüber verlieren werden. Nicht darüber reden, nicht darüber schreiben, denken Sie besser überhaupt nicht weiter darüber nach." forderte die Schülerin. "Wenn du schon so anfängst würde ich wohl in einer psychiatrischen Anstalt landen, wenn ich das jemandem erzählen würde. Ich werde nichts verraten." versprach ihr Gegenüber.

Kagome sah zu Sesshoumaru und Inu Yasha, aber da die keine Anstalten machten auf den Professor loszugehen, beschloss sie ihm etwas zu erzählen. "Na ja... durch ein Portal oder so etwas in der Art komme ich in eine Welt, in der es Dämonen und Hanyou gibt. Unter anderem auch die beiden hier. Inu Yasha ist ein Hanyou und sein älterer Halbbruder ist ein Youkailord. Ich hatte einen kleinen Unfall im Chemieunterricht, wobei ich nicht bemerkt habe, dass ich einige Chemikalien wohl auf die KLeidug bekommen habe. Als ich die beiden dann besucht habe, sind diese Chemikalien dann auch auf die beiden gekommen und durch einen weiteren kleinen Unfall, bei dem die beiden sich verletzt haben, ist diese ominöse Chemikalie dann ins Blut der beiden gelangt. Sie sind geschrumpft und ihre Haare sind schwarz geworden. Sesshoumaru hat sich in seine Hundegestalt verwandelt, Inu Yasha verfügt über so eine Fähigkeit nicht. Jetzt wollten wir Sie fragen, ob Sie uns, oder vielmehr den beiden dabei helfen könnten, wieder in ihre richtigen Gestalten zu kommen. Und ihre richtige Haarfarbei wieder zu erlangen." erklärte Kagome.

Es war größenteils gelogen, ja, aber sollte sie dem Professor denn ihre ganze Lebensgeschichte erzählen? Dass sie in die Vergangenheit reiste, dass sie das legendäre Juwel der vier Seelen zerschossen hatte und jetzt mit einer Reisegruppe durch das ganze Land zog und versuchte die Splitter vor einem wahnsinnigen, zusammengewürfelten Hanyou zu finden und dabei immer fast drauf ging? Dann würde sie wohl bald in einer psychiatrischen Klinik landen. Professor Takanuchi sah von einem seiner Gäste zum anderen. "Um genauer zu erfahren, was da passiert ist, muss ich das Blut von einem der beiden untersuchen. Ich würde sagen von dem Hund, der ist größer. Bei dem Zwerg habe ich so die Bedenken, dass er nur zehm Milliliter Blut in seinem Körper hat und ich aber 15 brauche..." sagte er.

Inu Yasha grinste fies und sah seinen Bruder hämisch an. Der fing an zu knurren und überlegte, ob er seinen Bruder fressen sollte, damit er nicht versehntlich diesem komischen Kauz an die Kehle sprang und damit die einzige Chance auf sein normales Leben verspielte. Er könnte natürlich auch einfach diese Miko beißen... vielleicht würde sie ja dann auch schrumpfen... "Ich glaube, er ist nicht so begeistert von der Idee..." meinte Kagome vorsichtig. "Das ist sein Problem." "Du darfst dich nicht wundern, wenn er dich beißt." bemerkte Inu Yasha. "Bist du immer so unhöflich oder hat das auch mit deinem geschrumpften Körper zu tun?" fragte der Professor. "Nein, das ist leider Normalzustand." seufzte die Schülerin und massierte ihre Schläfen.

"Ich gehe eine Spritze und ein Mikroskop holen. Du kannst mit deinen beiden Freunden hier warten." Damit war Takanuchi weg. "Wir sind nicht befreundet! Ich hasse meinen Halbbruder! Er versucht mich umzubringen!" rief Inu Yasha empört. "Zum Glück gab's im Mittelalter noch kein Jugendamt." murmelte Kagome. "Hä? Kein was?" fragte der Hanyou. Aber die Miko winkte nur ab.

Keine zwei Minuten später kam der Professor zurück und stellte ein Mikroskop auf den Tisch, legte eine Holzkiste daneben und eine eingeschweißte Spritze obendrauf. Sesshoumarus Fell sträubte sich unwillkürlich, als er dieses Horrorgerät bemerkte. Takanuchi wickelte das Kabel des Mikroskops ab und stöpfselte es ein, dann nahm er eine längliche Glasplatte aus der Holzkiste und legte sie auf den Objekttisch des teuren Geräts. "Weißt du, wie er sich verhält, wenn er eine Spritze bekommt?" fragte er dann an Kagome gewandt. "Ja." erwiderte sie gedehnt. "Versucht er sich zu wehren? Dann musst du ihn nämlich festhalten."

"Ich denke, bevor er sich von mir festhalten lässt, hält er lieber still." meinte Kagome. Inu Yasha lag lachend auf dem Tisch und wäre fast heruntergerollt, was seinen Bruder weiter reizte. Er knurrte immer lauter. "Und jetzt wollen wir uns alle langsam mal wieder beruhigen. Ich nehm das Blut ganz schnell ab." sagte der Professor und packte die Spritze aus. Sesshoumaru legte sich hin und Takanuchi nahm ihm so schnell Blut ab, dass der Inu-Youkai es wirklich kaum bemerkte. Anders als bei dem Tierarzt. Bei dem war ein betäubendes Gefühl von der EInstichstelle ausgegagen...

Der Professor hielt die Spritze gegen das einfallende Sonnenlicht. "Wirklich unglaublich... eine solche Farbe von Blut habe ich noch nie gesehen..." staunte er. Kagome kam neben ihn und staunte. In dem roten Blut lag ein Grünschimmer. "Hat man ihm ein Kontrastmittel gespritzt?" wollte der Parawissenschaftler wissen. "Nein, aber er kann Gift einsetzen. Das ist grün, wenn ich mich recht erinnere." erklärte die Schülerin. "Und dieses Gift ist auch in seinem Blut? EIgenartig..." Takanuchi drückte vorsichtig einen Tropfen Blut auf den Objektträger unter dem Mikroskop und legte dann ein kleines, dünnes Glasplättchen oben drauf, um das Blut zu fixieren. Er stellte das Mikroskop an und sah hinein. Kagome beobachtete, wie er einige Feineinstellungen vornahm und sich das Blut des Youkailords ganz genau ansah.

"Eine solche Blutprobe habe ich wirklich noch nie gesehen... " Takanuchi ließ Kagome ebenfalls einen Blick hineinwerfen. Neben den normalen Bestandteilen des Blutes, wie den roten Blutkörperchen, wies Sesshoumarus Blut auch grüne Teilchen, wohl sein Gift, und auch wesentlich kleinere blaue Partikel. Ob das die Chemikalie war, die die Brüder geschrumpft hatte? "Ich mache noch ein paar Tests mit dem Blut und hoffe, dass dieses Gift die Ergebnisse nicht beeinflusst. Ich muss lediglich herausfinden, was genau diese ominöse Mixtur ist. Dann kann ich auch ein Mittel zusammenmixen, was diese Chemikalie neutralisiert. Damit sollten die beiden wieder ihre normale Gestalt wieder erlangen." erklärte der Professor und nahm sich eine Art kleine Palette mit kleinen Plastikgefäßen, die Kagome schon mal bei Krimi-Serien gesehen hatte, wenn die im Labor irgendwelche Proben analysieren wollten. In diesen kleinen Gefäßen befanden sich schon einige Flüssigkeiten, wie die Schülerin erkannte, als Takanuchi die aneinander befestigten Deckel abzog, um anschließend in jedes Gefäß eine kleine Menge Blut zu geben.

Als nächstes zog der Wissenschaftler eine Rolle Papier aus seinem Kittel. Kagome fand, dass diese Rolle wie eine Luftschlange aussah, sagte aber nichts. Stattdessen sah sie dem Mann zu, wie er in jedes Gefäß ein kleines Stückchen des Papiers gab. Diese Stückchen verfärbten sich dann entweder rot oder blau, einer war auch grün. "Hat man dir im Unterricht beigebracht, wozu man solches Papier verwendet?" fragte Takanuchi die Schülerin. "Ja, damit bestimmt man den PH-Wert einer Flüssigkeit." erwiderte die Schwarzhaarige stolz darauf, dass sie das trotz ihrer häufigen Abwesenheit wusste. Die leise Stimme, die ihr sagte, dass man so etwas in der sechsten Klasse lernte, ignorierte sie einfach. "Richtig. Und wofür braucht man den PH-Wert?"

Professor: Titel für verdiente Lehrkräfte; Hochschullehrer

So sagt es der Rechtschreibduden. Und diesen Lehrer ließ Professor Takanuchi jetzt auch raushängen, indem er gemeine Fragen stellte, auf die Kagome natürlich keine Antwort wusste und sich daher eine ausdachte. "Da dieser Streifen sich grün verfärbt hat, würde ich sagen, Sesshoumaru ist schwanger. Da die meisten der anderen Streifen sich blau verfärbt haben, würde ich sagen, dass es ein Junge wird." Inu Yasha fing wieder an zu lachen und Sesshoumaru fing wieder an zu knurren. "Nein, nicht ganz..." Während der Parawissenschaftler anfing ihr lang und breit zu erklären, was genau er nachwies und was welcher Farbton bedeutete und dass das Dunkelblau eigentlich violett war, sah Kagome sich ein bisschen im Wohnzimmer um.

Es war wirklich nicht sehr einfallsreich eingerichtet. Erinnerte die Schülerin sehr stark an das Wohnzimmer von Seite 3 des Möbelhauskatalogs... Na ja. "So und jetzt weiß ich, in welchen Verhältnissen welche Mittel in deiner Chemikalie sind. Ich gehe jetzt in mein Labor und hole die Mittel, dann fertige ich hier eine Mischung an und teste es dann an einer weißen Maus. Müsste eigentlich das gleiche Ergebnis haben." Damit war Takanuchi schon verschwunden. Die Schülerin fragte sich, wieso sie denn hier im Wohnzimmer forschten, wenn er doch ein Labor hatte...

Inu Yasha und Sesshoumaru hatten sich wieder beruhigt, als der verrückte Professor mit einer Kiste Fläschchen wieder kam. Auf der Kiste hatte er noch einen Glaskolben und eine kleine Waage liegen. Die kleine Reisegruppe beobachtete diesen Professor, wie er verschiedene Mittelchen wog und mischte und die Lösung immer wieder gegen das Licht hielt. Schließlich hatte er eine klare Flüssigkeit, die bei direkter Sonneneinstrahlung bläulich schimmerte. Er tropfte etwas von dieser Chemikalie auf einen neuen Objektträger und sah durch das Mikroskop, ließ auch Kagome hineinsehen. Die Flüssigkeit sah so aus wie diese blauen Partikel aus Sesshoumarus Blut. Während die Schülerin noch mit der Chemikalie beschäftigt war, holte der Professor aus einem Nebenzimmer eine kleine weiße Maus und eine neue Spritze.

"Aber... Sie können doch die kleine Maus nicht mit dem Zeug vollspritzen! Vielleicht hat es ja eine ganz andere Wirkung auf das Tier als auf die beiden!" rief Kagome empört. "Die Inhaltsstoffe sind alle an einer Schule erlaubt, da du es ja im Chemieunterricht hergestellt hast. Das hat erstens die Suche nach den Mitteln erleichtert und zweitens können diese Mittel eine Maus nur in großen Mengen töten. Ein Tropfen wird ihr nichts tun und viel mehr haben deine beiden Freunde auch nicht ins Blut bekommen." Takanuchi zog nur eine winzige Menge des Mittels in der Spritze auf und davon spritzte er der Maus noch weniger. Angespannt beobachteten alle Anwesenden, was wohl passierte.

Nichts.

Die Maus schnupperte aufgeregt umher und sah sich um. Sie torkelte leicht, aber das war auch schon alles. "Hat es vielleicht auch mit dem Youkaiblut zu tun?" fragte Kagome. "Hat dein kleiner, schwarzhaariger Freund auch dieses Gift im Blut?" wollte der Wissenschaftler wissen. "Nein. Aber... Inu Yasha, hat Sesshoumaru dich mit seiner Giftklaue angegriffen, als ihr gerauft habt?" "Keine Ahnung. Zuzutrauen wäre es ihm." erwiderte Inu Yasha. "Dann hängt es also mit diesem grünen Gift zusammen, was er ja dann zusammen mit diesem Mittel ins Blut bekommen hat." schloss Takanuchi. "Kann er auch in dieser Hundeform das Gift einsetzen?"

Zur Antwort ließ der Inu-Youkai das Gift aus seinen Mundwinkeln tropfen. Der Professor fing einige Tropfen mit dem Kolben auf, in dem auch schon die übrige Chemikalie war. Die beiden Mittel vermischten sich nicht vollständig und es entstanden im Licht blau-grüne Wirbel, was Kagome unweigerlich sehr schön fand. Takanuchi spritzte der Maus ein bisschen von der neuen Mixtur. Die ersten Minuten geschah nichts, dann färbte sich das Fell schwarz und die kleine Maus wurde noch kleiner. "Das ist der Wahnsinn..." entfuhr es dem Parawissenschaftler und er lief wieder in Richtung Labor. Zurück kam er mit noch mehr Chemikalien und zwei neuen Kolben. Ohne ein Wort zu sagen ermittelte er den PH-Wert des Schrumpfmittels und machte sich dann eifrig an die Arbeit. Sesshoumaru und Kagome beobachteten ihn dabei, Inu Yasha war mit der Maus beschäftigt, die jetzt bequem in seine Hand passte.
 

Nach einer schier endlosen Zeit ermittelte Professor Takanuchi den PH-Wert seines neuen Mittels. Er stellte den noch leeren Kolben auf die Waage und goss ein wenig des Schrumpfmittels hinein. Dann goss er die gleiche Menge des Gegenmittels hinein. Heraus kam eine Flüssigkeit die wie Wasser aussah, ohne Schimmer, nicht mal Sesshoumarus Gift war zu sehen. Der Wissenschaftler nahm den PH-Wert. "Reines Wasser." sagte er zufrieden und trank einen Schluck. "Auch etwas?" fragte er die Schülerin. "Nein, danke." erwiderte die schnell. Das war ihr dann doch etwas zu gefährlich.

Der Wissenschaftler holte drei neue Spritzen aus dem Nebenraum. Als erstes testete er das Mittel an der Maus. Es dauerte länger als beim Schrumpfen, aber dann wurde das Fell heller und die Maus erlangte ihre normale Größe wieder. "Ich denke mal, ihr wollt hier nicht gleich nackt rumstehen. Daher werde ich euch in zwei Nebenzimmer bringen, mit eurer Kleidung, euch das Gegenmittel spritzen und dann die Tür hinter euch schließen, damit ihr eure Privatsphäre habt und euch in Ruhe anziehen könnt." meinte Takanuchi. Kagome kramte die Kleidung der beiden aus ihrem Rucksack, während der ältere Mann die zwei übrigen Spritzen mit dem Gegenmittel aufzog. Er brachte die beiden Geschrumpften in zwei anliegende Zimmer, Kagome legte die Kleidung der beiden auf den Boden. Inu Yasha zuckte zusammen und fluchte, als ihm das Gegenmittel gespritzt wurde, Sesshoumaru hielt total still. Er kannte Spritzen ja mittlerweile.

Die beiden Menschen warteten ungeduldig darauf, dass die beiden Hundebrüder wieder aus ihren Zimmern kamen. Dann gingen die Türen auf und Sesshoumaru und Inu Yasha kamen heraus. Beide wieder in ihrer üblichen Gestalt. Ihre Haare waren noch leicht angegraut, aber sonst war alles wieder wie beim Alten. "Das ist wirklich unglaublich... Von Wesen wie euch habe ich nur in Legenden gelesen. Und jetzt steht ihr leibhaftig vor mir." sagte Takanuchi. "Denken Sie an Ihr Versprechen! Sie werden es keinem verraten!" erinnerte Kagome ihn. "Keine Sorge, das werde ich keinem verraten. Ich halte mich an mein Wort." beruhigte der Professor sie. "Vielen Dank." Die Schülerin hätte sich fast verneigt, wie im Mittelalter, aber konnte diesen angewöhnten Reflex noch unterdrücken. "Ihr wollt sicherlich schnell wieder nach Hause. Das war bestimmt eine anstrengende Reise." meinte der alte Mann, wie Inu Yasha ihn heimlich nannte.

"Sie haben wirklich etwas drauf. Ich wünsche Ihnen noch viel Erfolg." Es war nicht nur eine Höflichkeitsfloskel, Kagome meinte es ernst. "Danke. Dir wünsche ich viel Erfolg in der Schule. Vielleicht wirst du ja auch mal eine Chemikerin." erwiderte Takanuchi. Die beiden Halbbrüder waren bereits zur Haustür gegangen. "Verzeihen Sie die Unhöflichkeit der beiden." entschuldigte die Schülerin sich. "Der eine ist ein Lord und kann sich das leisten und das der andere keine Manieren hat, habe ich auch bereits bemerkt." "He!" rief der Hanyou empört. "Machen Sie es gut." verabschiedete Kagome sich und verließ mit den anderen beiden das Haus.

Professor Takanuchi ging in seine Küche, öffnete seinen Schrank und nahm eine Flasche heraus. Es war Whiskey. Und den hatte der Mann jetzt bitter nötig, denn wirklich glauben, was gerade passiert war, konnte er nicht.
 

Die ungleiche Reisegruppe war die Straße ein Stück entlang gegangen, dann hob Inu Yasha Kagome plötzlich blitzschnell auf seinen Rücken und setzte seinem Bruder nach, der sich mit übermenschlicher Geschwindigkeit davonmachte. Der Hanyou konnte kaum mithalten, schaffte es nur mit großer Mühe. Und was ihn wurmte war, dass Sesshoumaru noch nicht mal seine ganze Energie ins Laufen steckte und theoretisch noch viel schneller sein könnte.

Kagome unterdessen staunte, wie zielsicher die beiden Hunde liefen. Zwar konnte sie ihre Umgebung nur schemenhaft erkennen, aber trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, dass das nicht der Weg war, den sie gekommen waren... "Inu Yasha, wisst ihr, wo ihr hin müsst? Können wir nicht einfach den Zug nehmen?" fragte sie. "Bitte! Wann haben wir uns denn je verlaufen? Youkai und Hanyou haben einen sehr ausgeprägten Orientierungssinn." erwiderte der Hanyou. Kagome widersprach nicht. Auch wenn sie der Meinung war, dass man sich beim blinden Suchen auch nicht wirklich verlaufen konnte. Aber andererseits fand Inu Yasha den Weg zurück zu Kaedes Dorf und dem Brunnen wirklich immer, egal wie weit weg sie waren.

Vielleicht stimmte ja die Theorie, dass Hunde immer den Weg nach Hause fanden, weil sie sich am natürlichen Magnetfeld in der Erde orientierten... Oder waren das die Katzen? Na ja. Die Schülerin atmete tief durch und schloss die Augen. Die Reise konnte noch eine Weile dauern und wenn sie die ganze Zeit auf diese verschwommene Landschaft sah, würde ihr hinterher noch schlecht werden...
 

Souta fuhr aus dem Schlaf hoch und sah hektisch auf seinen Wecker. 2 Uhr morgens! Was ihn geweckt hatte, was ein Geräusch aus dem Erdgeschoss... Der kleine Junge war neugierig, aber auch ängstlich. Vielleicht waren das Einbrecher? Dennoch griff er in seine kleine Nachtkommode und nahm die Taschenlampe heraus. Dann schlich er sich nach unten. Aus dem Wohnzimmer kam Licht. Erleichtert atmete Souta auf. Kagome war mit Inu Yasha und seinem Bruder zurück! Der Junge war schon neugierig darauf, wie der Bruder seines brüderlichen Freundes aussah... ob er auch so flauschige Ohren hatte?

"Souta! Haben wir dich geweckt?" fragte Kagome, als sie ihren Bruder entdeckte. "Ja, aber ist schon in Ordnung." erwiderte der Kleine und spähte ins Wohnzimmer, wo die Halbbrüder ihre Waffen gerade an ihrer Hüfte anbrachten. "Ihr seht euch ja voll ähnlich!" rief er aus. Seine Schwester hielt ihm entsetzt den Mund zu. "Sei still! Wenn du Opa weckst, wird Sesshoumaru ihn wahrscheinlich nach fünf Minuten erwürgt haben!" zischte sie. Und der Inu-Youkai war sicherlich nicht so begeistert darüber, dass ein kleines Menschenkind ihn mit seinem niederen Halbbruder verglich...

"Komm, Kagome, wir waren schon viel zu lange hier. Die anderen machen sich sicher Sorgen." meinte Inu Yasha. Sein Halbbruder ging einfach. "Bestell Mama und Opa morgen früh schöne Grüße, ich komme sie sicherlich bald besuchen." trug die Schülerin Souta auf, ehe sie dem Hanyou folgte. Sie hätte sich gerne ausgeruht. Zwar war sie getragen worden, aber sie hatte sich auch festhalten und das Gleichgewicht halten müssen. Und sie hatte schon ziemlich lange nicht mehr geschlafen.
 

Im Mittelalter brauchte das Trio noch mal ungefähr eine Stunde, bis sie den Rest der Gruppe gefunden hatten. Jaken, der gerade mit der Nachtwache dran war, sprang erfreut auf. "Sesshoumaru-sama! Sesshoumaru-sama!" rief er aufgeregt. Dadurch wurden auch die anderen wach und sahen sich verwirrt und in Alarmbereitschaft um. Als sie Inu Yasha, Sesshoumaru und Kagome erkannten, atmeten sie erleichtert auf. "Sesshoumaru-sama! Wie geht es deinem verletzten Verwandten? Wieder besser?" fragte Rin. "Ja." erwiderte der Youkai monoton. Er war klug genug um zu wissen, dass diese Menschen sich eine Ausrede hatten einfallen lassen und sah keinen Grund, weshalb er die Wahrheit sagen sollte. Zumal die Wahrheit so peinlich für ihn war.

Kouga näherte sich argwöhnisch. "Noch ein Pinscher." meinte er in einem undefinierbaren Ton. "Was machst du denn hier?" knurrte Inu Yasha. Sesshoumaru sagte es nicht, aber ihn beschäftigte die gleiche Frage. Nicht weil er den Wolf von Kagome fern halten wollte, sondern weil er um Rins Angst wusste. "Sesshoumaru-sama, ziehen wir jetzt endlich weiter?" fragte Jaken dazwischen. Ein knappes Nicken zur Antwort und Rin weckte Ah-Uhn. Das kleine Mädchen verabschiedete sich noch von den anderen, dann folgte sie ihrem Herrn und Jaken. Nachdenklich sahen die anderen der Reisegruppe nach. "Den Rest der Nacht hätten sie auch noch hier bleiben können." meinte Sango.

"Das Kind hat Angst vor uns." meldete Ginta sich unerwartet zu Wort. Alle sahen ihn verwundert an, also erklärte er schnell die Geschichte.

"Also wollte er sie beschützen." schloss Kagome und hätte fast in die Hände geklatscht vor Begeisterung. Der sonst so kalte Dämon zeigte also doch ein paar Gefühle. "Pah! Er hat einfach nur den Gestank nach Wolf nicht ausgehalten und wollte deshalb so schnell wie möglich hier weg!" widersprach Inu Yasha. "Oder er hatte einfach genug von deiner niveaulosen Gesellschaft! Ich würde ein kleines Kind auch jederzeit dir vorziehen!" bellte KOuga. "Oh ja, du hast Menschenkinder ja zum Fressen gern!" giftete der Rotgekleidete. Und schon ging das Gezanke zwischen den beiden wieder los.

The same procedure as every year.

Wenigstens liefen sie jetzt nicht mehr Gefahr geschrumpft zu werden, Sesshoumarus Gift war ja nicht in der Nähe...
 

Der war inzwischen mit seiner Reisegruppe ein gutes Stück weit weg gegangen. Der Grund, weshalb er Tokio in einem Stück gelassen hatte war einfach: Hätte Inu Yasha kurze Zeit zum Nachdenken gehabt, wäre er wohl zu dem Schluss gekommen, dass es eigentlich Sesshoumarus Schuld war, dass die beiden geschrumpft worden waren, denn schließlich hatte er das Gift eingesetzt und dadurch auch ins Blut des Hanyous gebracht. Das war natürlich reiner Unsinn, denn wenn INu Yasha sich nicht wie ein Straßenjunge auf seinen Bruder geworfen hätte, hätte der gar nicht erst ein Gift eingesetzt. Außerdem, aber das würde der Hundeyoukai wohl nie zugeben, war es erniedrigend für Sesshoumaru, dass ein alter, irrer Mensch es geschafft hatte mit irgendeinem menschlichen Mittel sein sonst so totbringendes Gift zu neutralisieren... Das dürfte nie einer erfahren. Und er müsste Inu Yasha so schnell wie möglich umbringen, damit der nicht noch im Nachhinein auf die Idee kam, dem Youkailord die Schuld in die Schuhe zu schieben...

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Sesshoumarus Gift könnte man wirklich einfach neutralisieren. Denn da es sich um eine Säure handelt, ähnlich wie Königswasser (die ätzt in der richtigen Konzentration auch Glas weg), muss man einfach nur eine stark konzentrierte Lauge hinzufügen. Zumindest wenn unser Chemielehrer uns nicht wieder Blech erzählt hat...

Na ja, die meisten Informationen wie zum Beispiel das Ermitteln von der Zusammensetzung des Giftes haben wir von Suhanis Bruder Karan. Unser Professor in der Story konnte übrigens so schnell rausfinden, was alles in welcher Konzentration im Schrumpfmittel war, weil man ziemlich einfach chemische Grundstoffe in Blut nachweisen kann und andere Sachen dürfen in Schulen nicht verwendet werden. Komisch nur, dass unsere Turnhalle vor ein paar Monaten gebrannt hat, weil chemische Substanzen unter dem Boden in Brand geraten sind... *hust* Kommis net vergessen und sorry für das etwas abrupte Ende.

lg

Jenny & Hani



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  inuskaya
2008-09-23T16:03:17+00:00 23.09.2008 18:03
HMM!!
Ich interessiere mich für Chemie sehr.
Und ich fand die FF TOLL!!
Bye
LG inuskaya^^
Von:  Schalmali
2008-09-21T21:38:24+00:00 21.09.2008 23:38
Da ich nicht so sehr an Ermittlungen von PH-Werten und ähnlichem interessiert bin war der teil ein wenig langweilig für mich aber das ist mein Problem ^^ Jedenfanlls ist alles gut gegange und gerade die Hundebrüder verbannen diese Geschichte sicher fröhlich aus ihrem Gedächtnis, als hätte es niemals stattgefunden ^^
Von:  Hotepneith
2008-09-21T16:37:20+00:00 21.09.2008 18:37
Whiskey für den Herrn Professor...Sekt wäre angebrachter, hat er doch überlebt...^^
Ein gutes Mittel zum Neutralisieren von Säure ist übrigens Milch.

Eine nette, amüsante Story....wenn man nicht gerade einen Hundefürsten neben sich hat.Schade, dass sie ein wenig kurz ist, aber oft liegt ja in der Kürze die ürze.

bye

hotep




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