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Gutless and Harmful

Tsubasa's Mistakes
von

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Lügen

Laaaaange ists her seit ich einen FF geschrieben hab... aber jetzt, nach dem Abitur und "pünktlich" zur EM hatte ich die Lust und die Ideen es wieder zu tun =).

Es spielt vor dem "großen" Finale mit Toho.
 

LG Vanessa alias *Fane*
 

Lügen
 

In einer Woche ist das Toho-Spiel. Furano war schwer… aber wir haben gesiegt. Jetzt steht unserem Sieg nur noch Hyuga im Wege, dachte Tsubasa beim Frühstück und berührte seinen Fuß. Er sah sich um. Seine Mutter telefonierte. Sein Vater war im Bad. Er beugte sich runter zu seinem Fuß und zog den Socken runter. Er tastete den Fuß ab und verzog kurz das Gesicht. Er zog die Socke wieder hoch und las weiter Zeitung. Doch seine Gedanken schweiften ab… Vor allem die Verletzung am Fuß hatte ihm bei dem Furano-Spiel zu schaffen gemacht. Doch weder sein Mannschaftsarzt Dr. Nakata, noch seine Mannschaft wusste davon, niemand wusste davon. Er hatte es gut verheimlichen können. Warum? Das war ersichtlich… wenn er eine Verletzung hatte, nahmen die anderen Rücksicht. Mit Rücksicht gewinnt man nicht. Und er wollte siegen, nichts anderes. Er blätterte weiter, stutzte und las: „Misa Terengkova – der 28-jährige Superstudentin kommt nach Japan“.

Er sah sich das Bild an. Eine junge Frau. Dunkle kurze Haare. Sie lächelte in die Kamera. „Sportarztin und Sportpsychologin mit Auszeichnung. Sie schaffte beide Abschlüsse in Rekordzeit.“

Er überflog den Artikel:

„… Misa Terengkova ist verblüfft von ihrer Berühmtheit: „Das hätte ich nie gedacht, dass ich jetzt schon in den Medien der Japaner bin, obwohl ich erst seit heute in einem Vorort von Nankatsu meine Praxis eröffnet-“

Er riss den Artikel raus.
 

„Tsubasa! He! Tsubasa!“

Tsubasa wandte sich um. Sanae lief auf ihn zu. Das passte ihm nun gar nicht… nicht wegen ihr, sondern…

„Hey, was machst du hier? Warum bist du nicht beim Training? Gehst du etwa auch in das neue Einkaufzentrum?“, wollte sie wissen.

„Nein- ich- wollte trainieren.“

„Hier?“, fragte Sanae ungläubig.

„Jaah, man kann überall trainieren.“

„Ohne Sportkleidung?“, fragte sie weiterhin misstrauisch.

„Ich- man braucht nicht immer Trikots und Stollen“, sagte er wenig überzeugend, „ich muss jetzt auch weiter, bis dann“, sagte er schnell, bog in die nächste Straße ein bevor Sanae noch etwas sagen konnte.
 

Er machte die Tür auf, ging den Flur hoch. Da war es schon. Ja, er war richtig. Er meldete sich an: „Tsubasa Ozora, ich würde gern zu Frau Terengkova.“

„10 bis 20 Minuten Wartezeit würde ich sagen.“

„Gut“, sagte Tsubasa, gab ihr seine Karte ab, wartete kurz und ging dann ins Wartezimmer. Er brauchte eine unabhängige Meinung. Sie unterlag der Schweigepflicht. Dr. Nakata zwar auch, aber wenn jemand aus der Mannschaft mitbekam, dass er zu ihm ging, würde dieser Verdacht schöpfen.

Misa Terengkova stellte sich als sehr fachkundige Ärztin heraus. Sie untersuchte ausgiebig Tsubasas Fuß- und Schulterverletzung.

„Wenn das stimmt und du wirklich mit diesen Verletzung gespielt hast, muss ich dir als Ärztin sagen ‚du bist komplett verrückt’ und als Psychologin ‚hut ab’. Du musst tierische Schmerzen gehabt haben“, sagte sie.

Tsubasa nickte. „Irgendwann vergisst man den Schmerz, bis er stärker wird.“

Dr. Terengkova nickte ebenso.

„In einer Woche ist das Endspiel-“

„Du kannst dir sehr große, weit größere bleibende Schäden holen, wenn du das wirklich durchziehst“, sagte sie ernst.

„Dr. Terengkova-“

„Misa einfach nur… ich finde es schrecklich mit ‚Dr.’ angeredet zu werden“, lächelte sie. Tsubasa schmunzelte leicht. Ihm war das Lachen vergangen.

„Kann ich denn damit spielen, Misa?“

„Ohne vor Schmerzen zusammen zu brechen?“ Tsubasa nickte. „Schwerlich. Ich kann dich nicht aufhalten, aber ich mache dir einen Vorschlag. Ich teile mir die Praxis ja mit einem anderen Mediziner. Ich komme morgen zu eurem Training auf den Platz und wir testen das ma. Mal sehen ob ich etwas tun kann.“

„Nein! Ich meine ja danke“, verbesserte sich Tsubasa schnell, da Misa zusammengezuckt war, „aber nicht bei unserem Training-“

„Hast du’s ihnen nicht gesagt?“

Tsubasa sah sie verblüfft an.

„Ich bin nicht nur Psychologin, sondern auch Schwester. Mein Bruder war früher auch Fußballer. Er wollte auch mit schweren Verletzungen spielen, von denen seine Mannschaft nichts wusste. ‚Glücklicherweise’ hat er sich einen Tag vorher beim Rad fahren das Bein gebrochen“, sie zwinkerte ihm zu.

„Schreib mir mal die Adresse von einem Sportplatz hier auf, dann sehen wir uns morgen früh um halb 10 ok?“
 

„Wo warst du? Sonst reist du dich immer um jedes Training“, neckte Ryo ihn, als er erst gegen Nachmittag zu den anderen stieß.

Der Trainer nahm Tsubasa zur Seite. „Was soll das Tsubasa? So ein Verhalten kenne ich gar nicht von dir, was ist los?“

„Nichts, ich hab nur etwas trainiert“, sagte er ein wenig mürrisch und lief sich warm. Es ziepte zwar immer heftiger, doch er wollte kein Aufsehen erregen.

„Tsubasa!“, rief der Trainer, „genug eingelaufen! Komm!“

Tsubasa trottete zu ihnen. „Trainer. Ich möchte Standards üben“, sagte Tsubasa schnell bevor der Trainer etwas anderes sagte, „ich flanke“, sagte er und ging zur Eckfahne. So musste er sich nicht allzu viel belasten.

„Gut Jungs, Aufstellung.“

Tsubasa hatte Glück. Eine halbe Stunde später regnete es so sehr, dass der Trainer das Training abbrach, bevor sich noch jemand, so kurz vor dem großen Spiel, verletzte oder erkältete.
 

„Misa, hey!“, rief Tsubasa ihr entgegen.

„He Tsubasa! Na, wie geht’s?“, wollte sie wissen. Sie trug ebenso einen Sportdress.

„Training gestern war, wie zu erwarten, schrecklich. Allein beim Einlaufen schmerzte es.“

„Kein Wunder. Du machst jetzt verschiedene Übungen, sobald ich Pfeife kommst du zu mir und ich untersuche deinen Fuß und die Schulter. Mach erstmal den Verband ab.“

Misa und Tsubasa probierten den ganzen Tag bis späten Nachmittag die verschiedensten Schüsse, Übungen und Bewegungen aus, mit keinem allzu guten Resultat.

„Willst du wirklich spielen?“, fragte sie ihn, als er nach dem Training mit verzerrtem Gesicht sich den Fuß hielt.

„Ja, unbedingt“, antwortete Tsubasa.

„Du bist die über die Gefahren im Klaren?“ Misas Blick war mehr als durchdringend.

„Ja.“

„Und du weißt, dass das alles nachhaltige Schäden haben kann?“

„Ja.“

Sie nickte. „Ich werde dir einen guten Verband machen, aber mehr ist bei deinen Verletzungen nicht drin. Ich werde zu dem Spiel kommen und dich auch Vorort betreuen, aber mehr kann ich nicht tun.“

Tsubasa nickte und bedankte sich. Danach packte er seine Habseligkeiten in seine Sporttasche.

„Misa?“, fragte Tsubasa.

„Ja?“, sagte Misa, während sie ihre Sachen zusammenräumte.

„Kannst du mir nicht ein Schmerzmittel spritzen?“

Misa sah Tsubasa direkt an: „Ja bist du denn verrückt?! Willst du dich umbringen?!“

„War nur eine Idee“, murmelte Tsubasa.

„Hoffe ich“, sagte sie sehr ernst,

„Danke, ach und bitte… kein Wort zu niemandem.“ Misa nickt. Ohne ein Lächeln.
 

Sonnenstrahlen fielen in das Zimmer. Noch 3 Tage. Er hatte in den letzten Tagen nicht trainiert. Er hatte sich in seinem Zimmer eingeschlossen und gesagt er wäre krank. Nur eine leichte Erkältung. Seine Eltern hatten keinen Verdacht geschöpft, wegen des Regentrainings letztens. Er hatte ihnen verschwiegen, dass sie es abgebrochen hatten. Er log. Er log die ganze Zeit. Niemand blieb verschont. Aber es war ja für den guten Zweck.

Tsubasa stand auf und sah aus dem Fenster. Nach der anfänglichen Ruhe wurde er panisch. Sanae kam entlang, winkte und klingelte sogleich.

„Sanae, hallo, komm doch rein“, hörte er seine Mutter unten zwitschern.

Tsubasa schlüpfte schnell in seine Hauskleidung, prompt rüttelte seine Mutter an der Tür und rief: „Sanae ist hier. Kann ich sie hochschicken?“

„Jaah, einen Moment“, sagte Tsubasa schnell, während er sein Zimmer kurz aufräumte.

Die Türklinke wurde sanft runter gedrückt. Sanae lugte hervor.

„Komm rein, schön, dass du da bist“, sagte Tsubasa freundlich. Die Abfuhr letztens musste er wieder gutmachen.

„Hallo“, Sanae lächelte, „wie geht es dir?“

„Gut. Besser“, er bat sie, sich zu ihm zu setzen.

„Du siehst wieder ziemlich fit aus-“, begann Sanae.

„Ja, heute morgen geht es besser, ja, gestern Abend ging es auch etwas besser-“, stotterte Tsubasa unsicher. Vor ihr fiel es ihr schwerer zu lügen.

„Sanae! Tsubasa! Möchtet ihr frühstücken kommen?“, rief Tsubasas Vater hoch.

„Magst du was frühstücken?“, gab Tsubasa die Frage rhetorisch weiter, stand auf und ging mir ihr runter.

Auswege

„Scheiße“, fluchte Tsubasa. Übermorgen war das Finale und er schaffte es nicht einmal ein paar Kilometer ohne Ball zu joggen. Er saß auf der Treppe, welche den Berg weiter herauf führte. Seine Vernunft hatte ihn übermahnt, als die Schmerzen in seinem Fuß immer schlimmer wurden. Seine Schulter machte ihm in letzter Zeit weniger Probleme, aber er wusste, dass sich das bei vollem Körpereinsatz gegen Toho sehr schnell wieder ändern würde. Der Trainer hatte ihnen heute und morgen Vormittag frei gegeben. Ausruhen und entspannen. Erst am Nachmittag hatte er ein Training angesetzt. Er fasste an seinen Knöchel, welchen er etwas massierte, als er jemanden kommen hörte. Er wandte sich um.

„Sanae, Ryo, Mamuro, Taki, Kisugi… was macht ihr denn hier?“

Sanae kniete sich zu ihm runter. „Ich hab die Jungs beim trainieren getroffen, wir wollten gerade wieder zurück gehen. Ist alles ok?“, fragte sie mit gerunzelter Stirn, da Tsubasa eine schnelle Bewegung an seinem Fuß gemacht hatte.

„Ja… mein Schuh war offen“, sagte er schnell und stand auf, „ich komm mit zurück.“

Tsubasa dreht sich um und ging voraus. Er konnte die Blicke in seinem Nacken spüren.
 

„Hast du dich verletzt?“

Geschockt sah Tsubasa zur Seite. Seine Mutter stand in der Badtür. Tsubasa hatte war gerade dabei seinen schwollenen feuerroten Fuß zu kühlen.

„Was ich? Nein- ich- der war nur dreckig, eine Pfütze-“, sagte Tsubasa perplex, während der mit dem Rücken zu seiner Mutter den Socken überzog und unter Schmerzen „normal“ aus dem Badezimmer lief.

„Ach Tsubasa! Roberto hat angerufen!“, rief sie hinterher.

Tsubasa wandte sich schlagartig um: „Und? Was sagt er?“

„Er wünscht dir viel Glück und erwartet deinen Anruf nach dem Spiel. Er geht davon, dass du siegst“, sagte sie, zwinkerte ihm zu und schritt die Treppen runter.
 

Trotz des (zeitweisen) Regens am Nachmittag bestand der Trainer auf ein Trainingsspiel. Strategien und Standards üben.

„Taki! Flank mal!“, rief der Trainer herüber.

Tsubasa positionierte sich im Strafraum, neben ihm Mamuro. Harte Kopfballkonkurrenz. Das bekam Tsubasa zu spüren. Sowohl er als auch Mamuro stiegen hoch, doch Tsubasas lädierter Fuß hinderte ihn so hoch wie Mamuro zu springen. Mamuro stürzte auf Tsubasas verletzte Schulter, während dieser unter Mamuro auf den Boden prallte. Tsubasa wälzte sich kurz auf dem Boden. Er unterdrückte das Verlangen sich an die Schulter zu fassen oder das Gesicht übermäßig zu verziehen. Mamuro sah, leicht verdutzt, zu ihm runter und bat ihm die Hand an: „He… alles in Ordnung bei dir?“

„Jaah, sicher“, sagte Tsubasa, leicht benommen von dem starken Schmerz.

„Jungs! Kommt mal her!“, rief der Trainer. „Wir lassen es für heute gut sein. Ruht euch aus. Morgen noch ein letztes Training und dann geht es los. Bis morgen Jungs!“

Tsubasa folgen den Anderen zum Umziehen in die Kabine.

„Hat jemand Lust heute Abend zu mir zu kommen? Meine Eltern möchten euch einladen… habt ihr Lust? Weltmeisterschaftsfinale kommt… England gegen Frankreich…“, bot Ryo an. Alle willigten ein. Auch Tsubasa. Obwohl er sehr erschöpft war.
 

Damit niemand zufällig etwas sah, wickelte er alle Verbände ab und cremte diese Verletzungen ein. Das musste reichen. Er traf Sanae und Taki an der Straßenecke. Gemeinsam schlenderten sie zu den Ishizakis. Sanae hatte eine Obstplatte mitgenommen. „Damit ihr einen Ausgleich zu dem Grillfleisch habt“, sagte sie als Tsubasa sie darauf ansprach.

„Da seit ihr ja! Kommt rein, kommt rein!“, rief Ryo.

Als sie reinkamen, war die ganze Mannschaft und noch ein paar weitere Freunde in der ganzen Wohnung verstreut.

„Wo sind denn deine Eltern Ryo?“, wollte Sanae wissen.

„Ausgeflogen“, sagte er und zwinkerte den Ankömmlingen zu. Er verschwand kurz und drückte Tsubasa und Taki ein Bier in die Hand. Er gab Tsubasa einen Klaps auf die Schulter, welcher unwillkürlich zusammenzuckte, doch Ryo war zu beschäftigt, um das zu bemerken. Tsubasa lächelte Ryo an und nahm einen großen Schluck. Der Alkohol war mehr als betörend und „problemlösend“ * für Tsubasa… er ließ seine Schmerzen vergessen…
 

„Tsubasa! He! Tsubasa!”, schrie Sanae ihn fast an. Tsubasa öffnete die Augen. Er lag im Flur unter einer Decke. Sanae rüttelte ihn weiter.

„Was’n?“, murrte Tsubasa nicht sehr feinfühlig.

Sanae gab ihm eine saftige Ohrfeige. „Du bist total betrunken! Was hast du gemacht? Das machst du doch sonst nicht!“ Sanaes Stimme war dermaßen schrill, dass Tsubasa die Ohren weh taten. Tsubasa setzte sich auf. Erst jetzt sah er in Sanaes undefinierbaren Gesichtsausdruck. War sie enttäuscht? Ängstlich? Besorgt? Wütend? Er konnte sich jedoch keine Gedanken machen, augenblicklich sprang er auf und lief um die Ecke ins Bad, wo er sich dann übergab. Sanae kam danach hinterher. Sie sah ihn mit starrer ernster Miene an und blieb genauso fest entschlossen im Türrahmen stehen, wie sie sagte: „Du schuldest mir eine Erklärung.“

Tsubasa hatte sich wieder gefasst. Stumm blickte er sie nur an. Doch Sanae ließ nicht locker und sagte mit leiser fester Stimme: „Keiner, wirklich keiner hat sich so gehen lasse wie du es getan hast. Ich rette auch noch deinen A**** und du machst weiter einen auf Macho, danke, danke Tsubasa“, sagte sie und knallte ihm die Badtür vor seiner Nase zu.
 

Gegen halb sechs verließen die Gäste das Haus, doch Sanae hatte Tsubasa nach seiner Auseinandersetzung mit ihr nicht gesehen. Als er gegen Mittag aufwachte, wusste er was Sanae mit ihren letzten Worten gestern Abend überhaupt gemeint hatte. Sanae hatte mit seiner Mutter gesprochen. Nicht um zu petzen, nein, sie wollte das er erfuhr was gestern wirklich geschehen war, doch sie konnte es ihm einfach nicht selbst sagen. Seine Mutter war stinksauer und knallte ebenfalls seine Zimmertür zu. Sanae hatte Tsubasa den ganzen Abend über beobachtet und somit auch als erste bemerkt, wie dermaßen „angeheitert“ Tsubasa war. Sie nahm Tsubasa unbemerkt mit in den Flur um ihn dort hinzulegen. Als sie ein Glas Wasser für Tsubasa holen wollte, wurde die anderen misstrauisch. Doch Sanae versicherte, dass Tsubasa und sie gleich wieder da sein würden. Natürlich hatte es den anscheinen gehabt, dass sie was miteinander hätten, auf eine sehr billige Tour, doch das war es ihr wert gewesen. Sie sagte nichts. Sie deckte ihn zu und versuchte ihn wach zu machen. Doch es half nicht, bis er durch die Ohrfeige wach wurde. Den Rest kenne ich ja, dachte Tsubasa seufzend. Er hatte sich wie der letzte Idiot benommen und das alles nur wegen seiner dämlichen Geheimhalterei seiner Verletzungen. Doch das war wichtig und der Alkohol hatte ihm anfänglich so gut getan… so benommen gemacht… ja er hatte dieses Gefühl wirklich genossen. Doch der Preis war hoch. Seine Mutter sprach nicht mehr mit ihm. Sein Vater auch nicht, weil seine Mutter ihm nichts erzählte und Tsubasa ebenso schwieg. Verstimmt ging Tsubasa vor dem Training zu Misa. Sie sah sich noch mal seine Verletzungen an und bemerkte seine Unzufriedenheit auch.

„Dein Plan geht nicht auf oder?“, sagte sie nebenbei, während sie weiter seine Schulter behandelte und ihn nicht ansah.

„Nein“, sagte Tsubasa lediglich.

„Die Wahrheit tut weh, aber Lügen machen die Wahrheit später nur noch schmerzlicher“, sagte sie, doch beließ es dabei, da Tsubasa keine weiteren Anstalten machte, darüber zu reden.

Auch beim Training war er nicht der Netteste und hängte sich, zum Leidwesen seiner Verletzungen, richtig rein.

„Was machst du da?!“, fuhr er jeden an, der sich nicht hundertprozentig von seiner besten Seite präsentierte, „Wenn dir ein simples Training nichts mehr wert ist, dann geh doch! Wage es aber bloß nicht morgen einen Fehler zu machen!!“
 

Sanae hatte seit der Party von Ryo nicht mehr gesehen, weshalb er am Abend vor dem großen Toho-Spiel vor ihrer Haustür stand.

„Kann ich zu Sanae? Ist sie da?“, bat er Sanaes Vater.

„Sie ist oben“, sagte er und ließ ihn durchgehen.

Nach Sanaes „Herein“ trat er ein. Sie sah ihn sprachlos und erwartungsvoll an.

„Ich- danke. Es tut mir leid, wegen gestern.“

„Erklär’s mir“, sagte sie kalt und emotionslos, obwohl es Tsubasa sehr viel Überwindung gekostet hatte.

Tsubasa schwieg.

„Du bist doch sonst nicht so“, sagte sie mit fester Stimme.

Tsubasa suchte nach einem Ausweg… doch diese Suche bleib erfolglos. „Du verstehst das nicht“, sagte er schließlich.

„DANN ERKLÄR’S MIR!“, kreischte sie plötzlich, sodass Tsubasa einen erschrockenen Schritt nach hinten machte und die Lampe fast umwarf.

„Ich kann nicht! Wirklich! Nach dem Spiel morgen, ok? Dann-“, begann er, doch Sanae ließ ihn entrüstet nicht ausreden. „Geh! GEH! Wenn das alles ist was du zu sagen hast!!“

Er ging ergeben. Das war vielleicht das erste Mal, dass er aufgeben hatte, nachgeben hatte…
 

* dies ist nicht (!) die Meinung des Autors!

Einsturz

„Morgen“, sagte Tsubasa ungewohnt fröhlich.

Misa sah ihn ein wenig schief an: „Doch geklappt? Geht den Plan doch auf?“

„Jein. Nach dem gewonnen Spiel wird er aufgehen“, sagte er und zwinkerte ihr zu.

„Du bist ja optimistisch“, Misa lief voraus in eine der Behandlungszimmer im Westflügel des Gebäudes. Dr. Nakata hatte seines im Ostflügel. Zwar war Misas Behandlungszimmer weiter vom Spielfeld entfernt, aber es musste sein.

„Aber du weißt“, begann sie, als Tsubasa sich auf einen Stuhl setzte und sie sich zu seinem Fuß beugte, „dass es sein kann, dass du nicht lange spielen kannst. Eine Halbzeit, höchstens“, sagte sie schließlich.

„Was? Eine Halbzeit? Misa! Das geht nicht! Können wir denn nichts tun, dass ich die beide Halbzeiten überstehe?“, wollte Tsubasa aufgebracht wissen.

„Nein“, sagte Misa schlicht, während sie Tsubasas Fuß fertig verband. Danach sah sie in einem ihrer beiden Ärztetaschen nach und nahm einen neuen Verband. Tsubasa zog sich das Trikot aus und Misa umwickelte seine Schulter straff, als ein Handy klingelte.

„Oh, das ist meins“, sagte sie hektisch und suchte danach, „ich geh schnell aus dem Gebäude, ich hab so eine alte Möhre, wegen dem Empfang, ist vom Medizinkongress, kann länger dauern“, sagte sie schnell und wuselte heraus.

Tsubasa wartete. Doch dann stand er auf, sah in den leeren Flur und hastete zu Misas Ärztetaschen. Er hatte es gestern gelesen. Er wusste wie es heißt. Er fand eine kleine Flasche mit einem seltsamen Namen, doch er wusste was es war: Schmerzmittel. Er packte eine Spritze aus und befüllte diese. Er hatte das schon oft bei Dr. Nakata gesehen, allerdings sich noch nie selbst eine Spritze gegeben. Egal, das war es wert. Schlimmer konnte es auch nicht werde. Er hoffte, dass sie schnell und lange wirken würde, legte die leere Spritze unter das Regal und verstaute das kleine Fläschchen wieder an der richtigen Stelle. Er stand auf und wollte das Trikot überziehen, doch er ließ es erschrocken fallen.

„Du bist verletzt?! Deshalb- was- was war das für ein Zeug? Was hast du dir gespritzt?“, schrie Sanae.

Tsubasa reagierte schnell. Er zog sie ins Zimmer und schloss die Tür.

„Sei still!“, sagte er.

„Was war das?“, fragte sie nachdrücklich.

„Nichts, nichts wichtiges.“

„Dopst du?“, fragte Sanae direkt.

„Was? Dop- ich- was?! Du glaubst, dass ich dope?“, schrie nun Tsubasa.

„Ich weiß gar nicht mehr was ich denken soll!“, schrie Sanae zurück.

Tsubasa zog das Trikot über und setzte sich. Egal was er nun sagen würde, es würde die Situation in keinem Fall verbessern.

„Warum hast du der Mannschaft verschwiegen, dass du verletzt bist? Weiß Herr Nakata davon? Oder bist du neuerdings Einzelgänger? Du warst es immer der von Ehrlichkeit, Vertrauen und Teamgeist gesprochen hat. Wie kannst du nur“, sagte sie verachtend und lief schnellen Schrittes raus.

„Sanae! Warte!”, rief er und hielt sie kurz vor der Tür fest.

„Lass mich los!“, schrie sie entrüstet.

„Bitte erzähl den anderen nichts“, bat Tsubasa.

„Ich? Nein, dass wirst du selbst tun müssen und auch selber dafür gerade stehen. Ich sage nichts, keine Angst und eins sage ich dir: Die Wahrheit wird dir mehr weh tun, als deine Verletzungen!“, sagte sie bestimmt und ging.
 

Misa kam wenige Minuten später wieder und verband die Schulter zu Ende. Tsubasa spürte seinen Schmerz im Fuß nicht mehr. Allerdings hatte er auch weniger Gefühl im Fuß. Das gibt sich, dachte er.

„Ich werde auf der Tribüne zu sehen. Falls du zusammenbrechen solltest, werde ich nach unten laufen-“, sie merkte, dass Tsubasa sie unterbrechen wollte, ließ es aber nicht zu, „und ich werde mit deinem Mannschaftsarzt zusammenarbeiten müssen. Deine Gesundheit geht vor, auch wenn du das nicht so siehst!“

Tsubasa nickte nur untergeben und stieß wenig später zu der Mannschaft.

„Ah, Tsubasa, hallo, jetzt sind alle da oder?“, sagte der Trainer, „gebt alles und lasst euch nicht unterkriegen. Tsubasa willst du noch was sagen?“

Tsubasa nickte. „Ja. Jungs, Hyuga ist gut, aber unser Teamgeist und unser Zusammenspiel sind besser! Einzelkämpfer haben keine Chancen im Fußball. SIEG!“

„SIEG!“, echote die Mannschaft und ging geschlossen auf den Platz zum Aufwärmtraining.

„Tsubasa!“, rief Hyuga, welcher auf ihn zuschritt.

„Hyuga! Ich hoffe du bist fit“, lächelte Tsubasa.

„So fit, dass ich dich vom Platz puste“, lächelte Hyuga ebenfalls. Beide reichten sich die Hand.

Kurze Zeit später ertönte der lang ersehnte Anpfiff.

Über den Zuschauerrängen stand Misa. Tsubasa ging, für seine Verletzungen, ungewöhnlich hart in die Zweikämpfe und war sehr laufstark. Das war erstaunlich. Eigentlich müsste er jetzt schon große Schmerzen haben. Der Wille versetzt als doch Berge, dachte sie grinsend.

„So sehe ich dich am liebsten“, sagte jemand direkt neben ihr.

„James“, sagte sie überrascht, „was machst du hier?“

„Du heißt meine Briefe nicht gelesen“, sagte er mit Blick auf das Spielfeld. Seine braunen Haare bewegten sich im Wind.

„Nicht einen“, sagte Misa trocken.

James schnaubte. „Ich frage gar nicht nach dem Grund. Ich weiß, dass du mich nicht mehr magst-“

„James. Verharmlose es nicht schon wieder. Du bist fremd gegangen und hast alles kaputt gemacht, stell mich nicht als die Böse da“, sagte sie in gleichem ruhigen trockenen Tonfall.

James sah sie an, doch sie ihn nicht. Ihre Augen folgten Tsubasa. „Ich bin als Talentscout, während der spielfreien Zeit, von Chelsea nach Japan geschickt worden. Seit du damals gegangen bist, hatten wir nie wieder solch eine gute Mannschaftsärztin wie dich. Du könntest jederzeit wieder kommen, was willst du in Japan?“, erzählte er ohne auf Misas Aussage einzugehen.

„Mich interessiert das Land, die Kultur, die Menschen“, sagte sie. Tsubasa lag am Boden, Misa machte Anstalten runter zu rennen, doch Tsubasa stand wieder.

„Dein Patient?“, fragte James und deutete auf Tsubasa. Misa nickte kurz. „Was hat er?“

„Ärztliche Schweigepflicht“, sagte sie mit einem kalten abweisenden Blick.

„Entschuldige“, sagte James nach einer Pause.

„Schon gut“, sagte Misa beiläufig und fixierte das Spielfeld.

„Das meine ich nicht. Dein Auslandssemester hätte wir besser nutzen können. Ich war ein Idiot“, gestand James.

„Ich weiß“, sagte sie nickend. Doch mit den Gedanken war sie bei Tsubasa. Ein Distanzschuss war schon daneben gegangen. Einen Zweiten würde, nach Misas Auffassung, nicht verkraften. Doch sie hatte auch nicht geglaubt, dass er die ersten fünfundzwanzig Minuten so mühelos spielte. Es war nichts von seinen Verletzungen zu merken. Distanzschuss, Tor. Nankatsu geht in Führung.

„Er ist gut“, sagte James nur.

Tsubasa jubelte, lief zu seinen Mannschaftskollegen. Er sah topfit aus. Doch das dürfte nur noch Minuten so gehen.

„Ich muss gehen“, sagte sie knapp, doch James hielt ihren Arm kurz fest.

Misa sah ihn erwartungsvoll an.

„Sehen wir uns wieder?“, Misa antwortete nicht. „Ich verspreche dir, das nächste Mal wird nicht so werden wie damals.“

Sie riss sich los. „Es wird kein nächstes Mal geben, James. Einen Strafelfmeter schießt man nur einmal.“
 

Da stimmt was nicht, dachte Sanae. Es sah alles … so einfach aus. Sie musste Dr. Nakata fragen, was er sich gespritzt hatte und lief den Flur entlang. Eine Frau kam ihr entgegen, sie lief langsamer. Moment, dachte sie plötzlich und drehte sich um.

„Hey! Sie!“, rief sie.

Misa wand sich um.

„Sind sie nicht die berühmte Ärztin aus Russland? Tese- Tereko-“

„Terengkova. Misa Terengkova“, stellte sie sich vor und kam auf Sanae zu.

„Sanae Nakazawa. Entschuldigen Sie aber. Ohne jetzt unhöflich zu sein aber…Darf ich fragen wohin sie wollen? Kennen sie einen Tsubasa Ozora?“, sagte Sanae prompt.

„Ja“, sagte Misa.

„Was hat er? Ich hab ihn vorhin gesehen… er-“, Sanae brach den Satz ab.

„Was hat er gemacht?“, wollte Misa wissen.

„Ich- ich glaube er dopt-“, sagte Sanae schweren Herzens. Sie fühlte sich, als würde sie ihn verraten.

„Doping? Wie kommst du darauf?“ Misa hatte böse Vorahnungen.

„Er hat sich etwas gespritzt-“, begann Sanae.

„Eine Spritze? Kannst du kurz mitkommen? Es ist wichtig! Wirklich!“, bat sie Sanae eindringlich.

Sanae rannte ihr hinterher in ein Behandlungszimmer im Westflügel. Sie schloss es auf. Ihre Arzttasche stand dort darin. Sie kramte darin und holte ein kleines Fläschchen raus und hielt es vor Augen. „Da fehlt was“, sagte Misa leise und durchsuchte den Raum. Sanae suchte mit, was auch immer sie suchten und fand es.

„Frau Terengkova!“, rief sie und hielt ihr eine Spritze entgegen, die im Staub unter einem Regal lag.

Sie nahm es entgegen. „Er muss es sich gespritzt haben, als ich telefoniert hab“, überlegte Misa.

„Was soll er sich gespritzt haben?“, fragte Sanae mit zitternder Stimme.

„Schmerzmittel“, sagte sie nüchtern.

Sanae sah sie unentwegt an. „Ist das… sehr schlimm?“

„Wir müssen zurück. Dieses Schmerzmittel wirkt unglaublich schnell und ist sehr stark. Allerdings wirkt es nicht lange. Sobald es aufhört zu wirken, kommen die Schmerzen in dreifacher Ausführung wieder! Das-“

Misa verstummte. Draußen wurde es lauter. Ein Pfiff ertönte. Rufe. Misa und Sanae hasteten den Flur entlang, raus zum Spielfeldrand. Tsubasa lag auf dem Spielfeld. Regungslos. Er wurde von Sanitätern getragen.

„Stop!“, rief Misa, als sie ihn in das Gebäude zum Mannschaftsarzt tragen wollten. Der Trainer Mikami und Dr. Nakata sahen sie verdutzt an.

„Ich bin seine Ärztin, Misa Terengkova, lassen sie in runter!“, sagte sie zu den Sanitätern, die taten wie ihnen geheißen.

„Hey sie! Ich bin der Mannschaftsarzt!“, rief Herr Nakata.

„Es ist jetzt keine Zeit für einen Plausch. Rufen sie den Notarzt! Nun machen sie schon!“, rief sie nachdrücklich, als Dr. Nakata reglos stehen blieb. Misa tat ein paar Griffe an Tsubasa, riss das Trikot oben auf, sodass sie an die Verletzung kam.

„Was-?!“, hörte sie rings um sich. Die Mannschaft, der Trainer, Sanae, alle standen um Misa und Tsubasa herum. Sie schnürte schnell den Schuh auf, um an Tsubasas Fuß zu gelangen, der jedoch in eben diesem Moment zu sich kam.

„Tsubasa, Tsubasa! Hörst du mich?!“, sagte Misa mit lauter klarer Stimme.

„Ja, ah…“, sagte Tsubasa.

„Wie geht’s dir? Wo hast du Schmerzen?“, fragte Misa, doch Tsubasa kam nicht sazu ihr zu antworten. Ryos Stimme ertönte: „DU HAST UNS DIE GANZE ZEIT VERARSCHT?!?!“

„Ryo, ich-“, versuchte Tsubasa leise zu schlichten.

„BIST DU EIGENTLICH SO ARROGANT ODER TUST DU NUR SO?!? GLAUBST DU ES LIEGT ALLES AN DIR?! WIR WÄREN VON DIR ABHÄNGIG?!!? LIEFER IHN EIN“, schrie Ryo zu Misa gerichtet, „DICH BRAUCHEN WIR HIER NICHT MEHR!“, Ryo schlug ihn mit der Faust ins Gesicht, „GAR NICHT MEHR! WIR BRAUCHEN KEINEN EINZELGÄNGER UND EGOISTEN!! Trainer“, sagte Ryo mit gefasster leiser Stimme, „auswechseln, der Schiri kann das Spiel wieder laufen lassen.“

Die Mannschaft ging wieder auf’s Spielfeld.

Was hatte er da angerichtet? Er sah Sanae. Er wusste was sie dachte. Er war selbst schuld. Sie wand den Blick von ihm ab, aufs Spielfeld. Sie weinte nicht. Sie war wirklich sauer auf ihn. Und er auch auf sich selbst. Was hatte er sich dabei gedacht? Nichts… nichts. Sein Lügengebäude war eingestürzt und er lag unter den Trümmern.

Augenblicklich kam Dr. Nakata, der berichtete, dass der Krankenwagen da wäre. Er hatte Herr und Frau Ozora im Schlepptau.

Sanae sah auf das Spielfeld. Tränen stiegen ihr in die Augen, sie sah zur Seite. Er ist selbst schuld. Und das schlimmste… die ganze Mannschaft leidet darunter.

Jubel. Tor für Toho. Abpfiff. 1:1. Halbzeitpause. Die Mannschaft blieb auf dem Spielfeld stehen. Sie sahen nicht zu Tsubasa. Tsubasa wurde reingetragen. Raus, zum Krankenwagen.

Eingeständnis

Hoffe auf viiiiele Kommis!!!!!!!!!!!!!!!! Danke + LG *Fane*/Vanessa =)
 


 

Ah… sein ganzer Körper schmerzte. Er öffnete die Augen und sah in grelles Licht. Er lag im Krankenhaus. Er hob den Kopf- Au, was war das? Er berührte mit der Hand sein Gesicht. Ryo… Er erinnerte sich wieder. Wenn sie jetzt verloren, war das allein seine Schuld. Wie sollte er das Roberto erklären? Er schnaubte. Wie egoistisch ich bin… wie soll ich der Mannschaft… Ryo… je wieder unter die Augen treten? Vor allem Sanae, die ich belogen und-

Die Tür ging etwas auf. Er sah kurz seine Mutter und seinen Vater, doch dann hörte er Sanaes Stimme. „Entschuldigen sie, ich will nicht unhöflich sein, aber darf ich kurz zu ihm. Ich will wieder zum Spiel fahren, ich-“ „Geh ruhig“, sagte seine Mutter. Sanae kam rein und schritt auf ihn zu.

„Hast du dich deshalb betrunken? Und mich vorgeführt? Um die Schmerzen weg zu trinken?“, begann Sanae sofort mit leiser zitternder Stimme. Sie sah unentwegt aus dem Fenster.

„Ja. Es tut mir leid“, sagte Tsubasa lakonisch.

„Warum hast nicht mit uns geredet? Wir hätten dich doch verstanden… wir hätten Rücksicht auf dich genommen-“

„Ich wollte keine Rücksicht, dass schadet nur dem Spiel… ich-“

„DU, DU, DU! Verdammt noch mal es geht nicht nur um dich!!“, schrie sie und ging in Richtung Tür, doch sie wand sich noch einmal um: „Und: Es täte mir Leid für die Mannschaft, die so hart geackert hat, aber ich wünschte sie würde verlieren, damit dich dein Gewissen zerberstet!“ Die Tür fiel zu und Tsubasa wusste nur zu gut, wie recht sie hatte.
 

„Du hast mich ziemlich in den Misskredit gebracht… Was ist bloß in die gefahren?! Du hast Glück, dass du dir Spritze einigermaßen ordentlich gegeben hast und nicht auch noch Luft mit eingespritzt hast. Das hätte zu einem Infarkt und schlimmstenfalls auch zum Tod führen können! Wie kommst du dazu einfach an meine Sachen zu gehen? Vertraust du meinem Rat als Ärztin nicht? Warum handelst du eigenmächtig?“, hilft sie ihm eine Standpauke.

„Misa… ich… es tut mir leid“, nuschelte Tsubasa klein laut.

„Sollte es auch“, gab Misa zurück, „du kannst von Glück reden, dass Miss Nakazawa mir auf dem Flur begegnet ist. So wusste ich wenigstens was passiert ist-“

„Sie haben mit Sanae geredet?“, unterbrach Tsubasa sie.

„Und ob. Sie kam mir auf dem Flur entgegen und hat mir das mit der Spritze erzählt und … du verdankst ihr vielleicht dein Leben. Na ja, wir wollen nicht übertreiben, aber dadurch, dass ich gewusst habe, was du gespritzt hast, bzw. das überhaupt“, sagte sie mit einem ärgerlichen Tonfall, „konnte ich dir ja viel besser helfen und den behandelnden Notärzten bessere Auskünfte geben“, erklärte sie.

Tsubasa sah traurig zum Fenster. Ja, sie alle hatten recht, so recht und es fiel ihm immer schwerer dies zu verdrängen, doch ihm viel es fast noch viel viel schwerer sich dies völlig einzugestehen.

„Du solltest mit Sanae reden“, sagte Misa nach einer Pause, „sie hat mir das mit den Drogen-“, Tsubasa sah sie irritiert an, „dem Alkohol erzählt“, verbesserte sie sich und nuschelte: „Immer diese Verharmlosungen.“

Misa setzte sich zu Tsubasa ans Bett: „Du hast ihr mit deinem abweisenden Verhalten sehr weh getan. Sanae ist eine Person, die sich weder gern in den Vordergrund stellt, noch dumme Sprüche gut verarbeiten kann. Sie hat sich ziemlich schäbig gefühlt, nachdem deine Freunde an dem Abend gedacht haben, dass ihr was miteinander habt. Sie hat sich wie ein Flittchen gefühlt… verstehst du was ich meine??“

Tsubasa nickte stumm.

„Was- was ist mit dem Spiel?“, fragte Tsubasa.

Misa verdreht die Augen, doch sie war nicht böse. „Es steht 2:1 und noch 15 Minuten zu spielen“, gab sie Auskunft. Tsubasa sah sie eindringlich an. „Äh, für Toho“, ergänzte sie.

„WAS?!“, schrie Tsubasa und hatte sich sehr rasch -zu rasch- aufgesetzt. Er fasste sich an die Schulter. „Aber- aber- ich-“

„Du bleibst hier liegen, kurierst dich aus und drückst Daumen“, sprach Misa ein Machtwort, „deine Jungs regeln das und wenn nicht, sorry Tsubasa aber… dann bist du das selbst in Schuld“, sie wandte sich um und verließ Tsubasa mit dieser Nachricht.

Tsubasa war total geknickt. Sie würden gegen Toho verlieren. Ade, Titelhattrick. Was sollte er Roberto sagen? Lügen? Nein… das hatte ihn in noch größere Schwierigkeiten gebracht… er war schuld, daran gab es keinen Zweifel. Tja und Ryo hatte ihm die Freundschaft quittiert, bzw. so dürfte man das verstehen. Was hatte er eigentlich nicht falsch gemacht?
 

Als zum nächsten Mal die Tür aufging, nahm Tsubasa das kaum wahr. Er war eingeschlafen. Seine Mutter saß beim ihm am Bett. Sein Vater kam rein und reichte ihr einen Kaffee. Er öffnete die Augen. Seine Mutter lächelte. Sie streichelte ihm über die Haare. Eine Träne lief über ihre Wange.

„Du hättest sterben können“, sagte sie lediglich. Tsubasa sagte und tat nichts. Er wusste bereits wie sehr er mit seinen Taten falsch gelegen hatte.

Stille. Bedrückende Stille. Tsubasa sah auf die Uhr. Es war bereits später Nachmittag. „Wie haben sie gespielt?“, rutschte es Tsubasa unsensibel aus. Seine Mutter sah ein wenig weinend zu ihm hoch, sagte jedoch nichts. Sein Vater wand sich vom Fenster ab und antwortete: „Du bist mit einem blauen Auge davon gekommen Tsubasa. Sie haben 2:2 gespielt. Unentschieden. Wenn ihr verloren hättet und die Presse das mitgekriegt hätte, die internationale Presse, dann hättest du deinen ersten Rufmord, bevor deine Karriere überhaupt erst begonnen hat. Das heißt… wenn du die jetzt überhaupt noch beginnen kannst“, sagte Tsubasas Vater ernst und deutete mit dem Kopf auf Tsubasas Verletzungen.

Tsubasa senkte den Kopf. Er war so ein Idiot. Und schuldig.

Aussöhnung

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Die nächsten Tage kam außer seinen Eltern, Ärztin oder Misa niemand zu ihm. Er konnte es ihnen nicht verübeln. Doch er hatte insgeheim gehofft, dass Sanae noch einmal kam. Er hatte ihr vieles zu sagen. Vor allem wollte er sich entschuldigen. Er fühlte sich zwar sehr mies, doch die vielen Untersuchungen ließen ihn dies zeitweise vergessen.

„So Herr Ozora“, sagte sein behandelnder Arzt, welcher in Begleitung von Misa den Raum betrat, „sie dürfen raus, wenn sie sich an unsere Auflagen halten. Ihre Schulter ist bei weitem nicht so lädiert wie der Fuß, doch vorsichtig sollten sie bei ihren Rumpfbewegungen, vor allem bezüglich des Schultergelenkes, alle mal sein. Für den Fuß gilt: Wenig Belastung für den Fuß, nicht rennen, erst recht kein Sport oder sonstige Übungen oder Belastungen. Verstanden?“, sagte er nachdrücklich. Misa nickte im Hintergrund heftig.

„Ja, verstanden“, sagte Tsubasa.

Misa grinste. „Auf dein Wort würde ich keine 10€ verwetten“, lachte sie.

Der Arzt schmunzelte, wurde dann jedoch wieder ernst und sagte: „Nichts dergleichen oder ich kann dir nicht versprechen, dass du jemals wieder gescheit laufen kannst.“

Tsubasa nickte.

Er übertreibt maßlos, dachte Misa innerlich lachend und verließ das Behandlungszimmer. Sie zog sich um und fuhr nach Hause. Sie musste später noch mal mit Tsubasa reden, wenn das mit seinen Verletzungen halbwegs überstanden ist. Tsubasa interessierte sie. Medizinisch wie psychologisch. Es würde sie reizen einen Leistungssportler rund um die Uhr zu betreuen und seine -medizinische wie psychische- Entwicklung und Verfassung festzuhalten. Doch diese Idee hatte Zeit. Bevor sie Tsubasa das Angebot machte, sollte erst mal etwas Gras über die Sache gewachsen sein, dachte sie, während sie beim hinauflaufen der Treppen nach ihrem Haustürschlüssel in ihrer Umhängetasche suchte. Sie wäre vor Schreck fast die Treppen rückwärts hinunter gefallen, als sie vor sich -vor ihrer Haustür wohl gemerkt- jemanden stehen sah.

„James! Man hast du mich erschreckt! Was machst du hier?“

„Hm, auf dich warten?“, lächelte er,

„Hm, und warum?“, äffte sie ihn lächelnd nach.

„Darf ich reinkommen?“, ignorierte er die Frage, während Misa die Wohnung aufschloss.

„Also gut, komm rein“, gab sie nach.

Misa legte Jacke und Tasche ab und machte James und sich einen Kaffee.

„Wenn du dir Hoffnungen machst, kann ich dir gleich sagen, dass das umsonst ist“, sagte Misa direkt. James hatte sich auf ihre Coach im Wohnzimmer gesetzt.

„Ich weiß“, sagte er knapp.

„Schön. Und was willst du dann hier?“

Er schwieg.

„Du machst dir doch Hoffnungen“, stellte Misa knapp fest.

Er schwieg weiterhin.

Misa verdrehte die Augen, servierte den Kaffee und setzte sich neben ihm auf die Coach. Sie schaltete die Nachrichten ein. Nach einer Weile schaltete Misa wieder um und James, der so tat, als wolle er ebenfalls umschalten, berührte ihre Hand. Misa zog sie zurück. Die Fernbedienung fiel zu Boden. James und Misa wollten sie aufheben, wiederum berührten sie sich. Misa ließ die Fernbedienung liegen und setzte sich mit verschränkten Armen auf.

„Lass es James. Deine Annäherungsversuche kannst du dir wirklich sparen“, sagte sie. James sah sie an. Misa konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Er stand auf und ging.
 

Ihr war kalt und es war dunkel draußen. Nachtreffen vom Spiel… bei Ryo. Sanae hatte es unweigerlich an die Party vor dem Spiel erinnert. Sie lief weiter. Sie hatte sich schon den ganzen Abend -ebenso unweigerlich- über Tsubasa Gedanken gemacht. Sie verstand ihn ja. Ja… er hatte keine böse Absicht, aber sein Verhalten war nur rein sportlich in Ordnung. Menschlich gesehen ist es nicht zu verzeihen. Medizinisch schon gar nicht. Sanae konnte immer noch nicht fassen, dass er das getan hatte. Sie hatte ihm so was nie zugetraut. Sie lief weiter. Sie erschrak. Sie wusste nicht, warum sie sich vor dem angehenden Licht der Haustüren erschreckte. Das war sie eigentlich gewöhnt. Sie schüttelte den Kopf und ging weiter. Sollte sie ihn treffen? Nein. Es gab viel zu viele Argumente die dagegen sprachen. Er hat sie mehrmals eiskalt belogen, die Mannschaft, den Trainer, den Arzt hintergangen und rein egoistisch gehandelt. Sanae seufzte. Morgen würde sie ihn besuchen.
 

Endlich zu Hause, dachte Tsubasa strahlend. Er lief sofort hoch in sein Zimmer und hielt sich gar nicht erst damit auf seine Sachen auszupacken. Er wollte gerade das Haus verlassen und um die Mauer biegen, als er fast mit Sanae zusammen stieß.

„Oh“, stieß es beiden hervor.

„Tut mir leid, ich-“, sagten beide gleichzeitig.

Beide lächelten.

„Ich wollte gerade zu dir“, sagte Tsubasa.

„Ich wollte auch zu dir“, gestand Sanae und neigte den Kopf zu Boden. Er fragte nicht danach woher sie wusste, dass er wieder zu Hause war, so sagte sie auch nichts von Misas Anruf.

„Wollen wir ein Stück gehen?“, fragte Tsubasa höflich.

Sanae nickte leicht.

„Es tut mir wirklich leid“, begann Tsubasa nach ein paar Metern, „es tut mir vor allem leid, dass ich dir so oft nicht die Wahrheit gesagt habe.“

Sanae sagte zunächst nichts. Sie bogen um die Ecke in ein ruhigeres Wohnviertel ein.

„Wie geht es dir?“, fragte sie dann bloß.

„Gut. Ich muss mich jetzt sehr schonen, aber dann bin ich bald wieder völlig fit und kann wieder Fußball spielen.“

Sanae blieb stehen. „Wo willst du Fußball spielen? Die Nankatsus, tut mir leid, dass ich das sage aber, sind sehr sauer auf dich. Sie wollen nichts mehr von dir wissen“, sagte sie wahrheitsgemäß.

„Was?“, sagte Tsubasa nach einem Augenblick leise.

„Ist das verwunderlich?“, entgegnete Sanae leise.

Tsubasa erwiderte nichts darauf. „Trainieren sie jetzt?“

„Ja, sie-“

„Wo?“

„Ich denke, dass sie noch auf dem Platz sind. Aber sie wollten gleich einen Waldlauf machen-“

„Dann beeile ich mich“, nuschelte Tsubasa, lief los und ließ Sanae stehen.

Sie wollten ihn nicht mehr bei ihnen haben? Er konnte es nicht fassen. Hatte Sanae die Wahrheit gesagt? Oder hatte sie das nur gesagt, um sich an ihm zu rächen? Nein… er glaubte Sanae. Ryo war sehr aufgebracht gewesen, um es milde auszudrücken, dachte Tsubasa und erreichte den Platz und stieß prompt am Tor mit der Mannschaft zusammen, die zum Waldlauf den Platz verlassen wollte. Ryo allen voran. Es herrschte Stille. Ryo wollte an ihm vorbei gehen. Tsubasa brachte keine Entschuldigung über die Lippen. Stattdessen sagte er: „Ihr schmeißt mich raus?“

Ryo wandte sich ab und wollte an ihm vorbei, die Mannschaft hinterher, doch Tsubasa stellte sich ihm in den Weg. „Na?“

„Ja! Ja, wenn du es genau wissen willst! Mit Betrügern und Verrätern wollen wir nichts zu tun haben“, sagte Ryo deutlich.

„Seht ihr das alle so?“, rief Tsubasa. Einige nickten, anderen sahen zur Seite.

Tsubasa nickte und ging. Es stimmte.
 

Am Abend rief er noch mal bei Sanae an und entschuldigte sich. Sie verabredeten sich für den nächsten Morgen. Tsubasa machte seinen PC an. Hm…, machte er und schrieb sich ein paar Daten raus. Testtrainings… Trainingstermine… anderer Mannschaften.
 

Sanae stand zwischen den Fronten. Sie mochte Tsubasa, konnte ihn verstehen, aber sie verurteilte auch sein handeln. Ebenso mochte sie die Mannschaft, die Jungs, fand ihr Verhalten aber auch irgendwo übertrieben. Sie seufzte und schlenderte weiter. Momentan fühlte sie sich als die am meisten Leidtragende. Sie lachte auf, jetzt war sie egoistisch. Als sie Tsubasa sah lachte sie nicht mehr. Sie wollte ihm nicht das angenehme Gefühl geben, dass sie ihm voll und ganz verziehen hätte. Das hatte sie nicht. Noch nicht.

„Hallo.“

„Hallo. Wollen wir zu mir gehen? In den Garten?“, bot Tsubasa an.

Sanae nickte. Sie wollte nicht mit Tsubasa gesehen werden. Erstmal nicht. Sie konnte die Reaktion der Mannschaft auf ein Treffen mit Tsubasa und ihr nicht voraussagen.

„Oh, Sanae…“, sagte Tsubasas Mutter überrascht, als sie sie im Garten antraf.

„Guten Tag Frau Ozora. Wir- Tsubasa-“

„Ich bin dann auch weg“, unterbrach sie Sanae lächelnd und verließ den Garten. Sanae saß weiter allein im Garten. Was sollte sie sagen? Was wollte er ihr sagen? Tsubasa kam mit einem Tablett Tee und Kuchen. Er setzte sich neben Sanae.

„Es tut mir leid“, sagte er und nahm ihre Hand, „es tut mir aufrichtig leid. Kannst du mir verzeihen?“, sagte er und sah ihr direkt und eindringlich in die Augen.

Sanae wusste nicht was sie sagen sollte. Sie war ratlos. Ja, ja! Sie verzeiht ihm… aber… Sie spürte seine Berührung, sah zu ihrer Hand, dann wieder zu Tsubasa.

Sie nickte. Tränen schossen ihr in die Augen. Tsubasa kniete sich vor sie: „Bitte Sanae“, hauchte er leise. Sanae sah zu ihm herunter. Sie war hin und her gerissen.

„Ja…“, wisperte sie, während ihr eine Träne über das Gesicht lief. Tsubasa legte seine Hand an ihre Wange und verstrich die Träne mit seinem Daumen. Er richtete sich ein wenig auf. Sie spürte seinen Atem. Er küsste sie. Ganz leicht… nur ein wenig… sie erwiderte den Kuss.

„Ich möchte“, sagte sie dann leise, „dass niemand davon etwas weiß.“

Tsubasa sah sie verwirrt und fragend an. Sanae sagte nichts.

„Niemand soll von uns wissen?“, fragte Tsubasa noch mal nach.

„Nein“, sagte Sanae entschieden. Tsubasa nickte und küsste sie.
 

Nachdem Sanae gegen Mittag unfreiwillig gegangen war, sie war immer noch Assistentin von Nankatsu, surfte Tsubasa im Internet. Es waren wenige gute Mannschaften in der Umgebung. Entweder nahmen sie nur schuleigene Schüler oder die Aufnahmetests waren schon vorbei. „Internationale Mannschaften“ blickte es auf. Tsubasa klickte darauf. Spanien, Deutschland, Amerika, Argentinien… und Brasilien. Da fiel es ihm wieder ein. Roberto erwartet ja seinen Anruf! Er griff zum Telefon, wollte wählen… doch was sollte er ihm sagen? Dass sie unentschieden gespielt hatten? Gewonnen? Aber es war nicht sein Verdienst… sollte er ihm von seiner Verletzung erzählen? Oder seinem Verhalten bezüglich dieser? Er legte das Telefon zur Seite. Er starrte es an. Er nahm die Telefonnummer aus der Schublade, wählte.

„Ja? Ja hallo?“, klang es von sehr weit weg.

„Roberto? Hier ist Tsubasa“, sagte er.

„Tsubasa! Na das wird auch Zeit! Ich habe wenig Zeit, gleich ist eine Konferenz für neue Spieler“, er machte eine Kunstpause, „habt ihr gewonnen?“

„Ja-“

„Wie viel?“

„Unentschieden, aber-“

„Ah ok. Du Tsubasa, ich schicke dir bald Unterlagen, denn du bist gleich auch ein Thema auf der Konferenz.“

„Ich-“

„Tsubasa ich muss Schluss machen, wenn noch was ist, ruf später an, bis dann!“

„Bis-“ Tutuutttuuuut.
 

„Sanae! Na du bist aber spät!“, riefen die anderen ihr entgegen.

Sie lächelte nur matt.

„Ah Sanae, hier, dass Trainingsprotokoll“, sagte Trainer Mikami.

Sanae nickte.
 

Nach Brasilien? Das war immer schon sein Traum gewesen… aber wenn Roberto oder irgendjemand von seinem Verhalten erfahren sollte… von seinen Verletzungen… hm….
 

„Tsubasa glaubt doch nicht wirklich, dass wir ihn hier noch sehen wollte“, hörte Sanae Ryos Stimme aus der Kabine. Gelächter ertönte.

„Betrüger haben hier nichts zu suchen!“, hörte sie eine andere Stimme. Sanae wurde wütend… Plötzlich trat Ryo aus der Kabine. „Sanae, hallo. Hast du eigentlich noch mal Tsubasa gesehen?“

„Ich? N-Nein. So einen doch nicht“, lachte sie gekünstelt.

Ryo strahlte sie an. Die Mannschaft verließ dann nach und nach die Kabine.

Entscheidungsnot

„Ich habe vorhin kurz mit Roberto telefoniert. Er will mir Unterlagen von Brasilien schicken“, berichtete er abends beim Essen.

„Und? Hat er noch was gesagt?“, wollte seine Mutter wissen. Sein Vater biss genüsslich in ein Brötchen und sah ihn ebenso gespannt an.

„Nein, wir haben sehr kurz nur gesprochen“, schüttelte er den Kopf.

„Es wird bestimmt alles in den Unterlagen stehen“, meinte sein Vater.

„Ja. Ich-“, er überlegte kurz ob er sie wirklich fragen sollte, weil noch nichts mit Sanae abgesprochen war, „ich würde bald gern ein paar Tage wegfahren. Urlaub… irgendwohin, nur erstmal weg aus Nankatsu.“

Seine Eltern sahen sich irritiert an.

„Du willst alleine Urlaub machen?“, fragte seine Mutter nach.

„Nein“, er spielte mit seinem Trinkglas, „mit Sanae. Ich habe sie allerdings noch nicht gefragt. Ich wollte er mal mit euch sprechen.“

Seine Eltern lächelten sich an.

„Achso… dann frag sie und warte die Unterlagen ab, ja?“, bat seine Mutter.

Tsubasa nickte. Seine Eltern grinsten sich an.
 

„Sanae! Sanae!“, rief jemand.

Sanae sah erschrocken, dass es Tsubasa war der hinter ihr her lief. Sie lief weiter, bog in eine Seitenstraße ein und zog Tsubasa mit sich.

„Bist du bescheuert?! Weißt du nicht mehr was du mir versprochen hast?!“, zischte sie eindringlich und sah auf die Hauptstraße.

„Oh, ja, entschuldige“, sagte er verlegen und gab ihr einen kurzen Kuss.

„Was gibt’s denn so aufregendes?“, fragte sie nun doch neugierig geworden.

„Ich wollte dich fragen, ob du mit mir ein paar Tage wegfahren würdest“, fragte er prompt.

„Urlaub? Wir beide?“, Tsubasa nickte, „Ich- ich weiß nicht. Die anderen würden das doch mitkriegen-“

„Nicht wirklich“, unterbrach Tsubasa sie sofort, „es sind Ferien. Mich beachten die nicht mehr und du sagst, dass du mit deiner Cousine oder so in den Urlaub fährst.“

Sanae überlegte. Er hatte recht. Es würde keiner etwas merken. Wenn-

„Aber“, unterbrach er ihre Gedankengänge, „ich muss erst auf Robertos Unterlagen warten, die kommen bald, bis dahin können wir ja uns ja mal umschauen-“

„Unterlagen? Welche Unterlagen?“, unterbrach Sanae nun ihn.

„Er will mir Unterlagen für Brasilien schicken.“

Sanae nickte und sagte nichts weiter. Sie gingen zu ihr nach Hause.
 

Als Tsubasa mit seinem Vater gegen Abend im Wohnzimmer saß, er zappte durchs Fernsehprogramm und sein Vater las Zeitung, klingelte es an der Tür. Seine Mutter sah ins Wohnzimmer.

„Er wartete ihr noch jemanden? Sanae?“, fragte seine Mutter zu ihm gerichtet.

„Ne“, sagte Tsubasa nur.

„Ich schau mal“, sagte sie und ging zu Tür. Tsubasa stand auf und ging ihr nach.

„Wohnt hier ein Tsubasa Ozora?“, fragte ein uniformierter Herr.

„Der bin ich“, sagte er, bevor seine Mutter antworten konnte.

„Ein Paket für sie, bitte hier unterschreiben.“

„Danke“, sagte Tsubasa, nahm das Paket entgegen und schloss die Tür. Er sah drauf. „Aus Brasilien! Von Roberto!“

Er riss es auf dem Küchentisch unter dem Beisein seiner Eltern neugierig auf. Ein Brief lag obenauf:

„Lieber Tsubasa!

Die versprochenen Unterlagen! Ich hoffe, dass der Expresskurier auch wirklich „express“ war. In der Konferenz wurde entschieden, dich zu den Test- und Auswahlspielen einzuladen, was allein schon eine große Ehre ist. Von 10.000 Bewerbern weltweit werden 500 eingeladen. Es bleiben maximal 50 über, die auf die A und B Mannschaft aufgeteilt werden. Das ist wahrlich kein Zuckerschlecken. In der Testwoche wird euch 6 Tage lang alles abverlangt. Am 7. bekommst du entweder das Rückflugticket oder den Vertrag. Ich habe dir das Flugticket, dein Trikot und die Einladung mitgeschickt und erwarte dich in zwei Wochen am Flughafen von Sao Paulo. Wenn du magst, kannst du bei mir in Santos wohnen. Ich freue mich dich in zwei Wochen wohlauf zu sehen.

Roberto.“

„Das ist ja großartig Tsubasa!“, freute sich sein Vater.

Tsubasa entfaltete das Trikot. Brasilien… in zwei Wochen.

„Ich rufe sofort Sanae an, wegen unserem Urlaub“, sagte er schnell und lief in sein Zimmer.

Tsubasa tippte hastig.

„Nakazawa.“

„Sanae! Hier ist Tsubasa! Hör zu! Der Wahnsinn! Du errätst nicht wer geschrieben hat-“

„Oh hallo Tsubasa“, erklang eine Stimme am anderen Ende, „du willst bestimmt meine Tochter sprechen, ich geben sie dir, Augenblick.“
 

Sie hatte ihm immer noch nicht von ihrem Plan erzählt… mit der „Langzeitbetreuung“, dachte Misa, während sie Tsubasa Krankenakte durchblätterte. Jetzt erholte er sich in Fukuyama und geht danach direkt nach Brasilien. Ich muss ihn eben in den zwei, drei Tagen abfangen… ich kann mir kaum vorstellen, dass er abgeneigt ist, dachte sie weiterhin. Das Problem ist nur, dass ich dann die ganzen Formalitäten mit der Praxis von Brasilien aus regeln muss, ich hoffe, dass das klappt. Misa, die nun schon zum vierten Mal die Krankenakte durchblätterte, steckte sie in ihre Tasche und empfing den nächsten Patienten.
 

„Mein Hut!“, schrie Sanae. Ihre Stimme hallte im Bahnhof, als sie aus dem Zug ausstiegen.

Tsubasa reagierte, schnappte ihn schnell und setzte ihn Sanae auf.

„Danke“, strahlte sie mit der Sonne um die Wette, „es ist herrlich hier“, fand sie und blinzelte in die Sonne.

„Ja, nicht wahr?“, lachte Tsubasa und führte Sanae aus dem Bahnhof heraus, wo sind in ein Taxi stiegen, dass sie zur „Vi Aljalla“, ein Ferienbungalow, welches nur zwei Straßen vom Strand entfernt ist, brachte.

„Puh“, sagte Sanae und zog erst einmal ihre Reisekleidung aus, die ihr viel zu warm war.

Tsubasa kam herein mit den Koffern herein. „Oh willst du sofort an den Strand?“, lachte er.

„Nein, erst mal etwas leichtere Kleidung an“, entgegnete sie und wandte Tsubasa den Rücken zu, während sie sich umzog.

Tsubasa sah ihr kurz zu, ließ dann die Koffer fallen, ging auf sie zu und küsste ganz sanft ihren Nacken. Sanae zuckte ganz leicht zusammen, dann blieb sie still in Shirt und Slip stehen. Tsubasa küsste ihren Hals, ihren Nacken und ihren Rücken. Sanae drehte sich zur Seite und küsste Tsubasa auf den Mund.

„Wir werden die 10 Tage richtig genießen, nicht wahr? Nur wir zwei…“, hauchte Sanae.

Tsubasa lächelte und legte sie zärtlich nach hinten.
 

Reflexartig schlug Misa nach hinten, als jemand ihren Blusenkragen zur Seite rückte und sie Lippen an ihrem Hals spürte. Die Konserven, die sie in der Hand hielt, vielen klirrend zu Boden.

„Spinnst du? Hast du sie nicht mehr alle?“, schrie Misa hysterisch den Ungebetenen an.

„Misa, bitte-“

„Misa bitte, ich liebe dich“, äffte sie James nach, „es ist aus! Kapierst du das nicht?!“

Misa wandte sich um, ließ den Einkaufswagen stehen und verließ das Geschäft. Der war völlig durchgeknallt. Welch Ironie… und das alles passierte einer (Sport-)Psychologin. Misa, du hast dein Diplom echt verdient, dachte sie ein wenig mürrisch.
 

„Tsubasa?“

„Hmmm.“

„Ich liebe dich“, gestand Sanae ganz unvermittelt. Tsubasa hob den Kopf. Er lag hinter ihr und hatte die Arme um sie geschlungen. Er küsste sie auf das Ohrläppchen.

„Ich liebe dich auch.“

Stille. Sanae genoss seine Wärme, die Berührung an ihrem Arm. Er strich leicht mit dem Daumen darüber.

„Was wird aus uns wenn du nach Brasilien gehst? Ich meine nicht nur für die eine Woche… wenn du dort bleibst“, sprudelte es auf einmal aus ihr heraus. Ihr lag dies sehr schwer im Magen.

Tsubasa wich ein wenig zurück, stütze sich auf und sah sie an.

„Wie kommst du jetzt darauf?“

„Wann denn dann? In 9 Tagen? Wenn wir abreisen? In 13? Am Flughafen? Wenn wir uns verabschieden?“, fragte Sanae und sah weiter geradeaus.

Tsubasa war kurz sprachlos.

„Ich werde in Brasilien bleiben. Wenn ich aufgenommen werde, bleibe ich beim Sao Paulo, wenn nicht dann bei Roberto bis ich einen anderen Verein gefunden habe.“

Sanae flossen die Tränen auf das Kissen. Tsubasa sah es nicht.

„Das heißt, dass ich die Wahl habe zwischen Brasilien, einer Fernbeziehung oder“, Sanae hielt kurz inne, „gar keiner Beziehung?“

Tsubasa sagte nichts. Sanae stand wütend auf, riss Tsubasa die Bettdecke weg, wickelte sie sich um und schrie: „Du Idiot! Erst trampelst du 5 Jahre auf meinen Gefühlen herum, in dem du mich emotional ignorierst und meine Liebe nicht beachtest und jetzt stellst du mich vor vollendete Tatsachen und glaubst, ich wäre dein Sklave und würde alles für dich tun und dir überall hin folgen!!!“, kreischte Sanae schluchzend. „Du hast die getäuscht, Tsubasa Ozora! Du hast die getäuscht! Ich bleibe in Japan, was auch immer du tust!!“, schrie sie weiter und rannte aus dem Raum. Sie schloss sich im Bad ein und weinte, während sie sich ihren Bikini und dann noch ein Top und ein Rock anzog.

„Sanae“, sagte Tsubasa vor der Tür mit ruhiger Stimme und klopfte an die Tür, „lass uns bitte darüber reden.“

Nach ein paar Minuten war Sanae angezogen und öffnete die Tür.

„Es gibt nichts mehr zu bereden. Du hast mir klar und deutlich gesagt, was Sache ist, was ich dir bedeute. Und du kennst meine Meinung“, sagte sie mit von der Wimperntusche verschmierten Augen, ging an ihm vorbei und verließ das Haus.
 

„Andre? Hi, hier ist Misa. Kann ich dich um was bitten?“, bat Misa Andre, ein Freund, der im Wartezimmer saß.

„Sicher, worum geht’s?“, sagte Andre.

„Kannst du kurz mitkommen?“

Andre folgte Misa in den Angestelltenraum.

„Würdest du mich vor James küssen?“, fragte sie ohne Umschweife.

„Was? Wie- wie meinst du das?“, fragte Andre irritiert nach.

„Würdest du dich als mein Freund ausgeben? James muss endlich verstehen, dass ich ihn nicht mehr liebe…“

Andre nickte.
 

Wir sind kaum 5 Stunden hier und dann so was. Erst schlafe ich mit ihm und dann schreie ich ihn an. Aber ich hatte auch allen Grund dazu. Wie kann er nur so egoistisch und kaltherzig sein?!

Sanae lief an einem Schaufenster vorbei und sah ihr verheultes Gesicht. Sie besah sich im Fenster und versuchte die Wimperntusche weg zu reiben, wodurch ihre Augen feuerrot wurden. Ach egal, resignierte sie und setzte sich wenig später an den Strand. Sie wollte ein wenig durchatmen, klare Gedanken fassen, bevor sie zurück ging.
 

Misa lachte auf, während sie im Cafe auf Andre wartete. Gleich würde Andre kommen, James würde hier vorbeilaufen -das wusste sie zufällig, weil er ihr zwischendurch dreimal erzählt hatte, dass am Marktplatz ein neues Sportzentrum eröffnete- und sie würde mit Andre rummachen. Sie erlaubte sich nicht, diese Methode psychologisch zu untersuchen.
 

Als Sanae in das Bungalow kam, sah sie Tsubasa am Küchentisch sitzen. Er hatte die Hände gefaltete und sah auf, als Sanae kam. Sanae sah zu Boden und setzte sich zu ihm. Sie sagte nichts. Nein, Tsubasa sollte etwas sagen. Sie würde nichts sagen, dachte sie, als Tsubasa prompt begann: „Es tut mir Leid. Das klang vorhin etwas hart-“, Sanae sah ruckartig auf, doch Tsubasa beschwichtigte sie mit einer Handbewegung, „und das war es natürlich auch, aber ich träume seit der Grundschule von Brasilien und ich möchte nach meinem Abschluss hier, den ich ja nun jetzt habe, dorthin und meine internationale Fußballkarriere beginnen. Möchtest du mitkommen? Mit mir gemeinsam dort leben?“

Sanae sah auf.

„Tsubasa… ich möchte studieren, ein Beruf erlernen, erst einmal Fuß fassen. Ich kann auch meine Familie, meine Freunde nicht einfach so zurücklassen. Ich werde nicht ins Ausland gehen. Ich bleibe in Japan“, sagte Sanae.

Tsubasa und Sanae sahen sich an.

„Was sollen wir tun?“, fragte Tsubasa ruhig.

„Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht“, sagte Sanae. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie würde nach Brasilien gehen. Ja, sie würde. Aber sie wollte sich ihm nicht immer wieder unterordnen. Er sollte auch ihre Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigen.

„Dann werden diese Stunden wohl unsere letzten sein. Für eine sehr lange Zeit“, sagte Tsubasa zu Sanaes Schrecken.

Neubeginn

Misa küsste Andre und vermeidete es, zur Seite zu sehen. Sie spürte aber James Blick in ihrem Nacken. Plötzlich stand er neben ihnen.

„Netter Versuch“, hauchte James ihr ins Ohr, wandte sich um und ging.
 

Sanae und Tsubasa sprachen das Thema nicht mehr an. Viel mehr genossen sie Zweisamkeit unendlich.

„Frühstück, Schatz!“, rief Tsubasa.

„Jaah, Moment, ich muss mich kurz anziehen!“, rief Sanae zurück, worauf Tsubasa lachend entgegnete: „Also für mich nicht!“

Sanae schlüpfte in Shirt und Wickelrock und hüpfe vergnügt ins Wohnzimmer, wo sie Tsubasa erstmal ein Kuss auf die Lippen drückte.

„Wir können auch Frühstück im Bett machen“, fand Sanae.

„Wie die letzten 8 Tage?“, lachte Tsubasa und küsste sie noch mal.

„Es ist unser letzter Tag“, stellte Sanae bittend fest.

„Also gut“, gab Tsubasa nach und tapste mit den Tablett hinter Sanae her. Sie kuschelten sich unter die Bettdecke, als Sanaes Handy klingelte.

„Ja?“

„Sanae? Ich bins“, meldete sich ihre Mutter, „wann kommt ihr heute an? Ich würde euch vom Bahnhof abholen“, bot sie an.

Sanae stockte kurz der Atem. Abreisen? Ach ja… nicht, dass sie das vergessen hätte. Sie hatte ja auch schon den Großteil fertig gepackt, aber dann würde Tsubasa ja bald weggehen-

„Sanae?“

„Äh ja, moment“, sagte sie hastig, „Tsubasa, wann kommen wir heute an?“

„Öhm“, machte er, während er schnell ein Stück Croissant runter schluckte, „um halb 4.“

„Halb 4“, echote Sanae und verabschiedete sich dann von ihrer Mutter.
 

Heute würde Tsubasa wieder kommen und morgen früh, würde ich ihm von meinem Plan erzählen, dachte sie. James ignorierte sie einfach komplett. Wenn ich erst einmal in Brasilien war, und das konnte nicht mehr als 1 Woche mehr dauern, würde er mich sowieso nie wieder sehen.
 

Freitag fliegt er, dachte Sanae. Drei Tage. Und sie würde standhaft bleiben. Sie würde sich ihm und dem Fußball nicht unterordnen.
 

Endlich nach Brasilien. Nur noch ein paar letzte Formalitäten, ein paar Einkäufe, etwas packen und dann geht’s los. Sanae… ja das ist ein Problem, dachte Tsubasa als das Telefon klingelte.

„Hier ist Misa. Ich wollte dich was fragen. Na ja eigentlich ist es mehr eine Bitte, aber wir profitieren beide davon. Ich möchte mit dir nach Brasilien gehen. Als deine Ärztin und Psychologin. Dein Werdegang interessiert mich brennend. Ich möchte dich natürlich auch zu Forschungszwecken untersuchen, aber nicht wie du das vielleicht denkst-“

„Ist gebongt“, sagte Tsubasa prompt.

Misa stutze kurz. „Wirklich?“

„Ja, ist bestimmt nicht schlecht seine eigene Ärztin zu haben“, lachte Tsubasa.
 

Morgen früh würde er zum Flughafen fahren und dann nach Brasilien fliegen. Ohne mich, dachte Sanae. Er hatte sich nicht einmal gemeldet und Sanae hat dieser Versuchung widerstanden. Es machte sie sehr traurig, vor allem, weil es ihr seid gestern gesundheitlich sehr schlecht ging. Sie hatte Durchfall, Bauchweh, Kreislaufprobleme und Kopfweh. Das Wetter machte ihr sehr zu schaffen.
 

„Und Sanae?“, wollte seine Mutter wissen, die in der Tür stand und ihm beim kontrollieren seiner Sachen zusah.

„Nichts ist mit ihr. Sie kommt nicht mit“, sagte Tsubasa beiläufig.

„Kommt sie nach?“, fragte sie weiter.

„Sie bleibt in Japan.“

Tsubasas Mutter zog die Augenbrauen hoch. „Und was wird dann… aus euch? Immerhin gehst du 5 Jahre weg!“

„Nichts. Wir trennen uns.“
 

Sanae musste sich ganz schön beeilen, als sie am nächsten Morgen aufstand um Tsubasa am Flughafen zu treffen. Sie zog gerade ihre Schuhe an, als es klingelte. Halb mit dem Schuh am kämpfen und halb die Tür öffnend sah sie Tsubasa.

„Oh hi…“, sagte sie nur.

„Hi, kann ich mit dir reden?“

„Jaaah, sicher“, sagte sie, als sie endlich beide Schuhe anhatte.

„Du kommst nicht mit“, versuchte es noch ein letztes Mal.

„Nein“, sagte Sanae strickt.

„Ich hoffe wir sehen uns mal wieder. Ich habe einen 5-Jahres-Vertrag. Ich schreibe dir“, sagte er und wollte gehen.

„Das ist alles?! So kalt servierst du mich ab?! Ich war dir nicht mehr wert als ein ‚ich schreibe dir’?!?“, schrie Sanae schon fast.

„Was soll ich denn tun?! DU willst doch nicht mit!“, entgegnete Tsubasa ebenfalls lauter.

„Ja, weil ich mich dem Fußball nicht unterordne. Wenn ich wichtiger wäre, würdest du bleiben!“

„Das kann ich nicht“, sagte Tsubasa schlicht.

„DU bist das Problem, nicht ich! Tsuba-“, brach Sanae ab, als sie kurz die Balance verlor und Tsubasa sie auffing.

„Alles klar?“, erkundigte er sich halbherzig.

„Ja, ich war nur krank in den letzten Tagen“, sagte sie kurz.

Die beiden sahen sich an.

„Lebe wohl“, sagte Tsubasa und wand sich um. Sanae machte keine Anstalten ihn zurück zu halten.“
 

Monate später
 

„AH! Ah… ah!!!“
 

Dann 4 Jahre später
 

„Tsu… basa“, sagte Sanae erschrocken, als sie die Tür öffnete und sie Tsubasa nach 5 Jahren zum ersten Mal wiedersah.

„Hallo Sanae, wie ist es dir ergangen?“

Tsubasa sah gut aus. Braune Haut (wir Japaner sind ja sehr hell), gut gebauter Körper… er sah frisch, gesund und kräftig aus.

„Ühm, gut.“

„Ich dachte schon ihr wohnt nicht mehr hier.“

„Wieso?“, wollte Sanae wissen.

Tsubasa deutete auf das Türschild, wo „Susuki“ dran stand.“

„Achso“, lächelte Sanae zaghaft, „meine Eltern haben sich scheiden lassen und meine Mutter hat wieder geheiratet. Ich hab auch den Namen angenommen, allein schon wegen-“ Sanae brach ab. Jetzt und hier? Sollte es so sein?

„Ja?“, lächelte Tsubasa. Er sah toll aus.

Sanae lehnte die Tür an und lief kurz rein.

Sie atmete tief durch. „Das ist deine Tochter. Yuka.“

Tsubasa sah sie an. Sanae hielt ein kleines Mädchen von vielleicht 4 Jahren im Arm.

„Wann-?“

„Bei unserem ersten und einzigem Urlaub“, antwortete Sanae prompt.

„Mama, wer ist das?“, fragte das Kind.

„Geh wieder rein zu Oma. Sag Mama kommt gleich zum Mittagessen, ja?“

Yuka nickte und verschwand drinnen.

„Meine Tochter?“, fragte Tsubasa noch einmal ungläubig.

„Ja, ich habe einen Test machen lassen. Ich hatte noch deine Zahnbürste von unserem Urlaub. Aber es käme auch kein anderer in Frage…“

Tsubasa sagte nichts.

„Ich würde dich gern rein bitten, aber ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist… wegen der Kleinen, wenn du sowieso morgen oder übermorgen wieder fliegst…“

„Ich bleibe. Für immer. Für immer bei dir“, sagte er und gab Sanae einen Kuss.



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)
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Von:  *Fane*
2008-09-04T15:45:35+00:00 04.09.2008 17:45
Das stimmt. Ich wollte "unbedingt" zum Ende kommen, weil der FF kaum gelesen wurde und ich kaum noch Zeit hatte und euch nicht 1 Monat auf das letzte Kapitel warten lassen wollte. Ein anderer Grund war auch der, dass die Story sonst allmählich nicht mehr zum Titel gepasst hätte. Alles in allem wollte ich schon, dass der FF so endet, allerdings hätte ich es sonst mehr ausgeführt. Der Plot wäre so geblieben. Vllt. schreib ich einen (neuen) FortsetzungsFF. Mal sehen.
Danke für dein/eure Kommis, LG *Fane*/Vanessa
Von:  Dragonohzora
2008-08-17T09:42:20+00:00 17.08.2008 11:42
Hi, also erst einmal schön, das du wieter geschrieben hats, auch wnen ich irgendwie das Gfeühl habe, das du unbedingt zum Schluss kommen wolltest udn so ein Ereignis nahc dem anderen hier angefügt hast.

In diesem Kapitel hier kam Tsubasa mir ziemlich ohne jegliches Gefühl rüber, genauso wie Sanae. Das gefiel mir persönlich nicht so sehr. War es jetzt das letzte Kapitel?
Naja, bis zum leten Kapitel gefiel mir die FF eigentlich sehr, schade wegen diesem abrupten Ende dann.

Lg.
Von:  Kittykate
2008-08-03T07:39:53+00:00 03.08.2008 09:39
also hab mir jetzt alles durchgelesen und finde deinen Schreibstil super. Mach bitte weiter so! :)
Es ist gemein dass Tsubasa verachtet wird nur weil er sich Gedanken um seine Freunde und die Mannschaft gemacht hat. Auch wenn es nicht richtig ist alle anzulügen irgendwo, zumindest ein bisschen, verständlich.
Zu Sanae und Tsubasa: die sind soooo süß! Schade nur dass er es einfach nicht kapiert, dass eine Beziehung aus Kompromissen besteht. Seine letzten Worte sind richtig mies gegenüber Sanae und ich würde mich an ihrer Stelle daraufhin ernsthaft fragen was mich an dem Typen hält ;)

Super, super und bitte weiter so! :) :) :)
Von:  Dragonohzora
2008-07-13T13:13:08+00:00 13.07.2008 15:13
oO Ok, meiner Meinung anch übertreiben alle maßlos, alle tun ja so, als ob sie noch nie Fehler im leben gemahct hätten udn so schlimm fand ich siene schwindekeien nun auch nicht. ich finde es ganz schön traurig von sanae das sie nicht 100% ihm den Rücken stärkt, mehr als traurig.
Die ganze Manschaft sollte sich schämen-.-

Tsubsas hat nicht egoistisch gehandelt sondern, im sinne der Manschaft, er wollte erstens nicht, das die manschaft verliert udn hat sich im Grudne doch nur selber geschadet. Und wzeietsn wollte er nicht, das sich jemand sorgen um ihn amcht udn mal ehrlich. Tsubasa hat doch schon immer evrsucht seine verletzungen zu verbergen, das ista lso nicht mal so untypisch für ihn.

Schreib schnell weiter, aber Tsubasa sollte auf jedenfall roberto von den ereignissen erzählen.

Was Misa vorhat, weiß ich nicht so recht zu beurteilen. Möchte sie Tsubasa als versuchsobject benutzen? na ob das Tsubasa zusagt? da bin ich denn mal egspannt.

Schreib schnell weiter

Lg^^

PS: Vielen dank fürs bescheid sagen^^
Von:  sandy_sweet85
2008-07-13T11:32:16+00:00 13.07.2008 13:32
Bin total gespannt, wie es weiter geht! Bitte schreib ganz schnell ein neues Kapitel! Finde die Story echt total gut und mal ganz was anderes!


Von: abgemeldet
2008-06-28T12:23:20+00:00 28.06.2008 14:23
Ach der arme tsubasa, er ut mur csherkluch leid, er hat das doch im endeffekt nur für die Mannschafft getan, klare swar falsch, aber seien wir doch ehrlich,es war aj nicht das erste mal das er eine verletzung verschleiert hat udn das anae so wütend auf ihn ist, ist so untypisch, sie war doch sonst auch immer da, egal wie blöd er sich benommen hat.

Und das mit dem vorgeführt, anae hätte ja auch etwas sagen können, ich glaube tsubasa war da eh nicht er sleber udn hat nichst mitbekommen.

Ich hoffe das tsubasa sich einfach ebssert udninder zukunft nichst dergelichen mehr anstellt und hoffentlich ist seien kariere nun nicht dahin, das würde ihn in ziemlich tiede depressionen stürzen.
Von:  Dragonohzora
2008-06-25T06:24:15+00:00 25.06.2008 08:24
Also jetzt sidn sie aber alle ein wenig zu hart-.- Ryo übertreibt ganz schön.

ich hofef sanae steht ihm jetzt aber trotzdem bei, immerhin geht ihm nich gut, hoffentlich hat das keuine Auswirkungen auf seine Zukunf? wie konnte er sich nur etwas selber spritzen-.-

Ein aufreibendes Kapitel

schreib ganz schnell weiter

Lg^^
Von: abgemeldet
2008-06-16T21:26:38+00:00 16.06.2008 23:26
Also die Story ist bisher wirklich sehr interessant. Ich bin irre gespannt, wies weiter geht und ob Tsubasa Sanae vielleicht doch noch einweiht. Besser wärs auf jeden Fall!
Hoffe du schreibst schnell weiter!

LG
butterfly81
Von: abgemeldet
2008-06-16T20:52:33+00:00 16.06.2008 22:52
hey supi, das es so schnell wieter gehtXD Oh man Tsubasa und Alkohol? na ein Glück das seine mutter ihm nicht selber spielverbot gegeben hat, aber Sanae sollte dich iregdnwie spüren was mit Tsubasa los ist udn nicht so iengeschnappt reagieren-.-, er wear ja schließlich nicht aufdringlich zu ihr.

es war afösch alkohol zu trinken,aber es hat ihm für den moment geholfen, dre arme-.-, er sollte sich bis zu spiel mit dme Traning zurückhalten, das wäre betsimmt besser und schonender gewesen.

man, du schreibst echt super, mach bitte genau so schnell weiter. ich bin neugierig was tsubasa nun macht? kann er nicht Sanae einweihen? Sie würde ihn doch bestimmt irgendwie unterstützend zur seite stehen können.

Nur weiter so

Lg^^
Von: abgemeldet
2008-06-15T14:13:06+00:00 15.06.2008 16:13
hallo, de FF gefällt mir bis jetzt sehr gut, war ja klar, das tsubasa alles tut damit er spielen kann, aber Sanae kann er doch zumindest einweihen^^, allerdinsg was mir aufgefallen ist. Der sportarzt heisst Dr. Nakata udn nicht Naragawa^^

Ich hoffe sehr schnell bald weiter lesen zu können, mal sehen wie sehr sich Tsubasa bald ins ienen lügengeschichten vertsrickt^^. sanae ist ja auch nicht gerade dumm, sie kennt ihn doch^^

Lg^^


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