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Ruka´s Piratenbande

von

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neue Schwierigkeiten

Nun waren Ruka und ihre drei Mitreisenden schon einige Tage auf dem Meer. Die Stille war zwar schön, aber es war auch langweilig. Besonders hart fand es Leo. Er war es gewohnt, immer durch sein Dorf gescheucht zu werden. Und überhaupt viel mehr herum zu rennen. Zwar war das Schiff recht groß, aber nicht für´s Austoben bestimmt.
 

“Mir ist so langweilig.“ jammerte der Zimmermann und hing dabei halb über die Reling.
 

“Dann mach irgendetwas.“ sprach Ruka.
 

Zwar trainierten sie jeden Tag fleißig, aber mit der Zeit wird auch das zur Routine. Izumi und Troy stören sich nicht an der ruhigen Lage. Troy mag sowieso keine Kämpfe, daher ist es ihm so recht. Und Izumi. Izumi liest oft und zeichnet Karten. Nun kommt sie endlich aus ihrem Zimmer heraus.
 

Sie schaut auf ihrem Kompass, welcher ihr um den Hals hängt und sagt dann “Wir kommen zu einer Insel. Es ist nicht mehr weit.“
 

“WIRKLICH?“ fragte Leo interessiert.
 

“Ja. In Kürze sollten wir die Silhouette sehen können.“ zeigte sie nach vorn.
 

Alle Anwesenden wandten sich in die Richtung, in der der Finger zeigte. Und in der Tat, langsam konnte man eine Inselsilhouette am Horizont erkennen. Es schien, als würde sie aus dem Meer auftauchen. Dort lag also ihr nächstes Ziel. Lebensmittel und alles hatten sie zwar noch reichlich an Bord, aber die Beine konnten sie sich allemal vertreten.
 

Nach etwa einer Stunde kamen sie endlich auf der Insel an. Sie legten bei einer felsigen Stelle, nahe der nächsten Stadt an. Dann gingen sie zusammen in die Stadt. Dort erfuhren sie, dass es in der größten Stadt auf dieser Insel eine Marinebasis gab.
 

“Wir scheinen die Marine irgendwie magisch anzuziehen.“ schlussfolgerte Ruka.
 

Die anderen konnten ihr nur zustimmen. Sie schienen die Marine wirklich anzuziehen. Immerhin waren sie schon auf genügend Inseln, die eine Basis der Marine besaßen. Zwar waren es nicht viele Inseln, aber für diese Zeit war es doch ziemlich viel. Und der Zufall spielte auch noch mit. Eigentlich hat man nicht das Glück, hintereinander Inseln anzusteuern, auf der die Marine einen Sitz hat.
 

Aber keiner von ihnen ließ sich entmutigen. Nur Troy machte sich etwas Sorgen, obwohl er das eigentlich nicht müsste. Er war ein Geist und sowieso schon tot. Ihm müsste das kein bisschen stören. Die Marine kann ihn nicht verletzen. Aber er war doch besorgt, um seine Freunde.
 

Auch diese Insel wollten sie erkunden. Daher mussten sie früher oder später sowieso in die Stadt mit der Basis. Nachdem sie die Insel durch hatten, war es Abend und sie kehrten wieder auf ihr Schiff zurück. Auch wenn die Marine auf dieser Insel ist konnten sie gut schlafen. Nur Troy, der wieder Wache hielt, war etwas besorgt. Aber in der Nacht passierte nichts.
 

Am nächsten Morgen gingen sie nach dem Frühstück in die größte Stadt auf der Insel. Die Leute gestern nannten sie Kalaiko. Dort war auch die Basis der Marine. Aber heute wollten sie keinen Stress. Möglichst jeden Kampf und jede Konfrontation aus dem Weg gehen. Aber eins konnte sich Ruka nicht nehmen.
 

Sie wollte die Marine schädigen. Aber wie? Als sie so beim gehen überlegte, fiel ihr Augenmerk auf ein Schiff, welches im Hafen stand. Es war ziemlich groß. Wenn sie dieses Schiff verlieren würden, würde die Marine einen ziemlichen Rückschlag erleben.
 

Sie und die anderen schlichen zum Schiff hinüber. Ruka entschied sich, dieses Schiff zu kapern. Wie es für einen Piraten üblich war. Nur um die Marine zu ärgern. Nur um sie zu schädigen. So warteten sie bis keiner von der Marine zu sehen war und dann schlichen sie schnell auf das Schiff. Doch sie dachten nur, dass alle waren sind. Sie wurden von einige Leute gesehen und diese stellten sie zur Rede.
 

“Was macht ihr da? Zivilisten dürfen nicht auf das Schiff!“ rief einer der Männer.
 

“Wir halten sie auf! “ sagte Izumi zu Ruka und zerrte Leo mit sich.
 

Verständlich nickte sie und ging dann mit Troy weiter. Sie holten den Anker ein und setzten die Segel. Auf dem Schiff waren nicht viele Soldaten. Nur wenige, als diese aber Ruka sahen, ergriffen sie die Flucht. Scheinbar kannten sie die junge Frau und wussten um ihre Kraft.
 

Dann aber kam ein großer Mann. Er hatte kurze blonde Haare. Sein Marinemantel hing ihm über die Schultern und seine muskelbepackten Arme waren wegen des kurzen weißen Shirts hervorragend zu sehen. Er stellte sich Ruka in den Weg.
 

“Was wollt ihr hier? Nur die Marine hat auf diesem Schiff Zutritt.“
 

“Wie wollen das Schiff kapern.“ lächelte Ruka ihn frech ins Gesicht.
 

“Das wäre ja noch schöner. Ich werde euch aufhalten. Ich lasse nicht zu, dass du mein Schiff kaperst!“
 

Er holte zu einem Schlag aus, dem Ruka aber grazil auswich. Ihr rechter Arm tauchte sich in Flammen und Ruka rannte auf den Offizier zu. Sie schlug ihm direkt auf die linke Backe. Doch der Mann blieb stehen und gab Ruka einen gewaltigen Schlag in den Magen. Der Schlagabtausch war im ganzen Hafen zu hören.
 

Zwei junge Männer, die noch auf dem Schiff waren, kamen hinaus. Der eine war braun gebrannt, hatte dunkelbraune Haare und trug eine Sonnenbrille. Der andere hatte einen Zopf, trug eine Schürze und ein Schwert. Im Gegensatz zu seinem Nachbar war er richtig blass.
 

“Du solltest besser aufgeben!“ brüllte der eine zu Ruka.
 

“Ja. Admiral Wolfa ist einer der stärksten Männer bei der Marine! Sei vernünftig und ergreif die Flucht!“ rief der blasse Mann ihr zu.
 

“Ich denke ja nicht daran aufzugeben und zu flüchten! Ich werde ihn besiegen!“
 

“Aber er ist ein Admiral! Sei vernünftig!“ brüllten sie zugleich.
 

Aber der Blick des vor Ruka stehenden Marineoffiziers brachte die beiden zum schweigen. Er musste wirklich stark sein, wenn schon ein Blick solche Angst auslösen kann. Zwar kannte sich die junge Frau hervorragend in der Marine aus, dennoch wusste sie nicht, wer alles so stark sein soll. Sie ließ sich nicht von dem Blick, den der Admiral auch nun auf sie warf, unterkriegen.
 

Wieder holte der große Mann vor ihr zum Schlag aus. Ruka konnte die Attacke gerade so abwehren. Sie hielt mit aller Kraft gegen die Faust des Mannes. Der Druck, der von ihm ausging, war enorm. Aber die Willenskraft macht einen stärker und so schaffte sie es, die Faust in eine andere Richtung zu lenken.
 

Als der Mann zur Seite fiel, nahm sie die Chance wahr und schoss einen gewaltigen Feuersturm auf ihn los. Der Offizier griff mit der linken Hand nach seinem Umhang und wehrte mit diesem die Feuerwand ab. Der Mantel fing Feuer und sackte langsam zu Boden.
 

Die Feuerstreifen, die an dem Offizier vorbei gingen, klebten sich an das Holz und färbten dieses schwarz. Binnen weniger Minuten loderte das ganze Schiff in hellem Feuerrot. Alle Soldaten an Bord retteten sich an Land, indem sie ins Wasser sprangen. Nur Ruka und der Admiral standen sich in Mitten der Feuerhölle, gegenüber.
 

Jeder hatte einen Blick im Gesicht, mit dem man einem anderen das Blut in den Adern gefrieren ließe. Doch weder der Admiral, noch Ruka ließen sich vom Blick des jeweils anderen einschüchtern. Sie standen sich starr gegenüber.
 

Ein leichtes Kackgeräusch des Hauptmastes läutete den Kampfbeginn ein. Ein fixer Schlagabtausch erfolgte. Jeder traf einige Male und andere wiederum wurden abgewehrt. Jeder Schlag wurde mit einer Kraft ausgeführt, die Holz locker splittern ließ. Der Admiral hatte genau wie Ruka eine Teufelsfrucht gegessen. Es war bei ihm die Schakal-Frucht.
 

Dadurch konnte er sich in einen Schakal verwandeln und seine Schläge und Tritte wurden noch stärker. Aber Ruka ließ sich nicht entmutigen. Sie kämpfte tapfer weiter. Sie an Bord und ihre Freunde und Kameraden an Land.
 

Leo und Izumi hielten die Soldaten davon ab, dem Admiral zur Hilfe zu kommen. Nach dem Training der letzten Tage, wurden sie locker mit der Menge an Menschen fertig. Der Bumerang Izumi´s hatte ein Seil an seinem Ende und damit konnte sie die Soldaten fesseln. Leo kämpfte mit seiner Teufelskraft. Bedauerlicherweise hatte er sein Zimmermannswerkzeug auf ihrem Schiff liegen lassen und konnte so nicht damit kämpfen.
 

Dann wurde er von einigen Soldaten immer mehr in die Ecke gedrängt. Verzweifelt sah er sich um und entdeckte seine Rettung. Zimmermannswerkzeug. Zwar hatte er in den letzten Tagen fleißig mit seiner Teufelskraft geübt, aber noch war er nicht stark genug, um es mit mehreren Gegnern aufzunehmen. Dafür aber konnte er hervorragend mit seinem Werkzeug kämpfen. Er griff nach den Waffen und sein Kampfes- und Siegeswille entflammte erneut.
 

Mit schnell und präzisen Schnitten und Schlägen ließ er die Gegner hinter sich fallen. Er kam Izumi zur Hilfe. Kurz drehte er sich zum Schiff, um zu sehen wie weit Ruka schon war. Der Atem stockte ihm. Leo konnte seinen Augen kaum glauben.
 

Das Schiff war einige Meter vom Ufer abgetrieben und die Flammen umrahmten das ganze Schiff. Die Rauchschwaden gingen einige hundert Meter in die Höhe. Der Himmel über der Stadt verdunkelte sich zusehends. Ein Schlachtfeld wie aus dem Bilderbuch. So war es auch vor einigen Jahren. Es sah genauso aus wie es der alte Mann, bei dem er in der Lehre war, immer erzählt hatte. Solche Szenarien gab es früher öfter. Früher, als es noch wesentlich mehr Piraten gab.
 

Doch Leo hatte keine Zeit, um ihr zur Hilfe zu eilen. Er wurde wieder von den Soldaten angegriffen. Er musste sich wehren, um nicht gefangen genommen zu werden. Egal, wie sehr er Ruka helfen wollte, die er bewunderte, er konnte es nicht. Um die Bande nicht in Schwierigkeiten zu bringen, um keine Last zu sein musste er kämpfen und konnte ihr nicht helfen.
 

Auf dem Schiff ging der Kampf noch immer weiter. Der Admiral verfolgte Ruka in seiner Schakalgestalt. Diese wich ständig mit gewaltigen Sprüngen aus. Immer wieder ließ sie Flammenstöße auf ihn hernieder hageln. Zwar wurde er langsam schwächer, aber nur langsam. Er ergriff Ruka an der Hüfte.
 

Sie aber wusste sich zu helfen. Sie schlug ihre Handflächen auf die Fellhand ihren Gegners und setzte es in Flammen. Schreiend vor Schmerzen ließ er von ihr ab. Dann startete sie einen weiteren Angriff. Mit Feuerkugeln an jeder Hand raste sie auf ihn zu und brannte ihm das Fell auf seiner Brust weg. Der Schmerz war so gewaltig, dass er auf den Rücken fiel und sich krümmte.
 

Doch keine drei Sekunden vergingen und er sprang auf und landete auf seinen Pfoten. Böseartig schaute er sie an. Die Wut entbrannte in seinen Augen. Er stieß ein lautes Kampfgebrüll aus und stürzte sich auf die junge Frau.
 

Diese aber konnte im allerletzten Moment ausweichen. Ruka spürte, wie ihr die Energie ausging und ihr Körper an seine Grenzen stieß. Aus diesem Grund konnte sie auf den nächsten Angriff erst später reagieren. Zwar konnte sie noch einmal ausweichen, aber seine Klauen hinterließen schwere Kratzer an ihrer Hüfte.
 

Tropf, tropf. Kleine Tropfen des roten Lebenssaftes fielen auf den Holzboden des Schiffen herunter. Die Wunde blutete. Ruka legte eine Hand über diese Wunde, um die Blutung etwas zu stoppen. Mit der freien Hand ging sie zum finalen Angriff über.
 

Auch ihr Gegner, der Offizier, der Admiral, war völlig erschöpft. Er stand noch aufrecht, aber sein Körper zitterte durch die ungewohnte Anstrengung. Es war nicht mehr viel von seiner Kraft übrig. Nur mit starkem Willen konnte er sich auf den Beinen halten.
 

Die freie Hand der jungen Frau richtete sich nach oben in den dunklen Himmel. Ihre offene Handfläche zum Himmel gerichtet. Die Haare des Admirals richteten sich leicht auf. Die Umgebung war voller Spannung. Ruka rief einen Blitz herbei.
 

Mit lautem Getöse und einem unglaublich gewaltigen Rumms krachte der Blitz auf das Schiff. Er war so stark, dass er ein Loch in das Schiff bohrte und Wasser eindrang. Die Spannung, die beim Einschlag des Blitzes über das Deck rannte, gab dem Offizier den letzten Rest. Ohnmächtig fiel er nach hinten und bewegte sich nicht mehr. Er war besiegt.
 

Schnell stieg das Wasser und zog das Schiff in die Tiefe des Hafens. Auf dem Schiff gab es kein Rettungsboot mehr, auf welches sich Ruka hätte retten können. Alles wurde von den Flammen verschlungen oder durch den Blitz in Einzelteile zersprengt. Ruka bekam daraufhin etwas Panik, weil sie nicht fliehen konnte.
 

“WAS MACH ICH DENN JETZT NUR??!!!“ schrie die junge Piratin ganz aufgeregt und hektisch auf dem untergehenden Schiff. Auf einmal griff ihr jemand an ihre Schulter woraufhin Ruka mächtig zusammenzuckte.
 

´Der Admiral konnte es doch nicht sein … Immerhin habe ich ihn doch … oder etwa doch nicht ..?´ waren ihre Gedanken als sie sich langsam umdrehte.
 

“Wir müssen schnell weg hier!“ rief Troy panisch.
 

Ruka atmete auf. Es war nur Troy, der als einziger noch auf dem Schiff war. Sie sah Troy mit beruhigendem Blick an, sodass er nicht mehr ganz so viel Angst hatte. Denn Angst konnten sie nun gar nicht gebrauchen. Immerhin wusste Ruka ganz genau, dass sie nicht schwimmen konnte und somit im Nachteil war. Ganz anders als Troy. Dennoch ging sie zur Reling und schaute von dort an Land. In den Hafen. Sie schaute zu ihren Freunden. Diese kämpften noch immer gegen die Soldaten der Marine. Auch die zwei Männer, die sie vorhin auf dem Schiff sah, kämpften gegen die Marine. Ein seltsamer Anblick, da sie eigentlich nicht zu ihrer Mannschaft gehörten.
 

Plötzlich gab es an Bord einen heftigen Ruck und Ruka verlor ihr Gleichgewicht, woraufhin sie ins Meer stürzte.
 

“RUKAA!“ brüllte Troy panisch.
 

Jeder im Hafen hatte es gehört. Aber keiner wusste genau woher der Schrei kam. Niemand außer der jungen Frau war im Wasser. Woher kam also der Schrei. Doch niemand hatte die Zeit, um sich darum Gedanken zu machen. Sie mussten gegen die Feinde kämpfen. Nur Leo und Izumi wussten, wer eben den Namen ihres Käpt´n gerufen hatte.
 

Ruka planschte im Wasser umher und versuchte sich dadurch über der Wasseroberfläche zu halten. Troy griff immer wieder nach ihrem Arm. Doch dauernd rutschte er weg. Nachdem er ihren Arm gepackt hatte und festhielt, zerrte er an diesem. Doch er schaffte es nicht, sie aus dem Wasser zu zerren. Er war ein Geist und darum zu schwach. Er hatte keine Möglichkeit sie zu retten.
 

Im Hafen machte es dann PLATSCH. Jemand war ins Wasser gesprungen. Dann kam diese Person auf die beiden zu geschwommen. Es war der Mann mit der Sonnenbrille. Auch jetzt trug er sie noch. Als er bei Ruka und Troy ankam, schnappte er sie und zog die Frau an Land. Er schwamm vom Hafen weg. Weg von der kämpfenden Menge.
 

Leo, Izumi und der Kerl mit der Schürze gingen in ihre Richtung, rückwärts. Sie kämpften trotzdem weiter gegen die Soldaten. Als der Mann mit Ruka an Land kam, machte Troy sich sichtbar.
 

“Wie geht es ihr?“ fragte der Geist verzweifelt.
 

Ein kurzer Blick des Mann auf Ruka reichte für ihn aus, um sagen zu können, wie ihre Situation im Moment ist.
 

“Sie ist schwer verletzt. Sie muss sofort behandelt werden.“ Dann wandte er sich den Kämpfenden zu. “Hey, Yuto! Ich brauche meinen Koffer!“
 

Der junge Mann mit dem Pferdeschwanz reagierte auf diese Aufforderung. Er rannte der Soldatenmenge entgegen und wich dieser gekonnt aus. Auf der anderen Seite des Hafens angekommen, griff er nach einem Koffer und machte sich auf den Rückweg. Einige Soldaten wollten ihn nicht durchlassen, so schubste er sie oder besiegte sie. Je nachdem wie sehr sie sich ihm in den Weg stellten.
 

Noch einige wurden von ihm in die Luft geworfen und schon war er wieder zurück. Schnell übergab er den Koffer an dem Mann mit der Sonnenbrille. Dieser nahm den Koffer dankend ab und öffnete ihn. Im Inneren des Koffers waren Verbandsmaterialien und Medikamente. Alles in diesem Koffer gehörte zu den Untensielen eines Arztes.
 

Der Mann mit der Brille holte Verbandsmaterial heraus, reinigte die Wunde und verband diese. Nun öffnete Ruka ihre Augen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht richtete sie sich auf und sah wie viele Soldaten noch kämpften. In der Ferne des Hafenbeckens schwamm ein Soldat und hiefte den Admiral mit sich an Land.
 

“Wir müssen schnell verschwinden.“ stellte Ruka schwer atmend fest.
 

“Du kannst nicht gehen! Du bist zu schwer verletzt!“
 

“Das ist egal. Wir sind zu erschöpft, um das noch länger durchzuhalten. Ich kann ihnen nicht zumuten, all ihre Kraft zu verschwenden. Wir müssen zurück auf unser Schiff.“
 

“Habt ihr einen Arzt an Bord?“ fragte der Mann mit der Brille nun.
 

“Nein.“
 

“Dann lass ich dich nicht gehen! Du musst behandelt werden!“
 

“Ich komm schon klar. Ist nicht besonders schlimm.“
 

“Und ob das schlimm ist! Die Wunde ist tief! Du hast Glück, dass keine Organe beschädigt wurden! Ich lasse dich nicht ohne Arzt gehen!“
 

“Das ist dein Pech. Ich gehe. Ob es dir passt oder nicht.“ Schnaufte sie schwer.
 

Sie wollte es zwar nicht zugeben, aber die Wunde war wirklich schwer. Sie hatte Schwierigkeiten beim aufstehen. Eigentlich musste sie wirklich von einem Arzt behandelt werden. Aber es war wichtiger nun von hier zu verschwinden. Wenn sie es nicht tun würden, würde die Marine sie früher oder später festnehmen. Das wollte sie ihren Freunden nicht antun.
 

“Wir gehen jetzt!“
 

Der braungebrannte Mann seufzte nur und schüttelte unverständlich den Kopf.
 

“Also gut. Dann komme ich mit. Ich kann dich nicht allein mit dieser Wunde lassen.“
 

“Von mir aus. Solange wir nur endlich verschwinden.“ erklärte sich Ruka einverstanden.
 

Zusammen mit den beiden jungen Männern rannten sie zurück zu ihrem Schiff. Ruka wurde von dem Mann mit der Brille getragen. Auf dem Schiff angekommen, legten sie sofort ab. Izumi setzte die Segel und Leo holte den Anker ein. Troy zeigte dem scheinbaren Arzt das Zimmer von Ruka. Dort angekommen legte er sie aufs bett und verarztete ihre Wunde vernünftig.
 

Die Zeit verging und Leo, Izumi und der Kerl mit der Schürze warteten in der Küche auf eine Nachricht. Troy blieb zusammen mit dem Arzt bei Ruka. Diese wachte dann auf und sah sich um. Sie war hell wach und schaute sich im Zimmer um. Nun entdeckte sie Troy und den Mann mit der Brille.
 

“Was macht ihr hier?“
 

“Wir haben auf dich aufgepasst.“ lächelte der Mann.
 

“Ein Glück! Es geht dir wieder gut. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.“
 

Als Troy das sagte, liefen ihm einige Tränen über das Gesicht. Er dachte eigentlich nicht, dass er noch einmal in der Lage wäre zu weinen. Aber er war es doch. Ein erleichtertes Lächeln legte sich über sein Gesicht. Ruka schaute den Mann an und dieser nickte zustimmend.
 

Nun setzte sie sich hin. Ein stechender Schmerz war zwar noch vorhanden, aber man konnte damit leben. Die Wunde ist in der kurzen Zeit sehr schnell verheilt. Zwar war sie noch nicht ganz weg, aber bewegen konnte Ruka sich schon. Sie stand auf und ging, mit den beiden aus ihrem Zimmer, zu den anderen.
 

Als sie Ruka sahen, standen sie auf.
 

“Wie geht es dir?“ wollte Leo besorgt wissen.
 

“Gut. Ich habe kaum noch Schmerzen.“ scherzte sie.
 

“Wie es aussieht, müssen wir euch bei der nächsten Insel absetzen.“ bemerkte sie noch.
 

“Das ist nicht nötig. Wir beide möchten mit euch kommen.“ entgegnete ihr der Mann mit dem Zopf.
 

“Wirklich? Aber wir sind Piraten. Meint ihr, ihr könnt unter einem Piraten segeln und selbst zu einem werden?“
 

“Na aber sicher. Wenn man es bei der Marine schafft, dann sicher auch bei Piraten.“ lachten die beiden.
 

“Wie heißt ihr eigentlich?“ fiel es Izumi gerade ein.
 

“Ich bin Kevin.“ stellte sich der braungebrannte Mann mit der Brille vor.
 

“Und mein Name ist Yuto.“ sagte dann der mit dem Zopf.
 

“Sehr erfreut. Ich bin Ruka, die Kapitänin dieses Schiffes. Der Junge hier ist Leo, er ist der Zimmermann. Daneben steht Izumi. Sie ist unsere Navigatorin. Und der hier ist Troy. Zusammen sind wir die Marine-Piratenbande.“
 

Kevin und Yuto sahen Troy etwas genauer an.
 

“Du bist wohl ein Geist.“ stellte Kevin fest.
 

“Ja, das bin ich.“ lächelte Troy.
 

“WAS?! Ein Geist? Aber es gibt doch keine Geister!“ rief Yuto erschrocken.
 

“Doch es gibt sie. Sieh ihn doch mal an. Er sieht eindeutig wie ein Geist aus.“ meinte Ruka frech.
 

Dann knurrte ihr Magen laut. Sie bekam Hunger. Der Kampf hatte sie zu sehr erschöpft und ihre Kräfte verbraucht. Nun schrie ihr Magen nach Energie.
 

“Wir brauchen dringend einen Koch.“ stellte Izumi fest.
 

“Wir haben doch Leo!“ lachte Ruka leicht. “Und außerdem kann ich auch kochen.“
 

Kevin und Yuto guckten etwas entsetzt, als die anderen 3 sich darüber aufregten.
 

“Ich kann doch was kochen.“ schritt Yuto ein.
 

“Du? Bist du denn Koch?“
 

“Ja. Ich bin Schwertkämpfer und Koch.“
 

“Das ist ja hervorragend. Dann mach mal etwas tolles zum Essen. Ich verhungere schon.“ freute sich Ruka.
 

Nun hatte die Mannschaft wieder zwei Mitglieder mehr. So konnten sie sich zur Grand Line aufmachen. Endlich würde Ruka ihrem Ziel ein großes Stück näher kommen. Aber noch waren sie weit weg vom Rivers Mountain. Alle nutzten die Zeit um an Bord zu trainieren.
 

Yuto räumte die Küche seinen Vorstellungen entsprechend um. Und Kevin beschlagnahmte eines der zahlreichen Zimmer als sein Behandlungszimmer, in dem er Medikamente herstellte und das Verbandszeug aufbewahrte. Die beiden bekamen auch ein Zimmer, dass sie sich selbst aussuchen durften. Wie auch schon Izumi durfte jeder einmal Ruka wecken gehen. Aber nachdem sie erfolglos waren, übernahm Izumi diese Aufgabe. Morgen für Morgen.
 

Einige Zeit später kam ein Postvogel über dem Schiff vorbei. Er flog hinunter und überreichte Izumi einen Brief. Dieser war an Ruka adressiert. Verwundert über diese plötzliche Post aus dem South Blue, ging sie zu Ruka und gab ihr den Brief. Auch die anderen bemerkten es und wunderten, von wem sie einen Brief bekommen würde.
 

Ruka nahm ihn freundlich dankend ab und ging in eine ruhige Ecke. Sie wusste nicht, von wem der Brief war. Wen kennt sie denn aus dem South Blue? Ihr wollte kein Name einfallen. Plötzlich bemerkte Ruka, dass die anderen ihr folgten. Leicht schmunzelnd ging sie auf die Aussichtsplattform, um dort ihre Ruhe zu haben.
 

Dort angekommen, las sie sich dann den Brief durch.
 

Liebe Ruka,
 

Endlich habe ich es geschafft. Ich bin Piratin. Und ich habe auch schon einige Mitglieder. Sie sind zwar alle etwas seltsam. Aber nicht sehr viel mehr als ich. Ich muss auch zugeben, dass ich wirklich beeindruckt bin, wie viele sich einverstanden erklären, ein Piratenleben zu führen. Noch dazu in solch einer schwierigen Zeit für Piraten.
 

Mein neustes Mitglied heißt Edward, er ist Koch. Und ein ausgezeichneter noch dazu. Er sagte mir, er habe im West Blue einen kleinen Bruder. Er soll bei der Marine arbeiten. Vielleicht triffst du ja mal auf ihn. Dann versprich mir, ihn nicht zu sehr zu verprügeln.
 

Wie dem auch sei. Wir segeln noch etwas hier im South Blue herum und dann machen wir uns auf zur Grand Line. Dann bin ich meinem Ziel auf einen Schlag viel näher. Ich hoffe, wir treffen dort bald aufeinander.
 

Hoffentlich hast du auch schon eine gute Mannschaft zusammen. Ich wünsche es dir jedenfalls.
 

Liebe Grüße
 

Sen
 

Mit einem Lächeln legte Ruka den Brief beiseite. Es ist lange her, dass sie von Sen einen Brief bekommen hat. Nun weiß sie, dass sie nicht mehr die einigste Piratenbande sind. Auch Sen hat es geschafft. Ruka hoffte auch, dass sie sich irgendwann auf der Grand Line begegnen. Es wäre wirklich schön.
 

“Bist du neugierig?“ fragte sie plötzlich.
 

Troy erschien nun neben ihr. Sie hatte seine Anwesenheit gespürt und ihn nun enttarnt.
 

“Ich wollte nur sehen, wer dir geschrieben hat. Es muss ein guter Brief gewesen sein.“
 

“Wie kommst du denn darauf?“
 

“Weil du lächelst.“
 

“Du hast recht. Das ist ein Brief von meiner Brieffreundin aus dem South Blue.“
 

“Ach so. Weiß sie denn, dass du Piratin bist?“
 

“Ja. Sie hat mir geschrieben, dass sie es auch endlich ist. Wir haben uns versprochen, dass wir einmal Piraten werden. Jetzt sind wir es.“
 

“Hast du sie denn jemals getroffen?“ wollte Troy nun wissen.
 

“Ja. Aber da waren wir noch sehr klein. Ich glaube, da war ich gerade 8 Jahre alt. Aber wir haben uns die ganzen Jahre über geschrieben.“
 

Dann begab sich Ruka wieder nach unten und erklärte ihnen von wem der Brief ist. Die anderen freuten sich für Ruka. Aber nun machten sie sich auf zum Rivers Mountain, dem Eingang zur Grand Line.



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