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Wie Erdbeeren im Schnee

NejiTen
von

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Kapitel 2

„Und was hat dich in diesen Zug verschlagen“, fragte sie ihr Gegenüber und neuer Reisebegleiter neugierig und begann gleichzeitig in seiner Tasche zu wühlen.
 

„Eine Geschäftsreise und ein Urlaub“, antwortete sie und versuchte dabei ein Lachen zu unterdrücken, denn nun hatte er sein Gesicht vollends in die Tasche getaucht, so dass weder seine Augen noch seine Nase zu sehen waren. Sie war zu gespannt, was er dort so wichtiges suchte. „Ich hatte ein paar Tage frei und nun bin ich wieder auf dem Rückweg“, führte sie ihre Antwort weiter aus.
 

„Dasch ischt intereschant, erzähl mal weiter“, kam als genuschelte – sein Mund war jetzt auch tief in der Tasche vergraben – Entgegnung von ihm, zum Zeichen, dass er immer noch zuhörte.
 

„Verrat lieber was du dort suchst, vielleicht kann ich ja helfen“, bot sie ihre Unterstützung an.
 

„Nischt nötig, ich habsch gleich…Da!“ Mit einem Grinsen tauchte er wieder aus seiner Tasche hervor. Neugierig beugte Tenten sich vor um diese Besonderheit zu erkennen, für die er sich solch große Mühe gemacht hatte, um sich dann wieder enttäuscht zurück zu lehnen.
 

„Die ganze Arbeit nur für Essen?“
 

„Hey, sag nichts gegen mein Essen. Das wurde extra nur für mich zubereitet. Ich krieg auf Bahnfahrten immer Hunger. Das wäre eine Katastrophe gewesen, wenn es nicht da gewesen wäre“ erklärte er ihr lachend.
 

Ihr Blick fiel auf den goldenen Ring an seiner rechten Hand. „Deine Frau muss ganz schön große Mühe mit dir haben“, bemerkte sie mit einem Schmunzeln.
 

„Meine Frau?“ Sein Blick folgte ihren und blieb an dem Ring hängen. „Ach so, ich hab mich schon gewundert, ich bin nicht verheiratet, noch nicht. Das ist mein Verlobungsring“, erklärte er ihr mit einem gewissen Stolz.
 

Nun konnte sie nicht anders als zu grinsen. „Den Verlobungsring trägt man hier aber eigentlich an der linken Hand.“
 

„Wirklich?“, fragte er skeptisch. „Na, dann muss ich mich ja nicht mehr wundern warum sie mich heute Morgen so komisch angeschaut hatten. Ich dachte das wäre egal. Es ist anscheinend gar nicht so einfach wie ich dachte.“ Seufzend zog er sich den Ring vom Finger und steckte ihn dann auf den Finger an der linken Hand.
 

„So wichtig ist es auch wieder nicht, es ist nur eine veraltete Tradition“, versuchte sie ihn wieder etwas aufzumuntern. „Wie hast du deine Verlobte denn kennen gelernt?“, fragte sie schnell, um auf ein anderes Thema abzulenken. Es schien auch zu klappen, denn nun zeigte sich wieder ein breites Grinsen auf seinem Gesicht.
 

„Das war vor zwei Jahren. Sagen wir mal, ich bin aus Versehen in sie gerannt. Na, irgendwie sind wir dann ins Gespräch gekommen und haben uns dann weiter getroffen, als Freunde, bis ich Trottel dann irgendwann endlich bemerkt habe, dass ich mich in sie verliebt hatte. So war das, unsere erste Begegnung.“
 

Nachdem er seine Erklärung beendet hatte, begann er vorsichtig sein Essenpaket auszupacken und sich den Inhalt genüsslich in den Mund zu stopfen, was eine weitere Unterhaltung natürlich verhinderte, obwohl, bei ihm es hätte es sie auch nicht gewundert, wenn er weiter geredet hätte.
 

Tentens Blick wanderte nun zum Fenster und sie betrachtete mit einem leeren Ausdruck auf dem Gesicht die Landschaft. Die erste Begegnung. Sie war die ganze Zeit abgelenkt gewesen, aber dieser Satz ließ sie wieder an ihn denken, obwohl sie es nicht wollte. Sie konnte sich noch gut erinnern an ihre erste Begegnung. Es war ein sonniger Tag im Frühling, vor ziemlich genau zwölf Jahren.
 

~~~~

„Bist du Neji Hyuuga?“, mit wütenden Blitzen, die förmlich aus ihren Augen zu springen schienen funkelte ein junges Mädchen den vor ihr stehenden, um etwa einen Kopf größeren, Jungen böse an. Dieser schaute etwas irritiert auf die kleine Furie vor ihm und zog es anscheinend vor erstmal schweigend abzuwarten. Dies ließ das Mädchen jedoch nicht zu. „Du, mit den langen, schwarzen Haaren, bist du Neji Hyuuga?“, wiederholte sie ihre Frage hartnäckig.
 

„Ja“ Die Antwort war mit einer emotionslosen Stimme gesprochen, die keinen Rückschluss darüber erlaubte, in welcher Gemütslage sich der Sprecher gerade befand. Es war zudem eine einfache Antwort, aber sie schien der Fragenstellerin zu genügen, denn auf deren Gesicht machte sich jetzt ein Lächeln breit.
 

„Gut, ich dachte schon ich finde dich hier gar nicht mehr, obwohl mir Lee dich eigentlich beschreiben hat.“
 

„Lee?“, ihr Gegenüber starrte sie immer noch unbewegt an, und doch zeigte seine Frage, dass sie es mit ihrer Aussage anscheinend geschafft hatte seine Aufmerksamkeit zu wecken. Mit der Entwicklung ihrer Unterhaltung offenbar zufrieden trat sie einen Schritt auf ihn zu und schaute ihn dann herausfordernd an.
 

„Lee hat erzählt, dass du behauptest hast, dass Mädchen kein Basketball spielen könnten, stimmt das?“
 

Etwas verwundert erwiderte er ihren Blick. „Lee hat…? Wer bist du eigentlich?“
 

„Ach, ich habe nicht vorgestellt, oder?“, antwortete sie ihm daraufhin lachend. „Ich bin Tenten, ich gehe mit Lee in eine Klasse. Also stimmt das nun, was Lee mir erzählt hat?“
 

Ihr Gegenüber starrte sie unentschlossen an, als ob er überlegte, was oder ob er überhaupt auf die Frage antworten sollte.“
 

„Nein“, antwortete er schließlich nachdem er ein paar Sekunden nachgedacht hatte.
 

„Das heißt du glaubst, dass Mädchen genau so gut spielen können wie Jungen?“
 

„Nein“, kam erneut die gleiche Antwort aus seinen Mund, die diesmal aber eine weitaus andere Wirkung hatte, denn nun funkelte sie ihn erneut angriffslustig an.
 

„Du bist ganz schön wortkarg, oder? Du bist also der Meinung dass Mädchen grundsätzlich Basketball spielen können, aber schlechter als Jungs, habe ich dich richtig verstanden?“
 

Wieder überlegte er ein paar Sekunden und schien seine Antwort genau abzuwägen.
 

„Ja“, kam schließlich aus seinem Mund.
 

„Dann hast du ja sicherlich nichts dagegen, wenn wir gegen einander antreten, nicht wahr?“ Selbstbewusst stellte sie sich nun so hin, dass sie etwas größer wirkte.
 

„Wir, gegen einander?“ Zum ersten Mal seit dem Beginn ihrer Unterhaltung war etwas Unsicherheit in seiner Stimme zu spüren.
 

„Warte kurz hier, ich hole schnell einen Ball“
 

So plötzlich wie sie aufgetaucht war, war sie nun wieder verschwunden und ließ einen scheinbar ratlosen Neji zurück, der aber sich an ihre Anordnung hielt und sich nicht fortbewegte, wobei dies natürlich auch auf das Überraschungsmoment zurückzuführen sein könnte. Er musste auch nicht lange warten, denn kurz darauf tauchte sie wieder auf, mit einem Ball, den sie in den Händen hielt.
 

„Bist du so weit?“, fragte sie, ein wenig atemlos vom Laufen.

„Jetzt, hier?“

„Natürlich jetzt, oder gibt es einen Grund warum nicht?“

„Nein“, antwortete er nach einem kurzen Augenblick. „Wenn du mich dann in Ruhe lässt.“
 

Zufrieden strahlte sie ihn an. „ Dann lass anfangen“ rief sie und passte ihm den Ball zu.

Neji schaute sich kurz um. Direkt neben ihnen befand sich der Basketballkorb. Er warf noch einen letzten Blick auf sie und begann dann zu dribbeln.
 

„Wie viel Körbe?“, war seine einzige Frage.
 

„Wie wär es mit, der Erste der dreimal trifft hat gewonnen?“, kam sofort ihre Antwort, während sie schnell noch ein paar Stretchübungen machte.
 

„Von mir aus.“ Immer noch dribbelte er mit dem Ball auf den Boden und wartete bis sie ihre Übung beendet hatte und sich in Position stellte.

Dann lief er schnell los. Sie versuchte sich ihm in den Weg zu stellen und ihn am Weiterkommen zu hindern, aber er täuschte daraufhin nur kurz nach links an, um dann rechts an ihr vorbeizueilen und den Ball lässig in den Korb zu versenken.
 

„Eins“, rief er und passte ihr den Ball zu, den sie daraufhin mühelos annahm und weiter dribbelte.

Nun stellte er sich ein paar Meter vor den Korb und wartete darauf, dass sie kommen würde, aber dies hatte nicht den Anschein, stattdessen stand sie immer noch gut zehn Meter vom Korb entfernt. Schließlich nahm sie den Ball in die Hand und warf einfach von ihrer Position aus. Neji sah dem Ball nach, der - ohne dass ein Eingreifen von ihm möglich war - seinen Weg in den Korb fand.
 

„Ausgleich!“, rief sie ihm zu und grinste ihn an. Sein zunächst verwunderter Blick veränderte sich und man hätte seinen neuen Ausdruck durchaus ebenfalls als ein Grinsen interpretieren können, wenn auch als ein vielleicht etwas Missglücktes.

Nach einem kurzen Moment startete er dann seinen nächsten Angriff, gegen den sie wiederum nichts entgegenzusetzen hatte.
 

„Zwei“, rief er und passte ihr wieder den Ball zu. Auch diesmal blieb er wieder nahe am Korb, aber nun schien er gespannt auf ihren Angriff zu warten.
 

Wieder stand sie weit vom Korb entfernt und dribbelte mit dem Ball in ihrer Hand.
 

„Du glaubst, dass es Zufall war, nicht?“, rief sie über das Spielfeld und warf dann wieder den Ball in den Korb, der auch diesmal sicher sein Ziel fand. Langsam ging sie auf ihn zu und hob den Ball auf um ihn ihm diesmal direkt in die Hand zu geben. „Du musst nicht warten, ob ich daneben werfe, ich treffe immer.“
 

„Dann lass uns weiter machen“, antwortete er mit seiner rauen Stimme, die jetzt fast einen herausfordernden Klang hatte. Er gab ihr den Ball zurück. „Du bist dran!“
 

Für einen kurzen Moment schaute sie ihn etwas irritiert an, dann begann sie wieder zu dribbeln. Diesmal jedoch wich ihr Neji nicht von der Seite, so dass es ihr unmöglich war einen Wurf zu machen. „Denk nicht, dass ich es dir so einfach mache“, rief sie ihm zu, während sie versuchte einen Weg an ihm vorbei zu finden. Trotz ihrer vielen Versuche, war jedoch kein Durchkommen, denn ihr Gegner schien jeden Schritt von ihr schon im Voraus zu ahnen. Zu weiteren Versuchen kam sie dann auch nicht mehr, sie hatte nun genug Mühe in Ballbesitz zu bleiben, denn Neji versuchte jetzt selbst diesen zu erlangen. Schließlich schaffte er es auch, als sie für einen kurzen Moment abgelenkt war.
 

„Drei“, rief er, nachdem er den Ball lässig im Korb versenkt hatte und ging auf sie zu. „Ich habe gewonnen.“

„Glückwunsch“, keuchte sie etwas atemlos und strahlte ihn dann an. „Ich geb zu, es gibt zumindest einen Jungen, der besser ist, als ein Mädchen. Du bist wirklich gut“
 

„Du kannst gut werfen, wo hast du das gelernt?“, fragte er sie, ohne auf das Kompliment einzugehen.
 

Sie schaute ihn etwas verwundert an, dann schmunzelte sie geheimnisvoll. „Das verrate ich besser nicht, du bist schon so gut genug. Vielleicht wiederholen wir das Spiel mal, wenn ich mehr trainiert habe, in Ordnung?“
 

„Vielleicht“, war seine schlichte Antwort. „Ach übrigens“, fügte er dann hinzu, „wenn Lee mir das nächste Mal jemanden vorstellen will, sag ihm er soll mich einfach darauf ansprechen.“
 

„Wieso, hat dir unser kleines Spiel nicht gefallen?“, fragte sie sofort mit einem leicht neckischen Unterton in der Stimme um sich dann umzudrehen und zu gehen, wohl wissend dass sie einen leicht ratlosen Neji hinterließ.

~~~
 

Die erste Begegnung, ihre erste Begegnung. Tentens Blick wanderte nun wieder vom Fenster weg und blieb an ihrer Uhr hängen. Sie würde sie nie vergessen. Sie wollte eigentlich nur Lees Freund aufheitern und hatte mehr gefunden, als sie gesucht hatte, obwohl sie das damals noch nicht wusste. Es war der Beginn ihrer Freundschaft.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Pretty_Crazy
2012-08-24T08:58:07+00:00 24.08.2012 10:58
Naruto taucht in seine Tasche ab :) Ich kann mir das richtig gut vorstellen und die Begegnung mit seiner Verlobten (ich nehme mal an, dass es sich dabei um Hinata handelt) sieht ihm auch total ähnlich.

Ein Basketballduell als erstes Treffen? Das ist mal was anderes. Ich finde es gut, dass lange Zeit nicht klar ist, um wen es sich eigentlich handelt. Das baut immer Spannung auf, weil man unbedingt wissen will wer die Person jetzt genau ist.

LG
Rosetta
Von:  Buchruecken
2008-07-04T11:47:51+00:00 04.07.2008 13:47
ach *seufz* die beiden sind soo süß *.* ich krieg gar nicht genug von den beiden *g* und deine Geschichte is echt voll süß :)

Das die beiden sich so kennen gelernt haben, is auch richtig putztig, aber anders wär es sicher auch langweilig geworden :P^^

LG Mimi
Von: abgemeldet
2008-04-09T17:43:05+00:00 09.04.2008 19:43
erst ein Kommi?
Schande über alle, die diese wunderschön geschriebene FF lesen, und keins hinterlassen

Ich finde, die FF ist auf jeden Fall super geschrieben, dein Stil hat etwas fesselndes. und auch die Hauptperson kommt mir entgegen, gehört zu meinen lieblingsfiguren bei naruto.

könnte ich ne ens kriegen, wenns weitergeht?

hasta, NikaRia
Von:  Hangeng
2008-04-09T13:27:58+00:00 09.04.2008 15:27
Wie jetzt? noch keine kommis??
ERSTE!!

Deine ff ist echt voll schön^^ hat mir direkt gefallen^^ or allem da man längere zeit nicht weiß vo wem die rede ist XD
finde ich echt gut, sowas zu schreiben ist nicht immer leicht XD

aber finde ich schön geschrieben^^ vor allem als naruto dann auftauscht, und ten automatisch an neji denkt XDDD

hast du schön geschrieben, bekomm ich ne ens wenns weitergeht??

bis dahin *kekse hinstell* akii-chan



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