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Gefühle aus Glas - Part One

Atemu x Seth
von

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Süße Träume

Seth hatte einen eigenartigen Traum, als er am nächsten Morgen erwachte. Kaum, dass er die Augen aufschlug, erblickte er Atemu, der neben ihm auf dem Bett saß und ihn anschaute.

„Da bist du ja. Ich dachte schon, du wirst heute morgen gar nicht mehr wach.“, sagte er mit einem Hauch Humor.

„Doch.“, sagte Seth und schaute zur Seite.

Dieser Traum war so eigenartig, dass er ihn ziemlich gefangen nahm. Hatte er doch davon geträumt, dass Seine Majestät etwas tat, was gegen alle Sitten verstieß.

„Was hast du?“, fragte Atemu und riss Seth aus seinen Gedanken.

„Nichts, ich ... Ich hatte nur einen komischen Traum.“, sagte er hastig.

„Was hast du denn geträumt?“, fragte Atemu interessiert.

„Von dir... und mir... Wieso erzähl ich dir das eigentlich? ... Das ist...“, sagte Seth, fand aber einfach keine Worte.

„Das ist was? Was hast du von uns geträumt?“, fragte Atemu.

„In deinem Thronsaal. Wir beide. Nur du und ich. Du... tust da was, was du nicht tun solltest.“, deutete Seth an.

„Und was?“, fragte Atemu.

Er schien nun brennend interessiert zu sein.

„Etwas, was du besser mit Nubaya tun solltest, bevor sie noch ausrastet.“, sagte Seth und wandte sich der Wand zu.

„Wie? Was soll ich denn mit ihr machen?“, fragte Atemu.

Seth fuhr herum und sah Atemu ungläubig an. Er wusste nicht, was er mit seiner zukünftigen Königin machen sollte?

„Du hast aber auch keine Ahnung, was?“, fragte er. „Du sollst sie lieben, ihr Zuneigung schenken. Ihr zeigen, dass du etwas für sie empfindest! Sie einfach mal küssen, wenn du es genau wissen willst!“, versetzte Seth.

Atemu schaute ihn etwas irritiert an. „Soll das heißen, in deinem Traum habe ich dich...“, fragte er nach, ohne auch nur den Satz zu beenden.

„Ja, hast du. Du hast mich in meinem Traum geküsst. Bist du jetzt zufrieden? Jetzt weißt, du wovon ich geträumt habe, also geh und tu das mit Nubaya.“, sagte Seth, wobei er etwas wütend klang.

„Mit Nubaya? Nein. Sicher nicht. Sie ist zu aufdringlich. Zu jung.“, sagte Atemu.

„Das ist doch vollkommen egal! Tu das jetzt!“, sagte Seth. „Bitte. Lass mich wenigsten allein, wenn du schon nicht zu ihr gehst. Ich bin immer noch müde.“, fügte er hinzu.

Nun war er wieder etwas ruhiger. Atemu erhob sich schweigend und ging.

Seth schloss die Augen und versank erneut im Traumland.
 

Vielleicht wäre es aber doch besser gewesen, nicht noch einmal einzuschlafen. Dieser Traum war noch schlimmer.

Wieder waren es nur er und Atemu, doch diesmal war es völlig anders. Er sah es viel zu deutlich. Deutlicher, als er wollte. Als er aufwachte, war er allein. Zum Glück, wie er kurz darauf feststellen musste.

Dieser Traum hätte nicht sein dürfen. Was hatten sich die Götter nur gedacht, ihm einen solchen Traum zu schicken? Er hoffte nur inständig, das Atemu davon nie etwas erfahren würde. Das durfte er gar nicht. Niemals. Nur leider wollte es das Schicksal wieder einmal anders, denn Seine Majestät beehrte ihn mit einem neuerlichen Besuch.

Als Seth ihn sah drehte er sich sofort weg und starrte stur zur Wand hin. Um Himmels Willen! Jetzt seh ich meinen König schon nackt vor mir stehen! Wie weit geht das noch?

„Seth? Was ist los?“, fragte Atemu.

„Nichts, schon gut!“, sagte Seth ausweichend.

Er war zwar sehr darauf bedacht, normal zu klingen, aber es gelang ihm nicht wirklich.

„Sicher?“, hakte Atemu nach.

„Ja doch, ich hatte nur einen schlechten Traum!“, log er.

Aber er konnte nicht lügen.

„Wovon denn diesmal?“, fragte Atemu vorsichtig und legte eine Hand auf Seths Schulter.

„Nicht anfassen!“, sagte Seth laut.

„Wieso? Ich habe doch einen Schutzzauber ausgesprochen. Dir kann nichts passieren, das weißt du doch aber.“, sagte Atemu.

„Ja, aber ich will es trotzdem nicht. Ich...“, sagte Seth.

„Ja?“, sagte Atemu und wartete auf die Fortsetzung, die aber nicht zu kommen schien. „War es wieder so ein Traum, wie der von vorhin?“, fragte er vorsichtig.

„Nein... Ja. Ach, ich weiß nicht.“, stammelte Seth vor sich hin.

„Also was nun?“, fragte Atemu.

„Ja. Ja, es war so ein Traum...“, gab Seth jetzt endlich zu.

„Und? Sehr schlimm?“, fragte Atemu.

Er setzte sich auf die Bettkante und schaute Seth an, der immer noch auf die Wand starrte.

„Ja.“, sagte er gequetscht.

Atemu seufzte. „Sieh mich mal an.“, sagte er dann.

Seth drehte sich widerwillig zu ihm um.

„Himmel, wie siehst du denn aus? Du bist ja völlig verschwitzt.“, sagte Atemu und wollte Seths Stirn berühren, als dieser zurückzuckte.

Doch davon ließ er sich nicht stören und wischte sanft ein paar Schweißperlen von Seths Stirn.

Seth schloss die Augen und ließ sich das gefallen, obwohl sich das noch stärker auf seinen Zustand auswirkte.

„Nicht. Hör auf, bitte.“, sagte er. Weiter wollte er es nicht kommen lassen.

Atemu ließ ihn los. Seth hatte die Augen noch für einen Moment geschlossen. Er sah erneut das Bild aus seinem letzten Traum, wie er und Atemu...

Er riss unverzüglich die Augen auf und schüttelte den Kopf. Nicht einmal angewidert, nein, sondern einfach nur um es loszuwerden.

„Jetzt sag schon, was war es diesmal?“, fragte Atemu.

„Nein. Das willst du nicht wissen. Und das darfst du auch gar nicht wissen! Das... das ist zu... zu widerlich!“, sagte Seth, wobei es ihn erstaunte, dass es ihm schwer viel, seinen Traum als widerlich zu bezeichnen.

Letztendlich war das wohl auch kein Wunder, denn wäre er widerlich gewesen, wäre er jetzt sicher nicht in dieser misslichen Lage.

„Wirklich? Widerlich? ... Ich meine, wenn es um dich und mich ging, wie kann er da widerlich gewesen sein?“, fragte Atemu.

„Weil... Ich weiß nicht, aber du würdest das wohl genauso sehen. Ich meine, wir beide, nebeneinander, nein... anders... Nein, ich kann dir das nicht erzählen!“, sagte Seth.

Er hatte es versucht, aber was auch immer Hathor sich damit dachte, er konnte es ihm nicht sagen.

„Was ist los mit dir?“, fragte Atemu.

„Nichts...“, log Seth.

„Du bist ein schlechter Lügner...“, sagte Atemu sanft.

Seth schaute ihn an, als wäre der Tonfall in Atemus Stimme etwas drohendes gewesen.

„Ich ... Na gut, ich bin erregt.“, versetzte Seth und vergrub sich sofort wieder in Richtung Wand.

„Sieh mich an!“, forderte Atemu.

Seth drehte sich nur äußerst widerwillig zu ihm um.

„Ist das wahr?“, fragte Atemu.

Seth schaute nur zur Seite. Nein, er sah zur Tür. Ich will weg! Wie konnte ich es ihm nur sagen? Wie konnte ich ihm nur sagen, was mit mir ist? Ich bin so dumm! Das hätte ich nicht tun sollen!

„Das ist doch nicht schlimm. Ich mach dir keinen Vorwurf. Warum sollte ich denn auch? Ich habe keinen Grund dazu.“, sagte Atemu vollkommen ruhig.

Überrascht schaute Seth ihn an. „Was? Das ist ein Grund, mich zu entlassen! Tu das! Entlasse mich!“, sagte Seth.

„Nein. Ich will das du bleibst! Hier. Bei mir!“, sagte Atemu.

„Bei dir? Du hast Nubaya! Kümmer dich endlich um sie! Sieh zu, dass das mit ihr was wird!“, fauchte Seth.

„Du willst also unbedingt, dass ich sie heirate? Wieso? Wieso machst du dir Sorgen deswegen? Warum ausgerechnet du? Was geht dich das an?“, fragte Atemu.

Seine Stimme klang etwas böse.

„Ich will nur, dass das Land einen Nachfolger hat... und dass du glücklich wirst. Willst du etwa ewig allein bleiben?“, sagte Seth.

„Nein. Ich bin ja gar nicht allein. Was glaubst du, warum du hier bleiben sollst? Nur zu meinem Vergnügen? Sicher nicht! Ich brauche dich. Außerdem bist du doch mein Freund und mein Vetter noch dazu. Ich kann dich nicht gehen lassen!“, sagte Atemu.

„Bitte. Ich will doch nur das glücklich wirst.“, flehte Seth.

„Ich kann nicht glücklich werden! Nicht mit ihr!“, sagte Atemu.

„Dann sag es ihr! Rede mit ihr!“, versetzte Seth.

„Das kann ich auch nicht. Ich will sie nicht verletzen! Sie ist in mich verliebt, das kann ich ihr nicht antun. Und außerdem ist das unsere Bestimmung. Mein Vater hat das alles vor Jahren arrangiert. In einem Jahr, in dem ausnahmsweise mal Frieden herrschte. Ich kann es nicht ändern. Ich will nicht, aber ich muss. Du musst mir das nicht sagen!“, erzählte Atemu.

„Dann folge deiner Bestimmung und geh endlich zu ihr! Na los! Mach schon. Mich stört das nicht. Mich stört nur, dass sie irgendwann meine Herrin sein soll. Wann war das? In zwei Monaten? ... Geh und werde glücklich!“, sagte Seth und drehte sich wieder weg.

Atemu gehorchte und verließ das Zimmer.

Kaum, dass er weg war, stand Seth auf und marschierte in seine Gemächer. Dort ließ er sich ein Bad einfüllen und verschwand darin, nachdem er alle seine Diener davon gejagt hatte und ihnen befohlen hatte, ihn nicht zu stören. Er saß in der großen Steinbadewanne und dachte über seinen Traum nach.

Wieso hatte er ausgerechnet davon geträumt? Welchen Sinn ergab das? Keinen, wenn er recht darüber nachdachte. Außer, er bedachte den Umstand, dass er sich in Atemus Nähe einfach wohler fühlte. Mal von heute ganz abgesehen. Und? Was bedeutete das nun wieder? Etwas konnte er fassen, aber es nicht erklären. Wenn er so wollte, hatte er alles. Alles was er wollte. Nur dieses eine Gefühl – so nannte er es inzwischen – das war es, was jeden Reichtum in den Schatten stellte. Aber warum? Was bedeutete es? Was war das? Er hatte einen Einfall. Was, wenn das einfach nur Unmut war? Unmut über diese kleine Göre namens Nubaya, die ihm den letzten Nerv zu rauben schien, wenn auch nur an sie dachte. Sie war schön, das konnte man nicht bestreiten, aber ihr Charakter machte ihm zu schaffen. Dabei war er doch aus dem selben Holz geschnitzt. Er war meistens genauso miserabel gelaunt. Es gab nur einen Unterschied. Ihre Launen waren mit seinen nicht vergleichbar. Ihre waren schlimmer. Selbst für ihn waren sie nicht ertragbar. Insofern konnte es aber nicht das Gleiche sein, was dieses Gefühl in ihm hervorrief. Es war nicht Wut. Es war vielleicht sogar das Gegenteil.

Aber wenn es das Gegenteil ist, dann hieße das ja, ich würde Nubaya lieben! Oh, nein! Das nicht! Alles nur das nicht!

Er riss sich aus dem Wasser hoch und zog sich wieder an, nachdem er sich abgetrocknet hatte. Doch statt zu gehen, warf er sich auf sein Bett.

Ein Fehler. Er hatte die harte Kopfstütze vergessen. Wie so oft, nur schmerzte es heute unglaublich viel mehr als sonst schon.

Er stand fluchend wieder auf und ging hinaus um die Gänge im Palast zu durchstreifen. Mit ein bisschen Glück fand er seinen Herrn sogar irgendwo.
 

Doch das Glück blieb aus. Stattdessen kam ihm Prinzessin Nubaya entgegen.

Ihrer ungeachtet ging er weiter und handelte sich damit einen Wutausbruch ihrerseits ein.

„Was fällt dir ein! Ich bin die zukünftige Königin! Du hast mich gefälligst zu beachten! Zolle mir sofort deinen Respekt!“, fauchte sie ihm hinterher.

Er schaute sie über den Rücken an. Du willst was? Vergiss es, Kleine! So tief bin ich noch nicht gesunken, dass ich dir Respekt zolle! Der Einzige dem dieser Respekt wirklich gebührt, ist Seine Majestät. Ohne jeglichen Kommentar ging Seth weiter.

Fluchend stampfte Nubaya mit den Fuß auf. „Soll dich doch Anubis holen, du...“, schimpfte sie.

Seth ließ das alles über sich ergehen, denn verbal angreifen durfte er sie trotzdem nicht. Seufzend verschwand er um die Ecke.

Zum ersten Mal seit Tagen sah er Isis wieder. Er hatte fast vergessen, wie sie eigentlich aussah.

„Oh, Hohepriester Seth! Schön Euch mal wieder zu sehen. Man sieht Euch in letzter Zeit sehr selten.“, sagte sie.

„Das tut mir aufrichtig Leid. Seine Majestät hat mir die letzten Rituale untersagt. Außerdem musste ich die Prinzessin aus Nubien holen. Wie geht es Euch?“, fragte Seth freundlich.

„Gut. Was haltet Ihr von der Prinzessin?“, fragte Isis.

Seth seufzte. „Sie ist...“, Seth schaute um die Ecke in die Richtung, aus der er eben gekommen war. „...unfreundlich. Ich mag sie nicht. Wenn Majestät sie mag ist das in Ordnung, aber ich finde sie unmöglich!“, sagte Seth ehrlich.

Nubaya war verschwunden. Wahrscheinlich um Atemu zu sagen, dass er Seth entlassen sollte.

„Da habt Ihr Recht. Man kann ihr nichts recht tun. An allem hat sie irgendetwas auszusetzen. Ich bezweifle, dass Seine Majestät sie wirklich mag.“, sagte Isis.

„Ihr seht das genauso? ... Aber leider ist es die Bestimmung Seiner Majestät. Selbst er kann es nicht ändern. Er kann davor nicht fliehen. Und es ist sogar offensichtlich, dass er sie nicht mag.“, sagte Seth.

„Wie kommt Ihr darauf? Ich meine, man sieht ihn doch nie mit ihr zusammen.“, sagte Isis.

„Eben. Man sieht sie nicht zusammen. Er ist kaum bei ihr. Das hat er mir außerdem erzählt. Ich weiß darüber Bescheid.“, sagte Seth.

„Ach? Mit Euch redet er darüber? Das ist ja interessant.“, sagte Isis.

„Findet Ihr? ... Er sagte auch, sie sei sehr aufdringlich und hat es eilig. Sie ist ihm zu jung.“, sagte Seth.

Isis schien überrascht. „Tatsächlich? Zu jung? Aber das ist doch genau das richtige Alter.“, meinte Isis.

„Zwölf? Das soll das richtige Alter sein?“, fragte Seth ungläubig nach.

„Sie ist zwölf? Mir sagte man, sie sei vierzehn.“, sagte sie überrascht.

„Dann hat man Euch belogen. Sie ist zwölf. Ich habe ihre persönlichen Diener gefragt.“, sagte Seth.

„Das ist ja interessant. Ich habe einen von unseren Dienern gefragt, der für sie sorgt.“, murmelte Isis.

„Dann wird Prinzessin Nubaya diesen wohl belogen haben. Dann kann man nur hoffen, dass sie das nicht auch mit A- ... Seiner Majestät tut.“, sagte Seth.

Beinahe hätte er sich versprochen. Es war niemandem gestattet, den Namen des Königs auszusprechen.

„Vielleicht sollte man es Seiner Majestät sagen?“, meinte Isis.

„Das werde ich tun. Wo finde ich ihn?“, fragte Seth fast eilig.

„Er müsste im Thronsaal sein.“, antwortete Isis.

Seth bedankte sich und ging in diese Richtung.
 


 


 

^^ soooo.... nun denn, sagt mir was ihr von nubaya haltet ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Ran34
2011-05-05T19:03:44+00:00 05.05.2011 21:03
Ich finde Seth träume toll!!!
Das entwickelt sich irgendwie genau in die richtige Richtung!
Aber Nubaya ist ein pöööses Mädchen!!! >.<

lg~
Von:  Yami-Bastat
2008-03-30T20:03:06+00:00 30.03.2008 22:03
Wie gesagt, ich mag sie nicht. Eine richtig verwöhnte, kleine Zicke.
Jetzt kriegt Seth aber wirklich das Ausmaß deiner Schreibkunst zu spüren.^^~ Mir gefallen ja seine kleinen Problemchen. Den Traum hättest du aber ruhig noch ein wenig beschreiben können*grins*. Hoffentlich wird da noch alles gut.
Übrigens finde ich die Kopfstütze total genial.^^*das Teil und dich lobt* Da krieg ich jedes Mal einen Kicheranfall. Und das Seth Atemu auch noch von seinem Traum erzählt hat! Ich hätte den Mund gehalten, aber gut das er es nicht gemacht hat. Das wäre sonst zu Schade gewesen.
Von:  Veilchen
2008-03-28T22:07:27+00:00 28.03.2008 23:07
du wolltest wissen was ich von ihr halte? ich mag sie nicht, nein, nicht mein Fall.
aber dieses Kapitel finde ich im Gegensatz zu ihr toll, mach weiter so
mfg
tonia


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