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Der Traum der Eintagsfliege

ShizumiXKazu!!!!!!!!! DaisukeXYuana?????
von

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Bilder

Bilder
 

Daisuke
 

„Für eine Was?“, fragte ich Yoshiko. Sie verdrehte die Augen. Yuana saß auf dem Sofa und kicherte leise. „Eine Kunstausstellung von einem Sagen umwobenen Künstler. Ich weiß nicht, welche Bilder ausgestellt werden.“, begann Yoshiko. „Ich würde ja selber hingehen ,immerhin habe ich die Karten von einer guten Freundin geschenkt bekommen. Aber es ist nun so, dass ich keine Zeit habe hinzugehen, weil dein Vater und ich zusammen nach Paris fliegen. Schließlich ist übermorgen unser Hochzeitstag, wie du wissen solltest! Und er wollte ihn so feiern. In Paris, die Stadt der Liebe. Dein Vater ist ziemlich romantisch.“
 

Oh nein, wenn sie jetzt keiner unterbrach, dann würde sie uns stundenlang von meinem Vater vor schwärmen. Und nachher noch Yuana einreden, dass ich genau so romantisch war. Was die Kunstausstellung betraf, hatte ich die Karten schon gesehen und das Datum. Und da war mir klar gewesen, ich würde da hingehen müssen. Und so hatte versucht, schon mal was über den Künstler zu erfahren, aber ich hatte nichts gefunden. Aber auf das Geschwärme von Yoshiko, hatte ich jetzt noch weniger Lust, als auf diese Kunstausstellung. „Komm schon Daisuke, lass uns hingehen. Ich meine, die Karten sind hier. Vielleicht wird es ja doch ganz interessant.“, sagte mein Liebster. Ich verdrehte die Augen. Typisch Yuana. Doch leider konnte ich diesem jungen Mann nichts abschlagen. Und er wusste das. Und natürlich nutzte es natürlich schamlos aus. Yoshiko zwinkerte Yuana zu und verschwand dann einfach. Sie wusste genau, dass Yuana mich überreden würde, oder es jetzt schon getan hatte.
 

„Okay, wir gehen dahin.“, sagte ich also. Ich musste mich geschlagen geben. Doch ich wurde sofort belohnt, dafür dass ich nachgegeben hatte. Denn Yuana strahlte mich an. Es war nicht das zurückhaltende Lächeln, welches sonst seine Lippen umspielte, sondern ein richtiges Strahlen. Ich wusste nicht, was ich in letzter Zeit so oft getan hatte, dass dieser Yuana mir solch ein schönes Lächeln schenkte. Doch es war wunderbar so angelächelt zu werden. Ich konnte gut verstehen, wie man sich in das Lächeln eines Menschen verlieben konnte.
 

Yu-chan sah sowieso schon gut aus. Doch dieses Strahlen auf seinen Lippen, verlieh ihm das Aussehen eines Engels. So wie ich mir Engel vorstellte zumindest. Wenn es Engel wirklich gab, dann saß gerade einer auf meinem Sofa. Hier und nirgends anders. Vielleicht fand ich ein schönes Lächeln, deshalb so anziehend, weil ich selber nicht viel lächelte. Ich hatte mich schon immer von Männern mit einem schönen Lächeln angezogen gefühlt. Und Yuanas Lächeln war etwas ganz besonderes. Für mich war es etwas ganz besonderes.
 

„Yu-chan. Es ist doch nur eine Ausstellung. Ich habe nicht mal n Bild im Internet gefunden von diesem Künstler. Gar nichts!“, verplapperte ich mich. Das war ja mal wieder typisch für mich, dass meine Zunge schneller war, als mein Kopf. Sehr oft mit schlechten Folgen. Doch heute zum Glück nicht. Yuana legte den Kopf schief. „Ach, bist du uns also einen Schritt voraus und hast schon mal nachgesehen?“, fragte er belustigt. „Er könnte alles mögliche gemalt haben.“, sagte ich. „ Am Ende hat er nur weiße Leinwände oder so überall aufgestellt. Oder malt nur Gemüse, Schuhe, Schokolade, Kuchen, Teller, Küchen, Obst, Reis und ähnliches...“ „Hast du Hunger?“, fragte mich der Engel auf dem Sofa.
 

Das brachte mich voll raus. Das schaffte er auch ziemlich oft. Da war er genau wie Yoshiko. „Eh? Warum?“, fragte ich. „Weil du gerade von Küche und Essen redest.“ Ich seufzte. Ja, ich hatte Hunger. Und wenn ich Hunger hatte beeinflusste das mein Denken. Bester Beweis dafür war eine Englischklausur aus dem letztem Jahr gewesen. Eigentlich ging es nicht um essen, doch ich hatte so einen Hunger gehabt, das ich einfach alle Probleme, die im Text aufgezählt waren mit Essensbeispielen erklärte. Die Klausur war trotzdem gut geworden. Sehr gut sogar.
 

Yuana stand auf und trat auf mich zu. Ganz langsam. Yuana tat nichts unüberlegtes, wenn er nicht gerade völlig aufgelöst war und fertig mit den Nerven. Er trat auf mich zu und streichelte mir mit den Fingerspitzen sanft über die Wange. Es prickelte angenehm, dort wo seine Finger ganz sanft mit leichtem Druck über meine Haut streichelten. Und ich wollte unbedingt mehr davon haben. Mehr von seiner Haut auf meiner spüren. Doch ich durfte bei Yuana nichts überstürzen. Für diesen war es schön, wenn ich auch ihm Zärtlichkeit schenken wollte. Doch ich hatte sehr schnell gemerkt, dass ich vorsichtig sein musste. Er ließ sich von mir berühren und küssen. Aber alles nur so lange, wie er es wollte. Wie sein Körper es zuließ. Manchmal hatte ich das Gefühl, er konnte es gar nicht wirklich selber bestimmen, ob er Zärtlichkeit zulassen wollte oder konnte, oder nicht.
 

Am Anfang hatte ich gedacht, es würde sehr schwer sein, mich so zurück zu halten. Und ich konnte es noch nicht so recht begreifen. Ich war glücklich damit. Es war irgendwie genau wie mit Kazu gewesen. Wir waren zärtlich zu einander, ohne etwas zu überstürzen. Nur das unsere Beziehung viel leidenschaftlicher gewesen war, trotz allem. Auch wenn wir erst spät miteinander geschlafen hatten. Doch ich war glücklich so wie es jetzt war. Mir fehlte nichts, denn Yuana liebte mich. Und es fühlte sich großartig an, von so einem Wesen geliebt zu werden. Es war als sei in meinem Herzen ein zarter Frühling ausgebrochen, so zart und vergänglich, dass nicht viel brauchte damit er verschwand. Und doch stark genug um den Winter zu vertreiben, der begonnen hatte mein Herz in Eis zu verwandeln. Es war eine Liebe, die mich ganz und gar erfüllte, die sich sogar auf meine Umwelt auswirkte. Ich nahm die Dinge auf einmal ganz anders wahr. Und ich versuchte wirklich mich zu bemühen, was meine Umwelt anging. Und das alles nur weil Yuana mich liebte.
 

Er küsste mich vorsichtig auf die Lippen. Er war so anders. Fast wie ein Traum, versuchte man sich zu genau an ihn zu erinnern, versuchte man sich zu genau auf diese Gefühle zu konzentrieren, so verschwanden sie. Ich konnte mich nie an den sanften Drucks seiner Lippen erinnern, wenn ich versuchte daran zu denken. Manchmal kamen diese Erinnerungen ganz plötzlich, kurz und ziemlich heftig. Das waren wunderschöne Momente.
 

Yuana und ich waren jetzt seid gut einer Woche zusammen. Ich spürte, wie ich von einer schweren Last befreit worden war. Als er mir all die Dinge an den Kopf geworfen hatte, all die Dinge, die ich nicht brauchte. Die nicht nötig waren. Für die Yuana nichts konnte und er doch leiden musste. Ich konnte gar nicht sagen, wie leid es mir tat. Ich fühlte mich schlecht, wenn ich daran dachte, wie ich meinen Liebsten hatte leiden lassen.
 

Ich fühlte mich mittlerweile auch in der Lage darüber nachzudenken, ob ich noch einmal mit Kazu reden sollte. Damit wir die Beziehung beenden konnten. Mit einem aufrichtigen Schlussstrich. Einem, der nicht mein Leben vergiftete und auch nicht das seine. Der es möglich machte, eine neue Beziehung zu führen. Ohne das ich Yuana noch mal verletzte. Ohne das Kazu seinen neuen, alten Freund noch mal verletzte.
 

Vielleicht konnten wir ja befreundet sein. Denn es verband uns so viel mehr als nur Liebe. Und das vermisste ich. Kazu und ich hatten gut mit einander sprechen können. Wir hatten wirklich viel Spaß gehabt. Vielleicht konnte man eine Freundschaft wieder aufbauen.
 

Ich hatte mit Yuana darüber geredet, dieser hatte sich gefreut. Gefreut, weil ich so dachte. Weil ich wohl ENDLICH meine Augen aufmachte und sah was dort wirklich war. Was noch existierte, was die ganze Zeit da gewesen war. +Du musst zusehen, das du deinen Kopf leer bekommst... Kazu auch. Ihr seid beide wunderbare Menschen. Doch ab und an solltet ihr beide lieber, wie Shizumi und ich, ab und an mit dem Kopf in den Wolken leben.+ hatte er dazu gesagt, das war alles. Er hatte mir nicht gesagt was ich sagen sollte Er war davon überzeugt ich würde die richtigen Worte dafür finden. Vielleicht konnte ich das auch. Vielleicht war es gar nicht so schwer. Yuana hatte mich einfach nur angelächelt. So als wüsste er, dass ich zu alle dem in der Lage war und keinen Ratschlag brauchte. Manchmal fragte ich mich, ob ich leicht zu durchschauen war, oder ob Yuana etwas besonderes war. Ich hatte ihn gefragt. Und er hatte darauf schlicht und einfach geantwortet. +Ich liebe dich, das ist das ganze Geheimnis...+
 

Meine Lippen erwiderten den Kuss zart, bevor er sich wieder von mir löste. Ich sah ihm in seine Augen und sah Gefühle die tief und innig waren. Und alleine für mich bestimmt. Ich hoffte, dass er so was auch in meinen Augen lesen konnte.
 

„Komm, ich habe auch Hunger. Deine Mutter hat bestimmt irgendwas total tolles gemacht. Wir können uns das, was sie gemacht hat, mit in den Garten nehmen. Und ein kleines Picknick unter den Bäumen machen. Das wäre bestimmt schön. Heute ist so schönes Wetter. Es wäre eine Schande, wenn wir uns nicht mindestens für eine Stunde nach draußen setzen.“, begann er. Ich wollte schon erwidern wir könnten uns auch auf die Fensterbank in der Küche setzen, als er weiter sprach. So als habe er geahnt, was für einen Vorschlag ich ihm hatte unterbreiten wollen.
 

„Ich sag es dir, sonst regnet es nachher wieder ganz lange. Weil das Wetter sich dann denkt, wenn niemand raus geht, brauche ich auch nicht schön zu sein.“ Ich lächelte ihn verliebt an. Was Yuana manchmal im Kopf hatte. Aber warum nicht, in den Garten gehen und dort essen war eine gute Idee. Ich nickte und griff nach seine Hand. Er entzog sie mir nicht. Im Gegenteil, seine Finger legten sich ebenfalls sanft um meine und hielten meine Hand fest.
 

Und so gingen wir in die Küche. Yoshiko hatte Kuchen gebacken, der sehr verlockend auf einem Teller angerichtet war. Yuana holte ein Tablett und bereitete den Kuchen vor. Ich wurde auf die Suche nach einer Picknickdecke geschickt. Als ich endlich eine, von den angeblich tausend Stück, gefunden hatte, kehrte ich in die Küche zurück. Ich fragte mich ernsthaft, ob ich immer mit verschossenen Augen herum lief. Denn irgendwie schien es, dass Yuana sich hier viel besser auskannte als ich. Und ich war hier geboren.
 

Yuana hatte die Kuchenstücke hübsch auf kleinen Tellern angerichtet und war dabei Tee zu kochen. Ich setzte mich auf die Ablage und wartete bis das Wasser endlich heiß war. Irgendwann war auch der Tee fertig und wir konnten in den Garten gehen. Ich sah bewundernd zu Yuana. Er trug das Tablett total elegant. Er sah aus wie ein Modell auf dem Laufsteg. Ich hätte angefangen zu zittern, und sicherlich massenweise Tee verschüttet. Doch er war ganz ruhig und sicher. Seine Hände zitterten kein bisschen.
 

Wir setzten uns in den Schatten einer der großen Bäume. Yuana kuschelte sich an mich und seufzte. „So könnte man eigentlich jeden freien Tag verbringen, oder?“, fragte er und streichelt meinen Arm mit seinen Fingern. „Mit Kuchen?“, fragte ich. Und wollte ihm zustimmen. Er redete schon weiter. „Auch. Du denkst echt nur ans Essen.“, er lachte. Ich konnte ihm da nicht widersprechen. Wenn in diesem Haus auch eigentlich immer irgendwelche Köstlichkeit herum standen, die danach schrien von mir gegessen zu werden, wie sollte man da nicht ständig ans Essen denken?
 

„Aber ich meinte eigentlich, so entspannt und so schön im Garten, in der warmen Luft. Und natürlich mit dir.“, fügte er hinzu und küsste mich auf die Wange. „Oh danke, dass du mich auch noch in deinen schönen Tag einbeziehst...“, sagte ich, und wollte beleidigt tun, was mir nicht so gut gelang. Ich hatte viel zu gute Laune dafür. Er lachte leise. Und es klang so süß. „Lass mir doch meinen Tag, ich meine, an dich muss ich doch eh ständig denken.“ In mir kribbelte es wieder so schön. Mit seinen Worten schaffte er es so oft, mir ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Er reichte mir meinen Teller mit dem Kuchen. Ich nahm ihn und betrachtete dieses Meisterwerk. Wir begannen zu essen und uns gegenseitig zu füttern. Mit jedem anderen wäre ich mir bestimmt wahnsinnig kindisch vorgekommen, aber nicht mit Yuana... Dieser war halt etwas ganz besonderes. Ein Geschenk des Himmels, das man nur einmal im Leben bekommt.
 

Nachdem wir den Kuchen gegessen hatten, sagte Yuana auf einmal ganz ernst. „Pass auf mich auf, wenn wir uns die Bilder ansehen, okay?“ Ich sah ihn verwirrt an. Er seufzte leise. Dieses Seufzen stand in krassen Gegensatz zu seiner bis eben noch guten Laune. Auch wenn es nur ein kleiner fast unhörbarer Laut gewesen war, ließ er mich sofort wachsam werden. Ich sah in Yuanas Gesicht und suchte nach dem Grund für seine Worte und das kleine Seufzen. Doch ich fand keinen Grund.
 

„Pass einfach auf mich auf und halte meine Hand fest.“, sagte er in einem schon wieder etwas fröhlicherem Ton. Ich nickte. „Ich passe auf dich auf. Ich passe immer auf dich auf.“ „Ich weiß... “, sagte er und küsste mich wieder sanft. So als wolle er sich für die Worte entschuldigen. Ich zog ihn in meine Arme, und er ließ es geschehen. So saßen wir da, ich an den Baum gelehnt und er in meinen Armen. Ich sah, dass er die Augen geschlossen hatte. Er lächelte so süß. Er konnte wirklich nicht von dieser Welt sein.
 

+the day+
 

Ich betrachtete mich im Spiegel. Ich sah tot-schick aus. Ich hatte mir viel Mühe gegeben mit meinem Aussehen. Ich zwinkerte mir zu, war gespannt wie Yuana sich wohl angezogen hatte. Er würde so oder so atemberaubend aussehen. Weil er immer atemberaubend aussah. Egal wie er sich angezogen hatte. Und bestimmt auch wenn er nichts an hatte. Doch diesen Gedanken verdrängte ich mit aller Macht. Es war noch nicht an der Zeit, an so was zu denken. Deshalb sollte ich es auch nicht tun.
 

Ich hatte sehr genau darauf geachtet, dass bei mir alles bis ins kleinste Detail stimmte. Das alles perfekt saß. Ich ging aus meinem Zimmer zu seinem Zimmer. Und klopfte. „Bist du fertig?“ fragte ich. „Du kannst schon mal reinkommen. Und ja, ich bin fast fertig.“ Ich trat ein und blinzelte. Yuana sah umwerfend aus. Er trug eine kurze Hose aus schwarzem Stoff, die feine Muster aus silbernen Perlen hatte. Darüber eine Bluse die ebenfalls schwarz war, sie war zum teil mit Spitzenstoff besetzt. Um den Hals trug er einen Silbernen Schal. Dieser war hauchdünn und man konnte den blassen Hals sehen. Wahrscheinlich hatte Kazu die Sachen für ihn gemacht, denn sie saßen perfekt. Viel perfekter als Kleidung sitzen konnten, die man sich so im Laden kaufte.
 

Er hätte auch als eine Frau durchgehen können. Hätte ich ihn einfach so auf der Straße getroffen, ich hätte nicht einordnen können, ob er nun eine Frau war, oder ein Mann. Wahrscheinlich war das auch seine Absicht. Wir waren ein, zwei Mal zusammen ausgegangen zum Essen. Und jedes mal hatte Yuana sich so angezogen, dass nicht mal eindeutig klar war, ob er jetzt ein Mann oder eine Frau war. „Wer weiß was sich da so aufhält.“, sagte er. Mir kam es so vor, als würde er sich vor irgendwem verstecken. Und gleichzeitig gegen irgendwas rüsten. Als würde er Angst haben Menschen zu begegnen, denen er nicht begegnen wollte. Er schien sich besonders für diesen Abend gewappnet zu haben. Doch wir sprachen nicht darüber. Er wusste wohl, dass ich es wusste, doch er verlor kein Wort darüber.
 

Seine Strümpfe waren lang und ebenfalls schwarz, aus einem samtigen Stoff. Kleine Silberne Fische waren auf diesen. Er drehte sich einmal für mich herum. Dann sah er mich lächelnd an. „Haben Sie heute Abend schon was vor, Schönheit?“, fragte ich ihn. Er legte die Stirn in Falten. „Kommt drauf an.“, sagte er und betrachtete mich aufmerksam. „Auf was?“, fragte ich ihn. Er tat nachdenklich, so als müsse er sich erst noch zu etwas entschließen. „Wer meine Begleitung ist...“, er zwinkerte mir zu. „Wie wäre es mit mir?“ Er nahm seine Tasche und kam auf mich zu. „Dann habe ich immer Zeit.“ Er schmiegte sich an mich und ich schlang meine Arme sanft um ihn. Wir blieben einige Momente so stehen, ehe er sich wieder löste. „Wir sollten los, sonst sind wir nachher noch zu spät und das wäre nicht so gut.“ Ich nickte. Er hatte Recht. Wir machten uns auf den Weg.
 

Es dauerte eine Stunde, bis wir die Ausstellungshalle erreicht hatten. Es war ein großes Gebäude, in dem immer wieder Wanderausstellungen untergebracht waren. Ich war hier schon ein, zwei Mal gewesen. Wir gingen zum Eingang und zeigten unsere Karten vor. Als wir die Halle betraten, merkte ich dass Yuana sich versteifte. Sein Lächeln war immer noch da, doch es wirkte wie gefroren. Ich hörte, dass ein Piano spielte. Der Griff von Yuanas Hand wurde immer fester. Fast schmerzhaft. „Yu-chan, was ist?“, fragte ich. Doch er schüttelte nur den Kopf. „Es ist alles okay, wirklich. Es sind nur so viele Menschen.“ Ich nickte. Für Yuana waren viele Menschen eine Qual und doch stellte er sich diesen, mit mir an seiner Seite, immer öfter.
 

Doch im ersten Ausstellungsraum machte Yuana sich von meiner Hand los und rannte fast auf eines der Bilder zu. Er blieb davor stehen und schien etwas zu suchen. Ich sah, dass seine Augen unruhig über das Bild huschten, aber das Bild an sich gar nicht wahrnahm. Als das gefunden hatte, was er suchte, sah ich wie die Anspannung von ihm ab fiel. „Ich dachte schon....“, sagte er leise und lächelte mich erleichtert an. „Gomen ne, meine Nerven sind heute irgendwie blank.“ „Was dachtest du schon?“, fragte ich. Doch er schüttelte den Kopf. „Nicht so wichtig.“ Ich schüttelte den Kopf. Manchmal war das Verhalten meines Liebsten für mich ein Rätsel. Und ich sah mich aufmerksam um. Was konnte Yuana so unruhig machen.
 

Yuana
 

Das Piano. Es war das Erste, was in meinem Kopf alle Alarmglocken klingeln ließ. Mein Innerstes sagte mir, dass ich mich umdrehen und weglaufen sollte. Möglichst weit weg von dieser Halle und den Menschen, die hier waren. Vielleicht war es auch einfach nur, weil wir zu einer Bilderausstellung gingen. Auf der anderen Seite, vielleicht war ich auch einfach nur zu angespannt wegen den ganzen Menschen.
 

Warum sollte hier keine Piano-Musik sein? Passte doch gut zu so einem Anlass, versuchte ich mir einzureden. Wir betraten den ersten Ausstellungsraum. Und ich versuchte mich zusammen zu reißen. Aber es klappte nicht. Ich konnte mich nicht beherrschen und so machte ich mich von Daisukes Hand los und rannte fast, auf eines der Bilder zu. Es waren nicht seine Bilder. Die Pinsel Führung ähnelte zwar seiner, aber es war ein anderer Künstler. Es war nicht seine Signatur. Ich hatte mich getäuscht. Und das war gut so. Ich atmete erleichtert auf.
 

Was war ich heute auch so schreckhaft. Warum war ich so verdammt schreckhaft?? Ich nahm wieder Daisukes Hand. „Lass uns den Abend einfach genießen.“ Er nickte, und betrachtete mich besorgt. Er hatte ja auch allen Grund dazu. So wie ich mich gerade aufgeführt hatte. Aber ich konnte ihm ja auch nicht sagen, wieso ich mich so verhielt. Dafür hätte ich ihm die ganze Geschichte erzählen müssen. Und das hatte ich bis jetzt noch nie getan. Ich hatte noch nie darüber gesprochen. Über all das was geschehen war.
 

„Ja, lass uns genau das machen. Einen Schönen Abend verbringen. Wir können nach dem Bilderschauen noch essen gehen, oder so? Irgendwas Entspannendes machen. Wo wir doch einmal so hübsch angezogen sind.“, sagte er leise. Er hielt mich wieder sanft fest. Und in seiner Nähe fühlte ich mich sicher. Ich schaffte es sogar zu lächeln und ein leises „Hai...“, über meine Lippen zu bringen. Wenig später fügte ich hinzu. „Wir können Purikura machen.“, dazu hätte ich echt Lust. Wir betrachteten die Bilder, ließen uns Zeit. Ich beruhigte mich wieder, doch ich bemerkte das die Bilder alle einfach nur hin gemalt waren. Das waren keine Kunstwerke. Da steckte keine Liebe, in diesen Bildern.
 

„Diese Bilder haben keinen Tiefgang...“, sagte ich zu meinem Freund. Daisuke schien sowieso überfordert mit diesen Bildern. „Na ja, ich finde sie sind viel zu.... na ja sie sind zu viel..“ Er konnte seine Eindrücke nicht in bessere Worte fassen, aber das musste er auch nicht. Ich verstand ihn auch so. „Ich würde sagen, wir sehen uns die Bilder jetzt einfach weiter an, ohne das wir weiter darüber nachdenken. Weil wenn du mich fragst, dann sind sie einfach nur dahin gemalt worden. Aber der Maler hat nichts rein gesteckt in diese Bilder.“ Ich empfand wirklich so. Warum stellte man so was aus, da hätte ja selbst ich noch mehr hin bekommen. Und mir fehlte schon jegliche Fantasie um etwas zu malen. Doch diese vielen Farben, die auf den Leinwänden festgehalten waren, die einen erdrückten, erweckten in mir Abneigung. Was war so außergewöhnlich an diesen Bildern, dass diese hier ausgestellt wurden. Ich wurde schon wieder unruhig.
 

Wir erreichten das Ende der Ausstellung. Jetzt kam nur noch ein Flur mit ein paar Bildern auf beiden Seiten. Ich trat an das Erste heran und wich zurück. Mein ganzer Körper begann zu zittern. Ich konnte nicht anders. Meine Augen wanderten in die linke oberere Ecke und dort fand ich es. Sein Zeichen. Ich betrachtete das Bild und sah in das ausdruckslose Gesicht einer Puppe. Und doch wusste ich zu gut, dass es keine Puppe war. Dieses Wesen, das aus Porzellan gemacht schien, war ich. Die Wunden, die den Körper, zierten, konnte ich alle nachfühlen. Denn jede Narbe fand sich auf meinem Körper wieder. Sehr verblasst mittlerweile, doch immer noch da. Und in meinem Kopf schmerzhaft präsent. Auf einmal waren die Schmerzen wieder da. Ich fühlte jeden Schnitt, jeden Schlag, und der Geruch von verbrannter Haut stieg mir in die Nase.
 

Ich sah mich um. Es waren alles Bilder von mir. Ich bekam Panik. „Yu...Yu-chan was ist los?“, fragte Daisuke mich besorgt. Er hielt meine Hand fest. Ich musste hier raus. „Ich muss hier raus..“, flüsterte ich leise. Er nickte einfach nur, fragte nicht und ging mit mir raus. Ich starrte gerade aus. Ich wollte diese Bilder nicht sehen. Ich wollte diese verdammten Bilder nicht sehen. Ich hatte schon zu viele von ihnen gesehen. Ich hatte genug für diese widerlichen Bilder gelitten. Ich hatte genug für diesen Mann gelitten.
 

Ich achtete nicht mehr auf den Weg und prallte gegen einen älteren Mann. Ich wäre fast hingefallen. Doch er hielt mich fest. Ich hätte am liebsten Laut aufgeschrien. Dieser Griff war so hart und tat weh. Verdammt weh. Und ich kannte diesen Griff. Ich kannte ihn gut. Mir wurde schlecht und Bilder der Erinnerung prasselten erbarmungslos wie Hagel auf mich ein. Ich konnte auf einmal nicht mehr richtig sehen. „Vorsichtig Junge Dame...“, sagte der Mann. Diese Stimme. Wie gut kannte ich diese Stimme. Dann war Daisuke da. Er zog mich weg von diesem Mann und führte mich nach draußen. Die Anderen Menschen mussten wohl denken das mir Schlecht sei oder so. Es erregte keine große Aufmerksamkeit.
 

Daisuke führte mich weiter. Kurz vor dem Ausgang drehte ich mich doch um, ich musste Gewissheit haben. War er wirklich hier. Oder hatte ich mit das alles eingebildet, weil ich die Bilder gesehen hatte. Vielleicht war er es doch nicht. Aber die Gewissheit war schon da. Ich hatte die Stimme gehört. Diese hatte sich eingebrannt. Es gab keinen Zweifel. Sie wussten, dass ich in Japan war. Sie wussten, dass ich wieder hier war. Und er wollte sein letztes Bild vollenden.
 

Ich erschrak nicht mehr. Es war mir fast bewusst gewesen. Er war es. Doch er hatte mich anscheinend nicht erkannt. Ich spürte wie die Übelkeit in mir aufstieg. „Schatz...bitte lass uns ganz schnell verschwinden...“, flüsterte ich als wir draußen standen. Daisuke sah mich an. Er nickte nur und fragte nicht weiter. Ich wusste, er würde noch fragen. Er hatte auch alles Recht der Welt dazu zu fragen, was gerade gewesen war. Und ich wollte es ihm auch sagen. Ich wollte ihm sagen, was gerade geschehen war und warum ich mich verhalten hatte. Ich wollte ihm alles sagen. Was damals geschehen war. Und was mit mir geschehen war. Ich wollte schonungslos ehrlich zu meinem Liebsten sein. Damit er verstehen konnte was geschehen war. Und doch wusste ich, dass ich es nicht konnte. Es ging einfach nicht. Vielleicht würde Daisuke mich dann nicht mehr so lieben. Vielleicht würde er es dann einfach nicht mehr so können. So wie er es jetzt tat, tief und innig und aufrichtig.
 

Ich musste mich übergeben. Ich bedauerte die Blumen, aber ich konnte nicht anders. Ich kotzte mir die Seele aus dem Leib. Daisuke dachte wohl einfach nur, das mir schlecht geworden sei. So hoffte ich zumindest. „Hast du etwas falsches gegessen?“, fragte er mich besorgt. Oder er versuchte es sich einzureden um schlimmere Gedanken von sich und von mir fern zu halten. Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte nichts falsches gegessen. Ich hatte heute doch mit ihm zu Mittag gegessen und es war lecker und gut gewesen.
 

Die richtige Reaktion wäre jetzt gewesen, das ich auf der Stelle verschwunden wäre. Aber ich konnte nicht. Alles in mir Schrie weg weg weg, ganz weit weg. Doch es ging nicht. Ich konnte es nicht. Denn weg hieß, Daisuke hier zu lassen. Meine Familie nie wieder zu sehen, und mich in Luft auflösen. Und das konnte ich nicht. Denn ohne Daisuke wollte ich nicht mehr leben. Dann konnte ich genau so gut hier bleiben und der Dinge harren die da kamen. Daisuke nahm mich am Arm und zog mich zu einem der Getränkeautomaten. Ich lehnte mich an das kühle Metall. Nach ein paar Augenblicken, hielt Daisuke mir Wasser hin. Ich spülte mir den Mund aus, und spuckte das Wasser einfach auf den Gehsteig. Mir war egal was die Leute denken würden, die vorbei kamen. Daisuke streichelte mich sanft und fragte immer wieder ob jetzt alles in Ordnung war. Das war es nicht, aber er war bei mir und passte auf mich auf. Das war gut. „Wir gehen ein andermal essen okay?“, sagte er. So als sei es meine Idee gewesen, und als täte es ihm schrecklich Leid. „Hai nach hause.“, sagte ich und lächelte. Daisuke war echt süß.
 

Wir machten uns auf den Nach hause weg. Und ich war froh als wir endlich zu Hause anlangten. Mein Freund schloss die Tür ab, nicht wie sonst nur einmal. Er schloss sie zweimal zu. Ich zog mir meine Schuhe aus und ging nach oben. Ich wollte jetzt erst mal duschen. Um den ganzen Schmutz von meinem Körper zu waschen. „Schläfst du heute Nacht bei mir?“, fragte ich Daisuke. Dieser war in mein Zimmer getreten und sah zu wie ich mit Zittrigen Fingern versuchte Mein Oberteil zu öffnen. Er nickte. „Soll ich dir helfen?“, fragte er. Ich nickte. Meine Finger zitterten viel zu stark. Ich hatte mich auf das Bett gesetzt. Er setzte sich neben mich und ich spürte seine Finger, wie sie langsam Knopf für Knopf öffneten. Ich schloss die Augen und genoss es einfach. Ich keuchte leise auf, als ich seine heißen Lippen auf meinem Körper fühlte. Doch es fühlte sich so gut an. Ich konnte ihn nicht weg schieben. Er sollte weiter damit machen. Denn es fühlte sich so gut an. Immer wieder küsste er meinen Körper. Seine Lippen berührten Narben, nach denen er nicht Fragte.
 

Und er schien auch nicht aufhören zu wollen. Er schien jetzt nicht vor zu haben aufzuhören. Das war gut so. Ich hörte wie sich ein Keuchen meinen Lippen entrann. Er drückte mich sanft auf das Bett. Ich ließ mich auf das Bett drücken und ließ mich einfach nur von den angenehmen Gefühlen überschwemmen die seine heißen Lippen in mir auslösten.
 

Er machte weiter glitt immer tiefer mit seinen Lippen und schließlich hatte er mein Oberteil geöffnet. Er schob es mir vorsichtig von den Schultern und seine Lippen kosten die Haut an meiner Schulter. Ich hatte das Gefühl zu fallen und so hatte ich mich schon vor geraumer Zeit an seinen Schultern verkrallt. Erst jetzt merkte ich wie fest meine Fingernägel zugedrückt hatten. Ich lockerte meinen Griff etwas und blickte auf einmal in das Gesicht von Daisuke. Er sah mich an. Ich lächelte. Ich war auf einmal so froh das er bei mir war. Ich hatte mich wieder beruhigt meine Hände waren ganz ruhig. Unsere Lippen berührten sich ganz sanft. So musste es sich anfühlen wenn die Flügel eines Schmetterlings sich beim Schlagen berührten. Diesem Sanften Kuss folgte noch einer und noch einer. Und auf einmal waren die Küsse nicht mehr sanft sondern leidenschaftlich. Sein Körper presste sich an meinen. Und ich hielt ihn eng an mich gezogen in meinen Armen.
 

Ich erschrak als das Telefon Klingelte. Mein liebster sah mich bedauernd an. Er erhob sich dann und sagte leise. „In einer Halben Stunde bin ich bei dir, okay?“ Ich nickte und wartete bis er weg war. Mein Herz klopfte so stark. Und ich fühlte mich auf einmal so glücklich. Ich konnte es nicht anders beschreiben. Ich war verdammt glücklich. Es war so schön mit Daisuke zusammen zu sein. Er war ein wunderbarer Mensch. Ein ganz außergewöhnlicher Mensch. Ich lag auf dem Bett und lächelte vor mich hin. Dann aber stand ich auf und ging in mein Badezimmer. Ich zog mich zu ende aus und stellte mich dann unter die Dusche. Irgendwie war es als würde das warme Wasser alle Angst von mir Waschen. Mit jedem tropfen der auf den Boden fiel, fiel ein Teil der Angst von mir ab.
 

Ich seufzte behaglich auf. Vielleicht war es ja alles nur ein böser Traum gewesen. Vielleicht war das ja alles gar nicht wirklich. Vielleicht waren das ja alles nur Zufälle. Vielleicht hatte einfach nur ein Sammler diese Bilder gekauft. Es gab viele von diesen Bildern. Viel zu viele. Und es gab Sammlerkreise, die rissen sich um diese Bilder, weil sie wussten wer das Modell gewesen war. Das ein kleiner Junge dafür gequält worden war. Das jede dieser Wunden existierte. Das jedes Bild einfach nur abgemalt worden war. Es war widerwärtig. Wenn ich nur dran dachte, was für Leute so ein Bild in ihren Häusern hängen hatten, überkam mich eine bodenlose Wut. Doch was sollte ich dagegen tun. Ich wusste es nicht. Das schlimme war, ich war nicht das einzige Modell für solche Bilder. Die Bilder auf denen ich zu sehen war, waren zwar heiß begehrt. Aber es gab noch andere. Ich hatte andere Bilder gesehen. Wenn man selber so etwas durchgestanden und überlebt hatte. Dann hatte man einen Blick für so etwas. Doch wie sollte ich gegen so eine übermacht ankämpfen. Eigentlich war ich es all den Kindern schuldig, die genau das Gleiche wie ich durch machten. Und die nicht das Glück gehabt hatten zu überleben.
 

Als ich fertig war zog ich mich wieder an und kuschelte mich ins Bett. Kurz danach kam Daisuke. Er kuschelte sich zu mir und mein Körper presste sich von ganz alleine enger an den meines Freundes. Ich wusste nicht genau was ich wollte. Aber irgendetwas wollte ich. Und ich würde schon noch heraus finden was es war. Daisuke würde mir sicherlich dabei helfen. Ich sah diesen an und er machte das Licht aus. Unsere Lippen berührten sich. Und diesmal war es nicht nur kurz und flüchtig. Sondern, diesmal war es intensiv. Ganz intensiv und so süß. Meine Finger streichelten den warmen schönen Körper, welcher sich sanft an mich drückte. Mein Körper presste sich richtig an den Körper von Daisuke. Und ich war so überwältigt von der Nähe. Das ich es zulassen konnte und wollte, dass er mir so nahe kam. Dass wir einander so nahe kamen. Ich ließ mich auf den Rücken sinken. Und Daisuke fand sich über mir wieder. Ich wusste nicht mal, wo ich die Kraft her nahm, um diesen starken jungen Mann wieder an mich zu ziehen. „Yu....“, hörte ich seine Stimme. „Ist das wirklich okay?“
 

Ich küsste ihn und hauchte leise. „Jah...es ist gut so...es ist richtig so.“, flüsterte ich. Und in diesem Moment spürte ich etwas in mir. Ich hörte die Stimme in meinem Kopf. +TICK TACK TICK TACK, sadly ,your time is up....+ Vielleicht war das der Grund warum mein Körper, dass alles hier zulassen konnte. Ich spürte, das etwas passieren würde. Etwas nach dem ich vielleicht nicht mehr die Gelegenheit haben würde, so mit Daisuke zusammen zu sein. Und so beschloss ich. Jede Sekunde die wir noch hatten, bis aufs letzte aus zu kosten. „Ich liebe dich Daisuke... “, hauchte ich leise. Seine Lippen berührten wieder die meinen. „Ich dich auch Yu-chan...ich glaube, ich habe noch nie einen Menschen so geliebt wie ich dich liebe.“ Diese Worte machten mich so glücklich weil er es ernst meinte. Und gleichzeitig war mir auf einmal so komisch zu mute. Etwas endgültiges würde passieren. Danach würden wir nicht mehr die selben sein. Bei dem Gedanken presste ich Daisuke wieder eng an mich.
 

Kazu
 

Shizumi hatte wohl seinen Schlüssel vergessen, oder sein Geld. Er hatte eigentlich Einkaufen gehen wollen. Doch nach nur fünf Minuten musste ihm aufgefallen sein, dass er etwas vergessen hatte. Denn es klingelte. Ich drückte auf den Aufwachknopf und machte dann die Tür auf. Doch es war nicht Shizumi, der dort die Treppen hoch kam. Es war Daisuke. Mein Herz begann schneller zu Schlagen vor Überraschung und Aufregung. Er war der Letzte mit dem ich gerechnet hatte. Ich freute mich so sehr ihn zu sehen. Ich hatte versucht mit ihm zu reden. Doch er hatte mich immer ab gewimmelt. Und jetzt war er hier. Ich spürte, dass ich ihn vermisst hatte.
 

Er lächelte mich an. „Hallo Kazu... “, sagte er und blieb vor mir stehen. Ich war sprachlos. Ich brauchte einige Augenblicke bis ich mich daran erinnerte, dass ich sehr wohl der Sprache mächtig war. „Hallo Dai... “, meine Stimme klang zittrig. „Darf ich reinkommen?“, fragte er. Ich nickte und trat zurück. Ich ließ ihn eintreten. Irgendwas an ihm hatte sich verändert. Er schien so ruhig und glücklich. „Ich kann es nicht glauben, dass du hier bist.“, sagte ich und war ehrlich. Er lachte leise.
 

„Ich hätte es vor ein paar Wochen auch nicht für möglich gehalten.“, sagte er und sprach dann weiter. „Aber es muss sein. Als wir uns getrennt haben, war ich dir böse, sehr böse. Ich war verletzt. Und wollte nur, dass du auch leidest. Du kennst mich ja, wie ich sein kann. Ich habe mich hintergangen gefühlt. Aber Kazu, uns hat viel mehr als nur Liebe verbunden. Und das alles vermisse ich.“, er sah mich an und ich sah, dass er es ehrlich meinte. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte, ich war immer noch sprachlos. „Ich habe dich geliebt. Ich habe dich wirklich geliebt. Aber jetzt weiß ich, dass du auch nicht meine große Liebe gewesen bist.“
 

„Du hast dich verändert...“, endlich gelang es mir, auch etwas zu sagen. Ich wusste nicht, wie ich es anders in Worte fassen sollte. Er war so ruhig und er lächelte. „Ich bin verliebt. Vielleicht liegt es daran.“, sagte er und betrachtete mich. „Geht es dir gut?“, fragte er unvermittelt. Ich nickte. „Hai, mir geht es gut. Auch wenn mir das mit uns beiden immer noch zu schaffen macht. Ich wollte nicht, dass du leidest. Dass du dich hintergangen fühlst. Ich wollte nicht, dass du denkst ich habe dich nur benutzt...“, brach endlich alles aus mir heraus, was ich ihm schon die ganze Zeit gesagt haben wollte. „Du bist ein so wunderbarer Mensch. Und als du Schluss gemacht hast, da habe ich gefühlt, das es auch ein Leben ohne Shizumi hätte geben können. Ein glückliches Leben, ohne ihn. Du hast mir sehr viel bedeutet Daisuke. Das tust du immer noch. Und ich will dich glücklich sehen Dai. Und jetzt scheinst du endlich glücklich zu sein.“ Er lächelte. „Ich bin glücklich. Und dieses Glück hat mir die Augen geöffnet. Und den Wunsch in mir entfacht, dass ich auch dich so glücklich sehen will. Mit der Liebe deines Lebens.“
 

Wir saßen im Wohnzimmer. Wie Früher. Er auf seinem Lieblingssessel und ich auf dem Sofa. Ich konnte immer noch nicht ganz begreifen, dass Daisuke hier war und wir endlich reden konnten. „Ich bin so froh, dass du hier bist.“, sagte ich und hätte weinen können, weil ich mich so freute. Er lachte leise. „Ich denke wir können Freunde sein oder? Ich meine, wir hatten auch so viel Spaß. Wir waren nicht nur zusammen, wir waren doch auch beste Freunde. Ich habe dir alles erzählt. Und wir haben so viele verrückte Sachen gemacht. Und eigentlich bin ich nicht gewillt diese Freundschaft weg zu schmeißen.“, sagte er. Die Worte machten mich glücklich. „Ich auch nicht. Denn es ist bestimmt eine wunderbare Freundschaft.“, sagte ich leise. Er nickte. „So sehe ich das auch. Eine Freundschaft um die uns viele beneiden werden. Ich hatte nicht das Recht, so böse zu dir zu sein. Und dir so weh zu tun. Wir wissen jetzt beide, dass es besser ist, dass wir nicht mehr zusammen sind. Aber wir wissen auch, dass uns eine Freundschaft verbindet. Warum sollten wir diese aufgeben... wenn sie so viel zu geben hat?“, fragte er.
 

Daisukes Wesen war so verändert. Er war so wie damals als wir uns kennen gelernt hatten. So als habe er wieder angefangen zu träumen. Und ich wollte wissen, wer ihn wieder dazu gebracht hatte. „Darf ich fragen, wer dich so verzaubert hat?“ fragte ich. Der Dunkelhaarige lächelte mich an. „Yuana...“ Ich sah ihn überrascht an. „Du bist in Yuana verliebt?“, fragte ich ihn. Er grinste. „Ist doch nicht verboten oder? Schließlich liebt er mich auch. Und wir sind glücklich miteinander.“ So sah er auch aus. Er strahlte und seine Augen blitzten sobald er von Yuana sprach. „Ich denke, dass du ein wunderbarer Freund bist.“, sagte ich zu ihm. „Das denke ich auch von dir.“, sagte er leise. „Lass uns Freunde sein Kazu. Ich will das du ganz und gar glücklich bist. Denn dann bin ich es auch.“ Ich fühlte mich so erleichtert. Er war nicht mehr böse. Er wollte, dass wir Freunde waren. „Ich bin froh, dass du gekommen bist, um mir das zu sagen.“, sagte ich zu ihm. „Ich wollte dich einfach noch mal sehen Kazu. Ich denke solche Sachen sollte man von Angesicht zu Angesicht regeln.“ Der Meinung war ich auch. Ich spürte Tränen der Freude auf meinen Wangen. „Airgatou Dai... das bedeutet mir so viel...“, ich hörte wie er aufstand und spürte wie er mich in eine sanfte Umarmung zog. „Wir haben so viel zu geben und zu teilen. Wir haben es so einfach, um glücklich zu sein.“
 


 

So, das war es für dieses Mal wieder. Ich hoffe es hat gefallen. Jetzt geht es echt ans eingemachte. An den eigentlichen Kern der Geschichte. Ich hoffe das Chapter konnte für die Lange warte Zeit ein bisschen entschädigen.
 

das nächste chapter ist auch so gut wie fertig... wird also ganz bald fertig sein.
 

Alles, alles liebe
 

Yuki



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Shimizu-chan
2009-12-06T12:07:01+00:00 06.12.2009 13:07
ahhhh yu und dai sind soooo knuffig >////<
und dai und kazu haben sich wieder vertragen *freu*
ja ja nicht nur dai verändert yu sondern auch anders herum

aber ich will nich das irgetnwas schlimmes passiert
es sind doch jetzt alle glücklich und so *snif*
nur weil yu und shizu so scheiß eltern haben
und so n scheiß typ mit seinem scheiß fetisch *grrrr*
ich will nich das was schreckliches passiert *snüf*

trotz des schrecklichen zwischenfalls wars n echt knuffiges kappi
yu und dai passen voll gut zusammen und dies sind sooo was von zucker süüüüß >////< *beide knuddel*
*dir n keks schenk* *grins* XDDDDDD
Von: abgemeldet
2009-05-05T19:14:25+00:00 05.05.2009 21:14
Aaaawww...Ich würde Yuana am liebsten Knuddeln Q___Q

Mal wieder sehr schön beschrieben ^^
Und ich bin gespannt wies mit den beiden weiter geht.

Und natürlich freut sich Meiner Einer auch ganz doll, dass sich Daisuke und Kazu wieder vertragen haben <33

*beide Daumen hoch*

~<3 Mikage
Von:  Yagyuu
2009-05-01T11:20:03+00:00 01.05.2009 13:20
Mew^^

*knuddel*

So langsam wird es echt spannend. ^^
Ich freu mich schon auf die nächsten Kapis!
Und ich finde es toll, dass Daisuke und Kazu sich wieder vertragen haben.
*freu*

Es war echt ein schönes Kapi und Yuana tut mir echt leid...

*knuddel*
*knuff*

*Schoki dalass*


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