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The Different Ways of Love

oder: Weil die Liebe verschiedene Wege geht... ShikaxTema//NaruxHina//NejixTen//SasuxSaku//InoxSai *Kapitel 33 on*
von

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Unschlüssig stand Sakura vor einem Schaufenster und besah sich die darin angebotenen – und zum Teil völlig überteuerten – Dinge. Es waren hauptsächlich Klamotten, aber als nette Accessoires waren den leblosen Plastikpuppen, die die Kleidungsstücke ausstellten, auch lange Ketten um den schlanken Hals und modische Kappen auf den haarlosen Kopf gesetzt worden.

Im Hintergrund verkündete die Kirchenglocke soeben 15 Uhr und das schallende Geräusch ließ Sakura aus ihren Gedanken schrecken. Noch einige Augenblicke lang betrachtete sie ein keckes rotes Oberteil, das an den Seiten etwas gerafft und für diese Jahreszeit eigentlich schon zu frisch war, bevor ihr dann wieder der übertriebene Preis ins Auge fiel und sie sich widerwillig vom Objekt ihrer Begierde abwendete. Immerhin hatte sie noch genug anderes zu tun und das wollte sie ursprünglich schon längst erledigt haben. Nämlich schon seit einer Woche.

Sie schlenderte weiter durch die breiten Einkaufsstraßen, die von der Oktobersonne gnädigerweise noch warm beschienen wurden. Gelegentlich warf sie einen flüchtigen Blick in ein Schaufenster oder auf einen der Kleiderständer, die vor den großen Kaufhäusern unter übergroßen Schirmen standen. Aber nirgends entdeckte Sakura etwas, das sie für passend erachtete.

Nach einer weiteren Stunde wurde sie langsam, aber sicher ungeduldig. Sakura war gern shoppen, aber nicht allein! Doch heute musste es sein. Sie war schließlich selbst schuld, wenn sie es die ganze Zeit vor sich her schob, ein Geschenk zu besorgen.

Wieso eigentlich? Wieso hatte sie es die ganze Zeit hinausgezögert?

Sakura seufzte, während sie wieder einmal vor einem Geschäft stehen blieb und ihr verzweifelt verärgertes Gesicht in der Scheibe betrachtete.

Eigentlich konnte sie sich diese ganzen Fragen sparen – sie wusste schließlich längst die Antwort: Sie hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was sie Naruto zu seinem Geburtstag schenken könnte. Und der Chaot wurde heute siebzehn!

Gerade wollte Sakura sich wieder von ihrem Spiegelbild abwenden, als ihr etwas in dem Glas auffiel. Eine Spiegelung, nur klein und verschwommen, aber sie war sich ganz sicher.

Sakura drehte sich so schnell um, dass ihre Haare mit der Bewegung mitschwangen. Im ersten Moment hoffte sie noch, einer optischen Täuschung unterlegen zu sein, doch es war ergebnislos. Auf der anderen Straßenseite schlenderte ein Mädchen mit langem, hellblondem Haar an einigen Läden vorbei. Diese Tatsache allein wäre vermutlich nicht einmal so schlimm gewesen, hätte das Mädchen nicht einen stillen, sanft lächelnden Jungen an ihrer Seite gehabt, der sie gerade auf ein Schaufenster aufmerksam machte. Sakura bemerkte beiläufig, dass es das Geschäft mit dem süßen roten Oberteil war, an dem sie selbst vor knapp einer Stunde schon hängen geblieben war.

„Ich bring sie um!“, knurrte die Rosahaarige, leise zwar, allerdings so aggressiv, dass einige arglose Passanten erschrocken zurückwichen.

Gerade wollte Sakura die Straße mit großen Schritten überqueren, als das blonde Mädchen einen glücklichen Schrei ausstieß, den schwarzhaarigen Jungen überschwänglich umarmte und ihm dann einen Kuss auf die Wange drückte.

Wie erstarrt war Sakura stehen geblieben, was nicht gerade günstig für sie war, wenn man bedachte, dass sie schon halbwegs auf der Straße stand.

„Pass doch auf!“, zischte eine Stimme an ihrem Ohr und jemand zerrte sie am Arm zurück auf den Bürgersteig (des heißt Trottoir!!! *badisch isch* ^^).

Erst jetzt bemerkte Sakura das Auto und besonders den wütenden Fahrer, der wieder und wieder auf die Hupe drückte. Wie hatte sie das nur überhören können?

„Du bist echt schlimmer als Naruto!“, seufzte Sakuras Retter, den sie ebenfalls auch jetzt erst zur Kenntnis nahm.

„Naruto!“, rief Sakura erschreckt und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr.

„Keine Sorgen. Die Party beginnt erst in vier Stunden!“

„Ich soll mir keine Sorgen machen?“, keifte Sakura zurück. „Wenn ich nicht in zwei Stunden wieder im Internat bin, werde ich niemals rechtzeitig fertig sein!“

Ungläubig starrte Sasuke sie an. „Du brauchst zwei Stunden?!“

Genervt verzog Sakura ihr Gesicht.

„Was denkst du denn, Uchiha? Dass diese Frisur schon beim Aufstehen bestand hat? Männer!“, schnaubte sie verächtlich und wollte schon weitergehen, als ihr noch etwas einfiel. „Was machst du eigentlich hier?“

„Außer dir das Leben retten, meinst du?“, grinste Sasuke.

Sakura verdrehte die Augen, ließ sich aber vom Thema nicht ablenken, sondern sah Sasuke schließlich starr an, bis dieser ebenfalls mit den Augen rollte und etwas von „Geburtstag“ und „Geschenk“ grummelte.

„Dann können wir das ja zusammen machen!“, meinte Sakura überraschend, packte Sasuke am Arm und zerrte ihn mit sich.
 

„Haruno!“, stöhnte Sasuke und setzte sich erschöpft auf eine Bank.

„Ach, komm schon, Uchiha! Ich hätte gedacht, du hältst länger durch!“, entgegnete Sakura.

„Haru-… Sakura! Bitte!“

Zu beider Überraschung hielt Sakura, die gerade in ein Geschäft einmarschieren wollte, mitten in der Bewegung inne und kam zu Sasuke zurück.

„Wie hast du mich genannt?“, fragte sie perplex.

„Ich hab dich Haruno genannt, Haruno“, meinte Sasuke grimmig.

„Hast du nicht!“, grinste Sakura, ging aber nicht weiter darauf ein.

„Ich bin wirklich fertig!“, seufzte Sasuke. „Ich bin jetzt mit dir eine Stunde lang durch die halbe Stadt gehetzt, habe dabei etliche Schuh- und Klamottenläden von innen gesehen, obwohl ich mir sicher bin, dass Naruto sich keine Keilabsatzschuhe zum Geburtstag wünscht!“

Sakura grinste, zumindest dachte Sasuke sich das, denn eigentlich sah es mehr wie ein… Lächeln aus.

„Okay okay! Aber ich bin einfach etwas… frustriert“, erklärte Sakura und ließ sich neben ihm auf der Bank nieder.

„Wegen Ino?“

„Wegen wem denn sonst?“, kam die bissige Antwort, aber schon bereute sie es und fügte mit gemäßigter Tonlage hinzu: „Ich wollte das Geschenk eigentlich mit ihr kaufen gehen. Ino kann so was echt gut – passende Sachen aussuchen und so. Aber sie hatte ihr Geschenk schon und deshalb ist sie nicht mit. Sie hat gemeint, sie müsse noch lernen.“

„Und das hast du ihr abgekauft?“, grinste Sasuke.

„Hey!“, gab Sakura mit warnendem Blick zurück. „Ino ist schlau! Sie hat nur meistens keine Lust, irgendetwas zu tun, was ihr im Nachhinein nichts bringt. Aber wenn sie sich wirklich etwas vorgenommen hat, dann erreicht sie das auch!“

„Und jetzt bist du sauer, weil…?“, hakte Sasuke nach.

„Na, weil sie mich angelogen hat! Von wegen Lernen! Statt mir zu helfen, trifft sie sich einfach mit… mit Sai!“

„Und was ist daran jetzt so tragisch?“

Sasuke verstand dieses Mädchen einfach nicht. Warum machte sie so viel Lärm um nichts? Es gab schließlich noch wichtigere Dinge im Leben… Hatte er das jetzt gerade wirklich gedacht? Dass es im Leben wichtigere Dinge gab, als Beziehungen – auch wenn man dieses Wort wohl nicht mit Sasuke Uchiha in Verbindung bringen würde. Affäre würde es besser treffen.

Wenn er das wirklich gedacht hatte, dann… er hörte sich schon an wie Naruto!

„Er ist überhaupt nicht ihr Typ!“, unterbrach Sakuras aufgewühlte Stimme seine Gedanken. „Er ist ein Zweite-Klasse-Typ.“

„Hä?“, war das geistreichste, was Sasuke dazu einfiel.

Sakura rollte über so viel Unwissenheit mit den Augen.

„Na“, begann sie lehrerhaft, „es gibt drei Arten von Internatsschülern: Der Erste-Klasse-Typ hat Eltern mit massig Geld und kann hier in Saus und Braus leben. Der Luxus-Typ eben!“

Sasuke starrte sie entgeistert an. Über so was machten die Mädchen sich Gedanken?

„Dann gibt es auch noch den Zweite-Klasse-Typ. Ein Normalo oder sogar ein Minderbemittelter, was das Geld betrifft. Der ist entweder hochintelligent oder musste und muss richtig dafür ackern, dass er auf der Schule sein kann. Der Stipendiat. Zu dieser Kategorie gehört Sai. Wenig, beziehungsweise kein Geld. Das passt einfach nicht zu Ino, sie braucht Kerle, die ihr etwas bieten können, die ihr das Wasser reichen können, schließlich ist sie Erste Klasse und…“

„Was ist mit dem dritten Typ?“, unterbrach Sasuke sie plötzlich leise.

„Was?“

„Du hast gesagt, es gibt drei Arten von Internatsschülern. Was ist mit der dritten Art?“ Natürlich kannte Sasuke die dritte Art. Den dritten Typen. Schließlich gehörte er eigentlich selbst dazu.

„Der… Der dritte Typ“, murmelte Sakura, dann wurde ihre Stimme auf einmal wieder etwas fester. „Der Dritte-Klasse-Typ. Ein Verstoßener. Ein Kind ohne Eltern. Eine Waise. Nur auf dem Internat, weil dazu auch ein Waisenhaus gehört. Dritte Klasse eben. So wie…“

„So wie ich. Und du. Und…“

„Naruto“, vervollständigte Sakura den Satz leise. Plötzlich riss sie ihre Augen auf und schoss in die Höhe.

„Verdammt! Das hatten wir ja ganz vergessen! Das Geschenk!“, schrie sie und ignorierte die Passanten, die sie verwundert anstarrten.

Sasuke sah auf seine Uhr und seufzte.

„Wir haben doch noch zweieinhalb Stunden“, versuchte er Sakura zu beruhigen, doch dieser Schuss ging nach hinten los.

„WAS???“, kreischte die Rosahaarige auf. „In einer halben Stunde muss ich zu Hause sein. Ino bringt mich um, wenn ich zu spät komme!“

„Vorhin wolltest du sie noch umbringen“, murmelte Sasuke, aber Sakura war schon losgestürmt.

Gelassen schlenderte er ihr nach, sah immer ihren rosa Haarschopf vor ihm aufblitzen und musste unwillkürlich lächeln. Er achtete nicht auf die Geschäfte rings herum, sondern beobachtete nur die Menschen, die eilig um ihn herumhetzten, bepackt mit Einkaufstüten und großen Taschen. Hin und wieder ein kleines Kind, das bei seinen Eltern um ein Eis bettelte oder eine Meute Jugendlicher, die herumalbernd zum nächsten Kino marschierten. Und manchmal auch ein Pärchen, das glücklich händchenhaltend herumspazierte.

Auf der einen Seite war Sasuke neidisch auf sie. Wie konnte man nur so glücklich sein? Manchmal hätte er auch gerne ein wenig von diesem besonderen Glück abbekommen, aber dann dachte er sich wieder, dass es doch so auch ganz gut lief, wie es gerade war.

Gerade gingen wieder ein Mädchen und ein Junge Arm in Arm an ihm vorbei. Sie waren ungefähr in seinem Alter. Das Mädchen rammte dem Jungen spielerisch leicht den Ellbogen in die Seite und rannte dann kichernd davon. Der Junge lief hinterher, fing sie ein und gab ihr einen Kuss. Einfach so. Weil er glücklich war.

Sasuke sah ihnen noch eine Weile nach, dann wandte er sich kopfschüttelnd ab und suchte wieder Sakura in der Menge vor ihm. Es war nicht schwer, sie auszumachen – wer hatte denn sonst noch knallig rosa Haar?

Erstaunlicherweise hüpfte sie jedoch nicht mehr von Schaufenster zu Schaufenster, sondern war vor einem stehen geblieben. Als Sasuke näher kam, drehte sie sich zu ihm um und strahlte ihm entgegen. Und Sasuke musste zugeben, dass ihm dieses Strahlen gefiel. Sie sah hübsch aus.

„Ich hab was gefunden!“, sagte Sakura fröhlich und deutete auf etwas hinter der Scheibe.

Sasuke trat näher heran. Er sah sofort, was Sakura meinte.
 

Immer wieder drehte Ino sich vor dem Spiegel hin und her, hielt sich ein Kleid an, ein Top, steckte sich ihr Haar hoch oder ließ es glatt über ihren Rücken fallen.

Von Zeit zu Zeit fand ihr aufmerksamer Blick die Uhr und nach einer Weile fing sie an, die Stirn zu runzeln.

Viertel nach sechs. Sakura hätte schon längst da sein müssen. Sie wollten sich doch gegenseitig Ratschläge erteilen, die Accessoires aussuchen – die Kleinigkeiten eben, die ein gelungenes Outfit ausmachten. Das hatten sie bis jetzt immer so gemacht. Jedes Jahr zu Narutos Party und auch zu den ganzen anderen Feiern im Jahr. Denn es machte Spaß. Spaß, sich die unmöglichsten Kleidungsstücke überzustreifen und viel zu viel Schmuck dranzuhängen. Bis sie dann endlich ernst wurden und sie mit der richtigen Auswahl begannen, brauchte es immer seine Zeit. Die würden sie dieses Mal anscheinend nicht haben.

Leicht gereizt warf Ino eine schwarze Jeans auf den schon beachtlich gewachsenen Berg auf ihrem Bett. Dummerweise hatte sie nicht richtig gezielt und die Hose rutschte langsam zu Boden, wo sie auf eine Tüte fiel, die knisternd unter der neuen Last zusammenbrach. Es war keine dieser billigen Plastiktüten, wie man sie überall bekommen konnte. Es war eine Papiertüte mit Kordel als Träger und einem gestärkten Boden. Missmutig betrachtete Ino die Ecke der Tüte, die noch unter dem schwarzen Stoff hervorlugte.

Es hatte nicht lange gebraucht, bis Ino etwas Passendes gefunden hatte. Sie war sich so sicher gewesen, dass es Sakura gefallen würde, doch inzwischen… inzwischen war es schon halb sieben und ihre beste Freundin war immer noch nicht aufgekreuzt.

Unwillig hob Ino die Jeans vom Boden auf, betrachtete sie dann noch einmal kurz, bevor sie sie wirklich aufs Bett schmiss. Dann schnappte sie sich die Tüte und holte das einzige Kleidungsstück heraus, das darin lag. Seufzend betrachtete sie es und hielt es sich kurz an. Ihr selbst würde es wohl nicht stehen, sie war zu blass für diese Farbe. Außerdem hatte sie sich für diesen Abend etwas anderes überlegt.

Ino legte das Oberteil zur Seite und öffnete zum wiederholten Mal ihren Schrank. In dem Moment, als sie in dessen Untiefen verschwand, ging auch die Zimmertür auf.

„Hey, Ino, da bin ich! Du glaubst nicht, was…“ Sakura stockte.

Ino drehte sich zu ihr um und sah, wie ihre beste Freundin erstarrt in ihrem Zimmer herumstand.

„Auch hallo!“, begrüßte Ino sie und folgte dann mit gerunzelter Stirn Sakuras Blick. Er lag auf dem roten Oberteil, das ordentlich zusammengefaltet auf der Kommode seinen Platz gefunden hatte.

„So ist das also!“, zischte Sakura mit einem Mal und als ihre grünen Augen die blauen Inos trafen, konnte diese die Wut darin erkennen. Sakura drehte sich um und ehe Ino sich versah, hatte ihre beste Freundin schon die Tür hinter sich zugeknallt.

Irgendetwas war hier gründlich schief gelaufen.

Ohne weiter nachzudenken, stürmte Ino ihrer Freundin hinterher. Wie nicht anders zu erwarten, hatte sie sich in ihrem Zimmer verkrochen, kniete auf dem Bett und trommelte wie wild geworden auf ihr Kopfkissen ein.

„Äh, Saku? Alles in Ordnung? Was ist denn los?“, fragte Ino unsicher.

Wütend wirbelte Sakura herum; ihre Haare standen nach allen Seiten hin ab. Das war bei Sakura nie ein gutes Zeichen.

„Du fragst noch so blöd?“, schrie sie. „Erst belügst und jetzt betrügst du mich? Und dann fragst du ob alles in Ordnung ist?“

Ino war mit Sakuras Launen vertraut. Frei nach dem Motto Himmel hoch jauchzend – zu Tode betrübt wechselten diese oft so plötzlich wie das Wetter. Und genauso unvorhersehbar. Aber was war dieses Mal los?

„Sakura, ich verstehe wirklich nicht! Du kommst doch zu…“

Sakura ließ einen Schrei los und hämmerte wieder auf ihr Kissen ein. Langsam bekam Ino Mitleid mit dem armen Ding. Das war doch kein Boxsack!

„SAKURA!!!“, rief Ino. Sie hatte nie wirklich viel Geduld und schon gar nicht mit ihrer besten Freundin. Das war doch nicht zum Aushalten!

„Jetzt erzähl erst mal ganz ruhig, was passiert ist“, forderte Ino sie auf, als Sakura keuchend auf ihrem Bett saß und offenbar fürs erste keine Puste für weitere Schreie hatte. Trotzdem war Vorsicht geboten, denn bei Sakura wusste man nie so genau…

„Ich hab dich gesehen!“, knurrte die Haruno plötzlich.

Dieser Satz half Ino aber nicht wirklich weiter.

„Ich sehe dich auch gerade!“, meinte sie trocken.

Sakura warf ihr einen wütenden Blick zu.

„Ich habe dich gesehen!“, wiederholte sie. „Dich und Sai! In der Stadt.“

Langsam begann Ino, zu begreifen.

„Du bist sauer, weil ich dich belogen habe?“, seufzte sie. „Aber glaub mir, es ging nicht anders!“

„So?“, fragte Sakura verächtlich. „Hast dich also schön mit Sai amüsiert und mir währenddessen das Top unter der Nase weggekauft!“

Jetzt sah Ino sich in ihrer Ahnung bestätigt.

„Du wusstest genau, dass ich dieses Top toll fand! Und du schnappst es mir einfach weg!“

„Sakura, hör doch auf!“, meinte Ino. „Das ist kindisch!“

„Ach, ja? Und was war das dann mit Sai? Du bist ihm um den Hals gefallen und hast gequietscht wie ein Quietscheentchen. Überhaupt nicht kindisch!“, sagte Sakura sarkastisch.

So langsam wurde es Ino zu bunt.

„Sakura!“, rief sie genervt. „Das mit Sai hätte ich dir schon noch erzählt. Ja, da ist was. Wir sind so gut wie zusammen, vielleicht klappt es auf der Party.“

So nüchtern, wie Ino das erzählte, konnte da etwas nicht stimmen. Sakura kannte ihre Freundin.

„Du magst ihn?“, fragte sie misstrauisch.

Ino nickte nur.

„Aber du spielst wieder nur mit ihm, oder?“

Wieder ein Nicken.

„Ich will auch meinen Spaß!“, versuchte sich Ino zu rechtfertigen.

Sakura seufzte. Sie wusste, dass Ino eine von den Menschen war, die immer einen Freund brauchten. Etwas, das Sakura nicht verstehen konnte.

„Du lenkst vom Thema ab!“, bemerkte Ino zickig, als ihr Sakuras skeptischer Blick auffiel.

Sofort verdunkelte sich dieser wieder.

„Und wieso konntest du mir das nicht eher sagen?“

„Weil ich nicht mit dir shoppen gehen konnte“, erklärte Ino bereitwillig. „Ich wollte dir nämlich etwas schenken.“

Damit lief sie in ihr Zimmer und kam kurz darauf mit dem roten Top in Händen zurück.

„Tadaa!“, trällerte sie und streckte ihr das Oberteil hin.

Sakura blieb der Mund offen stehen.
 

„Wo ist denn Temari?“, fragte Ten Ten, als sich Hinata zu ihr an den Küchentisch setzte.

„Holt Shikamaru ab“, lächelte Hinata und zwinkerte. „Er kommt heute aus dem Krankenhaus.“

Jetzt grinste auch Ten Ten.

„Und was ist mit Saku und Ino?“

Ten Ten schnaubte.

„Die haben sich vorhin gestritten, das konnte man bis draußen hören!“

Hinata zog besorgt die Augenbrauen zusammen.

„Aber inzwischen dürften sie sich wieder beruhigt haben“, erklärte Ten Ten schnell und warf einen beiläufigen Blick auf die Küchenuhr an der Wand. „Sollten sie auch, wenn sie nicht zu spät kommen wollen.“

Es war viertel vor acht.

In diesem Augenblick kamen Ino und Sakura die Treppe hinuntergestolpert, kichernd und glucksend.

Ten Ten hob eine Augenbraue.

„Ist das Top neu?“, fragte sie und deutete auf Sakuras Oberteil.

Die nickte und drehte sich einmal vor ihren Freundinnen um die eigene Achse.

„Wie sehe ich aus?“, rief sie lachend und warf Ino dabei einen Blick zu.

„Wegen solcher Kleinigkeiten sollten wir uns nie wieder streiten!“, grinste Ino zurück.

„Ihr habt euch wegen dem Top so gezofft?“, fragte Ten Ten verblüfft. „Ihr seid echt nicht mehr zu retten!“

„Genau!“, riefen Sakura und Ino im Chor und fingen wieder an zu kichern.

Hinata fing Ten Tens Blick auf und lächelte. So war das eben bei ihnen.

„Jetzt aber los!“, meinte Ten Ten plötzlich und erhob sich. „Wir sind schon ziemlich spät dran!“

„Partytime!“, kicherte Ino und Ten Ten fragte sich wirklich, was ihre Freundinnen genommen hatten, dass sie heute unter akuten Stimmungsschwankungen litten. Erst rupften sie sich gegenseitig die Haare aus und jetzt warfen sie sich schon wieder diese eigenartigen Blicke zu, die Ten Ten noch nie zu deuten gewusst hatte. Das war doch nicht mehr normal!

Hinata lächelte schulterzuckend in ihre Richtung und Ten Ten seufzte innerlich auf. Dann sah sie zum wiederholten Mal auf die Uhr.

Schon zehn vor acht. Es wurde wirklich Zeit.
 

Das Haus der Jungen war hell erleuchtet und die ganze Klasse, inklusive ein paar der älteren Schüler, war schon da. Nur für diese Party hatten die Mädchen die Erlaubnis bekommen, den Geländeteil der Jungs zu besuchen. Wenn es um Narutos Geburtstag ging, wurde Tsunade eigenartig weich.

„Willkommen im Club der fast Volljährigen!“, rief Sasuke und klopfte seinem besten Freund kräftig auf den Rücken.

Naruto grinste und legte das Geschenk des Uchiha auf einen Stapel zu den anderen. Eigentlich waren ihm diese ganzen Pakete egal. Hauptsache, seine Freunde waren hier, sie konnten gemeinsam feiern und lachen. Hauptsache, seine Freunde waren hier.

„Die Mädchen sind immer noch nicht da“, meinte Neji und warf einen verstohlenen Blick zur Tür, was allerdings nicht gerade leicht war, wenn sich im Eingang noch eine fröhliche Meute Jugendlicher tummelte.

„Kommen doch immer zu spät“, warf Sasuke schulterzuckend ein und wandte sich der Tanzfläche zu.

Ohne Möbel bemerkte man erst, wie groß die Wohnung eigentlich war. Die Jungs hatten die Einrichtungsgegenstände nach draußen verfrachtet und so eine respektable Fläche erhalten. Die einzige Sorge war, dass es zu regnen beginnen und die Möbel nass werden könnten.

Naruto runzelte die Stirn, als er sah, wie Sasuke sich an ein Mädchen aus der Klasse über ihnen ranschmiss. So langsam begann er, sich Sorgen zu machen. Sein bester Freund war heute mit einem äußerst seltsamen Gesichtsausdruck, der so überhaupt nicht zu Sasuke passte, wieder nach Hause gekommen. Und jetzt riss er schon wieder irgendwelche Mädchen auf. Naruto verstand ihn wirklich nicht.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als es wieder mal an der Tür klingelte und Sakura, Ino, Ten Ten und – Narutos Herz machte einen Satz – Hinata von Kiba an der Tür empangen wurde. Sakura hatte das Geburtstagskind sofort entdeckt, stürmte auf ihn zu und riss ihn mit ihrer schwungvollen Umarmung fast von den Füßen. Mit Sakura hatte er sich von allen Mädchen immer am besten verstanden. Vielleicht, weil sie ein bisschen wie er fühlte, ihn besser verstand, als die anderen. Oder doch einfach nur, weil man sich so herrlich mit ihr streiten konnte?

Er nahm Sakuras Geschenk dankend entgegen und legte es zu den anderen. Als er schließlich auch Ino und Ten Ten ihre kleinen Pakete abgenommen hatte, wollte er sich Hinata zuwenden. Doch sie war nicht da.

Suchend schweifte sein Blick durch den Raum, bis er sie schließlich beim Tisch mit den Getränken entdeckte – zusammen mit Kiba, der ihr etwas ins Ohr schrie. Anders konnte man sich hier nicht verständigen, die Musikanlage war schon voll aufgedreht. Trotzdem gefiel es Naruto nicht, wie sein Mitbewohner sich so zu seinem Schwarm hinunterbeugte und Hinata lachte.

Schnell bahnte sich Naruto einen Weg durch die Menschen und war schon fast bei seinem Ziel angelangt, als vom Eingang her plötzlich Jubel ertönte und er sich umdrehte. Ein verlegen grinsender Shikamaru war ins Zimmer gekommen, Temari hinter ihm lächelte, murmelte ihm etwas ins Ohr – Naruto war es ein Rätsel, wie er sie verstehen konnte – und lief die Treppe in den ersten Stock hoch.

„Na, haste das Krankenhaus überlebt?“, hörte Naruto noch jemanden, vermutlich war es Choji, rufen, dann wandte er sich wieder seinem eigentlichen Ziel zu. Doch Hinata und Kiba waren nicht mehr da.

Er seufzte und beschloss, es fürs erste sein zu lassen, schließlich war die Nacht noch lang genug.

Sein neuer Weg führe in zu Shikamaru.

Der hatte sich an die Wand neben der Treppe gelehnt, wo die Musik nicht mehr so laut war und trank irgendein giftgrünes, garantiert nicht alkoholfreies Zeug aus einem Plastikbecher.

„Alles Gute“, wünschte Shikamaru und klopfte Naruto kurz auf die Schulter.

„Danke“, sagte Naruto und betrachtete argwöhnisch das Getränk in Shikamarus Händen. „Was ist das?“

„Keine Ahnung“, entgegnete Shikamaru schulterzuckend. „Schmeckt irgendwie nach Limone. Vermutlich mit Sekt.“

Das ging ja noch.

„Und? Wie war’s im Krankenhaus?“, fragte Naruto.

Gelangweilt verdrehte der Angesprochene die Augen.

„Frag lieber nicht“, murmelte er und trank einen Schluck.

„Was ist mit Temari?“

„Bringt meine Tasche nach oben.“

„Das hab ich nicht gemeint!“

Shikamaru fixierte seine Schuhe. Natürlich wusste er, was Naruto gemeint hatte.

„Sie ist mich jeden Tag besuchen gekommen“, meinte er und sein Blick schweifte plötzlich zur Decke.

Naruto nickte. Das hatte er mitbekommen.

„Sie fühlt sich immer noch schuldig.“

Auch das war Naruto klar gewesen.

Eine Weile herrschte Schweigen und Naruto bemerkte, wie Shikamarus dunkle Augen immer wieder zur Treppe huschten, als befürchtete – oder hoffte? – er, dass Temari gleich herunterkommen würde.

„Danke, dass du mit ihr gesprochen hast“, meinte er plötzlich.

Naruto lag ein „Keine Ursache“ auf der Zunge, aber dann rumpelte es im ersten Stock auf einmal und ein Fluch ertönte.

„Ich glaub, ich schau mal nach“, seufzte Shikamaru genervt und er schlurfte die Treppe hinauf.

Es war gut, dass Shikamaru wieder da war, fand Naruto. Es hatte einfach etwas gefehlt. Das ewige Nörgeln und die verschlafen verstimmten Kommentare beim Frühstück, die sich im Lauf des Tages immer mehr zu geistreichen Auslegungen wandelten, sodass das Genie mit dem IQ von über 200 langsam zum Vorschein trat.

Shikamaru war der Ruhepol des Hauses. Neji war der Alleskönner, Sasuke der Eisklotz, Kiba der Wildfang und Naruto selbst war der Chaot. Ohne Shikamaru ging in dieser WG die Ordnung den Bach runter. Was nicht unbedingt hieß, dass es unordentlich war, aber… der Zusammenhalt fehlte einfach.

Shikamaru war der einzige, der Neji die Stirn bieten und ihn von dem hohen Ross herunterholen konnte, auf das er sich zuweilen setzte.

Shikamaru war er einzige, dem es gelang, das Sasuke und Naruto sich nicht ständig in den Haaren lagen und sich auch wieder zusammenrauften.

Shikamaru war der einzige, der Kiba schlagkräftig genug argumentieren konnte, warum Akamaru nicht am Tisch fressen oder auf dem Sofa liegen sollte.

Shikamaru war der einzige, dem dies alles mühelos gelang. Der einzige, auf den alle hörten. Der einzige, dem das innerhalb von wenigen Minuten und ohne Drohungen gelang. Und der einzige, der sich trotzdem noch darüber beschweren konnte, dass diese Angelegenheit ihm eigentlich viel zu stressig war.

Naruto lächelte, als er daran dachte, wie er Sasuke und Neji dazu gebracht hatte, sich zumindest halbherzig bei Temari zu entschuldigen. Wäre es nicht auch um Shikamaru gegangen, hätten sie es wohl ohnehin ganz bleiben lassen.

Er schielte noch einmal kurz aus dem Augenwinkel die Treppe hoch, dann ging er wieder zum Mittelpunkt der Party zurück.
 

Sie hatten getanzt, gelacht, getrunken, gegessen. Jetzt war es fast zwei Uhr und nach sechs Stunden ging die Feier nun langsam zu Ende. Es war nichts Schlimmeres geschehen, als dass irgendein Idiot die Bowle über das Parkett gekippt und einer der älteren Schüler Nejis Zimmer verwüstet hatte. Er war sich hundertprozentig sicher, dass es Kidomaru gewesen war und das, obwohl dieser gar nicht eingeladen gewesen war.

Es wurde ruhiger und es wurden auch immer weniger. Manche gingen nach Hause oder wurden zumindest dorthin mitgeschleppt, weil immer noch genug Alkoholisches im Haus gewesen war. Genug, um sich zu besaufen.

Und dann gab es die, die sich beim Tanzen näher gekommen und in irgendeinem Zimmer verschwunden waren. Aber irgendwann wurden sie auch von dort vertrieben und verzogen sich nach draußen.

Viele waren jetzt nicht mehr da und die meisten gingen nur widerwillig, als Naruto verkündete, dass Tsunade die Party bis halb drei Uhr beendet sehen wollte. Und Naruto wollte sich daran halten, sonst würde er die Party im nächsten Jahr vergessen können.

Schließlich, als es wirklich halb drei war, befanden sich nur noch elf Personen im Haus.

„Sollen wir noch beim Aufräumen helfen?“, bot Sakura an.

Sai wusste manchmal wirklich nicht, was er von ihr und den anderen Mädchen halten sollte. Im einen Moment stritten sie sich noch mit den Jungen, würden ihnen am liebsten die Köpfe abreißen, im nächsten Moment schon waren sie aber wieder die besten Freunde. Es war schlicht und ergreifend verwirrend.

Naruto schüttelte den Kopf, nachdem er sich einmal im Wohnzimmer umgesehen hatte. So schlimm sah es eigentlich gar nicht aus. Es war schon mal schlimmer gewesen.

„Kriegen wir schon hin“, meinte er.

„Schade, dass es schon vorbei ist“, meinte Temari und setzte sich auf die Lehne des Sofas. „Viel zu kurz! Ich bin noch gar nicht müde!“

„Ist ja auch noch nicht so spät“, entgegnete Shikamaru. „Gestern warst du noch bis…“ Er brach ab, als er die Blicke der anderen bemerkte. Voll von grinsender Neugier.

„So war das nicht gemeint“, brummte Temari.

Das Grinsen wurde nicht weniger.

„Willst du nicht deine Geschenke auspacken, Naru?“, fragte Sakura und deutete auf den Stapel von Paketen in den unterschiedlichsten Farben.

Naruto nahm ein Geschenk, das in dunkelblaues Papier eingewickelt war, auf und drehte es in seinen Händen herum.

„Ist das von dir, Neji?“

Der Hyuga nickte nur.

Es war eine CD.

„Da sind Bilder drauf“, erklärte Neji. „Fotos.“

Mit einem Mal schien die Temperatur im Raum um einige Grad zu fallen. Sai beobachtete, wie die Jungen grinsten, während die Mädchen… verstimmt wirkten. Sie sahen sich kurz an, was Sai als „nicht gut“ einstufte.

„GIB DIESE CD HER!“, rief Ino und Sai wunderte sich, wie laut sie wirklich werden konnte. So kannte er sie nicht. Lächelnd sah Sai dabei zu, wie sich die Mädchen auf Naruto stürzten, allerdings von Sasuke, Neji und Kiba aufgehalten wurden, die sich jeweils eine der wild gewordenen Furien schnappten und… durchkitzelten. Egal, für wie erwachsen er zumindest Neji und Sasuke gehalten hatte, das war einfach kindisch.

Temari, die einzige der Mädchen, die nicht in die Mangel genommen worden war, gelang es, sich die CD unter den Nagel zu reißen.

„Ha!“, stieß sie aus und hielt ihre Errungenschaft triumphierend in die Höhe. Doch sie hatte sich zu früh gefreut, denn Kiba ließ einfach von Ino ab und riss jetzt sie um.

Kichernd stolperte Ino zu Sai hinüber, der etwas abseits an der Wand lehnte und das Schauspiel unbeteiligt beobachtete.

„Was ist mit dieser CD?“, fragte er.

„Ach, nicht!“, meinte Ino und lehnte sich glucksend an ihn. Ihr Blick fiel aus dem Fenster, durch das eine schmale Mondsichel zu sehen war,

„Ich geh mal frische Luft schnappen“, flüsterte sie Sai zu. „Kommst du mit?“

Als Sai lächelnd nickte, nahm sie seine Hand und zog ihn mit sich.
 

Dafür, dass es Oktober war, war es noch verhältnismäßig warm. Ein kühler Wind strich umher, gerade kalt genug, um die Menschen frösteln zu lassen.

Am Himmel blitzten einige Sterne auf und natürlich der Mond, aber es war leicht bewölkt und deshalb nicht ganz sternenklar.

Sai legte Ino vorsichtig einen Arm um die Schultern und sie drängte sich sofort näher an ihn. Ihm gefiel es sie so nah bei sich zu spüren, auch wenn er irgendwie ahnte, dass etwas falsch war. Irgendetwas an diesem Bild war falsch. Wie sie auf der Treppe zum Eingang des Hauses saßen, sie dicht an ihn gekuschelt. Was kam ihm nur daran so falsch vor?

„Es ist wunderschön!“, murmelte Ino und sah in den Nachthimmel hinauf.

„Aber es sind nicht viele Sterne zu sehen“, warf Sai sachlich ein.

Ino kicherte und stupste ihn spielerisch an

„Doch nicht das! Die Situation!“

Unwillkürlich musste Sai lächeln. Die Situation war schön. Die Situation. Mit ihm. Meinte sie das?

Was konnte daran falsch sein?

„Ja“, flüsterte Sai, ein wenig verspätet.

Ino kicherte wieder.

Aus dem Haus kam Gelächter. Ob die anderen immer noch diese CD jagten? Sai war es egal. Nur, was hier und jetzt war, war richtig. Oder? Was kam ihm nur so seltsam falsch vor? Es war wie ein einziger Fehler in einem perfekten Gemälde. Eine falsche Farbe, ein kleines, unachtsam gemachtes Detail. Nicht viel. Aber es war falsch. Es verlieh der perfekten Situation einen Hauch von Unvollkommenheit.

Ja, das war es. Unvollkommenheit. Das Bild mit ihnen war noch nicht vollständig, es war noch nicht fertig.

„Sai?“

Inos Stimme war plötzlich leise, ernst. Aber trotzdem behielt sie diese Art, die für sie typisch war. Das Freche, das Lebensfrohe.

„Was ist?“, fragte Sai, als Ino sich vorsichtig aus der Umarmung löste, die sie bis jetzt noch gewärmt hatte. Sofort meinte er, dass ihm etwas fehlte. Etwas Wichtiges.

Aber noch bevor er sich weiter Gedanken über diesen neuen Fehler gemacht hatte, versank er auch schon in Inos Augen. Hellblau, eine Spur von Grau vielleicht noch. Ein Glänzen im schwachen Schein des Lichts, das durch das Milchglas in der Tür nach draußen drang. Ihre Wimpern waren lang und hell, nur an den Spitzen dunkler. Wenn die Wimpern der Rahmen waren, dann waren die Augen das Bild.

„Ich mag dich, Sai“, wisperte Ino. Es war nur ganz leise, aber er konnte sie verstehen, denn ihr Gesicht war dem seinen plötzlich ganz nah.

„Ich mag dich wirklich, Sai!“

Sie wiederholte die Worte und wurde noch leiser. Er konnte ihren Atem auf seiner Haut spüren und ein Teil von ihm wäre gern zurückgewichen, doch ein anderer Teil, der stärkere, hielt ihn davon ab. Dieser Teil wollte sogar noch näher.

Ohne sie aus den Augen zu lassen, legte er vorsichtig eine Hand in ihren Nacken, zog sie zu sich heran. Als ihre Lippen seine berührten, schloss er die Augen. Es war wie ein Stromschlag, der durch ihn hindurch zuckte. Ein sehr angenehmer Stromschlag.

Sai zog Ino noch ein wenig näher, wollte mehr von ihren Lippen spüren. Wärme breitete sich in ihm aus und vertrieb jegliches Denken.

Jetzt war das Bild perfekt. Fast perfekt. Irgendwo war da noch ein Makel, aber Sai wollte ihn jetzt nicht finden. Er wollte, dass es richtig war.
 

***************
 

Puh, das war das längste Kapitel bisher. Und es war KEIN Zwischenkapitel *stolz ist*

Hm, zu dem gibt’s eigentlich nich so viel zu sagen.

Außer vielleicht: Sai und Ino!!! *Fähnchen schwenk*

Ähm, ja…
 

Zum vorigen Kapitel noch was: Ich bin sooo erleichtert! Bei dem Kapitel hatte ich echt Bammel vor den Kommis… aber jetzt bin ich umso zufriedener, dass es euch gefallen hat.

Ich hab jetzt auch ein Bild hochgeladen (hab aber keine Ahnung, wann es on ist^^). Es ist so was wie ein Dankeschön an euch, meine lieben Kommischreiber, und zudem eine Art Illustration zur FF. Schaut es euch dann doch mal an^^
 

Bis zum nächsten Kapitel!

LG

inkheartop



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von: abgemeldet
2008-01-08T14:40:00+00:00 08.01.2008 15:40
Sai/Ino find ich in Ordnung! Es ist auf jeden Fall besser als Shika/ Ino! Ich fand den Streit zwischen Sakura und Ino lustig! Zwischen Temari und Shika ist doch bestimmt auch irgendwas, oder?
Was ich als einzigstes bemängeln muss ist, dass Hinata ein bisschen zu kurz kam. Du hast sie zwar erwähnt, bzw. geschrieben dass sie mit Kiba sich unterhalten hat und Naruto zu ihr wollte, aber dann war sie einfach weg. Und nicht nur Naruto hat sie nicht wiedergefunden sondern ich auch nicht.
Sonst fand ich das Kapi prima!
Danke für die Ens!
Bye
Hina
Von:  puffi-sama
2008-01-07T15:10:51+00:00 07.01.2008 16:10
hach ja.. echt sweet das chap...
irgendwas musste ja noch kommen, mit den geschenken. echt genial. ich würd glaub ich genauso wie die mädels reagiern^^..
das mit ino und sai find ich cool, endlich ma nich inoxshika, ich find shika und tema passen viel besser zusamm..

also, schreib weiter so.. bis zum nächsten chap.

cya die_gefallene
Von: abgemeldet
2008-01-07T15:08:21+00:00 07.01.2008 16:08
ein sehr schönes kapi!
bei sai und ino wird es ja so langsam... ich ibn schon sehr gespannt wie es so bei den anderen weiter geht^^
mich interessiert auch was sakura naruto wohl geschenkt hat *immer noch am grübeln bin*
ich bin schon sehr gespannt wie lange sasuke noch braucht um zu checken, dass er und sakura zusammengehören^^!!
ich freu mich schon total wies weitergeht...
lg mari-chu
Von:  Emelie
2008-01-06T17:51:32+00:00 06.01.2008 18:51
xD BOah,sich um nen Top zu streiten -_-'
Aber Narus Party war cool,aber das mit der Bowle geht doch noch...
*grins*
es kann noch schlimmer kommen xD
WEITER SO ^-^
*knuddelz*
dat Emelie
Von: abgemeldet
2008-01-06T17:06:13+00:00 06.01.2008 18:06
hai^^
dolles kappi wirklich schön beschriebn das mit ino und sai^^
ehrlich du kannst sowas gut^^
na denn freu mich schon aufs nächste kappi^^
bis denn
bussy Chandiny
Von:  Hangeng
2008-01-06T16:47:56+00:00 06.01.2008 17:47
das kapi war sooooo toll^^ freu *auch ino und sai pairing wahrsch machen werd* hehe aber das war echt mal wieder ein schönes kapi. fand ich tolld ass es so lang ist... *nen film dafür auf stumm geschaltet hab den ich sehen wollte* aber das kapi war echt schön. nur doof das naru hina nichtmehr gefunden hat, und zu den beiden nix kam und das sasu schon wieder andere weiber aufgerissen hat.. nja vllt ändert sich das ja noch^^ hehe*auf die nächsten kapi freu* bis dahin, akii-chan
Von:  zuckerherz
2008-01-06T16:25:18+00:00 06.01.2008 17:25
^^
das Kappi war echt supa^^
das mit der Saku und der Ino kenn ich i-woher xDDD
zuerst fliegen voll die fetzen und dann is alles wieder gut xDDD
passiert bei mia oft genug^^
ich finds cool das der Sai und die Ino jez zusammensind(davon geh ich jedenfalls mal aus ....)
Freu mich schon aufs nächste Kapi^^
bye bye Jasmin
Von:  VanishPink
2008-01-06T16:19:48+00:00 06.01.2008 17:19
suppi kappi
obwohl ich nicht gerade ein saiXino fan bin
aber naja
und ich hätte noch was über die party geschrie ben z.b. was mit nina geworden ist oder mit saku!!!!
wäre nett wenn du mit wieder eine ens schreiben könntest
bussy leen^^
Von:  _schnee
2008-01-06T16:09:46+00:00 06.01.2008 17:09
geiles kapi^^
ich mag ino und sai
mach weiter so
also bis dannn deine schnee16
Von: abgemeldet
2008-01-06T16:00:46+00:00 06.01.2008 17:00
Klasse Kapi und vor allem schön lang *gg*.
Bin schon gespannt, wies weiter geht!
Mfg Jo


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