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Momente der Liebe

Ru X Na & Zo X Ro
von

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Gib niemals auf! Das Ende eines Abenteuers...

-!PENG!-
 

Ein Schuss.

Ein Körper mit geschlossenen Augen und einem Lächeln, welches mit einem blutenden Loch in der Stirn und dem Hinterkopf seine Seele verlor.

Sechs entsetzte Gesichter, große Verwirrung, das Ausdruckslose Gesicht eines Strohhutkapitäns mit weit aufgerissenen Augen und geschlossenem Mund, da das soeben von statten gegangene Ereignis viel zu unglaubwürdig erschien, als dass es sich gerade wirklich ereignet haben konnte, weswegen die Gedanken still standen.

In diesem Moment konnte man einfach nicht denken, dazu war der Schock zu groß.

Die herabfallende leblose Hand Zophars mit einer Waffe in der Hand und der erschlaffte, tote Körper der Navigatorin der Mugiwaras, welche auf Ruffys herabfiel.
 

Das Versprechen, welches Zophar der Navigatorin Anfangs gab, dass sie das hier nicht überleben würde, ging somit in Erfüllung.
 


 

Gib niemals auf! Das Ende eines Abenteuers...
 

Die Tage verstrichen.

Die See war ruhig, der Himmel grau, es nieselte und es war windig.

Cetro-Island, die einst mysteriöse Insel mit dem Stab von Neraida, der angeblich die Naturkräfte auf der Grand Line zusammenhielt.

Dieses Geheimnis wurde von der Strohhutbande aufgeklärt. Es handelte sich dabei um die Energie der Sonne, die in diesem Stab seine Kraft erzeugte.
 

Feuer entsteht, wenn Licht bzw. eine hohe Menge an Sonnenstrahlung, in dem Fall Wärme, gebündelt auf einen brennbaren Stoff treffen.
 

Wasser wird durch die Kraft der Sonne in drei Aggregatszustände versetzt, flüssig, gasförmig als Dampf und fest als Eis.
 

Erde wird durch die Sonne über die Pflanzen zum Erblühen gebracht.
 

Luft wird durch Sonnenenergie in Bewegung gebracht und zum Wind transferiert.
 

Alle diese Naturelemente wurden durch eine Teufelskraft gebündelt und verliehen dem Besitzer die Kraft, diese gigantischen Schöpfungskräfte zu benutzen.

Doch für den einfältigen Verstand des Menschen ist die Kraft der Seelen-Frucht unvorstellbar groß und führt sehr leicht zum Wahnsinn.

Wahnsinn, der für einen Arzt aus dem East Blue zu viel wurde und der sich durch die zusätzliche Kraft der Sonne, die lediglich nur die Elemente auf dem Planeten beeinflusst, zum Selbstmord trieb.

Acht mutige Piraten stellten sich diesem besagten Arzt und überlebten den Kampf gegen seine unvorstellbare Macht, ganze Länder zu vernichten.

Jemand von diesen acht Menschen starb jedoch nach dem Kampf.

Die Ironie dabei war jedoch, dass dies nicht durch die Teufelsfrucht, sondern durch Metall in Form einer Kugel geschah, die aus dem Lauf eines Revolvers geschossen kam und das mächtigste Instrument des Menschen unwiderruflich beschädigte, welches sich unter der Schädeldecke des Kopfes befand.
 

[…]
 

Der Schock war zu groß gewesen. Gerade als alles so schien, dass es ein gutes Ende genommen hatte, verlor die Strohhutbande ein Mitglied.
 

„Einer musste sterben…“, wimmerte der Kapitän der Strohhutpiraten.

„Was..was redest du da? Niemand hätte sterben müssen! Niemand konnte doch ahnen, dass er noch am Leben war!“

„DOCH! ICH hätte es wissen müssen, ICH hätte in diesem Moment nicht am Boden rumliegen dürfen!

Es war alles MEINE Schuld! Wir hätten uns einfach von dieser Insel fernhalten sollen! Wir hätten Nami einfach mitnehmen müssen und verschwinden sollen!“, trauerte Strohhut-Ruffy in der Küche der Sunny-Go, während er mit dem Kopf nach unten an der Wand stand und sich mit seinem rechten Ellbogen an ihr abstützte. Sein Gesicht war Tränenverschmiert. Er biss die Zähne zusammen und auch seine Lippen zitterten unter dieser Leere, die ihm zurückgelassen wurde.

Leere, die keine (Er)Füllung finden konnte.

Sein Leben befand sich auf der Kippe. Er wusste nicht, was er nun machen sollte. Wie konnte er seinen Träumen nachgehen, ohne dem Menschen, der sein Leben auf den Kopf stellte, der ihm neuen Mut gegeben hatte, der ihn dies hier überhaupt erst durchmachen und auch durchstehen ließ?

Das ging nicht, so etwas war sogar für ihn unmöglich geworden.

„Ruffy… niemand konnte sich denken, dass er eine Waffe bei sich trug. Er hatte seine Teufelskraft. Wieso sollte er dann eine Waffe brauchen?“

„Sag das nicht mir. SAG DAS NAMI!!“, schrie der Strohhutkapitän den Koch an und rannte aus der Küche aufs Deck bis zur Gallionsfigur.

Er raste an Lysop, Chopper, Zorro, Robin und Franky vorbei, die den Sarg mit Nami als Inhalt, für die Beerdigung auf dem Meer vorbereiteten.

„Hey, Ruffy! Wo gehst du hin?!“, fragte ihn Lysop, als er sah, wie ihr Kapitän auf die Gallionsfigur sprang und ins Meer schaute.

„Verdammt RUFFY!!“, schrien Franky und Lysop gemeinsam, als dieser ins Meer sprang.

Zorro fackelte nicht lange und sprang hinterher.

Robin, Franky, Lysop und auch Chopper, der aus seinem Krankenzimmer kam und die Aktion mitbekommen hatte, rannte zur Reling und schaute ins Meer hinunter, welches einen etwas stärkeren Wellengang hatte.

„Was denkt er sich nur dabei?!“, fragte Lysop verwirrt.
 

Derweil war Zorro schon dicht hinter seinem Kapitän, der ziemlich schnell dem Meeresboden nahe kam.

~Verdammt, warum sinkt er so schnell?!~, dachte sich Zorro wütend.

Er konnte es nicht fassen, wie Liebe einen zur Verzweiflung und sogar bis zum Selbstmord treiben konnte. Weiterhin war er sauer auf seinen Käptain, da dieser so leicht aufgab, kaum Anstalten machte, dagegen anzukämpfen.
 

Strohhut Ruffy konnte seinen Viezen hinter ihm her tauchen sehen, doch Ruffy war nun alles egal. Ihn kümmerte es nicht mehr, ob er hier und jetzt am Absaufen war, ob er weiterleben würde oder ob er seine Freunde dadurch im Stich lasse.

Er wollte diesen unheilvollen Schmerz einfach nur vergessen können, ihn überwinden können, ihn abwimmeln, egal mit welchen Mitteln.

Genau so, wie ihn das Dunkel des Meeres, auf das er immer weiter hintrieb, umschlang, war auch das Dunkel, welches sich um sein Herz gehüllt hatte und welches ihn, auch wenn es seit zwei Tagen her ist, genauso schnell innerlich auffraß.

Körperlicher Schmerz lässt sich aushalten, er kann durch Medizin gelindert werden.

Doch seelischer Schmerz ist der Schmerz, den man nicht sehen kann, der Schmerz, der große Menschen, die auf diesem Planeten so viel Gutes für die Menschheit getan haben, in Null Komma Nichts zu Fall bringt.

Man ist nichts mehr außer einem Häufchen Elend.

Die Seele kann nicht schreien. Es ist der Körper, der den Schrei der Seele nach außen dringen lässt, der als Übermittler dient. Darum ist der seelische Schmerz der stille Schmerz. Das Leid, welches man nicht hören kann. Den man erst hören kann, wenn man ihn als Außenstehender fühlt. Erst wenn jemand den Körper oder das Gehirn dazu bringt, dieses Leid, welches die Seele vernichtet, nach außen zu Übermitteln mittels einer Form von Sprache oder Gesten, erst dann ist man in der Lage, zu verstehen, was jemand empfindet, WIE jemand empfindet.

Doch Ruffy ging es im Grunde nicht darum, mit jemandem darüber zu reden. Es ging ihm nicht darum, den Schmerz nicht mehr fühlen zu müssen.

Es ging ihm allein darum, die Person wieder einmal sehen zu können, der er sein Herz, seine Ideale, seine Seele, seinen Körper, seine Eigenschaften, seinen Verstand, seine Träume, Gedanken, Angewohnheiten und auch seine unendliche Liebe geschenkt hatte.

Sein Herz war auseinandergerissen worden.

Es konnte keine Heilung mehr finden.

Aus diesem Grund war Selbstmord das einzige Mittel, um diesem Teufelskreis zu entgehen, der aus Schmerz, vorübergehender Einsamkeit, die nur noch mehr Schmerz verursachte, zu entrinnen.
 

Der Kapitän der Mugiwara Kaizokou, auf den 300 Millionen Berry Kopfgeld ausgesetzt waren, versank im Dunkel des Meeres, weit weg von dem Ort des Geschehens und auch weit weg vom Körper seiner Navigatorin, seiner Freundin, seinem unbezahlbaren Schatz, seiner großen Leidenschaft, seiner Liebe.
 

Zorro konnte ihn nicht mehr einholen und ging bis an sein Äußerstes, er musste aber aufsteigen, um seine Position als Vize einzunehmen und die Mannschaft über den zweiten Verlust hinwegzuhelfen, und auch um seiner eigenen Liebe das nicht antun zu müssen, was Ruffy widerfuhr.
 

Ja, das Leben ist vergänglich. Leben ist Leiden, es birgt viel Schmerz in sich.

Strohhut Ruffy war sich dessen bewusst und beendete sein Leben, um wenigstens als Seele wieder mit ihr, seiner großen Liebe, vereint sein zu können.

Um sicher zu gehen, dass dies auch eintraf und er nicht von seinen Freunden gerettet werden konnte, band sich der Kapitän der Strohhüte letzte Nacht einen Gürtel aus Kanonenkugeln um, die er vorher mit seinen eigenen Fäusten in kleine Stücke zerhauen hatte, um einerseits auch den Schmerz loszuwerden, indem er noch Größeren erzeugte.

Anschließend legte er die insgesamt 15 Kanonenkugeln in kleinere Stoffsäcke und band sie sich so um, dass sie nicht groß auffielen.

Mit einem solchen Zusatzgewicht konnte es dem Schwertkämpfer nicht möglich sein, ihn einzuholen.
 

Ruffy wurde bewusstlos und kam nach einiger Zeit am Meeresboden an, jedoch ohne Strohhut.

Den hatte er seiner Navigatorin in der gleichen Nacht auf die Brust gelegt, nachdem er sie ein letztes Mal auf den kalten Mund geküsst hatte und ihr dadurch auch Tränen mit auf den Weg gab. Sein Gesichtsausdruck war Schmerzverzerrt, er hatte seine Zähne zusammengebissen und seine Augen stark zusammengedrückt und weinte wie ein Schlosshund.

Es war ungefähr wie die Szene, als Lysop sich von der Bande getrennt hatte, nur war es hier ein unerträglicher Schmerz geworden, da er damals wusste, dass Lysop am Leben blieb.

Hier jedoch war das ein Abschied auf ewig.
 

Alle Abenteuer, die Ruffy mit seinen Freunden erlebt hatte, liefen nochmal in Gedanken vor seinem geistigen Auge ab.

Die 17 Jahre in seinem Heimatdorf, Shanks, die erste Begegnung mit Zorro, Corby und Helmeppo, dann die Begegnung mit Nami, Buggy, mit Lysop, der sich seiner Bande auch anschloss, Sanji beim Baratié, Arlong, Loguetown, der Rivers Mountain, La Boum, die hinterhältige Baroque Firma, Vivi, Chopper, Alabasta, Maron Cricket, Jaya, Skypia, Enel, Conis und Papaya, der Davy Back Fight, Admiral blauer Fasan, Water Seven, die Trennung von Lysop, die Nachricht, dass die Flying Lamb nicht mehr reparabel wäre, Enies Lobby und Robins Vergangenheit, die CP9, der Buster Call, der Abschied von der Flying Lamb, Lysops und Frankys neue Mitgliedschaft in der Bande.
 

All diese Erinnerungen und noch tausend andere spielten sich nun wie ein Film in seinem Kopf ab.

Unbewusst verlor Ruffy eine Träne, bevor er den letzten Gedanken denken konnte und seine Seele der von Nami folgte, die ihm schon zurief:

„Ruffy!“
 

„RUFFY!“
 

[…]
 

„Ruffy, wach auf! Was ist mit dir?! Verdammt nochmal, ohne dich geht das nicht!“, schrie eine verzweifelte Navigatorin unter Tränen.

Ruffy hustete Blut auf seine Hand, die er unbewusst vor den Mund zog, als sein Körper besagte Körperfunktion vornahm.

„Gott sei Dank, Ruffy, du lebst noch!“, mit diesen Worten umklammerte die Navigatorin ihren Freund und drückte ihn so fest es ging an sich, um seinen Geruch wieder einmal tief in sich einnehmen zu können und um zu spüren, dass sein Herz auch wirklich schlug.

„Ngh…du erdrückst mich…“, stöhnte der Kapitän der Mugiwara Kaizokou.

Die Navigatorin löste die Umarmung gegen ihren Willen, doch wollte sie denjenigen, der ihrem Leben einen Sinn gab, nicht auch noch zerquetschen, wo sie doch so kurz davor stand, ihn zu verlieren.

„Ruffy“, begann sie mit sanfter Stimme „du wärst beinahe umgekommen. Der Gear 2 hat deinen Körper extrem geschwächt und hätte dich dein Leben gekostet…nun ja, im Prinzip hat er dich dein Leben gekostet.“, gab die Navigatorin, welche quietsch lebendig war und keine Spur einer Kopfverletzung besaß, verbittert zu.

„Ich…nng“, stöhnte der Strohhutträger abermals, als er sich an seine Rippen fasste.

„Du darfst dich nicht bewegen. Du magst ja aus Gummi sein, aber dein Körper wird trotzdem extremen Belastungen ausgesetzt. Du kannst dir ja zum Glück die Rippen nicht brechen, aber du scheinst andere innere Verletzungen davongetragen zu haben.“, erklärte die trotz der Tatsache, dass Ruffy am Leben ist, immer noch besorgte Navigatorin.

„Nami…Mm…Komm…mal her!“, wies der unter Schmerzen leidende Kapitän des Schiffes seine Freundin an. Diese tat, wie ihr gebeten wurde, setzte sich jetzt auf den Boden und schaute ihn mit besorgten Augen an.

„Ich…ich bin ziemlich verwirrt. Sagst du mir…bitte was passiert ist?“, brach Ruffy seine Frage schwer hervor.

„Weißt du, als du Zophar den Rest gegeben hattest und ihr beide Richtung Boden fielt, fing dich Zorro auf…“

„J-ja, weiß ich… Was aber danach passierte weiß ich nicht mehr.“, hakte er weiter nach.

„Nun, wir küssten uns einmal, während du von Chopper behandelt wurdest. Danach wurdest du plötzlich bewusstlos, was Chopper als Ursache des großen Blutverlustes diagnostizierte.“

~Also war das nur ein Traum?~, musste sich Ruffy ernsthaft fragen, da ihm die Szene doch zu real vorkam.

„Ruffy? Hörst du mir noch zu? Was ist mit dir?!“, fragte ihn seine Navigatorin abermals beunruhigt.

„Was? A-ach, es ist nichts. War…nur in Gedanken versunken“, log er sie an und legte sich wieder normal auf den Rücken, nachdem er sich ja vorhin aufgerichtet hatte, weil er husten musste.

„Ruh dich aus. Dir wird es bestimmt danach besser gehen!“, riet sie ihm mit einem warmen Lächeln und gab ihm einen Kuss auf die Lippen, der von ihm jedoch nicht erwidert wurde bzw. er konnte es gerade nicht, ihm war nicht danach.

„Schlaf jetzt.“

Mit diesen Worten blickte sie den nachdenklichen Ruffy an, der mit dem Kopf zur Tür lag und Namis Blick so nicht sehen konnte. Er starrte auf die Decke, Verbände um Unterarmen und Stirn, die Restlichen unter der Decke versteckt.

Sie konnte seine leuchtenden Augen ausmachen, die im dennoch schwachen Licht, welches der bewölkte Nachmittagshimmel nur mäßig durchdringen ließ, deutlich zu sehen waren.

Mit einem tiefen Seufzer ihrerseits verließ sie das Krankenzimmer, löschte dabei das Licht und ließ ihren Freund im Halbdunkel zurück auf dem Bett.
 

Was hätte sie nur ohne ihn gemacht? Was, wenn er wirklich gestorben wäre? Sie hatten die Frucht zwar finden können, aber Zeit zur Regenerierung hatte er kaum gehabt. Vom einen Schmerz in den anderen wurde er gejagt. Sie ist wirklich dankbar dafür, dass Zophar ausgeschaltet worden ist.

„Nami?“, riss sie plötzlich Sanjis Stimme aus ihren Gedanken, was er mit einem erschreckten Gesicht seitens Nami zu verstehen bekam.

„Was?! Wie? Ähm, Sanji…du bist‘s.“, sagte sie leicht verwirrt.

„Ist was?“, fragte er besorgt, was auf dem Schiff wohl momentan im Trend war.

„N-nein. Es…es ist nichts.“, gab sie ihm unter zitternden Lippen lügend zu. „Lügen“ war wohl wie „besorgt sein“ zur Mode geworden.

„Komm in die Küche, du frierst ja.“, bemerkte der Koch und nahm sie in die Kombüse mit.

Zorro hielt derweil Wache, während er auf der Spitze des Mastes trainierte.

Chopper kümmerte sich um die Wunden von Franky und Lysop, sowie um die von Robin.

„Danke, Doktor Chopper.“, teilte ihm Robin ihre Dankbarkeit mit.

„Ja, danke!“, fügten Lysop und Franky im Einklang hinzu.

„Aaaach, nicht der Rede wert.“, tänzelte der kleine Elch mit der blauen Nase durch das Aquarienzimmer.

~Dass er immer tanzen muss bei einem Kompliment~, dachten sich Franky und Lysop gleichzeitig mit einem Grinsen.
 

„Was hast du auf dem Herzen?“, fragte sie der Koch.

Nami atmete schwer aus. Sanji sah, dass es ihr schwer fiel, darüber zu reden oder sie das Thema selbst erst verarbeiten musste.

Er ging hinter die Theke und setzte Tee auf.

„Willst du einen heißen Tee?“, fragte er sie sanft.

„Gerne.“, gab die Navigatorin monoton als Antwort.

Es dauerte eine kleine Weile, bis er fertig war, doch dann servierte Sanji ihn mit der Eleganz als Koch und setzte sich ihr gegenüber.

Sie tranken einige Schlucke, bis er die Stille durchbrach, indem er sie fragte, was sie so sehr beschäftige.

„Ruffy geht’s doch gut. Chopper sagte doch, dass er über den Berg ist.“

Nami seufzte.

„Das ist es nicht.“, sagte sie leise.

„Was ist es dann?“, hakte der Koch nach, sah ein, dass das so keinen Sinn machte, ging um den Tisch und setzte sich neben sie auf einen Stuhl.

Kaum war diese Aktion vollzogen, hielt sich Nami schluchzend und weinend an ihm fest, indem er seinen Kochdress mit den eingerollten Fäusten klammerte.

Sie weinte.

„Nami, du weißt, dass du mir alles erzählen kannst.“, erinnerte er sie sanft.

„Ich weiß. Ich war aber so sehr in Sorge um Ruffy!“, schluchzte sie laut.

„Er ist gestorben!!“

„Und wiederbelebt worden. Vergiss das nicht.“, erinnerte der Koch sie abermals an die Tatsache, die Nami Ruffy vorhin nicht erläutern konnte.

„Ich weiß…Aber du kannst dir nicht vorstellen, was in mir vorging, als Chopper mir sagte, dass Ruffy tot sei! I-i-i-i-ich wollte mein Leben aufgeben! I-i-ich wollte ihm sofort folgen. Ich konnte mir ein Weiterleben ohne ihn nicht vorstellen!“

„Nami? Du weißt doch, dass es vieles gibt, wofür sich ein Weiterleben lohnt, nicht?“, unterbrach sie der Koch.

„Selbstmord ist keine Lösung, das weißt du doch.“, sagte der Koch etwas traurig.

„Ja, ich sagte ja nur, dass es in diesem Moment war, es ist ja nichts weiter passiert.“, meinte die Navigatorin, während sie auf den Boden schaute, da sie es nicht ertragen konnte, einem ihrer Freunde gegenüber unehrlich zu sein.

Zu ihrer Verwunderung ließ der Koch nicht locker:

„Du kannst dir im Klaren sein, dass mir sehr wohl bewusst ist, dass du dich umgebracht hättest, wenn er tot geblieben wäre. Du sagst es jetzt so, als wäre es in Ordnung, das eigene Leben wegzuwerfen, als ob es keine neue Liebe gäbe. Doch die gibt es, man muss sie entweder suchen oder geduldig sein.“, legte ihr Sanji Weisheiten aufs Herz.

„An sowas denkt man nicht. Nicht in so einem Augenblick!“, meinte Nami kalt.

„Mir ist das ebenso bewusst wie dir. Dennoch darfst du nicht den Mut verlieren, an die Liebe zu glauben. Man darf sich niemals der Verzweiflung hingeben, sonst führt man kein Leben mehr! Man stirbt innerlich. Hoffnungslosigkeit führt zu nichts. Natürlich ist es hart, einen geliebten Menschen, den Sinn des eigenen Lebens in deinem Fall, zu verlieren. Ich versuche es nicht in ein gutes Licht zu rücken. Dennoch ist Selbstmord feige. Feige dem gegenüber, der gestorben ist, da dieser jemand garantiert nicht sehen will, wie du wegen ihm in den Tod stürzt!“

„Was ist, wenn dieser Jemand aber gewollt hätte, dass ich glücklich werde und das Jenseits die einzige Möglichkeit dazu gewesen wäre?“, schluchzte Nami.

„Du meinst, man wird niemals glücklich, wenn man sein Leben nicht aufgibt, wenn man diese eine Person wiedersehen will, mit ihr wieder zusammen sein will, dass das Leben dan sinnlos ist? Nami, wenn sich Wege von Freunden trennen, begehen diese auch keinen Suizid. Sie wissen, dass sie sich eines Tages wiedersehen werden.

Und sei das nicht der Fall, sieht man sich auf jeden Fall nach dem Tod wieder. Außerdem haben wir dir alle das Leben gerettet. Wenn du dich danach umgebracht hättest, wären all unsere Opfer umsonst gewesen! Dann hätte diese ganze Sache hier wenig Sinn gehabt, außer tragischer Verluste.“

Eine unangenehme Stille trat ein, zumindest für Nami.

Nach einiger Zeit, als sie Sanji wieder losließ und sich aufrecht auf ihren Stuhl gesetzt hatte, seufzte sie.

„Weißt du… Ich mochte den Gedanken auch nicht. Ich wollte das nicht. Ich wollte euch alle gar nicht erst mit hier reinziehen. Ich hoffte immer darauf, dass wir alle überleben.“

„Ruffy war für eine ganze Stunde nicht am Leben. Da verstehe ich schon, dass dir Selbstzweifel kommen und dich verschiedenste Gedanken plagen. Aber man darf sich diesen negativen Gefühlen nicht hingeben, sonst wird man im Leben bitter enttäuscht.“

Nami fing an zu zittern, aber nicht, weil ihr etwa kalt war.

„Nami, schau mir in die Augen! Ruffy ist am Leben! Du…bist am Leben. Jeder von uns lebt!“

„Heißt das etwa, dass das nicht mehr vorkommen kann? Glaubst du im Ernst, dass das so bleibt? Friede Freude Eierkuchen?! Verdammt, ich hätte ihn beinahe auf ewig verloren! Geht das nicht in deinen verdammten DICKSCHÄDEL REIN?!! ICH LIEBE IHN! DA KÖNNEN MIR DEINE WEISHEITEN NICHT HELFEN!!“, schrie sie den Koch an und rannte aus der Küche.

Sanji blieb still sitzen und seufzte.

„Verdammter MIST!“, rief er laut in die Leere und haute dabei mit der rechten Faust auf den Tisch, während er mit der linken seinen Kopf stützte.

In der gesamten Küche war das leise wimmern eines Koches zu hören, dem bewusst wurde, dass er nicht der Richtige für sie gewesen wäre, da er sie nicht vor solchen Gedanken schützen konnte. Tränen liefen ihm die Wange runter und tropften mit einem leisen Tropfgeräusch, schon fast lautlos, auf die hölzerne Tischplatte des Esstisches in der Küche.
 

„Nami, was war los?“, fragte Robin, die gerade vom Aquarium aufs Deck gegangen war und die letzten Schreie seitens der Navigatorin mitbekommen hatte.

„Nichts. Lasst mich einfach in Ruhe!“, rief sie stark verärgert und wies die Hand Robins unsanft ab.

Robin schaute ihr nach, wie sie in ihr Zimmer ging, bis sie hinter der Tür verschwunden war und schlenderte dann in die Küche.

Sie machte die Tür vorsichtig auf, da sie nicht wusste, was sie erwarten könnte.

Sanji bemerkte dies und wischte sich mit dem Ärmel die Augen ab, während er über der Spüle stand und sich vorher mit beiden Armen abgestützt hatte.

„Sanji?“, fragte die Archäologin vorsichtig. „Alles in Ordnung?“

„J-ja, alles bestens.“, log dieser.

„Sicher? Was war hier los?“, fragte sie weiter nach.

Sanji hob den Kopf, schaute ihr mit seinen leicht geröteten Augen direkt in Ihre und sagte ihr, dass es nichts von Bedeutung sei.

„Hast du geweint?“, bemerkte Robin plötzlich.

„Was? Nein…nein, hab ich nicht. Ich habe vorhin noch eine Zwiebel geschält gehabt, weil ich die für das reinigen des Ofens benutzt habe. Weißt ja, wie das mit den Flecken ist. Da kam mir die Zwiebel recht.“

Robin wusste selbst, dass man mit Zwiebelsaft bestimmte Flecken entfernen konnte, doch auch während sie sich unbemerkt nur mit den Augen umsah, konnte sie keine Zwiebelschalen geschweige denn eine Zwiebel sichten oder wenigstens ein dreckiges Messer, was Sanjis Aussage bestätigen würde, denn auch wenn dies erst vor fünf Minuten geschehen sein soll, hält die Wirkung nicht unbedingt so lange an.

„Wie dem auch sei, weißt du, was mit Nami los ist?“, versuchte sie ihn in Sicherheit zu wiegen, dass sie ihm die Sache abgekauft hatte.

„Nein, sie…sie hatte mich nur etwas gefragt… und ich habe nicht die richtigen Worte finden können. Daraufhin…wurde sie sauer.“, erzählte der Koch halb gelogen. Sowohl er als auch Robin wussten, dass die Geschichte mit der Zwiebel unglaubhaft war und dass Nami garantiert nicht in einem solchen Ausmaße aus dem Zimmer stürmen würde. Sanji würde garantiert nicht auf eine einfache Frage mit den falschen Worten antworten. Niemand der Mitglieder würde das.

„Kann ich dich alleine lassen?“, fragte ihn Robin.

„Klar.“, gab dieser als Antwort.
 

Robin ging aus dem Zimmer und überließ dem Koch seiner Zigarette, die er sogleich angezündet hatte.

Er zog den Rauch tief in die Lungen ein, was er sonst nicht tat, weil das pures Gift für den Körper ist, was ihm momentan aber egal war. Er wollte diesen Frust auf sich selbst raus lassen, ausrauchen, indem er den Rauch so tief einsog wie er nur konnte.

Dann atmete er aus. Und es ging ihm für den Moment besser bzw. es half ihm, mit der Situation besser umzugehen.
 

„Schatz? Was ist los?“, durchdrang die Stimme des Schwertkämpfers die bewölkte Nachtstille, die vom leisen Meeresrauschen begleitet wurde.

Robin atmete aus, legte sich auf seine Brust und vergrub ihr Gesicht, um seinen Duft einzuatmen.

„Momentan sieht es nicht gut aus auf dem Schiff. Was macht Ruffy, warst du bei ihm?“, fragte sie ihn, während sie verträumt auf das Meer blickte.

„Nein, ich lass ihn lieber schlafen. Er hat die Ruhe nötiger als wir.“

Die Nacht war zwar nicht die Schönste, aber trotz der Krise an Bord doch etwas Reizvolles, da sie so ruhig war. Sie beinhaltete auf jeden Fall die Ruhe, die einige der Strohhüte brauchten, um wieder einen klaren Kopf zu fassen.

Zorro und Robin blieben in ihrer Position, er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren, schloss seine Augen und war überglücklich, dass ihr nichts passiert war. Robin schloss ebenfalls ihre Augen und genoss den Augenblick.
 

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Ich hoffe, ihr seid mir jetz nich mehr all zu böse xD

Nami lebt noch, Ruffy auch, ich hoffe, ich konnte euch schocken xDD

Das Kap hier ist für das Wochenende.

Montag, denk ich mal, kommt dann das letzte Kapitel

Freu mich auf eure Meinungen ^^
 

*Kekse dalass*



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  TrafalgarKidd
2009-04-30T20:00:20+00:00 30.04.2009 22:00
Was denkst du dir eigentlich? Also wirklich, mein Herz, meine Nerven ...puuh ist das anstrengend. öÖ

Naja, irgendwie gefällt mir das nicht. Hab halt vorgelesen und so, aber nur Bruchstücke und irgendwie gefällt es mir ja gar nicht öÔ
Naja, mal sehen, was das letzte Kapi so bringt.
Das hier war ok, aber ... depri?? XD
Von: abgemeldet
2009-04-29T12:54:58+00:00 29.04.2009 14:54
^^ Wohhhh!!!...
Na da haste dich ja noch grad so mit Namis Tod rausgeritten *Grins* ;)...
Übrigends tolle Idee, dat ganze als ne Art Traum darzustellen XD, auch wenn et Ruffy nit unbedingt so gut dabei ging...
Sanji tut mir leid, dabei meint er es doch nur gut...
aber wie heißt es doch so makarber: Den Guten geht et immer schlecht ;)...

naja passt vielleicht teilweise XD

Greetz
Von:  F34rN0D4rkn355
2009-04-26T19:17:08+00:00 26.04.2009 21:17
Boah! Ich war total geschockt! Als ich die letzten Worte vom letzten Kap gelesen hatte und nochmal lesen musste, dachte ich nur: WAS?! SIE HAT SIE STERBEN LASSEN!
Das wäre echt krass gewesen, aber da ja die FF noch nicht fertig war, konnte ich doch noch glauben, das du es irgendwie wieder einfädelst, das sich die Geschichte erneut wendet. Schlau oder?
Bin immer wieder überrascht wie du das schaffst. Weiter so! Lieben Gruß
Von:  fahnm
2009-04-25T23:52:37+00:00 26.04.2009 01:52
Es war ein Traum?
*puh*
Gott sei Dank da bin ich aber froh.
Mal sehen wie es weiter gehen wird.
Freue mich schon auf das nächste kapi.

mfg
fahnm


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