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Bewohner der Dunkelheit

von

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Der Angriff

Die junge Vampirin war wieder in dem Zylinder gefangen. Ihre Augen waren geschlossen. Man sah die blauen Adern, die wie eine Hand ihr Gesicht durchdrungen hatten. Wie leblos schwebte sie in der roten Flüssigkeit. Die Professoren nahmen Messungen vor und untersuchten ihr Blut. Ein Teil davon drehte sich in einem kleinen Röhrchen in einer Zentrifuge. Alira‘ s Körper war an einige Kabel angeschlossen worden, die stetig Daten an irgendwelche Computer übermittelte. Ihr Körper sah ausgelaugt aus. Plötzlich sprang eine rote Alarmsirene an. Die Professoren wirbelten wild durcheinander. Alira beobachtete sie durch ihre halb geschlossenen Lider, die sie geöffnet hatte, als sie ein seltsames Gefühl durchdrang. Die Männer schalteten einige Bildschirme an und starrten gebannt darauf. Ihre Minen verwandelten sich in helles Entsetzen. Alira riss die Augen auf, als sie das Gefühl wie ein Schlag durchzuckte. <Rowen!> Die Überwachungsbildschirme zeigten den schwarzen Werwolf, der begann, sämtliche Räumlichkeiten in seine Bestandteile auseinander zu nehmen. Alira schlug ihre Fäuste gegen das Glas, doch es hatte keinerlei Auswirkungen. Die Meßgeräte drehten durch. Ein weiterer, immenser Impuls ließ einen Kurzschluß die Verbindungen und Drähte durch schmoren. Die Professorin erschien und starrte auf die nicht mehr brauchbaren Gerätschaften. „Das ist es. Es ist so weit...“, murmelte sie. „Los! Wir müssen sie in das andere Labor bringen!“, fuhr sie ihre Kollegen an, die wild durcheinander rannten. Durch den harschen Befehl ihrer Chefin ordneten sie sich jedoch und begannen den Zylinder fort zu bewegen. Alira war verzweifelt. Hoffentlich würde Rowen rechtzeitig kommen. Wieder schlug sie gegen die Glaswand, in der feine Risse entstanden waren. Geistesgegenwärtig drückte die Frau einen Knopf und setzte Alira durch einen elektrischen Impuls außer Gefecht. Dann packten sie den Zylinder und verfrachteten sie in einen Transporter. Die Frau riss die Tür auf und sprang auf den Fahrersitz. Per Knopfdruck öffnete sich ein Tor und mit Vollgas preschte sie auf die nachtschwarze Straße. Rowen war rasend vor Wut. Und er ließ nichts heil zurück auf seiner Suche nach Alira. Er hielt inne. Sie entfernte sich von ihm. Brüllend preschte er durch die Gänge und zertrümmerte sämtliche Schleusen, die sich vor ihm schlossen. Immer mehr entfernte sich seine Geliebte von ihm und er musste sie unbedingt einholen. Koste es, was es wolle. Rowen durchbrach eine Wand und gelangte nach draußen. In einiger Entfernung stürmte ein Transporter mit quietschenden Reifen um eine Kurve und verschwand aus seinem Sichtfeld. Mit gewaltigen Sprüngen hetzte der Werwolf los und sprang von Gebäude zu Gebäude. Er würde Alira nicht noch einmal verlieren. Sie fuhren über die Strasse, auf der Rowen die Spur verfolgt hatte. Die Landstraße verlief gerade und machte erst nach einigen Kilometern einen Knick. Die Professorin drückte das Gaspedal bis zum Boden durch und der Wagen schoss über die Straße. Sie würde ihr Versuchsobjekt nicht kampflos aufgeben. Doch auch Rowen hatte nicht vor, Alira sang und klanglos davon fahren zu lassen. Vor allem nicht in der Gewalt dieser abscheulichen Menschen. Sie waren schon etliche Kilometer gefahren, als die Frau etwas hörte. Es war ein regelmäßiges, dumpfes Schlagen. Ob einer der Reifen einen Platten bekam? Das wäre das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte. Aufeinmal gab es einen Aufprall und der Transporter wurde nach unten gedrückt. Rowen war auf dem Dach gelandet. Dann riss er die Flügeltür des Lieferwagens auf und verschwand in seinem Innern. Der Transporter begann zu schlingern. Seine Augen nahmen eine sanfte Form an, als er Alira erblickte, die in der roten Flüssigkeit trieb. Mit einem Hieb zerstörte er die Scheibe und ein Schwall der schleimigen Brühe ergoß sich in den Laderaum. Rowen packte Alira und zog sie vorsichtig hinaus. Dann entfernte er die Kabel und den Schlauch, der in ihrem Mund steckte. Er sah die Adern, die immer noch blau hervorstachen und ein erneuter Schub von Wut durchdrang seinen Körper. Mit seinen starken Armen drückte er sie an sich und verließ den außer Kontrolle geratenen Transporter, der wenige Sekunden später gegen den nächstbesten Baum prallte und augenblicklich in Flammen aufging.

Der schwarze Werwolf sprang auf und davon in die Nacht. Immer schneller trugen ihn seine Füße weg von dem Ort des Geschehens. Erst als sie einige Wegstrecke zurückgelegt hatten, wurde Rowen ruhiger. Sie erreichten den Wald und tauchten in deren schützende Dunkelheit ein. Alira lag immer noch regungslos in seinen Armen. Vorsichtig legte er sie auf einen großen Flachen Stein ab, der neben einem Weiher lag. Dann schöpfte er mit seiner Pfote Wasser und ließ es über ihr Gesicht laufen. Die schöne Vampirin rührte sich immer noch nicht. Besorgt beugte sich Rowen über sie und strich ihr über die Wange. Alira‘ s Augenlider bewegten sich. Ganz langsam öffnete sie die Augen. „Rowen.“, lächelte sie schwach und hob ihre Hand, um ihm über den Kopf zu streichen. „Ich liebe dich.“, hauchte sie. Der Werwolf fiepte und schloss genüßlich die Augen. Er öffnete sie erst wieder, als er merkte, wie ihre Hand erschlaffte und wieder auf den Boden sank. Alira hatte die Augen wieder geschlossen und ihr Kopf war zur Seite genickt. Vorsichtig nahm Rowen sie wieder in seine Arme und verließ den Weiher. Stetig näherten sie sich dem Herrensitz, den Alira ihr zu Hause nannte. Aufeinmal hörte Rowen etwas hinter sich. Er wandte den Kopf um. Ein anderer Werwolf stand da und knurrte ihn an. „Du elender Verräter. Du hast deinen Clan verraten, als du dich mit einer von ihnen verbündet hast.“ „Ich habe meinen Clan nicht verraten. Nur weil ich eine von ihnen liebe, verrate ich meine Freunde nicht.“ Rowen legte Alira auf den Boden und näherte sich mit gesträubtem Nackenfell und hochgezogenen Lefzen dem feindlich gesinnten Kameraden. Dieser griff zuerst an und stürzte sich auf Rowen. Die beiden Werwölfe fielen übereinander her und verbissen sich ineinander. Sie fügten sich mit ihren Krallen tiefe Kratzspuren zu. Dann gingen sie wieder auseinander, um wieder aufeinander losgehen zu können. Mit einem kräftigen Hieb riss Rowen seinem Gegner den Brustkorb auf. Blut spritzte. Aber auch er musste einstecken. Einige klaffende Wunden bluteten auf seinem Oberkörper. Aufeinmal sah der andere Werwolf hinter ihn. Er hörte, wie ein metallenes Schleifen erklang und viele Schwerter gezogen wurden. Die beiden Werwölfe wollten in dem Dunkel der Nacht verschwinden, doch ihre Fluchtwege waren abgeschnitten. „Ihr habt sie umgebracht, ihr elenden Monster!“, rief einer der Vampire. Alira lag immer noch da und rührte sich nicht. Blut der beiden Kämpfenden war auf sie gespritzt und es sah so aus, als wenn sie schwer verletzt wäre. Zwei Vampire packten Alira unter den Armen und zogen sie zu sich. Rowen blickte sich verzweifelt um. Er fand keine Gelegenheit zur Flucht. Die Vampire schritten auf sie zu. „Jetzt werdet ihr dafür bezahlen.“ Rowen knurrte und machte sich auf den Angriff bereit. Mit ein paar Sätzen waren die Vampire bei ihnen angelangt und holten zum Angriff aus. Die beiden Werwölfe versuchten auszuweichen, was jedoch nicht stets klappte. Sie jaulten laut auf, als das Silber sie mehrere Male traf. Der andere Werwolf ging zuerst zu Boden und wurde mit einem Schwerthieb ausgelöscht. Sein Blut sickerte auf den Boden und bildete eine Lache. Rowen hob den Kopf zu einem langgezogenen Heulen. Lisk drängte sich nach vorne. Der schwarze Werwolf wandte sich ihm zu. Dann griff der Vampir ihn an. Es wurde ein unerbittlicher Kampf. Mit einer blitzschnellen Bewegung durchbohrte er mit seinem Schwert Rowen‘ s Oberkörper. Dieser gab ein ersticktes Quieken von sich und verpasste seinem Feind mit den Krallen einige ansehnliche Scharten in seinem Gesicht. Lisk taumelte zurück. Rowen wankte. Das Blut quoll aus der tiefen Wunde und schien kein Ende zu nehmen. Erneut griffen den Werwolf einige Vampire an und brachten ihn an den Rand seiner Kräft



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