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Harry x Draco
von

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Ahnung

So, leider etwas kürzer als sonst - aber es hat einfach nichts mehr reingepasst.
 

Kapitel LXXI : Ahnung
 

Ich war früher als die anderen aus dem Schlafsaal aufgestanden. Möglicherweise war es die Nervosität, die mich nicht lange schlafen gelassen hatte: Malfoys Vater würde heute nach Hogwarts kommen. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was das für Malfoy Junior bedeuten mochte.
 

Die Große Halle war beinahe leer, auch Malfoy war noch nicht da. Ich frühstückte nicht, mir lag noch so einiges schwer im Magen – dass Ron meine Beziehung doch noch nicht so ganz verkraftet hatte, machte mich traurig.
 

Lustlos starrte ich auf mein Müsli, das ich mir nur aus Gewohnheit geholt hatte. Ich war zwar wieder in Hogwarts; doch dadurch waren, anders als ich es angenommen hatte, noch lange nicht alle Probleme gelöst.
 

Meine Hände klammerten sich an die Tischkante. Alle Probleme würden nie gelöst sein, eins blieb immer bestehen. In einer Woche war es wieder soweit; ich konnte nichts dagegen tun.
 

„Harry.“ Hermine stand vor mir. Ich hatte sie nicht bemerkt. „Dein Frühstück sieht ganz schön pampig aus. Willst du nichts essen?“ Sie setzte sich neben mich, ein dickes Buch unterm Arm.
 

„Hermine, wir haben Sonntag. Willst du etwa jetzt schon lernen?“ fragte ich tonlos und ohne ihre ohnehin nur rhetorische Frage zu beantworten.
 

„Das solltest du auch! Immerhin warst du schon seit Ewigkeiten nicht mehr da!“
 

„Als ob ich was dafür könnte ...“ grummelte ich, fing dann jedoch an, das eklig aussehende Müsli zu essen.
 

Hermine sah mir eine Weile lang schweigend zu, dann nahm sie sich ein Brot. Während sie Butter darauf schmierte, meinte sie beiläufig:
 

„Malfoy ist auch schon da.“
 

Erschrocken hob ich den Kopf. Malfoy hatte sich tatsächlich bereits an den Slytherintisch gesetzt, ohne dass ich es bemerkt hatte. Obwohl jedoch kaum jemand in der Großen Halle war, blickte er kein einziges Mal zu mir herüber. Er sah nicht sehr gut aus.
 

„Sieht aus, als hätte er gar nicht geschlafen.“ meinte Hermine skeptisch. „Ist was zwischen euch vorgefallen?“
 

„Nein, das ist es nicht. Sein Vater kommt heute.“
 

Malfoy und ich waren in ähnlicher Stimmung; auch er wollte nichts essen und starrte nur stumm vor sich hin.
 

Als sich die Halle langsam füllte, beobachtete ich, wie sich Blaise neben ihn setzte. Sie beredeten irgendetwas miteinander, hatten die Köpfe zusammen gesteckt und ich hätte zu gerne gewusst, was es war. Wahrscheinlich über Malfoys Vater, oder aber über mich.
 

Abrupt stand ich auf, hoffte, dass Malfoy mich bemerken würde und verließ die Halle.
 

~~~~~*~~~~~
 

In den Gängen Hogwarts' war es kalt geworden. Ich lief ziellos umher, wollte weder in den Gemeinschaftsraum, noch zurück in die Halle. Malfoy sollte mich nicht ignorieren – war es meine Schuld? Er hatte letzte Nacht auf den ersten Blick nicht sonderlich enttäuscht gewirkt, als ich ihn abgewiesen hatte; vielmehr war er besorgt gewesen.
 

Ich hatte Grey bisher noch nicht gesehen, wusste also nicht, ob er schon für den morgigen Unterricht da war, steuerte aber trotzdem seinen Turm an. Ich musste einfach mit jemanden reden; wenn er nicht da war, würde ich alles in die Wege setzen und versuchen, mit Malfoy zu reden. Egal wie.
 

Als ich anklopfte, hörte ich zunächst nichts. Dann hörte ich jedoch das Schaben eines Stuhls und Sekunden später wurde die Tür einen Spalt geöffnet.
 

„Harry!“ Greys Gesicht erschien in der Tür, er öffnete sie ganz und ließ mich ein. „Hätte dich nicht so früh hier erwartet!“ Er war ungewöhnlich guter Laune.
 

„Hallo, Professor.“ Ich setzte mich auf einen Stuhl, den er freigeräumt hatte. „Wann sind Sie angekommen? Ich hab sie gestern beim Essen nicht gesehen.“
 

„Kein Wunder, ich bin erst seit ein paar Stunden hier.“ Grey räumte ein paar Bücher ins Regal.
 

„Soll ich helfen?“
 

„Nein, mach dir keine Umstände.“ erwiderte Grey. „Sag mir lieber: Wie steht es mit dir und Mr Malfoy?“
 

Ich stockte kurz, als er dieses Thema so plötzlich aufgriff.
 

„Ich – äh ... wir ...“ Ich errötete heftig.
 

„Aber doch nicht das!“ lächelte Grey. „Ich meine“, er hockte sich vor mich, „die Sache mit seinem Vater.“
 

„Sie haben davon gehört?“ fragte ich erstaunt.
 

„Klar. 'Ne Menge Leute im Ministerium wissen schon darüber Bescheid. Wenn ich ehrlich bin, mache ich mir Sorgen um deinen Freund.“
 

Ich blickte zur Seite.
 

„Ich auch.“ Ich ließ den Kopf hängen. „Ich – ich weiß einfach nicht, was ich machen soll! Was, wenn er ihn von der Schule nimmt? O-Oder ihm das Mal einbrennen will? Ich, das heißt wir, wir haben ihn gehört, ihn und noch einen anderen Todesser, wie sie davon gesprochen haben! Ich hab Angst um ihn!“
 

Grey hatte meinem Ausbruch ausdruckslos zugehört, doch seine Hand hatte sich auf meine Schulter gelegt. Ich schämte mich, als ich spürte, dass mir Tränen in den Augen brannten.
 

„Er wird ihn sicher nicht von Hogwarts nehmen. Nicht, bevor er nicht hier mit seiner Ausbildung fertig ist.“ Grey lächelte aufmunternd. „Er mag zwar sonst ein schlechter Vater sein, aber Bildung ist ihm wichtig.“
 

Ich wusste nicht, was ich daraufhin sagen oder fühlen sollte. Dass ich erleichtert wäre? Sicher war ich das, in einem gewissen Maße, doch allein der Gedanken an den seltsamen Malfoy von heute morgen ließ mich wieder verzweifeln. Hatte ich ihn zu weich gemacht?
 

„Hey, lass den Kopf nicht hängen.“ Grey stand wieder auf. „Ich denke, ich könnte doch noch etwas Hilfe beim Einräumen gebrauchen.“
 

~~~~~*~~~~~
 

Als ich Greys Büro wieder verließ, war ich sowohl erleichtert, als auch von einer fremden Stimmung umfangen. Etwas drückte mir die Kehle zu; ich wusste nicht, was es war – Sorge? Nein, Grey hatte mir beim Aufräumen immerzu gut zugeredet, hatte mich beruhigt, solange, bis ich mir für meine Sorge am Morgen lächerlich vorkam; Lucius Malfoy würde sicher nicht das Risiko eingehen und seinen Ruf gefährden, indem er seinen Sohn von der Schule nahm; außerdem war Malfoy selbst nicht schwach, er war stark, das wusste ich, doch weich im Kern.
 

Ich musste ihn sehen.
 

Die Gänge kamen mir kahl und leer vor, obwohl viele Schüler bereits an mir vorbei liefen; doch ich beachtete sie nicht, ich dachte an ihn und an mich. Vor allem an mich. Etwas stimmte nicht, konnte und durfte nicht stimmen – was war es? Ich kam mir plötzlich so falsch vor und machte mir tatsächlich nicht Sorgen um ihn, ich machte mir Sorgen um etwas anderes.
 

Zukunft? Malfoy und ich versuchten es seit geraumer Zeit, doch immer wieder brannte die Eifersucht in ihm – und ich konnte ihn durchaus verstehen. Die Angelegenheit mit Grey war vorbei, das spürte ich in mir, doch es war nicht ohne Folgen geblieben. Malfoy würde sich noch lange daran erinnern.
 

Ich kam mir schuldig vor, war mir auch eben, die ganze, verdammte Zeit, schuldig vorgekommen, nur weil ich mit Grey geredet hatte, in seiner Nähe gewesen war. Wenn Malfoy davon wüsste – wäre er eifersüchtig? Wäre dies ein Grund zum Streiten?
 

Ich fühlte mich kontrolliert, obwohl keiner von uns, weder Malfoy noch ich selbst, das wollte und ich wusste, das dem auch nicht so war.
 

Ich kaufte es Malfoy ab, dass er mich liebte. Und ich war mir relativ sicher, dass ich es auch tat. Trotzdem – da war immer noch dieses nagende Gefühl in mir, was einfach nicht aufhören wollte.
 

Ich befand mich in einer Geschichte. Meiner eigenen, und ich war zu faul um weiter zu lesen, um zu erahnen, was mit mir geschah. Ich wollte, dass es sich besserte, doch ich hatte einfach nicht mehr die Kraft dazu, es selbst zu tun.
 

Müde lehnte ich mich an die Wand. Was dachte ich mir da eigentlich aus? So schwer konnte es doch nicht sein; irgendwann würde es sich, ja, musste es sich sogar wieder einrenken. Malfoy würde den Besuch seines Vaters irgendwie überstehen, danach würden wir uns in irgendeine stille Ecke zurückziehen und ich würde mein Bestes geben und ihn nicht mehr zurückweisen.
 

Genervt fuhr ich mir durch die Haare. Wieso konnte sich die Wand neben mir nicht einfach öffnen, damit ich darin verschwinden konnte? Die Schülermenge war um mich, aber ich fühlte mich allein. Ich fühlte mich allein, egal wo ich war, ich langweilte mich, egal was ich tat, mein Leben war schlichtweg durcheinander. Wieso konnte ich nicht wie all die anderen auch einfach mein Leben leben und mir nicht so viele Gedanken machen?
 

Ich musste Malfoy sehen.
 

Mit diesem Gedanken stieß ich mich endlich von der Wand ab und machte mich auf die Suche nach ihm.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  MikaChan88
2008-10-04T19:42:47+00:00 04.10.2008 21:42
total super kapi ^-^

cu,
MikaChan
Von: abgemeldet
2008-10-03T08:24:21+00:00 03.10.2008 10:24
Harry ist ja mal wieder total durch den Wind^^
Ich hoffe, er trifft Malfoy noch, bevor der seinen Vater trifft^^ So ein Chaos... bin richtig gespannt auf das nächste Kapitel... das hier war mal wieder total toll^^
Bis zum nächsten Mal^^
Lirielle
Von:  black_kaito
2008-09-30T15:25:35+00:00 30.09.2008 17:25
Hey^^
Grey ist wieder da!! Hab mich schon gefragt, wo er ist...Ich finds gut, dass er Harry wieder ein bisschen aufmuntert. Er macht sich wirklich zu viele Gedanken!!
Andererseits ist Lucius auf dem Vormarsch..da kann man sich nie zu viele Gedanken machen^^"
Hoffentlich geht das alles gut mit Draco und Harry und Lucius!!
Freu mich schon auf das näächste Kapitel^^
gglg blacky
Von:  Raviel
2008-09-28T18:28:41+00:00 28.09.2008 20:28
Tolles kapi. zwar sehr nachdenklich und tiefgründig, aber weider klase geschrieben. drückt gut aus, wie harry sich gerade fühlt.
toll
hdl,
ravi
Von:  -Black-Pearl-
2008-09-28T18:15:46+00:00 28.09.2008 20:15
wow,tiefgründige gedanken....bin ja mal gespannt, was daraus so wird...*kopf schief leg*
zwar ist das kapitel wirklich nicht allzu lang,aber dafür gut und das ist wichtig,oder? xP
und da hast es geschafft,mich noch neugieriger auf den besuch von M.M. zu machen ô.O
also,ich warte schon sehnsüchtig auf das nächste chap xD
*plüsch*
-Pearl-


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