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i will follow you into the dark

if you love something, give it away
von

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nebula

Das Feuer warf warme orange Schatten auf die schlafenden Gesichter, die sich, tief schlummernd nur ab und zu sachte auf und ab bewegten und im Licht herumrückten ohne sich zu berühren. Schön und stumm.

Sie reckte sich und strich mit der Hand über das Bett, die Finger glitten zu seinem Umhang, wo sie sich fiebern zusammenklammerten. So wie Kinder ihre Eltern halten, krallten sich diese unschuldigen Knochen in den fremdesten Stoff der Welt, der, an einem halbtoten Körper hängend, nichts vermochte als nur da zu sein.

Im Schlaf legte sie ihren Kopf schief, lächelte beinahe, strich ihm ohne genau zu wissen, was sie da tat, übers bleiche Gesicht und im nächsten Moment schlief sie wieder ein, ohne sich an irgendwas zu erinnern.

Der nächste Morgen kann in einem wunderschönen roten Kleid. Er lag immernoch regungslos da. Sie war verschwunden. Wie ein Traum, nach dem man sich noch kurz die Augen reibt und der, bevor man rätseln kann, was er bedeutet, schon aus der Erinnerung verloschen ist.
 

morgendlicher Nebel. Das Thermometer zeigt an, dass es langsam Richtung Winter geht.
 

Ein Weg, ein Berg, ein kleiner See – still und starr, wie in jenen schönen, winterlich heiligen Nächten. Eine Rabenschar kreist um ein dunkles Feld. Man würde sich denken „Ach käme doch Schnee“ doch nach einer so eisigen Nacht hat man von Schnee bereits die Nase voll. Rot und triefend steckt man diese in das nächste Taschentuch und verkriecht sich fiebernd hinter einem Buch und einer Tasse heißen Kamillentees. Freut sich auf Blumen, freut sich auf den Frühling, auf die hellen Mädchenstimmen im hohen Gras. Doch das Gras liegt nur vereinzelt da, gelb und welk im schwarzen Feld, im gespenstigen Krächzen, der dunklen Rabenschar. Und der Winter klopft bereits an die Türe.

Ein solcher Tag war es auch damals, als Ginny hinauslief mit den nackten Füßchen, um der Morgensonne entgegenzulachen.

Ein solcher Tag, als ein Mann mit leuchtend gelben Augen schweigend seinen Hut nahm, seine Koffer und durch die Tür verschwand, die, laut und unwohl krachend, hinter ihm ins Schloss fiel.

Genau die gleiche Stunde, als ein armselig gekleideter Herr beschloss vom Bett aufzustehen und eine Runde in der schönen Stadt zu promenieren, die er vor langer Zeit mit einem Lächeln auf dem Gesicht Heimat genannt hatte bevor man ihn einen Mörder und Verräter nannte.
 

Irgendwo in der Ferne, hinter Wäldern ist eine Stadt zu sehen. Noch schlafend liegt sie da, eingebettet in den morgendlichen Nebel - London.

Die Welt ist umgeben von Gerüchen und Träumen, ein Spiel der Sinne ergießt sich auf die tot geglaubte Erde, kleine Kinder blicken durch dreckige Scheiben, Mütter packen Schulbrote ein, Väter, das Gesicht etwas verziehend schleichen durch die Türe mit ihren Aktenkoffern unter dem Arm um sich in der Menge von Politikern, Ärzten, Handwerkern, Lehrern und Verkäufern zu verlieren.
 

Man geht durch die Straßen, vorbei an Bäckereien, Studenten, kirchlich historischen Monumenten und dergleichen, sieht wie sich die Straßenclowns schminken, sieht die Musiker ihre Instrumente stimmen, sieht Arbeitslose, Bettler und Katzen hinter Fensterscheiben. Man betrachtet hier die ganze Welt, die die einen Zauber und die anderen Routine nennen.
 

Ein Mädchen schläft in einer seltsamen Position, als hätte man sie achtlos auf das weiche Federbett geworfen und schnarcht vor sich hin ohne sich um den Rest der Welt zu kümmern. Ihre Schlafrobe ist mit kostbaren Steinen bestickt. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich, als wäre darin ein kleines Tier versteckt. Ihre Lippen sind leicht geöffnet. Das Zimmer vermittelt den Eindruck eines hübschen viktorianischen Bildes, das irgendwo in einer Museumsausstellung hängt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mismar
2007-12-24T11:20:32+00:00 24.12.2007 12:20
Also der Anfang gefällt mir
Besonders weil alles schon beschrieben wurde, und mit Beispielen versehen wurde. Auch wenn ich das Wort schnarchen einwenig seltsam in dem Bereich fand.

Dein Schreibstil ist gut, auch wenn du vieles klein schreibst, obwohl es groß sein sollte.

Die Bilder bei den Charakteren fand ich toll ausgewählt^^


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