Zum Inhalt der Seite

Angel of Destiny

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

1. Der Anfang

Miu betrachtete den Alten noch etwas. Dann sagte sie: „Nun gut, ich werde Euren Auftrag annehmen. Doch was ist, wenn ich ihn nicht finde? Soll ich dann trotzdem zu Euch zurückkehren?“ „Nun ja… Ihr werdet ihn schon finden, ich vertraue in Euch! Und Ihr werdet mich dann auch finden!“, sagte der alte Mann. Miu nickte und wollte sich dann wieder auf den Weg zu der Gasstätte machen. „Wie lautet eigentlich Euer Name?“, rief der Alte ihr noch nach und Miu blieb stehen, drehte sich um und sagte: „Miu. Ich heiße Miu.“ Dann drehte sie sich wieder um und machte sich weiter auf den Weg zu der Gasstätte um Káure dort von ihrer neuen Mission zu berichten und sich mit ihr auf die Suche nach dem Engel des Schicksals zu begeben, den es anscheinend wirklich gab.

Als Miu in der Gasstätte ankam, ging sie sofort in das Zimmer von Káure. „Káure, ich habe etwas zu berichten!“, sagte sie während sie die Tür aufmachte. „Oh… Herrin.“, sagte Káure und verbeugte sich vor Miu. „Steh auf, Káure, du brauchst dich nicht vor mir zu verbeugen! Ich bin auch nicht deine Herrin, verstanden?“, sagte Miu und reichte Káure die Hand. Diese nahm sie an und Miu half ihr hoch. „Ja, Miu…“, sagte Káure und lächelte sie sanft an. Miu ging zu dem Bett von Káure und nahm dort platz. Káure setzte sich neben ihrer Freundin Miu auf das Bett. Miu zog das neue Schwert, welches ihr der Schmied geschenkt hatte, aus der Scheide und zeigte es Káure, diese sah es sich mich großen Augen an. „Dieses Schwert hat mir der Schmied geschenkt. Er war sehr freundlich.“, sagte sie und steckte das Schwert wieder zurück in die Scheide.

„Káure?“, fragte Miu etwas zögerlich. „Ja?“, gab die Angesprochene von sich und sah zu Miu. „Du hast doch sicher schon einmal etwas von der Legende von dem Engel des Schicksals gehört, oder irre ich mich da?“, fragte Miu. „Ja natürlich. Ich habe dir ja schon sehr oft davon erzählt, warum fragst du?“, gab Káure als Antwort. „Ich traf heute einen alten Mann. Er hat mir erzählt, dass er den Engel des Schicksals schon einmal gesehen habe. Ich habe einen Auftrag von ihm angenommen…“, gab Miu von sich und stand auf. Sie ging zu dem Fenster und blickte hinaus. Die Aussicht war so schön. „Wie lautete der Auftrag?“, fragte Káure nach. Miu seufzte und sagte dann: „Ich soll den Engel finden und ihn zu dem alten Mann bringen…“ „Wie? Aber… Das ist doch unmöglich! Der Engel ist nur eine Legende!“, gab Káure geschockt von sich. „Schon möglich, aber wie kann er ihn dann selbst gesehen haben?“, fragte Miu Káure und drehte sich zu ihr um. Káure saß da und dachte über die Frage ihrer Freundin nach.

„Könntest du mir bitte die Legende noch einmal erzählen?“, unterbrach Miu nach einer Zeit des Schweigens die Stille. Sie sah wieder aus dem Fenster und betrachtete die wunderschöne Landschaft der Stadt. Káure hatte aufgegeben eine Antwort auf die Frage von Miu zu suchen, da sie keine fand. „Seit es die Welt gibt, soll es auch den Engel des Schicksals geben. Keiner weiß wie er aussieht, ob er kämpfen kann oder ob er Magie besitzt. Früher sollen alle Menschen ihn gekannt haben und gesehen haben. Doch mit der Zeit vergaßen sie ihn zu begrüßen und ihn anzubeten. Keiner sah ihn mehr und keiner wusste noch, wie er aussah. Sie wussten es eben nicht mehr. Manche meinen, er wäre gestorben und würde nie wieder zurückkommen. Andere meinen, er wäre immer unter uns, doch nur wenige könnten ihn erkennen, da er immer wieder neu geboren wird und zwar in anderen Menschen. Aber niemand ist sich wirklich sicher. Keiner weiß mehr genau, ob der Engel des Schicksals noch existiert.“, erzählte Káure.

Früher hatte Miu gern diese Legende gehört. Am liebsten jeden Abend bevor sie einschlief. Sie war jemand, der glaubte, dass der Engel noch existieren würde. Káure dagegen glaubte, dass es den Engel nie gegeben hatte und ihn auch nie geben wird. Egal wie viele Jahre vergehen werden. Es würde diesen Engel des Schicksals nie geben.

„Es ist schon spät, du solltest schlafen gehen, Miu.“, sagte Káure und riss so Miu aus ihren Gedanken. „Ja, vielleicht sollte ich das wirklich.“, sagte sie und ging zu ihrem Bett. „Ich wünsche dir noch eine gute Nacht, Káure.“, sagte Miu und legte sich in ihr Bett. „Ja, dir auch.“, sagte Káure und stand auf um sich ein Buch aus dem Regal zu holen.

Sie schlug das Buch in ihrem Bett auf, es war sehr dick und wertvoll, wie es die meisten Bücher in der Gaststätte waren. Káure fand in dem Buch etwas über den Engel des Schicksals was sie zuvor noch nicht wusste und las es laut vor: „Der Engel des Schicksals ist eine Person, die Menschen verändern kann, auch wenn sie es nicht wirklich weiß. Der Engel kann in seinen Träumen Dinge vollziehen, von denen er nicht ahnt, dass er es kann. Nicht ist immer so wie es scheint…“ Als sie dann auf der nächsten Seite weiter lesen wollte, konnte sie nicht, da die Seite fehlte. Ohne lang zu überlegen, riss Káure die Seite über den Engel des Schicksals aus dem Buch und steckte es sich in einer ihrer Taschen. Dann stellte sie das Buch wieder zurück in das Regal und legte sich auch in das Bett um zu schlafen.
 

Am nächsten Tag war Miu schon lange bevor die Sonne aufging wach. Sie packte all ihre Sachen zusammen. Káure ließ sie inzwischen schlafen. Der Besitzer dieser Gaststätte hatte ihr erlaubt, sich ein paar Dinge mitzunehmen, sie könnte sich sogar die Bücher mitnehmen. Da er ihr so dankbar war, wegen dem Drachen. Also packte Miu sich ein Buch ein, welches sie selbst einmal hatte, doch sie hatte es schon vor langer Zeit verloren.

Als die Sonne später aufging, wachte auch Káure endlich auf. „Wir müssen bald los, wir sollten nämlich keine Zeit verlieren.“, sagte Miu als sie bemerkt hatte, dass Káure wach war. „Ja, aber wir sollten noch bei unserem alten Dorf vorbei schauen, bevor wir uns auf die Suche nach dem Engel des Schicksals machen, oder was meinst du, Miu? Denn unser alter Priester, wollte dich doch zu einem hohen Ratmitglied machen wenn du 17 Jahre alt bist. Also lass uns erst einmal zurückkehren. Danach begeben wir uns auf die Reise.“, schlug Káure vor. Miu konnte sich nicht wirklich an die Worte des Priesters erinnern, da sie nicht so ein gutes Gedächtnis wie Káure hatte, doch gut das sich Káure daran erinnern konnte. „Gut, lass uns zurück in unser altes Dorf gehen, zu dem alten Priester und dann ziehen wir los um den Engel des Schicksals zu finden!“, sagte Miu. Sie war fest davon überzeugt, dass es den Engel des Schicksals wirklich gab.

Als Káure nach kurzer Zeit zusammen gepackt hatte und Miu bei dem Besitzer bezahlt hatte, zogen sie los um ihr altes Dorf zu besuchen, wo sie schon seit fast 2 Jahren nicht mehr waren. Die beiden konnten sich nicht einmal mehr richtig an den Priester oder an das Dorf erinnern.

„Bist du bereit, Káure? Wir waren schon lange nicht mehr dort… Ich kann mich gar nicht mehr an das Dorf oder die Einwohner erinnern… Ob sie sich noch an uns erinnern?“, fragte Miu Káure als sie gerade durch einen Wald gingen, der zu ihrem Dorf führte. „Ich weiß nicht, ob sich die Einwohner noch an uns erinnern. Ich kann mich selbst ja auch nicht mehr an sie erinnern… Also los! Lass uns zurückgehen!“, sagte Káure mutig und sah sich nach Monstern um.

Die beiden jungen Kriegerinnen wanderten noch eine Weile im Wald herum als plötzlich ein Monster auftauchte. Káure schoss dem Monster ein paar Pfeile in den Körper. Dann brach es zusammen. „Du könntest es häuten, dann können wir die Haut verkaufen. Das Fleisch behalten wir uns. Dann haben wir für längere Zeit einen Vorrat.“, schlug Káure vor und betrachtete das riesige Monster. Miu nickte. Sie holte ihr Messer heraus, welches sie meist nur zum kochen oder zum häuten von Tieren und Monstern benutzte, und zog damit die meiste Haut des Monsters ab und packte diese in eine Tasche.

Plötzlich sprang eine Gestalt von einem Baum herunter. „Ah!“, kam es von Miu. Sie erschrak und fiel nach hinten. „Wer seid Ihr?“, fragte Miu und richtete sich wieder auf. Sie sah sich die Gestalt etwas genauer an. Es war ein Mensch. Die Person sah zu Miu und richtete sich auf. „Ich? Ich bin Koijo!“, alberte der Mann herum. „Koijo, wie? Ich bin Káure und das ist Miu.“, sagte Káure und zeigte auf Miu. „Miu und Káure. Schön!“, sagte Koijo. Er setzte sich vor den beiden auf den Boden und lächelte sie wie ein kleines Kind an. Miu setzte sich zu Koijo auf den Boden. „Was macht Ihr hier?“, fragte Miu ihn. „Ich? Spielen!“, sagte er. Káure beugte sich zu Miu hinunter und flüsterte ihr ins Ohr: „Er kommt mir wie ein kleines Kind vor. Du solltest ihn also auch so behandeln, Miu, ja?“ Miu nickte.

Miu fragte Koijo eine Weile lang über alles aus. „Wieso bist du hier im Wald?“, fragte Káure noch einmal nach. „Ich nix Familie… Ich allein…“, gab er von sich. „Kannst du nicht so wie wir sprechen, Koijo?“, fragte Miu ihn. Koijo schüttelte den Kopf. „Nie gelernt… Krieg war… Nie Kind war… Kindheit jetzt… Magie trainiert!“, sagte Koijo. Miu konnte ihn verstehen. „Kannst du mir mal zeigen, was für Magie du kannst?“, fragte sie ihn neugierig. Auf Koijos Gesicht entstand ein freudiges Lachen. Er schloss seine Augen und zeigte seine offene Hand. Koijo sammelte seine Energie und es entstand ein schwarzer Magieball über seiner Hand. Zwar war er nicht groß, aber es war wenigstens etwas. „Wow…“, gaben Miu und Káure von sich als sie den Magieball sahen. Es war einfach unglaublich so etwas zu sehen! Außerdem bekam man nicht immer so etwas vor sein Gesicht.

Nach einer Weile fragte Miu Koijo: „Koijo? Möchtest du mit uns ziehen und den Engel des Schicksals suchen? Ich würde ich sehr freuen…“ Koijo schloss seine Augen und nickte. „Schlafen… Es ist spät…“, konnte er herausbringen, was schon fast ein Wunder bei ihm war, da er ja meinte, er hätte es nie wirklich gelernt. Er legte sich einfach auf den Boden und schlief kurz daraufhin ein. Miu und Káure legten sich auch nahe bei ihm auf den Boden um zu schlafen, was ihnen auch gelang.
 

Am nächsten Morgen weckte Koijo die beiden Mädchen auf. „Aufwachen! Aufwachen! Weiterziehen!“, wiederholte Koijo immer wieder bis Miu ihre Augen aufschlug. „Morgen…“, nuschelte sie verschlafen. „Morgen! Káure aufwecken! Weiterziehen, weiterziehen!“, sagte Koijo und sah Miu mit großen Augen an. Diese sah zu Káure hinüber und weckte sie sogleich auf. Koijo beobachtete Káure.

Nach kurzer Zeit gingen die drei auch schon los. Koijo zeigte den beiden Kriegerinnen den Weg aus dem Wald. „Du kennst dich hier sehr gut aus, wie?“, sagte Miu und beobachtete Koijo wie er von Baum zu Baum sprang. „Ja…“, sagte er wie er auf einen Baum hinaufkletterte um sich etwas zu essen zu holen. „Wie lange lebst du schon hier im Wald, Koijo?“, fragte Káure ihn. Miu und Káure blieben stehen als sie keine Antwort hörten. Plötzlich fiel Koijo von einem Baum. „10 Jahre… Ich war 13…“, sagte er und richtete sich wieder auf. Nach seinen Worten schritten Miu und Káure wieder weiter ihres Weges.

Als sie an das Ende des Waldes kamen, wollte sich Koijo verabschieden und sagte deshalb: „Wiedersehen.“ „Wolltest du nicht mit uns kommen und den Engel des Schicksals suchen?“, fragte Miu ihn. Er nickte und sagte: „Welt draußen fremd, dies Heimat.“ „Das draußen war früher auch deine Heimat, du brauchst keine Angst haben. Ich und Miu werden bei dir sein und dich beschützen.“, sagte Káure und lächelte Koijo an. Dieser nickte wiederum. Miu hielt ihm eine Hand hin. Welche er zögerlich nahm. Dann schritten sie aus dem Wald. Koijo war erst von dem Licht der Sonne geblendet, doch dann gewöhnte er sich daran.

Nach etwas längerem Fußmarsch, sahen die drei ein Dorf in der Ferne. „Glaubst du, Káure, dass das unser altes Dorf ist?“, fragte Miu aufgeregt. Káure sah zu dem Dorf. „Ich denke nicht, so viel ich noch weiß, lag unser Dorf viel weiter entfernt von einem Wald, als dies dort.“, gab Káure als Antwort und ließ ihren Blick nicht von dem Dorf. „Hingehen!“, sagte Koijo und betrachtete auch das Dorf mit einem ruhigen Blick. „Ja, ich möchte auch hingehen, Koijo.“, sagte Miu und senkte ihren Blick. Also gingen die Drei los zum Dorf.

Nach einer Weile kamen sie bei dem Haupteingang des Dorfes an. „Wie lauten Eure Namen?“, fragte eine Wache. „Miu. Káure. Koijo.“, sagte Koijo und wollte hineingehen. „Wie sagten Sie gerade?“, fragte die Wache noch einmal. Miu seufzte. „Ich heiße Miu. Sein Name ist Koijo und ihr Name lautet Káure.“, erklärte Miu. „Sagtet Ihr Miu und Káure? Ich heiße Euch herzlich willkommen in Eurer Heimat! Ihr seid natürlich auch willkommen, werter Herr.“, sagte die Wache und verbeugte sich. „Wieso verbeugt Ihr Euch? Wir sind normale Menschen, genau wie Ihr. Wir ziehen durch die Länder und suchen nach vielen Dingen.“, sagte Miu und sah die Wache genau an. „Dürfen wir nun eintreten? Wir würden gerne den hohen Priester sprechen.“, sagte Káure und hielt Koijo an der Schulter zurück. „Natürlich. Schreitet ein.“, sagte die Wache und stand auf. „Könntet Ihr uns zu dem Priester bringen?“, fragte Miu. „Tut mir Leid, ich darf dies hier nicht verlassen. Doch der Mann, Tauro genannt, könnte Euch hinbringen. Er steht nur wenige Schritte weit weg von diesem Tor.“, sagte die Wache und ließ die Drei eintreten.

Als Miu den jungen Spund Tauro sah, schritt sie auf ihn zu. „Seid Ihr Tauro?“, fragte sie vorsichtig. Der Junge nickte. „Was kann ich, ein schäbiger Bauerntölpel, für Euch tun?“, fragte er und verbeugte sich kurz vor Miu und den anderen. „Ihr seid kein schäbiger Bauerntölpel. Jeder auf dieser Welt ist wichtig, auch so jemand wie Ihr. Könntet Ihr uns zu dem hohen Priester bringen? Nur das möchten wir von Euch.“, sagte Miu und lächelte den Jungen an. Er nickte und brachte die Drei sofort zu dem Priester.

Als sie vor dem Haus des Priesters standen, sagte Miu zu Tauro: „Ich danke Euch.“ „Nichts zu danken, werte Herrin. Auch ein Dankeswort ist nur ein Wort, merkt Euch dies, werte Herrin.“, sagte Tauro und ging wieder seines Weges. Miu drehte sich zu Káure und Koijo um. Sie lächelte beide an und bat sie: „Bitte, wartet hier auf mich, es wird sicher nicht lange dauern.“ Dann drehte sie sich wieder um und ging hinein.

Nach kurzer Zeit stand Miu vor dem Priester. „Werter Herr? Erkennt Ihr mich?“, fragte sie leise den Priester. Welcher ihr den Rücken zugewendet hatte. Er drehte sich um. „Werte Herrin? Sagt, wie ist Euer Name?“, fragte er und ging zu Miu hinunter.

„Miu, werter Herr.“

„Miu, wie?“

„Ja, werter Herr.“

„Ihr braucht mich nicht immer werter Herr zu nennen. Es ist schön, dass Ihr wieder zurück seid. Wisst Ihr noch, warum Ihr zurückkehren solltet?“

„Nein, mein Herr…“

„Ich wollte Euch damals, bevor Ihr von hier weggingt, zu einem Mitglied der Priesterschaft machen. Doch anscheinend habt Ihr Euch nicht für die Priesterschaft entschieden. Für was habt Ihr Euch entschieden, Miu?“

„Ich kämpfe seit 2 Jahren gegen Monster und erfülle Missionen. Ich habe mich als Kriegerin zu kämpfen entschieden und nichts wird mich davon abbringen, so Leid es mir tut, werter Herr.“

„Es muss Euch nicht Leid tun. Es war Eure Entscheidung. Dennoch bitte ich Euch, ein Mitglied des Rates zu werden.“

„Ich weiß nicht, ob es das ist, was ich möchte.“

„Ich verstehe. Nun… Ihr würdet mir damit einen großen Gefallen tun…“

„Was müsste ich machen, wenn ich ein Mitglied des Rates wäre?“

„Ihr müsstet in Ferne Länder reisen, noch keiner unseres Rates traute sich dorthin, und den anderen Priestern wichtige Nachrichten überbringen.“, erklärte der hohe Priester. „Nun gut, seht mich von nun an, als Mitglied des Rates an.“, sagte Miu und sah dem Priester ernst in die Augen. Er lächelte sie an, nickte und gab ihr eine Schriftrolle in die Hand. „Was ist das?“, fragte Miu den Priester und sah sich die Schriftrolle kurz an. „Ihr müsstet diese Schriftrolle in das Land des Orkes bringen.“, erklärte der Priester. „Ich muss Euch enttäuschen, ich bin zurzeit auf einer Mission. Welche für mich sehr wichtig ist.“, sagte Miu kopfschüttelnd. „Ich verstehe. Aber dennoch, vielleicht könntet Ihr diese Schriftrolle vorbeibringen. Ich verlasse mich auf Euch. Ihr entschuldigt, meine Arbeit ruft.“, sagte der Priester und schritt weg.

Als Miu wieder bei Káure und Miu angelangt war, fragte Káure zugleich: „Und? Was sprach er?“ „Er fragte mich, ob ich ein Mitglied des Rates werden wolle. Ich stimmte zu.“, sagte Miu und schritt mit ihren Freunden zu einer Bar die nicht weit entfernt war. „Nun, Ihr seid nun ein Mitglied des Rates. Ab jetzt möchte ich Euch nicht mehr bei dem Namen nennen, werte Herrin, denn sonst, möge mich einer meiner Pfeile töten.“, sagte Káure und blieb stehen. „Nein, du darfst mich bei meinem Namen nennen, Káure.“, sagte Miu und sah ihre Freundin an. „Nein, werte Herrin, ich bin des Euren Namen nicht würdig. Ihr seid nun nicht mehr eine von uns, sondern eine von ihnen, werte Herrin. Nun möchte ich Euch nur noch als Herrin sehen, ansonsten reise ich nicht mehr mit Euch.“, sagte Káure mit ernster Stimme. „Ich auch!“, sagte Koijo und verbeugte sich vor Miu. „Nun gut, aber wenn Ihr mich als Eure Herrin seht, möchte ich euch auch als Herren sehen.“, sagte Miu und reichte Koijo die Hand. Er nahm sie an und Miu half ihm hoch. Dann schritten sie weiter.

In der Bar setzten sie sich auf einen alten, morschen Tisch. „Was darf es sein, werte Herrn?“, fragte der dickbäuchige Wirt. „Drei Gläser Ihres besten Weines.“, sagte Káure und lächelte ihn sanft an. Er nickte und schritt davon. „Den besten Wein? Wird das nicht etwas teuer?“, fragte Miu ihre Freundin. „Nein, werte Herrin, wir haben sehr viel Gold verdient und für Euch ist nur das Beste gut genug.“, gab Káure zur Antwort. „Was Wein?“, fragte Koijo. „Wein ist ein Getränk, vielleicht schmeckt es dir Anfangs nicht, aber du wirst dich schon daran gewöhnen.“, erklärte ihm Káure freundlich.

Als der Wirt wieder kam, stellte er drei Gläser mit Wein gefüllt auf den Tisch. „Wir danken Euch. Wie viel Gold mache dies?“, fragte Káure ihn und griff nach ihrem Beutel voll Gold, welchen sie an ihrem Gewand hängen hatte. „Fünfzehn Silberlinge.“, gab der Wirt als Antwort. „Nun, wenn es fünfzehn Silberlinge sind, ist es dann nicht Euer bester Wein?“, fragte Miu den Wirt. „Doch schon, werte Herrin, doch für ein Mitglied des Rates ist es nicht so teuer.“, sagte er. Káure suchte inzwischen die Silberlinge aus ihrem Geldbeutel. „Habt Ihr es etwa gemerkt, dass ich ein Mitglied bin?“, fragte Miu leicht verwirrt. „Ja. Ihr tragt doch dieses schwarze Abzeichen. Dieses Abzeichen dürfen nur die Mitglieder des Rates tragen.“, erklärte er ihr. Miu sah sich ihr Gewand an und erst jetzt bemerkte sie das Abzeichen. Es war ein schwarzes Pferd auf welchem ein Schwert abgebildet war.

Als Káure dem Wirt die fünfzehn Silberlinge gab, ging der Wirt und alle drei tranken einen Schluck von dem Wein. „Er seien gut.“, sagte Koijo und meinte damit, dass ihm der Wein schmeckte. „Ja, da stimme ich Euch zu, werter Freund.“, sagte Miu und nahm noch einen Schluck, wobei sie die Augen zukniff. Sie war ein solches Getränk wie diesen Wein nicht gewöhnt, dennoch trank sie es.

„Werte Herrin, könntet Ihr uns sagen, wie dieses Abzeichen auf Euer Gewand kam?“, fragte Káure Miu und stelle das Glas auf den Tisch. „Ich weiß es selbst nicht, werte Gefährtin, wisst Ihr etwas davon, Koijo?“, fragte Miu und wendete sich Koijo. Dieser schüttelte nur den Kopf. „Es ist irgendwie seltsam… Erst der Mann, der meinte, er habe den Engel des Schicksals gesehen und jetzt dieses Abzeichen…“, sagte Miu und trank einen kräftigen Schluck des Weines. „Ihr dürft nicht so viel trinken, werte Herrin. Ihr habt noch nie wirklich Wein getrunken und außerdem seid Ihr noch sehr jung.“, sagte Káure und nahm Miu das Glas aus der Hand.

Nach dem die drei Kämpfer ausgetrunken hatten, gingen sie aus der Bar und suchten nach einem Ort zu übernachten, da es schon sehr spät war. „Wisst Ihr, werte Freundin Káure, wo sich hier ein Ort der Ruhe befindet?“, fragte Miu und ging langsam voran. „Ich werde Euch führen, werte Herrin. Doch was wollt Ihr machen, wenn wir in der Wildnis schlafen sollen? Wollt Ihr Euch für diesen Zweck nicht ein Zelt kaufen?“, fragte Káure Miu und schritt voran. „Ich habe ein Zelt… Herrin…“, sagte Koijo. Die beiden Kriegerinnen drehten sich zu ihm. Es war für sie beide irgendwie seltsam, dass Koijo auf einmal, so gut sprechen konnte. „Woher habt Ihr es, Koijo?“, fragte Miu ihn. Er blieb stehen und überlegte. „Selbst gemacht…“, sagte er dann und holte etwas hinter seinem Rücken hervor. Man wusste nicht genau, was es ist. „Hier, Herrin!“, sagte er und reichte es Miu. Welche es annahm.

Miu dankte Koijo und dann gingen sie weiter und fanden nach kurzer Zeit eine Gaststätte wo sie die Nacht verbringen konnten. Sie quartierten sich in einem Zimmer ein. Miu und Káure schliefen auf den beiden Betten. „Wo schlaft Ihr?“, fragte Miu Koijo. „Ich nicht schlafen. Ich beobachten Mond.“, sagte Koijo. Er setzte sich auf die Fensterbank und betrachtete den wunderschönen Mond.
 

Am nächsten Tag lag Koijo am Ende von Mius Bettes. Er meinte zwar, er würde nicht schlafen, doch sein Körper war müde von der Reise gewesen. Zwar hatte sich Koijo anfangs gegen seine Müdigkeit gewehrt, doch es hatte nichts genutzt. Er musste sich ihr ergeben.

Plötzlich klopfte es an der Tür. „Schnell! Ihr müsst fliehen!“, hörte Koijo. Er sprang auf und öffnete die Tür ein wenig um die Frau zu sehen die gerade angeklopft hatte. „Was wollt Ihr?“, fragte er leise. „Ihr müsst fliehen, werter Herr! Ritter aus dem Palast sind hier! Flieht, flieht so schnell Ihr könnt! Doch Ihr dürft nicht hier hinaus, Ihr müsst durch das Fenster!“, erklärte ihm die Frau und riss die Tür zu.

Koijo weckte Miu und Káure. „Was ist los?“, fragte Káure Koijo. „Eine Frau war hier… Wir müssen fliehen… Ritter des Palastes…“, sagte Koijo und nahm die beiden Frauen an den Gelenken. Dann sprang er mit ihnen durch das Fenster und rannte, so schnell ihn seine Beine trugen, aus dem Dorf.

Als die Drei in sicherer Entfernung waren, betrachtete Miu ihre alte Heimat. Als sie sah, wie sie in Flammen aufging, brach sie in Tränen zusammen. „Es darf nicht wahr sein…“, schluchzte sie. Káure senkte ihren Blick, da auch ihr die Tränen in die Augen stiegen. Koijo beobachtete einfach nur wie das Dorf in den Flammen unterging…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück