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Liebe, bis dass der Tod sie scheidet

von

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Mit einem Ruck schleuderte Hilda die Bettdecke von sich, saß kerzengerade im Bett. Mit laut klopfendem Herzen horchte sie in die schwere Stille hinein. Nichts drang zu ihr vor, nur der eigene flache Atem und das dumpfe Schlagen in ihrer Brust. Sie lauschte angestrengt. Der Schrei...dieser furchtbare, unmenschliche Schrei, der noch immer in ihren Gehirnwindungen nach zu hallen schien...sie hatte ihn sich sicher nicht eingebildet. So etwas konnte sich niemand einbilden.

Ihr Kopf schnellte herum. Laures' Betthälfte war leer, er hatte seine Schlafstatt wohl schon vor längerer Zeit verlassen, waren die Laken, über die ihre Finger glitten, doch vollkommen ausgekühlt. Ahnungsvoll starrten die giftgrünen Augen für einen Moment ins Nichts, ehe Hilda mit einem Satz das Bett verließ. Eilig raffte sie ihre Kleidung beisammen, zwängte sich mit ungeschickten, unkoordinierten Bewegungen, ihre Hände zitterten, sie vermochte nicht zu sagen weshalb, in den aufwändigen Haufen an Samt und Rüschen, ehe sie, so schnell es der bodenlange, schwere Rock erlaubte, auf den Gang stürmte. Sie konnte niemanden erblicken. Überall war es leer und vollkommen ruhig. Mit großen Schritten steuerte sie Laures' Arbeitszimmer an.
 

Unruhig warf sich Zadei herum, drückte das angestrengt verzogene Gesicht tiefer in die Kissen, krallte die Finger in die Decken unter ihm. Von wirren Traumbildern gejagt, murmelte er undeutliche Worte, legte die Stirn in Falten.

Er wand sich auf seiner Schlafstatt, atmete heftig. Fahrig fuhr seine rechte Hand durch die Luft, streckte sich Titius entgegen, den er wage im undurchdringlichen Schwarz, das ihn zu verschlingen schien, erkennen konnte. Aus leeren Augen, die wie beschlagene, matt gewordene Glasmurmeln wirkten, blickter er ihm unter halb gesenkten Lidern entgegen.

-" Nein..."

Ungläubig starrte er auf die Gestalt seines geliebten Engels, während er sich ihr mit langsamen, unsicheren Schritten, war ihm doch als fiele er jeden Augenblick ins Nichts, näherte. Der aus Elfenbein scheinende Leib trieb reglos in einer Blutlache, dessen dunkles Rot fast den gesamten Raum einnahm. Er jetzt bemerkte Zadei, dass es an seinen Stiefelsohlen haftete und bei jedem seiner Schritte ein schmatzendes Geräusch verursachte. Titius schwamm träge auf der schwärzlich schimmernden Oberfläche dahin, die weißen Arme und Beine ausgebreitet, von sich gestreckt, das silbrige Haar umspielte seine Schultern wie die Schlangen der Medusa.

-" Titius?", kaum hörbar hatte er seinen Namen gewispert, einem leisen Ausatmen gleich und dennoch schien seine Stimme um ein Vielfaches lauter von nicht sichtbaren Wänden wider zu hallen.

Flatternd hoben sich die Lider seines Geliebten, der den Blick zwar suchend umherschweifen ließ, ihn dann aber starr nach oben in das schwarze Nichts richtete.

-" Titius?". Wieder durchströmten seine Worte, nun deutlich von Angst durchzogen, echoähnlich die Dunkelheit.

Zaghaft sank der Dämonengeneral auf die Knie, fasste nach Titius' Hand, die eisig kalt war. Ein heftiges Beben durchfuhr den fast leblosen Körper. Stumm formten die rosigen Lippen Worte.

-" Was? Was sagst du Teti?". Zadei beugte sich tiefer zu ihm hinunter. Eine zittrige Hand fuhr durch seinen pechschwarzen Haarschopf, der mit der Finsternis förmlich verschmolz.

-" Zadei...". Schwach und hilflos wehte die sanfte Stimme an das Ohr des Shoguns. " Bist du das Zadei?"

-" Ja, ja ich bin es Teti, ich bin bei dir", entgegnete er leise, selbst nicht wissend, wieso er nicht lauter sprach und hauchte einen Kuss auf die Hand, die er hielt.

-" Zadei...", Titius' Stimme geriet mächtig ins Wanken, " bitte hilf' mir Zadei". Tränen rannen aus seinen Augenwinkeln, seine Schläfen entlang, fielen mit einem kaum vernehmbaren Laut in das Blut.

-" Titius!", panisch glitt Zadeis aufgebrachter Blick über das schöne, aber müde wirkende Gesicht, " Titius was hast du denn? Wobei soll ich dir helfen? Sag es mir!"

-" Ich flehe dich an...hilf mir...schnell, bitte". Wie in Zeitlupe schlossen sich die zarten Lider über die leeren Augen. " Es tut so furchtbar weh Zadei..." Die schmale Hand rutschte kraftlos aus Zadeis und dann begann der schmale Körper zu sinken.

-" Nein...nein...nein, nein, nein! Titius!" Das Gesicht vor Angst verzerrt stieß Zadei seine Hände in die Tiefe des Blutes, tastete hektisch nach dem Leib seines Geliebten.

-" Titius? Titius?! Komm zurück! Komm zurück zu mir! Wo bist du? Titius nicht!"

Mit geweiteten Augen starrte er auf die unheilvoll glänzende Oberfläche der tief roten Lache. Vorsichtig hob er seine blutbesudelten Hände vor sein Gesicht. Langsam ließ er sich auf die Fersen sinken, legte den Kopf in den Nacken und schrie schmerzerfüllt auf wie ein verwundetes Tier.

Von seinem eigenen Schrei geweckt fuhr Zadei aus dem Schlaf auf, krallte die Hände in sein Haar und atmete laut mit geöffnetem Mund. Sein Herz schlug so heftig gegen seine Rippen, dass es schmerzte. Sein Kopf flog herum, hin zu Titius' Schlafplatz an seiner Seite. Er war leer und unberührt.

>Er ist nicht hier<

Eilig stand der Shogun auf, hastete zu einem ausladenden Tonkrug in der Ecke und tauchte seinen Kopf gänzlich in das kalte Wasser, das sich in ihm befand. Prustend richtete er sich nach einigen Sekunden wieder auf.

Er wischte sich das Wasser, das aus seinem Haar tropfte und ihm in die Augen lief fahrig mit dem Handrücken weg.

> Beruhig dich Zadei. Es war nur ein Traum, nichts weiter. Es war nicht real. Es hat gar nichts zu bedeuten<, redete er sich selbst gut zu. Trotzdem glitt ein unsicherer, fast verstörter Blick noch einmal zu dem leeren Schlafplatz neben seinem eigenen[1].
 

Halb bewusstlos vor Schmerz, lag Titius keuchend unter Laures und wünschte sich nichts sehnlicher als die erlösende Ruhe einer Ohnmacht, die ihm verwehrt blieb. Mit einem klirrenden Laut, landete die lange Stahlnadel auf dem Boden, als Laures sie einfach fallen ließ. Emotionslos blickte er auf den offensichtlich furchtbar leidenden Dämon hinab, der nicht mehr in der Lage Gegenwehr zu leisten, völlig ausgeliefert auf der Streckbank lag. In einer beiläufigen Geste riss er ein Stück Stoff aus Titius' Gewand und wischte sich seine blutigen Hände daran ab. Eine Weile sah er nur den rot getränkten Fetzen Seide an, ehe er ihn in die Ecke schleuderte und Titius mit der flachen Hand ins Gesicht schlug.

-" Dämmer' mir jetzt nicht weg, hörst du?" Grob fasste er das Kinn des Gefesselten und hob seinen Kopf an.

-" Sieh' mich an...na los sieh' mich an!"

Ein leises Wimmern von sich gebend richtete Titius seine Aufmerksamkeit mit aller Kraft auf seinen Herren, blickte in die saphirblauen Augen, die nicht die geringste Emotion wiederspiegelten.

-" Sag' mir wo Zadei ist", forderte Laures in leisem, verschwörerischem Ton.

Am liebsten hätte der ehemalige kaiserliche Berater aufgelacht, wozu ihm allerdings die Kraft fehlte. Also schloss er nur wieder die Augen, versuchte gegen die Hand an seinem Kinn anzukämpfen und den Kopf zur Seite zu drehen.

-" Sag' es mir, oder ich breche dir sämtliche Knochen im Leib", zischte der Herrscher Makais unbeherrscht. Angespannt musterte er das schmerzverzerrte Gesicht, lauschte dem hastigen, stoßweise gehenden Atem, der, der sich rasch hebenden und senkenden Brust mühsam entfloh. Es antwortete ihm nur Schweigen.

-" Titius...zwing mich nicht, dir noch mehr weh zu tun, als ich es schon getan habe".

Die Worte erreichten Titius' Ohren wie durch einen dicken Watteberg. Langsam schüttelte er den Kopf.

-" Niemals...eher sterbe ich".

Voller Zorn hob Laures den Arm, holte weit aus und ließ seine Faust vorschnellen, hielt aber kurz vor seinem Ziel inne. In einer fließenden Bewegung glitt er von Titius und der Streckbank. Mit scheinbar geübten Fingern löste er die Lederriemen von den Handgelenken seines Untergebenen, nur um sie erneut auf dessen Rücken zusammen zu binden. Für einen Augenblick musterte er die schwer herab hängenden Schwingen, in deren oberen Enden jeweils ein Loch prangte, aus dem stoßweise reichlich Blut strömte, das die rein weißen Federn besudelte. Völlig kalt und ohne jegliches Mitleid, zog er durch jede der Wunden einen dicken stählernen Ring, an dem er jeweils eine schwere Kette befestigte.

-" Los steh auf!" herrschte er und wusste selbst, dass es einfach nur lächerlich war, von der zitternden, verzweifelt keuchenden Gestalt, die nur mit Gewalt in der Lage zu atmen schien, zu verlangen sie möge aufstehen. Also half er nach, in dem er grob an den Ketten riss. Mit einem lauten Stöhnen schlug Titius auf den Boden, wo er wimmernd, um seinen letzten Funken Stolz kämpfend, krampfhaft versuchte die Tränen, die in seinen Augen brannten zu unterdrücken. Laures streckte die Hand nach ihm aus, um ihn an seinen Haaren auf die Beine zu ziehen, entschied sich dann aber doch dafür ihn an seinen Ketten einfach hinter sich her, zur gegenüberliegenden Wand, zu zerren. Das schmerzerfüllte, herzzerreißende Weinen, das nun doch noch erklang und die bitteren Tränen, die dunkle Flecken auf dem Betonboden hinterließen, sich mit dem Blut, das eine Spur hinter dem fortgeschleiften Körper bildete, vereinigten, ignorierte er routiniert. Titius war bei weitem nicht der Erste, der weinend zu seinen Füßen gekauert hatte, er war nicht der Erste mit dessen Blut er seine Hände besudelt hatte, nicht der Erste, den er quälte und folterte und er würde nicht der Erste sein, der sich den erlösenden Tod wünscht, wenn er erst fertig mit ihm war[2].
 

Sich umblickend irrte Hilda durch die Gänge des Palastes, passierte Flure, die sie noch nie zuvor betreten hatte. Von Laures war nichts zu sehen. Am Fuß der steinernen Treppe, die in das Kellergewölbe führte blieb sie stehen, blickte hinab in die Dunkelheit. Zunächst zögerte sie, sah noch einmal zurück, nahm sich dann allerdings entschlossen eine der Fackeln, die an den Wänden des Flures hinter ihr in regelmäßigen Abständen angebracht waren, aus der Halterung und stieg die steilen Stufen hinab.

Sie drehte sich einmal um sich selbst, um sich zu orientieren, entschied sich für den nach rechts abzweigenden Gang. Furchtsam musterte sie die schweren, durch dicke Schlösser oder massive Holzbalken verschlossenen Türen, hinter denen die unglücklichen Gefangenen kauerten und auf ihr trauriges Ende warteten. Schaudernd ging sie weiter. Es war totenstill um sie herum. Alles was sie vernahm war ihr eigener Atem. Kurz kam ihr der Gedanke, einfach nach Laures zu rufen, diese Idee verwarf sie allerdings schnell wieder. Sie bog in einen anderen Gang, der seltsam kalt war. Kälter als die Gänge vorher. Angestrengt lauschte sie in die Stille hinein, als sie einen kaum hörbaren, unscheinbaren Laut vernahm. Ihre Schritte verlangsamend ging sie weiter, versuchte selbst so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. Sich vorsichtig umschauend, als fürchte sie jeden Augenblick aus dem Hinterhalt angegriffen zu werden, ging sie weiter. Nach ein paar Metern blieb sie stehen. Da war es wieder dieses Geräusch. Sie konnte es nich definieren. Den Atem anhaltend wandte sie sich nach links, von wo der Laut gekommen war, und sah sich nach wenigen Metern einer breiten, aus massivem Holz gearbeiteten, Tür gegenüber. Sie stellte verwundert fest, dass sie nicht verschlossen war und schob sie auf. Noch einen kurzen Blick über die Schulter zurück werfend, trat sie in den ihr unbekannten Raum. Sie musste den Blick nur einmal an der gegenüber liegenden Wand entlang schweifen lassen, um zu erkennen, dass sie sich in der Folterkammer befand. Sie schauderte. Ein heiserer laut, der einem Krächzen glich, ließ sie herumwirbeln. Hektisch hob sie die Fackel auf Gesichtshöhe und blickte sich nach der Quelle des Geräusches, das sie zuvor schon zwei Mal gehört hatte, um. Sie machte eine Gestalt in der Ecke aus, die halb in den Schatten verborgen lag. Alles was sie erkennen konnte war, dass sie an eine Art Gestell gefesselt war. Langsam, völlig lautlos schritt Hilda auf sie zu, hielt die Fackel vor sich, um sie zu beleuchten. Skeptisch zog sie die schmalen, goldenen Augenbrauen zusammen, trat noch näher, blieb schließlich mit geweiteten Augen direkt vor ihr stehen. Ihr Blick glitt über die ausgebreiteten, von stählernen Ringen durchbohrten und an Ketten befestigten Flügel. Sie waren über und über mit Blut besudelt. Titius! Das war Titius! Die schlanken Arme gekreuzt auf dem Rücken gefesselt, den Kopf in tiefster Resignation auf die Brust gesenkt, hing er, offenbar aller Kraft beraubt, an dem eisernen Gestell, völlig unfähig sich zu bewegen, auf sein schmerzhaftes Ende wartend, wie all die anderen Gefangenen hinter den undurchdringlichen, ewigen Gemäuern des Verlieses.

Zögernd streckte sie die freie Hand aus, schob das lange Haar, das der traurigen Gestalt über die Schultern fiel, zurück und hob das gesenkte Haupt leicht an. Geräuschvoll atmete sie aus, ob des Anblicks, der sich ihr bot. Ein unartikulierter Laut, heiser und rauh, entfloh aufgesprungenen Lippen, an denen dunkel, geronnenes Blut haftete.

-"Uh...hn...". Schwerfällig zuckten blau unterlaufene Lider, denen es trotz aller Bemühungen nicht gelang sich zu heben. Die Zähne tief in die Unterlippe grabend, unterdrückte Hilda den Schrei, der ihre Kehle hinauf kroch. Mit leicht zittrigen Fingern, strich sie über die aufgeschürfte Haut an Wangen und Kinn, wanderte tiefer über die von blutigen Striemen verunstaltete Brust, die sich unregelmäßig hob und senkte. Angestrengt stießen seine Lungen keuchenden, rasselnden Atem aus.

-" Titius", flüsterte sie mitleidig. Sie Zog ein weißes Taschentuch aus dem Auschnitt ihres Mieders, befeuchtete es, indem sie kurz an einem Zipfel leckte und tupfte vorsichtig das Blut aus seinen Mundwinkeln, das sich dort gesammelt hatte. Eine Geste, die ihren Ursprung im Gefühl völliger Macht-und Hilflosigkeit hatte[3]. Sie hörte wie der flache Atem hektischer wurde und schreckte zurück als Tränen über das zerschundene Gesicht liefen. Mit zittrigen Fingern steckte sie das Tuch zurück in ihren Ausschnitt und blickte an den Ketten empor. Sie musste Titius von ihnen befreien und das so schnell wie möglich. Sie trat ein paar Schritte zurück, starrte wie gebannt auf die Verankerungen in der Decke.

Das leise Knirschen von Schuhsohlen auf dem unebenen Boden des Ganges ließ sie den Kopf zur Tür wenden, in der Laures erschien. Einen abwartenden Blick in den abgründigen Augen, lehnte er sich mit der rechten Schulter an den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. Kühl erwiderte Hilda seinen Blick, wartete ihreseits darauf, dass er etwas sagte, worauf sie nicht lange warten musste.

-" Was tust du hier unten?", fragte er ruhig, spielte mit dem Griff der Peitsche, die um seinen rechten Unterarm gewunden war.

-" Ich habe dich gesucht", sagte Hilda, wandte sich ihm nun ganz zu, zwang sich, sich nicht wieder zu Titius umzuwenden. Dieser Anblick...sie würde ihn niemals vergessen können, niemals.

-" In der Folterkammer?" Seine Augenbrauen wanderten amüsiert in die Höhe. " Das ist ja nun nicht wirklich schmeichelhaft". Spielerisch verzog er die Lippen zu einem Schmollen, das scheinbar von Missmut zeugen sollte.

Wortlos betrachtete Hilda ihn, bis er sich schließlich von der Tür löste und näher trat. Neben Titius, den er kalt musterte, blieb er stehen.

-" Ich hoffe der Anblick hat dich nicht allzu sehr erschreckt".

Mit leicht ängstlichem Gesichtsausdruck, musterte sie seine kühlen, harten, emotionslosen Züge.

-" Wenn ich hätte ahnen können, dass einmal so ein jämmerlicher Verräter aus ihm werden würde..." sagte er mehr zu sich selbst und vergrub seine starke Hand in den blonden Schopf, zog den Kopf seines Gefangenen grob in den Nacken, um sich das malträtierte Gesicht noch einmal ausgiebig zu betrachten. Er warf seiner Geliebten von der Seite her einen Blick zu.

-" Glaubst er hätte auch nur ein Wort gesagt?"

-"Wozu?" fragte sie, bemüht sich ihre Verunsicherung nicht anmerken zu lassen, hätte Laures' Griff zu gern aus dem silbrig schimmernden Haar entfernt.

-" Zu Zadeis Aufenthalt natürlich. Einem Grab gleich hat er sich ausgeschwiegen", sagte er und Wut und Hass tränkten seine Worte. Kurz zuckten seine in hautengen Handschuhen steckenden Finger, die eisern die glänzenden Strähnen umklammert hielten, als sich der Drang sich zur Faust zu ballen und mitten in dem schmerzverzerrten Gesicht zu landen, in ihnen regte. Der Dämonenkaiser knirschte mit den Zähnen, grollte kaum wahrnehmbar, dann löste sich seine Hand von Titius, dessen Kopf kraftlos zurück auf seine Brust fiel, und trat einen Schritt zurück.

-" Komm", wandte er sich an Hilda und nahm ihr die Fackel ab, während seine andere Hand die ihre ergriff. " Lass' uns wieder nach oben gehen. Hier unten stinkt es mir zu sehr nach Verrat". Er zog seine Geliebte an sich und verließ den dämmrigen Raum. Mit ausdruckslosen Augen beobachtete die junge Frau, wie Laures die Tür von außen gewissenhaft mit einem schweren Schloss verriegelte.

/Schwachsinnig/, schoss es ihr durch den Kopf. /Als wenn er in dieser Verfassung und angekettet hier heraus könnte/.

Schweigend begaben sich beide zurück nach oben. Kein weiteres Wort bezüglich Titius oder Zadei fiel mehr.
 

TBC
 

[1]: Zadei und Titius müssen eine seeeeehr enge Bindung haben, wenn Titius ihm, mehr oder minder telepathisch würde ich sagen, in Traumbildern vermittelt, dass er seine Hilfe braucht, auch wenn die Traumbilder nicht allzu konkret sind. Sie sind eben nicht nur Liebende sondern auch Seelenverwandte.

Auf jeden Fall wird dieser Alptraum Zadeis Zuversicht und Geduld um einiges schmälern.

Aber irgendwie ist die Stelle, wo Zadei aus dem Schlaf hochschreckt und feststellt, dass Titius nicht da ist 'n Déja vu, von der Szene, wo Hilda aufschreckt und feststellt, dass Laures weg ist, fällt mir auf O__o

[2]: Also so seltsam das auch klingen mag...Laures will Titius im Grunde nicht weh tun. Zumindest nicht mit dem primitiven Ziel, ihm schlicht und einfach Schmerz zu zu fügen und sich an seinem Leid zu ergötzen. Viel mehr hofft er ihn mit körperlichem Schmerz zermürben zu können und ihn dazu zu bringen, Zadei zu verraten, weil er es eigentlich auf den verhassten Shogun abgesehen hat. Auch wenn ihr mir das jetzt nicht so recht glaubt ^^°

[3]: Natürlich weiß Hilda, dass sie ihm nicht hilft, indem sie ihm das Blut aus den Mundwinkeln wischt. Eher tut sie ihm damit noch mehr weh, aber es ist einfach der übermächtige Wunsch etwas für ihn zu tun, trotz ihrer Machtlosigkeit, derer sie sich bewusst sich. Aber keine Sorge, sie wird sich diesen Wunsch noch richtig erfüllen ^.-
 


 

Und so nahm Titius' Leid also seinen Lauf...und ist noch lange nicht beendet...es tut mir leid, wirklich *Haupt beugt*

Mein sadistisches Ich kann gar nicht mehr von ihm lassen.

Er ist eigentlich so ne Art Märtyrer, oder? Immerhin lässt er all das für jemand anderes mit sich machen.

Was soll ich zu Laures sagen? Er ist ein Schwein *nick*. Er ist mindestens genauso sadistisch wie mein sadistisches Ich *nick*. Er kennt seine Grenzen nicht*nick*. Aber irgendwie ist es nicht pure Boshaftigkeit. Ich hoffe, dass das wenigstens so stellenweise, in Ansätzen verständlich wird. Er ist wütend, hasserfüllt und rachsüchtig, ganz sicher, aber eben auch emotional verletzt und enttäuscht. Auf eine Weise sogar eifersüchtig. Zu einem Großteil treiben ihn seine Verzweiflung und seine Traurigkeit zu dem was er tut. Ich denke, das wird auch später noch deutlicher werden. Obwohl er wohl nie so wirklich Reue empfinden wird *Kopf schüttel*.

Hildas Verhalten in diesem Teil mag fraglich erscheinen. Vor allen Dingen deswegen, weil sie Laures nicht offen damit konfrontiert, wie wenig sie von seiner Brutalität Titius gegenüber hält. Sie würde mit offener Konfrontation nichts erreichen(in den folgenden Kappis werdet ihr verstehen warum), das weiß sie, darum wird sie es im Stillen versuchen, wie es wohl für die Mehrheit der Frauen üblich ist, würde ich meiner Erfahrung gemäß sagen. Titius und sein Schicksal sind ihr keineswegs gleichgültig, im Gegenteil. Sie wird da noch eine wichtige Rolle spielen.

Kurz: Konflikte, Action und Dramatik sind garantiert ^^b
 

Hoffe mal, dass alle Spaß am Lesen hatten und das Kappi gefallen hat =^.^=
 

Ich wünsche allen frohe Ostern und schöne Feiertage!!!
 

Biba, bis zum nächsten Mal

die Psychose

^^/



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  AssassinsAtu
2006-04-23T12:17:53+00:00 23.04.2006 14:17
Huar, es wird immer schlümma... ^
ich finds geil, du weisst ^^ *liephap*

XD du bekommst sicher am Mittwoch oder Donnerstag Post ^_______^
Von:  Flokati
2006-04-20T21:28:07+00:00 20.04.2006 23:28
Alsoooooo:
Da Laures Schloss mittlerweile am Arsch ist und auch Laures vielleicht vom Klo wieder unten ist (obwohl - der Brief heute XDDDDDD) dürfte ich mir jetzt wieder was neues einfallen lassen was ich denn zum besten gebe ... >_______< (<---- *angestrengt denk*)
...
...
Latte Macchiato! *rofl* (Insider von heute Nachmittag)
Meeehhhhhh, aber das hat nix mit dem Kappi hier zu tun ... Hilda als Krankenschwester, als rettender Engel Oo Wer hätte ihr diese Intelligenz zugetraut? Jaaaaa! Ja!!!!!! Das ist es!!! Ich weiß! Die Erklärung warum Laures so unterbelichtet ist und Hilda so schlau auf einmal ist!!!!!!!!! *wechrofl*
Also: Da bei Männern das Hirn ja bekanntlich in der *Hose* ist und Laures vor lauter rosa Wölkchen und *vögeln* nichts anderes mehr getan hat, hat Laures sein "Hirn" so ausgezehrt ... und das kam bei Hilda an XDDDDDDDDDDDDDD
Daher die Umwandlung *drop* (Das war jetzt ein Begründung, wa? Ö.ö)
Egal, lade schön weiter hoch ^^b
*knutscha*
Von:  das_inale
2006-04-17T17:50:33+00:00 17.04.2006 19:50
hui! ich weiß ja net ob ich das in bisherigen kommis vielleicht schonmal erwähnt habe ^.- aber teti tut mir sooo leid!! *am liebsten in die arme nehmen würd* nya, das soll lieber zadei machen. schließlich leidet titius nur für ihn so! *stolz auf teti*
und dass die beiden sogar so eine mentale dingensverbindung haben ist echt geil! hach, die gehören einfach zusammen! ^^
hilda, mhh, ja doch die macht sich. *nick nick* klar sie liebt ihren laures, aber sie ist doch einfach viel zu human, um sich nicht um titius zu sorgen, und drum bin ich da total optimistisch, dass die kleine da noch was im peto hat. nur... wenn sie teti irgendwie hilft, würde sie ja was gegen laures machen und DER fände das wohl gar net lustig! *grübel* ja, da muss sie sich anstrengen! *gespannt bin*
ach, laures?! nya, der mag zwar gründe haben und so weiter... aber er bleibt trotzdem ein GAMGO!!!! (fällt das auf, dass mit die bezeichnung irgendwie gefällt?! *g*) der kerl wird mir einfach immer unsymphatischer...

alles in allem aber mal wieder ein sehr schönes (sadistisches) kappi!! freu mich schon aufs nächste! ^-^
Von: abgemeldet
2006-04-17T16:32:56+00:00 17.04.2006 18:32
Na das nenn ich doch mal Seelenverwandtschaft ^^
Hoffentlich ist Zadei auch ein bisschen abergläubisch, weist seinen Träumereien einen tieferen Sinn zu und kommt endlich in die Gänge *ungeduldig bin*

Wie kann man nur so ne Selbstbeherrschung haben? *Hilda auf die Schulter klopf* Also ich wär da Ausgetikt.

Aber zumindest ist mir jezt klar woraus Laures Verhalten resultiert. Wenn die Schafferin dieses Werks, Nächte lang über Texte zu Aggressionen und Störungen des Sozialverhaltens brütet, ist es nur verständlich, dass zur Verarbeitung entsprechende Ventile geschaffen werden müssen. XDDD

Weiter so mit deiner grausam schönen FF!

Grüssle, Teedy ^.^
Von:  Silverslayer
2006-04-17T13:49:27+00:00 17.04.2006 15:49
XD jaa so gefällt mir das XD
*schock*
*umblick*
Ich weiß nicht wer das gesagt hat..^^° *unschuldig pfeift*

Aber das Hilda so um Titius besorgt ist..Tztztz..an Laures stelle würde ich mir da so meine Gedanken machen *eg*
Ich find´s auf jeden Fall geil!
Das schlimme is, ich kann Laures ja sogar irgendwo verstehen....aber er steigert sich da auch in was rein. ! *nick*
Naja...schönen Gruß an deine bessere Hälfte (die sadistische mein ich XD): Sie hat mal wieder ganze Arbeit geleistet ^^
Von:  Flokati
2006-04-17T12:15:01+00:00 17.04.2006 14:15
Ups, doch eins XD
Ich liebe diiiiiiiiiiiiich! xDDDDDDDDDDDDD
Von:  Flokati
2006-04-17T12:13:26+00:00 17.04.2006 14:13
Keine Eier hier, du Wutz xDDDDDDD


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