Alleine
Titel: 2006
Teil: 12/ 13+
Autor: Aoneal
Email: So-Reih@web.de
Beta: Ran
Fandom: Yu-Gi-Oh!
Warung: sap, angst, darkfic, drama...death? lime
Pairring: Wer mich kennt, weiß es <.<;;
Disclaimer: na was wohl? Der Süße gehört leider nicht mir.
Kommentar: Und da wäre das nächste ^^
@Lokalistenhasser & Arkady: Nyo~ Jo wäre es vielleicht egal, aber Drag wäre dann der Leidtragende. Er wollte schon nicht, dass der erfährt, dass Jo es nur ansatzweise nicht gut geht, um ihn nicht zu belasten, da wird er ihm ja auch nicht nichts anderes sagen. So kann Drag doch sein eigenes Leben weiter leben, ohne sich Sorgen machen zu müssen.
@Polaris: Noy~ jeder verändert sich, wenn ihm so etwas wiederfährt. Aber Jo ist wirklich etwas OoC, aber welcher Chara in einer Ff ist das nicht? XD Yugi und Co bekommen bestimmt noch mal ihren Auftritt, keine Angst ^^
@ynn: doch, Kapi war zu ende, aber nun gibt es ja 2 ^^
@Noa: HiHo! Schön,d ass du wieder reinguckst und liest *-* Lang ja nimmer gesehen XD"
~ Kapitel 12: Alleine ~
Ich erwachte mit dröhnenden Kopfschmerzen und einem schalen Geschmack im Mund. Mein Körper fühlte sich taub an, meine Lunge schien zu brennen.
Mit geschlossenen Augen lag ich da und horchte auf die Stimmen um mich herum, aber scheinbar war es nur die Klassenlehrerin und der Schularzt.
Ich war froh, dass ich nur diesen Leuten gegenüber treten musste.
Der Gedanke, dass Yugi mich mit seinen großen Augen traurig und besorgt ansah schnürte mir die Kehle zu.
Wie sollte ich das erklären?
Egal, was ich sagen würde, sie würden mir nicht glauben.
Zu sehr hing diese Prophezeiung über mir, wie ein Messer, dass nur darauf wartete, endlich meinen Faden zu durchtrennen.
Als es still wurde, öffnete ich langsam die Augen.
Es war nicht sehr hell hier, kein Wunder, denn die Fenster waren zugezogen. Das gedämmte Licht war angenehm, so dass ich nur dalag und an die Decke starrte.
„Endlich wach?“ Die Stimme des Arztes ließ mich den Kopf drehen und ich sah in die besorgten grauen Augen des Mannes. Wir waren alleine.
Mit einem Seufzen richtete ich mich langsam auf und wartete darauf, dass er fragen würde. Aber das tat er nicht, sondern sah mich nur schweigend an.
Er fragte auch nicht, wie es mir ging, wie ich mich fühlte.
Warum?
Die Frage schien in meinem Gesicht zu stehen, denn in beinahe trauriges Lächeln umspielte die Mundwinkel.
„Ich habe mit deinem Arzt geredet.“
Das erklärte alles. Er wusste bescheit.
Mit einem erneutem Seufzen schloss ich die Augen und sackte in mich zusammen.
„Wer weiß es noch?“
„Nur ich. Ärztliche Schweigepflicht. Ich hab deiner Lehrerin gesagt, dass du wohl einen Rückfall deiner Erkältung bekommen hast.“
Erstaunt stellte ich fest, dass er nicht nur ehrlich zu mir war, sondern mich auch in Schutz nahm.
Diese Erkrankung war etwas persönliches, etwas intimes. Es war meine Entscheidung, wer davon erfahren sollte.
„Danke.“, murmele ich, doch ob man es glauben würde? Ich hatte Blut gespuckt, war bewusstlos geworden. Wer würde an eine Erkältung denken?
Es war nun alles aus. Ich würde nicht mehr in die Schule kommen können.
Eigenartiger Weise erleichterte mich dieses Wissen. Ich würde mich nicht verstecken müssen, nicht auf Fragen antworten und die mitleidigen Blicke spüren.
Ich bekam Medikamente und den Rat, zu meinem Arzt zu gehen. Das, was ich hatte, würde mir nicht mehr helfen. Doch was nützte es noch, die Dosis zu erhöhen?
Es würde nichts ändern.
Ich verließ das Krankenzimmer, verließ die Schule, ließ alles hinter mir.
Nicht umdrehen, nicht hinsehen. Nur das Knirschen des Sandes unter meinen Füssen, nur das Geräusch der fernen Stimmen getragen durch den Wind.
„Jonouchi!!“
Ein Aufschrei, ängstlich und hoch. Yugi.
Ich ging weiter, beschleunigte meine Schritte.
„Jonouchiii!!!“
Verzweifelt, Tränen erstickt.
Schneller, weg, nur noch weg.
„JONOUCHIII!!!“
Panik.
Wollte nichts hören, nichts sehen, nichts fühlen.
Weg.
Weg.
Nur noch weg.
Kopfschmerzen weckten mich. Meine Augenlieder waren schwer, mein Atem rasselnd, mein Körper erschöpft.
Wo war ich?
Ach ja, ich hatte wieder einen Anfall, mitten auf der Straße.
Laufen war dumm gewesen.
Stimmen rings um mich, verzerrt, hohl, nichtssagend.
Als ich versuchte mich zu bewegen spürte ich Finger, die meinen Kopf abtasteten, Stimmen, die mit mir redeten. Aber alles schien in weiter Ferne zu sein.
Medikamente, sie hatten mir wohl neue Medikamente gegeben.
Ich fühlte mich, als wäre alles so unsagbar schwer. Mein Körper war nicht der meine, meine Empfindungen nicht die meine.
Ich schwebte, während mich das Gefühl der Schwere niederdrückte.
Kurz war da ein scharfer spitzer Schmerz an meinem Arm, dann erlöste mich Schlaf von meinen Zustand.
Mein nächstes Erwachen war angenehmer. Bis auch eine leichte Schwere war nichts übrig geblieben, was mich erleichterte.
Dieses unausgeglichene Empfinden hatte mich erschreckt. Wie konnte man nur solch widersprüchliche Gefühle haben?
Noch immer war ich im Krankenhaus. Das kalte Weiß ließ mich schaudern, der Geruch von Desinfektion lag in der Luft, gemischt mit anderen Dingen, die ich nicht identifizieren wollte.
Ich wollte weg.
Ich wollte Wärme.
Stille.
Dunkelheit.
Gefühllosigkeit.
Ich wollte nichts fühlen, gar nichts. Weder den Schmerz, der Geschmack von Blut noch die Kälte um mich herum.
Erdrückend waren die Ergebnisse, die mir mit monotoner Stimme vorgetragen wurde. Die Finger, welche mir die Medikamente in die Hand drückten, genauso kalt wie das Zimmer.
Bleischwer fühlten sich meine Beine an, als ich den Nachhauseweg antrat. Dröhnende Stimmen hallten in meinem Kopf wieder.
Schlimmer...
Stärker...
Hoffnungslos...
Abfinden...
Aufgeben...
Sterben...
Sterben...
Sterben...
Sterben...
Sterben...
Sterben...
Sterben...sterben...sterben...sterbensterbensterben....
Meine Augen brannten.
Noch nie war es so nahe gewesen.
So schockierend.
So deutlich.
Ich verkroch mich daheim. Ignorierte alles um mich herum.
Meinen Vater.
Meine Freunde.
Das Hämmern an der Haustür.
Das Leuten des Telefons.
Die Rufe.
Die Schreie.
Das Flehen.
Weg...geht alle weg.
Lasst mich allein.
Ich hielt mir die Ohren zu, kauerte in der dunkelsten Ecke, die ich fand.
Tränen nasses Gesicht, verzerrte Fratze, leere Augen, kalte Finger.
Eine zusammen gekrümmte Gestalt ohne Leben.
Lasst mich allein mit meinem Schmerz.
Mit meiner Hoffnungslosigkeit.
Mit meinen Tod.
Weg...weg...
Hört auf du rufen!
Hört auf zu betteln!
Hört auf zu klopfen!
Lasst mich allein!
Geht weg!
WEG!
LASST MICH ALLEIN!!
Bis die Tage
Dat Aoni