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Ironie des Schicksals

von

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"Einverstanden"

Jetzt war sogar ich dazu animiert auf zustehen, doch.... sollte ich dieses Geschenk tatsächlich annehmen? Da war doch irgendwo ein Hacken. Oder bildete ich mir das nur ein? Nun ja schließlich war Lucius nicht dafür bekannt einem Mädchen den Hof zu machen. Eher das Gegenteil war der Fall. Seine One-Night-Stands waren ein gern besprochenes Thema am Montagmorgen, wenn der Tagesprophet mal wieder nur Klatsch und Tratsch schrieb. Soviel ich wusste hatte er seinen „Bekanntschaften“ noch nie Blumen geschenkt, geschweige den so viele. Seltsam war es schon. Ich zog meine Knie an mich heran und dachte noch ein wenig nach. Konnte ich ihm noch eine zweite Chance geben, wollte ich ihm noch eine zweite Chance geben? Mein Herz sagte „Ja“, aber mein Verstand sagte „Nein“.

Seine gestrigen Worte hatten mich eindeutig verletzt, obwohl er Recht hatte. Viele Freunde hatte ich ja nicht, ich war kein Mitläufer, eine Außenseiterin halt. Dennoch war es schwer das Ganze einmal ausgesprochen zu hören.

Ich musste noch einmal mit ihm reden und einige Dinge klarstellen. Erst dann konnte es mit uns weitergehen. So schwang ich mich aus dem Bett, hinein in die Kälte. Gut, Ende Februar konnte es ja noch nicht so warm im Schloss sein. Vorsichtig zwischen den Vasen hindurchstapfend verschwand ich kurz im Bad. Beim nächsten Blick auf die Uhr kippte ich aus den Latschen, denn ich war viel zu spät dran. Uniform schnell übergeworfen, Schlips und den Hals gehängt, Tasche geschnappt. Die Treppe mehr runter gefallen als gelaufen.

„Hallllloooo....“, kam es aus einer Ecke.

Dort stand er mit verschränkten Armen und grinste.

„Verdammt ich bin doch schon so spät dran“, dachte ich, „aber eine Idee schoss mir durch den Kopf. Auf seine Reaktion war ich gespannt.

Als ich mich vor ihn gestellt hatte, redete ich los wie ein Wasserfall.

„Morgen. Also Vorschlag! Wir vergessen die letzten zwei Tage, die ganzen Angiftungen, Kleinkindereien und Peinlichkeiten und fangen ganz von vor an. Denn genau jetzt kannst du unter Beweis stellen was du über die Eroberung des Herzens einer Frau weißt. Viel Glück dabei.“

Ich lächelte ihn an, gab ihm einen Kuss auf die Wange und hastete in die Große Halle in der Hoffnung noch Frühstücken zu können. Das leicht verwirrte „Was?“ hinter mir war genau die Reaktion die ich erwartet hatte. Jetzt aber hurtig, raus aus dem Kerker und rein in die Halle. Viele der Schüler waren schon auf dem Weg zur ersten Unterrichtsstunde. Schnell noch ein toast gebuttert und zwei Schluck Kaffee heruntergespült und auch ich suchte den langen Weg zum Raum für Verwandlungen. Einmal links und zweimal rechts, den Gang entlang und angekommen.

„Er hat dir Blumen geschenkt?“

Beinahe hätte ich mich an meinem Toast verschluckt und ich überlegte warum. War es der Punkt, dass man mich von der Seite blöde anquatsche oder die Tatsache, dass es David Sanders war, der mich von der Seite blöde anquatschte?

„Was interessiert es dich?“

„Es ist also wahr?“

„Ja das ist es. Find dich damit ab.“

„Er wildert in meinem Revier.“

„Er tut was?“

„ER kommt dir näher als ich es für gut befinde. Ich trau ihm nicht.“

„Das solltest du auch nicht. und des Weiteren entscheide ich, wer mir wie nahe kommen darf.“

„Oder auch nicht.“

David trat ein paar Schritte auf mich zu, umfasste meine Taile und mein linkes Knie landete in einer für ihn sehr schmerzhaften Region. Sein Gesicht wandelte sich von rot zu blau und umgekehrt. Er fiel af die Knie, schnappte nach Luft und verblieb in dieser Stellung.

Auf dem Absatz umgedreht betrat ich den Klassenraum und war so gut gelaunt wie schon lange nicht mehr. Meine Verwandlungen klappten hervorragend und Anita redete, solange es der Unterreicht zuließ, von den Blumen. Die Glocke läutete und auf ging es in den klaren Februarmorgen.

„Magische Tierwesen“ stand auf dem Plan. Professor Raue-Pritsche, eine neue Lehrerin, war mehr als begeistert von den Tierchen und sprach so schnell, das einem davon schwindelig werden konnte. Das folgende Experiment mit den Nifflern war nicht gerade spannend, was die Teile konnten wusste doch nun jeder. Aber niedlich waren sie. Als 80 Minuten später ein Läuten über die Wiesen drang, trotteten wir zusammen zum Mittagessen. Im Schloss war es nicht gerade wärmer als draußen. Der Duft von leckerem Lammkotlett lag in der Luft.

„Hunger“, schrie mein Magen. Am Tisch angekommen sah ich auch die gold-gelben Kroketten und Rumpsteak. Das würde sehr lecker werden. Ich suchte mir einen noch freien Platz und genoss die folgende halbe Stunde.

Wenigstens zu etwas waren diese dämlichen Hauselfen gut.

Ein winziger Blick an den Tisch der Gryffindors verriet mir, dass David sich erholt hatte (leider!), ich erfreute mich noch immer an meiner Tat. Ihm schien in diesem Moment nicht danach, sein Gesicht anzuheben und sich zu unterhalten. Ich für meinen Teil konnte es ihm nicht verdenken.

„Einverstanden.“

Mein Gedanke war weg, Lucius dafür saß neben mir.

„Einverstanden?“

„Dein Vorschlag von heute morgen. Das wir beide ganz von vorm anfangen und den Rest vergessen.“

„Ach das.... ja. In Ordnung. Was passiert jetzt?“

„Oh ganz einfach..... My Lady..... Malfoy. Lucius Malfoy.“

Ein Teil von mir lachte sich gerade unter den Tisch, der andere hielt das für eine gute Idee. Er hielt mir seine Hand zum Einverständnis hin und ich sprang über den wahrscheinlich größten Schatten meines Lebens. Ich schlug ein.

„Narzissa Black.“

„Und ich bin David Sanders.“

Da stand er, einfach so.

„Sanders verschwinde, wir sind beschäftigt.“

„Aber, aber Mr. Malfoy. Ich wollte lediglich einen kleine Plausch mit deiner neuen Liebschaft führen.“

„Noch mal Sanders, verschwinde.“

„Schon gut, schon gut. Ich gehe. Wir sehen uns später mein Engel.“

Als er weit genug weg war um uns hören zu können, wollte ich doch noch etwas klären.

„Ich? Deine Liebschaft?“

„Ich dachte das hätten wir gerade geklärt?“

„Haben wir auch, aber das Wort „Liebschaft“ scheint mir kaum der geeignete Begriff dafür.“

„Wie würdest du es sonst nennen?“

„Freundin!“

„Das wäre ein ziemlich großer Schritt.“

„Aber ein guter. Mit deinem jetzigen Ruf kannst du ja wohl nicht hausieren gehen.“

„Stimmt. Also gut... Freundin“, sagte er und legte seine Hand auf die meine.

Die Glocke läutete.

„Was hast du jetzt für Unterricht?“

„Keinen“, antwortete ich, „Montag Nachmittag habe ich immer frei. Nur Nachsitzen ist heute um vier noch. Bei McGonagall.“

„Richtig, dann wünsch ich dir viel Spaß dabei.“

Lässig erhob er sich, steckte die Hände in die Taschen und verließ die Halle. Also, waren wir jetzt ein Paar oder nicht? Ich schüttelte den Kopf und machte mich auf den Weg in die Bibliothek. Versteckt hinter einem großen Stapel Bücher, versuchte ich zu arbeiten. Meine Gedanken aber waren bei Lucius. Auf meine rechte Hand gestützt, spielend mit einer Feder sah ich aus dem Fenster und ließ die Wolken vorüber ziehen. So verging Stunde um Stunde ohne dass ich auch nur ein Wort schrieb.

Ich war verliebt.

Kurz vor vier machte ich mich auf den Weg zum Nachsitzen. Dort angekommen verbannte mich die Vorsitzende der Gryffindors in das Pokalzimmer um alles zu säubern. Allerdings müsste ich die nächsten 6 Wochen nachsitzen um alles zu schaffen. 3 Stunden später taten mir so sehr die Finger weh, dass ich die Hausaufgaben wohl vergessen konnte.

Im Gemeinschaftsraum setzte ich mich an den Kamin und hielt meine Hände ans Feuer um sie zu wärmen.

„An die junge Dame vorn am Feuer. Ich glaub ich hab ne bessere Idee um dich aufzuwärmen.“

Auf der Couch saß Lucius mit einer Decke und deutete mir an, mich dazu zu setzten. Nur zu gern nahm ich an. Er legte mir die Decke um die Schultern und umarmte mich. So hätte ich die ganze Nacht verbringen können, aber als es gen Mitternacht ging, beschlossen wir jeder ins eigene Bett zu gehen. Auf diese Weise vergingen die nächsten Tage und Wochen. Jede freie Minute verbrachten wir zusammen. Durch das immer besser werdende Wetter gingen wir viel spazieren. Oft saßen wir knutschend am Schwarzen See, liefen Hand in Hand oder triezten die Kleinen. Lucius entwickelte sich langsam zu einem aufmerksamen Kavalier und die neidischen Blicke der Mädchen folgten mir überall hin. Und auch auf anderen Ebenen vertiefte sich unsere Beziehung. Wir schliefen noch nicht miteinander, aber wir waren froh, dass die Himmelbetten dennoch etwas größer waren. Früh aufzuwachen und ihn beim Schlafen zu beobachten, war das Schönste was ich mir damals denken konnte. Diese Zeit war einfach nur wunderbar.... bis Ende April.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Nana_Ichigo
2014-06-17T21:06:40+00:00 17.06.2014 23:06
? Warum ist das einfach so vorbei? :/
Wenn ich aufs Jahr schaue wirst du es wohl nicht mehr weiterschreiben, schade. =(

Von:  Hainbuche
2008-12-31T09:40:56+00:00 31.12.2008 10:40
Hoert sich schon mal sehr gut an.
Das hast du so suess geschrieben mit den Blumen und dem Vorschlag.
Also Malfoy, zeig was du drauf hast.
LG H
Von: abgemeldet
2006-12-14T15:40:15+00:00 14.12.2006 16:40
Einfach süß dieses Kapitel....
XD
Ich will auch XD
*umknull* und es hat spaß gemacht es gestern abend noch zu lesen XD


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