Connichi 2011 - Resümee eines alten Hasen
Autor: rnap
Generell ist es natürlich schwer für eine Conorga, den Geschmack aller Fans treffen zu können, daher möchte ich mich eher auf generelle Aspekte beziehen.
Vom Bekanntheitsgrad der Ehrengäste her war wieder einmal sehr viel geboten, Synchronsprecher aus sehr bekannten Serien (Bleach z.b.), Studiomitglieder, der Conan- und Beck-Produzent, Modedesigner usw.
Musik: Über Geschmäcker lässt sich ja bekanntermaßen streiten. Nur mal als genereller Aspekt, mit May’N hatten sie eine zwar sehr junge, aber auch sehr bekannte Sängerin dabei (ich sag nur Macross Frontier, da gings auch total im Saal ab, wobei das letzte Lied, wo alle mit einbezogen wurden im Saal, das war wirklich ein Highlight). Leider wars für meinen Geschmack zu laut. Interessanterweise wars vorne an der Tribüne zu basslastig, dafür ertragbarer, oben links in der Ecke an der Empore dagegen kreischten dabei die Höhen aufgrund der Reflexionen an den Wänden. Ich kann nur meine Hochachtung dem Soundteam zollen, die habens in der Halle wirklich nicht leicht und machen daher nen sehr guten Job!
Was noch? Cecile Corbel war für mich natürlich eins der Highlights. Man bedenke, man hat hier in Deutschland letztendlich ein Ghibli-Konzert gegeben, das es so nur einmal in Japan gab! Daher Hochachtung an die Orga, die sich natürlich für die Jubiläums-Con viel hat einfallen lassen (Sterne, Anmoderation im Stil einer Preisverleihung, hochkärtige Gäste usw…). Gut, zurück zu Cecile Corbel.. Da saß sie an ihrer keltischen Harfe mit ihrer Original-Besetzung aus dem Arrietty-Soundtrack und hat uns in diverse Welten entführt, von den Borgern in die keltische Bretgane und ins England des 16. Jahrunderts… Einfach nur traumhaft! Und alle im Saal waren bis zum letzten Lied wie verzaubert. Zu recht gabs Standing Ovations. Wie gesagt, von Konzerten her war dieses Jahr viel geboten. Dazu noch Kaya Matsutani, die im Blauen Saal am Freitag noch viele Coverversionen von Anime-Ops gab (u.a. auch das japanische Lady Oscar Opening), Koto, Trommelvorführungen und natürlich Kohei Tanaka, das Urgestein der Anime-OST-Komponisten, der seit mehr als 30 Jahren diverseste OSTs komponiert hat (Sakura wars, Angelic Layer, Gunbuster, G Gundam, One Piece usw.). In seinem Panel hat er tiefe Einblicke in so manche Geschichte gegeben, z.B, hätte er fast den Pokemon Score komponiert, hatte aber leider keine Zeit zu dem Zeitpunkt wegen anderer Projekte ^_- Ich persönlich fand sein Sakura Wars Medley einfach nur traumhaft und wie er schon sagte, Anime-Songs haben die Kraft, wahre Gefühle wie Freundschaft, Ehrlichkeit und Stärke zu übertragen und sind daher auch in Zeiten von Krisen ein starkes Mittel, um den Menschen Hoffnung zu geben. Er hat auch verschiedene Konzerte vor Ort in den Katastrophengebieten in Japan gegeben, dafür meine Hochachtung für ihn und auch seine Offenheit gegenüber den Fans, die er in den 3 Tagen in Kassel gezeigt hat. Man merkt wirklich, er lebt seine Passion mit dem Komponieren aus.
Es gab natürlich viele Showgruppen, dazu kann ich aber nicht viel sagen, da gabs sicher für viele das eine oder andere Highlight. Yumes letzter Auftritt auf der Connichi war sicher auch ein Höhepunkt.
Panels und so haben wir schon angesprochen, da war sicher einiges geboten, aber zum Teil viel zu schwach besucht. Das zeigt aber auch, dass es viele hochkarätige Konkurrenzveranstaltungen gab, ich würde mir nur wünschen, dass die Leute mehr zu den Panles kommen, denn so wie hier in Deutschland kommt man den Leuten normalerweise nicht so nahe, um sie Interviewen zu können.
Was gabs noch... Workshops en masse (Synchroworkshop, Kalligraphie, Kimonoanprobe, Japanisch Kurs, Perücken, Textschreiben, Vocaloid, Raupkopienpanel, Schwertkunst). Gerade Tatsu-Ryu-Bushido war sehr schön anzusehen und man hat gesehen, die Cosplayer habens gern angenommen und so mancher Söldner, Shinigami oder sonstige Kriegerin hat damit sein/ihr Repertoire an Schwertkunst erweitert.
Zur Belegung der Räume:
Der Anbau ist soweit gut genutzt worden, leider war er noch nicht wirklich ganz fertig. Auch die Verkabelung war manchmal ein Problem. Ganz schlecht für Photographen war die Deckenbeleuchtung in den neuen Workshopräumen, da gabs auch manchmal Probleme bei der Auktion bei der Präsentation.
Blauer Saal als Eventbühne war sicher nicht schlecht, entlastete den Hauptsaal und machte die Con freier auf den Gängen, wobei die Con durch die neuen Räume im Anbau sogar kompimiert wurde, da die WS-Räume im Ramadahotel nicht mehr so genutzt werden mussten.
Ein großes Manko: Der Bring und Buy. Es war eine Katastrophe, man kam schon am Freitag nicht mehr rein und die Schlangen für die Abgabe am Freitag standen bis ins Restaurant. Auch wars meistens viel zu voll. Man sollte überlegen, den Bring und Buy in größere Räumlichkeiten zu verlegen. Schön war der Durchgang nun im ehemaligen Mangamarkt-Raum, so mussten die Leute nicht mehr durch den Gesellschaftssaal zum Wechsel auf die andere Seite. Ich hoffe nur, daß der Go-Bereich und die RPG-Ecke dadurch nicht zu sehr gestört wurden.
Manche Events waren aber fehl belegt. Die Versteigerung am Sa war total überlaufen, schon 20 Minuten vor Beginn gabs keine Sitzplätze mehr und der Saal musste kurz nach Beginn für weiteren Eintritt aus feuerpolizeilichen Gründen gesperrt werden. War lustig zu sehen, wie sie von draußen mit geboten haben ^_-. Ansonsten, klasse Veranstaltung! Was da so alles über die Bühne ging, von Bettbezügen, Grafiksklaven-Karten bis hin zu rosa Hello Kitty Klopapier… ^_- Versteigerung wäre fast für den Blauen Saal geeignet, IMHO.
Zum Programmablauf:
Was ich mitbekommen habe (was nicht unbedingt viel war), war soweit genug Zeitpuffer vorhanden, um die meisten Veranstaltungen genug abzupuffern. Ich war aber nicht bei den Cosplay-WBs, die ja meistens dann am ehesten zu Verzögerungen führen… ^_-. War auch sicher aufgrund der Entlastung durch die neuen Eventbühnen.
Leider gabs immer wieder Überschneidungen von verschiedenen Events, die Personen von reltiv generellen Interessensgruppen betrafen. Man kann natürlich nicht alle Interessen eines Conbesuchers berücksichtigen, jedoch ein paar Sachen wie Konzerte und Auktionen mit großem Interessens-Querschnitt sollten entsprechend abgeglichen werden. Beispiel waren die beiden viel zu knapp angesetzten Auktionen und die darauffolgenden Konzerte (May’N und Tanaka-Konzert).
Ansonsten, mit Verspätungen ist immer auf ner Con zu rechnen, das Zeitmanagement hat sich aber insgesamt verbessert aus meiner Sicht. Interessanterweise war das Anime-Quiz am Freitag Abend sehr gut besucht, trotz später Stunde und leichter Verzögerung durch die Matsutani-Autogrammstunde. Jedoch wurde das ganze gut mit dem Saaltechnik-Team und den Ordnern koordiniert, so dass es mit den „üblichen ^_-„ Verspätungen begann. Nochmals vielen Dank an alle, die solang mit uns durchgehalten haben, für eure Geduld mit uns! Es war wirklich eine super Stimmung bis zuletzt!
Ein paar kleinere Probleme gabs wohl beim Einlass in den Saal zu bestimmten Events, das hängt aber wohl auch mit neuen feuerpolizeilichen Maßnahmen zusammen, worauf sich die Orga noch einstellen muß. Ein kleiner Punkt zur Verbesserung für die Zukunft. ^_-
Was noch:
MP3-Skript-Event:
Wirklich tolle Idee, Danke nochmal an die Skript-Schreiberin! Soweit wurde es auch sehr schön von ihr durchgeführt, ich habe mich schon beim erstmaligen Hören des Skriptes darauf gefreut, wie das ganze dann werden wird. Leider wars aufgrund der ungünstigen Zeit (kurz nach Einlass am Samstag auch zeitlich kurz vorm Yume-Konzert) und recht späten Freischaltung des Skripts auf der Homepage nicht so stark besucht, aber es war sehr lustig, dabei gewesen zu sein. Bitte nächstes Jahr nochmal und dann am besten auf den Nachmittag legen, weg von Hauptevents, dann wird das sicher ein großer Erfolg!
Charity-Auktion: Dies war auch eine sehr gute Idee! Der Saal war voll und viele Leute steigerten extrem gut mit, so dass am Schluß doch eine Summe im vierstelligen Bereich für den Wiederaufbau in Japan zusammen kam. Vielen Dank für diese tolle Idee und natürlich an alle Ersteigerer und generellen Spender für ihre Spende für den guten Zweck!
Generell stellt die Connichi natürlich eine Plattform für das Treffen der Cosplayer dar, das ist unbestritten, jedoch findet sich für jeden Interessierten an der japanischen Kultur etwas auf dieser Con, man muß nur danach suchen ^_-
Wollte ich nur mal los werden :D
Liebe Grüße ^^
Die Mukke bei May'n war mir aber auch wirklicz viel zu laut.. ein bissl leiser wäre nächstes Mal nicht schlecht..
(The End of Evangelion)
Insbesondere B&B wartet seit Jahren auf schlaue Lösungen. Ich habe keine, die nicht zu Lasten anderer gehen.
Für 'zu laut' (geht wohl eben wegen der gruseligen Akustik kaum anders) und auch die Gleis 1 Party gibt es seit 2011 am Info- & Animexx-Stand Ohrstöpsel für 20 Cent.
So toll es ist einen Act wie May'n da zu haben, hat das Drumrum bei mir für ziemlich schlechte Laune gesorgt.
Vom Anbau hatte ich mir mehr versprochen. Da ist viel Innenhof verbraten worden, ohne dass man nutzbare Fläche davon hat. Ist ja nicht so, als hätte man vorher keinen Anbau gehabt - nur dass man den immer geisterhaft leeren Imbiss oben nicht für was sinnvolles verwenden durfte/konnte/wollte. Im Gegensatz zu anderen Punkten kann die Orga daran aber so gar nichts ändern.
Verspätungen als unvermeidbar hinzunehmen, ist imho inakzeptabel. Aber besser Verspätungen, weil Programmpunkte überzogen haben, als Leerlauf. Die Cosplay-WBs sind afaik übrigens kein Bremser, sondern sorgen für Puffer, weil viel zu viele Angemeldete nicht erscheinen. Beim WCS ist das Sa-Event ja sogar komplett ausgefallen.
Gibt noch reichlich Optimierungspotentital, aber es hat halt alles seine Grenzen. Insbesondere sieht man von außen zwar die Probleme, aber oft nicht, warum man nicht mehr dagegen tut/tun kann.
Erstmal vielen Dank an alle für eure Kommentare!
Bzgl. B&B ist mir klar, daß es ein großes Problem ist, da eine neue Lokalisierung zu ermöglichen, jedoch muß sich an den Zuständen auf jeden Fall etwas ändern.
Möglich wäre eine Begrenzung der Annahme im Stundentakt z.b. sowie Begrenzung des Einlasses in den Raum (wird ja schon gemacht). Weiterhin wäre eine Begrenzung der Annahme möglich oder iene Abschätzung, was auf die Tische passt und dann entsprechnder Stop bei der Annahme. Aber das Muß dann eher das B&B-Team einmal austüffteln ,die haben da viel mehr den Überblick.
Bzgl. der Ohrstöpsel, ja, die gabs, die hatte ich auch und es war trotzdem noch zu laut, IMHO. ^_-
Bzgl. Verspätungen:
Meine Erfahrungen auf Konventions und Kongressen war bisher eigentlich immer so, daß man einfach ein paar Pufferräume einbauen sollte, weil immer etwas schief gehen kann (Fileprobleme, Staus, Bestuhlung umstellen, Einlass der Leute etc.). Ich war dieses Jahr nicht bei den Cosplay-WBs, muß ich zugeben, von früheren Cons her wars aber meistens so, daß die Auftrittszeiten bei den normalen WBS häufig doch mal überschritten wurden und sich nachfolgende Events daher verspäteten. Gut, wenn es Ausfälle wegen Nichterscheinen gab, um so besser für den Zeitplan ^_-. Dieses Jahr scheints ja soweit gut geklappt zu haben, da die anschließenden Programmpunkte in einem noch überschaubaren Verzögerungs-Zeitrahmen anliefen. Man kann es natürlich auch aus deiner Sicht sehen mit dem Leerlauf, da gebe ich dir recht, daß sowas schlecht ist. Jedoch wenn es Verspätungen geben sollte, werden Besucher des nächsten Events auch mehr darauf warten müssen, was subjektiv für diese Leute natürlich auch zu einem Leerlauf führen wird. Lieber dann eine gute Zeitplanung, wo sich die Leute dann auf ein wenig Puffer einstellen können und noch etwas anderes machen können, als dann lange vor verschlossenen Türen zu warten.
Und ja, man kann natürlich nicht alle Probleme so einfach lösen, da die internen Abläufe es einfach nicht anders ermöglichen. Manchmal ist aber eine mehr oder minder objektive Einschätzung von außen nicht schlecht, da man dann die Probleme einmal von einem anderen Standpunkt als den eigenen betrachten kann und somit neue Möglichkeiten für die Lösung der Probleme erhält.
Wie gesagt, nachdem ich nun doch so einiges in den letzten 10 Jahren auf der Connichi miterleben konnte und durchaus auch als Helfer immer wieder in die Abläufe hinter den Kulissen involviert war, kann ich nur sagen, daß das Team einen guten Job gemacht hat.
Ich freue mich schon aufs nächste Jahr!
Liebe Grüße!
Leider ist ja nicht so ohne weiteres rauszukriegen, was so ein Händler für sein Tischchen bezahlt, aber ich würds dann doch ganz gerne mal wissen, um ausrechnen zu können, was für Platzbedarf sich das B&B denn eigentlich leisten könnte.
Zum aktuellen Zeitpnkt ist der Konsens im B&B-Team, das wir einen größeren Raum brauchen, weil wir nicht wahllos hunderte Leute abweisen wollen, was die einzige Alternative wäre. Denn mit jeder abgewiesenen Person wird das Angebot des Bring&Buy unattraktiver, insbesondere, da die "schnellen" Leute nicht unbedingt das beste Angebot haben. Dinge, die unserer Ansicht nach schlecht/nicht verkäuflich sind, gehen teilweise trotzdem weg (es wollte allen erstes ein Mädel nen jahrgang Daisukis haben... ö.ö?), also ist auch eine NOCH strengere Annahme nicht wirklich sinnvoll. Mal ganz davon abgesehen, dass wird für eine entsprechend Strikte ("bedarfsorientierte") Annahme auch unsere Leute noch auf einem ganz anderen Niveau schulen müssen, und eine statistische Auswertung der verkauften Waren notwendig wäre. Aufwand, den wir so ohne weiteres auch nicht fahren können. Da ist es imho "billiger" dem B&B endlich einen größeren Raum zu geben, der eventuell durch die bessere Übersichtlichkeit auch einfach noch mehr Verkäufe generiert. Viele Leute würden gerne mehr von der Auslage sehen und kaufen auch spontan Dinge, was aber nicht auf den Tisch passt, ist dafür antülich denkbar schwer qualifiziert.
N ganz billiges Mittel, die "Übersichtlichkeit" zu verbessern, wären wahrscheinlich angekettete kleine Ferngläser, mit denen die Leute ins Regal gucken können. Jemand alte Operngläser über?
Aza.
-Blade of Tyshalle by Matthew Stover
> daß man einfach ein paar Pufferräume einbauen sollte
Klar. Umbauzeiten etc. und etwas Puffer muss sein, weil sonst schon beim kleinsten Problem alles aus den Fugen gerät, was für die Besucher äußerst ärgerlich sein kann, weil man sich sonst einen anderen Plan gemacht hätte. Aber eigentlich sollte man genug Erfahrung haben, damit genau das nicht passiert. Naja, egal.
> Und ja, man kann natürlich nicht alle Probleme so einfach lösen, da die internen Abläufe es einfach nicht anders ermöglichen.
Das sollte auch keine Kritik an dir sein, sondern ist meine Erfahrung aus etlichen Jahren auf beiden Seiten des Beschwerdetresens.
@Aza
Da gibts bestimmt nerdigere Lösungen. Z.B. alles abfotografieren und auf mehrere Bildschirme diashowen. Und mehrere Terminals mit DB zum Durchklicken & Suchen, ... am Besten Zugriff auch per Internet usw.
Ich gehöre auch zu den Leuten, die gleich wieder umgedreht sind. In den Vorjahren habe ich mir zumindest noch die Ab_18-Kiste angeschaut, weil man da staulos ran kam.