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Einzelposting: was für eine religion habt ihr?


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Von:   abgemeldet 30.12.2009 15:27
Betreff: was für eine religion habt ihr? [Antworten]
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abgemeldet

>Ein interessantes Zitat Penelope, aber nicht beweisbar. Lorenz nimmt an (subjektive Meinung), dass unser Erkenntnisapperat nicht ausreicht um diese "anderen Seiten" zu erfassen. Das ist nur eine recht billige Aussage.

Kannst du sie denn wissenschaftlich widerlegen? Kannst du wissenschaftlich nachweisen, dass unser Gehirn alle erfassen kann? Lorenz stellt eine These auf und begründet sie – etwas anderes machst du auch nicht.

>Wenn ein Etwas keine Konsequenzen für die Realität erzeugt, ist es auch per Definition nicht real.

„Realität“ ist erstmal nur ein Wort und in der Wissenschaft nicht eindeutig definiert – das muss man nicht einmal im Vorhinein wissen, das verrät sogar ein kurzer Blick auf Wikipedia.
Bevor du so eine Behauptung aufstellst, musst du Realität also ersteinmal definieren. Jeder, der eine andere Definition hat, kann wiederum anders argumentieren.

>Apfelbeispiel: Nein, das Gesetz ändert sich nicht, das ist genau das, was ich gerade erklären möchte, ändere ich die Wahrnehmung eines Menschen […] (ich stelle ihn auf den Kopf) fällt ein Apfel für ihn in die falsche Richtung, aber das Gesetz bleibt unverändert gleich, die Masse Apfel bewegt sich auf das Gravitationspotenzial der Erde zu.

Du verstehst das Prinzip nicht. Wenn sich alle Menschen dauerhaft auf den Kopf stellen, wird sich das Gesetz ganz automatisch ändern, weil sich die Sichtweisen aller Menschen ändert. Das Phänomen (Apfel in Richtung Boden) bleibt gleich, die Wahrnehmung (aller) aber nicht, insofern muss sich auch das Gesetz, das auch der Wahrnehmung resultiert – und das ist besonders in den Naturwissenschaften nunmal so - ändern. Ansonsten würde das Phänomen der Wahrnehmung widersprechen und das versucht der Mensch möglichst zu vermeiden.

Dass der Apfel sich bewegt, ist ein Phänomen (das unter gleichen Umständen – möglicherweise – immer gleichartig auftritt), ein Gesetz dazu wird erst vom Menschen formuliert.

>Der Klimawandelbeweis ist ungünstig gewählt

Ich weiß, es gibt eigentlich kein gutes Beispiel dafür. Ich hatte gehofft, dass das Prinzip klar wird.

>Dies kannst du aber nicht auf Gott anwenden, es gibt keine Konsequenzen in der Realität, die auf einen Gott schließen lassen, nicht eine!

Kennst du sämtliche Zusammenhänge und Konsequenzen? Bist du, ist irgendein Mensch, in der Lage, alles, ausnahmslos alles, zu erfassen? Und selbst wenn, du müsstest immer noch davon ausgehen, dass nur diese eine objektive Realität existiert. Kannst du gern, ich persönlich mache es mir nicht so leicht.

>Ich kann mir das Wort "Eckiger-Kreis" vorstellen, aber er wird nie real existieren.

Allein dadurch, dass du dir das Wort ausdenkst, wird es für dich real. Irgendwann hat mal ein Mensch beschlossen, dass das runde Ding Kreis heißen soll. Das wird allgemein akzeptiert. Das macht es aber nicht zur allgemeingültigen Wahrheit. Sicher wird dir jeder einen Vogel zeigen, wenn du dein Wort gebrauchst, weil es im Sprachgebrauch einfach nicht so verwendet wird, aber für dich kann es durchaus real sein. Vorausgesetzt natürlich, du hast die entsprechende Form dazu, ansonsten bleibt es erstmal ein Wort.
Im Übrigen: Das Beispiel ist auch nicht das Beste, denn sowohl für das „Eckige“ als auch für das „Kreisförmige“ gibt es bereits ein Wort, beides ist also in unserem Rahmen definiert. Wir reden hier aber über etwas, das NICHT definiert (weil nicht so leicht fassbar) ist.

>Ergo hat sich durch die natürliche Selektion durchgesetzt, dass ein Mensch nicht standardmäßig grüne Männchen sieht, es ist also das, was wir gesund nennen.

Ganz genau. Nennen. Genannt werden ist nicht gleich Sein.

>zu Bentele: Der Mann muss mir einmal erklären, warum genau das Naiv ist, alle Vorgänge waren bisher wissenschaftlich beschreibar,

Der Mann hat ein bisschen mehr wissenschaftliche Erfahrung als du. ;)
Und er meint auch nicht, dass Vorgänge nicht beschreibbar wären, er meint, dass es unwahrscheinlich ist, zu glauben, unser Gehirn könnte die Realität 1 zu 1 abbilden. Demnach sehen wir, selbst wenn eine Realität existiert, immer nur einen verzerrten (!) Teil. Es ist also nicht möglich zu behaupten, alles, was wir beobachten können, sei definitiv so. Wir nehmen nur für gewöhnlich an, dass es so ist. Vielleicht ist unser Gehirn ja so aufgebaut, dass es uns glauben lässt, der Apfel fiele vom Baum hinunter, dabei fällt er eigentlich hinauf?

>selbst wenn wir irgendwann an einen Punkt kommen, wo uns keine Informationen mehr vorliegen und wir die Natur nicht weiter beschreiben können, wäre es in der Tat naiv zu glauben, dass jetzt "Gott" erreicht wäre.

Das hat hier auch nie jemand behauptet.

>Wer sind wir vor dem Universum, dass wir dieses wundervolle Spiel der Elemente mit unseren kleingeistigen Vorstellungen von Gott verunglimpfen?

Willkommen in der Psychologie. Im Übrigen habe ICH nie behauptet, Gott würde sich in der für uns „realen“ Welt zeigen.

>Auf deinen letzten Absatz passt wieder sehr gut: Nur weil ein Mensch es sich vorstellen kann, heißt es nicht, dass es auch möglich ist. Eckiger-Kreis. Ich will es nocheinmal wiederholen, alle "metaphysischen Eigenschaften" sind von MENSCHEN erdacht, es gibt KEINEN Beweis dafür. Winzigste Möglichkeiten, die sich auf Gedanken(!) stützen beweisen nichts.

Nein, aber die Möglichkeit lässt auch den Umkehrschluss, nämlich dass Gott definitiv NICHT existiert, nicht zu. Damit wären wir wieder beim Agnostizimus.

>Warum glaubst du an diese metaphysischen Vorgänge?

Ich argumentiere; was ich glaube, ist wenig relevant.

>Warum genügt es nicht, zu erkennen, dass wir in einer wundervollen Natur leben, die wir wahrscheinlich nie ganz verstehen werden, die aber auf den festen Stützen der Realität steht?

Weil es meiner Meinung nach gute Gründe gibt, an dieser „Realität“ und unserer Wahrnehmung derer zu zweifeln. Der reine Realismus ist meiner Ansicht nunmal „naiv“.

>Warum müssen wir diese wahrhaft wunderbare Welt mit unseren Menschlichen Viren wie Gott und Metaphysik herabwürdigen und verschandeln, das ist für mich einfach nicht persönlich nachvollziehbar.

Warum muss man alles auf EINE Realität und auf Wissenschaft reduzieren, wo doch so viele Menschen mit Gott schöne Erfahrungen machen…? Und nochmal: Willkommen in der Psychologie!

Ich bitte dich. Könntest du sowas aus einer Diskussion vielleicht ‘raushalten?


Simmi

>Wenn es auch für dich eine nachvollziehbare Logik gibt, der wir folgen müssen. Was beanstandest du dann daran wenn man sie benutzt und danach handelt? Wie gesagt wir haben keine andere Wahl.

Weißt du, ich habe meine Sichtweise jetzt zu genüge dargelegt. Noch einmal werde es nicht tippen. Wenn du der Meinung bist, die menschliche Logik sei die einzige und einzig wahre – dann ist das deine Sache.
Ich bin einfach der Meinung, dass man es sich damit zu einfach macht. Damit verneine ich die Logik nicht, auch das habe ich ausreichend erklärt.

>>Das ist letztlich die Problematik, die dem zugrunde liegt. Und die Frage nach der Realität kannst auch du nicht lösen, ob du es dir nun anmaßt oder nicht. Du setzt voraus, dass es eine Realität gibt, die in sich logisch ist, aber das kannst du schlichtweg nicht beweisen.
>Und kannst du diese Aussage beweisen?

… Ich soll beweisen, dass du es nicht beweisen kannst?
Ich rate dir, dich mal mit dem Konstruktivismus und seinen neurophysiologischen Argumenten zu befassen. Ich habe wirklich keine Lust mehr.


"Where the hell did it come from, and what the heck is it doing in my garage?!"
Zuletzt geändert: 30.12.2009 15:38:05

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