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Thread: heimliche Vaterschaftstests

Eröffnet am: 15.01.2005 19:00
Letzte Reaktion: 16.01.2005 08:17
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Verfasser Betreff Datum
Seite 1
Surata heimliche Vaterschaftstests 15.01.2005, 19:00
 Seranal heimliche Vaterschaftstests 15.01.2005, 19:05
 SilentHypoCrit heimliche Vaterschaftstests 15.01.2005, 19:26
Surata heimliche Vaterschaftstests 15.01.2005, 19:42
doc_tomoe heimliche Vaterschaftstests 15.01.2005, 21:01
 Nienchen heimliche Vaterschaftstests 15.01.2005, 22:10
Gizzmosa heimliche Vaterschaftstests 15.01.2005, 22:00
 KumaNoMura heimliche Vaterschaftstests 16.01.2005, 02:44
 SAlbert heimliche Vaterschaftstests 16.01.2005, 08:17
Seite 1



Von:   abgemeldet 15.01.2005 19:00
Betreff: heimliche Vaterschaftstests [Antworten]
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Hidiho

gibt ja noch keinen thread dazu, was mich eigentlich wundert.

laut brigitte zypries sind die heimlischen vaterschaftstest bald ungesetzlich und sollen nicht vor gericht gelten sowie mit bis zu einem jahr gefängnis bestraft werden.

das gesetz ist noch nicht durch, und es gibt widerstand in allen parteien

generell kann man vielleicht dazusagen, dass es um dinge wie "informationelles selbstbestimmungsrecht" von frauen und kindern geht, sowie um die angst vor misbrauch von genetischen daten


ich persönlich ohne jura-vorkenntnisse kann unter "informationellem selbstbestimmungsrecht" eh nix verstehen


der misbrauch von genetischen daten soll eh nicht möglich sein, da keine geninfos aufgeschlüsselt, sondern nur verglichen werden

anderweitig wird noch bemängelt, und das hier ist ein wichtiger punkt, dass der staat sich damit aus der affäre des unterhaltes zieht, wenn er den gesetzlichen vater durch ehe zur verantwortung zieht (heißt: wer zum zeitpunkt einer niderkunft der frau mit ihr verheiratet ist, ist der rechtliche vater des kindes)



die eigentliche frage ist aber die:

da der mann rein biologisch keine möglichkeit hat zu WISSEN, ob ein kind seines ist oder nicht (die frau auch eher nur rein rechnerisch und im hintergrund ihrer sexuellen aktivität eine gewisse gewissheit haben kann, vielleicht nicht mehr, vielleicht aber auch ausreichend wissen genug), ist es so schlimm, wenn ein mann das wissen will?

dazu gesagt, sicher geht es in vielen dieser fälle auch einfach um unterhaltspflichten, aber ich denke, nicht immer


ich persönlich (als frau) hätte kein problem, wenn ein mann wissen will, ob er der vater meines kindes ist. sofern er mein lebenspartner oder sogar ehemann ist, sollte er sich sogar sicher sein dürfen, und das nicht nur aufgrund meiner versicherung er wäre es

vielleicht geht es vielen weniger um täuschung, als um das herausfinden einer sehr wichtigen sache (die die heutige technik möglich macht und nicht mal über die maßen teuer ist)


nun ja....was meint ihr?


_____________________________________________________
*If shit happens and when nobody is watching, is it really shit?
http://animexx.4players.de/fanarts/fanart.php4?id=401732
Zuletzt geändert: 15.01.2005 19:03:35



Von:    Seranal 15.01.2005 19:05
Betreff: heimliche Vaterschaftstests [Antworten]
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Ich halte dieses Gesetz einfach für unfair.
Ich denke mal, dass ein Mann wissen sollte, ob es sich um sein Kind handelt oder nicht, wenn er sich nicht sicher ist.
Es kommt ja viel zu oft vor, dass eine Frau dem Mann ein Kind unterjubelt, ob nun wegen Unterhaltszahlungen, wegen dem schlechten Gewissen fremd gegangen zu sein und und und.
Es fallen ja viele Männer auf sowas rein und wenn sie dann die Wahrheit erfahren, durch was auch immer, ändert sich ja einiges für die...

Man mutet sich so leichtfertig anderen Menschen zu, und dabei kann man sich kaum selbst ertragen. (Hesse)



Von:    SilentHypoCrit 15.01.2005 19:26
Betreff: heimliche Vaterschaftstests [Antworten]
Was ich bisher nicht begriffen habe ist, was nun den Unterschied zwischen:
Ich habe zweifel daran, dass ein Kind von mir gezeugt wurde, mache deshalb und weil ich "Gründe" (in der Regel wohl Probleme/Misstrauen mit meiner Partnerin) einen geheimen Test, der mit relativ hohem Wahrheitgehalt mir
a) sagt, dass das Kind meins ist. Was dann eh keine Folgen hätte
b) sagt, dass das Kind nicht meines ist und ich diesen Beweis vor Gericht benutzen kann.
c) sagt, dass das Kind nicht meines ist und ich aufgrund von "Zweifeln" dann vor Gericht einen offiziellen Test beantrage?

Die Konstellationen unter denen überhaupt jemand auf den Gedanken kommt sind dekbar unschön und werden wohl alle beteiligten belasten aber fakten Wahrheit, die man feststellen kann, wäre mir in diesem Falle sehr wichtig.
Ich weiß nicht, ob ich ohne weiteres wissentlich das Kind eines anderen Mannes großziehen und ernären könnte. Ich hoffe auch ich werde mich dieser Entscheidung nicht unterziehen müssen (aber wer weiß schon um die Macht der - temporären(?)- Liebe). Aber der Gedanke unwissentlich nicht das Kind eines anderen Mannes großzuziehen ist ein Gedanke, der mir innerlich sehr sehr weh tut (sei es aus "biologischen" oder "Vertrauensbruch" Gründen - ich weiß es nicht).
Ein Kind ist eben die Verantwortung seiner BEIDEN Eltern. Die Frau hat in diesem Falle nicht das Recht diese Wissen und die Wahrheit gegenüber einem Partner zu verheimlichen! Das ist ungerecht! Die Sache mit den geheimen Test ist für mich nur Formalität.
Genauso stehe ich auch in der Frage mit Besuchsrechten und der prinzipiellen bevorteilung der Mutter in Trennungsfragen. Denn wenn es mein Kind, meine Veranwortung ist, dann muss ich diese wahrnemen, dann will ich diese auch wahnemen. Wenn ich sie denn wahrnemen muss.
(Prinzipiell sind Lösungen ohne Gericht aber immer das beste.)
I wish the dream of the one eternal love was true. It seems so nice for all the people who dream it.



Von:   abgemeldet 15.01.2005 19:42
Betreff: heimliche Vaterschaftstests [Antworten]
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> Was ich bisher nicht begriffen habe ist, was nun den Unterschied zwischen:
> Ich habe zweifel daran, dass ein Kind von mir gezeugt wurde, mache deshalb und weil ich "Gründe" (in der Regel wohl Probleme/Misstrauen mit meiner Partnerin) einen geheimen Test, der mit relativ hohem Wahrheitgehalt mir
> a) sagt, dass das Kind meins ist. Was dann eh keine Folgen hätte
> b) sagt, dass das Kind nicht meines ist und ich diesen Beweis vor Gericht benutzen kann.
> c) sagt, dass das Kind nicht meines ist und ich aufgrund von "Zweifeln" dann vor Gericht einen offiziellen Test beantrage?
>
> Die Konstellationen unter denen überhaupt jemand auf den Gedanken kommt sind dekbar unschön und werden wohl alle beteiligten belasten aber fakten Wahrheit, die man feststellen kann, wäre mir in diesem Falle sehr wichtig.
> Ich weiß nicht, ob ich ohne weiteres wissentlich das Kind eines anderen Mannes großziehen und ernären könnte. Ich hoffe auch ich werde mich dieser Entscheidung nicht unterziehen müssen (aber wer weiß schon um die Macht der - temporären(?)- Liebe). Aber der Gedanke unwissentlich nicht das Kind eines anderen Mannes großzuziehen ist ein Gedanke, der mir innerlich sehr sehr weh tut (sei es aus "biologischen" oder "Vertrauensbruch" Gründen - ich weiß es nicht).
> Ein Kind ist eben die Verantwortung seiner BEIDEN Eltern. Die Frau hat in diesem Falle nicht das Recht diese Wissen und die Wahrheit gegenüber einem Partner zu verheimlichen! Das ist ungerecht! Die Sache mit den geheimen Test ist für mich nur Formalität.
> Genauso stehe ich auch in der Frage mit Besuchsrechten und der prinzipiellen bevorteilung der Mutter in Trennungsfragen. Denn wenn es mein Kind, meine Veranwortung ist, dann muss ich diese wahrnemen, dann will ich diese auch wahnemen. Wenn ich sie denn wahrnemen muss.
> (Prinzipiell sind Lösungen ohne Gericht aber immer das beste.)


du hast einen anderen wichtigen punkt angesprochen: nämlich dass ein vater (und ich benutze dieses wort jetzt absichtlich) auch ein kuckuckskind als sein eigenes lieben kann, wenn er es mitaufgezogen hat


weiter (hat jetzt nicht mehr mit deinem post zu tun, fällt mir nur grad ein)

die fragestellung ist allgemein vielleicht auch so

ein mann will wissen, DASS er der vater des kindes ist



ein mann will wissen, OB er der vater des kindes ist




2 verschiedene dinge
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"Ich schlief mit dem Vertrauen und sah am nächsten Tag, dass es eine Leiche war. Ich tanzte und trank die ganze Nacht mit dem Zweifel und merkte am nächsten Tag, dass er noch Jungfrau war."
http://animexx.4players.de/fanarts/fanart.php4?id=401732



Von:   abgemeldet 15.01.2005 21:01
Betreff: heimliche Vaterschaftstests [Antworten]
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geheim ist Scheiße und gehört sich eigentlich nicht, aber dann muss auch ein Test gerichtlich - notfalls auch gegen den Willen der Frau - anordenbar sein, ohne das ich Sie tagelang beschatten muss (ob sie mehrere Liebhaber hat - zumal es dazu bereits eh zu spät ist) oder bzw. ihr Tagebuch dem Richter aufm Tisch legen muss (jetzt mal übertrieben gesagt, weil das ja auch Strafbar ist)
Es gibt viele Dinge für die es sich zu sterben lohnt, finde eins für das es sich zu leben lohnt ! (Lorien,B5)
Zuletzt geändert: 15.01.2005 21:05:27



Von:    Nienchen 15.01.2005 22:10
Betreff: heimliche Vaterschaftstests [Antworten]
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> b) sagt, dass das Kind nicht meines ist und ich diesen Beweis vor Gericht benutzen kann.

Kannst du nicht. So ein Vaterschaftstest aus der Apotheke wird nicht anerkannt. Er kann dem Mann höchstens Sicherheit geben, wenn er vor Gericht zieht.
Das Gericht wird einen Vaterschaftstest anordnen und die Kosten übernimmt halt der "Verlierer" des Prozesses. (Nicht wenig Geld... ^^)



Ansonsten zum Thema:
Ich bin gegen diese Überlegungen heimliche Vaterschaftstests zu verbieten. Da sehe ich auch das informationelle Selbstbestimmungsrecht nicht so eng, als dass es ausreicht, um diesen Antrag durchzukriegen. (Meine persönliche Ansicht, bleibt die Frage, ob ich falsch liegen werde...^^; )




Von:   abgemeldet 15.01.2005 22:00
Betreff: heimliche Vaterschaftstests [Antworten]
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Klar ists ziemlich sch... wenn der mann sowas hinter dem rücken seiner frau/exfrau beziehen muss... aber ich mein... was sollte er denn sonst machen, wenn er eigentlich weiss, dass er beschissen wurde?!?
Man muss ja rein prinzipiell beweisfotos vorlegen, am besten mit datum, damit sowas dann ohne wissen der frau gemacht werden darf... aber ich mein...
wenn ich mit sicherheit weiss, dass das kind von meinem mann ist, hät ich nix gegen wenn er nen vaterschaftstest machen will... (ok, ich wäre vllt *bissl* pissed, weil er glaubt, dass ich ihn betrogen hab...) aber trotzdem.
Wenn sich die frau wehrt ist das meines erachtens beweis genug...

aber die justiz is da wohl andere meinung =/

Aaaaalso, ich find das ganze gesetz ziemlich ungerecht...



Von:    KumaNoMura 16.01.2005 02:44
Betreff: heimliche Vaterschaftstests [Antworten]
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Ich finde es absolut pervers, das zu verbieten!!! Was bilden sich diese Politiker eigentlich noch alles ein?

Wenn ich ein Mann wäre, würde ich vermutlich IMMER einen Vaterschaftstest machen wollen, auch wenn ich meiner Frau vertraute... Einfach, weil ein Mann, wirklich NIE absolut sicher sein kann, daß ein Kind von ihm ist.
Und dabei geht´s mir gar nicht um das Zahlen für ein eventuelles Kuckuckskind, sondern Mann will doch wohl auch ohne den Geldaspekt wissen, ob ein Kind seins ist, oder??
Und das Kind hat genauso ein Recht, zu wissen, ob sein "Vater" wirklich sein Vater ist.

Wenn die Frau sauer ist, weil der Mann so einen Test verlangt, dann versteh ich das auch. Aber das soll dann gefälligst ein privates Problem zwischen den beiden sein, über das die sich streiten können. Da hat mMn der Staat überhaupt nix zu sagen.


~ Densetsu no Shirubesuta ~



Von:    SAlbert 16.01.2005 08:17
Betreff: heimliche Vaterschaftstests [Antworten]
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Hallo,
zum einen das Gesetz soll nicht den Vaterschaftstest unter Strafe stellen, sondern heimliche Gentests im Allgemeinen, also auch z.B. den Versuch eines Versicherers herauszufinden ob ein möglicher Kunde eventuell unter Erbkrankheiten leidet und die Prämien entsprechend zu erhöhen. Auch besteht die Möglichkeit der grundlosen Diskriminierung vom Menschen mit bestimmten Genetischen veranlagungen.
"Ihhh, mit der möchte ich nichts zu tun haben, deren Kinder könnten rote Haare bekommen."

Es ist natürlich das Recht der Kinder zu erfahren wenn ein Vaterschaftstest gemacht wird, und wer das Ergebnis erfährt. Andererseits ist es auch das Recht des Vaters zu erfahren, ob er wirklich der Vater eines Kindes ist. Im besten Falle stimmt das Kind zu, und einem Vaterschaftstest steht nichts im Wege, anderenfalles muss ein Gericht entscheiden.
Bisher sind allerdings die Hürden für eine Gerichtliche Anordnung sehr hoch, so muss z.B. in einer Variante der fagende Vater sehr sicher Nachweise das die Mutter um den Zeugungszeitpunkt herum mit einem anderen Mann intim gewesen war- nicht einfach. Ein Einfacher Verdacht weil das Kind dem Vater irgentwie unähnlich sieht reicht nicht aus.
Diese Hürden müssen selbstverständlich verringert werden, so könnte ich mir die Anordnung eines Vaterschaftstestes bei einem Streit um Unterhaltsforderungen durchaus vorstellen.

Nicht alles was die moderne Technik preiswert ermöglicht ist zu befürworten. So sind kleine Kameras mit Funkmodul sehr preiswert, aber dir würde es wahrscheinlich nicht gefallen, wenn dein Nachbar dir eine in deinem Zimmer versteckt.

Zur Unterhaltspflicht, die hat natürlich der Biologische Vater, auch wenn das Kind von einem anderen angenommen wurde, oder er von dem Kind nichts wuste. Ein Problem bei Samenbanken.
Mit freundlichen Gruessen
Sascha Albert






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