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Thread: Vegetarier ja oder nein?

Eröffnet am: 21.01.2008 19:31
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Von:    Laxiel_Oni 26.05.2011 01:53
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Vegetarier? Ja,aber nicht aus Überzeugung, sondern aus Ekel.
Veganer? Nein, das würd ich nicht überleben.
Lausche dem Lied der Bäume und ich werde bei dir sein...

Laxiel~



Von:    VanGriffith 21.06.2011 11:32
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Ich habe nichts dagegen mich Vegetarisch zu ernähren. Aber ich bin kein Vegetarier. Meine letzte Freundin war Vegetarierin. Da gab es dann selten Fleisch, aber sie hat sich dann auch nicht beschwert wenn ich welches gegessen habe.
"Lebe so lange du willst; und wolle es so lange du lebst"
"Time waits fore no one."

"Sapere aude!!!"



Von:    Aho 27.06.2011 01:08
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Ich frage mich, warum immer so eine riesige Diskussion entstehen muss, wenn es um solche Themen geht. Als ob jeder am Ende bloß Recht haben wollte, aber im Endeffekt ist es doch in Ordnung, wenn jemand sagt "Nein, ich möchte keine Tiere essen, weil ich die Tiere eben mag" oder aus wirtschaftlichen Gründen oder wie auch immer.
Das ist doch nichts schlechtes? Ich empfinde das als gut. Wenn ich auskommen kann ohne dass ein Lebewesen über irgendwelche Fließbänder in Tierfabriken laufen und/oder sterben muss, dann ist das doch gut so. Ich verstehe das Problem nicht.

Ich hab mich eben übrigens halb tot gelacht, als ich ca. vier Seiten vorher den Satz "Tiere sind zum essen da" gelesen habe.
Der Sinn des Lebens: Gegessen werden. :D



Von:   abgemeldet 29.06.2011 15:09
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Aho

Für einige Sätze (z.b. "Ich esse keine Tiere, weil ich das töten von Tieren nicht ok finde") benötigt es eine richtige Rechtfertigung, ansonsten ist man ein willkürlicher Heuchler.
In dem Falle muss man viele Variablen ermitteln und ausschließen, z.b. "Was macht Tiere besser als Pflanzen, ist es nicht in der Natur des Menschen Tiere zu essen, esse ich nur keine Tiere, weil sie bei mir Mitleid auslösen"

Jemand der Schweine nicht essen will, aber Fliegen tötet muss z.b. begründen, wie er dies rechtfertigt, da die Prämisse "Jedes Leben ist heilig" nicht funktioniert.


Und "Tiere sind zum essen da" stimmt, wenn man es anpasst zu "Gehaltene Nutztiere zur Fleischreproduktion sind zum essen da", da ihr gesamter Zweck vom Menschen dermaßen entartet wurde, durch perverse Zucht etc. dass nur noch das gegessen werden ihr Leben bestimmt.



Von:   abgemeldet 29.06.2011 18:54
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Ich bin selber kein Vegetarier aber esse auch mal paar Wochen kein Fleisch.
Die Entscheidung kommt immer spontan, würde auch gerne mal Tofu-Fleisch probieren ^^

@ RipVanWinkle:
ich gebe dir recht, wer keine Tiere ist aber was lebendiges tötet
kann es doch mit seinem gewissen eigentlich nicht vereinbaren.



Von:    Aho 29.06.2011 22:25
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Genau das finde ich nämlich nicht. Die Leute, die sagen, dass sie (aus welchen Gründen auch immer!) keine Tiere essen, müssen sich dafür doch nicht rechtfertigen?
Wird von euch gefordert, dass ihr euch dafür rechtfertigt, dass ihr es tut? Was hat das mit Heuchelei zu tun?
Und wer hat denn behauptet, dass sie dann hingehen und irgendwelche Fliegen totschlagen, woher wollt ihr das wissen?

Außerdem isst ja nicht jeder Vegetarier aus dem Grund kein Fleisch, weil er der Meinung sei "jedes Leben ist heilig". Da kann es doch auch andere Gründe geben.

Aber vielleicht beziehst du dich da jetzt auch auf bestimmte Postings aus diesem Thread, ich habe nämlich nicht alles gelesen. Klar, wer hier mitmischt und seinen einzig wahren Lebensstil propagiert, der wird sich natürlich im Nachgang für die ein oder andere Behauptung rechtfertigen müssen.

Das "Gehabe" so mancher Leute nervt mich in solchen Diskussionen oft. Da gibt es auf der einen Seite das öko-missionierende Veggie-Extrem, aber auf der anderen auch immer total ignorante Idioten, die noch Spaß daran haben, die Vegetarier mit provokanten Äußerungen aus der Reserve zu locken, das finde ich oft unnötig und es fiel mir hier teilweise auch wieder auf.

Da bekomme ich das Gefühl, dass Menschen, die sich ihre Ideologien erst auf die Stirn schreiben und damit profilieren müssen diese vielleicht nicht immer aus den edelsten Beweggründen verfolgen.

Trotzdem glaube ich, dass es nicht schlecht ist, weniger oder kein Fleisch zu essen, aus welchen Gründen auch immer.



Von:    Aho 29.06.2011 22:25
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
(Versehentlicher Doppelpost, sorry)
Zuletzt geändert: 29.06.2011 22:27:44



Von:   abgemeldet 30.06.2011 00:43
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Aho

Ich kann mit mir selber vereinbaren, dass ich unmoralisch esse und bin dankbar, dass Tiere, Pflanzen, Pilze etc. für mein Wohl sterben.
Wenn man nun aber kein Fleisch isst, ausgenommen das man allergisch dagegen ist oder es nicht mag, aber essen würde, würde man es denn mögen, tut man es aus selbstgesetzten Gründen, welche zumeist immer moralischer Natur sind.
Und den Ausweg, den ich nutze, kann man nicht nutzen, nämlich sich als unmoralisch erklären, wenn man doch gleichzeitig ein moralisches Bestreben ausübt.

Die Argumentation dieser Gründe ist das wichtigste und interessanteste, was ein Vegetarier gegenüber seiner Essenshaltung nur machen kann, da er sonst, wie ich sagte, ein Heuchler ist.
Nicht nur wegen einer Aufstellung einer Legitimation seiner Handlung, sondern auch wegen dem Lerneffekt über sich selbst.
Mein gehobenes Interesse ist es, eine schlüssige Argumentation zu finden, wie man als nicht Veganer überhaupt sich rechtfertigen kann.

Zudem hab ich an alle Beispiele immer wieder Beispiel geschrieben, da Beispiele niemals einen wirklichen Wahrheitswert besitzen.

"Trotzdem glaube ich, dass es nicht schlecht ist, weniger oder kein Fleisch zu essen, aus welchen Gründen auch immer."
Daraus kann man einen Satz für alles machen, er hat keinerlei Informationsgehalt.

Falls es dich interessiert, habe ich es schonmal hier versucht und wir sind darauf gekommen, dass, je mehr eine Empathiefähigkeit aufgebaut werden kann, also je ähnlicher ein Wesen uns ist, desto eher können wir das essen eben dieses nicht mit uns vereinbaren.
Aus verschiedenen Gründen finde ich diese Argumentation jedoch unbefriedigend.



Von:    Lurfy 30.06.2011 00:43
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Für einige Sätze (z.b. "Ich esse keine Tiere, weil ich das töten von Tieren nicht ok finde") benötigt es eine richtige Rechtfertigung, ansonsten ist man ein willkürlicher Heuchler.

Oha, das ist aber ein Fehlschuss!
Sie bezog sich auf ihr subjektive Sicht der Dinge ("Ich finde es nicht oke") und verurteilte das ganze nicht als solches bzw. propfte dem ganzen einen moralischen Deckel auf ("Ich finde das unmorlaisch") wie du es hier behauptest.
Ob diese sicht der Dinge (ihre) dumm, infantil und/oder ignorant ist, darüber lässt sich streiten, fakt ist aber das du hier überinterpretiert hast.. Oder das ganze ein Schuss vor den Bug war, dann währe es rethorisch aber eher.. "unglücklich".

Achja.. Hatten wir diese Diskussion nicht schonmal.. eine Seite vorher?! *hust*
Zuletzt geändert: 30.06.2011 00:44:53



Von:    Swaloth 30.06.2011 09:30
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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> Jemand der Schweine nicht essen will, aber Fliegen tötet muss z.b. begründen, wie er dies rechtfertigt, da die Prämisse "Jedes Leben ist heilig" nicht funktioniert.
>
>
> Und "Tiere sind zum essen da" stimmt, wenn man es anpasst zu "Gehaltene Nutztiere zur Fleischreproduktion sind zum essen da", da ihr gesamter Zweck vom Menschen dermaßen entartet wurde, durch perverse Zucht etc. dass nur noch das gegessen werden ihr Leben bestimmt.

Mal ganz ehrlich...fast jeder von uns hat schon mal eine Fliege oder eine Mücke getötet oder?
Auch die Vegetarier unter uns.

Warum? Weil sie für uns Parasiten sind, genauso wie sie für andere Tiere Parasiten sind! Und auch von diesen anderen Tieren werden die Parasiten getötet, insofern sie erwischt werden.

Grundsätzlich ist der Verzehr von Tieren nichts Ungewöhnliches oder Schlechtes. Ein Wolf tötet ein Reh, um zu überleben, eine Katze tötet eine Maus, obwohl sie von uns gefüttert wird...
Das sind Dinge des täglichen Lebens. Fressen und Gefressen werden, das ist der Lauf der Natur.
Wenn also irgend ein Ureinwohner einen Affen vom Baum schießt und ihn nachher verspeist, ist das ebenso in Ordnung.

Einzig und allein die Nutztierhaltung in Massen, deren einziger Zweck es ist, Ertrag für die Menschheit zu bringen (und das unter Inkaufnahme jeglicher Verschwendung) ist das einzig Unnatürliche.

Und mitunter der Grund warum ich kein Fleisch mehr anrühre!
Komm, schluck es, Baby, schluck es und dann tanz...



Von:    Major 04.07.2011 16:31
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Jemand schrieb hier, dass sich diejenigen, die Fleisch essen, nicht rechtfertigen müssten. Das ist nicht korrekt, ich hab schon viele Rechtfertigungen gehört, auch ungefragte.

Ich sehs generell so: Ich bin von der Biologie her Allesfresser und kann Fleisch verdauen. Außerdem lebe ich in einem Industrieland, wo ich das bezahlen kann. Und Leberwurst schmeckt einfach klasse, also wieso seine Spitzenposition wegwerfen und sich mit Fragen nach Gelatine beschäftigen?

Wie ich das dann auslebe, ist eine andere Sache, das diktiert mir zur Zeit mein Stressmagen, gekoppelt mit dem, was ich sowieso mag und nicht mag. Und bis auf die Leber in Wurstform steht das Schwein eigentlich nie auf der Speisekarte, einfach weil ich es nicht mag und es schwer im Magen liegt.

Generell antworte ich auf die Frage, ob ich Vegetarier bin mit "Nein, ich mag nur keine Pommes". In unserer Mensa gibts Fleisch mit Pommes als erstes Gericht und abwechselungsreiche vegetarische Kost als Zweitgericht. Mehr Gerichte haben wir nicht.

Übrigens muss derjenige, der sich gegen die Massentierhaltung ausspricht, auch auf Eier und Milch verzichten, da wir die ohne Massentierhaltung nicht hätten. Milch gar nicht und Eier nur sehr wenige. Gerade Milch ist eine fiese Kuhquälerei, die auch jedes einsame Kalb betrifft.
Tja, Käse und Milchschokolade adé... aber das wäre immerhin moralisch konsequent.
Ich sehe keine Signaturen. Deine auch nicht. Aber du siehst meine, Pech gehabt.



Von:    Cubic_Galois 04.07.2011 19:04
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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vegetarier stinken

trotzdem versuche ich immer weniger fleisch zu essen uns auf wurst (abfallprodukte)verzichte ich vollkommen. ich mach das aber niecht aus tierliebe oder mitleid~ sondern weil das HERSTELLEN von fleisch nicht wirtschaftlich ist!



Von:   abgemeldet 04.07.2011 19:11
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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> Grundsätzlich ist der Verzehr von Tieren nichts Ungewöhnliches oder Schlechtes. Ein Wolf tötet ein Reh, um zu überleben, eine Katze tötet eine Maus, obwohl sie von uns gefüttert wird...
> Das sind Dinge des täglichen Lebens. Fressen und Gefressen werden, das ist der Lauf der Natur.
> Wenn also irgend ein Ureinwohner einen Affen vom Baum schießt und ihn nachher verspeist, ist das ebenso in Ordnung.

Nya, Raubtiere haben keine andere Wahl als zu Töten*. Der Ureinwohner VIELLEICHT auch nicht. Jedoch unsereiner in den Industriestaaten kann im Grunde locker drauf verzichten. Wir wollen es nur nicht, auch nicht unsere Gewohnheiten aufgeben.

* Ja, auch unsere Hauskatzen/Hunde jagen, auch wenn sie es eigentlich nicht aus Hunger tun. Jedoch werden diese hier nicht als Raubtiere gezählt, wegen Domestizierung. Ein gewisser Überlebensdrang ist da jedoch natürlich immer noch vorhanden, auch wenn der Bauch voll ist ;)


> Einzig und allein die Nutztierhaltung in Massen, deren einziger Zweck es ist, Ertrag für die Menschheit zu bringen (und das unter Inkaufnahme jeglicher Verschwendung) ist das einzig Unnatürliche.

Korrekt.
Es ist keineswegs ein Gewinn, wenn hochentwickelte Lebewesen industriell getötet werden und gleichzeitig noch Schäden für Mensch und Natur geschehen.
Und da es ja alles billiger sein muss, wird dort überall gespart und sogar die Tiere nichtmal komplett betäubt vor dem schlachten... nur damit man seine 2€ Suppenhühnchen bekommt. 2€.... *kopf schüttel*
❦I'd hide under my pillow from what I thought I saw, but Granny Pie said that wasn't the way to deal with fears at all.
She said: Pinkie, you gotta stand up tall, learn to face your fears, You'll see that they can't hurt you, just laugh to make them disappear.❧
Zuletzt geändert: 04.07.2011 19:16:01



Von:    Swaloth 05.07.2011 15:05
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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abgemeldet:
> Nya, Raubtiere haben keine andere Wahl als zu Töten*. Der Ureinwohner VIELLEICHT auch nicht. Jedoch unsereiner in den Industriestaaten kann im Grunde locker drauf verzichten. Wir wollen es nur nicht, auch nicht unsere Gewohnheiten aufgeben.

Es ist nur leider schwer, etwas aufzugeben, das seit Urzeiten Gang und Gebe ist.

Ich kenne zB Veganer, die ihre Katze auch vegan ernähren - finde ich absolut unnatürlich und ehrlich gesagt nicht normal.

Aber man kann der Menschheit sowas nicht abverlangen... wie argumentierst du da? Ich denke, wenn wir nicht schon so maßlos mit der Fleisch-Wirtschaft übertrieben hätten,
dann würde kein Hahn danach krähen ob jeder einzelne mal ein bisschen Fleisch konsumiert!


> Und da es ja alles billiger sein muss, wird dort überall gespart und sogar die Tiere nichtmal komplett betäubt vor dem schlachten... nur damit man seine 2€ Suppenhühnchen bekommt. 2€.... *kopf schüttel*

Jaaa Hauptsache billig...oder am besten gratis -.-
Das ist leider nicht nur beim Fleisch der Fall...
"You see, a while ago this humongous comet came crashing into the earth. BAM! - total devastation. End of the world as we know it. No celebrities, no cable TV, NO WATER. It hasn't rained in 11 years. Now 20 people gotta squeeze inside the same bathtub - so it ain't all bad."



Von:   abgemeldet 09.07.2011 12:08
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Nein 8D.
Ich habe mal ein Jahr, knapp, vegetarisch gelebt.
Also kein Fleisch, Käse auch nicht (da ich das Zeug hasse...), sondern halt nur das ganze andere Zeug wie Tofu und so.
Fazit:
Wer's mag, soll's machen, aber es geht - für mich - nichts über ein saftiges Stück Grillfleisch <3.

Klar, die armen Tiere, die armen Schweine die geschlachtet werden. Ich finde die Umstände, in denen die z.T. hausen auch nicht gerade super, aber Schweine haben keinen anderen Zweck. Sie geben wie Kühe keine Milch, wie Schafe keine Wolle was-weiß-ich. Sie sind da um gegessen zu werden.
Und das tue ich gerne :D.

Außerdem finde ich das Gehabe, von einigen Vegetariern einfach nur zum kotzen.



Von:   abgemeldet 09.07.2011 13:19
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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> Es ist nur leider schwer, etwas aufzugeben, das seit Urzeiten Gang und Gebe ist.
> Aber man kann der Menschheit sowas nicht abverlangen... wie argumentierst du da? Ich denke, wenn wir nicht schon so maßlos mit der Fleisch-Wirtschaft übertrieben hätten,
> dann würde kein Hahn danach krähen ob jeder einzelne mal ein bisschen Fleisch konsumiert!


Sagen wir so: Rechtfertigt die Gewohnheit derartige Verhaltensweisen?

Die Menschen haben auch schon immer Kriege und Sklaverei durchgeführt. Rechtfertigt diese Gewohnheit diese Taten?
Zitat:
Veränderungen müssen nicht immer etwas Schlechtes sein, vor allem wenn die Traditionen mit dem Blutvergießen unschuldiger Lebewesen (Tier wie Mensch) in Verbindung stehen.

Wir Menschen halten uns für so intelligent, teilweise intelligenter als alles Leben auf unserer Erde. Warum bekommen wir es dann nicht hin, mal unser Blickfeld zu weiten, darüber nachzudenken was wir eigentlich tun und was mir mit unserem Tun/Nichttun unterstützen?


> Klar, die armen Tiere, die armen Schweine die geschlachtet werden. Ich finde die Umstände, in denen die z.T. hausen auch nicht gerade super, aber Schweine haben keinen anderen Zweck. Sie geben wie Kühe keine Milch, wie Schafe keine Wolle was-weiß-ich. Sie sind da um gegessen zu werden.

Dazu ebenfalls ein nettes Zitat:
Leblose, materielle Gegenstände können benutzt werden, aber mit einem anderen Lebewesen kann man höchstens umgehen.

Menschen und andere Tiere sind selbständig fühlende und intelligente Lebewesen und es gibt weder einen vernünftigen Grund, noch haben wir das Recht, sie für irgendwelche Zwecke zu (be-)nutzen, leiden zu lassen und sie zu töten.

Wer heute den Tieren ein Leben in Freiheit und Würde abspricht, ist das moderne Pendant der Vertreter früherer Zeiten, in denen nicht nach Mensch und Tier, sondern nach Hautfarbe, Geschlecht und Kultur differenziert wurde. Heutige Tierfabriken und Schlachtverfahren können nicht der Schlusspunkt unserer Ethik sein.

Oh und die Kuh produziert ihre Milch nicht für den Menschen sondern eigentlich für ihr Junges.
Das ist im Grunde ziemlich pervers wenn man darüber nachdenkt... die Muttermilch bzw. bei Hühnern die Keimzellen einer anderen Spezies zu trinken/essen. Nya aber wer will sich schon mit der Wahrheit auseinandersetzen...?
❦I'd hide under my pillow from what I thought I saw, but Granny Pie said that wasn't the way to deal with fears at all.
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Zuletzt geändert: 09.07.2011 13:21:49



Von:    ore 09.07.2011 16:05
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
abgemeldet:
> Nya aber wer will sich schon mit der Wahrheit auseinandersetzen...?

Ich gehe davon, aus, dass die Anzahl derer, die das nicht wissen verschwindend gering ist und trotzdem ist es beliebt. Hühner legen auch genug unbefruchtete Eier, warum sollte man die nicht essen, Leben wird daraus unter Garantie nicht. Milchkühe produzieren dank Zuchterfolgen der Vergangenheit mehr als jedes Kalb trinken kann, soll die Kuh nun an Euterentzündung jämmerlich eingehen? Oder soll man sie deiner Meinung nach im Geist der Euthanasie schlachten, weil sie ja "natürlich" nie so gewurden wäre? beachte auch, dass man sie einfach Melken kann und damit vielen Menschen gutes und gesundes tun kann mit der Milch.

Ich sehe nicht wo es falsch sein sollte, sich mit Hilfe von Tierprodukten gesund zu ernähren - kläre du mich bitte mit deiner Sicht auf, dass hier andere User begründete Argumente haben ist mir bekannt. Ebenso habe ich mehrfach schon Gegenargumente dargelegt. Aber deine Lösung wüsste ich wirklich gerne.
Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen. Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
Zuletzt geändert: 09.07.2011 16:06:05



Von:   abgemeldet 10.07.2011 21:37
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Ist natürlich eine Frage, in der viele Faktoren eine Rolle spielen.
Es sind nicht nur ethische Gesichtspunkte sondern auch Elemente wie Co2-Ausstoß oder Effizienz bei der Ernährung vieler Menschen.

Hier wo wir leben ist es "einfach" eine ideologische Frage, da sowieso ein Überangebot vorhanden ist und wir es uns wirklich aussuchen können.

Wie man dem Internet entnehmen kann, sind die gesundheitlichen Aspekte immer noch ein Streitthema der Ernährungswissenschaftler.

Im Grunde kann ich nur sagen, tut was ihr selber für richtig haltet ! Nur vorsicht vor den esoterischen Müll, die euch rießen Wunder dadurch versprechen ;>
http://nyan.cat/
NYAN NYA NYAN NYAN... NYAN!



Von:   abgemeldet 10.07.2011 22:01
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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ore:
> Milchkühe produzieren dank Zuchterfolgen der Vergangenheit mehr als jedes Kalb trinken kann, soll die Kuh nun an Euterentzündung jämmerlich eingehen?


Korrekt, lediglich dank den Zuchterfolgen.
Jedoch was haben diese gebracht, außer einer manipulativen Erhöhung der Milchproduktion? Folgendes:

- die Kuh wird dauergeschwängert, sonst würde sie keine Milch mehr produzieren
- ihr Kalb wird ihr kurz nach der Geburt weggenommen und mit Ersatznahrung gefüttert um an ihm nicht die wertvolle Milch zu verschwenden.
- auch aufgrund dieser frühen Trennung erleiden Kalb sowie Kuh hohe psychische Strapazen:
Zitat:

In den letzten Jahren ist die Zahl der "Milchkühe" gesunken, bei einer gleichzeitigen Steigerung der Milchproduktion. "Milchkühe" wurden so weit überzüchtet, dass sie ein Vielfaches der ursprünglich normalen Milchmenge produzieren. Neben Aufbaupräparaten zur stetigen Leistungssteigerung werden den "Milchkühen" teilweise Medikamente verabreicht, um die durch die Überzüchtung verursachten Krankheiten zu bekämpfen. Wiederholt wurden Rückstände dieser Medikamente wie Antibiotika in Milchproben gefunden, welche durch den Konsum in den menschlichen Körper gelangen.

Die heutigen "Milchkühe" sind so sehr überzüchtet, dass sie zehnmal mehr Milch geben, als es "natürlich" wäre. Dies führt dazu, dass sie häufig an schmerzhaften Euterentzündungen (Mastitis) leiden, welche mit Medikamenten behandelt werden müssen.
Rund ein Drittel der weltweit frühzeitig geschlachteten "Milchkühe" gehen auf eine Euterentzündung zurück.
Durch diese Überbelastung völlig erschöpft und verbraucht, werden "Milchkühe" in der Regel bereits nach fünf Jahren geschlachtet – ihre natürliche Lebenserwartung beträgt jedoch durchschnittlich 30 Jahre.


> Oder soll man sie deiner Meinung nach im Geist der Euthanasie schlachten, weil sie ja "natürlich" nie so gewurden wäre?


Mhh... gehen wir jetzt davon aus, dass die Milchproduktion plötzlich unwirtschaftlich wird und dadurch die Kühe "nicht mehr gebraucht" und dadurch geschlachtet werden müssen? Geht rein um den Hintergrund.


> beachte auch, dass man sie einfach Melken kann und damit vielen Menschen gutes und gesundes tun kann mit der Milch.


Ich vertrete nicht die Meinung, dass man die Muttermilch von Lebewesen stehlen (im Fall von nicht überzüchteten Tieren) bzw. sie ihnen "ausquetschen" (im Fall der überzüchteten Tiere) muss, um Menschen etwas gutes/gesundes zu tun.

a) Ist es vollkommen unnötig. Alle für den Körper wichtigen Nährstoffe, welche in der Milch enthalten sind, können problemlos über pflanzliche Produkte aufgenommen werden.
Diese sind sogar wirtschaftlich, ökologischer und nachhaltiger herzustellen! (Von dem Erhalt unserer moralischen Integrität abgesehen, jedoch lässt sich allein durch dieses Argument niemand mehr hinter dem Ofen vorlocken.)

b) Ist es sogar ziemlich "unnatürlich", denn wann trinkt ein Mensch ausschließlich Muttermilch? Im Säuglingsalter und endet mit der Stillzeit. Menschliche Muttermilch und Kuhmilch unterschieden sich auch in ihrer Zusammensetzung gravierend. Führen wir uns noch die Tatsache vor Augen, dass über 80% der Weltbevölkerung eine Milchzuckerunverträglichkeit aufweist.

Ist man nicht von Geburt an Milchzuckerunverträglich, so steigert sich diese Unverträglichkeit mit dem Alter. Selbst wenn viele es vielleicht nicht merken. Muttermilch in allen Formen von jeder Spezies ist eben nur für das Säuglingsalter bestimmt.



[Dazu kommt ebenfalls noch die Tatsache der Milch-Subventionen;
Menschen verlieren ihre Arbeit in jenen Ländern, in welche die durch Subventionen entstandenen Überschüsse exportiert und dadurch die dort heimischen Märkte zerstört werden.
Und dabei sollte Nachhaltigkeit doch groß geschrieben werden.]



> Hühner legen auch genug unbefruchtete Eier, warum sollte man die nicht essen, Leben wird daraus unter Garantie nicht.


Die Frage die sich stellt: Warum legt das Huhn so viele unbefruchtete Eier?
Wegen des manipulativen Eingriffs durch den Menschen, einzig und allein.

Zitat:

Eine Henne würde normalerweise nur so viele Eier legen, wie es für die Fortpflanzung und Arterhaltung notwendig wäre. Ein unbefruchtetes Ei an sich ist kein von der Natur vorgesehener Zustand, diesen millionenfach herbeizuführen ist alles andere als naturgemäß.
Das südostasiatische Bankivahuhn (gilt als Ursprung aller unserer domestizierten Haushuhnrassen und damit vorgänger der modernen "Legehenne") lebt in Kleingruppen von 5-6 Hennen und einem Hahn und legt durchschnittlich 20 Eier pro Jahr. 20 Eier pro Jahr.
Unsere moderne Legehenne dagegen lebt mit tausenden ihrer Artgenossen auf engstem Raum und legt durchschnittlich 300 Eier pro Jahr. 300 Eier pro Jahr.



> Ich sehe nicht wo es falsch sein sollte, sich mit Hilfe von Tierprodukten gesund zu ernähren - kläre du mich bitte mit deiner Sicht auf, dass hier andere User begründete Argumente haben ist mir bekannt. Ebenso habe ich mehrfach schon Gegenargumente dargelegt. Aber deine Lösung wüsste ich wirklich gerne.


Falsch ist es meiner Meinung nach, weil es unnötig ist und Leid verursacht. Und Leid sollte doch vermieden werden, das will jedes Lebewesen.
Und die Illusion der Bio-Bauernhöfe und Aquakulturen dürfte immer mehr in den Köpfen Einzug gehalten: Kein Garant für "glückliche" Nutztiere.
Ebenfalls ist der Weg zum Schlachter der gleiche. Von den Methoden des Transports und der Schlachtung an sich gehe ich jetzt mal nicht ein, dürfte in gewissem Maße jedem bekannt sein.


Mich persönlich reizt es ja auch manchmal, mir eine Müllermilch ausm Kühlregal zu nehmen. Beim Gedanken daran WAS das eigentlich ist, WIE und mit welchem Leid es hergestellt wurde, vergeht es mir jedoch ._.



Mir ist es wichtig, dass sich meine Mitmenschen Gedanken machen, hinterfragen und nicht die Scheuklappen aufsetzen (auch wenn es vielleicht ihre Gewohnheiten durcheinanderbrächte).
In keinem Bereich des Lebens. Schließlich sind wir dazu in der Lage.

❦I'd hide under my pillow from what I thought I saw, but Granny Pie said that wasn't the way to deal with fears at all.
She said: Pinkie, you gotta stand up tall, learn to face your fears, You'll see that they can't hurt you, just laugh to make them disappear.❧
Zuletzt geändert: 10.07.2011 22:02:38



Von:   abgemeldet 11.07.2011 02:14
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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abgemeldet

Deine Ausführungen haben einen schon relativ gute Reflektion, jedoch sind fundamentale Fehler enthalten.

1. Die Welt ist keine Gute. Der Kapitalismus und die Art, wie nunmal Leben ist generieren soziale Ungleichheiten. Es müssen - so schade es auch ist - die einen für die anderen Leiden.
2. Utilitarismus ist keine Moral und schon gar kein Handlungsgrundsatz. Leid und Freude sind erstens gar nicht erkennbar und rein subjektiv, andererseits ist eine Betrachtung der Folgen oder des fiktiven "was wäre wenn" rein willkürlicher Unsinn. (Einfaches Beispiel: Wie kannst du dir so unendlich sicher sein, dass Pflanzen kein Leid empfinden?)
3. Ein Erhalt einer moralischen Integrität kann es nicht geben, da wir diese nie besaßen. Nicht nur, dass die Moral unmoralisch ist und als Absolution missbraucht wird, sondern sind die Wurzeln der Moral in der tiefsten Erde der Unmoralität gewachsen - und eine schlechte Erde lässt alles Wachsende schlecht werden.
4. Wäre dir an dieser fiktiven moralischen Integrität gelegen, wärst du hier falsch, da die Ausbeutung des Menschen immernoch ein gigantisches Problem ist, denn jede ernstzunehmende Moral (tschüss Utilitarismus) gilt primär für den Menschen, nicht für Tiere, da diese ja gar keine moralisches Wesen sind und deswegen auch nicht das Ziel einer Moral, nämlich das Zusammenleben in einer Gruppe durch Gesetze zu gewährleisten, erfüllen können, da sie sich ja gar nicht an die Gesetze halten könnten.



Von:    Lurfy 11.07.2011 12:58
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
1. Die Welt ist keine Gute. Der Kapitalismus und die Art, wie nunmal Leben ist generieren soziale Ungleichheiten. Es müssen - so schade es auch ist - die einen für die anderen Leiden.

Darum gehts - und ging es - nie, gegen eine theoretische Sache wie Ethik, besonders wenn sie versucht ist die realen Gegebenheiten zu ändern, mit der realität zu argumentieren ist wenig sinnvoll.

2. Utilitarismus ist keine Moral und schon gar kein Handlungsgrundsatz. Leid und Freude sind erstens gar nicht erkennbar und rein subjektiv, andererseits ist eine Betrachtung der Folgen oder des fiktiven "was wäre wenn" rein willkürlicher Unsinn. (Einfaches Beispiel: Wie kannst du dir so unendlich sicher sein, dass Pflanzen kein Leid empfinden?)

Utilitarimus ist kein Handlungsgrundsatz? Das betrachten von Folgen und das auswechseln von Parametern dabei um Möglichkeiten und Varianten zu betrachten hältst du also für Unsinn?
Hast du mal nen Forscher abgestochen, im ernst, du musst die moderne Wissenschaft ja echt hassen.
Übrigens ist Leid weit weniger Subjektiv als du glaubst, ich wette wenn ich dir mit nem glühenden Draht ein hübsches Bild auf die Bauchdecke brenne fändest du das auch weniger cool - deshalb ist das nichtempfinden können von Schmerzen und unwohlsein (übrigens durchaus biochemisch messbare Sachen) auch eine Krankheit.

3. Ein Erhalt einer moralischen Integrität kann es nicht geben, da wir diese nie besaßen. Nicht nur, dass die Moral unmoralisch ist und als Absolution missbraucht wird, sondern sind die Wurzeln der Moral in der tiefsten Erde der Unmoralität gewachsen - und eine schlechte Erde lässt alles Wachsende schlecht werden.

Ich hab mir gestern was vom Bäcker geholt, war das etwa gar nicht meins nach dem kauf? Ich meine, davor hab ich das Erdbeerplunder nicht besessen, shit.
Lies dir übrigens mal die Werke von Schoppenhauer durch, da wird ausgeführt warum Moral so paradox ist, dann kommt dieses Standardargument nimmer.

4. Wäre dir an dieser fiktiven moralischen Integrität gelegen, wärst du hier falsch, da die Ausbeutung des Menschen immernoch ein gigantisches Problem ist, denn jede ernstzunehmende Moral (tschüss Utilitarismus) gilt primär für den Menschen, nicht für Tiere, da diese ja gar keine moralisches Wesen sind und deswegen auch nicht das Ziel einer Moral, nämlich das Zusammenleben in einer Gruppe durch Gesetze zu gewährleisten, erfüllen können, da sie sich ja gar nicht an die Gesetze halten könnten.


Das coole an der Moral ist ja, das sie willkürlich ist, ich kann die Grenzen meiner Handlungen bei Steinen, aber auch bei "Wesen die Nutella mit einem Löffel essen können" ziehen.



Von:    Tentakel 11.07.2011 13:54
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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abgemeldet:
> abgemeldet
>
> Deine Ausführungen haben einen schon relativ gute Reflektion, jedoch sind fundamentale Fehler enthalten.
>
> 1. Die Welt ist keine Gute. Der Kapitalismus und die Art, wie nunmal Leben ist generieren soziale Ungleichheiten. Es müssen - so schade es auch ist - die einen für die anderen Leiden.

Und das ist es ja, was mich bei den "Rettet die Katzen in Griechenland!", "Tötet die Frauen die das Kaninchen Snuff Video gemacht haben (siehe entsprechenden thread), "Fleischesser sind Mörder" Gutmenschen so ankotzt - sie sehen nicht, das dafür das sie ihren Hintern in einem sicheren Raum vor einem PC parken können woanders MENSCHEN leiden oder ausgebeutet werden.

Ohne soziale Ungleichheiten würde es uns ALLEN hier nicht so gut gehen (gut genug um in Animexx posten zu können statt unter Gluthitze Reis anzubauen ect. ...)

> 2. Utilitarismus ist keine Moral und schon gar kein Handlungsgrundsatz. Leid und Freude sind erstens gar nicht erkennbar und rein subjektiv, andererseits ist eine Betrachtung der Folgen oder des fiktiven "was wäre wenn" rein willkürlicher Unsinn. (Einfaches Beispiel: Wie kannst du dir so unendlich sicher sein, dass Pflanzen kein Leid empfinden?)

Amen.

> 3. Ein Erhalt einer moralischen Integrität kann es nicht geben, da wir diese nie besaßen. Nicht nur, dass die Moral unmoralisch ist und als Absolution missbraucht wird, sondern sind die Wurzeln der Moral in der tiefsten Erde der Unmoralität gewachsen - und eine schlechte Erde lässt alles Wachsende schlecht werden.

Das spricht ja in etwa das an, das ich in diesem thread mal die Terror-Vegetarier fragte ob sie denn bei jeder Sache die sie nutzen / benutzen auch wuirklich abwägen ob das 2moralisch OK" ist - vom made in China Pulli über "zum Spass Infrastrukur benutzen die Lebensräume zerstört", über Produkte die aus Ländern stammen, in denen unsere Erstweltstaaten entweder selbst Krieg führen oder das dortige Chaos nutzen um hier billige Rohstoffe zu bekommen.

Moral mag von vorne toll aussehen - aber sie stinkt hinten wie ein Misthaufen.

Ich habe hier eine Einzelhändlerkollegein die importiert angebliche "Heilsteine" zur spirituellen Reinigung aus einem Land in dem seit Jahrzehnten die Bevölkerung unter Mord, Vergewaltigung ect. zu leiden hat - macht ja nichts wenn man dann hier im "Neu-Hippie" Outfit die Reinigung von allem Bösen mit diesen Steinen zelebrieren kann.

Moralische "saubere" Steinchen zB. von hier aus Idar Oberstein wären ja zu teuer bzw. würden ihre Gewinnspanne mindern..


> 4. Wäre dir an dieser fiktiven moralischen Integrität gelegen, wärst du hier falsch, da die Ausbeutung des Menschen immernoch ein gigantisches Problem ist, denn jede ernstzunehmende Moral (tschüss Utilitarismus) gilt primär für den Menschen, nicht für Tiere, da diese ja gar keine moralisches Wesen sind und deswegen auch nicht das Ziel einer Moral, nämlich das Zusammenleben in einer Gruppe durch Gesetze zu gewährleisten, erfüllen können, da sie sich ja gar nicht an die Gesetze halten könnten.

Das haut in eine ähnliche Kerbe wie das, was ich imho hier auch schon einmal sagte:

Tiere gehören nicht zu unsererem sozialen Umfeld von dem wir abhängen - und sie verstehen unsere Werte und Normen nicht.

Für sie ist es eher normal gegessen zu werden - ist es nichts unmoralisches.

Wenn ein Fuchs ein Kaninchen tötet - glaubt hier irgend jemand der wägt moralische Dinge ab?

Ich frage mich echt, was all diese moralisch so erleuchteten Leute machen würden, gäbe es eben nicht die Erste-Welt Luftblase in der sie ihrem vegetarischen Leben nachgehen könnten - wenn sie essen müssten was eben verfügbar ist - wie der grösste Teil der Menschheit.

Mit Moral hat das Ganze bei uns imho nicht viel zu tun - imho nur mit einer vollkommen gelangweilten Gesellschaft die genug Zeit und Geld hat sich darüber Gedanken zu machen ob es "moralisch" vertretbar ist eine Bratwurst zu essen.

und jedesmal wenn ich diese Fake-Soja Würste sehe möchte ich ob dieser Doppelmoral eh lachen - man isst kein Tier aber Wurst muss es dann schon sein.
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Von:   abgemeldet 11.07.2011 14:39
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Lurfy

1. Reale Gegebenheiten sind unerlässlich in einer Ethik (vorallem), aber auch in einer Moral notwendig. Nicht umsonst ist Ethik teil der praktischen Philosophie.
2. Zum Einschätzen einer Situation braucht man keinen Utilitarismus, zur willkürlichen Absolution seiner Handlung schon, zumal keine der eingeschätzten Situationen einen Wahrheitswert haben und die komplette Willkür die Absolution untermauert.
3. Eine Moraltheorie, die willkürlich und nicht universal ist, nennt man heuchlerisch und kann nicht als Handlungsgrundsatz dienen. Eine Moraltheorie, die unmoralisch ist aber genauso wenig.
4. Schopenhauers Ethiktheorien haben für mich keinen Wert, die Dialektik ist aber ok.
5. Leid und Mitleid sind auch subjektiv, wenn ich Empathie besitze, weswegen ich deine Ausführungen nicht verstehe.
6. Messbarkeit bedeutet nicht Wahrheit, der Empirismus ist seit über 300 Jahren widerlegt und hat sich mit dem Falsifikationsprinzip immerhin dahingehend unangreifbar gemacht, dass auch jede "erwiesene Erkenntnis" kein Wissen ist, sondern nur das "als falsch erwiesene". Kurz: empirische Daten liefern kein sicheres Wissen und fallen damit vom Tisch.

Ich empfehle dir Aristoteles, Kant und Nietzsche zu lesen, dann kommen nicht diese Standardargumente.


Tentakel Deine Ausführungen machen Spaß zu lesen :D



Von:   abgemeldet 11.07.2011 14:42
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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abgemeldet:
> Deine Ausführungen haben einen schon relativ gute Reflektion, jedoch sind fundamentale Fehler enthalten.
>
> 1. Die Welt ist keine Gute. Der Kapitalismus und die Art, wie nunmal Leben ist generieren soziale Ungleichheiten. Es müssen - so schade es auch ist - die einen für die anderen Leiden.


Ja, das ist leider auch so.
Jedoch kann Leiden durchaus reduziert werden, auch wenn es nie vollkommen verschwindet.


> 2. Utilitarismus ist keine Moral und schon gar kein Handlungsgrundsatz.

Jetzt erstmal Google anwerfen, alles kennt man ja nicht :D

"Der Utilitarismus strebt dabei nach “dem größten Glück der größten Zahl”, er stärkt damit das Gemeinschaftsinteresse. Eine Handlung wird dann wertvoll, wenn sie den größten Nutzen erzielt.
Die moralische Richtigkeit einer Handlung ergibt sich deshalb nur aus den Folgen, nicht aus der Handlung selbst."


> Leid und Freude sind erstens gar nicht erkennbar und rein subjektiv,

Wie... nicht erkennbar und rein subjektiv?
Da schließe ich mich Lurfys Posting an.
Das Erkennen und Vorhandensein von Leid und Freude ist doch eigentlich objektiv; es ist so und daran gibt es nichts zu rütteln.
Oder verstehe ich das grad falsch?



> andererseits ist eine Betrachtung der Folgen oder des fiktiven "was wäre wenn" rein willkürlicher Unsinn.


Hier ebenfalls mein Anschluss an Lurfy.
Warum ist es Unsinn über die Folgen nachzudenken?


> (Einfaches Beispiel: Wie kannst du dir so unendlich sicher sein, dass Pflanzen kein Leid empfinden?)


Zitat: (dann muss ich nicht soviel umschreiben ;)

Nach heutigem Wissen ist für das Empfinden von Schmerz die Existenz eines zentralen Nervensystems entscheidend. Darüber hinaus muss Intelligenz vorhanden sein, denn nur so wird aus dem Schmerz letztendlich Leid oder Kummer abgeleitet. Bei Pflanzen konnte bisher weder das eine noch das andere nachgewiesen werden. Aus diesem Grund werden Pflanzen auch keine Rechte zugesprochen, was jedoch die anhaltende Zerstörung der Pflanzenwelt keinesfalls rechtfertigt.
Wir sollten uns bewusst machen, dass es die Pflanzen sind, die unser Leben und das Leben der Tiere überhaupt erst möglich macht und wir ohne sie nicht überleben können. Wir brauchen die Pflanzen.

Gehen wir einmal hypothetisch davon aus, dass Pflanzen leidensfähig wären. Dann hätten wir ein Problem, denn wir müssen essen, um zu überleben. Wer sich allerdings von tierischen Produkten ernährt, verbraucht viel mehr Pflanzen, als das bei einer rein pflanzlichen Ernährung der Fall ist. Somit würde, wer sich vegan ernährt, auch am wenigsten Leid erzeugen.




Noch etwas meinerseits zum menschlichen Leid, weil es erwähnt wurde:

Zitat:

Das Leid der Tiere in der industriellen Massentierhaltung ist Mensch gemachtes. (...)
Darüber hinaus steht menschliches Leid oft in direktem Zusammenhang mit tierischem Leid.
Fleischkonsum führt zu exzessiver Tierhaltung, welche wiederum enorme Mengen an Ressourcen verschwendet, die stattdessen dafür eingesetzt werden könnten, den Hunger in der Welt zu bekämpfen. Futtermittel wie Soja, Mais und Weizen könnten die Menschen zum Beispiel direkt verspeisen, ohne "Veredelungsverluste" von bis zu 90 Prozent.
Die Folgen der Klimaerwärmung sorgen ebenfalls für großes Leid von Menschen - würden global gesehen weniger tierische Produkte verzehrt und andere Maßnahmen verfolgt werden, könnten diese Folgen ausbleiben.




> 3. Ein Erhalt einer moralischen Integrität kann es nicht geben, da wir diese nie besaßen. Nicht nur, dass die Moral unmoralisch ist und als Absolution missbraucht wird, sondern sind die Wurzeln der Moral in der tiefsten Erde der Unmoralität gewachsen - und eine schlechte Erde lässt alles Wachsende schlecht werden.
> 4. Wäre dir an dieser fiktiven moralischen Integrität gelegen, wärst du hier falsch, da die Ausbeutung des Menschen immernoch ein gigantisches Problem ist, denn jede ernstzunehmende Moral (tschüss Utilitarismus) gilt primär für den Menschen, nicht für Tiere, da diese ja gar keine moralisches Wesen sind und deswegen auch nicht das Ziel einer Moral, nämlich das Zusammenleben in einer Gruppe durch Gesetze zu gewährleisten, erfüllen können, da sie sich ja gar nicht an die Gesetze halten könnten.


Bei diesen beiden Punkten muss ich passen, denn da blicke ich grad überhaupt nicht durch worum es geht.

Vor allem, da ich die "moralische Integrität" lediglich in einer Nebenklammer erwähnte, nicht zum Zentrum aufbaute und abgrenzte "... jedoch lässt sich allein durch dieses Argument niemand mehr hinter dem Ofen vorlocken".
Um moralische Gründe geht es mir persönlich auch gar nicht, das muss jeder mit sich selbst ausmachen, darüber kann man sich ellenlang streiten. Die wirtschaftlichen und ökologischen Gründe sind mir wichtig, denn es geht ja schließlich um unsere Erde und Zukunft.
❦I'd hide under my pillow from what I thought I saw, but Granny Pie said that wasn't the way to deal with fears at all.
She said: Pinkie, you gotta stand up tall, learn to face your fears, You'll see that they can't hurt you, just laugh to make them disappear.❧



Von:   abgemeldet 11.07.2011 16:41
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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> > Leid und Freude sind erstens gar nicht erkennbar und rein subjektiv,
>
> Wie... nicht erkennbar und rein subjektiv?
> Da schließe ich mich Lurfys Posting an.
> Das Erkennen und Vorhandensein von Leid und Freude ist doch eigentlich objektiv; es ist so und daran gibt es nichts zu rütteln.
> Oder verstehe ich das grad falsch?

Du kannst weder erkennen, ob eine Pflanze leidet, noch ob ein Tier leidet, noch ob ein anderer Mensch leidet, da Leid nicht nur physisch, sondern auch psychisch sein kann, die Intensität von Leid bei anderen Wesen nicht feststellbar ist und wir gar nicht verstehen können, wie ein Tier, das ja sehr viel weniger Bewusstsein hat als wir, überhaupt Leid wahrnimmt.
Was ist denn, wenn das Leben Leid ist? Wenn wir gar nicht nicht leiden können? Sind wir uns denn unseren eigenes Leides überhaupt bewusst? Warum muss dann unser Unterbewusstsein unsere Wünsche uns in den Träumen mitteilen/erfüllen?

Auch Folgen abschätzen ist nicht möglich, da wir gar nicht befähigt sind zu erkennen, was die Folgen denn sind. Und deswegen dürfen wir auch keine Urteile wegen dem glauben dessen, was wir uns von den Folgen erhoffen, fällen.

Utilitarismuskritik bringt beides zusammen, wir Handeln mit glauben an eine Reaktion, die wir nicht wissen können auf Basis einer Emotion, die wir noch weniger beurteilen können und glauben dann, wir hätten das richtige getan, wobei jeder für sich ein anderes richtig sieht.

Wenn du also sagst, man solle Leid vermindern, schaffst du vielleicht noch mehr Leid, aber wie sollst du das feststellen?

Empirismus, Messmethoden etc. hab ich oben schon abgehandelt, Pflanzen fallen mit in diese Kritik.
Du kannst dir nicht sicher sein, dass Pflanzen nichts fühlen, es ist unmöglich, da, dass sie empfinden können, wohlmöglich niemals Falsifizierbar ist.
Aber bei Tieren ist es so schön einfach, die können ja schreien und regen uns zur Empathie an.


> Um moralische Gründe geht es mir persönlich auch gar nicht, das muss jeder mit sich selbst ausmachen, darüber kann man sich ellenlang streiten. Die wirtschaftlichen und ökologischen Gründe sind mir wichtig, denn es geht ja schließlich um unsere Erde und Zukunft.

Wirtschaftliche Gründe im Kapitalismus sind doch einfach: Es wird abgenommen, also wird es hergestellt. Und es geht nicht um die Zukunft von uns oder der Erde, sondern die der Brieftasche des Kapitalisten. Es ist nicht wirtschaftlicher nicht Fleisch herzustellen, da es wirtschaftlich ist Fleisch herzustellen. Also entweder änderst du den Geschmack aller Menschen oder das gesamte System der westlichen Welt.
Beides ist Chancenlos, Option 3: Du verurteilst es moralisch.
Da du 1 und 2 nicht machen kannst, tust du 3tens schon, obwohl du vorgibst, dass du es nicht tust.



Von:    Tentakel 11.07.2011 20:10
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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abgemeldet:abgemeldet:
> > (Einfaches Beispiel: Wie kannst du dir so unendlich sicher sein, dass Pflanzen kein Leid empfinden?)
>
>
> Zitat: (dann muss ich nicht soviel umschreiben ;)
>

> Nach heutigem Wissen ist für das Empfinden von Schmerz die Existenz eines zentralen Nervensystems entscheidend.

Nach heutigem Wissen.
Es ist nicht lange her, das man Frauen absprach genauso viel und tief empfinden zu können wie Männern.

Eigentlich sollte man doch - wenn man anfängt über so etwas subjektives wie Leid zu diskutieren entweder alle Lebewesen mit einschließen oder das Ganze auf der "Leid Ebene" sein lassen und die Sache mäöglichst logisch und ohne moralisieren betrachten.

Wie abgemeldet sagte: Leid kann nicht gemessen werden.

Es gibt Menschen die haben körperliche wie seelsiche Schmerzen und zeigen dies nicht bzw. nehmen es vielleicht selbst nicht einmal wahr, weil sie es nicht so empfinden wie jemand der schon bei der kleinsten kleinigkeit heulend in der Ecke sitzt.

Die "Leidschwelle" ist doch schon bei uns Menschen verschieden und nicht messbar - und dann beginnt man dieses Leid auf Tiere zu übertragen?

Wobei ich "Leid" für einen so schwammigen Begriff halte wie "Seele". Es ist etwas nicht nachweisbares.

Schmerz kann man nachweisen - weil das über Nerven läuft, aber dann gibt es auch noch Phantomschmerzen, herabgesetzte Schmerzschwellen weil eine Nerventreizung vorliegt ect.

Schon da kann man nicht durch einen einfachen Übertragungsnachweis "Schmerzinformation geht vom Schnitt an der Hand ans Hirn!" sagen ob der Mensch jetzt seine Hand vor Schmerzen verkrampft festhalten wird - oder den Schnitt erst mal gar nicht aktiv wahrnimmt.

Und auch die Reizübertragung ist von Mensch zu Mensch verschieden.

Und dann umgibt man solche schwammigen Dinge mit irgendeinem Moral und Leid Gejammer um keine Wurst mehr zu essen.

Das ist so voller Logik das ich mir gleich erst mal ein Steak machen werde...

Das ist doch die gleiche Schiene auf der die Spendenaktionen zu Weihnachten funktionieren - man fotografiert einige Menschen die in ihrem einfachen Lehmhütten "Leiden" und schon wird Geld gespendet.

An was macht man denn Leid objektiv fest? Wie Du es so schön als machbar darstellst. An einem Bild eines Kindes das man grade dann fotografiert hat wenn es mal traurig in die Kamera guckt?
Daran das die Leute in einer Lehmhütte wohnen und kein iPhone haben?

Und wenn man schon Leid bei Menschen nicht klar beweisen kann - wie mache ich es dann bei meinem Schildkröten, den Kaniggeln oder dem Fisch? Aprops Schildkröten, eine hockt schon wieder unter meiner Couch ... *Argh*
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Zuletzt geändert: 11.07.2011 20:10:38



Von:    Tentakel 11.07.2011 20:18
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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abgemeldet:
> Wirtschaftliche Gründe im Kapitalismus sind doch einfach: Es wird abgenommen, also wird es hergestellt. Und es geht nicht um die Zukunft von uns oder der Erde, sondern die der Brieftasche des Kapitalisten. Es ist nicht wirtschaftlicher nicht Fleisch herzustellen, da es wirtschaftlich ist Fleisch herzustellen. Also entweder änderst du den Geschmack aller Menschen oder das gesamte System der westlichen Welt.
> Beides ist Chancenlos, Option 3: Du verurteilst es moralisch.
> Da du 1 und 2 nicht machen kannst, tust du 3tens schon, obwohl du vorgibst, dass du es nicht tust.

abgemeldet - viele Diner Posts sind zum niederknien gut.
Und jeder hier lebt doch im ach so bösen Kapitalismus. Oder die, die ihn oder sie durchfüttern (Eltern).
Wenn weniger verbraucht wird, umgesetzt wird, geht es unserer ganzen Gesellschaft schlechter.

Und ob wir jetzt alle Soja essen oder Bratwurst - da wir viel zu viele Menschen sind, ist es für die UMWELT scheissegal.

Keine Tiere zu essen bedeutet nicht, das wir auf einmal einen sauberen Planeten haben.

Nö, wir lassen nur unser Soja weit weg anbauen und sehen dann dort die Schäden nicht.
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Von:   abgemeldet 12.07.2011 22:23
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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abgemeldet:

> Du kannst weder erkennen, ob eine Pflanze leidet, noch ob ein Tier leidet, noch ob ein anderer Mensch leidet, da Leid nicht nur physisch, sondern auch psychisch sein kann, die Intensität von Leid bei anderen Wesen nicht feststellbar ist und wir gar nicht verstehen können, wie ein Tier, das ja sehr viel weniger Bewusstsein hat als wir, überhaupt Leid wahrnimmt.


Physisches Leid bei Tieren und Menschen ist doch aber durchaus festellbar. Ok, bei nem Hasen vielleicht mehr als bei einen Krebs, er ist uns Menschen ähnlicher und wir können es eher ekennen. Beim Krebs brauchen wir dann schon technische Hilfsmittel.

Die schwierige Festellbarkeit von psychischem Leid ist verständlich.

Leid ist doch schließlich notwendig um zu erkennen, dass etwas nicht gut für einen ist.
Bei stationären Wesen wie Pflanzen hat dies wahrscheinlich jedoch keine evolutionäre Notwendigkeit.


Das Absprechen der Fähigkeit zum Festellen von Leid ist für mich nun wirklich nicht nachvollziehbar.



Ja, das Leidempfinden an sich ist subjektiv, es basiert auf eigenen Erfahrungswerten. Die Existenz von Leid an sich ist doch aber objektiv.

Natürlich kann mir ein Tier nicht sagen wo und was wehtut. Das Erkennen seines Leidens kann jedoch zb. ein Tierarzt, welcher sich das Wissen und die Erfahrungen angeeignet hat.
Auch ich kann aufgrund von Erfahrungen in gewissem Maße erkennen, wenn mein Kater leidet.


> Was ist denn, wenn das Leben Leid ist? Wenn wir gar nicht nicht leiden können? Sind wir uns denn unseren eigenes Leides überhaupt bewusst? Warum muss dann unser Unterbewusstsein unsere Wünsche uns in den Träumen mitteilen/erfüllen?


Wenn wir nicht leiden könnten, könnten wir dann doch auch nicht die schmerz und kummerverursachenden Dinge vermeiden.


> Auch Folgen abschätzen ist nicht möglich, da wir gar nicht befähigt sind zu erkennen, was die Folgen denn sind. Und deswegen dürfen wir auch keine Urteile wegen dem glauben dessen, was wir uns von den Folgen erhoffen, fällen.


Das vollkommene Erkennen der Folgen ist sicherlich nicht möglich.
Hierbei können wir uns auf Erfahrungswerten berufen und vielleicht noch auf das Schätzen, welches jedoch ebenso auf Erfahrungen basiert.



> Utilitarismuskritik bringt beides zusammen, wir Handeln mit glauben an eine Reaktion, die wir nicht wissen können auf Basis einer Emotion, die wir noch weniger beurteilen können und glauben dann, wir hätten das richtige getan, wobei jeder für sich ein anderes richtig sieht.
> Wenn du also sagst, man solle Leid vermindern, schaffst du vielleicht noch mehr Leid, aber wie sollst du das feststellen?


Warum nicht aufgrund von Erfahrungswerten?



> Wirtschaftliche Gründe im Kapitalismus sind doch einfach: Es wird abgenommen, also wird es hergestellt. Und es geht nicht um die Zukunft von uns oder der Erde, sondern die der Brieftasche des Kapitalisten. Es ist nicht wirtschaftlicher nicht Fleisch herzustellen, da es wirtschaftlich ist Fleisch herzustellen. Also entweder änderst du den Geschmack aller Menschen oder das gesamte System der westlichen Welt.


Auch der Kapitalist ist weder unabhängig noch unwandelbar.
Er ist von uns Nachfragern und auch der Regierung abhängig. Hauptsächlich von den Nachfragern. Die sind König, ohne sie läuft gar nichts und der Kapitalist bekommt nichts in seine Brieftasche.

Den Geschmack oder das gesamte System zu ändern ist durchaus machbar, man muss es nur wollen.





> Wenn weniger verbraucht wird, umgesetzt wird, geht es unserer ganzen Gesellschaft schlechter.


Es würde nicht weniger konsumiert, sondern anders.
Von heute auf morgen geschieht so ein Prozess nicht, die Wirtschaft hat genug Zeit und Kapazitäten sich anzupassen.



> Und ob wir jetzt alle Soja essen oder Bratwurst - da wir viel zu viele Menschen sind, ist es für die UMWELT scheissegal.
> Keine Tiere zu essen bedeutet nicht, das wir auf einmal einen sauberen Planeten haben.

Durch Massentierhaltung bedingte Umweltbelastungen fallen weg, Beispiel: Die Produktion für ein Kilogramm Fleisch erzeugt so viel CO2 wie eine 250 km lange Autofahrt

Der Ressourcenverbrauch (Hektar Land, Wasser) im Vergleich:

Auf einem Hektar Land produzierbar: 22.500kg Kartoffeln, 185kg Fleisch
Wasserverbrauch bei: 1kg Weizen = 50l, 1kg Fleisch = 20.000l

Ein hübsches Sümmchen was eingespart würde.


> Nö, wir lassen nur unser Soja weit weg anbauen und sehen dann dort die Schäden nicht.

Das würde es. Bei einer weitergehenden Ignoranz darüber, wo unsere Nahrung herkommt und deren Produktion. König Kunde hat die Wahl.
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Zuletzt geändert: 12.07.2011 22:25:19



Von:   abgemeldet 12.07.2011 23:20
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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abgemeldet:

Ich sehe, dass es elementare Probleme in unserem Verständnis gibt, ich versuche also die Diskussion klarer zu gestalten und die grundlegenden Probleme an der Wurzel zu packen.
Alle mögliche Erfahrung ist Wissen a posteriori, rein willkürlich, höchst anzweifelbar, subjektiv und generell heteronom. Will man nun forschen, wahre Aussagen machen etc. kann eine solche Wissensquelle nicht die Basis sein, da es so viel gibt, was wir nicht erfahren können oder was nicht universal erfahren werden kann, dementsprechend muss man auf die einzige Quelle von sicherem Wissen ausweichen - Wissen a priori.
Dieses ist nicht nur Erfahrungsunabhängig, Universell, heißt jeder Mensch kann es durch seine Vernunft ergründen und zu den selben Schlüssel kommen, als auch optimal und objektiv.

Bsp: Würde die Geometrie nicht a priori sein, also rein aus der Vernunft entstammen, so würden wir niemals irgendwelche Erkenntnis gewinnen können, da es in dieser Welt niemals einen perfekten Kreis geben kann, jede Zeichnung, Darstellung etc. ist nicht perfekt. Nur dadurch, dass wir ihn uns Vorstellen können können wir auch mit ihm rechnen.

Weiterhin ist jede Induktion, heißt das schließen von dem einen auf das Viele (und seien es 10000 Experimente gleicher Art) niemals hinreichend als Aufstellung eines allgemeinen Gesetzes - Naturgesetze sind Blödsinn.

Kurz: Alles empirische Wissen ist für jegliche Aussage vollkommen ungenügend.

Wenn wir uns also nicht auf unsere Erfahrung verlassen können, wie sollten wir uns auf die fiktiv uns vorgestellte Erfahrung von einer subjektiven Emotion eines anderen Lebewesens, welches nur ein beschränktes Bewusstsein hat, denn verlassen können? Und weil es irgendwo steht differenzierst du auch noch zwischen Pflanze, Tier und Stein, aber letztendlich kannst du nicht von einem einzigen überhaupt etwas beurteilen.
Die einzige Aussage, die vertretbar ist, ist, dass jegliche Erscheinung potentiell Leiden kann. Welche nicht Leiden können ist aber nicht objektiv erklärbar.

Weil wir auch nicht unsere Zukunft oder unsere Vergangenheit a priori erfassen können, ist auch keine Aussage über diese zu machen, es ist alles willkürliche Spekulation und damit ungenügend, weswegen wir auch nicht sagen können, wann es einem Tier hätte besser gehen können und wann nicht.



Deine Ausführungen zu dem Kapitalismus sind - entschuldige - billiger Idealismus.
Kapitalisten entscheiden einzig und allein, was gebraucht wird und was nicht, die einzige Vorraussetzung ist, dass sich ein Mehrwert aus ihrem Kapital generiert.
In der Basis des System findet sich schon die Macht des Kapitalisten wieder, um seine Machtposition auszubauen, hat er das ganze System so Manipulativ gestaltet, dass es soziale Ungleichheit noch stärker hervorruft, als es eh schon tut.
Bsp: Der einfache Arbeiter, der seine abstrakte menschliche Arbeit in Form des Arbeitspotentials an den Kapitalisten vertraglich mitsamt seiner Freiheit übergibt, wird Arbeitnehmer genannt, wobei, wenn man doch genau liest, er die Arbeit gibt. Diese bewusste Begriffsverwirrung ist eine miese Manipulation, wie sie auch mit dem Rest des Systems funktioniert. Bedürfnisse existieren zwar, aber sind leicht gedeckt, der Kapitalist jedoch beweist sich als Künstler neue Bedürfnisse zu schaffen.

Der Kapitalist als solcher ist natürlich dem einen unstillbaren Drang unterworfen, der Maximierung seines Kapitals, der einzige Trieb des Menschen, der nie erfüllt werden kann.
Arbeiter sind nicht in der Lage ihren Geschmack zu ändern, weil das System sie determiniert, Kapitalisten auch nicht, weil das Kapital sie determiniert.

Und wären Regierungen an Regulierung der Wirtschaft interessiert, hätten wir keien Weltwirtschaftskrise, keine Eurokrise, keine Europakrise und keine Angst vor neuen Blasen.
Doch die Kapitalisten sind mächtig genug, dass sie alles machen können um nur mehr Kapital zu erhalten.



Von:    Aho 13.07.2011 13:42
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
> 1. Die Welt ist keine Gute. Der Kapitalismus und die Art, wie nunmal Leben ist generieren soziale Ungleichheiten. Es müssen - so schade es auch ist - die einen für die anderen Leiden.

"Die Welt ist schlecht, der Mensch auch und deshalb ist sowieso alles umsonst, warum also was ändern?" war schon immer meine Lieblingshaltung. Da kann man sich so supergut drauf ausruhen.

> Für einige Sätze (z.b. "Ich esse keine Tiere, weil ich das töten von Tieren nicht ok finde") benötigt es eine richtige Rechtfertigung, ansonsten ist man ein willkürlicher Heuchler.

Sagt wer? Du? Ich benötige persé schon mal für nichts 'ne Rechtfertigung, ich kann machen, was ich will. Ob andere das moralisch finden oder nicht, kann mir ja egal sein.

> Und den Ausweg, den ich nutze, kann man nicht nutzen, nämlich sich als unmoralisch erklären, wenn man doch gleichzeitig ein moralisches Bestreben ausübt.

Ich kann viel, wenn der Tag lang ist.

> Deine Ausführungen haben einen schon relativ gute Reflektion, jedoch sind fundamentale Fehler enthalten.

Hab ich was verpasst oder bin ich hier an der Uni und du der Professor?

Ich geh jetzt hier nicht mehr auf's Thema ein, halte aber fest, dass ich glaube, dass du dich selbst schon ziemlich cool findest mit deinem geschwollenen Philosophie-Gerede und dich sowieso über die anderen User hier stellst, die - oh mein Gott! - als qualifizierte Diskussionspartner ohnehin durchrasseln, weil sie weder Nietzsche noch Kant gelesen haben. Ich muss hier eigentlich nicht noch posten, um dazu beizutragen, dass du dich noch 'ne Runde weiter profilieren kannst. Was für ein Müll.

Dass ich jetzt hier für dieses Posting von dir erstmal pseudo-intellektuell zerrissen werde, nehm ich dann auch gerne in Kauf, viel Spaß dabei.


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