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Schicksalsband

Eine zweite Chance
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So jetzt startet endlich meine neue Story!
Ich hoffe sie gefällt euch... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen
heute geht es weiter.. nun sehen sich die beiden das erste mal.. wie geht es da wohl weiter?
Ob sie sich gleich in ein Gespräch stürzen oder doch lieber die flucht ergreifen?
Wie ist wohl der normale Tag der beiden? Mit wem haben sie alles Kontakt?

Viel spass beim lesen.. und lasst mir gerne eure Gedanken darüber da :-*

Eure Dudisliebling Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo an diesem sonnigen Sonntag
Es geht weiter mit unseren beiden die sich nicht trauen ;-)
Und es schaltet sich ein neuer Chara ein der dem einen oder anderen bekannt sein wird..

Viel spass beim lesen

Eure Dudisliebling Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey hey es geht weiter mit den beiden.. ob sie sich nun Wiedersehen werden?

Lest es selbst

Viel Spaß dabei

Eure Dudisliebling Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Hey
Sorry für den Späten Upload! Ich habe das aktuelle Kap bei Fanfiction hochgeladen und irgendwie verpeilt es hier zu laden x.x
Warum auch immer... Bitte verzeiht mir!
Hier ist das 18. Kap!

Eure Dudisliebling Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr lieben..
Als kleines Weihnachtsgeschenk kann ich euch nächste Woche mit einem kleinen Marathon belohnen... Vielen Dank für eure treue beim Lesen!
Am 24. geht es los ;-)
Eure Dudisliebling Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Frohe Weihnachten wünsche ich euch..
Zum dank für eure Lesetreue gibt es heute, Morgen und Übermorgen jeweils ein Kapitel in JEDEM meiner laufenden Geschichten..
Besinnliche Weihnacht
Eure Dudisliebling Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Happy Valentinsday! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey hey
Diese Woche gibt es das Kapitel früher, weil ich am Wochenende keine Zeit haben werde
Lg eure Dudisliebling Komplett anzeigen

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Begegnung

//Visionen// 

°Gedanken° 

 

Schicksalsband

 

~Begegnung~ 

 

//Dunkelheit umfasste den Mann, bis neben ihm eine junge Frau auftauchte. Ihre braunen Augen waren voll mit Tränen und sie schien sehr traurig zu sein. Sie sprach zu ihm, doch konnte man kein Wort hören. Wie in einem Stummfilm beobachtete er sie, wie sie seine Hand von etwas Kleinem, das eingehüllt in ihren Armen lag, nahm und an ihre Wange legte. Sie presste ihre Wange in seine Handfläche und entließ weitere Tränen, die langsam über seine Haut liefen. Ein letzter blick aus ihren wunderschönen und doch so unglaublich traurigen Augen und es wurde wieder schwarz.// 

 

Die goldenen Augen des Mannes öffneten sich, nur um sich gleich zur Decke zu wenden. „Schon wieder“, brummte er und führte seine Hand an seine Stirn. Seit seiner frühesten Kindheit träumte er von diesem Ereignis. Seine Eltern waren bei unzähligen Ärzten und Heilern gewesen, doch niemand konnte genau sagen, warum er immer zu, diesen einen Traum träumte.  

Er war ihm, trotz, das er ihn kannte, immerzu so real, dass sein Herz wie verrückt schlug, wenn er endete und sich seine Augen öffneten. Von Zeit zu Zeit, war der Traum weniger vorgekommen. Als er zum Beispiel, seine arrangierte Ehe eingegangen war. Seine Eltern hatten sie gemeinsam, mit den Eltern seiner Frau geschlossen, da es für die Firmen gut war. °So etwas altmodisches°, hatte er damals gedacht und trotzdem hatten sich leichte Gefühle angebahnt.  

So kam es dazu, das er einen Sohn bekam. Sesshomaru. Ebenso wie er, hatte er einen Gendefekt geerbt, wodurch er fast Schneeweißes, silberiges Haar hatte und dazu goldene, strahlende Augen. Ebenso wie er. Er liebte seinen Sohn, doch leider hatte er nur wenig Zeit für ihn. Nach der Vermählung wurde ihm die Firma überschrieben und so hatte er allerhand zu tun.  

Tsukyomi, seine Frau baute ihr eigenes Kosmetikimperium auf und somit landete der Junge überwiegend bei Erziehrinnen oder eben den großzügigen Großeltern. Dabei waren ihre Eltern sehr streng zu ihm und förderten ihn mit eiserner Disziplin. Seine Eltern dagegen, verhätschelten ihn und komischerweise wies Sesshomaru diese Liebe ab.  

 

Seufzend erhob sich der groß gewachsene Mann, aus seinem warmen Bett und streckte kurz seine ausgeruhten Glieder. Brummend ging er ins Badezimmer und kratze sich dabei am Bauch. Gähnend sah er in den Spiegel und ließ Wasser in das große Waschbecken ein. Es war Montag, Zeit zum Rasieren, was er am Wochenende nicht tat und so begann er damit. Als er die klinge über seine Wange gleiten ließ und die Narben darunter zum Vorschein kam, seufzte er. Auch etwas, was er von Geburt an trug. Diese Narben trug er auf beiden Wangenknochen, was ihn in seiner Jugend nicht wirklich Unterstützung, sondern eher Ablehnung einbrachte. Nachdem er fertig war, duschte der Mann und kleidete sich in sein Hemd und die Hose, die zu seinem Jackett passte und verließ das Bad. 

 

 

Am anderen Ende der Stadt, in einem traditionellen Haus, eilte gerade eine junge Dame umher und suchte nach ihren Schlüsseln. Ein älterer Mann beobachtete ihr treiben. „Dafür das du dieses traditionelle Teehaus unbedingt machen wolltest, solltest du dich mehr anstrengen, Kind. Meine Werbung allein, reicht dir nicht zum Überleben“, brummte er und sie hielt in ihren Bewegungen inne. Ihr Vater war wahrlich ein strenger Mann. Hatte sein Geld durch eine große Baufirma hart erarbeitet und unterstützte sie bei allem. Doch sie wollte nicht mehr abhängig sein und als ihr Vater nach neuen Werbestrategien suchte, kam ihr die Idee mit dem Teehaus.  

Seine Baufirma hatte sich auf traditionelle Häuser spezialisiert, doch waren diese nicht mehr so sehr gefragt, außerdem wussten viele die Vorteile nicht zu schätzen. Sie bot ihrem Vater an, es mit dem Teehaus zu probieren, umso Menschen in das traditionelle Haus zu locken, damit sie selbst einmal darinsaßen und merken könnten, wie schön es ist. Allerdings war es viel Arbeit und sie hatte noch keinen richtigen Kundenstamm aufgebaut.  

Sie fand ihre Schlüssel und wand sich an ihren Vater. „Ich hole heute die Flyer und Karten ab und werde einige davon verteilen. Das sollte uns mehr Kundschaft bringen“, erklärte sie ihr heutiges tun und kniete sich kurz zu ihm. „Danke Vater das du mich so unterstützt", dankte sie und verneigte sich vor ihm. Er berührte kurz ihr seidiges schwarzes Haar und als sie sich aufsetze lächelte er kurz. Seine Art den dank anzunehmen.  

Als sie Aufstand und sich gerade verabschieden wollte, sagte er allerdings noch etwas. „Wenn du deinen Kimono anziehst, achte darauf, das man diese grässliche Narbe nicht sieht. Das könnte den Kunden den Appetit verderben“, riet er und die junge Frau berührte mit ihrer Hand ihre Schulter. „Ja Vater" 

 

An der Haltestelle ihrer Bahn, dachte sie an den Traum der letzten Nacht zurück. Seit sie denken kann träumt sie ihn und wusste einfach nichts damit anzufangen. 

//Aus der Dunkelheit erschienen ihr zwei goldene Augen, die sie schwach ansahen. Dennoch strahlten sie eine gewisse ruhe aus. Die Person die dort auf ihrem Schoß lag, hatte silbernes Haar, das von etwas Rotem durchzogen war und auf seinen Wangen, sah man eine Art Mahl in blau. Der Mann war verletzt und wand seinen Blick kurz ab. In ihrem Arm lag ein Bündel, welches er kurz betrachtete und sogar kurz lächelte. Danach sah er zu ihr auf und sie nahm wie automatisch seine Hand und legte sie an ihre Wange. Sie spürte etwas nasses, warmes auf ihren Wangen und als der Mann seine Augen wieder schloss, blendete sie ein rotes kräftiges Licht.// 

Seufzend schüttelte sie ihren Kopf und der lange Pferdeschwanz, den sie sich aus ihrem langen Haar gebunden hatte, bewegte sich mit. °Warum denkst du nur so viel darüber nach Izayoi?°, scholt sie sich selbst und dachte an ihre Mutter, die diesen Satz oft sagte. Ihre Mutter war die einzige, die in diesen Traum etwas hineininterpretierte. Zuerst hatte Izayoi nicht darüber nachgedacht, ob der Traum vielleicht eine Bedeutung haben könnte, doch ihre Mutter ließ nicht locker und irgendwann dachte sie dann auch darüber nach und es hörte nicht mehr auf. Wie sollte es auch, wenn die diesen Traum fast jede Nacht besuchte? 

 

 

Der Mann mit dem silbernen Haaren stieg in seinen Wagen und stellte seinen Becher Kaffee in den dazu passenden Halter und schnallte sich an. Danach steckte er den Schlüssel ein und starte den Motor. Aber dieser wollte sich nicht starten lassen und so versuchte er es immer wieder. „Das kann doch nicht!?“, knurrte der Mann und biss dabei seine Zähne zusammen. Nach einem letzten Versuch, bei dem der Motor genauso bockig war wie zuvor, warf sich der Mann in den Sitz und sah wütend zur Decke des Wagens. „Womit habe ich das nur alles verdient?“, fragte er sich und unterdrückte die aufkochende Wut. 

Nach einigen Minuten in denen er da saß, stieg er aus und lief mit seiner Aktentasche und dem Kaffee zur nahegelegenen Bahn. Da er viel joggte, machte ihm das kaum etwas aus. °Wann ich das letzte Mal mit der Bahn gefahren bin?° fragte er sich in Gedanken und zog sich ein Ticket. Kurz blickte er zur Ankunftstafel und stellte sich dann, etwas abseits, an die Haltestelle. Heute hatte er zum Glück kein Meeting und so war dieses Dilemma nicht so schlimm.  

Trotzdem zückte er sein Handy und rief seinen Sekretär an. „Guten Morgen Myoga, du musst die Einweisung heute Morgen für mich übernehmen. Mein Wagen springt nicht an und ich fahre mit der Bahn“, sprach er, wartete Kurz die Antwort ab und legte dann einfach auf. Myoga würde das schon machen. 

Die Bahn fuhr ein und er stieg in den hintersten Waggon. Meistens war es hier etwas ruhiger. Da er am Stadtrand in der Nähe des Waldes wohnte, war auf dieser Strecke sowieso kaum etwas los und so fand er bald einen Sitzplatz, auf dem er sich niederließ und seinen Kaffee trank. 

 

 

Endlich kam die Bahn und Izayoi stieg in den hintersten Waggon. Sie nahm immer den selben Platz, doch heute saß schon jemand dort. Also nahm sie einen anderen und sah zum Fenster hinaus. Die Umgebung flog vorbei, bis ihr etwas in der Scheibe auffiel. Etwas weißes schien sich dort zu spiegeln und sie ließ den Blick kurz auf die gegenüberliegende Sitzreihe schweifen. Dort wo sie normalerweise saß, hatte sich ein Mann im Anzug niedergelassen.  

Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie langsam die langen Beine hinaufsah, über die Hände in denen er einen großen Becher hielt, hinauf zu seinen breiten Schultern und zum Schluss in sein Gesicht. Ihr Herz setze aus und sie sah in seine goldenen Augen.  

Toga spürte einen starrenden Blick und wie automatisch wendete sich sein Blick dem ihren zu und er weitete seine Augen. Wie ein Blitzschlag durchzog es ihre Körper und die Bilder aus ihrem Traum tauchten vor ihren Augen auf.  

°Wer ist das?° fragte sich der Mann, doch seine Stimme versagte, als er sie weiter musterte. Das war das reinste Ebenbild zu der Frau in seinem Traum. Schwarzes langes Haar und diese braunen Augen.  

Dieser Mann sah dem Mann aus dem Traum unglaublich ähnlich. Das gleiche silberne Haar, kleine Narben waren auf seinen Wangen, fast so wie die Mahle in ihrem Traum. Doch was sie am meisten davon überzeugte, waren diese fesselnden goldenen Augen.  

 

Sein oder nicht sein?

Kapitel 2 Sein oder nicht sein?
 


 

Die beiden blickten sich weiter an, ohne etwas zu sagen. Erforschten den jeweils anderen. Bis die Bahn hielt und die junge Frau aufschreckte. Als sie erkannte, wo sie waren, sprang sie auf und verließ die Bahn. Kurz warf sie dem Mann einen Blick zu. °Warum schlägt mein Herz nur so sehr?°
 

Der Mann verfolgte sie mit seinem Blick, doch seine Beine wollten sich einfach nicht bewegen. Als er seine Schockstarre endlich überwunden hatte, sprang er auf und knallte gegen die Türen der Bahn. Sie fuhr schon an und somit war ihm das aussteigen verwehrt. Er suchte die Umgebung ab und ihm fiel auf, dass es auch seine Station gewesen war. „So ein Mist!“, fluchte er und ballte die Hände zu Fäusten. °Was ist das nur gewesen? Diese Frau sah ihr so ähnlich. Diese Augen°
 

Kopf schüttelnd wartete er bis die Bahn an der nächsten Haltestelle hielt und stieg aus. Knurrend lief er die Distanz zurück und kam endlich im Büro an. “Herr Taisho”, begrüßte ihn die Empfangsdame und er nickte ihr kurz zu. Hinter der gläsernen Tür, hinter dem sich sein Büro befand, traf er auf Myoga. Ein kleiner, rundlicher Mann mit großen Augen und einer Spitzen Nase.
 

“Da seid ihr ja Toga-sama! Die Einweisung, lief ohne Probleme ab”, berichtete er. Doch Toga hörte kaum zu und setze sich in seinen Bürostuhl. Gedankenverloren legte er die Finger ineinander, lehnte die Arme auf den Schreibtisch und lehnte seine Stirn dagegen. °Diese Frau.°
 

“Na, wieder schlecht geträumt Toga-sama?”, fragte Myoga und angesprochener seufzte. “Ich habe sie gesehen Myoga”, antwortete er und der rundliche Mann trat aufgeregt näher. “Wie gesehen? In echt?”, fragte er genauer nach und bekam einen resignierten Blick. “Sie fuhr mit der Bahn”
 

Myoga kratze sich an seiner Wange. “In der Bahn habt ihr sie getroffen? Und konntet ihr mit ihr reden?”, fragte er weiter und Toga wurde allmählich sauer. “Nein natürlich nicht!”, knurrte er. “Und nun muss ich mich um andere Dinge kümmern, so wie du!”, fügte er etwas lauter hinzu und Myoga begann wild zu gestikulieren, “Jawoll Toga-sama!” und verschwand aus dem Raum.
 

Toga seufzte und lehnte sich zurück. Wie sollte er sie nur finden? °Ob sie jeden Tag mit dieser Bahn fährt?° Kopfschüttelnd ergriff er das Telefon. °Schluss mit solchen Gedanken!°, rügte er sich und rief in der Autowerkstatt an, um seinen Wagen abholen zu lassen. Danach begann er mit seiner Täglichen Arbeit und so verging der Tag.
 

Wieder einmal dachte er an die junge Frau, als sein Telefon ihn zurück in die Gegenwart holte. “Herr Taisho-sama! Ihr Auto ist einem Mader zum Opfer gefallen. Wir werden einige Tage brauchen, um ihn zu Reparieren. Sollen wir ihnen ein Leihauto zur Verfügung stellen?”, fragte der freundliche Mann am Apparat und nachdem Toga, das Telefon am liebsten an die Wand geworfen hätte, kam ihm eine Idee. “Ist in Ordnung. Einen Leihwagen brauche ich nicht. Melden sie sich einfach, wenn der Wagen abholbereit ist”, antwortete er und legte einfach auf.
 

Er würde die nächsten Tage einfach weiter mit der Bahn fahren, um herauszufinden ob die junge Frau öfters darin saß und wo sie hinging. Vielleicht konnte er herausfinden, wo sie arbeitete. Er musste einfach wissen, wer sie war.
 


 

~
 


 

Izayoi hingegen lief so schnell sie konnte, zu ihrem Teehaus, öffnete hastig die Tür und schloss sie hinter sich mit einem lauten Knall. Außer atmen ließ sie sich auf die Stufe, die in den Innenraum führte, sinken und tastete nach ihrem wild schlagenden Herzen. °Was war das nur? Dieser Mann. Und warum rast mein Herz?°
 

Schritte hinter ihr ließen sie vor Schreck aufspringen. “Shiju! Du erschreckst mich irgendwann noch zu Tode!”, schimpfte Izayoi ihrer Schulfreundin entgegen. “Guten Morgen erstmal! Ich habe schon alles vorbereitet und deine Flyer abgeholt. Ein Danke wäre angebracht du Schlafmütze!”, schimpfte Shiju zurück und stemmte dabei die Hände in die Hüfte. Die beiden Frauen, waren seit Kindheitstagen enge Feindinnen, hatten gemeinsam Kindergarten und Schule absolviert und arbeiteten nun zusammen.
 

Ein gemeinsames Hobby, das traditionelle Tanzen, half dieses Geschäft zum Laufen zu bringen. Viele Gäste fanden die Darbietungen, die immer Freitag abends dargeboten wurden, sehr schön und die beiden Damen hatten ihren Spaß. Durch die Arbeit, war kaum Zeit, um zum Unterricht zu gehen und so kamen sie nicht aus der Übung.
 

Bittend hielt Izayoi ihre Hände vor ihr Gesicht. “Vielen Dank! Morgen werde ich früher kommen!”, versprach sie und Shiju drehte sich um. “Nun komm erstmal hinein”
 

Izayoi dagegen hielt sie auf. “Nein ich werde gleich ein paar Flyer und Karten austeilen gehen. Würdest du sie mir geben?”, fragte sie und Shiju holte sie. “Aber nicht so lange, wir bekommen in zwei Stunden Gäste!”. “Ja Mama” stichelte Izayoi und schlüpfte aus der Tür hinaus.
 

Nach zwei Stunden, kam sie wieder und hatte gut die Hälfte von allem, unter die Leute gebracht. Auch zu einigen Firmen war sie gegangen und hatte gebeten ihre Karten weiter zu geben. Vielleicht würden einige Geschäftsleute kommen und so gutes Geld in die Kasse spülen.
 

Als sie ankam, zog sie sich schnell um. Einige Lagen Yukata waren Pflicht, zudem der schwere Kimono, den sie als Haori trug. Kurz blickte sie in den Spiegel und zog dem Stoff fester, um ihren Nacken. Die Narbe, die sie seit ihrer Geburt an ihrer Schulter trug, durfte nicht hinausschauen. Ihr Vater fand sie abstoßend, weil sie aussah wie eine Bisswunde. Man könnte ja etwas falsches denken, sagte er immer.
 

Als sie fertig war, ging sie die Gäste begrüßen und zusammen mit Shiju, bewirteten sie sie ausführlich mit Tee und kleinen Gebäcken. Am Ende des Tages, an dem sie viele Kunden hatten, verneigten sich die beiden Frauen bei den letzten Gästen und schlossen die Tür.
 

“Heute ist es so warm”, keuchte Shiju und zog sich den Kimono von den Schultern. “Wem sagst du das? Wir hätten am Strand arbeiten sollen, da müssten wir weniger Stoff tragen”, keuchte Izayoi und zog sich aus. Als die beiden fertig umgekleidet waren, gingen sie hinaus und schlossen ab. “Wollen wir noch ein Eis essen gehen?”, fragte Shiju und Izayoi dachte an die Bahnfahrt am Morgen. Irgendwie traute sie sich nicht mehr zur Bahn. “Aber nur wenn du mich heimfährst”, bat Izayoi und Shiju grinste. “Dann zahlst du aber das Eis”, drängte sie und Izayoi gab sich geschlagen, “Okay”
 


 

~
 


 

“Endlich Feierabend”, schnaufte Toga und ging hinaus auf die Straße. Heute war das beste Wetter und er war wieder nur den ganzen Tag, in diesem Glasbunker gesessen. °Ich sollte noch eine Runde drehen°, beschloss er und ging zur naheliegenden Haltestelle. Nervös sah er sich um und nahm Haltung an. Seine Augen wanderten durch die Menschen, die dort standen und als er sie nicht sah, entließ er erleichtert die Luft. °Erst willst du sie unbedingt nach ihrem Namen fragen und nun bist du froh sie nicht hier zu entdecken°
 

Geduldig zog er sich sein Ticket und stieg in die Bahn ein. Auch im Waggon war sie nicht und als er zuhause ankam, seufzte er erneut. Seine Krawatte lösend trat er in die Küche. Das Haus war wie immer still. Sesshomaru wäre sicherlich noch im Zusatzunterricht und Tsukyomi wäre eh arbeiten. Ein Stapel Papier fiel Toga auf, der auf seinem Esstisch lag und ihn magisch zu sich zog.
 

Toga trat näher, und öffnete nebenbei die oberen Knöpfe seines Hemdes. Er laß die Überschrift und hielt die Luft an. “Scheidungspapiere?” Eilig zog er den Stapel näher und überflog die ersten Seiten rasch. Zähneknirschend schlug er die Hand auf den Tisch. “Diese Schlange!”, knurrte er und wand sich ab. Voller Wut zog er sich um, lief in Sportkleidung hinaus und in den anliegenden Wald. Hier draußen hatte er seine Ruhe und seine Gedanken konnten sich hier immer beruhigen. Es war etwas Vertrautes, hier in diesen Wäldern.
 

°Scheidung. Wie kommt sie nur plötzlich auf diesen Mist!?°, Knurrte er in seinen Gedanken und lief einen langen Weg entlang. °Nichtmal einen Brief, konnte sie mir schreiben!° Keuchend hielt er an und stemmte die Hände an die Knie. “Ändern wird es sowieso nichts”, seufzte er. Sie schliefen schon seit Jahren nicht mehr in einem Bett. Sie war kaum zuhause und wenn, dann ging sie gleich zu Bett oder plapperte nur von ihren Kosmetika.
 

°Vielleicht wäre es besser so, jetzt da ich diese Frau getroffen habe°, dachte er und schüttelte seinen Kopf. Grummelnd lief er zurück zum Haus. Dort angekommen, hielt er in der Tür, als er die vielen Koffer im Eingang stehen sah. “Tsukyomi?”, rief er laut und eine wunderschöne Frau mit schwarzem Haar und leuchtenden blauen Augen, trat aus der Küche. “Toga da bist du ja endlich. Du musst mir etwas unterschreiben”, sprach sie locker, wie wenn es nur eine Paketübergabe wäre.
 

“Ich habe schon gesehen, was du mir da hergelegt hast”, sprach Toga ernst und folgte ihr in die Küche. Sie stand am Tisch und sah zu ihrem Ehemann. “Puh Toga, du stinkst. Warst du wieder in diesem grässlichen Wald laufen?”, schnaubte sie und Toga rollte die Augen. “Was geht es dich an. Nur weil du dir eine Tonne Make up draufschmierst, um hübsch auszusehen? Sport hält wenigstens fit”, erwiderte er und trat zu ihr.
 

Tsukyomi funkelte ihn böse an und schob den Stapel Papier vor ihn. Dann griff sie an ihre Bluse und übergab ihm einen Kugelschreiber. “Ich denke es wäre das beste”, sagte sie und sah in Togas Gesicht. Er wiederum blickte zu den Papieren und nahm den Kugelschreiber. “Ich werde es zunächst prüfen und wenn alles in Ordnung ist, unterschreibe ich”, erklärte er fachmännisch und sie nickte.
 

“Ich werde so lange meine Koffer einladen. Ach und Sesshomaru wird mich begleiten”, warf sie ihm zu und er drehte seinen Kopf zu ihr. “Was soll das heißen? Ich bin schließlich sein Vater”, fragte Toga ruhig, auch wenn sein Blut vor Wut kochte. “Ja das bist du und du kannst ihn jederzeit besuchen kommen. Ihm wird es in Miami sicher gefallen”, rief sie aus dem Eingangsbereich in die Küche und Toga erstarrte kurz. °Miami?°
 

Schnell lief er seiner Noch-Frau nach. “Was heißt hier Miami? Du wanderst aus und sagst mir nichts? Darüber hinaus, nimmst du unseren Sohn auch noch mit? Drehst du gerade irgendwie durch?”, schrie Toga und schaffte es so, Tsukyomi zum Halten zu bringen. Gelangweilt sah sie ihn an. “Meine Firma expandiert nach Miami. Ich muss dort hin, um weiter daran arbeiten zu können. Da du ja auch nur arbeitest, wäre es wohl besser, wenn Sesshomaru zusammen mit meinen Eltern und mir kommt”, erklärte sie und nahm sich zwei große Koffer, um sie nach draußen zu ihrem Wagen zu schieben.
 

Toga stand wie angewurzelt da und wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Tsukyomi hatte alles geregelt und nun, wurde ihm alles entrissen. Als Tsukyomi ihre Koffer verstaut hatte, trat sie zu ihm und sah ihn von unten hinauf an. Sie war gut einen Kopf kleiner wie Toga und er erwiderte ihren Blick. “Es ist das beste so. Und wir sind nicht aus der Welt. Du kannst Sesshomaru besuchen, wann immer du willst”, sagte sie ruhig und Toga wandte den Blick ab. “Wie du willst.”
 


 

~
 


 

Nach einem leckeren Eis, fuhr Shiju ihre Freundin nach Hause. Izayoi ging sofort hinauf in ihr Zimmer und fiel erschöpft ins Bett. Nach einer kurzen Verschnaufpause, raffte sie sich auf und ging ausgiebig duschen. Danach schlüpfte sie in ein Top und eine kurze Shorts. Damit setze sie sich auf ihre Couch und schaltete den Tv ein. Doch richtig darauf konzentrieren, konnte sie sich nicht. Immer wieder sah sie das verwunderte Gesicht des fremden Mannes, der ihr nicht fremd vorkam. Sie sah ihn ja fast jede Nacht, seit Geburt an. Wie konnte er ihr dann nur fremd sein?
 

„Was hat das nur zu bedeuten?“, murmelte sie und dachte an die goldenen Augen. °Ob ich ihn wohl wiedersehen sollte?°, fragte sie sich. Doch sofort würden ihre Wangen rot und warm. Irgendwie war ihr das alles unangenehm. Was zog sie nur so sehr zu einem fremden?
 

Mit diesen ganzen Gedanken, schlief sie irgendwann ein und hatte sich kein richtiges Ziel gesetzt. Sollte sie ihn nun wieder treffen oder nicht?
 

Am nächsten Morgen stand die junge Frau sehr früh auf. Sie hatte ja schließlich versprochen, heute einmal pünktlich zu sein. Außerdem hatte sie sich dagegen entschieden, den Mann noch einmal zu sehen und somit müsste sie der Gefahr, aus dem Weg gehen, ihm in der Bahn noch einmal vor die Füße zu laufen. Somit frühstückte sie schnell und nahm sich heute ihren Becher Tee mit. Eilig verabschiedete sie sich von ihrem Vater, der gerade zum Frühstückstisch kam. „Heute bist du ja schon früh unterwegs", lobte er und nahm sich seine Zeitung. „Ich muss einfach pünktlicher sein!“, rief sie noch und verließ dann das Haus. Mit schnellen Schritten lief sie zur Bahnhalteszelle.
 

Kurz sah sie sich um und spielte in ihrer Jackentasche, mit der Monatskarte herum. Ob er heute auch in der Bahn sitzen würde? Ertappt über ihre eigenen Gedanken, griff sie sich in die Haare. °Was denkst du denn da nur wieder? Du willst ihn dich gar nicht wiedersehen!°, schimpfte sie mit sich selbst und bemerkte fast zu spät, das die Bahn einfuhr. Diesmal nahm sie das Abteil das direkt vor ihr hielt und erstarrte, als sie sofort von zwei goldenen Augen überrascht wurde.
 


 

~
 


 

An diesem Morgen wachte Toga an seinem Küchentisch auf. Überall lagen leere Verpackungen eines Liebesdienstes herum, ein gefülltes Glas Rotwein und dessen Flasche, welche gänzlich geleert war und eine Vielzahl weißer Zettel. Die Scheidungspapiere. Er hatte sich sofort daran gemacht, sie zu studieren und war gar nicht zufrieden. Tsukyomi nahm ihn aus, wie eine Weihnachtsganz und das missfiel ihm ungemein. Das einzige, was sie ihm lassen wollte, war die Firma und das geteilte Sorgerecht für Sesshomaru. °Als ob das noch etwas bringt°, hatte er gedacht, als er diese Zeilen überflog. Enttäuscht dachte er an seinen 10 jährigen Sohn. Er war talentiert und frühreif. Fleißig im Lernen und insgeheim, hatte er sich gewünscht, einmal mit ihm gemeinsam die Firma zu leiten und sie ihm zu bestimmter Zeit zu übergeben. Ebenso, wie es sein Vater mit ihm getan hatte.
 

Doch was sollte er denn tun? Sich zwischen Mutter und Sohn stellen? Ihn zwingen sich zu entscheiden, obwohl er das anscheinend ja sowieso schon längst getan hatte? Solle es eben so sein, auch wenn es ihm einem heftigen Stich versetzte.
 

Irgendwann war er wohl über den Papieren eingeschlafen und nun streckte er mühselig seine steifen Glieder. „Hmm.. erstmal Kaffee", brummte er, als er an die Küchenzeile schlurfte und die Kaffeemaschine in Gang setze. Ein kurzer Blick zur Uhr, signalisierte ihm, dass es früher wie sonst war. °Vielleicht sollte ich die Chance nutzen und die Arbeit von gestern nachholen°, grübelte er nach und entschloss sich, es zu tun. Er nahm seine Tasse Kaffee und ging mit ihr nach oben ins Bad, um zu duschen. Nachdem er sich abgetrocknet und in seine Shorts geschlüpft war, trank er einen großen Schluck aus seiner Tasse und begutachtete sein Gesicht.
 

Im Spiegel leuchteten ihn plötzlich wieder die braunen Augen der jungen Frau entgegen. Er kniff die Augen zusammen und versuchte sie abzuschütteln. „Was bedeutet das nur?“, fragte er in den leeren Raum und sein Herz beruhigte sich langsam. Ohne nochmal in sein Spiegelbild zu sehen, lief er ins Ankleidezimmer und zog sich an. Jetzt erst, fiel ihm auf die viel Platz er darin hatte. Tsukyomi war ja schließlich mit Sack und Pack von dannen gezogen.
 

Nachdem er seine Aktentasche, zusammen mit den Scheidungspapieren und einem frischen Kaffee, der sich in einem Isolierbecher befand, gerichtet hatte, verließ er das Haus. Ob er sie wohl in der Bahn wird er sehen würde? Er zog sich ein Wochenticked, schließlich würde er diese Woche auf sein Auto verzichten müssen, und stieg in die einfahrende Bahn. Er setze sich diesmal in den mittleren Waggon. So konnte er sie früher erblicken und vielleicht doch noch flüchten, sollte er seine Meinung ändern. Doch tief in seinem Inneren, spürte er ein unglaubliches verlangen, sie wieder sehen zu wollen. Nachdem die Bahn an ihrer Haltestelle hielt, erblickte er sie tatsächlich und stand nervös auf. Sein Herz schlug wie wild und als der Zug zum Stehen kam, trugen ihn seine Beine, wie von selbst Richtung Tür. Sie trat ein und erstarrte, als sie ihn sah.
 


 

Ohne darüber nachzudenken trat sie die Flucht an und sprang zwischen der, sich schließenden Tür, hinaus. Toga versuchte sie an der Hand zu erwischen, um sie wieder hineinzuziehen, doch er konnte sie nicht greifen und zog rasch die Hand zurück, bevor die Türen sich schlossen. Izayois Herz schlug wild, als sie sich umwand und Toga sie verständnislos musterte. Die Bahn fuhr an und er sah panisch zu ihr. Er lief das Abteil entlang und drängelte sich durch die Menschen. Dabei wühlte er in seiner Jackentasche und als er wieder auf ihrer Höhe stand, drückte er ein kleines Kärtchen von innen an das Fenster. Seine Visitenkarte. Izayoi konnte es nur erhaschen, doch las sie das, was am größten darauf sichtbar war.
 

TAISHO

Das Bewerbungsgespräch

Kapitel 3 Das Bewerbungsgespräch 

 

Izayois Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie die Bahn beobachtete, die sich langsam auf den Schienen fortbewegte. Ihre Hand lag auf ihrer Brust und mit der anderen umschloss sie diese und erschreckte sich förmlich, als sie daran dachte, das er sie beinahe dort berührt hatte. Wie konnte sie nur solche Gefühle verspüren, bei einem ihr völlig fremden Mann? Das müsste alles an diesem eigenartigen Traum liegen. Ihre Mutter würde doch nicht wirklich recht behalten, das dieser Traum sie führen würde. In welche Richtung auch immer.  

Seufzend und mit wackeligen Beinen, ging sie zu der Bank, die sich dort befand und setze sich darauf. °Ich kann nie wieder mit der Bahn fahren°, schoss es ihr gequält durch den Kopf. Ein kleines schmunzeln schlich sich allerdings auf ihre Lippen. °Oder ich lasse einfach ein Gespräch mit ihm zu. Was soll schon passieren?°, dachte sie weiter und stellte sich das Gesicht des Mannes noch einmal vor. Es war maskulin und kantig. Erwachsen und nicht so Milchbubihaft, wie die Männer in ihrem Alter es hatten. Reif und erfahren eben. °Wie alt er wohl ist?° Dazu diese kleinen Narben und das satte und strahlende Gold, welches in seinen Augen schimmerte. Das silberne Haar war ebenso ungewöhnlich. °Ob das so gefärbt ist? Aber wer will schon graues Haar haben, wenn man noch jung ist?°, grübelte Izayoi und sah auf, als die nächste Bahn langsam zum Vorschein kam. Sie stand auf und setzte sich wie gewohnt in den letzten Waggon auf ihren Platz, der heute nicht besetzt war. Nach ein paar Haltestellen, steig sie wieder aus und machte sich seelisch auf das Donnerwetter gefasst, welches sie nun von ihrer Freundin zu erwarten hatte. 

Leise und vorsichtig öffnete sie die Tür und trat in den Vorraum. Dort entledigte sie sich ihrer Kleidung und schlich durch die Gänge des Teehauses, zur Küche. Dort zischte gerade der kupferne Teekessel und sie ergriff den Henkel, um ihn vom Feuer des Gasherdes zu ziehen. „Puh gerade rechtzeitig", sprach sie zu sich selbst. 

„Na auch endlich da?“, hörte sie die Worte ihrer Freundin, die finster lächelnd hinter ihr stand. Izayoi lief ein eiskalter Schauer über den Rücken und sie wand den Kopf langsam zu Shiju. „G-guten Morgen", stotterte sie und Shiju holte tief Luft. „Wolltest du nicht früher kommen!?“, rief sie Laut und Izayoi musste sich sogar die Ohren zuhalten. Flehend warf sie sich auf die Knie und bat ihre Freundin um Verzeihung: „Bitte verzeih mir! Ich wäre ja pünktlich gewesen, aber ‚Er‘ war wieder in der Bahn"  

Shiju wollte eigentlich sauer sein, doch als ihre Freundin von einem ‚Er' sprach, also einer männlichen Person, könnte sie nicht anders als ihre Ohren zu spitzen. „ER? Wer?“, fragte sie zuckersüß und neugierig kniete sie sich zu ihrer Freundin, welche ihr Gesicht hob und nun in das scheinheiligste lächeln auf Erden blickte. Es machte ihr Angst, wie ihre Freundin sie nun ansah und innerlich verfluchte sich Izayoi dafür, das sie ihn erwähnt hatte. 

„Da ist ein Mann in der Bahn, der naja..“, begann Izayoi zu erzählen und stotterte am Ende mehr, als das ganze Worte ihren Mund verließen. Shiju bemerkte das. „Nun raus damit Izayoi!“, drängte sie und schüttelte ihre Freundin am Arm. „Es ist er“, antworte Izayoi nach längerem Gerangel und Shiju stoppte. „Er?“, fragte sie. „Nun sag schon, wen du meinst!“  

Izayoi sah Shiju nun genau in die azurblauen Augen und hob die Augenbrauen so, dass sie einfach verstehen musste, wen sie meinte. Shiju erstarrte und hielt die Luft an. „Du meinst der Mann aus deinem Traum? Der mit dem silbernen Haar und den goldenen Augen?“, fragte sie mit überraschter Stimme, woraufhin Izayoi nur zögernd nickte. Gerade als Shijukara zum Kreuzverhör ansetzen wollte, kam eine ältere Dame die Tür herein und hob den Zeigefinger. „Hey ihr beiden, ihr sollt hier nicht rumsitzen und tuscheln! Marsch umziehen! In einer halben Stunde kommen die ersten Gäste und wenn wir Glück haben und ihnen alles gefällt, bekommen wir am Freitag den Chef, hier her ins Haus. Also Hopp Hopp!“, dirigierte die alte Frau und die jüngeren sprangen auf ihre Füße, um schnell in die Umkleide zu laufen.  

„Ume hat hoffentlich nichts gehört", murmelte Izayoi als sie in den seidenen Stoff ihres grünen Kimonos schlüpfte. Shiju brannte förmlich vor fragen und ließ eine Tirade auf Izayoi ab, ohne auf ihre Worte einzugehen. „Meinst du er ist DER MANN aus deinem Traum? Wie heißt er? Wie alt ist er? Wo arbeitet er? Wann hast du ihn das erste Mal gesehen?“  

Izayoi zog ihren Obi fest zusammen und seufzte tief. „Das kann ich dir nicht sagen", antwortete sie wahrheitsgemäß und sah ihrer Freundin in die erstarrten Augen. „Du hast nicht mit ihm geredet?“, fragte sie erschrocken. Ertappt nickte Izayoi und prüfte noch einmal schnell ihre Frisur, als Ume wieder das Zimmer betrat. „Hört ihr nun auf zu tratschen. Marsch an die Arbeit. Kunden begrüßen!“, scheuchte sie die beiden auf und Izayoi verschwand schnell zum Eingang. Ihr waren die ganzen fragen unangenehm.  

Am Eingang angekommen öffnete sich gerade die Tür und Izayoi sah in die bronzefarbenen Augen eines jungen Mannes. Er hatte langes schwarzes Haar, welches er zu einem hohen Zopf gebunden trug. „Hallo, bin ich hier richtig im Teehaus Yashimoto?“, fragte er lächelnd und musterte Izayoi genau. Diese kamen die Blicke des jungen Mannes etwas zu genau vor, trotzdem lächelte sie und antwortete freundlich. „Guten Morgen“, begann sie und verneigte sich leicht. „Ja, Sie sind hier im Yashimoto Teehaus. Ich bin Izayoi und bewirte sie heute"  

Der junge Mann strahlte freundlich. Izayoi erwiderte es und bat ihn freundlich die Schuhe auszuziehen und ihr zu folgen. In einem kleinen Raum, bat sie ihn sich zu setzen und schob die Tür zum Garten weit auf. Es war erst 10 Uhr morgens, aber schon brütend heiß.  

„Ganz schön warm heute, nicht wahr?“, fragte die Stimme hinter ihr und sie sah zu dem jungen Mann. „Ja das stimmt“, antwortete sie und sah auf, als sich die Türe öffnete und Shiju eintrat. „Nousagi? Ich wusste gar nicht, dass du hier dein Vorstellungsgespräch hast“, redete sie ganz vertraut mit dem Gast. Verwirrt sah Izayoi zwischen den beiden hin und her. „Du kennst ihn?“, fragte sie dann und Shiju nickte. Kurz wurden ihre Wangen rot. „Er ist mein Freund, könnte man sagen"  

Izayoi riss die Augen auf und ihr Mund stand weit offen. „Was? Das ist der Mann mit dem du in letzter Zeit aus warst? Du hast mir gar nicht erzählt, das ihr zusammen seit", plapperte sie los und besagter Freund grinste breit. „Durch die viele Arbeit, kam es einfach nicht dazu. Außerdem war es bis gestern Abend noch nicht sicher", murmelte Shiju und ihr Gesicht wurde immer roter.  

Die Tür öffnete sich wieder und ein rundlicher Mann stand darin. „Hallo, sind Sie mein Bewerber?“, fragte er in den Raum und sah zu Nousagi, welcher sofort aufsprang und sich tief verbeugte. „Guten Tag Herr Nomi“, begrüßte er ihn förmlich und auch die Damen verneigte sich leicht. So begann also das Gespräch und die Damen bewirteten die beiden mit kühlem Tee und Gebäckstücken, die zwar nicht angerührt wurden, aber eben als kleine Aufmerksamkeit bereitstanden.  

Shiju war sehr nervös und so ließ Izayoi sie viele Dinge holen, um sich immer mal wieder kurz zu beruhigen. Am Ende gab es erfreuliche Nachrichten. Nousagi durfte sein Glück in der Firma versuchen und freudig wurde eine Schale Sake eingenommen. Der rundliche Mann verabschiedete sich und wandte sich an Izayoi. „Ein wirklich toller Service. Am Freitag würde ich gerne wieder hierher kommen“  

Izayoi freute sich. „Vielen Dank! Wir bieten am Freitagabend eine Tanzaufführung an. Wenn sie möchten, trage ich Sie dafür ein", bot sie lächelnd an und der Mann nickte. „Gerne. Da wird sich mein Vorgesetzter freuen. Also dann, bis Freitag. Passt es um 16 Uhr?“, fragte er bei seiner Verabschiedung und bekam wieder die Zustimmung der jungen Frau.  

Nachdem der Mann gegangen war, hörte Izayoi wie Shiju und Nousagi sich über die gelungene Bewerbung freuten. Deswegen ließ sie die beiden allein und ging zum Terminplaner. Ume gesellte sich dazu und sah ihr über die Schulter. „Kommen die Herrschaften wieder?“, fragte sie neugierig und füllte gerade etwas Teepulver, in eine dafür vorgesehene Dose. „Ja am Freitag“, Lächelte Izayoi und Stutze. „Komisch.“ „Was ist denn, Izayoi-chan?“, fragte die ältere sofort nach. Izayoi zeigte auf das Buch. „Weißt du den Namen? Für heute, steht gar keiner im Buch", fragte sie nach. Ume klatschte in die Hände. „Achja, den habe ich vergessen einzutragen. Den Termin habe ich erst heute Morgen gemacht. Die Firma heißt Taisho. Trag es gleich ein, damit wir es nicht wieder vergessen" erklärte sie und zog kichernd von dannen.  

Izayoi dagegen war wie zu Stein geworden. Dachte sie doch noch einmal, über den gerade genannten Namen nach. °TAISHO. Stand das nicht auch auf der Karte des Mannes aus der Bahn?° 

 

 

Zur selben Zeit in der besagten Firma, wo der Chef gerade das letzte Papier unterschrieb und damit seine Scheidungsänderungen machte. Seufzend schob er den Stapel Papier in einen Briefumschlag uns legte es auf den Stapel, der heute noch verschickt werden musste. Genervt warf er sich in seinem Stuhl und rieb sich die Schläfen. Es war gerade einmal Mittag und er hatte noch unsagbar viel Arbeit. Doch wie am Tag zuvor kreisten seine Gedanken immer wieder, zu der Begegnung in der Bahn. °Wieso ist sie nur geflüchtet?°, dachte er wieder einmal nach, °Ob sie wohl Angst vor mir hat?° Und fuhr sich über die vernarbten Wangen. °Ich starre sie sicher an, wie ein perverser°, schollt er sein Verhalten und wurde vom Klopfen an der Tür, aus den Gedanken gerissen. „Herein", bat er mit strengem Tonfall und sah zu der Person, die eilig eintrat. „Was gibt es Myoga?“, fragte Toga und der rundliche kleine Mann, kam auf seinen Chef zu. „Ich habe die Bewerbung des jungen Mannes angenommen“, begann er zu erzählen und legte eine Akte mit den Bewerbungsunterlagen vor Toga ab. „Sehr gut. Dann können wir Frau Shirata, beruhigt in die Mutterschaft schicken. So ein Glück“, bemerkte Toga und überflog kurz die Daten seines neuen Sekretärs. Myoga war zwar auch sein Sekretär, doch agierte er eher als rechte Hand und kümmerte sich um die Belegschaftsangelegenheiten. Frau Shirata kümmerte sich dagegen um die Zahlen und Dokumentation der Firmengeschäfte. Hoffentlich könnte der Neue, diese Aufgabe zur Gänze übernehmen. „Am Freitag werden wir noch einmal ins Teehaus gehen und sie können ihn Kennenlernen", erzählte Myoga weiter und Toga nickte. „In Ordnung. Vielen Dank Myoga", dankte Toga und Myoga verließ wieder den Raum.  

 

Am Abend warf sich Toga auf die Couch. Er hatte die junge Dame leider nicht noch einmal getroffen. Doch morgen wollte er einen neuen Versuch starten! Dann wäre Mittwoch und die Woche schon fast vorbei. Er musste sie morgen endlich sprechen. Die Träume würden niemals aufhören, wenn er dieser Sache nicht nachging. Wer weiß, was ihm seine Träume damit sagen wollten? Es hatte auf jeden Fall mit dieser Frau zu tun, die er darin sah und die der Dame aus dem Zug bis aufs Haar glich. Langsam war er sich sicher, dass sie es sein musste und sein Geist, ihm von klein auf, auf diesen Moment vorbereitete. Das einzige was ihn so Beunruhigte, war die Situation seines Traumes.  

Darin weinte sie bitterlich. So sehr sogar, dass die Tränen an seiner Hand hinabrannten. War das vielleicht ein schlechtes Omen? Sollte er sie vielleicht doch nicht treffen? War diese Begegnung vielleicht eher eine Warnung, sich von ihr fern zu halten? Toga schüttelte den Kopf und sah auf seine Schale, in der sich sein Abendmahl befand. Nein, er musste mit ihr reden und herausfinden was es mit dieser Frau auf sich hatte. Er musste wissen wer sie war! 

 

 

Shiju kam mit einer Einkaufstasche voll mit Lebensmitteln nach Hause. Stöhnend wuchtete sie sie auf die Küchenzeile und verschnaufte. „Diese Hitze tötet“, stöhnte sie und öffnete den Kühlschrank,  drehte sich um und holte einige Joghurtbecher aus der Tasche. Als sie sich jedoch wieder herumdrehte, wurde der Kühlschrank gerade geschlossen und ein junger Mann lehnte sich gelassen an die Schrankwand. „Hallo meine schöne“, begrüßte er sie und Shiju sah ihn nur entgeistert an. „Hey lässt du mich bitte die Einkäufe verstauen? Weg da", schimpfte sie etwas und schob den Mann zur Seite, öffnete die Türe wieder und stellte die Becher ab.  

Zwei starke Arme umarmten die kleine Frau von hinten, als sie sich wieder aufrichtete. Schmunzelnd lehnte sie sich an seine Brust und schloss die Augen. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du so bald zurück sein wirst", begann sie das Gespräch und der schwarzhaarige Mann mit Zopf lächelte und lehnte dann seinen Kopf an ihren an. „Ist doch gut, dass es schnell ging. Ich habe dich schon sehr vermisst", raunte er in ihr Ohr, was Shiju einen Schauer über den Rücken jagte. „Dann hast du ‚ihn' also endlich gefunden?“, fragte sie und der Mann nickte. „Ja, er war direkt vor unserer Nase. Er führt das Unternehmen, bei dem ich ab nächster Woche arbeite. Ich bin so gespannt, wie er so ist“, plapperte er über seinen Fund.  

Shiju drehte sich in seinen Armen um und sah in die bronzefarbenen Augen des Mannes, der sie so liebevoll und glücklich ansah. „Ich freue mich so sehr Nousagi. Endlich können wir deinen Wunsch erfüllen“, sagte sie lächelnd und küsste ihn sanft auf seine Lippen. Nousagi dagegen zog sie enger an sich und ließ den Kuss leidenschaftlicher werden. Nach einigen Sekunden lösten sie sich und sahen sich in die Augen. „Ich danke dir für deine Hilfe, Liebste“, hauchte er auf ihre Lippen und Shiju lächelte. „Ohne mich wären wir doch nie so weit", prahlte sie und Nousagi begann zu lachen. „Wie immer! Du kleine Angeberin“, ärgerte er sie und Schlang die Arme fester um sie. „Was hätte ich nur all die Jahrhunderte ohne dich gemacht“, seufzte er und Shiju vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. 

 

 

Ein Brief

Kapitel 4 Ein Brief 

 

In dieser Nacht schlief Izayoi wieder unruhig und sah ständig das Gold dieser Augen.  

 //Schmerzlich sahen sie die Augen des Mannes, auf ihren Schoß an und sie spürte förmlich die Wärme seiner Hand, auf ihrer Wange. Auch die Nassen spuren und Tröpfchen, die sich aus ihren Augen lösten und auf den Mann hinabfielen, spürte sie. Ihr Herz schlug immer schneller als sich diese Augen plötzlich schlossen und das grelle rote Licht auftauchte. Im nächsten Moment, nachdem das rot abgeflaut war, sah sie den Mann im Anzug, der seinen Kaffeebecher in den Händen hielt. Dieses Gold in seinen Augen, war genau dasselbe. Jedoch schauten diese verwirrt und fragend. Ob er wohl genauso viele Fragen hatte wie sie? Erkannte er sie etwa auch?// 

Geschockt schreckte Izayoi aus ihrem Schlaf hoch und schnappte hechelnd nach Luft. °Erkannte er sie etwa auch?°, schoss es ihr wieder durch den Kopf und sie konnte sich kaum beruhigen. Ihr Herz fühlte sich an, als ob es ihr im nächsten Moment aus der Brust hüpfen wollte. Was war das nur alles? 

Nach einigen Momenten, in dem sie versuchte sich zu beruhigen und tiefe Atemzüge machte, stand sie auf. Es war noch stockfinster, also tiefe Nacht. Der Mond schien klar, zusammen mit den Sternen vom Himmel herab und sie verlor sich kurz in dem Glanz. “Ich muss mit ihm reden”, hauchte sie ihren Entschluss aus und überlegte, wie sie das am besten anstellen könnte.  

Sie hatte ihn sicherlich verschreckt, als sie vor ihm geflüchtet war und wer wusste schon, ob er noch einmal auf sie warten würde? Schließlich hatte sie ihn vorher nicht in der Bahn gesehen. Vielleicht war ja nur sein Auto in der Werkstatt. Seufzend ließ sie sich auf ihrer Couch nieder und schaltete den Fernseher an, um ihn leise im Hintergrund laufen zu lassen. Sie schaltete den Klassiksender ein, denn jeder wusste, dass zu so später Zeit nur Schund gezeigt wurde. Liebliche klänge erfüllten somit den Raum und Izayoi zog die Decke über ihre Beine, um sich darin einzukuscheln.  

°Wie soll ich ihn nur finden, wenn er nun nicht mehr in der Bahn ist? Vielleicht sollte ich Shijus neuen Freund fragen, ob er sich in der Firma mal nach ihm umsieht. Mit dem silbernen Haar sollte das ja kein Problem sein. Aber wie soll es dann weiter gehen?°, dachte sie seufzend und Blickte auf die Violinisten die im Fernseher wie die wilden ihr Instrument spielten. Dabei wurde der Dirigent kurz eingeblendet, der eilig den Taktstock schwang und zwischendurch seine Blätter weiter schlug. Es war ein schnelles Stück und so flogen ihm einige Blätter, die abgespielt waren vom Pult.  

Wie ein Blitz schlugen die Blätter in Izayois Kopf ein und ihr kam eine Idee. °Ein Brief! Ich sollte ihm einen Brief schreiben!° Sofort kramte sie ihr Schreibpapier heraus und schrieb einige Zeilen. Am Anfang wusste sie nicht so recht, wie sie anfangen sollte, doch als sie diese Hürde genommen hatte, flossen die paar Sätze nur so aus ihrem Kugelschreiber. 

 

Hallo fremder, 

Ich weiß nicht warum, aber es kommt mir so vor, als wenn ich sie schon einmal gesehen hätte. Dieser Gedanke lässt mich nicht los, also würde ich sie gerne bitten, Kontakt mit mir aufzunehmen. Meine Mobilfunknummer lautet:0123456789  

Izayoi 

 

Izayoi betrachtete ihr Werk und faltete das kleine Papier zusammen, um es in einem Briefumschlag zu verstauen. Sie sah auf die Uhr und bemerkte da langsam die Sonne aufging. Grinsend kam ihr ein Gedanke. Denn sie musste den Brief ja irgendwie zu Shijus Freund Nousagi bringen.  

Also beschloss sie sich anzuziehen und verließ das Haus. Nach einer halben Stunde kam sie an dem großen altertümlichen Haus an, welches Shijus Eltern gehörte. Sie klingelte einige Male und hörte dann schritte auf die Tür zukommen, die dann aufgeschoben wurde.  

“Ja bitte?”, gähnte ihr der junge Mann, der einen Tag zuvor noch bei ihr Tee getrunken hatte, entgegen. “N-Nousagi richtig?”, fragte sie und betrachtete ungewollt den Nackten Oberkörper des Mannes. Ihre Wangen wurden rot, denn er war gut Trainiert und es zeichneten sich ebenmäßige Muskeln ab. Nousagi bemerkte ihren Blick und kicherte beschämt. “Ja richtig. Wollt ihr zu Shiju, Izayoi?”, fragte er und Izayoi blinzelte. Er hatte sich ihren Namen wirklich gemerkt? 

Schüchtern nickte Izayoi und erblickte kurz darauf auch schon ihre Freundin, die hinter dem Mann zum Vorschein kam. Sie sah ganz zerzaust aus, denn ihr langes braunes Haar warf unschöne Wellen in alle Richtungen. “Guten Morgen”, begrüßte Izayoi sie und bekam einen bösen Blick geschenkt. “Sonst kommst du immer zu spät und heute stehst du um 6 Uhr in der Früh vor meiner Tür? Was ist nur in dich gefahren?”, fragte diese und verschwand wieder im Haus.  

Nousagi sah verwirrt zu Izayoi und zeigte ihr mit einer Geste, das sie doch reinkommen sollte. Sie zog ihre Schuhe aus und folgte ihrer Freundin in die Küche. Shiju lebte hier alleine, hatte sie Izayoi einmal erzählt. Ihre Eltern wären im Ausland tätig und seit sie 17 Jahre alt ist, lebt sie allein hier und kümmerte sich um das Anwesen. Nousagi verschwand in eines der Zimmer und Izayoi sah Shiju kurz zu, wie sie den Wasserkocher betätigte und sich herzhaft durchs Gesicht fuhr. “Du bist die reinste Qual”, maulte Shiju und sah dann in die großen Augen ihrer Freundin. “Was ist?” 

Izayoi räusperte sich und zeigte dann mit einer Hand in den Flur. “Er schläft sogar schon bei dir?”, fragte sie neugierig und Shijus Wangen wurden mit einem schlag rot. “Äh ja. Er ist ja schließlich mein Freund”, erklärte sie und Izayois Blick verfinsterte sich. “Ich weiß. Aber ist das nicht ein bisschen früh?”, fragte sie blinzelnd und drängte Shiju damit in die Enge. Shiju räusperte sich etwas. “Achwas. Sei nicht so altmodisch”, versuchte sie sie zu beschwichtigen und Izayoi zog geschockt die Luft ein. “Ihr habt doch wohl nicht etwa..!”, wollte sie fragen, doch unterbrach sie sich als Nousagi in die Küche kam und seine Freundin mit den Armen umschlang, um ihr einen Kuss in den Nacken zu geben.  

Beide Frauen wurden rot und es wurde erstmal nichts mehr gesprochen. Nousagi schaute die beiden verwirrt an, machte dann aber den Frühstückstee und holte etwas zu Essen aus dem Kühlschrank. “Was wollt ihr Frühstücken Izayoi?”, fragte er förmlich und Izayoi sah ihn fragend an. “Warum sprichst du so förmlich mit mir?”, fragte sie und Nousagi blinzelte. Shiju tadelte ihn mit einem kurzen scharfen Blick und er räusperte sich. “Das muss am Bewerbungstraining liegen. Ich habe eine Woche lang so geredet, um das Berwerbungsgespräch nicht zu verpatzen. Endschuldige”, erklärte er und lächelte sie dann schief an. ”Frühstück?”, fragte er dann noch einmal und Izayoi lächelte. ”Gerne. Ich esse das, was ihr auch esst”  

 

Während des Frühstücks sprachen die drei jungen Leute nichts bis Shiju begann. “Warum bist du denn eigentlich so früh hier?”, fragte sie und Izayoi sah auf. Eilig kramte sie in ihrer Handtasche die hinter ihr an der Wand lehnte. “Ich habe dir doch von “Ihm” erzählt”, begann sie und Shiju nickte. Auch Nousagi spitze die Ohren, obwohl er eher so tat, als wenn ihn das nicht interessieren würde. “Als ich gestern den Termin für das Kennenlernen am Freitag eintrug, ist mir etwas aufgefallen. “Er” zeigte mir im Zug eine Visitenkarte mit den Namen der Firma, in der er arbeitet und stell dir vor: es ist die gleiche Firma in der Nousagi anfängt!”, erzählte sie weiter und strahlte nach einigen Sekunden zu ihrer Freundin und ihrem Freund, der nun verdutzt aussah. “Du meinst er arbeitet bei Taisho Corb?”, fragte Shiju weiter und Izayoi nickte wild, bevor sie schüchtern wurde und bittend zu Nousagi sah. “Ich weiß nicht warum, aber ich kann dieses ganze Thema nicht runterspülen und habe den drang einmal mit ihm zu reden. Meinst du, du könntest Ausschau nach ihm halten?”, fragte sie lieb und zog den Brief aus ihrer Tasche. “Hier ist ein Brief für ihn. Der Mann ist groß und hat ungewöhnliches silbernes Haar und goldene Augen. Sicher wird er dir einmal über den Weg laufen”, sprudelte sie ihre Bitte weiter und Nousagi übernahm den Brief, den sie ihm reichte. Kurz besah er sich ihn und blickte dann lächelnd zu Izayoi. “Ich werde meine Augen offenhalten”, versprach er dann und Izayoi freute sich sichtlich. “Danke Nousagi!” 

 

 

An diesem Morgen, erwachte Toga zu spät und sah geschockt auf seinen Wecker, den er im Schlaf wohl ausgeschalten hatte. Sofort sprang er aus dem Bett und stieg rasch unter die Dusche. In Rekordzeit war er fertig und zog sich seinen Anzug an. Schnell Band er die Haar zum gewohnten Zopf und eilte zu seiner Aktentasche. Für Kaffee war heute keine Zeit und so verließ er das Haus. °Sicher ist sie schon weg!°, grummelte er innerlich. Fast die ganze Nacht hatte er sich Gedanken darüber gemacht, wie er sie nun ansprechen könnte. Er wollte sie auf keinem Fall erschrecken oder irgendwie komisch rüberkommen.  

Mit mieser Laune kam er im Büro an und hatte recht behalten. Die Frau war nicht in der Bahn gewesen. °Alles nur wegen dieser Grübelei!°, schollt er sich selbst und warf sich in seinen Bürostuhl. Er beugte sich vor und betätigte einen Knopf an seinem Telefon, von dem er nebenbei den Hörer abhob und an sein Ohr hielt. „Frau Shirata? Bringen sie mir bitte einen Kaffee und schicken Sie Myoga her", bat er und legte anschließend einfach auf.  

Nach einigen Minuten klopfte es an der Tür und Myoga trat ein. „Guten Morgen Herr Taisho! Wann sind sie denn angekommen? Ich habe die Einweisung heute schon erledigt. Außerdem wollte ich ihnen noch die Adresse von dem Teehaus geben“, plapperte er los und legte eine Visitenkarte vom besagten Teehaus auf Togas Tisch. „Ach und ihr Sohn will heute Nachmittag vorbeikommen. Er sagte es wäre wichtig", sprach Myoga weiter und legte ebenso, einen Stapel Papiere auf Togas Tisch. Seine Arbeit für heute. 

„Danke Myoga. Hat Sesshomaru gesagt wann er herkommt?“, fragte er und zog die Visitenkarte in seine Hand und betrachtete kurz das Kirschblütenmuster darauf. „Ich denke nach der Schule. Eure Gemahlin hatte angerufen und ihn angekündigt“, erwiderte er und ging Richtung Tür. Frau Shirata kam gerade um die Ecke gebogen und hielt ein kleines Tablett vor ihren kugelrunden Bauch. „Guten Morgen Myoga-san“, begrüßte sie den rundlichen kleinen Mann dessen Wangen begannen rot zu leuchten. Er verneigte sich leicht vor ihr und begrüßte sie ebenfalls, als sie an ihm vorbei ging um Toga seinen Kaffee zu bringen. „Guten Morgen Taisho-sama", begrüßte sie und angesprochener dankte ihr mit einem Lächeln. „Guten Morgen Frau Shirata, vielen Dank für den Kaffee. Den habe ich heute dringend gebraucht"  

Frau Shirata lächelte warm und strich sich unbewusst über den Babybauch. „Herr Taisho, ich wollte sie noch etwas fragen", stotterte sie nervös. Er nahm gerade einem Schluck der schwarzen Flüssigkeit zu sich und hob wissend die Augenbraue. „Wenn es um ihren Mutterschaftsurlaub geht, dann kann ich sie beruhigen. Diese Woche wird vorerst die letzte sein und sie können sich beruhigt Zuhause, auf die Geburt vorbereiten. Außerdem gewähre ich ihnen das eine Jahr Elternzeit, welches sie sich gewünscht hatten", klärte er sie auf und ihre Augen begannen zu leuchten. 

„Vielen vielen Dank Herr Taisho! Sie können sich nicht vorstellen, wie viel mir das bedeutet!“, dankte sie und verneigte sich immer wieder. Toga dagegen winkte ab. „Nun hören sie auf damit und gehen sie zurück an die Arbeit. Erst ab Freitagnachmittag dürfen sie sich zurücklehnen“, sagte er spielerisch und Frau Shirata und Myoga, welcher das Spektakel beobachtet hatte, verließen das Büro.  

Lächelnd sah Toga den beiden nach und wendete die Visitenkarte in seinen Händen, bis ihm auffiel, das er dies überhaupt tat. Noch einmal besah er sich die Karte. Ein altertümliches Haus war darauf abgedruckt. Zusammen mit einigen Kirschbäumen die in voller Blüte standen.  

//Kurz schoss ihm ein Bild von unzähligen Blütenblättern durch den Kopf. Er stand auf einem dieser Kirschbäume und hielt jemanden im Arm. Schwarzes Haar lag an seiner Brust. // 

Kopf schüttelnd legte er die Karte weg und stürzte sich auf die Arbeit. °Was war das nur schon wieder für ein Bild° dachte er noch kurz und konzentrierte sich dann auf seine Arbeit. 

 

Am späten Nachmittag klopfte es wieder an der Tür. Toga sah von seinem Vertrag auf und bat die Person herein. Ein zehnjähriger Junge mit silbernem Haar und den gleichen goldenen Augen wie Toga sie hatte, trat ein und schloss die Tür. „Guten Tag Vater", begrüßte er seinen Vater, welcher sich vom Stuhl erhob und um den Tisch herum ging. „Hallo Sesshomaru. Schön dich zu sehen. Komm setz dich“, bat Toga seinem Sohn und ging in die Ecke in der 2 Sessel standen, die durch einen kleinen Tisch getrennt waren. Beide setzten sich. 

„Wie geht es dir und was macht die Schule?“, fragte Toga und sah seinem Sohn an, der es sich auf dem Sessel gemütlich machte. „Es geht mir gut. Schule läuft wie immer, nur Bestnoten", erklärte der Junge und blickte zögernd zu seinem Vater auf. Toga freute sich und grinste breit. „Das ist sehr gut! Warum wolltest du mit mir sprechen?“, fragte Toga weiter und Sesshomaru rutschte ungeduldig auf dem Sessel herum. „Ich wollte dich noch mal sehen, bevor wir morgen abreisen", sprach er leise und war innerlich verletzt darüber das sein Vater noch nachfragte.  

Toga dagegen blinzelte verwirrt und fand zunächst keine Worte. °Morgen? Was heißt hier morgen!?°, schoss es ihm durch den Kopf und er zügelt sich darin, nicht wutentbrannt das Telefon zu schnappen, um seine baldige Exfrau anzurufen. °Wie kann sie Sesshomaru und mir nur so etwas antun!?°, grübelte er und bemerkte den Blick seines Sohnes. Er sah ihn fragend an.  

„Das ist schön! Ich wollte dich auch nochmal sehen“, beschwor Toga und ihm kam ein Einfall. Wenn das der letzte Abend mit seinem Sohn war, dann wollte er ihn auch nutzen. „Hättest du Lust auf einen Vater-Sohn Abend?“, fragte er voller Erwartung und Sesshomarus Augen begannen zu leuchten. „Ja Vater! Ich hörte von einer neuen Eisbahn, die hier in der Nähe eröffnet wurde", erzählte er und Toga überlegte. Sesshomaru liebte alles mit Schnee und Eis. Er wollte ihn, als er jünger war in einen Verein für Schlittschuhmeisterschaften stecken, um ihn zu fördern, doch Tsukyomi war dagegen gewesen. „Na dann lass uns dahin gehen! Ich mache für heute Feierabend und wir können sofort los“, erklärte er und stand auf.  

 

Am Abend rief Toga bei Tsukyomi an, welche nicht zugegen war. Jedoch meldete sich Megumi, die Abends oft auf Sesshoamru aufpasste. Sie war sozusagen eine Art Nanny und Hausmädchen und kannte Sesshomaru schon seit seiner Geburt. Tsukyomi war vor einigen Jahren der Meinung gewesen, eine eigene Wohnung haben zu müssen und somit lebte Sesshomaru ebenfalls kaum in seinem Elternhaus. Toga gab Megumi Bescheid das Sesshomaru bei ihm war und auch die Nacht bei ihm verbringen würde. Die ältere Dame freute sich und somit war alles klar. 

Toga ging zum Zimmer seines Sohnes und öffnete leise die Tür. “Ich habe Bescheid gegeben, das du bei mir bleibst”, sagte er beim Eintreten und beobachtete seinen Sohn. Sesshomaru sah sich in seinem Kinderzimmer um. Er hatte in den letzten Jahren seine ganzen Interessen hierher gebracht, denn bei Tsukyomi waren diese nur “Ablenkung”, wie sie immer sagte. Togas Herz wurde schwer, als er sah wie sein Sohn schwieg und dann zu ihm sah. 

“Warum bleibst du nicht bei mir, Sesshomaru?”, entfloh Toga die Frage. Sesshomaru schien kurz zu überlegen und schüttelte dann seinen Kopf leicht. “Ich habe dort bessere Chancen auf ein gutes Studium”, erklärte er, wie ein Roboter dem diese Antwort eingebläut worden war. Der ältere bemerkte dies und ging auf seinen Sohn zu. “Du kannst ruhig deine Meinung sagen. Ich verurteile dich nicht. Ich bin doch dein Vater Sesshomaru”, redete Toga weiter und zog seinen Sohn in seinen Arm. Dieser erstarrte kurz, schloss dann aber die Augen und lehnte sich an die breite Brust seines Vaters. “Ich werde dort viel lernen und dann zurück kommen, um dich in deiner Firma zu unterstützen Vater”, hauchte der Junge nach einigen Sekunden und Toga wusste, dass sich sein Sohn mit seinem Schicksal abgefunden hatte und weiter hin seiner Mutter folgen würde. Doch es erfüllte ihn mit Stolz, dass er zu ihm zurückkehren würde. “Jederzeit. Du kannst jederzeit zu mir zurück kommen Sesshomaru. Hörst du das? Ein Anruf genügt”, schwor er seinem Sohn und dieser nickte, als er sich von seinem Vater löste. “Danke Vater.” 

 

Als Toga in dieser Nacht in seinem großen Bett lag und an die Decke starrte, fiel ihm der Schein des Monds kaum auf. Aber als er zu ihm aus dem Fenster sah, strahlte er größer und heller wie sonst. “Warum muss alles immer so schnell gehen?”, fragte er in die stille. Seufzend schloss er die Augen und sah sie. Die braunen Augen. Ob er dieser Sache wirklich nachgehen sollte? Hatte er nun nicht wichtigere Dinge zu tun? Vielleicht sollte er seinen Sohn begleiten. Nein das ginge nicht, wegen der Firma. “Aber wenigstens zum Flughafen”, hauchte Toga und griff zu seinem Smartphone, mit dem er eine Nachricht schrieb. 

 

An: Myoga Nomi 

Ich werde morgen einen Tag frei machen. Sesshomaru braucht mich. 

-T. Taisho 

 

°Entschuldige, das wir uns morgen wieder nicht sehen werden, kleine Fremde°, dachte er noch bevor er in den gewohnten Traum glitt und am Schluss “Sie” sah. Die kleine Fremde. 

 

Entdeckungen

Kapitel 5 Entdeckungen
 

Izayoi und Shiju hatten an diesem Tag nicht sehr viel zu tun gehabt. Doch Izayoi war den ganzen Tag zornig. Sie war extra zur Haltestelle gefahren, um den Fremden endlich anzusprechen, doch war er nicht mehr im Zug gewesen. Grummelnd wusch sie das Teebesteck und knurrte vor sich hin. “Du hörst dich schon an wie ein Hund, Izayoi”, stichelte Shiju die gerade den Rest an Geschirr brachte. Die letzten Gäste waren gerade gegangen und somit konnten sie heute Pünktlich schließen.

Izayoi strafte ihre Freundin mit einem bösen Blick, antwortete allerdings nicht und schruppte weiter im Spülbecken herum. “Bist du etwa immer noch sauer, dass er nicht in der Bahn saß? Vielleicht ist er krank oder hat frei? Du kannst doch nicht erwarten, das er immerzu Bahn fährt”, plapperte Shiju weiter. “Das ist es nicht”, begann Izayoi und gab Shiju einen sauberen Teller, welchen sie abtrocknete. “Ich hatte endlich allen Mut zusammengenommen, um ihn anzusprechen. Ich ärgere mich, dass ich gestern vor ihm geflüchtet bin”

“Geflüchtet?”, fragte Shiju mit großen Augen und ihre Freundin nickte. “Ich wollte ihm aus dem Weg gehen und dann stand er plötzlich vor mir. Ich geriet in Panik und sprang wieder aus der Bahn. Deshalb war ich ja auch zu spät”, erklärte sie ausführlich und trocknete sich die Hände ab. Gurgelnd lief das Wasser aus dem Spülbecken hinab in den Abfluss. Somit war Feierabend.

Die beiden Damen schauten nochmal nach, ob alles in Ordnung war und gingen dann zum Ausgang. “Willst du heute mit zu mir kommen? Ich kann dich morgen früh auch zur Haltestelle bringen”, fragte Shiju und Izayoi überlegte kurz. “Sehr gerne”, war ihre Antwort. Sie könnte ein bisschen Gesellschaft gebrauchen und ihr Vater war dabei keine der guten. Shiju freute sich und grinste breit. “Dann bist du wenigstens einmal pünktlich”, kicherte sie und Izayoi schloss ruckartig die Türe ab. Zum Glück blieb der Schlüssel heile.
 

Shiju und Izayoi saßen am Abend am Wohnzimmertisch und tranken Eistee. Sie hatten die Türen des Raumes weit geöffnet und man hatte einen herrlichen Blick auf den innenliegenden Garten. “Kommt er heute nicht zu dir?”, fragte Izayoi nach einer Zeit und bekam ein breites Grinsen ins Gesicht. Ihre Laune hatte sich nach einem ausgiebigen und kalorienreichen Mahl gesteigert. Sie genoss es mit ihrer Freundin zusammen zu sein. Sie war wie eine Schwester.

“Wen meinst du genau?”, fragte Shiju und bekam einen leichten roten Schimmer auf die Wangen. Izayoi wackelte mit ihren Augenbrauen und sah sie genau an. “Na dein sexy Freund. Ich muss sagen er sieht wirklich toll aus!”, lobte Izaoyi die Auswahl ihrer Freundin, welche hochrot wurde. “Nousagi kommt erst später”, antwortete sie und schon wurde die Tür geöffnet. Die beiden Damen erblickten den besagten jungen Mann, der eine Knielange Jeans und ein schwarzes Muskelshirt trug. Verwirrt sah er die beiden an und begrüßte sie. “Guten Abend die Damen”

Die drei unterhielten sich noch etwas, wobei sich Nousagi eher im Hintergrund aufhielt und sein Handy durchsah.

In der Nacht, lag Izayoi in dem Futon, der immer für die bereit lag und sah hinaus zum Mond. Ebenso wie im Wohnzimmer, hatte sie auch hier die Tür geöffnet, um etwas kühlere Luft hineinzulassen. °Ob ich ihn je nochmal wieder sehe? Was ist, wenn Nousagi ihn auch nicht ausfindig machen kann?°, fragte sie sich in Gedanken und schloss die Augen. //Ein Bild von einem vollen Mond und ihrer Hand die sich ihm endgegenstreckte//, schoss durch ihren Kopf und sie schlug die Augen schnell wieder auf. °Was war denn das?°, fragte sie sich und schloss noch einmal vorsichtig ihre Augen. Diesmal war dort nur schwärze und somit beschloss sie, das sie es sich das wohl nur eingebildet hatte. Wie so vieles in letzter Zeit.
 

Am Morgen setzte Shiju sie, wie versprochen, an der Haltestelle ab. “Gib alles Süße und komm nicht zu spät”, rief sie ihr noch zu und zusammen mit Nousagi winkten sie Izayoi zu, als sie losfuhren. Nousagi wollte heute noch etwas im Teehaus reparieren und war deshalb mitgekommen.

Izayoi ging die Haltestelle hinauf und stellte sich bereit. Die Bahn schob sich schon langsam über die Gleise und ihr Herz begann wilder zu schlagen. °Ob er heute da ist?°, schoss es ihr immer wieder durch den Kopf und als die Bahn einfuhr, scannte sie förmlich alle Plätze, die sie erhaschen konnte. Und Da! Er war da! Saß wieder auf ihrem Lieblingsplatz. Schnell drückte sie den Knopf der Tür um hineinzukommen und ihre Blicke trafen sich.

Gold und braun.

Wie erstarrt lächelte sie ihn an und er lächelte zaghaft zurück. Doch bewegte er sich nicht auf sie zu und Izayoi bemerkte das neben ihm, ein ebenso silberner Schopf zu sehen war, welcher sich in diesem Moment hob und kurz in Richtung seines Vaters und dann zu ihr sah. Ertappt sah Izayoi den Zehnjährigen an und blinzelte kurz. Ohne etwas zu sagen, setzte sie sich in die Reihe gegenüber und sah zu Boden. °Was hat das zu bedeuten? Ist das etwa sein Sohn?°, fragte sie sich und sah dann vorsichtig zu dem Mann. Über seine glänzenden Schuhe hinauf, über die seidig glänzende Stoffhose seines Anzuges und zu den Händen, die wie gewohnt den Becher Kaffee hielten und da glänzte es. Ein Ring.

Schnell wendete sie den Blick wieder ab und spürte wie ihr Tränen in die Augen stiegen. °Nein! Fang bloß nicht an zu weinen! Wie hast du denn glauben können, das ein fremder Mann, der Mann aus deinem Traum ist. Du bist so eine Idiotin Izayoi!° Mit aller Kraft versuchte sie die Tränen zu unterdrücken und sah aus dem Fenster.

~

Toga dagegen beobachtete sie genau. Er hatte sie ebenso gleich erhascht, als die Bahn einfuhr und sein Herz schlug schneller und freudiger wie je zuvor. °Was ist nur dieses unglaubliche Gefühl, wenn ich sie sehe?° fragte er sich noch, als sie einstieg und sich ihre Blicke trafen. Doch bemerkte er auch den fragenden Blick seines Sohnes und dann den ihrigen, als sie sich abwendete und sich gegenüber niederlies. Auch er wendete den Blick zu seinem Sohn. “Alles in Ordnung Vater?”, fragte dieser und Toga nickte. “Ja alles gut Sesshomaru. Erzähl mir weiter von dieser Schule in Miami”, bat er und seine Augen wanderten zu jener schönen jungen Frau, die aus dem Fenster sah. °Warum siehst du nicht wieder her?°

Er erforschte ihren Körper. Sie trug heute nur eine sehr kurze Hose, welche ihre langen schlanken Beine hervorragend in Szene setzte. Ihr Shirt war gelblich und es war ein Muster mit vielen kleinen Kirschblüten abgedruckt. An ihrem Hals machte er kurz stopp, da er so etwas wie eine Narbe entdeckte. Sie war recht groß und sah aus wie ein Bissabdruck. °Ob Sie wohl einen Freund hat?°, schoss es ihm durch den Kopf, als er plötzlich in die Seite gestoßen wurde. “Vater wir müssen aussteigen”, riss ihn Sesshomaru aus seiner Beobachtung und Toga stand mit ihm auf.

Doch bevor er hinaus ging, die Bahn fuhr sowieso noch, ging er auf die junge Frau zu und reichte ihr die Hand. Erschrocken sah Izayoi ihn an und es löste sich doch eine Träne aus ihrem Auge. Fragend sah Toga sie kurz an, sagte allerdings nichts. Izayoi nahm wie automatisch seine Hand und stand auf.

//Ein Bild schoss den beiden durch den Kopf. Sie sahen den jeweils anderen, dicht bei sich. Ihre Lippen berührten sich fast und die Augen waren geschlossen. Beide trugen altertümliche Kleidung. Sie einen rosafarbenden Yukata mit hellblauem Haori und er eine prächtige Rüstung.//

Erschrocken lösten sie ihre Hände von einander und Toga wurde von Sesshomaru weitergezogen. “Melde dich”, hauchte er ihr zu und verließ die Bahn ohne den Blick von ihr zu lassen. Izayoi stand wie angewurzelt da und blickte ihm nach. Ebenso wie seinem Sohn. Die Türen schlossen sich und sie bemerkte etwas Eckiges in ihren Händen. Sie schaute hinab und öffnete die Handfläche. Dort lag die Karte mit dem Firmennamen Taisho in ihrer Hand. In kleinen Ziffern stand dort eine Handgeschriebene Mobilfunknummer. Wild schlug ihr Herz als sie das sah. °Er will das ich mich melde?°

~

Shiju und Nousagi hatten sich wieder in den fließenden Verkehr eingefädelt. “Ich hätte zu gerne mit gewartet”, sprach Nousagi und sah noch einmal über seine Schulter zur Haltestelle. “Ich weiß Usa. Aber wir dürfen unsere Tarnung nicht auffliegen lassen. Es ist ein glücklicher Zufall, das die beiden sich außerhalb unseres Handelns getroffen haben”, erklärte sie und Nousagi sah zu ihr. “Ich weiß, liebste. Aber..” “Nichts aber. Nousagi du musst etwas Geduld haben. Es ist das erste Mal seit 700 Jahren, das sie beide zur selben Zeit wiedergeboren wurden und noch dazu dieser Traum, den Izayoi hat. Das ist ein Zeichen”, plapperte Shiju weiter und fuhr geschickt durch die Straßen der Stadt.

“Du hast ja recht. Erzähl mir noch einmal, was genau sie Träumt”, bat er ruhig und sah auf die Straße. “Sie träumt wie er, blutverschmiert auf ihrem Schoß liegt und sie seine Hand an ihre Wange hält”, erklärte sie. “Er sieht sie liebevoll an und schließt dann seine Augen. Im nächsten Moment strahlt ein grelles rotes Licht. So hat sie es mir mehrmals beschrieben”

Nousagi verschränkte die Arme und sprach bitter: “Ich kann mich nicht daran erinnern, das sie solch eine gemeinsamen Moment hatten”

Shiju sah ihn kurz an. “Vielleicht, weil du in diesem Moment nicht dabei warst. Nousagi, vielleicht ist das der Moment, in dem er sich von ihr verabschiedet”, sprach sie vorsichtig, denn sie wusste das das der Knackpunkt in Nousagi war. Nach so langer Zeit und allem, was er noch erlebt hatte, verurteilte er sich noch immer dafür, für das was damals geschah. Auch wenn er wusste, dass sein Herr es damals so gewollt hatte und wusste welche Gefahr das mit sich führte. Knurrend wendete Nousagi sich ab und sah aus dem Seitenfenster. Gedankenverloren strich er sich über den rechten Arm. Shiju sah das und erinnerte sich zurück

//Der silberhaarige Mann war zu jener Zeit mit ihnen in dem alten und zerfallenden Schloss der Akimotos gewesen. Es sollte ihr neues Heim werden und sie hatten an diesem Tag angefangen es herzurichten. Als es schon dämmerte und die beiden geplant hatten lansgam zurück ins schloss und der schwangeren Gefährtin des Herrn zurückzukehren, kam der Herr zu ihnen in den Raum. Shiju fiel gleich auf das er gedankenverloren und zerrissen wirkte. Sie wollte schon fragen was los war, da griff der silberhaarige Nousagi an. Zerriss ihm den Arm und ihr Herz blieb voller entsetzen stehen. Es errinerte sie an das ereignis mit dem alten General, welcher nousagi und sie übel zurichtete. Zu tief saß der Schock das es nun wieder passierte. Als sie dann sah das Nousagis eine weitere Attake aushalten musste und sein bein brach, klappte sie Ohnmächtig zusammen.

Als sie erwachte saß ein unbekannter Yokai bei ihnen und versorgte ihre Wunden. Er sah betrübt und ernst drein, sagte ihr aber das er Nousagi helfen konnte, selbst wenn er für kurze Zeit ein Mensch geworden war. Verwirrt und besorgt musterte sie ihren Liebsten. Warum hatte sein Herr das nur getan?//
 

Sie schüttelte die angsteinflößenden Gedanken fort und parkte den Wagen. Beide stiegen aus und Shiju öffnete, die bereits aufgesperrte Tür. „Ume-san?“, rief sie in den Flur und bekam kurz darauf Antwort. „Ich bin hier Shiju. Komm bitte schnell und bring noch einen Eimer mit“

Shiju streifte sich eilig die Schuhe ab und ging in eine kleine Kammer, in der sie allerlei Dinge lagerten. Sie holte einen Eimer und ging zu Ume und Nousagi, welcher vorgegangen war und schon halb unter der Spüle verschwunden lag. „Die Dichtung ist hin", murmelte er und wickelte ein dickes Tuch um den Zulauf. Shiju gab Nousagi den Eimer, den er unterstellte. „Ich werde schnell einen neuen holen. Schöpft noch so viel Wassern wie ihr braucht und stellt dann den Haupthahn ab“ befahl er und verließ das Teehaus.

Ume und Shiju seufzten und bereiteten alles vor. Izayoi kam dazu und begrüßte die beiden. „Konnte Nousagi das Problem lösen?“, fragte sie und stellte die Einkäufe, die sie besorgt hatte, auf den Tisch. „Er kümmert sich darum. Komm Izayoi, wir müssen uns schnell umziehen", drängte sie ihre Freundin hinaus und zog sie förmlich in den Umkleideraum.

„Hast du ihn gesehen?!“, fragte Shiju sofort und schloss die Tür. Izayoi schluckte und nickte stumm. Shiju bemerkte das irgendwas nicht stimmte. „Hast du ihm etwa nicht angesprochen? Hat er dich abgewiesen? Los! Jetzt sag schon was los war!“, bettelte Shiju und Izayoi streckte ihr die Karte entgegen, die sie von ihm bekommen hatte. Kurz beäugte Shiju die Karte und entdeckte die Nummer darauf. „Er will mit dir reden?“, fragte sie strahlend und freute sich innerlich sehr darüber.

Doch Izayoi wendete ihren Blick ab und begann damit sich umzuziehen. Das stellte ihre Freundin natürlich gar nicht zufrieden und so ergriff sie ihren Arm und zwang ihren Blick zu sich. „Izayoi was ist passiert?“, fragte sie streng. Izayoi sah ihr in die Augen. „Er hat ein Kind"

Shiju blinzelte und ließ ihre Hände sinken. „Und er trägt einen Ehering", murmelte Izayoi weiter und schloss die Augen, bevor sie sich abwendete und weiter plapperte: „Was habe ich denn auch erwartet. Er ist älter wie ich und natürlich hat er Frau und Kind. Ich bin nur einem Hirngespinst nachgerannt"

Wieder ergriff Shiju das Wort und öffnete nebenbei den Schrank. „Aber Izayoi, warum hat er dir dann die Karte gegeben!?“, fragte sie weiter und Izayoi seufzte. „Das weiß ich auch nicht. Ach Shiju, was soll ich denn nun nur tun?“, bat sie ihre Freundin um Rat und sah sie betrübt an. Shiju seufzte und überlegte kurz. „Ich denke du solltest es mal probieren. Dann weißt du auf jeden Fall, was er von dir will und ob er doch etwas mit seinem Traum zu tun hat“

Izayoi nickte und die beiden Frauen zogen sich weiter um. „Danke Shiju, dass du für mich da bist", hauchte Izayoi und verließ den Raum. Der Tag verlief nicht sonderlich ereignisreich. Die jungen Damen übten für ihren Tanz und Ume kümmerte sich um die wenigen Gäste, die heute hier herfanden. Nousagi konnte den Wasserzulauf wieder reparieren und somit lief alles seinen gewohnten Gang.

Annäherungen

Kapitel 6 Annäherungen
 


 

„Nimmst du auch meine Koffer Toga?“, bat die schwarzhaarige Frau, während sie ihr Handy ans Ohr hielt und anfing, dort hinein zu sprechen. Toga grummelte und zog die Koffer von Sesshomaru aus dem Kofferraum, um sie auf den Kofferwagen zu legen. Missmutig zog er auch die von Tsukyomi heraus, denn der Taxifahrer wollte weiter. Sesshomaru beobachtete seinen Vater. „Mutter klärt noch die letzten Angelegenheiten“, erklärte er seinem Vater, welcher lächelnd nickte. „Ich verstehe. Aber ich bin nicht wegen ihr hier. Ich will mich doch gebührend von dir verabschieden mein Sohn", sagte er stolz und schob den Wagen Richtung Terminal.
 

Der Flughafen war heute relativ ruhig. Es waren ja auch keine Ferien oder dergleichen und somit sah man viele Businessleute die eilig umherliefen. Tsukyomi lief voraus und plapperte noch immer am Handy herum. Selbst bei der Passkontrolle, legte sie es nicht ab und schob ihre Unterlagen über den Tresen. Verwirrt sah der Mann durch die Scheibe und kontrolliere das Bild. Ebenso wie bei Sesshomaru, bis er fordernd die Hand zu Toga streckte. Schnell winkte dieser ab. „Ich fliege nicht mit“, sagte er freundlich und langsam wurde ihm bewusst, das es hier zu Ende ging.
 

Sie gaben die Koffer ab und es war Zeit für den Abschied. Toga sah zu Sesshomaru und versuchte so gut es ging zu lächeln. Sein Herz war schwer in seiner Brust, doch er könnte nichts mehr ändern. „Also Toga, danke das du uns begleitet hast. Wir werden uns sicher mal hören", sprach Tsukyomi, die ihr Handy endlich ausgeschalten hatte. Toga sah sie kurz an. „Ja sicherlich", war seine Antwort und wieder suchte er den Blick seines Sohnes. „Achte gut auf deine Mutter und lerne schnell ein paar Freunde kennen“, begann er zu Sprechern und sein Sohn sah ihm in die Augen. „Lerne fleißig, aber vergiss deine Hobbys nicht.“
 

Zögernd umarmten sich die beiden und Toga drückte Sesshomaru an sich. „Wenn du zu mir willst, reicht nur ein Anruf und ich hole dich sofort zu mir", flüsterte er ihm ins Ohr und spürte ein leichtes nicken. Danach lösten sich die beiden und Sesshomaru ging mit seiner Mutter in den Sicherheitsbereich. Toga sah ihnen nach, bis sich die Türen komplett geschlossen hatten.
 


 

Am Abend sah Toga immer wieder auf sein Smartphone. °Sie hat sich immer noch nicht gemeldet°, dachte er und schob das Smartphone von sich. Dieser Tag war voller unterschiedlichen Emotionen gewesen. Die kurze Begegnung, die sein Herz höherschlagen ließ und die Trennung von seinem Sohn, von dem er nicht mal wusste, wann er ihn das nächste Mal sehen würde. Sie hatten zwar ausgemacht, das er sich melden würde, sobald sie angekommen wären. Aber wusste er auch, das sie sicherlich andere Dinge zu erledigen hatten. Seufzend sah er in seine Hände und stoppte an seinem Ringfinger. °Du Idiot trägst das Ding ja immer noch°, schollt er sich und zog den Ring mit etwas Mühe ab. Der wusste selbst nicht, warum er ihn noch immer trug. Es war wohl einfach Gewohnheit.
 

Toga stand auf und legte den Ring in eine kleine Schachtel. Er war aus Gold, also würde er ihn sicher gut verkaufen können. Als er wieder zurück auf der Couch saß, schaltete er den Fernseher an und zeppte durch die Kanäle. „Nur schrott", seufzte er und zog das Smartphone heran. Doch unerwarteter Weise, wurde ihm nun eine Nachricht angezeigt. Mit einem Ruck setze er sich gerade hin und öffnete die Sicherungssperrung. Schnell öffnete er die App und las die Zeilen, die eine unbekannte Nummer ihm geschrieben hatte.
 

Von: unbekannt
 

Hallo, ich sollte mich bei ihnen melden.
 

Worum geht es und dürfte ich erfahren, wer sie sind?
 


 

Wieder schlug sein Herz unglaublich schnell und er wusste nun gar nicht, was er antworten sollte. °Sie hat geschrieben. Aber was nun? Ich kann ihr doch nicht einfach von dem Traum erzählen. Sie hält mich dann sicher für einen Spinner.° Einige Minuten vergingen bis er sich endlich ein paar Worte zurechtgelegt hatte.
 

~
 

Izayois Smartphone vibrierte auf dem Tisch. Vollkommen nervös, traute sie sich gar nicht es wieder aufzunehmen. Es hatte sie viel Überwindung gekostet, überhaupt etwas zu schreiben. Und als sie die Nachricht dann versendete, hätte sie sie lieber wieder gelöscht. Sie war allein in ihrem Zimmer. Ihr Vater war bei einem Geschäftsessen und somit fühlte sie sich, zumindest in der Hinsicht sicherer, dass sie niemand überraschen würde. °Nun trau dich!°, schubste sie sich in Gedanken an und ergriff das Smartphone.
 

Von: unbekannt
 

Hallo, schön dass Sie sich melden.
 

Ich hatte gehofft, etwas mit ihnen sprechen zu können.
 

Mein Name ist Toga
 


 

Las sie die Nachricht und ihr schossen Visionen von ihrer Stimme durch den Kopf die genau diesen Namen riefen. „Toga", hauchte sie und ihr Körper pochte. Was sollte ihr das nur alles sagen? All diese Visionen, der Traum und nun diese Atimmen. Zögernd schrieb sie ihre Antwort.
 

~
 

Toga hatte das Smartphone nicht mehr aus der Hand gelegt und tippte ungeduldig mit dem Fuß auf dem Boden herum. Da immer noch keine Antwort kam, stand er auf und genehmigte sich einen Schluck Scotch. Er ließ ihn extra aus den USA kommen. Die Flüssigkeit brannte in seinem Hals und er genoss das Gefühl. So nervös, war er damals nicht mal bei der Hochzeit gewesen. Das Smartphone regte sich und er schob sofort den Sperrbildschirm auf.
 


 

Von: unbekannt
 

Mir ging es ähnlich. Mein Name ist Sakura
 


 

Ein stechen in seinem Kopf ließ ihn kurz zucken. Der Name kam ihm irgendwie vertraut vor. Wie wenn er ihn schon einmal so gelesen hätte. °Sakura also.° Nur wusste Toga ja nicht das seine Gesprächspartnerin hier gelogen hatte. Sie wollte sich etwas schützen, denn es war schon irgendwie komisch, mit einem völligen Fremden, sofort solche Informationen zu tauschen. Wer wusste schon, was für Gedanken er vielleicht hegte.
 


 

So ging es den ganzen Abend weiter. Beide konnten ihre Smartphones kaum weglegen und selbst als beide schon im Bett lagen, schrieben sie sich. Wie alt sie waren, was sie arbeiten, wobei Izayoi etwas Log und schrieb sie würde in einem Cafe arbeiten. Toga schrieb ihr schlicht, das er der Chef wäre und Izayoi dachte eher an einen Abteilungsleiter. Welcher CO würde denn mit dem Zug fahren? Sie vereinbarten ein kleines Treffen in einem Eiscafe und verabredeten sich für den kommenden Samstag.
 

Izayoi zog die Decke bis über ihr Gesicht °oh Kami was machst du da nur!? Ein Treffen mit einem wildfremden Mann! Er ist 10 Jahre älter wie du. Schäm dich Izayoi!°, schimpfte sie sich in Gedanken aus und schob die Decke wieder etwas zurück, sodass sie an die Zimmerdecke sehen konnte. Ihre Wangen glühten und sie wusste, das sie sicherlich nicht schlafen konnte.
 

Auch Toga erging es so. Er lag nur in Shorts auf seinem Bett und hatte den Ventilator angeschaltet. Er brauchte Abkühlung. °Wie kann ich nur so aufgeregt sein, wegen einer Frau die ich nicht einmal kenne? Ob es richtig ist, sie so schnell zu treffen?° Zweifelte er kurz und schüttelte dann schmunzelnd den Kopf. „Als ob ich es jetzt noch absagen könnte", flüsterte er und hörte wieder das vibrieren, welches am heutigen Abend oft ertönt war.
 

Von: Sakura
 

Ich muss nun schlafen, morgen kommt der Chef deiner Firma zu uns.
 

Dafür muss ich ausgeschlafen sein.
 

Schlaf gut Toga :-)
 


 

Stutzend las er die Nachricht noch einmal. Hatte er morgen nicht das Kennenlerngespräch mit diesem Nousagi (nachname)? Aber das war doch in einem traditionalen Teehaus. °Ob das ihr Cafe ist?° Würde er sie dort dann etwa Wiedersehen?! Vielleicht würde er dort mit ihr reden können. Bis jetzt, hatte er nichts von seinem Geheimnis, dem Traum, geschrieben, um sie nicht abzuschrecken. Er schrieb eine Antwort und warf sich dann in die Kissen. °Morgen sehe ich sie wieder! Und sie kann mir nicht weglaufen.°
 

Izayoi hatte sich schon fest in ihre Kissen gekuschelt und bekam nicht mehr mit, wie die Nachricht ankam. Die ganze Aufregung hatte an ihrem Nerven gezerrt und sie war, wiedererwarten sofort eingeschlafen.
 


 

Am nächsten Morgen stand Izayoi völlig gerädert auf. Sofort blickte sie auf ihr Smartphone, welches ihr anzeigte, dass sie drei Nachrichten hatte und sie war hellwach. Ihr stieg die röte ins Gesicht, als sie daran dachte, wie sie am Vorabend mit Toga geschrieben hatte. Schnell entsperrte sie das Display und sah das eine Nachricht von ihm und zwei von Shiju im Eingang waren. Zuerst öffnete sie die von Toga. Zu groß war die Neugierde, was er ihr geschrieben hatte.
 

Von: Toga
 

Schlaf gut Sakura
 

Bis morgen
 

Freudig schlug ihr Herz als sie das las und sie hoffte, das sie sich noch viel schreiben würden. Außerdem wäre morgen das treffen mit ihm. °Wäre das ein Date?°, fragte sie sich und blinzelte. Sie hatte noch nie wirklich ein ernsthaftes Date gehabt. Eher nette treffen unter Kollegen oder Schulkameraden. Vielleicht sollte sie Shiju Fragenf wie sie das einschätzen würde. °Ohje Shiju wird wahrscheinlich aus dem Häuschen sein, wenn sie erfährt das ich wirklich mit ihm geschrieben habe.°
 

Izayoi öffnete den Chat ihrer Freundin und las
 


 

Von: Shijukara
 

Na? Hast du ihm geschrieben?
 


 

War ihre erste Nachricht.
 


 

Von: Shijukara
 

Hast du ihm nun geschrieben?
 

Bring bitte das Koto mit. Ume-san ist krank und du musst es heute spielen.
 


 

War die zweite und Izayoi schluckte. Sie musste Koto spielen? Dabei hatten sie am Vortag so hart trainiert für den heutigen Tanz. Sie wollten ja schließlich einen Stammkunden gewinnen. Also schlurfte Izayoi zu ihrem Schrank und zog eine Kiste hervor. Sie hatte einen Griff damit man das Instrument gut tragen konnte, doch war sie recht schwer. °Und damit muss ich Bahn fahren°, stöhnte sie innerlich. Doch schoss ihr wieder ihre neue Bekanntschaft durch den Kopf. Sicherlich würde er heute mit der Bahn fahren und sie könnte ihn sehen.
 

Nachdem sie sich angezogen, ihre Haare gerichtet und leicht geschminkt war, lief sie zu ihrem Vater, der wie immer am Frühstückstisch saß und Zeitung las. “Guten Morgen Vater!”, sagte sie fröhlich, denn sie dachte unentwegt an die schönen goldenen Augen. “Heute bist du ja mal pünktlich aufgestanden”, murmelte dieser nur und Izayoi verdrehte die Augen. Sollte er nur an ihr herum meckern. Ihre Laune konnte heute sicherlich niemand vermiesen.
 

“Heute kommt der CO der Taisho Corb. Ich bin sicher, dass wir ihn für unser Teehaus gewinnen können”, schwärmte sie siegessicher und ihr Vater sah auf. “Taisho Corb? Das Architektenbüro?”, fragte er und Izayoi nickte. “Ja genau Vater. Ich hatte dort eine Visitenkarte abgegeben und am nächsten Tag wurde schon ein Bewerbungsgespräch geführt. Es schien ihnen gefallen zu haben und heute Abend Kommt der CO, um den neuen Bewerber kennenzulernen.”
 

Ihr Vater strich dich über den kleinen Bart, den er säuberlich geschnitten trug. “Das ist sehr gut. Vielleicht könnte man da ein gutes Geschäft machen, in Bezug auf den Baustil, den unsere Firma anstrebt”, murmelte er vor sich hin und sinnierte sichtlich. Izayoi seufzte. Ihr Vater war eben Geschäftsmann durch und durch. Etwas genervt von dem rumgemurmel über Geschäfte stand sie auf, gab ihrem Vater einen Kuss, weil sie sich auf die Bahnfahrt so freute und verabschiedete sich. Mr. Yashimoto blickte ihr hinterher und lächelte sanft. Wie lange hatte er schon keinen Kuss mehr von seiner Tochter bekommen?
 

~
 

Toga hatte die ganze Nacht kaum geschlafen. Sein Herz schlug einfach zu stark und seine Träume wurden wirrer. Zuerst der gewohnte, dann die junge Frau und nun träumte er von Pergamenten auf dem der Name Sakura geschrieben stand. Doch eines war er sich nach dieser Nacht sicher. Diese träume hingen mit diesem Mädchen zusammen. Er wusste nicht wie und warum, aber er musste dem einfach nachgehen, sonst würde er nie mehr schlafen können.
 

Er öffnete seinen Schrank und zog seinen besten anzug heraus. Er war schwarz, Slim geschnitten und unterstrich perfekt Togas schlanken und doch muskulösen Körper. Das Hemd wählte er heute in dunkelblau, zusammen mit einer dunkelroten Krawatte. Er sah wirklich sehr gut aus, fand er und ging hinunter in die Küche um seinen Kaffee zu machen. Ein kurzer Blick auf die Uhr versicherte ihm, das er genau in der Zeit lag. Heute würde ihm nichts dazwischenkommen!
 


 

Die Bahn fuhr ein und Toga platzierte sich auf dem gewohnten Platz. Provokant legte er seine Aktentasche auf den Sitz neben sich und stellte damit sicher, dass sie einen Platz neben ihm bekam. Er wollte mit ihr reden und irgendwie wollte er auch ihre Nähe. °Du perverser°
 

Als die Bahn dann langsam in ihre Richtung fuhr, lies es nahe der Haltestelle auf einmal einen Knall. Toga und die anderen Fahrgäste blickten sich nervös um, bis eine Lautsprecherdurchsage des Lokführers kam: “Entschuldigen sie bitte die Unterbrechung. Der Motor hat gerade den Geist aufgegeben und wir kümmern uns um einen Ersatz. Leider muss ich Sie bitten, die Bahn nun zu verlassen. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag und entschuldige mich in ganzer Form für die Unannehmlichkeiten.”
 

Die Menge begann zu schnauben und zu schimpfen. Allerdings ließ es sich nicht ändern. So stiegen alle aus und Toga ging über den anliegenden Rasen Richtung Haltestelle. Dort stand Izayoi und sah auf ihn hinab. Neben ihr stand ein großer Kasten. Izayoi packte den Kasten und ging die Stufen hinunter die zur Straße führten. “Guten Morgen”, begrüßte Toga sie und lächelte sie an. Izayoi schluckte und betrachtete ihn kurz. “Guten Morgen”, stammelte sie dann und brachte ein lächeln hervor. “Warum hält die Bahn?”
 

Toga sah noch einmal zu dem liegengebliebenen Zug und seufzte. “Es gab wohl technische Probleme mit dem Motor. Sie wollen Ersatz besorgen, aber ich schätze dann kommen alle zu spät. Wir sollten uns ein Taxi rufen”, erklärte er und griff schon in seine Tasche. Izayoi blinzelte. Taxi Fahrten waren sehr teuer und sie hatte kaum Geld eingesteckt, als sie heute aus dem Haus ging. “Ich werde einfach laufen”, beschloss sie und Toga zog die Augenbrauen hoch. “So weit?”, fragte er und Izayoi ging einige Schritte. “Du weißt doch gar nicht, wo ich hin muss”, antwortete sie keck.
 

Toga schnaufte amüsiert und ging ihr nach. Er bemerkte das sie sich schwer tat, die Kiste zu tragen. °Was wohl darin ist?° “Kann ich dir die Kiste abnehmen?”, fragte er höflich und Izayoi bekam wieder rötliche Wangen. “Ach quatsch, nein lass nur”, winkte sie ab, doch er nahm ihr die Kiste ab. Im Gegenzug, gab er ihr seine Aktentasche. Dabei fiel ihr auf, das seine Hand nun schmucklos war. °Der Ring ist weg°, dachte sie und musterte seine langen Finger kurz weiter. “So ist es gerecht, oder?”, fragte er grinsend und Izayoi blinzelte, bevor sie zum Boden sah.
 

“Was ist denn in der Kiste?”, fragte Toga, nachdem sie einige Meter gegangen waren und geschwiegen hatten. Izayoi sah auf und hielt seine Tasche mit beiden Händen vor sich fest. Sie trug heute wieder kurze Shorts und ein Tanktop. Toga konnte seine Augen kaum von ihr lassen und versuchte sich mit dieser Frage abzulenken. “Ein Koto”, antwortete Izayoi. “Das brauche ich heute Abend noch”, erklärte sie. Toga nickte. “Du kannst es spielen? Ist das nicht eher ein altmodisches Instrument?”, fragte er und erwiderte den Blick der jungen Frau. Izayoi lächelte. “Meine Mutter spielte es meisterlich. Und in unserer Familie, wird sehr viel Wert auf Tradition gelegt. Ich habe es gerne von ihr gelernt und heute kann ich es auf der Arbeit nutzen”, antwortete sie.
 

“Auf der Arbeit?”, fragte Toga wieder. Izayoi wunderte sich wirklich, dass er so viele Fragen stellte, doch sie entschied sich dazu ihm einfach zu antworten. “Ich arbeite doch in einem Cafe”, kicherte sie und er grinste. “Seit wann spielt man in Cafes Koto?” Izayoi gab sich geschlagen. “Vielleicht ist es eher ein traditionelles Cafe”, entgegnete sie und hielt an. Am Ende der Straße stand eben dieses Cafe und sie zeigte dort hin. Toga folgte ihrem Fingerzeig und staunte. “Ein Teehaus?”
 

“Ich sagte doch, eher traditionell”, lächelte sie ihn an und reichte ihm seine Tasche. “Den Rest schaffe ich alleine. Danke für deine Hilfe beim Tragen. Ohne dich wäre es wirklich schwer geworden.” Doch Toga wollte sich noch nicht trennen. Dieser kleine Spaziergang war so schön gewesen, zudem das Gespräch, welches die Zeit zu schnell verschlungen hatte.
 

Zögernd gab er ihr die Kiste und nahm seine Tasche. Lächelnd verbeugte sie sich leicht und Toga tat es ihr gleich. “Es war mir ein Vergnügen, Sakura”, verabschiedete er sich und Izayoi stolperte kurz über ihre eigene Lüge. °Ich sollte das wieder richtigstellen°, dachte sie, doch Toga hob seinen Arm um auf seine Armbanduhr zu sehen. “Oh Mist, ich muss mich beeilen”, bemerkte er und sah Izayoi an. “Bis später”, verabschiedete er sich und winkte ihr kurz.
 

Izayoi winkte ebenfalls und beobachtete noch, wie er joggend die Straße entlanglief. °Bis später. Das heißt wir werden heute wieder schreiben können°, dachte sie fröhlich und ahnte nichts davon, dass sie sich später wirklich sehen würden.

Überraschender Besuch

Kapitel 7 Überraschender Besuch
 


 

Keuchend kam Toga an dem Gebäude an, in dem seine Firma war. Es war nicht sonderlich groß, nur drei Etagen, aber sehr gepflegt und mit der neuesten erneuerbaren Technik ausgestattet, was ihm damals wichtig war, als er es aussuchte. Kurz sammelte er sich und ging hinein. Mit dem Fahrstuhl fuhr er hoch und prüfte im Spiegel noch einmal sein aussehen. °Alles perfekt°, dachte er und begann zu lächeln, als er an den Spaziergang zurückdachte. °Ich freue mich schon so, dich später zu sehen, kleine Sakura.°
 

Die Türen des Liftes öffneten sich und vor ihm erstreckte sich ein kleiner Gang in dem Myoga stand und mit einem groß gewachsenen jungen Mann sprach. °Das muss dieser Nousagi sein.° Als Toga einige Schritte auf die beiden zugegangen war, drehte sich Myoga hektisch um. „Oh Herr Taisho! Schön das sie da sind! Das hier ist Nousagi Mikata, unser neuer Mitarbeiter“, erklärte er und Toga musterte den jungen Mann, welcher sich zur Begrüßung kurz verbeugte, noch einmal aus der Nähe.
 

Er war fast genauso groß wie er, was in Japan recht ungewöhnlich war und trug schwarzes, längeres Haar welches er zu einem hohen Zopf gebunden hatte, ebenso wie Toga es auch trug. Sein Körperbau war schlank und er trug einen Anzug in dunkelblau, welcher ihm recht gut passte. „Guten Morgen, schön Sie Kennenzulernen", sprach Nousagi und Toga stockte als er die Augen seines gegenüber das erste Mal erblickte. Bronze. Das war kein normales braun, sondern rötlicher, wie pure Bronze.
 

In Togas Kopf schossen Bilder dieses Mannes ein, auf die er nicht vorbereitete war. Denn er hatte ihn nie zuvor gesehen oder kennengelernt. Sonst passierte das ja nur bei Sakura, doch nun auch bei dem jungen Mann vor ihm. Perplex gab Toga Nousagi die Hand und wurde regelrecht von einer Version bombardiert.
 

//Ein schwarzer großer Hund kam auf ihn zu und fletschte die Zähne bedrohlich. Toga schien allerdings keine Angst zu haben und hob beruhigend die Hand. Der Hund kam knurrend näher, lehnte seine riesige Stirn an seine Hand und im nächsten Moment fiel ihm etwas schweres in die Arme. Der Hund ging in Licht auf und verwandelte sich in einen Mann. Nousagi stand vor ihm, fiel im nächsten Moment Ohnmächtig zusammen. Sein Gesicht war voller Tränen, Blut und Trauer//
 


 

„Geht es ihnen nicht gut?“, fragte Myoga, weil Toga Nousagis Hand immer noch schüttelte. Toga zuckte und löste den Griff. „Nein, ich brauche nur einen schnellen Kaffee. Möchten Sie auch einen Nousagi?“, fragte er mechanisch und Nousagi winkte ab. „Nein danke, ein Tee wäre mir lieber." Myoga nickte und lief zu Frau Shirata die sofort half.
 

Toga bedeutete Nousagi ihm zu folgen und sie gingen in sein Büro. Sie setzen sich an den Schreibtisch und Toga kramte ein paar Unterlagen hervor. Durch diese Woche, in der er fast jeden Tag zu spät war und den Donnerstag frei genommen hatte, war einiges übergeblieben, was er heute aufarbeiten musste und so könnte er seinen neuen Mitarbeiter gleich einmal mit einspannen. Sein Büro würde erst am Montag frei werden, wenn Frau Shirata in Mutterschaft wäre.
 

Nousagi beobachtete Toga genau. Er konnte gar nicht fassen wie unglaublich ähnlich, die Wiedergeburt, seinem Herrn war. Als Toga seinen Blick fragend erwiderte sah Nousagi ertappt auf den Schreibtisch, auf den ein große Stapel Papiere auf ihn zugeschoben wurde. „Ich hätte gerne, dass sie mir daraus eine kleine Aufstellung machen. Das können sie doch oder?“, fragte Toga streng und Nousagi nickte, „J-ja natürlich" und nahm aus seiner Aktentasche seine Schreibutensilien hervor. Schweigend arbeiteten die beiden an ihren Aufgaben, wobei Toga immer wieder kontrollierte was Nousagi so tat und es gefiel ihm. Der junge Mann schien was auf dem Kasten zu haben. °Sehr gut. Dann wird der Wechsel nicht unheimlich viel Arbeit anstauen°, überlegte Toga und unterschrieb ein neues Projekt.
 

„Sind sie auf ökonomisches Bauen spezialisiert?“, fragte Nousagi dann und bekam die Aufmerksamkeit seines Chefs geschenkt. Toga lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück und lehnte den Kopf an eine seiner Hand. Lächelnd antwortete er: „Ja so könnte man es ausdrücken. Ich achte nur darauf, das wir die besten Technologien in der Neugewinnung alternativer Strom und Wasserversorgungen bekommen. Die Häuser sollten sich größtenteils selbst versorgen können und allen überflüssigen Strom, in das allgemeine Netz speisen. Ich denke das das Zukunftsorientiert ist.“
 

Toga war stolz auf seine Pläne und sie kamen bei der Kundschaft gut an. Somit hatten sie mehr zu tun, als sie überhaupt bewerkstelligen konnten, doch das machte ihm die Auswahl leichter, welche Projekte sich da wirklich lohnten. Nousagi stellte noch ein paar Fragen und überreichte dann seine Aufstellung. Toga sah sie sich durch und war überaus zufrieden. Also übertrug er Nousagi gleich noch etwas Arbeit und schickte ihn zu Frau Shirata, um ihr zu helfen und noch eine kleine Einweisung zu bekommen.
 

Um 15:30Uhr eilte Toga durch sein Büro. Die Arbeit war noch nicht vollständig geschafft und er würde am Abend noch einmal ins Büro müssen. Auch eine gewisse kleine Dame hatte ihren Beitrag dazu geleistet, indem sie ihm vor gut einer Stunde eine Nachricht schrieb.
 

Von: Sakura
 

Ich hoffe du bist noch pünktlich angekommen..
 

Toga lächelte und schreib ihr sofort eine Antwort. Dadurch blieb die Arbeit auf der Strecke und er hatte einfach keine Konzentration mehr gehabt. Sein Herz schlug einfach zu aufgeregt. °Gleich sehe ich sie wieder.°
 

Ein leises klopfen an der Tür ließ ihn zusammenfahren. Hektisch ging er zur Tür und hielt kurz inne. °Ganz ruhig Toga, muss ja nicht gleich jeder bemerkten das du einer Frau hinterher jagst°, dachte er und öffnete dann die Tür. Nousagi stand davor und hielt die fertig gestellten Unterlagen in seiner Hand. „Hier sind die Unterlagen. Außerdem müssten wir wohl bald los, sagte mir Frau Shirata“, sprach der junge Mann auf Toga ein, welcher nur schlicht nickte und Nousagi sagte, wo er die Unterlagen ablegen konnte.
 


 

Nach einer kurzen Autofahrt mit dem Dienstwagen von Myoga, welcher auch mit von der Partie war, kamen sie am Teehaus an. Ungeduldig stieg Toga aus und musterte das altertümliche Gebäude. Seit seiner Studienzeit, hatte er kein Haus mehr in diesem Stil erstellt. Und seit er die Firma führte, die er von seinem Vater übernommen hatte, schlug er sowieso einen anderen Weg ein. Andächtig musterte er das Holz der Schiebetür an der verschiedene Glückbringende Dinge angesteckt waren. Wahrscheinlich war dieses Teehaus noch relativ neu.
 

Nousagi ging zur Tür und schob sie auf. Toga beobachtete ihn und bemerkte, das er wohl schon einmal hier gewesen sein muss. Myoga folgte und bat such Toga hineinzukommen. Toga trat ein und sah sich im Vorraum um, in dem eine junge Frau hinzukam und sie freundlich begrüßte.
 

Die junge Frau mit kastanienbraunen Haaren, welche zusammengesteckt waren, trug einen aufwendigen Kimono mit einem kunstvoll geschlungenen Obi. Betrübt folgt Toga seinen Kollegen und sah sich um. Der leichte Sommerwind wehte in dem offenen Korridor, als die junge Dame die sich als Shiju vorstellte sie in ein Zimmer geleitete. Es war ein sehr großes, mit vielen kleinen Tischen. „Bitte setzen Sie sich. Ich bringe ihnen gleich den Tee“, verkündete sie und Toga nahm auf einem der weichen, grünen Sitzkissen Platz. Einige Momente später kam, zu seinem Unmut, Shiju zurück in den Raum und trug ein Tablett mit einer Teekanne, Bechern und allerlei Gebäck darauf. Elegant ließ sie sich vor den Herren nieder und gab jedem einen Becher, in dem sie dann den Tee zubereitete.
 

°Sehr geschickt°, dachte Toga als er ihr zusah und nahm seinen Becher entgegen. Nousagis Blick lag ebenfalls auf seiner Shiju und sie wechselten kurze blicke miteinander aus. Shiju sah jedes Mal wieder zu Toga und schien ihn zu mustern. Mit geschlossenen Augen trank Toga den Tee bevor Shiju sich entfernte. Die Vorstellung würde gleich beginnen, kündigte sie an und Toga hob eine Augenbraue.
 

„Vorstellung?“, fragte er an Myoga gewandt, welcher schon Luft holte, allerdings von Nousagi unterbrochen wurde. „Sie führen hier einen schönen traditionellen Tanz vor.“
 

Toga wunderte sich. Wirklich altmodisch. Allerdings kamen ihm die Worte von Sakura in den Sinn. Ihre Familie wäre sehr traditionell. Da er sie auch noch nicht erblickt hatte, könnte es ja sein, das sie eine der Tänzerinnen war? Das Koto, welches er für sie getragen hatte, würde ja auch gebraucht. Jetzt wusste er natürlich auch warum. Freude stieg in ihm auf. Nun freute er sich nur noch mehr darauf, sie zu sehen. Da es eine Art Ritual in diesem Teehaus war, würde er sie auch sicherlich nicht verpassen, denn sie würden alle Kunden in diesen Raum führen. Toga sah sich weiter um und bemerkte, das wohl eh nur sie hier waren. Kein Wunder, es war brütend heiß und die Zikaden surrten im Hintergrund vor sich hin. Er beschloss sein Jackett auszuziehen und legte es glatt gestrichen neben sich ab.
 

Plötzlich ertönt die Melodie eines Instrumentes, das die Herren schon ewig nicht mehr vernommen hatten. Eine Tür öffnet sich langsam vor ihnen und legte den Blick auf eine junge Frau frei, die dort am Koto saß und geschickt die Seiten bespielte. Sie hatte die Augen geschlossen, doch Toga erkannte sie sofort. Dieser zarte schlanke Körper, der sich zwar unter vielen lagen Stoff verbarg, ihn aber trotzdem schlucken ließ, als er an das Outfit am Morgen dachte. Ihre glatte Haut, die sicherlich sehr weich und zart war. Ihre Lippen, die geschminkt waren und so voll und einladend wirkten, das er sie am liebsten sofort.. °was tust du hier eigentlich!?°, dachte er verschämt und versucht nicht weiter zu starren, was er bis dato regelrecht getan hatte. Sie mit seinen Augen verschlungen. °Bleib ruhig.°
 

Shiju kam dazu und begann elegant zur Melodie zu tanzen. Sie führte einen Fächer in ihrer Hand und sah sehr grazil dabei aus. Nousagi schmunzelte und war stolz auf sie. Lange hatte er sie nicht mehr beim Tanzen beobachtet. Und auch Myoga war ganz angetan von den beiden Damen und klatschte am Schluss zuerst Beifall.
 

Izayoi sah auf, als sie ihr Spiel beendet hatte und erblickte sofort das warme Gold, welches ihr entgegen strahlte. Seine Lippen Schmunzelten ihr entgegen und er klatschte lässig mit seinen Größen Händen. Lächelnd nickte sie kurz als Dank und sah zu Shiju auf. Shiju legte ein Lied in die Musikanlage ein und beide verneigten sich, um den nächsten Tanz zu beginnen. Die Melodie des Liedes war Izayoi sehr vertraut. Ihre Mutter hatte dieses Lied oft auf dem Konto gespielt. Wohl auch auf ihrer Hochzeit. Plötzlich schossen Izayoi Bilder durch den Kopf.
 

//Sie sah Toga, in einem traditionellen Gewand, welches sie stark an ein Hochzeitsgewand erinnerte. Er sah zu ihr herüber und lächelte stolz und voller Liebe. Sie sah auf ihre Hände und erblickte das kleine Utensil, welches man zum Spielen eines Kotos benötigte. Auf ihrem Schoss ruhte eben dieses Instrument und es schien ihr so, wie wenn sie ihr Spiel gerade beendet hatte. Ebenso wie hier und jetzt.//
 

Die beiden Frauen führten noch einen Tanz auf und Izayois Wangen wurden immer rötlicher. Sie spürte den Blick des Mannes, der sie in ihren Träumen heimsuchte, stärker als bei dem Spiel am Koto. Sie neigte ihren Körper elegant und warf den Fächer an der gewünschten Stelle, um ihn mit der anderen Hand geschickt aufzufangen und zu drehen. Shiju tat es ihr gleich und die Männer staunten über die Synchronität der beiden.
 

Als auch dieser Tanz zu Ende ging, verneigten sich die beiden und traten dann zu ihrer Kundschaft. Izayoi schenkte jedem noch einmal nach. Bei Toga zitterten ihre Hände unglaublich stark, sodass sie Angst hatte, die Kanne fallen zu lassen. Sie hielt den Blick gesenkt, um ihre Scham darüber zu verbergen. Toga dagegen gefiel das nicht. Er wollte ihre wunderschönen Augen erblicken. Sie anlächeln und zeigen, das ihm das Spiel sowie der Tanz gefallen hatten, doch erhaschte er keinen Blick der jungen Schönheit. Sie trug einen aufwendig gemachten Haarschmuck in ihrem Haar, welches im Glanz des Sonnenlichts funkelte. „Das war wirklich ein schöner Tanz. Danke für die Darbietung“, sagte er dann und wunderte sich selbst, über seine Worte. Normalerweise sprach er seine Gedanken nicht so heraus, auch wenn sie hier stimmten. Aber er wollte sie nicht noch mehr beschämen und tat es, wie er merkte doch.
 

Ihre Lippen formten sich zu einem Lächeln und sie verneigte sich kurz noch ein Stückchen mehr. „Danke. Nur schade das ihr Chef nicht dabei war. Wissen Sie wann er kommt?“, fragte sie dann mit federleichter Stimme. Toga erstarrte kurz, bevor er breit grinsen müsste. Shiju weitete die Augen, denn sie verstand es sofort. Nousagi hatte ihr zwar erzählt, das er dort arbeite, auch das Toga sein Chef war, aber nicht das er DER Chef war.
 

„Doch. Er konnte eure Darbietung sehen und sie hat ihm, wie gesagt sehr gefallen", sprach Toga und konnte sich seinen schadenfreudigen Unterton nicht verkneifen. Nun endlich, erblickte er die Augen nach denen er sich heute so gesehnt hatte. Izayoi hatte ihren Kopf gehoben und sah leicht geschockt in das Gold, welches sie heute nicht erwartet hatte.
 

Schon als er eingetreten war, hatte sie sich schnell versteckt und gedacht, er würde sicherlich mit Absicht zu dem Geschäftsgespräch dazustoßen, nur um sie zu sehen. ABER dass er dieses Gespräch geplant hatte und sogar die einflussreiche Person war, die die Firma führte, hatte sie nicht gedacht. Voller Scham wendete sie ihren Blick kurz ab und verzog die Lippen bevor sie antwortete: „Entschuldigen sie. Das habe ich nicht gewusst"
 

Augenblicklich erhob sie sich. „Ich werde noch schnell neues Wasser holen gehen. So können die Herren in Ruhe reden“, verabschiedete sie sich und ging gefolgt von Shiju hinaus. In der Küche krallte Izayoi sich in der Arbeitsplatze fest. „Hast du das nicht gewusst?!“, fragte sie Shiju, welche sauer auf Nousagi war, weil er es ihr nicht verraten hatte. Izayoi schüttelte mit dem Kopf, wobei der Haarschmuck leicht klimperte. Seufzend starrte sie auf das Teepulver, welches vor ihr in der Schachtel lag. °Wieso habe ich es mir nicht gedacht, als er schrieb er wäre ein Chef. Du bist so ein Idiot Izayoi!°, schimpfte sie sich selbst.
 

Ein klopfen riss die beiden Frauen aus ihren Gedanken und sie sahen zur Tür. Toga hatte sich von den Herren entschuldigt und die Chance genutzt. Er wollte mit Izayoi reden. „Entschuldigung für die Störung. Könnte ich kurz mit Sakura reden?“, fragte er, als er die Aufmerksamkeit der beiden Frauen hatte, die ihn im Türrahmen fixierten. Izayoi war starr vor Schreck und Shiju reagierte schnell. „Ich wollte sowieso noch schnell etwas holen" und ging hinaus.
 

So standen die beiden also in der kleinen Küche und sahen sich an. Toga Schritt näher zu ihr und lächelte freundlich. „Du hast also nicht gewusst, das ich es bin?“, sagte er etwas amüsiert und sah wie Izayois Wangen rot wurden, bevor sie wegsah. „Ich habe gedacht, du bist eine Art Abteilungsleiter und nicht der CO einer so großen Architektenfirma“, murmelte sie ergeben und rieb ihren Zeigefinger vor Nervosität über das blanke holz der Arbeitsplatte.
 

Toga konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Das ist wirklich gut. Aber auch gar nicht schlimm. Wir kennen uns schließlich kaum. Mach dir bitte nichts daraus“, versuchte er sie aufzumuntern und legte sogar kurz die Hand auf ihre Schulter. Ein Blitz durchfuhr die beiden und sie hielten unwillkürlich die Luft an. °Was war das?°, fragten sie sich beide und versuchten die Fassung zu wahren, um keinen Verdacht auf sich zu ziehen. Izayoi hob dem Blick und lächelte. „Okay. Doch auch ich muss dir noch etwas sagen", begann sie und würde von Shiju unterbrochen. „Taisho-sama sie werden vermisst", sagte sie lächelnd und Toga sah zu ihr.
 

Noch einmal wendete er den Blick zu Izayoi. „Schreib es mir später", sagte er und verließ dann gezwungenermaßen die Küche. Shiju sah ihre Freundin vorwurfsvoll an. „Sakura?“, fragte sie und Izayoi begann sich zu verteidigen. „Denkst du, ich gebe jedem fremden Mann, so einfach meinen Namen? Das war zum Schutz und doch fühle ich mich falsch dabei!"
 

Wissend nickte Shiju und seufzte. „Nun lass uns die Herren bewirten und dann gehen wir heim. Putzen können wir auch noch am Montag!“, kicherte sie und beide gingen ihrer Arbeit nach.
 

Die Herren hatten noch einiges erzählt, sich besser kennengelernt und genossen die Aufmerksamkeit der beiden Damen, die sie mit Tee, später auch mit etwas Sake und Gebäck verköstigen. Besonders der silberhaarige genoss es, der schwarzhaarigen bei ihren Bewegungen zu beobachten. Und er musste sich eingestehen, das er sich vorstellte, sie aus diesem Kimono zu schälen.
 

Nachdem das Gespräch beendet war, verabschiedeten sich die Damen förmlich von Myoga und Toga. Nousagi blieb da und wartete auf Shiju, bis sie umgezogen war. „Was für ein Tag“, hauchte Shiju und zog sich ihr Shirt über den Kopf. Izayoi sah sie an und schlüpfte gerade in ihre Shorts. „Das kann man wohl sagen. Das ausgerechnet er der CO ist. Oh Shiju. Das ist eine ganz andere Liga. Er kann da doch nichts mit mir anfangen", sagte sie niedergeschlagen. Aufmunternd nahm Shiju sie in die Arme und drückte sie leicht. „Sag doch so etwas nicht. Er will doch den Kontakt zu dir, also warum sollte es nicht gehen?“, munterte sie sie auf und löste sich von ihr.
 

Izayoi nickte kurz und hörte wie ihr Handy kurz klingelte. Eine Nachricht war angekommen und Shiju kannte den Ton. Grinsend nahm sie ihre Tasche. „Siehst du? Ich lasse euch dann mal alleine. Nousagi will aus dem Anzug heraus“, kicherte sie und ging hinaus. Izayoi nahm ihr Handy aus dem Schrank, in dem sie es aufbewahrte, während sie arbeitete.
 


 

Von: Toga
 

Das war wirklich ein schöner Auftritt von euch. Besonders das Koto-spiel war genial.
 

Wenn du Lust hast, trage ich dir die Kiste auch heute Abend zur Bahn. Wann hast du Schluss?
 

Toga
 


 

Las die junge Frau und ahnte nicht, wie der Mann der sie verfasste, in seinem Büro über seinen Akten brütete. Er war unglaublich aufgeregt gewesen, als er die Nachricht schrieb und versuchte nun sich abzulenken, bis er das vertraute vibrieren vernahm. Izayoi zitterte als sie die Nachricht tippte. Ihr vernünftiger Verstand sagte ihr, sie sollte sich nicht zu schnell auf ihn einlassen. Wusste sie ja so wenig von ihm. Aber irgendwas in ihr drängte sie, ihm näher zu kommen. Mit ihm zu reden und ihn zu sehen.
 

Toga nahm das Smartphone und hoffte wirklich das sie zusagen würde.
 

Von: Sakura
 

Ich würde mich freuen. Um 19 Uhr bin ich fertig.
 

Strahlend sah Toga zur Uhr. Das wäre in einer Stunde, also hätte er noch etwas Zeit, die Unterlagen zu bearbeiten und würde sie dann abholen, was er ihr schrieb.

Der Überfall

Kapitel 8 Der Überfall 

/Biest/ 

 

/Du musst zu ihr!/, schallte es plötzlich durch Togas Kopf, als er gerade seine Akten weglegte. °Was war das?°, fragte er und hielt sich den plötzlich schmerzenden Kopf. Ein ungewohnter Ton, fast wie ein Knurren, Drang aus seiner Kehle und er stand schnell auf.  

/Hilf ihr! Na los!/, sprach wieder diese Stimme zu ihm und er wusste nicht, was mit ihm geschah. Er lief zum Lift, doch der kam ihm einfach nicht schnell genug und so eilte er die Stufen hinunter. Bei dieser Hitze, im Anzug herumzulaufen, trieb ihm den Schweiß auf die Stirn. Trotzdem lief er weiter. Immer in die Richtung des Teehauses. Dröhnend schallte die Stimme immer weiter durch seinen Kopf, als sie plötzlich verstummte und die Schmerzen genauso schnell aufhörten, wie sie gekommen waren. 

„Was war das!?“, keuchte Toga aufgeregt und Rang nach Luft. Seine Brust fühlte sich wieder freier und leichter an, als in den Momenten davor. Trotzdem blieb ihm die Luft weg. Sein blick wanderte hoch und er sah am Ende der Straße das Teehaus. Die schwüle Luft drückte auf ihn herab und man sah, das sich Gewitterwolken langsam über den Himmel verbreiteten.  

Stolpernd ging er die letzten Meter zum Teehaus und wollte die Tür aufschieben, als ihm auffiel wie das Holz an einigen Stellen eingerissen war. Als wenn man gewaltsam versucht hatte, die Tür zu öffnen. °Das war eben noch nicht so°, schoss es ihm durch den Kopf und ein seltsames Gefühl beschlich ihn.  

Er ergriff die Tür und riss sie in einem Schwung auf. „Sakura?“, fragte er laut und sah in den langen offenen Flur. Am Ende des Flurs war eine große Ansammlung Scherben, die sich über den Boden verteilten, zu erkennen. Dort war eine große, handbemalte Vase gestanden, konnte Toga sich erinnern. Eilig lief er den Flur entlang und achtete auf die Scherben, als ihm im angrenzenden Raum auffiel, wie alles zu Boden gerissen worden war. Die kleinen Bilder, die an der Wand gehangen hatten, den Kommoden waren die Schubladen genommen worden, deren Inhalt sich über den Boden ergoss. 

Toga war klar, das hier etwas vorgefallen sein musste und so rief er noch einmal nach Sakura. Diesmal lauter und mit mehr Druck. „Wo bist du, Sakura?“, fragte er und lief durch das Haus. Überall war alles in Unordnung und als er an einer kleinen Kammer vorbeikam, fiel ihm etwas Funkelndes auf. Er folgte dem glitzern, als draußen der erste Blitz auf den Boden raste und das Zimmer kurz erschaudern ließ.  

Der silberhaarige Mann folgte dem glitzern und entdeckte zwischen einem Berg Stoff, den bewusstlosen Körper von Izayoi. Sofort kniete er sich zu ihr und zog sie näher, um sie zu begutachten. Sie trug ihre Kleidung vom morgen, doch ihr Haar war nur zur Hälfte gelöst. °Was ist hier nur passiert!? Sie hat noch gerade noch mit mir geschrieben°, dachte er und schob die Stoffe, die wohl auf ihr gelandet waren, als die Diebe die Schränke durchwühlten, herunter. Ihr Körper schwitze und auch auf sein leichtes schütteln, reagierte sie nicht. Er prüfte ihre Atmung, welche ruhig und gleichmäßig ging. °Ihr scheint es gut zu gehen°, dachte er beruhigt und hob sie auf seine Arme um aufzustehen. Sie war wo leicht, das er sich kurz wunderte. Behutsam ging er mit ihr zur Veranda.  

/Nimm sie mit dir/, dröhnte wieder diese Stimme in seinem Kopf. °Das geht nicht! Ich kann sie doch nicht einfach mit zu mir nach Hause nehmen. Sie muss zu einem Arzt°, dachte Toga logisch und wurde wieder von der Stimme unterbrochen. /Ihr geht es gut. Nimm sie mit und bleib bei ihr/, riet die Stimme. Toga begann zu zweifeln und wollte der Versuchung nachgehen. Doch selbst wenn er es tun sollte. Wie sollte er sie nur nach Hause bringen?  

Da fiel ihm ein, das die Werkstatt ihm mitgeteilt hatte, das sein Auto wieder funktionsfähig war und sie es ihm, in die Firma gebracht hatten. Er nahm Izayoi noch fester auf seinen Arm und ging zur Eingangstür. Er würde die Polizei anrufen müssen, das war ihm klar. Doch erstmal musste er die Frau in seinem Armen versorgen. Eilig Schritt er die Straßen entlang in sein Büro. Zum Glück regnete es noch nicht. In der Tiefgarage öffnete er seinen Wagen und legte die immer noch bewusstlose Frau hinein. Vorsichtig schnallte er sie fest und stellte den Sitz soweit zurück, das sie nicht nach vorne kippen konnte.  

Danach setze er sich ans Steuer und nahm sein Smartphone in die Hand, wählte die Nummer der Polizei und meldete den Einbruch. Sie würden sofort mit dem Besitzer Kontakt aufnehmen. Somit war das auch geklärt. Toga startete den Wagen und fuhr los. 

 

Einige Zeit später beobachtete Toga, von der Zimmertür seines Schlafzimmers aus, wie Izayoi schlief. Er nahm einen Schluck Kaffee aus seiner Tasse und sah auf die Uhr. Sie schlief nun schon drei Stunden, nachdem er sie gefunden hatte. °Ich hätte sie zu einem Arzt bringen sollen°, dachte er verzweifelt und wägte erneut ab, sie in ein Krankenhaus zu bringen. /Ihr geht es gut/ schallte wieder diese ungewöhnlich tiefe Stimme in seinem Kopf.  

Es war ihm wirklich unheimlich, das diese Stimme nun da war und er wusste nicht, ob er einfach langsam verrückt wurde. Seufzend streckte er seinen Rücken durch, denn er stand schon die ganze Zeit hier, um sie nicht zu erschrecken, wenn sie aufwachte. Ein leises rascheln von Stoff, ließ ihn seinen Blick wieder zum Bett richten. Dort bewegte sich der zierliche Körper, welchen er unter einer dünnen Decke versteckt hatte.  

Izayoi schlug ihre Augen auf und sah sich müde um. Ihr Kopf Schmerzte unheimlich. Doch das was ihr Angst bereitete, war die Tatsache, das sie nicht wusste, wo sie hier war. Sie lag in einem großen Bett und vor ihr erstreckten sich Bodentiefe Fenster, durch die man direkt in Bäume schaute. Vorsichtig setze sie sich auf und hörte Schritte auf sie zu kommen. Mit Schrecken kamen ihr die Geschehnisse in den Sinn und sie zuckte stark zusammen.  

Toga blieb stehen und beobachtete ihre Reaktion. „Du bist in Sicherheit“, sprach er ruhig und Izayoi hob den Kopf, als sie die Stimme erkannte. „Toga“, hauchte sie und bemerkte wie die Tränen sich ihren Weg in ihre Augen bahnten. Die heiße Flüssigkeit lief über ihre Wangen und sie schlug die Hände vor ihr Gesicht. Toga sorgte sich und kniete sich vorsichtig vor sein Bett, in dem sie saß und weinte. „Hast du Schmerzen?“, fragte er und Izayoi schüttelte schluchzend ihren Kopf.  

Ohne darüber nachzudenken zog Toga Izayoi in seine Arme und Strich ihr über den Rücken. Zuerst wollte Izayoi dieser Berührung entkommen, doch die Wärme und das Gefühl der Nähe, die sie nun so sehr brauchte, ließen sie sich beruhigen. Sie lehnte ihren Kopf an seine breite Brust und hörte sogar seinen Herzschlag, als sie ihren Tränen weiter freien Lauf ließ. 

Nach einigen Minuten löste sich Toga etwas von ihr. „Hast du Hunger? Oder willst du etwas trinken?“, fragte er sie vorsichtig und Izayoi bemerkte erst jetzt, wie hungrig sie war, auch wenn sie keine Lust hatte nun etwas zu essen. Trotzdem nickte sie kurz und beobachtete wie er Aufstand. Toga wendete sich gerade zum Gehen, da schnellte ihre Hand nach vorn zu seiner. Er hielt inne und sah zu ihr. Sie kaute auf ihrer Unterlippe, bevor sie schüchtern fragte: „Kann ich mitkommen?“  

Wissend nickte Toga, umgriff ihre Hand und gemeinsam gingen sie aus dem Schlafzimmer. Toga ahnte warum sie mit wollte, auch wenn es für ihn kein Problem gewesen wäre, wenn sie in seinem Bett gegessen hätte. Unter diesen Umständen wäre ihm alles egal, nur damit es ihr gut ging. Woher diese Gefühle kamen, wusste er nicht. Wenn man es genauer betrachtete, kannten sie sich überhaupt nicht. Doch er konnte und wollte sie nicht mehr allein lassen.  

Izayoi tappte hinter dem großen Mann her und blickte auf ihre Hand, die in seiner fast verschwand. °So warm°, dachte sie und musterte kurz sein Gesicht, welches konzentriert wirkte. Wie konnte sie ihm nur so unglaublich vertrauen. Sie fühlte sich wohl bei ihm und hatte überhaupt keine Angst. Sie wollte sogar bei ihm sein, denn sie fürchtete sich davor, allein zu sein. So wie beim Überfall. 

Sie zuckte zusammen und blieb kurz stehen. Toga bemerkte das und sah zu ihr. Sie waren gerade die Treppe hinuntergegangen und standen vor der Küchentür, dessen Henkel er in seiner freien Hand hielt. „Das Teehaus", murmelte Izayoi und er beruhigte sie sofort. „Ich habe die Polizei benachrichtigt“  

Stumm erwiderte Izayoi den Blick und nickte dankend. Sie müsste Shiju Bescheid geben, dachte Sie kurz und Toga kam ihr zuvor. „Du solltest deiner Kollegin Bescheid geben, das es dir gut geht. Hier", sagte er und gab ihr sein Smartphone. Izayoi nahm es und folgte ihm, als er weiter in die Küche ging. Sie wollte seine Hand einfach nicht mehr loslassen und so überlegte Toga, wie er ihr etwas zu essen bereiten konnte. Kurzerhand öffnete er den Kühlschrank und fand ein Fertiggericht, welches nur in die Mikrowelle musste. Er öffnete die Verpackung, wobei sich die Hände lösten. Izayoi bat ihn kurz die Sperre zu öffnen und tippte dann die Nummer ihrer Freundin ein.  

Die Mikrowelle lief an und Toga beobachtete Izayoi wie sie telefonierte. „Shiju? Ich bin’s“, sprach sie vorsichtig und Toga hörte wie die Frau auf der anderen Seite laut zu ihr sprach. Er verstand nicht die genauen Worte, doch hörte er heraus, dass sie sich gesorgt hatte und wohl schon nach ihr Gesucht hatte. Toga bemerkte das Izayoi wieder den Tränen nahe war und nahm ihr das Handy ab. „Ihr geht es gut. Ich werde sie morgen nach Hause bringen. Machen Sie sich keine Sorgen", sprach er zu Shiju  welche scharf sie Luft einzog. Ohne auf die Antwort zu warten, legte Toga auf und sah zu Izayoi.  

Diese schwieg und sah zu Boden. Der hochgewachsene Mann trat vor sie und nahm zögernd ihr Kinn in die Hand und zwang sie sanft dazu, ihn anzusehen. „Du bist hier in Sicherheit“, versprach er und ihre Augen weiteten sich. °Wieso fühle ich mich so sicher bei ihm? Mein Herz schlägt so schnell.°  

Izayoi nahm seine Hand, welche an ihrem Kinn gelegen war und hielt sie in ihren fest. „Ich danke dir. Aber wieso tust du das für mich?“, fragte sie leise. Wenn Toga das nur selbst wüsste. Er beschloss ihr die Wahrheit zu sagen. „Ich spürte, dass du in Gefahr warst.“  

Fragend sah Izayoi ihn an. „Du hast es gespürt?“, fragte sie und Toga wendete den Blick ab, entzog sich ihrer und ging zur Mikrowelle, um ihr essen zu überprüfen. °Was redest du Idiot da nur? Sie hält dich doch für einen Spinner°, dachte er und spürte im nächsten Moment zwei zarte Hände, die ihn umfassten. Erstarrt sah er zu den Händen die nun an seinem Bauch ruhten. Er spürte wie sie ihren Körper an seinen Rücken drückte. „Danke", flüsterte sie an seine Schulter und vergrub ihr Gesicht an dem weichen Stoff seines Shirts.  

Er legte seine Hand auf ihre und drehte sich zu ihr. „Ich bin froh, das es dir gut geht", antwortete er und Legte seine Hand auf ihre Wange. Tränen liefen ihr wieder über die Wangen und er wischte sie mit seinen Fingern davon. Izayoi schloss die Augen und ahnte nicht, was als nächstes passierte. Selbst Toga wusste nicht, was er da tat, bis er es tat. Sanft berührten sich ihre Lippen und es prickelte angenehm. Obwohl beide nicht genau wussten warum sie es taten, genossen sie diese Berührung und bewegten ihre Lippen im Einklang.  

Als sie sich wie er lösten, schoss beiden die Röte ins Gesicht und Toga ging auf Abstand. „Entschuldige Sakura!“, bat Toga und sah in ihre großen Augen. Izayoi dagegen antworte Schicht mit der Offenbarung ihres Geheimnisses. „Izayoi"  

Verwirrt sah Toga sie an und versuchte krampfhaft seinen wilden Herzschlag in den Griff zu bekommen. Dieser Name kam ihm so vertraut vor, ebenso wie die Berührungen die sie kurz zuvor geteilt hatten. Was war nur in ihn gefahren!? 

„Ich heiße Izayoi", erklärte die junge Frau und ihr Magen knurrte sehr laut. Peinlich berührt sah Izayoi zu der Aluschale die vor Toga stand und köstlich vor sich hin dampfte. Sofort reagierte Toga und griff zu einer Schublade, schnappte sich eine Gabel und überreichte das Essen, sowie das Besteck an Izayoi. Er bot ihr stumm an, sich an den Tisch zu setzen und sie setze sich ebenso wie er.  

„Warum hast du mich belogen?“, fragte er nachdem sie einige bissen genommen hatte. Sie sah beschämt auf. „Ich wollte nur sicher gehen. Schließlich kenne ich dich ja gar nicht", murmelte sie und dachte an den Kuss zurück. Toga nickte, denn er konnte ihre Vorsichtsmaßnahme verstehen. „Bist du mir böse?“, fragte sie ihn und er lächelte. „Nein, natürlich nicht, Izayoi"  

Auch Izayoi lächelte und aß weiter. Als sie fast fertig war, stand Toga auf und nahm zwei Weingläser aus dem Schrank. Er öffnete eine Flasche Weißwein und füllte etwas in die Gläser. Eines reichte er Izayoi. „Damit solltest du besser schlafen können", sprach er und nahm einen schluck von seinem Wein. Izayoi besah die Flüssigkeit und nippte dann daran. Sie sah zur Uhr. Es war schon weit nach Mitternacht, doch sie fühlte sich so aufgekratzt. Toga dagegen gähnte herzhaft. „Du kannst ruhig schlafen gehen. Ich rufe dich, wenn ich wieder in Gefahr schwebe“, erklärte Izayoi und Toga winkte ab. „Nein, nein. Ich stecke dich sowieso gleich ins Bett“, begann er zu plappern und stoppte. Das hörte sich falsch an. „Ich meine, du schläfst heute in meinem Bett. Ich lege mich auf die Couch.“  

Blinzelnd sah Izayoi ihn an und trank ihr Glas leer. „Okay", gab sie ihr Einverständnis und gemeinsam gingen sie wieder hoch in sein Schlafzimmer. Izayoi sah sich auf dem Weg genauer um als zuvor. Dieses Haus war klar und modern eingerichtet. Viel weiß, grau und schwarztöne waren vorhanden. Obwohl es hier und da auch kleine Farbtupfer gab. Im Schlafzimmer stand ein riesiges Bett über dem, an der Wand ein großes Bild in Blautönen hing. An der linken Seite war ein Einbauschrank, der keine Griffe hatte. Wie er wohl zu öffnen war?, fragte sich Izayoi kurz als sie zur gewaltigen Fensterfront sah. Die Bäume, die draußen sanft im Wind wehten beruhigten sie. Der Mond schien entfernt durch das Blätterdach. „Wenn du etwas brauchst, nimm es dir ruhig. Wasser ist im Kühlschrank und das Bad ist hier", erklärte Toga ihr und zeigt auf eine Tür die neben dem Schrank war. Kurz nickte Izayoi und sah ihn auf sich zu kommen. „Schlaf gut Izayoi", hauchte er und sah ihr dabei in ihre braunen Augen. Sie erwiderte den Blick und versank fast im Gold seiner Seelenspiegel. „Danke. Du auch“, erwiderte sie und Toga lächelte sie an, bevor er zur Tür ging und den Raum verließ.  

 

Es verging eine ganze Stunde, in der Izayoi sich durch die weichen Laken wälzte und einfach nicht einschlafen konnte. °Ob er schon schläft?°, fragte sie sich und dachte an das herzhafte Gähnen. Sicher tut er das. Ihr Mund fühlte sich trocken an und sie berührte ihre Lippen mit den Fingern. Hier hatte er sie berührt. Normalerweise hätte sie das niemals zugelassen, doch bei ihm war alles so anders. Sie wollte ihn, Obwohl sie nichts von ihm wusste. Wer war er?  

Seufzend stieg sie aus dem Bett, schlang die dünne Decke um sich, denn sie hatte ihre Shorts ausgezogen und trug nur ihre Unterwäsche und das Tanktop. Leise schlich sie durch das Haus und ging in die Küche. Dort trank sie ein Glas Wasser. Sie sah sich weiter um und ging den Gang entlang. Dort begutachtete sie verschiedene Bilder. Auf den meisten war Toga mit dem Jungen zu sehen, welcher neben ihm in der Bahn war. Sie hatte ihn bei ihrem Chat vom gestern gefragt und wusste das er sein Sohn Sesshomaru war. Er war wohl weggezogen. Komisch, dass sie so etwas intimes von ihm wusste, doch sonst nichts.  

Sie schlich weiter und lugte in einen Raum, dessen Tür aufstand. Dort entdeckte sie einen Fernseher und eine große einladend Couch. Von dieser kamen ruhige Schlafgeräusche. Vorsichtig schlich sie näher und sah über die Lehne. Dort lag Toga, wie er es gesagt hatte und schlief tief und fest. Sie musterte sein Gesicht und entdeckte wieder einmal die kleinen Narben. °Wie er wohl zu ihnen gekommen ist? Komisch, diese Ähnlichkeit zu den Mahlen aus meinem Traum. Was hat das alles nur zu bedeuten?°, seufzte sie und ging einem Schritt zurück und berührte dabei eine Lampe die dort stand. Erschrocken fing sie sie auf. °Nochmal gut gegangen°, dachte sie. 

„Das ist ja nochmal gut gegangen", hörte sie die Tiefe Stimme ihres Gastgebers und schreckte zusammen. „Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken“, bat sie und klaute die Decke wieder enger um sich. Togas Blick wanderte über ihre langen nackten Beine und sein Mund fühlte sich staubtrocken an. Doch er hielt sich gekonnt zurück. Er konnte sich nicht noch einmal so etwas wie den Kuss leisten. Das war einfach unverschämt gewesen. Auch wenn sie es augenscheinlich auch genossen hatte.  

„Brauchst du etwas?“, fragte er und sah ihr in die Augen. Sie schüttelte den Kopf und ging zu ihm, um sich auf die Couch zu setzen. Er machte ihr etwas Platz und wunderte sich, als sie sich neben ihn legte. „Stört es dich, wenn ich hier schlafe? Irgendwie ist es oben so einsam und ruhig“, erklärte sie und Toga blinzelte fragend. Doch natürlich hatte er nichts dagegen. Er hatte die Couch ausgezogen und somit war genug Platz um zu zweit darauf zu schlafen. „Du kannst gerne hier schlafen, aber ich warne dich. Die Couch ist ungemütlicher wie das Bett", versuchte er die Stimmung aufzulockern. Izayoi kicherte kurz und kuschelte sich in ihre Decke. Kurz musterte sie seinen straffen Oberkörper, der sich unter dem engen Shirt abzeichnete. Sein restlicher Körper verbarg sich unter seiner Decke. Sie vertraute ihm, auch wenn sie nicht wusste warum und fühlte sich hier nicht so einsam, wenn sie seinen Atem hören konnte. So legten sie sich zurecht und schlossen ihre Augen. Nur um schnell in einen ruhigen Schlaf zu fallen. 

 

Wie bei einem Date

Kapitel 9 Wie bei einem Date
 

“Was?! Es wurde eingebrochen?”, rief Shiju geschockt in ihr Smartphone. Sofort wechselte sie einen Blick mit Nousagi, der neben ihr auf der Couch saß und gerade anfangen wollte zu essen. Sie hatten gemeinsam gekocht und sein Magen knurrte hörbar. Doch er wusste genauso gut wie Shiju, dass das essen noch warten musste.
 

“Okay, wir halten die Augen offen Herr Yashimoto”, versprach Shiju und legte dann auf. Nousagi sah zu Shiju. “War Izayoi noch im Haus?”, fragte er und Shiju blickte ihn verwirrt an. Sie überlegte. “Ich weiß nur, das sie noch eine Nachricht von Toga bekam. Aber ob sie sich noch treffen wollten, das weiß ich nicht”, erklärte sie, etwas abwesend. Nousagi dagegen stand auf und ging zur Verandatür. “Ich werde sie schon finden. Probiere es doch mal auf ihrem Handy”, erklärte er und sprang im nächsten Moment über die anliegende Mauer.
 

Nousagi war schnell, schneller wie ein Mensch, denn er war ja auch keiner. Jahrhunderte hatte er immer hart trainiert, um nicht langsamer zu werden. Um seinen Standard beizubehalten und stetig zu erweitern. Sein Herr hatte ihn damals geschult, ihm ein Leben und eine perspektive gegeben und am Ende sogar Shiju zurück zu ihm gebracht. Wie könnte er dieses Gut nicht aufrechterhalten wollen?
 

Als Nousagi am Teehaus ankam, beobachtete er die Polizisten, welche noch zugegen waren, genauso wie Herr Yashimoto, Izayois Vater. Er sog die Luft ein und schloss dabei die Augen. Er war zwar nicht weit genug am Haus, doch konnte er Izayois Geruch überall daran wahrnehmen. Konzentriert suchte er die frischeste Spur die es gab und bemerkte noch etwas.
 

“Das kann nicht sein”, hauchte er und schlug seine Augen auf. Er roch Toga bei ihr, doch nicht genau den Geruch seines Vorgesetzten, den er heute hier getroffen hatte. Sondern den Geruch seines Herren, den er zuletzt vor circa 700 Jahren vernahm. °Wie kann das nur sein?°, dachte er und folgte der Spur. Nach einer halben Stunde, kam er an einem Haus an, welches am Waldrand lag. Außer einer schmalen Straße, die hinauf zur Bundesstraße führte war hier nichts.
 

Leise schlich Nousagi sich ans Haus. Hier war der Geruch seines Chefs allgegenwärtig und der neue, beziehungsweise alte Geruch seines Herrn, war nur dezent, fast gar nicht wahrnehmbar. Ebenso roch er auch Izayoi und so schlich er solange um das Haus herum, bis er die Fenster abgeklappert hatte, in denen Licht brannte. Das letzte Zimmer befand sich im ersten Stock. Dazu sprang Nousagi auf einen der Bäume die genau vor dieser Hauswand empor ragten. Natürlich darauf bedacht, das er nicht auffiel.
 

Er sah durchs Fenster und erblickte Izayoi, die schlafend in einem großen Bett lag. In der Tür, durch die das Licht in den Raum trat, sah er Toga, seinen Chef stehen. Er hielt eine Tasse in seiner Hand und beobachtete die schlafende Frau. °Er muss sie gerettet haben. Doch woher wusste er das sie in Gefahr war?°, überlegte Nousagi und schob sich etwas weiter auf den Ast zurück.
 

Bubumm
 

°Da war etwas! Doch das kann nicht möglich sein°, dachte Nosuagi wieder und wurde ganz nervös. Das was er da spürte, war Youki. Doch nicht irgendeines. Sondern das des stärksten Dayokai der damals lebte und dessen Besitzer ihn großgezogen hatte. “Toga-sama”, keuchte Nousagi und hatte seine Augen weit aufgerissen. Er konnte es einfach nicht glauben. Vor allem aber nicht verstehen, warum es so plötzlich vorhanden war.
 

°Wie kann das nur sein?°, schwirrte es ihm durch den Kopf, bis er endlich zuhause ankam und Shiju ihm in die Arme fiel. “Hast du sie gefunden?”, fragte Shiju, die aufgebracht immer wieder versucht hatte ihre Freundin zu erreichen. Doch das Handy war tot.
 

Nousagi ergriff die Arme seiner Frau und sah ihr direkt in die Augen. Sie spürte das etwas nicht stimmte und fragte vorsichtig nach: “Du hast sie doch gefunden oder?” Nousagi nickte. “Ja sie ist in Sicherheit. Doch ich habe noch etwas gefunden”, sprach er geheimnissvoll und Shiju, die zuvor erleichtert ausgeatmet hatte sah ihn wieder besorgt an, sodass er weitersprach. “Ich habe Toga-samas Youki gespürt”
 

“Was?”, fragte Shiju nun erstaunt und riss dabei die azurblauen Augen auf. “Aber wie kann das sein? Dieser Toga ist doch wiedergeboren. Ich habe noch nie gehört, dass Yokaikräfte wiedergeboren werden können”, plapperte sie aufgebracht und ihre Gedanken überschlugen sich förmlich.
 

Nousagi dagegen ließ von Shiju ab und ging an ihr vorbei. Shiju sah ihm nach und bemerkte, wohin er wollte. Lächelnd ließ sie ihn gewähren und beschloss die einzige Person anzurufen, die ihr nun helfen konnte. “Byorigaku, ich bins”
 

~
 

Nousagi ging in einen Raum, welchen er seit seiner Rückkehr noch nicht betreten hatte. Seine Mission forderte ihn und somit hatte er sich noch nicht getraut. Er wollte schließlich Ergebnisse in der Hand haben, bevor er zu ihnen ging.
 

Er knipste das Licht an und sah sich im Raum um. Außer einem Bett, stand hier kein einziges Möbelstück. Mit einigen Schritten trat er ans Bett und sah auf die zwei Körper nieder, die dort lagen. Sofort ging er in die Knie, wobei er eines aufgestellt ließ. “Toga ich habe euch endlich gefunden”, sprach er und sah zu dem silberhaarigen Mann, mit den blauen Dämonenmahlen auf jeder Wange. Neben dieser Person, die zu schlafen schien, lag eine junge Frau mit langem pechschwarzem Haar. Auch ihre Augen waren geschlossen und so sahen die beiden friedlich und ruhig aus.
 

Shiju betrat den Raum und sah beruhigt zu ihrem Mann. “Ich habe Byorigaku informiert. Sie wird uns morgen treffen. Das Teehaus bleibt ohnehin geschlossen, bis die Ermittlungen durch sind”, informierte sie Nousagi und dieser nickte stumm. Lächelnd trat sie zu ihm und umarmte ihn von hinten. “Bald können wir die beiden wiedersehen”
 


 

~
 


 

//Izaoyi lag in Togas Armen, als sie als erste erwachte und zu ihm aufsah. Leise atmete er und sie erforschte mit ihren Fingern seine breite nackte Brust. Sie ließ ihren Fingern freien Lauf. Hinauf zu seinem Hals und langsam über sein Kinn, bis sie an seinen Lippen ankam. Sanft strich sie mit ihren Fingerspitzen über die glatte zarte Haut, bevor sie sich etwas hinauf beugte und ihre Finger, durch ihre Lippen ersetzte. Straffend bewegten sich die Lippen unter ihr und verzogen sich zu einem breiten Grinsen. “So geweckt zu werden, war schon immer mein Traum, Liebste”//
 


 


 

Am Morgen erwachte Izayoi durch das stetige ruhige schlagen eines Herzen, welches direkt unter ihrem Ohr schlug. Wohlig kuschelte sie sich etwas näher an die Wärmequelle, die sie mit ihrem Arm umschlungen hielt. Sie seufzte auf, bevor ihr ein Gedanke kam. An wen kuschelte sie sich hier eigentlich?
 

Geschockt schlug sie die Augen auf und sah auf die Brust, die sich vor ihr in einem grauen Shirt erstreckte. Stetig hob und senkte sie sich vor ihren Augen und ihr Herz nahm Fahrt auf. Sie wusste noch, das sie sich zu Toga gelegt hatte. Allerdings war ihr nicht bewusst, wann sie sich so nah an ihn gelegt hatte. Wie ein Liebespaar lagen sie da. Er hatte seinen Arm um ihren Rücken geschlungen und ihre Hand ruhte auf seiner Brust.
 

Vorsichtig lugte sie nach oben und sah sein schlafendes Gesicht. Ruhig atmete er und schien wirklich noch im Land der Träume zu schwelgen. Mit aller Vorsicht, versuchte sie sich aus seinem Arm zu befreien und rutschte ein Stück von ihm weg. Doch Toga bemerkte es und schlug die Augen auf. “Morgen”, brummte er, mit einer tiefen Morgenstimme. Izayoi bekam eine regelrechte Gänsehaut wenn sie bedachte, das sie zuvor in seinen Armen lag.
 

“Guten Morgen”, erwiderte sie und lächelte freundlich. “Hast du gut schlafen können?”, fragte er und setzte sich auf. Seine Haare hatten sich aus dem Gummi gelöst und hingen in wirren Strähnen über seine Schultern. Izayoi nickte und stand dann langsam auf, ohne daran zu denken, das ihre Hose ja noch oben im Schlafzimmer lag. Toga musterte sofort ihren Körper und musste hart schlucken. Er raffte die Decke noch etwas weiter zu seiner Körpermitte und wand den Blick ab.
 

“Geh du zuerst ins Bad. Ich bereite derweil das Frühstück vor”, bot er an und Izayoi bemerkte, das ihr etwas Stoff fehlte. Schnell zog sie ihre Decke an sich und lief aus dem Wohnzimmer. So etwas Peinliches, dachte sie beschämt und rannte die Treppe hinauf.
 

Toga dagegen krabbelte von der Couch und seufzte. “Nun beruhig dich schon”, murmelte er und versuchte seine Triebe unter Kontrolle zu bekommen. Eilig schob er die Couch zusammen und richtete die Kissen darauf. Als er durch den Flur ging, hörte er das, das Wasser in der Dusche lief und so konnte er davon ausgehen, das sie noch etwas Zeit benötigte. Er ging dafür ins Gästebad und machte sich etwas frisch. Band sein Haar frisch zusammen und wusch sein Gesicht. Danach holte er sich schnell eine Jogginghose aus dem begehbaren Kleiderschrank in seinem Schlafzimmer, als er hörte wie das Wasser abgedreht wurde. So schnell wie möglich schlüpfte er in die Hose und rannte die Treppe hinunter.
 

In der Küche schlug er ein Paar Eier auf, nachdem er die Kaffeemaschine in Gang gesetzt hatte. Seine erste Amtshandlung eines jeden Tages. Gerade als die Pfanne heiß war und er das Ei hineingoss, kam Izayoi zur Tür herein. Sie hatte sich ihre Haare nur Trockengerubbelt und trug nun wieder ihre komplette Kleidung. Lächelnd ging sie zu ihm und sah ihm zu, wie er die Eier herumrührte.
 

“Das sieht lecker aus”, lobte sie und er grinste. “Vielen Dank, das ist das einzige was ich wirklich kochen kann”, erklärte er und brachte Izayoi zum Lachen. “Das ist aber nicht viel. Vielleicht sollte ich dir da mal zeigen, wie es geht”, bot sie an und er sah ihr in die Augen. “Gerne”
 

“Ich decke schonmal den Tisch. Wo sind denn die Teller?”, fragte Izayoi dann und Toga zeigte ihr alles. Zudem holten er alles, was er an Frühstückszeug hatte aus dem Kühlschrank. Als sie mit dem Frühstück begannen sah Toga auf die Uhr. “Nach dem Frühstück sollte ich dich nach Hause bringen. Hat deine Kollegin denn deine Eltern informiert?”, fragte er und Izayoi stockte. “Ich hoffe es. Vater wäre sonst ungenießbar”, erwiderte sie mit etwas Angst in der Stimme. Doch normalerweise konnte sie ihrer Freundin da vertrauen. “Die Diebe haben sicherlich mein Handy mitgenommen”, seufzte sie noch einmal.
 

Toga trank einen Schluck Kaffee und stellte die Tasse wieder auf dem Tisch ab. “Ich habe sicherlich noch ein älteres Modell, das ich dir geben kann. Du solltest dir allerdings eine neue Karte holen und die alte Sperren lassen”, erklärte er hilfsbereit und erntete ein lächelnd der jungen Frau. “Aber das brauchst du doch nicht”, bat sie doch er schüttelte nur den Kopf. “Ich brauche es sowieso nicht mehr. So hat es noch einen Sinn”, erklärte er. “Außerdem will ich ja mit dir in Kontakt bleiben”, grinste er dann und Izayoi sah beschämt auf ihren Teller. “In Ordnung”
 


 

Nach dem Frühstück ging Toga geschwind duschen und gab Izayoi einen Fön, um ihr Haar ganz trocken zu können. Als beide fertig waren, stiegen sie in sein Auto und er fuhr sie nach Hause. Als sie ausstieg sah sie noch einmal zögernd zu Toga und setze sich erneut zu ihm in den Wagen. Verwundert beobachtete er was sie da tat. “Hast du etwas vergessen?”
 

Lächelnd schüttelte die schwarzhaarige den Kopf. “Nein, aber ich möchte dir noch einmal danken, dass du mich da gestern rausgeholt hast und ich bei dir zur Ruhe kommen konnte”, hauchte sie und Toga begann zu lächeln. “Keine Ursache”, sagte er und sah wie sie weiter mit sich rang, aus dem Auto zu steigen. Kurzerhand steig er aus, ging um das Auto herum und hielt ihr die Hand hin. “Da das Date heute leider ausfällt, bringe ich dich eben nun nach Hause, wie es sich für ein Date gehört”, grinste er und sie ergriff strahlend seine Hand.
 

°Irgendwie bringt er mich immer wieder zum lächeln°, dachte sie kurz und er geleitete sie zur Haustür. Dort ließ er ihre Hand los und sah ihr in die Augen. “Nun ich muss dann gehen. Du solltest deinen Vater nicht warten lassen”, erklärte er und sie erwiderte wissend seinen Blick. Aus irgendeinem Grund, konnten sich die beiden aber nicht gänzlich trennen und so geschah wie am Abend zuvor etwas, womit die beiden nicht gerechnet hatten. Toga hatte sich langsam zu ihr gebeugt. Sie an ihrer Hüfte zu sich herangezogen und seine Lippen auf ihre gelegt. Wieder prickelte es zwischen den beiden und Izayoi legte ihre Hände an seiner Brust ab. Sanft berührten sich ihre Lippen immer wieder, bis sie sich langsam lösten. “Wie bei einem Date”, hauchte Togas heißer Atem auf ihre rosigen Lippen. Kichernd schürzte Izayoi ihre Lippen und sah noch einmal in das warme Gold, das zu Toga gehörte. “Bis bald Izayoi”, verabschiedete er sich, küsste sie noch einmal keusch auf die Wange und ging dann zu seinem Auto. Er musste weg von ihr, bevor er sie doch wieder mitgenommen hätte und über sie herfallen wurde. °Beruhige dich, du perverser°, redete er auf sich ein, setzte sich hinter das Steuer und fuhr los.
 

Izayoi winkte ihm noch, als er vom Gelände fuhr und klingelte dann. Ihr Vater machte auf und zog sie zuerst in die Arme. Doch als er sich löste, gab er Izaoyi eine Backpfeife, wodurch ihre Wange sofort rot anlief. “Wieso kommst du nicht nach Hause!? Weißt du eigentlich was für sorgen ich mir gemacht habe?! Nun rein mit dir! Später müssen wir noch zur Polizei”, ließ Yashimoto eine Schimpftirade auf seine Tochter los, die immer noch perplex dastand und sich ihre Wange hielt. Tränen stiegen in ihren Augen auf und ihre Gefühle spielten verrückt. Erst diese Glücksgefühle, die sie mit Toga genossen hatte und nun schlug ihr Vater sie und bestrafte sie dafür, in eine andere und ruhigere Welt geflüchtet zu sein. Niedergeschlagen tapste Izayoi ins Haus und warf sich in ihrem Zimmer auf ihr Bett. Sie ließ ihren Tränen freien Lauf und weinte bitterlich, bis sie das leise Geräusch aus ihrer Hosentasche aufhorchen ließ.
 

Toga hatte noch eine zweitkarte in dem Smartphone gehabt, welches er ihr gab, um wenigstens erreichbar zu sein. Zögernd zog sie dieses aus der Hosentasche und sah durch den Tränenschleier auf das Display.
 


 

Von: Unbekannt
 

Ich hoffe dein Vater war froh, dass du wieder Zuhause bist
 

Toga
 


 

Schluckend schrieb Izayoi eine Antwort und speicherte die Nummer.
 


 

Ja das ist er.
 

Izayoi

Besuch

Kapitel 10 Besuch

Mürrisch sah Toga auf sein Smartphone. Seit gestern hatte Izayoi nur sporadisch mit ihm

geschrieben. Auf die Frage ob sie reden wollte, verneinte sie und somit war das Gespräch irgendwie

eingeschlafen. °Ob das am Kuss lag?°, dachte Toga niedergeschlagen. /Er hat ihr gefallen/, schallte

die neue Stimme in seinem Kopf. Seit Izayoi nicht mehr bei ihm war, sprach sie des Öfteren mit ihm.

Gerade wenn er sich Gedanken darüber machte, ob er sie vielleicht verschreckt haben könnte. Doch

diese Stimme hatte recht. Sie hatte gelächelt und jede Berührung erwidert. Sie konnte einfach nicht

abgeneigt dagegen sein.

°Doch warum war sie plötzlich so ruhig?°

Toga sah auf die Uhr. Es war erst Mittagszeit. Das Wetter war bombig und drückend heiß, weswegen

er nur in Shorts durch das Haus lief. °Ob ich mal zu ihr fahren sollte? Irgendwie mache ich mir

Sorgen°, grübelte er weiter und fächelte sich dabei, mit einem kleinen Fächer, Luft zu. /Geh zu ihr.

Euer Bund lässt ohnehin nichts anderes zu/

°Welcher Bund?°, fragte Toga seinen neuesten Gesprächspartner und zweifelte an seiner

psychischen Unversehrtheit. °Selbstgespräche°

/Ihr seid durch einen Bund verbunden, den ich einst schloss. Selbst wenn ihr wolltet, eure Herzen sind

verbunden. Du bemerkst doch selbst die Anzeichen/, traf die Stimme seine Gefühle auf den Kopf.

Toga wusste das es recht hatte. Er fühlte sich zu ihr hingezogen. Seit dem ersten Mal, als er sie sah.

Und aus irgendeinem Grund führten ihre Wege seitdem zueinander. Die beiden küsse waren Beweis

genug. Mit geschlossenen Augen ließ er das Gefühl in seinen Erinnerungen aufleben.

Er nahm wieder sein Smartphone zur Hand und tippte eine neue Nachricht. Sie hatte zwar nicht auf

die vorherige geantwortet, doch er konnte einfach nicht lockerlassen. Es ärgerte ihn zwar, dass diese

Stimme Recht hatte, aber er wollte Izayoi wieder bei sich haben.

~

Summend klingelte das Smartphone von Izayoi auf dem Tisch. Zögernd sah sie hin und entschied sich

nicht zu lesen. Der Schlag ihres Vaters war so hart gewesen, dass ihre Wange geschwollen und blau

geworden war. Sie konnte Togas bitte einfach nicht nachkommen, bis es besser geworden war.

Allerdings hatte sie Shiju nicht abwimmeln können und so waren die beiden Frauen verabredet.

Gerade als Izayoi doch wieder ins Wanken geriet, ob sie Togas Nachricht lesen sollte, klingelte es.

Izayoi ging durch den Flur und öffnete die Schiebetür. Vor ihr sah sie Shiju und Nousagi. °Warum ist

er mitgekommen?°, fragte sie sich und lächelte zaghaft. „Hallo ihr beiden.“

Shiju zog gerade ihre Schuhe aus und sah auf, um ihre Freundin zu begrüßen. Doch blieben ihre

Worte aus, als sie das F,eilchen sah. „Izayoi? Geht es dir gut? Du hast doch gesagt dir geht es gut"

sprach sie besorgt und wollte das Gesicht ihrer Freundin berühren. Doch Izayoi zuckte zurück und

hielt sich ihre Wange. „Schon gut. Ich habe mich wohl nur beim Sturz verletzt. Kommt doch rein",

wechselte sie das Thema und ging durch den Flur in die Küche. Shiju und Nousagi folgten ihr

nachdem sie einen kurzen Blick gewechselt hatten. Nousagi erinnerte sich, dass sie keine Verletzung

hatte, als sie in dem Bett von Toga lag und schlief. Was war also passiert?

Izayoi goss drei Gläser voll mit Eistee und stellte den Krug wieder in den Kühlschrank. “Es ist wirklich

heiß heute. Findet ihr nicht?“, lächelte sie und übergab die Gläser an ihre Gäste. Nousagi trank einen

Schluck und beobachtete wie Shijus Blick auf Izayoi haftete. Er kannte diesen Blick. Sie sorgte sich

und würde ihrer Freundin sicherlich noch auf den Zahn fühlen.

„Kannst du dich noch daran erinnern, was passiert ist?“, fragte Shiju dann und Izayoi nickte. „Ja ich

weiß es noch bis ich ohnmächtig wurde. Ich wollte gerade hinausgehen, da fiel mir auf, das ich etwas

vergessen hatte und so ging ich zurück, um es aus meinem Schrank zu holen. Doch plötzlich polterte

es und ich war mir sicher, das ich die Türe abgeschlossen hatte. Als ich nachsehen wollte, stand

plötzlich ein Mann vor mir und dann muss es passiert sein. Als ich aufwachte, lag ich schon bei

Toga“, erzählte sie von den Ereignissen des Überfalles.

„Gut das ihr euch verabredet hattet", sprach shiju, um Izayoi zu prüfen. Sie wusste schließlich nicht

ob sie es wirklich getan hatten, doch vermutete sie es. Sie konnte einfach nicht daran glauben, das

das Youki für die Rettung gesorgt hatte.

Flashback

„Hallo ihr Lieben, schön euch endlich mal wieder zu sehen", sprach die große Frau, mit den langen

violetten Haaren und den ewig langen Beinen. Nousagi wendete seinen Blick sofort ab. Er konnte

diese Frau nur wenig ertragen. Er war ihr zwar unendlich dankbar, für alles was sie für Shiju und ihn

tat, doch war sie aufdringlich und bot ihre Reize übertrieben dar. So war sie allerdings schon immer

gewesen und man würde sie wohl nie mehr ändern können.
 

„Sei gegrüßt Byorigaku-sama", begrüßte Shiju sie und verneigte sich. Die drei liefen einige Schritte

bis zu einem Eiscafé. „Wie geht es den Kindern? Alle gesund?“, fragte Byorigaku als sie einen

geeigneten Tisch sahen und sich an diesen setzen. Sofort eilte der Kellner herbei und sie bestellten

sich Kaffee und Tee für Nousagi. „Ihnen geht es gut. Sie sind zurzeit in Deutschland. Ein

faszinierendes Land mit tollem Speisen", erzählte Shiju freudig und dachte an ihre drei Söhne. Doch

auch kurz an den vierten. Ihren Ziehsohn, welchen sie schmerzlich vermisste. Nousagi ergriff ihre

Hand und schmunzelte. Er wusste genau, wie diese Frau tickte.

Die Getränke kamen und der Kellner verzog sich wieder. „So nun erzählt mal, was ihr von mir

braucht!“, fragte die aufreizende Frau, welche die Blicke aller Männer auf sich zog. Nousagi ergriff

das Wort und sah Byorigaku in die weißen Augen. „Ich habe das Youki von Toga-sama gespürt. Ich

weiß nicht warum, aber es ist plötzlich wiedererwacht", erklärte er und Byorigaku zog eine

Augenbraue in die Höhe. „Er ist also wirklich wieder da", murmelte sie und Shiju weitete die Augen

„Das heißt, du wüsstest das!?“, fragte sie und bekam ein breites Lächeln geschenkt. „Ich bin

schließlich etwas im Bilde. Doch muss ich wirklich sagen, das es ungewöhnlich ist. Wenn Youki

vererbt wird trägt man es von Geburt an. Warum es nun erst erwacht, weiß ich auch nicht. Es könnte

allerdings sein, das sich im diesem Körper zwei Seelen befinden.“

„Zwei Seelen?“, fragte Nousagi nach. Byorigaku nickte. „Ja. Ab und zu klammern sich die Seelen der

Toten an ihr vorheriges Leben. Wenn sie stark genug sind, reißen sie ein Stück ihres alten seins mit

sich. Sozusagen aus dem Jenseits heraus und werden dann wiedergeboren. Taisho-sama war stark,

ich könnte mir vorstellen, dass er das Geschafft hat“, sinnierte sie laut und Shiju grübelte vor sich

hin.

„Wenn du das so sagst, kann es dann auch auf Izayoi zutreffen? Sie hat viele seltsame Träume.

Erkannte den wiedergeborenen Toga sofort, als sie ihn sah“, erklärte Shiju. Byorigaku trank einem

Schluck ihres schwarzen Kaffees und schloss genüsslich die Augen. „Bei einem Menschen wäre es

mir bis jetzt, nur einmal vorgekommen. Und ihr wisst ja noch, bei wem es so war oder irre ich

mich?“, fragte sie, als sie langsam ihre Augen öffnete und Shiju fixierte die augenblicklich erstarrte.

Natürlich. Es fiel ihr wieder ein. Ihr Ziehsohn, dessen Erinnerungen an seine Zieheltern verblasst

waren, reiste eine Zeit lang mit einem jungen Mädchen, das aus einer anderen Zeit stammte. Diese

trug die Seele seiner großen Liebe bei sich, welche von einer bösen Hexe in einem anderen Körper

gezogen wurde. Anders wie bei Shiju, musste sie sich mit Seelen der Toten ernähren. „Du redest von

Kikyo?“, fragte Nousagi ruhig nach und rieb die Hand seiner Frau mit seinem Daumen.

Byorigaku nickte. „Es war ein Fehler Urasue auszubilden", seufzte sie. „Auch wenn ihre Arbeit sehr

gut war. Doch das Mädchen welches die Seele barg, war stark und löste sich nicht komplett davon."

“Zum Glück”, erwiderte Nousagi und trank einen Schluck Tee. Shiju sah zu ihm. Er hatte recht.

Inuyasha ging es nun gut. Er hatte die Liebe seines Lebens gefunden.

“Sind die Körper noch unversehrt?”, wechselte Byorigaku das Thema wieder und warf ihre Haare

über ihre Schulter zurück. Wieder antwortete Nousagi. “Ja sie sind unversehrt. Meint ihr sie werden

überhaupt gebraucht?”, fragte er am Ende. Angesprochene überlegte kurz und zog ihre

Sonnenbrille, welche sie in ihrem Oberteil gesteckt hatte, heraus um sie aufzusetzen. Lächelnd

antwortete sie: “Wenn es sich bewahrheitet, das es jeweils zwei Seelen sind, werden wir sie

brauchen.” Danach erhob sie sich, sah kurz zu Shiju, “Beobachtet sie weiter und informiert mich,

sobald ihr etwas wisst” und ging dann einfach die Straße entlang.
 

~
 

Shiju erwachte aus ihrer Erinnerung als Izayoi antwortete. “Ja zum Glück”

Shiju beäugte ihre Freundin weiter. “Aber ein ordentliches Feilchen haben sie dir doch verpasst”,

seufzte sie. “Hast du es etwas gekühlt? Zuhause hätte ich noch eine Creme, von einem befreundeten

Arzt”, sagte sie und Nousagi schnaubte neben ihr. “Freund kann man das nicht nennen”, grummelte

er und sah dann erschrocken auf. Bevor es klingelten konnte, stand er auf und ging zur Küchentür.

Als er den Flur erreicht hatte, klingelte es und die beiden Damen sahen verwirrt hinter ihm her.

“Wer das wohl ist?”, fragte Izayoi. Ihr Vater hatte nicht gesagt, das er jemanden erwartete und ihre

Gäste waren ja schon da. Sie ging also hinterher, gefolgt von Shiju und sah wie Nousagi die Tür

öffnete. Verwundert sah das Gold, des Neuankömmlings in die Bronzefarbenden Augen seines

Angestellten.

“Oh Hallo Herr Mitaka, seit ihr Izayoi besuchen?”, fragte er und sah an dem Mann vorbei, nur um die

beiden jungen Frauen zu erblicken. Sofort musterte er die Frau, wegen der er hier war. Die Stimme

in seinem Kopf hatte ihm einfach keine Ruhe mehr gelassen und sein Herz verlangte nach ihr. Er

hatte sich eingestanden, das er Sehnsucht nach ihr hatte und wollte sie mit einem kleinen Besuch

überraschen und eventuell etwas aufmuntern.

Izayoi dagegen weitete ihre Augen und drehte sich zu Shiju um. Shiju wiederum sah sie fragend an,

bis sie verstand. Sie wollte nicht, das er die Wunde sah. Doch es war zu spät. Toga hatte die

Blutunterlaufende Haut an ihrer Wange gesehen und wollte an Nousagi vorbei gehen.

°Wo kommt das den nun her?°, fragte er sich und die Stimme in seinem Kopf knurrte ernst. Nousagi

hielt ihn allerdings zurück und sah ihn streng an. “Hallo Taisho-sama, wollt ihr ebenfalls zu Izayoi?”,

fragte er nach seinem Anliegen. Toga sah wieder zu dem Mann, welcher vor ihm stand. “Ja, ich

wollte sie etwas aufmuntern. Anscheinend hat sie ja schon Besuch. Ich werde also wieder gehen”,

sprach er und Izayoi erstarrte.

Er hatte sich Sorgen um sie gemacht und war extra hergekommen. Auch sie sehnte sich nach ihm.

Sollte sie ihn einfach so abweisen und nach Hause schicken? Nein das konnte sie einfach nicht und

so drehte sie sich um. “Wir können auch etwas spazieren gehen, wenn ihr wollt”, sprach sie und zog

so alle Augenpaare auf sich. Auch die, welche sich gerade erst dazu gesellt hatten.

“Was ist denn hier für ein Tumult auf dem Flur”, fragte Yashimoto mit seiner tiefen Stimme und sah

die jungen Herrschaften vor sich an. Izayoi ging zu ihm und lächelte. “Wir wollten gerade etwas

spazieren gehen Vater. Shiju kennst du ja. Das ist ihr Freund Nousagi und der andere Herr ist Herr

Taisho. Weißt du noch? Er war am Freitag Gast bei uns. Er hat von dem Überfall gehört und hat sich

nur nach uns erkundigen wollen”, versuchte Izayoi ihren Vater zu beschwichtigen. Dieser sah stumm

zu Toga und verengte seine Augen etwas. “Ist gut Izayoi. Vergiss aber nicht, dass wir heute Abend

noch einen Gast bekommen. Ich möchte das du dabei bist, wenn er kommt”

Lächelnd und etwas überrascht über die Ankündigung, nickte sie ihrem Vater zu, “Ja Vater” und

verneigte sich tief vor ihm. Danach ging sie an Shiju vorbei, zog sich ihre Halbschuhe an und nahm

ihre kleine Handtasche. Shiju und Nousagi folgten ihr, ebenso wie Toga nach draußen. Yashimoto

beobachtete die Gruppe, bis die Tür zugeschoben wurde. Seufzend ging er zum Telefon und wählte

eine Nummer. “Hallo Setsuna-san. Ich würde dich gerne heute Abend zum Essen einladen”

Geständnisse

Kapitel 11 Geständnisse
 


 

„Warum sagen sie denn nichts", fragte Shiju flüsternd an Nousagi gewandt, welcher seinen Vorgesetzten genau beobachtete. Ihm behagte es einfach nicht, das er den Geruch seines Herrn trug und prüfte durchweg die Stärke dessen Youkis. Shiju seufzte lang, als Nousagi ihr wieder einmal nicht antwortete.
 


 

Einige Meter vor ihnen liefen die beiden, die unter strenger Beobachtung standen. Izayoi hatte ihren Blick gesenkt und hoffte inständig das Toga sie nicht auf das Feilchen ansprechen würde. Als er sich dann räusperte, dacht sie schon das schlimmste. „Wie lief es gestern bei der Polizei?“, fragte seine Stimme ruhig und Izayoi wendete ihre Augen kurz zu ihm. Er trug heute ein figurbetontes, dunkelblaues Shirt unter dem seine Muskeln sich ab und zu abzeichneten, wenn er ging. Dazu eine dunkle Jeans und schwarze Schuhe.
 

„Sie haben allerlei Fragen gestellt. Ich habe eine Aussage, im Bezug auf die Täter gemacht und das war’s. Am Dienstag können wir wieder ins Teehaus und werden wohl einige Tage zu lassen müssen, um die Schäden zu beseitigen", seufzte sie zum Schluss hin und schloss die Augen, wenn sie nur daran dachte. Es waren viele Dinge zu Bruch gegangen, die lange in ihrer Familie weitergegeben worden waren. Zum Glück aber, war das Koto noch da. Die Diebe hatten wohl kein Interesse an Instrumenten gehabt. Wenn sie nur gewusst hätten, wie Wertvoll es war, weil es Antik und sehr gut gepflegt war. Es hieß, das sogar schon eine Prinzessin darauf gespielt haben soll. Aber für Izayoi war es so kostbar, weil es ihrer Mutter sehr am Herzen gelegen war. Somit hatte sie das Koto wieder nach Hause gebracht und in ihren Schrank verschlossen, damit nichts mehr damit passieren konnte.
 

„Das wird sich schlecht auf die Geschäfte auswirken", murmelte Toga weiter. Ihm war es unangenehm, das er nicht alleine mit ihr reden konnte. Außerdem hätte er gerne gewusst, woher sie auf einmal diese Verletzung im Gesicht hatte. Immer wieder musterte er ihr Gesicht, ohne direkt hinzusehen. Der wusste ja schließlich nicht, was sie ihrer Freundin erzählt hatte und wollte deshalb nicht so starren, auch wenn ihm das schwer fiel.
 

Die Stimme in ihm, hatte sich wieder gänzlich beruhigt und schwieg seit er in ihrer Nähe war. Was es damit wohl auf sich hatte? Zuhause wäre er am liebsten gegen eine Wand gelaufen, weil diese Stimme permanent auf ihn einredete. Ob es an ihr lag? Die Stimme wollte tatsächlich zu ihr und redete fast nur noch, über die Gefühle die sich in seinem Herzen eingenistet hatten. Dann diese Geschichte mit dem Bündnis.
 

Izayoi holte ihn aus seinen Gedanken zurück. „Es lief sowieso kaum. Deine Firma war der erste große Auftrag, den wir hatten. Wer weiß wie schlecht sich das alles auf uns auswirken wird“, sagte sie niedergeschlagen. Toga bleib stehen und die Truppe hielt ebenfalls. „Du wirst Taisho Corp nicht deswegen verlieren. Ich werde jeden Kunden nur noch bei euch empfangen“, versprach er und endlich trafen sich ihre Blicke direkt. Ihre Herzen klopften schneller, bis Izayoi sich wieder umdrehte.
 

Shiju kam auf die beiden zu. „Entschuldigt bitte, aber Izayoi?“, sprach sie ihre Freundin an und bekam ihre Aufmerksamkeit. „Nousagi und ich brechen auf. Wir können später noch einmal reden, wenn du magst. Wenn nicht, sehen wir uns Dienstag?“, fragte die Brünette und lächelte dabei sanft. Shiju hatte ein Gespür für diese Situation und erkannte, das sie beiden niemals frei miteinander reden würden. Sie musste zum Wohle der Mission handeln, auch wenn Nousagi misstrauisch gegenüber dem Youki war. Shiju allerdings traute ihm und so verabschiedeten sich die Frauen mit einer Umarmung. Nousagi winkte schweigend und fixierte noch einmal den silberhaarigen Mann. „Bis morgen Herr Taisho"
 


 

Nachdem die beiden außer Sicht waren ergriff Toga sanft Izayois Arme und drehte sie so zu sich, das sie seinem Blick nicht mehr ausweichen könnte. Izayoi kniff die Augen zusammen und verzog ihre Lippen. Sie schämte sich dafür auch wenn sie selbst geschockt war, als es passierte. Kurz musterte er die Verfärbung und als er sich sicher war, das Izayoi nicht abhauen würde, hob er die Hand und Strich mit vorsichtigen, sanften Berührungen über die geschwollene Haut. Kurz zuckte Izayoi bevor sie ihre Augen öffnete und in sein besorgtes Gold sah. „Wie ist das passiert?“, fragte Toga flüsternd.
 

Izayoi stiegen die Tränen in die Augen. Sollte sie ihm wirklich die Wahrheit sagen? „Ich habe mich ungeschickt am Schrank gestoßen“, flüsterte sie und hoffte das er es ihr glauben würde. Doch Toga hatte schon oft solche Feilchen gesehen, denn er war in seiner Jugend sehr aufmüpfig gewesen. Hatte sich oft gerauft und war ab und zu auch mal verletzt worden. Diese Verletzung sah einfach nicht nach einer schrankkante oder dergleichen aus. Sondern eher wie nach einem Schlag.
 

Als er ihre Tränen sah, wie sie sich langsam über ihre Wangen ergossen, zog er sie dicht an sich. Seine Hand legte er dabei an ihren Hinterkopf. Wenn es ihr angenehmer war, dass er dachte sie wäre ungeschickt, dann war es so. Allerdings wollte er sie nicht mehr weinen sehen. Sie sollte ihre Sorgen bei ihn rauslassen und sich geborgen fühlen. Genauso spürte Izayoi diese Geborgenheit und schluchzte an seiner warmen, breiten Brust. Ihre Hände klammerte sie dabei in sein Shirt und sie vergrub ihr Gesicht darin. Nach einigen Minuten beruhigte sie sich allmählich und Toga lehnte seinen Kopf an ihren an. „Izayoi, bitte lass mich ein Teil deines Lebens sein. Schließ mich nie mehr so aus. Ich bin fast verrückt geworden“, sprach er in ihr Ohr und sie spürte die nahende Gänsehaut. Auch sie wollte, das er ein Teil ihres Lebens wurde. Es war verrückt, doch ihr Herz wollte ihn.
 

„T-Toga", hauchte sie stotternd und spürte seine Lippen an ihrem Kiefer. Sie schloss ihre Augen und spürte wie er eine Spur über ihre Wangen küsste und die Tränen aufsammelte. An der violetten Haut, war er besonders vorsichtig und zum Schluss trafen sich ihre Lippen. Sofort erwiderte Izayoi seine Bewegungen und spürte den willen auf mehr. Toga dagegen musste sich zurückhalten. Er genoss trotzdem jede Sekunde. Jede auch noch so leichte Berührung, ließen seine Haare sich aufstellen und zu einem wohligen Gefühl ausbrechen, welches sich im ganzen Körper ausbreitete.
 

Zum Luft holen, lösten sie sich und lehnten ihre Stirn aneinander. Toga sah Izayoi tief in die Augen. „Ich weiß nicht warum, aber mein Herz will nur noch dich, seit ich dich vor einer Woche in der Bahn sah. Du hältst mich sicher für verrückt“, flüsterte er auf ihre Lippen und berührte sich immer kurz. Izayois Wangen wurden immer roter.
 

Hier stand sie, in dem angrenzenden kleinen Parkgelände mit den dichten Bambuswald. Niemand war hier und die beiden waren ganz allein. Eng hielt er sie an sich gedrückt und es kam ihr gar nicht komisch vor. Eher angenehm und sie wollte es so. Sie erforschte seine Augen und genoss diese unglaubliche Nähe zu ihm.
 

„Du bist nicht verrückt“, hauchte sie und griff seine Lippen an, nahm sie in Beschlag. Nur zu gerne stieg er mit ein, bis sie sich nur noch keuchend voneinander lösen konnten. „Ich fühle ähnlich", gestand sie und er lächelte sie warm an. Ihre Herzen schlugen glücklich und ein letztes Mal, gaben sie sich einem leidenschaftlichen Kuss hin.
 


 

Toga brachte Izayoi nach Hause zurück, ohne ihre Hand loszulassen. An der Tür sah er sie sehnsüchtig an. Auch sie wollte nicht das er geht. Doch ihr Vater verlange sie heute Abend und sie wollte seinen Zorn nicht noch einmal auf sich ziehen. Widerwillig entzog sie ihm ihre Hand. „Ich erwarte deine Nachricht“, flüsterte er ihr zu und küsste wie kurz keusch auf ihre Verletzte Wange. Genüsslich schloss Izayoi ihre Augen und sah ihm traurig nach, als er in seinen Wagen stieg und losfuhr.
 

In ihrem Zimmer setze sie sich auf ihr Bett und berührte ihre Lippen. Hier hatte er sie berührt und auch ihre Wangen und ihren Kiefer geküsst. Hitze stieg in ihr auf und sie spürte wieder das Verlangen nach ihm.
 

Ein klopfen ließ sie aus ihrem Tagtraum Aufsehen. Sie ging zur Tür und öffnete sie. „Unser Gast kommt jeden Moment. Bitte zieh dich um damit wir ins Restaurant aufbrechen können", befahl ihr Vater und sah sie noch einmal genau an. „Und leg etwas Make up auf“
 

Schluckend nickte Izayoi und tat wie ihr befohlen. Legte etwas Make up auf und zog sich ein knielanges, weißes Sommerkleid an. Da sie nicht wusste wie lange es gehen würde, nahm sie noch eine dünne Jacke mit und legte sie zusammen mit ihrer Handtasche auf den kleinen Schrank an der Tür. Ihr Vater kam im Anzug auf sie zu und sie dachte sich nichts dabei. Er mochte Anzüge.
 

„Wer kommt denn mit uns Vater?“, fragte sie lächelnd und sah auf ihr Handy. Toga hatte ihr gerade eine neue Nachricht geschrieben. Schmunzelnd wollte sie sie lesen, doch ihr Vater legte die Hand auf das Smartphone. „Das kommt aber nicht mit“, brummte er und erntete einen enttäuschten Blick. „Es wäre Takemaru gegenüber respektlos", fügte er hinzu und Izayoi zog eine Augenbraue hoch. „Takemaru? Dein Assistent?“, fragte sie und bekam ein zustimmendes brummen, bevor es an der Tür klingelte.
 

Yashimoto öffnete und begrüßte seinen jungen Assistenten. Er war gerade dreißig geworden und hatte ungewöhnlich grüne Augen zu seinem rotbraunen Haar. Sie verbeugten sich und auch Izayoi begrüßte ihn überaus förmlich. „Schön dich mal wieder zu sehen Izayoi“, sprach Takemaru zur Begrüßung und Izayoi lächelte ihn nett an. „Das denke ich auch Setsuna-san"
 


 

~
 


 

Toga war in sein Büro gefahren und hatte angefangen zu arbeiten. Zuhause hätte er ohnehin nicht stillsitzen können. Er war einfach zu aufgedreht. Der hatte sie geküsst und sie wollte es ebenso wie er. Mehr. Er wusste nicht ob es klappen würde, aber er musste zugeben, das er sich in diese junge hübsche Frau verliebt hatte. Vielleicht hatte er deswegen sein Leben lang von ihr geträumt. Nur um sie sofort lieben zu können, wenn er sie erblickte.
 

Bevor er die nächsten Unterlagen heranzog, nahm er sein Smartphone und schrieb ihr eine Nachricht. Wenn er es schaffte heute alles aufzuholen, was von der letzten Woche übrig war und noch einen halben Tag Arbeit für morgen erledigen konnte, so hätte er Zeit sie auszuführen bevor sie sich wieder ganz um das Teehaus kümmern müsste. Er würde ihr diese Zeit, auf jeden Fall geben müssen und so hätte sie noch einmal einen entspannten Abend, bevor es ans Aufräumen ging.
 


 

An: Izayoi
 

Ich würde dich gerne morgen Abend um 19 Uhr abholen. Es ist eine Überraschung
 

Toga
 


 

Schnell legte er das Smartphone zur Seite und schaltete den Ton aus. Dieses Date würde nur zustande kommen, wenn er jetzt den Rest des Abends ranklotzen, was er dann auch sofort tat.
 


 

~
 


 

Yashimoto war mir seiner Tochter und Takemaru am Esstisch angekommen und genoss ein vorzügliches Mahl. Izayoi und Setsuna unterhielten sich ein wenig. Sie hatten in der Jugend, als er gerade in der Firma von Yashimoto anfing, viel Kontakt gehabt. Yashimoto legte Wert auf eine harte Ausbildung und so kam Setsuna auch oft zu ihnen nach Hause.
 

„Das man sogar schon Teehäuser überfällt. Unglaublich! Nur gut das dir nichts passiert ist, Izayoi", sprach Takemaru und Izayoi lächelte nur zaghaft. Musste sie doch an ihren Retter denken, was ihr eine Horde Schmetterlinge durch den Bauch jagte. Sie würde sich auf die Toilette entschuldigen und endlich die Nachricht lesen, doch da sprach ihr Vater zu Takemaru.
 

„Setsuna du weißt, das ich mich bald zur Ruhe setzen will“, begann er und Takemaru hörte auf zu essen. Auch Izayoi war verwundert, dass ihr Vater über seinen Ruhestand redete. „Und du weißt, das ich dich als Nachfolger sehen will. Nur gibt es da ein Problem, was vorher behoben werden muss und darüber wollte ich mit euch reden.“
 

Nun sah Izayoi noch verwirrter zu ihrem Vater und dann zu Takemaru, der schon zu ahnen schien was Yashimoto meinte. Lächelnd sah er zu ihm. „Ich kann mir denken, worum es geht und ich wäre damit einverstanden. Es wäre mir sogar eine große Ehre. Natürlich nur, wenn Izayoi damit einverstanden wäre"
 

Yashimoto begann zu grinsen und strahlte sogar etwas. Izayoi verstand nur Bahnhof. „Wovon sprecht ihr? Womit soll ich einverstanden sein?“, fragte sie und Takemaru wollte antworten, aber ihr Vater kam ihm zuvor. „Kind du kannst dich freuen. Durch dich wird die Firma Yashimoto weiter bestehen. Indem du Setsuna heiratest, bleibt die Firma in Familienhänden“, Erklärte er und reichte Takemaru seine Hand. Zögerlich nahm dieser sie und warf einen Blick auf die junge Frau. Er war schon lange in sie verliebt und hatte gehofft, sie einmal zur Frau zu bekommen. Das es nun sogar der Wunsch ihres Vaters war, spielte ihm ausgezeichnet zu.
 

Allerdings war die junge Frau am Tisch überhaupt nicht damit einverstanden. Izayoi sah in Takemaru eher einen Bekannten. Zudem der Zustand, das sie sich nun endlich einem Mann hingeben wollte, der sie ebenso wollte. Sie hatte endlich eine Antwort auf ihren Traum und wollte diese nicht mehr hergeben. Wie konnte ihr Vater nur denke,n das sie das tun würde?
 

Ohne etwas zu sagen stand Izayoi auf und verließ den Tisch. Im Badezimmer des teuren Restaurants lehnte sie sich an die Wand und rutschte an dieser in die Hocke. Wieder einmal schossen ihr die Tränen in die Augen. Sie war so unglücklich. Wieder einmal tat ihr Vater etwas, was sie nicht wollte. Benutze sie als Werkzeug und achtete nicht auf ihre Gefühle.
 

Am liebsten würde sie nicht mehr nach Hause gehen. Togas Gesicht tauchte vor ihrem inneren Auge auf. Er würde sie nicht abweisen. Mit zitternden Händen nahm sie das Smartphone aus ihrer Tasche und las seine letzte Nachricht. Er wollte mit ihr ausgehen. Sie richtig ausführen und kennenlernen. Sie wählte seine Nummer. Sie konnte einfach nicht bis morgen warten und hoffte auf seine Hilfe. Es klingelte, doch leider ging keiner dran. Den kloß in ihrem Hals runterschluckend schrieb sie eine Nachricht.
 

An: Toga
 

Ich würde dich gerne heute noch sehen.
 

Izayoi
 

Nachdem sie weitere 10 Minuten gewartet hatte und keine Nachricht oder ein Anruf ankam, war sie gezwungen zurück an den Tisch zu gehen. Ihr Vater sah sie finster an und strafte sie stumm, für die lange Abwesenheit. Schweigend lauschte sie den Gesprächen der beiden Männer, die den ganzen Abend nicht mehr über die arrangierte Verlobung sprachen. Unentwegt rieb sie über den Display des Smartphones und hoffte auf die Antwort, die sie so sehr brauchte.

Erwachende Kraft

Kapitel 12 Erwachende Kraft

Toga legte die letzten Unterlagen zur Seite und schnaufte regelrecht aus. °Endlich fertig!!!°, dachte er und riss das Smartphone an sich. Er hatte es ignoriert, denn sonst wäre er einfach nicht fertig geworden. Es war kurz vor Mitternacht, als er Izayois Nachricht las, die vor vier Stunden angekommen war. Seine Augenbraue zuckte. Sie wollte ihn sehen?

„Du Idiot!", schrie er sich selbst laut an und stand auf, nahm seine Tasche und lief hinunter in die Garage des Gebäudes. Schnell startete er den Motor und wählte ihre Nummer. Nach zweimaligen Signalton, hob jemand ab. „Izayoi!? Entschuldige das ich mich erst jetzt melde. Wo bist du? Soll ich dich abholen?“, fragte er wie ein Wasserfall. Allerdings antwortete nicht die liebliche Frauenstimme die er hören wollte, sondern eine tiefe Männerstimme gab Antwort. „Taisho, sie brauchen sich nicht mehr um Izayoi bemühen. Trotzdem vielen Dank für ihr Interesse"

Das permanente tuten des Signaltones schallte durch die Freisprechanlage und Toga sah starr auf die Wand der Garage. °Was hat das zu bedeuten?°, schwirrte es durch seinen Kopf. /Wir müssen sie zu uns holen/, knurrte sein inneres, welches seinen Körper pochen ließ. Krampfhaft umfasste er das Lenkrad und spürte einen unglaublichen Zorn in sich. „Was tust du mit mir?“, zischte er die fremde Stimme an und versuchte sich unter Kontrolle zu kriegen.

Kurz öffnete er seine Augen und erschrak. Seine Fingernägel waren gewachsen und glichen eher Klauen. „Was zum?“, keuchte er und zog den Rückspiegel so, das er sich selbst sehen konnte, nur um zu erstarren. „Was passiert hier?“, hauchte er und sah in seine rot unterlaufenden Augen, mit den blauen Iriden. Außerdem waren seien Narben nun blau und glatt, so wie die restliche Haut in seinem Gesicht. /Unser wahres sein/, gab die Stimme Antwort.

„Lass es verschwinden! Bitte. So kann ich Izayoi nicht unter sie Augen treten. Sie würde sich fürchten", redete Toga auf sich ein und hoffte inständig, dass er hier nur träumte. Allerdings antwortete ihm die Stimme nicht und im nächsten Moment pochte sein Körper erneut. Vorsichtig prüfend sah er in den Spiegel. Sein ungewöhnliches Gold schien ihm entgegen und die blaue Farbe der Haut verschwanden. Ebenso betrachtete er seine Hände, die wieder wie normale Hände aussahen. Kurz horchte er in sich hinein, um festzustellen das es ruhig war.

Um nicht noch mehr Zeit zu verschwenden legte er den Gang ein und fuhr so schnell es ging zum Anwesen der Yashimotos. Es war ihm egal, das es schon so spät war und so klingelte er zunächst einmal. Als aber niemand öffnete, klingelte er ein weiteres Mal und danach regelrecht Sturm. Das Licht ging an und der alte Mann von heute Mittag sah ihn mit schmalen Augen an. „Was wollen Sie noch hier?“, brummte er und sah durch den kleinen Spalt der Tür, die durch eine Kettensicherung gesichert war.

„Ich muss mit Izayoi sprechen", bat er ruhig. Yashimoto räusperte sich kurz und schüttelte dann den Kopf. „Izayoi ist nicht hier." /Lüge/, knurrte Togas Inneres und er sah dem alten Mann direkt an. „Wo ist sie?“, fragte er nun in einem strengen Tonfall. Der alte Mann fixierte Togas Blick, als er ihm den Boden unter den Füßen wegriss: „Sie ist bei ihrem Verlobten" und die Tür zuschob.

~

Nachdem ihr Vater die Rechnung beglichen hatte, hatten sie das Restaurant verlassen und standen nun an der Straße, bis der Parkservice und Takemaru das Auto brachten. Izayoi war zutiefst enttäuscht und umklammerte eisern ihr Smartphone. °Warum meldest du dich nicht? °

Yashimoto beobachtete dieses Verhalten und das traurige Gesicht seiner Tochter, nun seit einer Stunde. Ihm missfiel ihr Verhalten. Er musste es unterbinden. „Gib mir das Handy, Tochter", bat er sie ruhig doch bestimmend. Izayoi sah fragend zu ihm. „Was?“

Räuspernd sah ihr Vater sie an. „Ich sage es nicht noch einmal”, forderte er mit ausgestreckter Hand. Izayoi traten Tränen in die Augen und sie drückte das Smartphone an sich. „Nein", verneinte sie mit zittriger Stimme. Yashimoto brach nicht gerne aus seiner kühlen Haltung aus, doch sie brachte ihn zur Weißglut. Wusste sie denn nicht, wie wichtig diese Verbindung für die Familie war. Die Firma musste fortbestehen und vor allem in der Familie bleiben. Sie allein könnte die Firma nicht führen und Yashimoto hatte nicht jahrelang der Ausbildung, an Takemaru verschwendet nur, weil seine Tochter nun meinte, sich weigern zu müssen.

Er ergriff ihre Hand und entriss ihr das Smartphone. Izayoi wehrte sich und so passierte es, das sie zu Boden fiel. Mit einem lauten knack stauchte ihr Handgelenk und sie schrie schmerzerfüllt auf. Ihr Vater schrak kurz zurück und bemerkte wie Takemaru mit dem Auto vorfuhr. „Was ist denn passiert?“, fragte er, als er aus dem Auto gestiegen war und sich zu Izayoi kniete. Diese sah beschämt und voller stechender Schmerzen zu Boden. Mit der gesunden Hand hielt sie die gestauchte und hoffte inständig das es nichts schlimmes war.

„N-nichts", flüsterte sie und Rang die Tränen nieder. Mit Takemarus Hilfe stand sie auf. Er besah sich zwar kurz die Hand und fragte ob er sie ins Krankenhaus bringen sollte, doch sie verneinte und stieg schweigend in den Wagen.

Am Haus angekommen ging sie einfach hinein. Ihr Vater verabschiedete sich, mit der Geschichte über den kleinen Tollpatsch von Takemaru und folgte ihr dann ins Haus. Er rief einen befreundeten Arzt an, welcher eine halbe Stunde später ankam. Izayoi saß stumm im Wohnzimmer und betrachtete mit leeren Augen ihre Hand, die immer mehr anschwoll. Blau-rot schimmerte ihre Hand.

Der Arzt trat ein und begrüßte sie. Ihr war es mittlerweile egal, was hier vor sich ging. Nur einer gab ihr einen Grund sich nicht gleich das nächste Mittelchen in den Hals zu werfen und darauf zu hoffen das der Tot sie holte. °Toga. Bitte rette mich noch einmal.°

Nachdem ihre Hand versorgt und in einen leichten Gips eingelegt war, verabschiedete sich der Arzt und wurde Bar bezahlt entlassen. Yashimoto stand in der Tür und sah auf seine Tochter hinab. Er hatte den Sturz nicht gewollt, doch er war sauer auf seine Tochter. In seinem Augen hatte sie diese Strafe, für ihren Ungehorsam verdient. „Du wirst diesen Taisho nicht mehr treffen. Verstehst du das?“, fragte er monoton. Izayoi brach das Herz und die Tränen liefen über ihre Wangen. Doch die verletzte, schmerzerfüllt pochende Hand, ließ sie sich fügen. Somit nickte sie stumm, erhob sich und verließ den Raum, ohne ihren Vater noch einmal anzusehen. °Verzeih mir Toga.°

Mit dem Gefühl der Leere, legte sie sich ins Bett und sah zum Mond hinaus, der sein Licht in ihr Zimmer fallen ließ. Von einem minutenlangen Weinkrampf und wahrscheinlich von den Medikamenten geschwächt, schlief sie ein.

//Izayoi lag in einem Raum und sah zur Decke. Ihre Hände waren aus irgendeinem Grund über ihrem Kopf festgetackert und sie versuchte sie herauszuwinden. „Wer würde dich schon haben wollen“, schallte eine ihr bekannte Stimme aus Nähe ihrer Brust und sie sah an sich hinab. Geschockt sah sie wie ihre Brust entblößt war und ein Mann, sich gerade mit einer seiner Hände daran Vergnügen wollte. „Nein", hauchte sie und das Gesicht wandte sich dem ihrigen zu. Sie erkannte den Mann und konnte nicht glauben, dass er es war, der sie hier fest hielt und augenscheinlich zu etwas zwingen wollte, was sie nicht wollte. Als er sich zu ihren Lippen beugte, vernahm sie ein lautes Knurren und einen heftigen riss an ihrem Körper.//

~

Einige Momente starrte Toga die Tür an, bis er sich fing und langsam zu seinem Wagen Schritt. Völlig unter Schock, sank er auf den Sitz und sah zu dem dunklen Haus. Der altertümliche Baustil stand bedrohlich in dieser Finsternis vor ihm und schien ihn fast zu erdrücken. Sein Herz verkrampfte sich als er an die Worte des Mannes dachte. °Bei ihrem Verlobten.° /Lüge, sie gehört zu uns/, fauchte die Stimme und wieder Poche sein Körper. Ein grollen durchbrach den Kloß in seinem Hals und er ballte die Hände zu Fäusten. „Izayoi", sprach die Stimme nun durch ihn und war nun nicht mehr in seinem Kopf. Ein kurzer Blick auf seine Hände verriet ihm, das sein Körper sich wieder gewandelt hatte.

Mit schnellen und flüssigen Bewegungen, stieg Toga aus seinem Wagen und ging auf das Haus zu. Mit einem kräftigen Stoß, sprang er auf einen der anliegenden Kiefern. /Was tust du da?/, sprach Togas ruhige Stimme nun im Inneren. Er war wie gefangen in seinem eigenen Körper, der durch etwas fremdes gesteuert wurde. „Ich spüre sie. Sie ist in diesem Haus und ich werde sie holen“, knurrte das Biest seine Antwort und sprang auf das Dach des Hauses. Mit sicheren und gezielten Schritten, lief er über die glatten Ziegel auf ein Fenster zu. /Woher willst du wissen, das sie hier ist? Ihr Vater sagte, sie wäre bei ihrem Verlobten./

„Der einzige Mann, der sie jemals berühren darf sind wir!“, spie das Biest und griff an den Fensterahmen. Mit einem gekonnten, schnellen Schlag zerbrach das Glas und er griff durch die Öffnung, um das Fenster gänzlich zu öffnen. Vorsichtig stieg Toga durch den Rahmen und fand sich in einem großen Zimmer vor. Vor ihm erstreckte sich ein Bett, indem eine Person lag. Gierig sog er den Duft dieses Raumes ein. Überall war sie. Überall. Seine Izayoi.

„Nun bist du wieder dran“, sprach es und ging auf das Bett zu. Keuchend kam Toga wieder in die Präsenz zurück und sah auf seine Hände. °Wieder normal.° Sofort wanderten seine Augen zu der kleinen zierlichen Person vor sich. Vorsichtig setze er sich neben sie aufs Bett und musterte ihr Gesicht. Ddie Schminke ihrer Augen klebte auf ihren Wangen. Sie hatte geweint. Sehr viel. Ihre Hand lag verbunden neben ihrem Gesicht. °Was ist hier passiert?°

Sanft legte er seine Hand auf ihre Schulter und sie zuckte stark zusammen. „Izayoi", flüsterte er ihr zu und sie öffnete langsam ihre Augen. Zuerst dachte sie sie würde Träumen, doch spürte sie die Wärme seiner Hand an sich und augenblicklich war sie hellwach. Ihr Körper begann zu zittern und wieder kämpften sich Tränen in die Freiheit. Toga zog sie kurzerhand in seine Arme und drückte sie an sich. Auch Izayoi Umschlag ihn, auch wenn ihr lädiertes Handgelenk Schmerzen verursachte.

„Was ist passiert, Izayoi?“, fragte Toga ruhig und ließ sie sich ausweinen. Schluchzend krampfte sich ihr Körper immer wieder zusammen. „Bitte nimm mich mit dir", flehte Izayoi mit tränenerstickter Stimme. Toga weitete seine Augen. Was verschwieg sie ihm nur?

Doch er entschied sich dazu zu warten, stand auf und zog sie auf seine Arme. Izayoi klammerte sich an ihm fest. Doch was nun? So wie er hereingekommen war, konnte er nicht wieder hinaus. Vor allem nicht mit ihr. Er war nur durch die Hilfe dieser komischen Stimme hier hereingekommen. /Überlass das mir/, sprach es in seinem Kopf. „Izayoi, bitte hab keine Angst vor dem, was nun passiert. Ich bleibe immer noch ich", warnte er sie vor und erblickte kurz die tränennassen braunen Augen. °Genauso wie in meinem Traum.°

Izayoi schloss daraufhin ihre Augen, nickte schwach und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Toga seufzte und im nächsten Moment übernahm, die neue Kraft, die Macht über seinen Körper. Er stieg leichtfüßig durch den Fensterahmen, Schritt über die Ziegel bis er nah genug an einem dicken Ast ankam und stieg auf diesen. Mit einem Satz sprang er vom Ast herab, ohne auch nur den kleinsten Schmerz zu verspüren. Als er am Boden ankam, verflog die Macht wieder und Izayoi wog plötzlich gefühlte 20 Kilo mehr.

Ohne sich etwas anmerken zu lassen, trug er sie zum Auto. Entließ sie vorsichtig auf den Beifahrersitz, schnallte sie an und stieg ebenfalls ein. So schnell er konnte verließ er das Gelände und fuhr zu sich nach Hause. Dort angekommen half er ihr aus dem Auto. Ihre Schritte waren allerdings so weich und tapsig, dass er sie wieder auf seine Arme zog. Im Haus angekommen, trug er sie ins Badzimmer. Dort ließ er sie auf den Toilettensitz sinken und ging vor ihr in die Hocke.

Seine Hand wanderte auf ihre Wange und sie öffnete die geschlossenen Augen. Sanft sah er sie an. „Hast du etwas dagegen, wenn ich dein Gesicht wasche?“, fragte er und sie schüttelte, kaum merklich ihren Kopf. Toga nahm einen Waschlappen und ließ warmes Wasser in das Waschbecken einlaufen. Unentwegt glitten seine Augen zu der jungen Frau. Sie war nicht dieselbe, wie die die er am Nachmittag noch innig an sich gezogen hatte. Deren Lippen er gekostet hatte.

Wieder in die Hocke gehend, führte er den Waschlappen an ihr Gesicht. Sie schloss ihre Augen und somit lagen ihre langen, schwarzen Wimpern auf ihren Wangen auf. Mit aller Vorsicht rieb er ihr Gesicht ab und beobachtete sie. Er traute sich nicht zu fragen was passiert war. Doch ewig konnte er das Thema nicht umgehen. „Dein Vater. Er hat nun also dein Smartphone?“, begann er ruhig und legte den Waschlappen in das Waschbecken.

Ihr Gesicht war nun gesäubert und wieder rosig und rein. Doch ihre Traurigkeit könnte er nicht so einfach damit abwaschen. Sie öffnete ihre Augen und blickte in das Gold seiner Augen. „Ja. Es tut mir leid“, sagte Izayoi und Toga schüttelte leicht den Kopf, was die Haare seines Ponys schwingen ließ. „Denk nicht darüber nach. Aber“, stockte er und beobachtete ihre Mimik. „Bitte sag mir was passiert ist", bat er.

Ausamtend nahm sie ihren Mut zusammen und legte ihre Hand auf den Gips, in der die andere gewickelt war. „Ich werde heiraten", flüsterte sie mit kratziger Stimme. Toga sah sie geschockt an. Das könnte einfach nicht stimmen. „Ist das wahr?“, fragte er etwas aufgebracht und konnte die nächsten Worte nicht aufhalten: „sag mir das das dein Ernst ist?“

Izayoi zuckte zusammen, als sie die strenge in seiner Stimme hörte. Doch sie konnte seine aufkommende Wut verstehen. „Ich kann nichts dagegen tun. Bitte verzeih mir Toga", flehte sie abermals und er ergriff ihr Kinn, um ihren Blick einzufangen. „Willst du das denn?“, fragte er ernst. Izayoi konnte seinem Blick nicht entfliehen, zog ihre Augenbrauen zusammen und schoss gequält ihre Augen. Somit hatte er seine Antwort. „Das werde ich nicht zulassen", drohte er und stand auf.

Er brauchte Ruhe. Musste kurz darüber nachdenken, was sie ihm gerade gesagt hatte. Sie würde einen anderen Mann heiraten. Aus welchem Grunde auch immer, doch er spürte das sie es nicht aus Liebe tat. Aber was sollte er noch glauben? Als er die Tür erreichte und sie gerade öffnen wollte, spürte er ihre Hand an der seinen. Izayoi hatte ihre auf seine gelegt und sah ihn bittend an. „Bitte, glaube mir. Ich will nur dich", versprach sie und damit war es um ihm geschehen.

Er ergriff ihre Hand mit der einen und ihren Hinterkopf mir der anderen Hand, zog sie an sich und drückte seine Lippen auf ihre. Ohne zu zögern bat er um Einlass in ihren Mund, den sie ihm gewährte. Heiß tanzen ihre Zungen miteinander und er drängte ihren Körper an die Tür des Badezimmers. Hitze stieg in ihren Körpern auf und sie vertiefen den Kuss solange, bis sie sich keuchend trennen mussten, um zu Atem zu gelangen. Nachdem wieder Sauerstoff in seinen Lungen gelangt war, begann Toga damit ihren Hals zu küssen und streifte dabei die Narbe.

Ein Blitz durchzog seinen Körper, ebenso wie ihren und sie stöhnte laut auf. Die Schläge ihrer Herzen glichen sich an, das Blut in ihren Adern rauschte und das pochen ihrer Körper ließ sie erzittern.

/Endlich ist sie wieder mein/

Austausch der Leidenschaft

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wie es weiter geht

Kapitel 14 Wie es weiter geht
 


 

Izayoi erwachte langsam aus ihrem Schlaf. Kurz zuckte sie zusammen, denn ihr Handgelenk pochte schmerzhaft. Als sie ihren Körper kurz bewegte, spürte sie die Kälte und einen stechenden kurzen Schmerz in ihrem Unterleib. Röte stieg ihr in die Wangen, als sie sich an die Berührungen des Mannes dachte, den sie sich hingegeben hatte. Gedankenversunken durch die Bilder, wie er sie ansah, als er sie berührte und komplett erfüllte, strich sie sich mir den Fingern der gesunden Hand über die Lippen. Wie oft hatten sie sich geküsst? Heiß und innig, dann wieder sanft und zart. Zum Schluss schrie sie förmlich seinen Namen, weil er sie so vollkommen überreizte und verrückt machte.
 

Doch das unglaublich starke pochen in ihrer Hand, ließ sie die kleine Erinnerung verlieren. Sie sah auf diese und bemerkte das sie sich leicht verfärbt hatte. Seufzend schob sie sich zur Bettkante und sah sich um. °Wo Toga wohl ist?°, dachte sie und begab sich auf ihre Füße. Sie zog die dünne Decke einfach um sich und lief mit dieser durch das Haus. „Toga?“, rief sie einmal kurz, doch vernahm sie keine Antwort. Hatte er sie etwa allein gelassen? Sicher war er arbeiten gegangen.
 

Etwas traurig war sie schon, dass er nach diesem, für sie wichtigen Ereignis, nicht da war. Außerdem war sie noch ganz verwirrt, durch die ganzen Geschehnisse davor. Ihr Vater wollte das sie Takemaru heiratete, hatte es schon so gut wie fest gemacht, das es passieren soll. Davor der Überfall und der harte Schlag gegen ihr Gesicht, welcher ebenfalls durch ihren Vater vollführt worden war. Tiefe Traurigkeit zog sich durch Izayois Körper und sie ging leise ins Bad. Dort machte sie sich frisch und fand eines von Togas Shirts, welches ordentlich zusammengelegt dort lag. Ebenso eine Shorts. Ob er sie für Izayoi zurechtgelegt hatte? Zaghaft nahm die junge Frau das weiche Shirt und roch kurz daran. Es war frisch gewaschen und doch haftete sein maskuliner Geruch daran. Sofort spürte sie die Sehnsucht nach ihm. Izayoi zog die Kleidung an und brachte die Decke zurück ins Schlafzimmer, um dann in die Küche zu tapsen.
 

Ein Blick auf die große Silbrige Uhr sagte ihr, das es bereits 11 Uhr war. Sie hatte fast den ganzen Morgen verschlafen. Ein Zettel, welcher unter einer Wasserflasche und einem Glas eingesperrt war, bekam ihre Aufmerksamkeit. Sie trat näher daran, nahm den Zettel unter der Flasche, dem Glas und einem Filmstreifen, in denen sich Tabletten befangen, hervor.
 


 

Guten Morgen Izayoi
 

Ich hoffe du hast noch etwas geschlafen. Ich bin auf der Arbeit und werden gegen 13 Uhr versuchen, wieder hier bei dir zu sein. Ich würde gerne mit dir zu Mittag essen und darüber reden, wie es nun weiter geht.
 

Ich habe die letzte Nacht mit dir sehr genossen und kann nicht erwarten dich wieder zu sehen
 

Dein Toga
 

Ps. Nimm dir ruhig was du brauchst, vor allem die Schmerztabletten und Bade, das wird dir guttun.
 


 

Kurz drückte Izayoi den Zettel an sich. Er hatte sie also nicht einfach benutzt und war ohne an sie zu denken zur Arbeit gefahren. Erleichtert nahm sie die Flasche Wasser, schenkte sich ein und stieß eine der Tabletten aus dem Film. Zusammen nahm sie sie ein und genoss das kühle Wasser in ihrem Hals. Ihr Magen knurrte leise und sie sah zum Kühlschrank. Als sie ihn öffnete war sie leicht geschockt. Es stand nur eine Flasche Rum, eine Flasche Wasser und ein Päckchen Butter darin. Sonst nichts. „Was isst er denn bloß?“, fragte sie sich und öffnete daraufhin einige Schränke. Nachdem sie alles Geschirr, welches er besaß gefunden hatte, fand sie einen Schrank der über und über voll mit Fertignudeln war. °Also das isst er!?°, stellte sie entsetzt fest, nahm aber eine der großen Schüsseln heraus und kochte sich Wasser auf. Besser wie nichts, wie sie fand.
 

Nachdem sie gegessen hatte, ging sie ins Bad und nahm seinen Ratschlag an. Seufzend sank sie ins warme Wasser und spürte wieder eine ihrer Körperstellen die heute Nacht zum ersten Mal Verwendung gefunden hatte. Die Lippen schürzend lehnte sie sich zurück. °Wie soll es nun weiter gehen?°, fragte sie sich und schloss die Augen. Leise tropfte der Wasserhahn die letzten Wasseransammlungen davon und irgendwie entspannte das Izayoi.
 

°Ob ich einfach so bei ihm bleiben kann? Red keinen Quatsch Izayoi! Du liebst ihn und so wie es aussieht liebt er auch dich, zumindest empfindet er etwas, aber du hast noch das Teehaus und andere Verpflichtungen. Du kannst nicht einfach vor deinem Vater davonlaufen°, Plapperte ihre Vernunft auf sie ein. Sie müsste ihrem Vater klipp und klar sagen das sie nicht Takemarus Frau werden würde. Unter gar keinen Umständen!
 


 

~
 


 

Toga war mit der Einweisung fertig und arbeitete an seinen Unterlagen, als ein Klopfen ihn aus den Gedanken riss. „Ja bitte“, bat er die Person herein und erblickte die bronzenen Augen seines neuesten Mitarbeiters. Dieser sah ihn kurz skeptisch an und legte dann die fertigen Unterlagen auf Togas Schreibtisch ab. „Diese hier sind alle fertig, Herr Taisho", sagte der junge Mann und musterte weiter seinen Vorgesetzten. Er nahm den Geruch des Geschlechtsverkehres, an ihm war und wusste ebenso, von wem der andere Geruch stammte. Sie war also bei ihm und er konnte sich sicher sein, das es ihr gut dort ging. Trotzdem sorgte sich Shiju, seit er in der Nacht das Youki gesprüht hatte. Als er jedoch die Verfolgung aufgenommen hatte, war weder Izayoi noch Toga in der Nähe gewesen.
 

Doch er hatte die Gerüche frisch vorgefunden und war somit nach Hause zurückgekehrt. Er war sich sicher, dass sie bei ihm war, was sich ja nun bestätigt hatte, weswegen er die Verfolgung ausschloss. Shiju dagegen war aufgebracht und rügte ihn. Sie verstand seine Gedanken dabei und lenkte ein mit der Bedingung das Nousagi in Erfahren bringen sollte, warum sie bei ihm war. Es musste etwas vorgefallen sein.
 

Nousagi beobachtete Toga wie er die Unterlagen überflog und sie dann unterschrieb. „Sonst noch etwas?“, fragte er zum Schluss und Nousagi schluckte den Kloß im Hals herunter. „Ich wollte nur fragen, wie lange sie heute im Hause sind“, fragte er und Toga sah auf die Uhr und erschrak kurz, was nur durch das Kurze weiten seiner Augen, sichtbar wurde. „Ich habe heute Nachmittag noch einen wichtigen Termin, weswegen ich mich in der nächsten halben Stunde auf den Weg machen werde. Brauchen sie etwas bestimmtes von mir?“, erklärte Toga und Nousagi schüttelte leicht seinen Kopf. „Nein, alles in Ordnung. Ich wollte es nur wissen", sprach er und begab sich dann zur Tür um hinaus zu schlüpfen. In seinem Büro angekommen rief er Shiju an.
 

„Na endlich! Warst du bei ihm? Ist sie bei ihm? Na los sag schon Usa!“, quengelt sie ungeduldig in den Hörer. Nousagi rollte kurz seine Augen und begann dann zu sprechen. „Sie ist bei ihm und so wie er riecht, hatten sie ihren Spaß zusammen.“ Totenstille folgte am Telefon und Nousagi konnte nur erahnen, das sie noch dran war, weil sie ruhig atmete. „Du meinst sie haben?“, stotterte Shiju dann und Nousagi strich sich mit der Hand über die Augen. „Muss ich dir das etwa erklären, Shiju?!“, fragte er empört. „Nein. Schon gut ich habe es verstanden. Was meinst du, wie es nun weiter geht? Was kann da nur vorgefallen sein? Sicher hat es mit dem Treffen zu tun, zu dem sie ihrem Vater begleiten sollte“, grübelte Shiju laut. Seufzend sprach wieder Nousagi: „Ich werde nun weiter machen. Vielleicht erreichst du sie ja heute Nachmittag und sie erzählt dir alles.“
 


 

~
 


 

Toga lief zu seinem Wagen. Schwang seine Aktentasche auf den Beifahrersitz und fuhr los. Nach zwanzig Minuten war er an seinem Haus angekommen und parkte im knirschenden kies. Er betrat das Haus und horchte auf. Alles war ruhig und so sorgte er sich sofort. Ob sie gegangen war?
 

Seine Beine trugen ihn durch jedes Zimmer in dem sie sein konnte und seine Augen erforschten es immer eindringlich. Sie war nirgends zu finden, als er am Bad im ersten Stock ankam. °Vielleicht badete sie ja noch?° Vorsichtig klopfte er und bekam endlich ihre Stimme zu hören. „Toga?“, fragte sie und hoffte, das er es war. Lächelnd und beruhigt nahm er die Klinke in die Hand. „Ja ich bin es. Darf ich reinkommen?“, fragte er und wartete geduldig, bis sie einige Sekunden später geantwortet hatte. Als er die Tür öffnete, erblickte er sie in seinen Shorts und seinem Shirt dort stehen. Ihre langen Beine stachen ihm sofort in die Augen. Ebenfalls das lange nasse Haar, das sie versuchte etwas von sich weg zu halten, da es noch tropfte.
 

°Süß°, dachte er und ging auf sie zu. Wie selbstverständlich nahm er ihr Kinn in die Hand und hob es leicht an. Liebevoll küsste er sie auf die Lippen, um sie zu begrüßen. „Wie geht es dir?“, fragte er und drängte sie zum Spiegelschrank. Izayoi kaute auf ihre Unterlippe und hätte am liebsten noch einen Kuss bekommen, doch Toga nahm einen Fön aus seinem Schrank. Er stöpselte diesen ein und begann damit, ihr Haar zu Föhnen. °Wie ein kleines Kind.° Izayoi lief beschämt rot an und versuchte Toga den Fön abzunehmen. „Ich wollte nicht herumwühlen und bin gerade erst aus der Wanne gestiegen", versuchte sie ihr nasses Haar zu erklären. Toga schmunzelte und hob den Fön außerhalb ihrer Reichweite. Kurz föhnte er ihr ins Gesicht und sie wendete den Blick ab. Izayoi ergriff darauf hin sein Hemd und zog ihn näher, um sich zu schützen. Erstaunt sah er zu ihr hinab und lächelte. Geschlagen gab er ihr den Fön. „Mach dein Haar trocken und dann gehen wir etwas essen", verkündete er und verließ daraufhin das Bad.
 

Grinsend ging er in die Küche und machte sich einen Kaffee. Er konnte nur noch an sie denken und das Bild ihrer nackten Beine hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt. °Oh kami, wie kann man jemanden nur so sehr lieben und so viel Sehnsucht nach ihm haben, obwohl er in der Nähe ist?°
 

Als er einen Schluck Kaffee nahm, kam Izayoi hinein. Schüchtern sah sie zu ihm auf und hielt den weißen Stoff ihres Kleides in der Hand. „Ich zieh mich noch schnell um, dann bin ich fertig“, verkündete sie und drehte sich um. Schnell umfasste Toga ihre schmale Taille und vergrub seine Nase in ihrem nun trockenen Haar. Erstaunt über seine Nähe blieb Izayoi ruhig stehen und legte eine Hand auf die seinen. „Beeil dich", hauchte er in ihr Ohr und ließ dann von ihr ab.
 

Schnell verschwand sie im Schlafzimmer und versuchte ihr schnell schlagendes Herz zu beruhigen. Eilig zog sie sich um und war froh, das die Shorts nicht heraus schauten. Sie müsste sich neue Kleidung besorgen. Entweder kaufen oder nach Hause gehen.
 

Nach Hause. Vater suchte sicher schon nach ihr. Wieder legte sich eine gewisse schwere, über ihr Herz und sie ging traurig die Treppe hinunter. An der Schwelle erblickte sie Toga der sie anlächelte. „Können wir?“, fragte er und nahm ihre Hand. Izayoi lächelte klamm und folgte ihm zum Auto.
 

Als Toga sich in den Verkehr eingefädelt hatte, sah er kurz zu Izayoi. Sie war ruhig. Sehr ruhig. „Alles in Ordnung Izayoi?“, fragte er und sie sah zu dem fahrenden Mann, dessen Blick wieder auf die Straße gerichtet war. „Ich denke nur etwas darüber nach, was mein Vater wohl von mir denkt", antwortete sie ehrlich und Toga verstand was sie meinte. Auch sein Vater war ein strenger Mann, doch Gewalt hatte er ihm nie angetan. Toga nahm Izayois Hand und legte sie auf die Schaltung so konnte er fahren und ihre Hand halten. „Es ist sicherlich nicht deine Schuld. Sag mir nur, was eigentlich passiert ist", bat Toga vorsichtig.
 

Izayoi holte Luft und ihre Lippen begannen leicht zu beben. „Vater hat mich einem seiner Mitarbeitern versprochen“, purzelte es aus ihr heraus und sie senkte ihren Blick. Knirschend rieben Togas Zähne aufeinander. Die neue Stimme knurrte laut in seinem Kopf. Sie war also indirekt verlobt. Gegen ihren Willen, so wusste er. „Willst du das?“, fragte er trotzdem noch einmal nach und Izayoi lehnte sich zu ihm, drückte leicht seine Hand und versuchte ihn ihre Zuneigung zu zeigen. „Nein ich will nur..“, sagte sie schnell und stoppte dann. Überrascht sah Toga zu ihr. „Was willst du?“, fragte er ruhig nach und Izayoi ließ sich in den Sitz zurückfallen. Rot schimmerten ihre Wangen und sie spürte das Toga ihre Hand mit seinem Daumen streichelte. „Ich will dich“, hauchte sie die Antwort die Toga so glücklich machte.
 

Glücklich und froh seufzte er aus und führte ihre Hand an seine Lippen. Er musste wieder aus den Verkehr achten und küsste liebevoll ihren Handrücken. „Ich will dich auch Izayoi“, antwortete er. Izayois Herz hüpfte vor Freude und sie war froh, ihn zu haben. „Willst du einige Tage bei mir bleiben? Du solltest deinem Vater allerdings Bescheid geben", schlug Toga vor. Izayoi blickte zu seinen goldenen Augen. °Ich darf bei ihm bleiben?°, fragte sie sich in Gedanken und war glücklich das es wollte. Denn sie hätte sich niemals getraut, ihn einfach zu fragen. „Das wäre schön. Ich müsste mir sowieso etwas Kleidung von zuhause holen", sagte sie und zupfte an ihrem Rock. Toga erblickte kurz ein Stück seiner Shorts und räusperte sich, nur um schnell auf die Straße zu sehen. Sie waren ohnehin auf dem Parkplatz und so fuhr er in die geeignete Parklücke.
 

„Wir können dir hier sicher sich etwas besorgen. Aber Ruf schnell deinen Vater an", bat Toga wieder und Izayoi wusste, das sie es tun musste. Toga hatte Recht damit, sie so zu drängen. Er gab ihr sein Smartphone und nahm ihre geschundene Hand vorsichtig in seine. Er würde sie nicht alleine telefonieren lassen.
 

Izayoi wählte die Nummer ihres Vaters und nach kurzem klingeln ging er dran. „Hallo Vater", sprach sie leise, denn sie hatte Angst vor seiner Reaktion. „Wo bist du Izayoi?", fragte er sofort und sie antwortete schlicht: „Ich bin bei einem Freund." Schnaubend ließ ihr Vater die Luft aus seinen Lungen, versuche sich zurück zu halten und nicht zu sehr zu schimpfen. „Ich hätte gerne, das du heute Abend wieder nach Hause kommst. Es sieht nicht gut aus, wenn du dich mit fremden Männern umhertreibst", bat er und Izayois Blick erstarrte. Er hatte seine Meinung also nicht geändert. Tief in ihrem Inneren, hatte sie das so sehr gehofft. „Vater, ich werde Takemaru nicht heiraten", sprach sie ruhig und ernst. Doch das Leerzeichen war alles was sie dann noch hörte. Er hatte einfach aufgelegt. Fragend sah Toga zu Izayoi, welche das Smartphone wieder an ihn zurückgab.
 

„Was hat er gesagt?“, fragte Toga und Izayoi sah weiterhin zu Boden. „Ist es wirklich in Ordnung, das ich bei dir bleibe?“, fragte sie dann leise und Toga verstand. „Aber natürlich"

Einkauf und Gefühle

Kapitel 15 Einkauf und Gefühle
 


 

Toga führte Izayoi in ein Restaurant, welches verschiedene Speisen anbot. Da er am Morgen nicht viel gegessen hatte, knurrte sein Magen. Schnell bestellten sie etwas und er sah zu der Frau, die ihm gegenüber saß. Ihre Augen waren Traurig auf den Tisch gerichtet. Schnell überbrückte er die Distanz zu ihrer Hand, die auf der Tischplatte lag. Er hatte diese kurz gemustert und bemerkte, das sie sich unter dem Gips stark verfärbt hatte. Er lahm sie vorsichtig und hoffte auf ihren Blick, den sie ihm natürlich gleich gab. Kurz lächelte er, um sie etwas aufzumuntern. “Lass ein paar Tage verstreichen und rede dann noch einmal mit ihm”, bat er und sie nickte stumm.
 

Seufzend hielt er ihre Hand. “Hast du noch schmerzen?”, fragte er dann und sie hob wieder den Blick. “Nein es geht”, erwiderte sie und spürte sehr wohl das Pochen in ihrem Handgelenk. Aber sie hieß den Schmerz willkommen, denn sie fühlte sich furchtbar. So hatte sie sich das wirklich nicht vorgestellt. Sie war endlich mit diesem Prachtkerl von Mann zusammen, ihr Traum hatte seine Wirkung gehabt und nun war sie unglücklich, weil ihr Vater sie verachtete. Das hatte Toga nicht verdient, das sie so ein Trauerkloß war und ihn mit runterzog.
 

Das essen wurde gereicht und somit lösten sich ihre Hände voneinander. Toga lief das Wasser im Mund zusammen, doch richtig freuen konnte er sich nicht, denn Izayoi begann sogleich in ihrem Essen herumzustochern. °Irgendwie muss ich sie doch aufmuntern können°, dachte er und begann zu essen. Doch unerwartet sprach Izayoi ihn an. “Wir sollten noch einkaufen gehen”
 

Erstaunt zog Toga die Augenbrauen in die Höhe. “Einkaufen?” Izayoi machte ebenso große Augen. Sie hatte beschlossen die Gedanken an ihren Vater, in den Hintergrund zu schieben und das hier mit Toga einfach etwas zu genießen. “Du weißt schon das dein Kühlschrank mehr Deko ist, als seiner Funktion nachzuugehen oder?” Erstaunt zog Toga die Augenbrauen noch ein stück höher und blinzelte leicht. Sie hatte wirklich recht. Er lagerte da eigentlich nur seine Getränke drin. Er konnte kaum kochen und somit waren Fertiggerichte seine Nahrung. Aber nun, mit einer Dame im Haus, musste er wohl etwas anders auffahren. Tsukyomi war nie die große Köchin gewesen und somit war sein lebenstil damals, genauso wie heute.
 

“In Ordnung. Aber du weißt, das ich nicht gut kochen kann”, bemerkte er und aß einen Bissen seines Steaks. Izayoi sah ihn an und lächelte sogar kurz. “Das ist kein Problem. Ich werde das für die nächste Zeit gerne übernehmen”, bot sie an und er lächelte freudig. “Gerne!”
 


 

Somit war es besprochen und nachdem sie gegessen hatten, zahlte er trotz ihres Protestes. Wie hätte sie auch selbst zahlen wollen, hatte sie nicht mal ihren Geldbeutel mitgenommen. Somit gingen sie in das große Einkaufszentrum. “Bevor wir Lebensmittel einkaufen, sollten wir dir etwas Kleidung besorgen”, schlug er vor und Izayoi schüttelte schnell den Kopf. “Nein, wir müssen einfach kurz zu mir und ich hole etwas. Vater ist sicherlich in der Firma”, bat sie, doch Toga blieb eisern, nahm ihre kleine Hand in seine und dirigierte sie in ein Bekleidungsgeschäft. “Such dir aus was du brauchst und mach dir keine Gedanken”, befahl er etwas streng und Izayois Herz schlug schneller. Sein rauer Ton und seine starke Ausstrahlung ließen ihre Wangen rot werden.
 

Breitgeschlagen sah sie sich um und bemerkte gar nicht, wie auch Toga sich etwas umsah. Sie war eine wunderschöne Frau und sie hatte eine perfekte Figur und so wollte er etwas finden, was ihr vielleicht auch gefallen könnte. Sie trug noch immer das weiße, enganliegende Sommerkleid mit dem Rock der ihr bis zu den Knien ging. Genaugenommen wollte er sie immer so sehen. Ihre langen Beine hatten es ihm angetan.
 

Er fand ein Sommerkleid in zartem Rosa mit einigen weißen Streublumen darauf. Es gefiel ihm wirklich gut und er schätze ihre Größe ab und nahm diese an sich. Er ließ seinen Blick schweifen und entdeckte die kleine Frau an einem Drehständer, an dem eine Menge Shirts hingen. Lächelnd ging er zu ihr und hielt das Kleid zu ihr. “Was meinst du dazu?”, fragte er und sie sah mit großen Augen zu dem Kleid. Es gefiel ihr sehr gut und sie sah auf das Schild, welches in ihrer Richtung preis gab, was es kostete und welche Größe es hatte. Die Größe passte, allerdings nicht der Preis. “Toga das ist viel zu Teuer”, murmelte sie und sah beschämt zu ihm auf. Blinzend sah er zum Schild und begann zu lachen. “Alles gut Izayoi, es ist schon in Ordnung”, meinte er und legte es sich über dem Arm. Somit war es, so gut wie gekauft und die schwarzhaarige konnte sich vor Scham nicht mehr abwenden. Liebevoll zog er sie zu sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. “Mach dir nicht so viele Gedanken und Genieß es” bat er und entließ sie wieder.
 

Izayois Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie liebte diesen Mann wirklich schon so sehr, das sie es kaum glauben konnte. Doch was war mit ihm? Er führte sie hier aus und kaufte ihr die Sachen die ihr gefielen, doch aus welchem Grund? War es liebe oder tat er es aus Nächstenliebe, weil sie ärger mit ihrem Vater hatte? Oder womöglich aus ganz anderen gründen?
 

In Gedanken sah sie sich weiter um und zuckte zusammen, als der schmerz in ihrer Hand unerträglich wurde. Sie versuchte sich etwas zu beeilen und ging dann auf Toga zu, welcher sich in der Wäscheabteilung befand. Wären die schmerzen nicht so groß, würde sie im Erdboden versinken, denn er schaute sich die verschiedenen Sets aus edlen Materialien an. °Er sucht doch wohl nicht für mich etwas aus?°, dachte sie und kam hochrot bei ihm an. Seine goldenen Augen trafen auf ihre braunen und ihm fiel sofort auf, das sie etwas quälte. Sie hielt sich das Handgelenk und er ergriff es vorsichtig und nahm ihr im gleichen Zug die Kleidung ab, die sie sich herausgesucht hatte. “Hast du schmerzen?”, fragte er und sie nickte klamm. Sofort zog er sie zur Kasse und bezahlte die Kleidung. Danach gingen sie hinaus und er befahl ihr auf einer Bank Platz zu nehmen und zu warten.
 

Nachdem er in der Apotheke einige Schmerztabletten geholt hatte, ging er zu ihr zurück. “Hier nimm welche”, bat er und reichte ihr eine kleine Flasche Wasser, zusammen mit den Tabletten. Sie nahm sie und er setze sich neben sie. “Wir sollten kurz warten, bis sie wirken”, beschloss er und nahm vorsichtig ihre Hand. “Vielleicht solltest du auch noch mal zu einem Arzt. Nicht das irgendwelche Schäden bleiben”, sinnierte er und Izayoi sah zu ihm. Er schien sich wirklich zu sorgen.
 

“Toga warum tust du das alles für mich?”, fragte sie und er sah in ihre Augen. °Warum?° Dachte er über ihre Frage nach und fühlte indirekt in sich hinein. Er hatte Gefühle für sie. Starke Gefühle, das musste er zugeben. Ob diese von seinen Visionen ausgelöst waren, zweifelte er nicht an, doch er war auch so an ihr interessiert. Sie war eine wunderschöne und talentierte Frau. Es kam ihm einfach vor, als wenn er sie schon ewig kennen würde. Vertraut eben. /Ein Teil von uns/ sprach die Stimme in seinem Kopf und er sah kurz auf die Narbe an ihrer Schulter, die durch den Träger des Kleides fast komplett verdeckt wurde. /Unser Zeichen/ raunte es wieder und er wusste nicht recht was die Stimme damit meinte.
 

Erwartend sah sie ihn an, als er seinen Mund langsam öffnete. “Ich denke, das ich dich sehr mag Izayoi”, antwortete Toga ehrlich und sah ihr tief in die Augen. Ihr Herz machte einen Sprung und ihr schossen Bilder von ihm durch den Kopf, in denen er ihr sagte wie sehr er sie Liebte.
 

“Ich liebe Dich Izayoi”
 

“Und ich liebe dich Toga”
 

Auch ihm kamen diese Visionen in den Sinn, weswegen er sich ihr näherte und ihre Lippen sanft mit seinen berührte. “Ich hoffe du empfindest ähnlich”, raunte er auf ihre Lippen und sie gab ihm als Antwort einen weiteren Kuss. Ja sie empfand ähnlich. Sie liebte ihn.
 


 

Nachdem sie sich gelöst hatten und Toga noch einmal fragte, wie es der Hand ging und ob sie damit zum Arzt wollte, sie allerdings verneinte und bat weiter zu gehen, gingen sie die Einkaufspassage entlang. Toga trug die Tasche und blieb an einem Geschäft für Wäsche stehen. “Du brauchst auch hier sicher etwas. Such dir aus, was du willst und wir treffen uns im Einkaufsladen”, sagte er und reichte ihr seine Kreditkarte. Ehrfurchtsvoll und wieder voller Scham, nahm sie sie an. Sie wusste das protestieren nichts brachte und somit gab sie sich geschlagen. Kurz küssten sie sich zum Abschied und Izayoi ging in den Laden.
 

Er hatte ja recht, das sie auch diese Wäsche benötigte, denn sie konnte nicht ewig in seinen Shorts herumlaufen, die ohnehin etwas zu groß an einer Stelle war. Wenn sie nur an seine Intimzone dachte, wurde ihr ganz heiß. Weswegen sie sich schnell umsah und sich für zwei Sets und einige Höschen entschied, sie bezahlte und den Laden verließ. Verkrampft hielt sie die Tüte fest und dachte an den Inhalt. Sie hatte sich tatsächlich Gedanken gemacht, was ihm gefallen würde und da sie ihn zuvor an schwarzer Spitze hat stehen sehen, als sie in dem anderen Laden waren, war ein solches Set aus Bh und Höschen, nun in dieser Tüte und brannte schier durch das Plastik. Zumindest kam es ihr so vor.
 

Auf der Suche nach Toga blickte sie durch die Gänge und fand ihn bald mit einem Einkaufswagen bewaffnet vor. “Da bist du ja”, sagte er froh und lächelte freudig. Izayoi erwiderte das Lächeln und legte die Tüte in den Wagen, in der auch die andere ihren Platz gefunden hatte. Allerdings sonst noch nicht ein Lebensmittel. “Hast du was Schönes gefunden?”, fragte Toga unverblümt und Izayoi schoss die röte ins Gesicht. Schnell nickte sie und zeigte dann auf den Wagen. “Du allerdings noch nichts oder?”, fragte sie, um das Thema von der Unterwäsche abzulenken.
 

Grinsend und am Kopf Kratzend, lehnte sich Toga etwas zurück. “Nein nicht wirklich. Ich weiß schließlich nicht, was du magst”, gab er zu und verschwieg, das er sich mit diesen ganzen Lebensmitteln überhaupt nicht auskannte. Er brauchte nur die Nudelsuppen-Abteilung und die kannte er in- und auswendig. Doch das verschwieg er einfach mal und hoffte, das sie nun die Führung übernahm, was Izayoi auch tat. Sie gingen noch einmal zum Anfang des Ladens und lud allerhand Obst und Gemüse in den Wagen. Erstaunt wie schnell sie alles zusammensuchte und wie sie ihm nebenbei erklärte, was sie ihnen daraus zubereiten könnte, sah er ihr zu. Am Ende des Ladens, war der Wagen vollgepackt und es war für seine Verhältnisse ein Jahresvorrat an frischen Lebensmitteln.
 

Freudig legte Izayoi die Sachen auf das Band und er half ihr dabei. “Ich freue mich schon, dich damit zu verwöhnen”, sagte sie als er den Wagen zum Parkplatz schob. “Ich freue mich darauf”, erwiderte er und fing an die Tüten in den Kofferraum zu schaffen. Dabei rutschte ihm eine Tasche aus der Hand und diese entleerte sich etwas. Izayoi erschrak sofort und schob den Inhalt zurück in die rosafarbene Tüte, auf der eine weiße Schleife gedruckt war. Ihre Unterwäsche war hinausgefallen und sie hoffte er habe nichts davon gesehen. °Wie peinlich!°, dachte sie. Toga dagegen tat als wenn er nichts gesehen hätte, was er natürlich hatte und seine Triebe sendeten eindeutige Zeichen in seine Lenden. Er rang um Zurückhaltung und schob den Wagen zurück. Izayoi dagegen ließ sich auf den Sitz des Wagens sinken und versank fast vor Scham darin.
 

Zuhause angekommen gingen die beiden in verschiedene Richtungen. Toga bat sie ihre Kleidung in den Schrank zu räumen und Izayoi nahm diese bitte dankend an. Er sollte schließlich nicht noch mehr sehen. Ob er sich freuen würde, wenn sie diese Kleidung für ihn anlegte? Kurzerhand zog sie sich um und schlüpfte in die schwarze Spitze, die sich perfekt an ihren Körper schmiegte. Darüber trug sie das Kleid, welches er für sie gewählt hatte und ging hinunter in die Küche. Dort war Toga gerade fertig geworden, die Lebensmittel zu verstauen.
 

Als er sie erblickte wurde sein Mund augenblicklich staubtrocken. Sie sah perfekt aus. Ihr Haar hatte sie zu einem hohen Knoten gebunden und somit kam ihr schlanker Hals wunderbar zum Vorschein. Am liebsten hätte er sie sofort dort geküsst und wieder aus der Kleidung geschält, aber er wollte ihr etwas Ruhe gönnen. Schließlich war er ja kein Tier, welches sie einfach überfallen konnte, wann es ihm in den Kram passte. /Lass mir ruhig etwas Freilauf/, ertönte die Stimme und er schob sie in den Hintergrund.
 

“Du bist wunderschön”, sprach er und Izaoyi lächelte. “Danke.” Toga machte Kaffee und fischte die Packung mit Keksen hervor, die sie gekauft hatten. Izayoi sah ihm dabei zu und ging dann an den Schrank, um einen Teller herauszuholen. Ganz der Junggeselle, den er schon seit Jahren in sich trug, fragte er sich, was sie damit wollte. Als sie dann näher zu ihm trat, legte sie die Kekse auf den Teller. Kurz schnaufte er amüsiert und schlang einen Arm um sie. „Von dir kann ich wirklich noch etwas lernen", lobte er Izayoi und sie schaute verwirrt zu ihm auf.

Perfekt

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Innere Turbulenzen

Kapitel 17 Innere Turbulenzen
 


 

Die beiden Frauen begannen mit dem Großputz. Sie redeten dabei über alles Mögliche. Izayoi verschwieg ihrer Freundin allerdings, das sie und Toga weiter gegangen waren. Es war ihr aus irgendeinem Grund peinlich. Am frühen Nachmittag hörten die beiden Schritte auf der Veranda und sahen sofort nach, wer es war. Sie hatten immer noch etwas Unbehagen dabei, allein hier zu sein.
 

Shiju erblickte den Mann mit rotbraunem Haar und atmete im ersten Moment erleichtert aus. Auch sie kannte Takemaru, doch wollte sie nicht, dass er auf Izayoi traf. „Hey Takemaru-san. Was kann ich für dich tun?“, fragte sie freundlich, auch wenn sie ihn am liebsten aus dem Haus jagen wollte. Er passte nicht in ihren Plan. Takemaru kam näher und lächelte. „Ich wollte nur mal sehen, wie ihr vorankommt. Einer meiner Termine ist ausgefallen", erklärte er und stand nun vor Shiju. Diese verschränkte die Arme. „Wir kommen gut zurecht. Mit etwas Glück, können wir Morgen Nachmittag wieder öffnen", sagte sie und sah, wie er sich umsah. Er suchte sicherlich nach Izayoi.
 

„Ist izayoi hier?“, fragte er dann und sah in die blauen Augen, welche ihn forsch ansahen. „Ja sie ist hier. Was willst du denn von ihr?“, fragte Shiju und Takemaru sah über ihren Kopf hinweg, auf die Frau die gerade aus einem der Zimmer kam. „Shiju wer ist denn da gekommen?“, fragte sie nebenbei und trug einen großen Sack, in dem Müll drin war und blieb abrupt stehen, als sie den Mann erkannte. „Setsuna-san", hauchte sie und ließ den Sack auf den Boden sinken.
 

Lächelnd ging der Mann auf Izayoi zu und begrüßte sie mit einer kleinen Vorbeugung. „Schön dich wieder zu sehen. Wie geht es deiner Hand?“, fragte er und ergriff die eingegipste Hand als wenn nichts dabei wäre. Izayoi ließ ihn gewähren und beäugte den Mann vor sich. „Es geht schon wieder“, murmelte sie und entzog dann doch ihre Hand. Ihr Herz schlug stolpernd in ihrer Brust. Es behagte ihr nicht, von ihm berührt zu werden. Auch, weil sie an den Traum denken musste, in dem er über sie gebeugt war.
 

Kurz schüttelte sie die Gedanken aus ihrem Kopf und sah hoffend, das er gehen wollte, zu Takemaru. Doch dieser legte seine Aktentasche ab und nahm den Müllsack in die Hand. „Ich helfe euch ein wenig, bis ich zu meinem nächsten Termin kann", bot er an und Izayoi wollte eingreifen. „Nicht doch! Du hast sicher viel zu tun.“ Allerdings ließ Takemaru sich nicht mehr abbringen und blieb bis auch die Damen nach Hause gehen wollten. An der Tür verabschiedeten sie sich und Izayoi entkam einen weiteren Annährungsversuch.
 


 

Als Shiju und Izayoi endlich im Auto waren, seufzte die schwarzhaarige tief aus. „Was ein Ekel!", spuckte Shiju über Takemaru und startete den Motor. Izayoi sah auf ihren Schoß und schwieg bis Shiju wieder anfing zu reden. „Soll ich dich nach Hause oder zu Taisho-sama bringen?“
 

Izayoi hob den Blick. „Zu Toga bitte“ und Shiju fädelte sich in den Verkehr ein. Izayoi quälten die Gedanken, das ihr Vater nicht zum Teehaus gekommen war. Sie hatte gehofft, das er mit ihr reden wollte und sie somit ihren Streit beilegen und eine Lösung finden könnten. Sie würde niemals Takemarus Frau werden. Das einzige, was sich ihr Herz wünschte und endlich bekommen hatte, war Toga. Dass Profil seines Gesichtes, so wie sie es am Abend, beim Fernsehen des Öfteren beobachtet hatte, kam ihr ins Gedächtnis und sie musste unweigerlich lächeln. Shiju beobachtete diese Regung und lächelte ebenfalls. „Was lief schon alles zwischen dir und Taisho-sama?“, fragte sie mit einem nun immer breiter werdenden grinsen.
 

Izayoi zuckte zusammen und ihre Wangen nahmen die Farbe eines satten rots an. „I-ich weiß nicht worauf du hinaus willst", stotterte sie und Shiju begann zu kichern. „Dein Verhalten verrät dich Izayoi. Sag, habt ihr euch geküsst?“, fragte sie, wohl wissend, das sie sogar schon miteinander geschlafen hatten. Nousagis Nase hatte diese Vermutung bestätigt.
 

Verlegen rieb Izayoi ihre Finger. „ja das haben wir“, murmelte sie leise und Shiju grinste immer breiter, fast wie die Grinsekatze aus Alice im Wunderland. „Was das alles?“, fragte sie und entlockte Izayoi ein kleines quietschen. „Sei nicht so unverschämt neugierig!“
 


 

~
 


 

Toga dagegen war unruhig. Die Stimme nervte ihn seit gut zwei Stunden damit, Izayoi anzurufen. Eigentlich wollte es sogar zu ihr, doch das ging nicht. Er war in einer wichtigen Geschäftsbesprechung und lauschte den Worten seines Mandanten, über sein Projekt eines größeren Ärztehauses. Toga war sehr interessiert an dem Bauvorhaben und musste sich konzentrieren. °Sei endlich ruhig°, bat er zum gefühlt hundertsten Mal, doch die Stimme hörte nicht auf /Sie ist sicher in Gefahr. Ich spüre es./
 

Nachdem das Treffen endlich zuende war, rief er Izayoi auf seinem Handy an. Doch sie ging nicht dran. Sicher war sie noch ganz in die Arbeit vertieft. °Siehst du, sie arbeitet!° Knurrend wand sich die Stimme ins schweigen und Toga hatte endlich Ruhe, die neuen Papiere zu bearbeiten.
 

Als er am Abend nach Hause kam sah er, wie das Licht in seiner Küche brannte. Als er ins Haus trat hörte er laute Musik und roch einen angenehmen Duft. Sein Magen knurrte sofort und so ging er in die Küche, nachdem er seine Schuhe abgestreift hatte. Izayoi stand an seiner Küchenzeile und rührte in einem Topf. Da sie die Musik so laut hatte und mit dem Rücken zu ihm stand, bemerkte sie ihn gar nicht. Erst als er näherkam und sie langsam von hinten umarmte, „Was kochst du da schönes“, fragte und die junge Frau erschrocken aufzuckte. „Toga! Schleich dich bitte nicht so an", schimpfte sie kurz und drehte sich dann ins einen Armen, lehnte ihren Kopf an seine breite Brust und sog seinen Geruch ein. Sie hatte ihn vermisst.
 

Toga zog ihr Gesicht hoch und küsste sanft ihre Lippen. „Nun sag mir schon, was hier so gut riecht" säuselte er auf ihre Lippen, als sie sich einige Millimeter gelöst hatten. Izayoi bekam wieder ganz weiche Knie, doch sie lenkte sich mit der Antwort auf seine Frage ab. „Nichts Besonderes. Einfaches Hähnchencurry und Reis"
 

Knurrend quittierte sein Magen dieses Gericht und sie lösten sich voneinander. Schnell deckten sie den Tisch und begannen zu essen. Toga hatte schon ewig nicht mehr so gut gegessen, was aus seiner Küche gekocht wurde. „Das ist wirklich sehr gut“, lobte er und aß schnell weiter. Izayoi beobachtete ihn dabei und lächelte. Es freute sie, das sie so gut für ihn Sorgen konnte und ihm damit eine Freude machte.
 

„Danke. Wie war dein Tag?“ fragte sie und trank einen Schluck Weißwein. Toga sah auf und schluckte. „Ach nichts außergewöhnliches. Ich habe einen großen Auftrag an Land gezogen“, erklärte er und nahm sein Weinglas. „Und bei dir?“, folgte die Gegenfrage und Izayoi sah in sein schimmerndes Gold. Sollte sie ihm von Takemarus Besuch erzählen? Sie entschied sich dagegen. „Wir kommen gut voran.“
 


 

~
 


 

So verging die Woche. Izayoi und Shiju konnten das Teehaus wieder erleben und hatten sogar einiges zu tun. Die ungewollte Werbung, die durch den Überfall kam, sorgte für allerhand Kundschaft und so war bei der Freitäglichen Aufführung der ganze Saal gefüllt. Leider kam auch ein gewisser Kunde immer wieder. Takemaru war nun jeden Tag da und ließ sich den Tee servieren. Ab und zu kam er mit Klienten, doch auch ohne sie. Izayoi behagte das gar nicht und Shiju schimpfte immer, wenn er über die Schwelle trat.
 

Als die Frauen sich am Abend umzogen, wartete er sogar auf Izayoi. Dabei hatte sie sich mit Toga verabredet und wollte zusammen mit ihm, nach Hause fahren. Sie kochte nun jeden Abend für sie beide und Toga gefiel das überaus. Zum Dank belohnte er sie, mit sehr viel Leidenschaft, die sie nur zu gerne mit ihm teilte. Am vorigen Abend waren sie gemeinsam Baden gewesen. Hatten über alles Mögliche geredet und waren am Ende noch im Wasser, übereinander hergefallen. Er war unersättlich und katapultierte sie in immer höhere Sphären.
 

„Soll ich dich wieder fahren? So könntest du Takemaru abwimmeln", fragte Shiju und zog sich ihr Top über den Bauch. Izayoi schloss ihre hellblaue Bluse. „Toga wollte mich abholen.“ Shiju nickte und gemeinsam verließen sie den Raum und gingen zum Eingang. Shiju sah wie Nousagi eintrat und sie freudig anlächelte. Kurz küssten sie sich und sie fragte, wie sein Tag war. Nousagi war glücklich über seine neue Arbeit und konnte so ein Auge auf Toga werfen. Er hatte diese Woche bemerkt wie das Youki in ihm stark rebellierte. Natürlich hatte er von Shiju erfahren das Takemaru jeden Tag hier war und so hätte er eine Erklärung dafür. Takemaru musterte den schwarzhaarigen Mann immer, wenn er ihn sah. Er schien irgendein Unbehagen gegen Nousagi zu hegen und somit misstraute er ihm.
 

„Kann ich kurz mit dir reden", bat Takemaru die junge schwarzhaarige Frau. Izayoi sah ihn an und nickte. „Unter vier Augen, meine ich", bat er noch einmal und Izayoi sah zu Shiju. Diese wusste nicht genau was sie sagen sollte und so schob sie die Tür auf und ging mit Nousagi nach draußen. Allerdings nur vor die Tür, damit sie gleich eingreifen könnte, würden sie ein komisches Gefühl bekommen.
 

„Izayoi willst du nicht endlich nach Hause zu deinem Vater gehen?“, fragte der junge Mann. Izayoi schüttelte den Kopf. „Nein. Ich bin glücklich da, wo ich zurzeit bin", erwiderte sie, mit einem festen Blick. Takemaru zog die Augenbrauen hoch. „Wo bist du denn? Ich dachte du wärst bei Shijukara"
 

Stockend hielt Izayoi die Luft an. Er hatte sie in eine Falle tappen lassen und nun musste sie erklären, wo sie die Nächte gewesen war, nachdem sie von zuhause abgehauen war. „Ich schlafe bei einem Freund“, war ihre schlichte Antwort. Doch in Takemaru brodelte es, seit er diese Tatsache aufgedeckt hatte. Er ergriff Izayois Hand, drängte sie an die nächste Wand und hielt sie dort fest. Angst durchzog den Körper der kleinen Frau und sie versuchte sich hinaus zu winden. „Lass mich los Setsuna-san", bat sie leise, denn sie wollte nicht das Shiju etwas mitbekam. Zu peinlich wäre dieses Bild. Außerdem schätzte sie Takemaru nicht als gewalttätig ein auch, wenn er es gerade bewies. Er konnte sich anders.
 


 

~
 


 

Toga fuhr die Straße entlang und parkte vor dem Teehaus. Lächelnd erblickte er Shiju und Nousagi, die vor dem Gebäude zu warten schienen. „Guten Abend ihr zwei. Ist Izayoi noch drinnen?“, fragte er zur Begrüßung und die beiden klärten ihn auf, dass sie noch mit jemandem redete. Toga sah verwirrt zur Tür. Mit wem redete sie denn nach Feierabend? Das Teehaus hatte seit gut einer Stunde geschlossen. War etwa ihr Vater endlich aufgetaucht? Etwas nervös bat er Shiju und Nousagi schon mal zu gehen. Schließlich war er ja nun da. Sie taten es zwar missbilligend, doch verabschiedeten sich gleich.
 

/Du musst ihr helfen/, bat die Stimme wieder einmal, doch diesmal gereizter und fordernder wie zuvor. Die ganze Woche lang hatte er versucht sie zu ignorieren, denn Izayoi bestätigte ihm jeden Abend das nichts Außergewöhnliches passiert war. Er wollte ihr da einfach vertrauen und nicht auf diese Geisteskrankheit, die sich in seinem Kopf eingenistet hatte, zu hören. Doch nun drängte die Stimme immer wieder gegen seine innere Barriere. °Na von mir aus! Wenn du dann endlich Ruhe gibst!°, dachte er ergeben und hob die Hand zur Tür. /Niemals/, sprach die Stimme und so zog Toga die Tür auf.
 

Seine Augen weiteten sich, als er sah was dort geschah. Izayoi lehnte an der Wand und wurde von einem jungen Mann geküsst. Sie hielt ganz still und hatte ihre Augen geschlossen. In Toga entbrannte ein Feuer, doch anstatt auf das wilde Gekreische in seinem Inneren zu hören, drehte er sich um und ging zu seinem Wagen. Sein Herz schlug bis zum Hals und er spürte die Hitze in sich aufsteigen. /Geh zurück! Sie ist unser!/, befahl die Stimme grollend. Toga dagegen entschied sich, sich zu beruhigen. Hatten seine Augen ihm vielleicht einen Streich gespielt? Genauso wie diese Stimme in seinem Kopf, könnte das ein Zeichen für eine nahende Geisteskrankheit sein. Sein blick wanderte nach oben, als er hörte wie die Beifahrertür geöffnet wurde.
 

Izayoi setze sich hinein und war völlig außer Atem. Sie hatte Takemaru von sich gedrückt, nachdem sie bemerkte das stillhalten nichts brachte. Trat ihm unschön gegen seine Mitte und konnte sich befreien. Schmerz spiegelte sich und seinem Gesicht, als sie ihn hinausschob, das Teehaus abschloss und ging. „Tu das nie wieder du Schwein!“, keifte sie ihn noch einmal an und lief zu dem schwarzen Auto, welches sie so gut kannte.
 

Toga beobachtete sie und ignorierte das starke brüllen in seinem Kopf. „Da bist du ja", hauchte er matt und startete dann den Wagen. Izayoi versuchte zu lächeln und legte ihre Hand auf sie seine. Er spürte ihre Wärme, doch er war sauer. Die Bilder des Mannes, der sie küsste und sie, wie sie ihre Augen dabei geschlossen hatte, brannte in seinem Kopf. Hatte sie es genossen? Was für ein Spiel wurde hier gespielt? Er musste es wissen und so fragte er sie. „Wie war dein Tag?“
 

Izayoi lächelte und schob den unangenehmen Geschmack im ihrem Mund hin und her. Sie Hatte ihn kurz gebissen, dabei allerdings auch ihre eigene Lippe getroffen. Leicht blutete es noch. „Es war nichts Besonderes los“, entließ sie die unschuldige Antwort, die Togas Wut hochkochen ließ. Doch er atmete durch und schluckte den drang, sie darauf anzusprechen hinunter. Warum log sie ihn nur an?
 

“Und bei dir?”, holten ihre sanften Worte ihn aus den Gedanken. Wie wenn er es nicht mit Absicht tat, schüttelte er ihre Hand ab und schaltete. Danach legte er sie auf seinem Bein ab. Er konnte ihre Berührung gerade nicht ertragen. /Sprich sie darauf an/, befahl die Stimme wieder. “Ich habe einen größeren Auftrag zugesprochen bekommen”, war die knappe Antwort, denn in seinem Kopf tobte es wie wild. /Du Feigling!/
 

“Das klingt doch gut. Ich freue mich für dich”, lächelte Izayoi und sah zu ihm. Seine Augen wanderten kurz zu ihr und sein Herz wurde immer schwerer. Warum vertraute sie ihm das nicht an?
 


 

Am Haus angekommen, ging Izayoi sofort in die Küche und bereitete das Abendessen vor. Toga dagegen ging ins Schlafzimmer und zog sich um. /Du musst sie fragen! Sie ist unser und keiner darf sie je berühren!/, versuchte die Stimme ihn umzustimmen. Mittlerweile wusste Toga selbst nicht mehr warum er es nicht tun wollte. Hatte er etwa Angst, dass sie ihn verlassen würde? Sein Herz schmerzte, wenn er nur daran dachte und die Stimme beruhigte ihn. /Das kann sie nicht. Sie ist mit uns verbunden./ Die Luft ausstoßend sah Toga in den Spiegel vor sich und erschrak. Sein Aussehen hatte sich wieder etwas geändert und die Narben in seinem Gesicht waren leicht blau unterlaufen. °Lass das!°, befahl Toga und die Mahle verschwanden. °Ich werde langsam verrückt! Ganz sicher!°, keuchte Toga und lehnte sich an den Spiegel, betrachtete sein gegenüber. °Ich muss es wissen.°
 

Er lief die Treppe hinunter und roch schon den verführerischen Duft, der aus der Küche zu ihm kam. Als er eintrat weiteten sich seine Augen, denn Izayoi hatte es im Raum dunkel gemacht. Alle Rollläden heruntergelassen und viele kleine Kerzen flackerten auf dem Esstisch. Sie hatte den Tisch gedeckt und sogar Blumen darauf verteilt. “Gefällt es dir?”, fragte Izayoi ihn und ging zu ihm, nahm seine Hände und führte ihn näher. “Ja. Womit habe ich das verdient?”, fragte er kurz und dachte an den Kuss. Tat sie das aus Schuldgefühlen?
 

“Ich wollte dir danken”, begann Izayoi und lehnte sich an seinen Körper, vergrub ihren Kopf an seiner Brust. “Dafür das du bei mir bist und mich bei dir sein lässt. Ich weiß, das es alles viel zu schnell ging, doch ich fühle mich sehr wohl bei dir”
 

Toga lauschte ihren Worten und sah auf das schwarze Haar vor sich. Zögernd legte er die Arme um sie und drückte sie kurz an sich. °Ich muss ihr vertrauen.° /Du bist ein Idiot, wenn du es tust! Na los frag sie endlich!/, forderte es wieder in seinem Kopf. Seufzend schob Toga Izayoi von sich und sah sie an. “Ich will das du bei mir bist und dich wohl fühlst. Danke für diese Überraschung” erwiderte er ihr als Antwort und kassierte innere Turbulenzen.

Die Wahrheit

Kapitel 18 Die Wahrheit
 


 

Strahlend sah die kleine Frau ihn an und bat ihn dann, sich zu setzen. Sie servierte ihm das Essen und gemeinsam aßen sie. Sogar Nachtisch hatte Izayoi auf die Schnelle zubereitet. Als sie am späten Abend im Bett lagen und sie sich an ihn schmiegte, fand die Stimme wieder ihren Höhepunkt. /Wenn du sie nicht heute noch fragst, lasse ich dich morgen verwandelt aufwachen! Vielleicht erkennt sie dann dein wahres ich wieder und ist sich ihrer Markierung bewusst/, drohte Toga inneres und er schloss die Augen. Sein Arm lag wie immer unter ihrem Kopf und umfasste ihren Rücken. So schliefen sie immer und er hatte sich daran gewohnt, ihren Körper an sich zu spüren. Im Gegensatz zu den letzten Abenden, waren sie heute das erste Mal ganz ruhig. Kein funken Leidenschaft brannte in ihm und sie schien die Pause zu genießen.
 

°Bitte tu das nicht. Ich verspreche dir sie morgen zu fragen°, bat Toga. °Aber erkläre mir dein Gelaber mit dem “Sie ist unser” und “Markierung”. Was bedeutet das?°, versuchte er sich auf diese Fragen zu konzentrieren und die Enttäuschung in den Hintergrund zu schieben. Die Stimme schwieg kurz bevor er ihm Bilder der Markierung sendete.
 

//Izayoi lag unter ihm und keuchte heftig. Sie waren wohl gerade dabe,i sich zum Höhepunkt zu treiben, als er ihrem Hals näher kam und hineinbiss. Izayoi schrie ihm ihre Lust und schmerz entgegen, doch er ließ eine gewisse Zeit nicht von ihr ab. Als er sich dann von ihr löste, leckte er das Blut aus der Wunde fort und erblickte die gezackte blaue Narbe auf ihrer Haut.//
 

/Dein einstiges ich war damals so stark, um mich davon abzuhalten sie zu Töten./ °Du wolltest sie Töten? Was heißt hier überhaupt Einstiges ich? Sprich bitte so, das ich es verstehe, du Geisteskrankheit!°, knurrte Toga in seinen Gedanken und die Stimme begann zu lachen. /Ich bin ein Überbleibsel deines einstigen Lebens. Dein Biest./ Verwirrt sah Toga zur Decke. Izayoi war schon längst eingeschlafen und atmete ruhig an seiner Brust. °Biest? War ich etwa ein Tier?°. fragte er verwirrt und bemerkte den Mond, der sich durch das Fenster hineinstreckte. /Ich werde dir alles erklären, sobald du sie gefragt hast, was das mit diesem Mann war./ °Ist das jetzt dein ernst?!°, fragte der silberhaarige genervt und bekam als Antwort wieder Bilder ins Gedächtnis gerufen.
 

//Er sah einen kleinen Jungen, der durch den Wald lief. Seine Kleidung war altertümlich und nicht einmal Schuhe bekleideten die Füße des Jungen. Er lief zu einer kleinen Hütte und öffnete den Bastvorhang. Geschockt ließ er den ledernen Ball fallen, den er in Händen gehalten hatte. Zwei Personen lagen auf dem Boden der Hütte. Ein Mann mit silbernen Haaren und eine Frau mit langem pechschwarzem Haar. Beide waren Tot.// /Deine Eltern starben durch die Missgeburten von Drachen/, erklärte das Biest und rief neue Bilder hervor.
 

//Sesshomaru tauchte vor seinen Augen auf, in den Armen von Tsukyomi.// /Auch sie ist eine Wiedergeburt einer sehr mächtigen Yokai. Sie war die Mondgöttin. Ebenso dein Sohn Sesshomaru, einer der stärksten Dayokai die es je gab./ °Yokai?° /Ja, auch du warst einer. Der stärkste. Doch Souunga raffte dich dahin, als du../
 

//Ein bild von Souunga erschien. Das lange Schwert mit der silbrigen Scheide und der großen Violetten Kugel, welche an dessen griff prangte.// °Warum sprichst du nicht weiter?°, fragte Toga und beruhigte sich langsam. Das Biest nahm ihm die Energie und so schlief Toga ein. Es war noch zu früh ihm zu erklären, warum er damals starb und warum seine Seele nun wiedergeboren wurde. Zusammen mit seiner Liebsten, Izayoi.
 


 

Am Morgen wachte zuerst Izayoi auf und blickte an den schlafenden Mann hoch, der sie wie gewohnt im Arm hielt. Er schlief noch und sie gab ihm einen kleinen Kuss auf sein Kinn, bevor sie sich von ihm löste und in die Küche ging. Sie wollte schonmal das Frühstück vorbereiten. Ihre Gedanken kreisten um den ungewollten Kuss vom Vortag. Toga verhielt sich auch irgendwie komisch seit gestern. °Hatte er sie etwa gesehen?°, kroch die Angst in ihr hoch. Sie wollte nicht, dass er sie verließ, für etwas was sie nicht gewollt hatte. Sie liebte Toga und wollte am liebsten für immer bei ihm bleiben.
 

°Vielleicht sollte ich ihm sagen was da gestern passiert ist°, grübelte sie nach und rührte in einer Pfanne herum, in der sie Eier briet. Sie hörte leise schritte und das Öffnen der Küchentür als Toga hineinkam und sie musterte. “Guten Morgen”, begrüßte er sie und kam auf Izayoi zu. Er sah abgeschlagen aus und wenn sie gewusst hätte, was sein Biest die ganze Nacht mit ihm getrieben hatte, wäre sie ebenso müde. “Morgen. Setz dich, ich bin gleich fertig”, erwiderte Izayoi. Doch Toga trat zu ihr und nahm ihr den Löffel aus der Hand, schob die Pfanne von der Hitze und sah sie ernst an. Ihr Herz schlug schneller und ihre Gewissheit, das er etwas gesehen haben könnte, verfestigte sich.
 

Sie hätte es wissen müssen, denn sonst holte er sie immer ab und blieb nicht im Auto sitzen. Seine Augen fixierten die ihrigen und er öffnete seinen Mund. “Willst du mir sagen, was das gestern war?”, fragte er ernst, doch nicht zu fordernd. /Endlich/, lobte sein Biest, welches ihm unangenehme Träume von seinen einstigen Schlachten schickte. Somit hatte Toga sich geschlagen gegeben. Auch seiner selbst willen, denn das stand zwischen ihnen und so konnte er nicht einfach weiter machen.
 

Izayois Augen weiteten sich und sie spürte die ankommende Enttäuschung seinerseits. Sie hatte ihn angelogen und musste es nun zugeben. “Du hast es gesehen?”, fragte sie mit zitternder Stimme und Toga nickte nur kurz, um ihr zu sagen das er es wusste. Seine Stimme wäre zu erbost gewesen, weswegen er eisern schwieg. Er wollte endlich ihre Version hören und sich vergewissern, dass sie es nicht gewollt hatte. „Ich wollte das nicht. Du musst mir glauben”, begann sie zu erklären und senkte den Blick. ”Takemaru hat mich nur so überrascht und ich dachte, wenn ich mich nicht bewege, lässt er von mir ab", erklärte sie und hoffte das er ihr Glauben schenken würde. Seine Augen verfinsterten sich, als er sie am Kinn zwang ihn anzusehen und sie glaubte kurz, einen roten Schimmer darin zu erkennen. Doch das Biest ließ sich niederringen.
 

“Vertraust du mir?”, fragte er sie mit heiserer Stimme und Izayoi nickte, während sich Tränen in ihre Augen kämpften und sich ihre Freiheit holten. Große Tränen liefen ihr über die Wange, als sie ihre Geste bekräftigte „Mehr als irgendwem anderes. Toga bitte glaub mir. Es tut mir leid, dass ich dir das nicht sagen wollte. Es.. Es..“
 

Bibbernd lagen ihre Lippen aufeinander. Toga sah sie weiter an. Sein Herz glaubte ihr und als Zeichen, das auch das Biest ihr glaubte, gab es ihm endlich die wohlverdiente Ruhe und Klarheit über seinen Kopf wieder. Mit seinem Daumen rieb er ihr die Tränen davon und beugte sich zu ihr. Sanft berührten sich ihre Lippen und er nahm ihre Entschuldigung an. „Bitte tu das nie mehr", bat er flüsternd und nachdem sie leicht nickte, besiegelten sie dieses Versprechen mit einem weiteren Kuss.
 


 

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Takemaru schmiss grimmig seine Aktentasche auf die Couch und setze sich dann auf diese. “Wieso bist du so erbost, Junge?”, fragte die Tiefe Stimme des älteren Mannes vor ihm. Sein Mentor sah ihn streng an. “Ist etwas vorgefallen von dem ich wissen sollte?”, fragte Yashimotos Stimme wieder und Takemaru sah ihn ernst an. “Sie entzieht sich mir immer mehr. Ich glaube das sie mit diesem Bastard eine Beziehung führt. Zumindest denkt sie das”, erklärte er sein Unbehagen und Yashimoto nickte. “So ist das also. Sie geht eine Beziehung mit ihrem Entführer ein?”, seufzte der alte Mann und sah auf ein Bild seiner Tochter, auf dem sie ihn freudig anlächelt. Das war am Tag der Eröffnung ihres Teehauses aufgenommen worden. Sie war sehr stolz darauf gewesen.
 

“Was sollen wir nun machen Oyakata-sama?”, fragte Takemaru und Yashimoto wendete den Blick wieder zu seinem Künftigen Schwiegersohn. “Ich denke, wir werden sehen wie gut es um die Firma dieses Mannes steht und wenn wir Glück haben, finden wir einen Stein der das Gebäude zum Einsturz bringt. Sobald er Probleme bekommt, wird er sich sicher von Izayoi abwenden”
 

Teuflisch grinste Takemaru seinem Herrn entgegen und so wurden alle Schritte eingeleitet.
 


 

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Am Abend zuvor:
 

“Kannst du nicht schlafen liebster?”, fragte Shiju die sich zu Nousagi gedreht hatte und ihm über die Schulter strich. Nousagi dagegen hatte seine Arme vor dem Bauch verschränkt und hoffte das das unglaubliche Youki seines Herrn endlich Ruhe gab. Es tobte so sehr, dass er es sogar von soweit her noch spüren konnte. Shiju sorgte sich langsam sehr, denn Nousagi wollte nicht hin und eingreifen. Denn er spürte keinen Zorn ihm Youki, sondern permanente Wellen, die seinen Kopf förmlich zum Bersten brachten.
 

“Willst du nicht nachsehen gehen? Ich meine, was ist, wenn Taisho-sama Izayoi mit Takemaru gesehen hat. Das sein Youki wieder aufgetaucht ist, ist doch ein Zeichen dafür das sein Biest existiert. Vielleicht dreht das wieder durch, wie damals bei dir und Izayoi”, versuchte sie die Situation einzuschätzen.
 

//Nousagi erinnerte sich an den Angriff seines Herrn. Er hatte ihm den Arm zertrümmert, weil sein Biest durchgedreht war. Die Herrin hatte ihn genötigt, ihr zu zeigen wie man Messer warf, seine einstige Technik, wofür er von seinem Herrn geschätzt wurde. Als sie sich dann verletzte und er ihr half, übersah er die frische der Markierung und beschwor den Zorn des Biestes auf sich. Zum Glück war sein Herr schnell wieder Herr seiner Sinne und somit konnten die Wogen geglättet werden.//
 

Seufzend setzte sich Nousagi auf und sah zu seiner Frau, die ihn mit ihren großen blauen Augen musterte. “Ich gehe nur kurz nachsehen”, erklärte er und Shiju strich ihm lächelnd über den Arm. “Beeil dich.”
 

Als er am Haus ankam und das Schlafzimmer begutachtete, sah er das sie ruhig schliefen. Das Youki hatte sich beruhigt und somit konnte er sicher sein, dass es beiden gut ging. Schnell lief er wieder nach Hause und legte sich leise, schleichend neben seine Frau. “Ist alles in Ordnung?”, murmelte Shiju, die ihn doch bemerkt hatte und zog seinen Arm über ihre Hüfte. “Ja, das Youki hat sich endlich beruhigt”, antwortete Nousagi und schloss seine Frau von hinten in seine Arme.
 


 

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Nachdem alles geklärt war und Toga einen gewissen Hass gegenüber Takemaru anreicherte, beschlossen die beiden Liebenden einkaufen zu gehen. Toga wunderte sich zwar, das Izayoi die Massen an Lebensmitteln in so kurzer Zeit verbraucht hatte, doch als sie ihm darauf hinwies, das manche Produkte lieber frisch gekauft werden sollten, stimmte er zu. Außerdem brauchte er frische Luft, denn sein Kopf pochte noch immer, von der Vielzahl der Kämpfe die sein früheres Ich bestritten hatte. °Was dieser Mann wohl war, wenn er so viele Kämpfe ausfocht?°, überlegte er, als sie bereits im Laden waren. Izayoi wirbelte durch die Gänge und fragte ihn ab und zu Sachen, wo er nur nebenbei beantwortete.
 

“Was ist los mit dir?”, fragte sie zaghaft und legte ihre Hand auf seiner ab, die den Wagen schob. Sein Gold traf auf ihr Braun. “Ach ich habe diese Nacht schlecht geträumt”, antwortete er ihr und sie senkte wieder den Blick. “Bestimmt wegen meiner lüge. Toga es tut mir so leid”, schwor sie noch einmal und er zog sie in seinen Arm. “Schon gut. Es war sicher nicht nur deswegen”, versuchte er sie zu trösten und küsste ihre Stirn.
 

Izayoi hob den Blick und hatte einen kleinen Einfall. “Sag mir wie ich es wenigsten etwas wieder gut machen kann”, bat sie und er lächelte sie sofort an. “Indem du so etwas nicht mehr tust”
 

Schmollend verschränkte Izayoi ihre Arme. “Das habe ich dir bereits versprochen. Keine Geheimnisse mehr! Los sag was du dir wünscht”, bat sie wieder und Toga dachte darüber nach. /Mir würde sofort etwas einfallen/, meldete sich das Biest und Toga schob es beiseite. Auf die versauten Gedanken des Biestes konnte er erstmal verzichten. Er war schließlich auch er und egal wie oft das Biest sagte er wäre ein anderer, so wäre es nicht wirklich so.
 

“Lass uns morgen einen Ausflug machen”, sprach Toga und Izayoi zog die Augenbrauen hoch. “Einen Ausflug?”, fragte sie und er nickte. “Ja um diese Sache zu vergessen und Spaß zu haben”, erklärte er grinsend und zog sie noch ein Stück näher, um ihre Wange zu küssen. “Wenn du verstehst, was ich meine”
 

Sofort schoss Izayoi die röte ins Gesicht und sie verstand was er wollte. Natürlich war ihr das nicht ganz unrecht und sie hatte wirklich etwas Sehnsucht nach ihm. Die Küsse waren durch ihre Lüge ausgeblieben und er hatte sie kaum berührt. Ein Ausflug wäre außerdem reizbar, nach den ganzen Erlebnissen der letzten Wochen.
 

“An was für einen Ausflug hast du gedacht?”, fragte sie und Toga zeigte auf ein Werbeplakat, welches vor ihnen aufgebaut war. Darauf war ein Großes Anwesen mit vielen kleinen Onsenbädern abgebildet. Das Ganze eine Halbe Stunde mit dem Schnellzug entfernt.
 

Togas breites Grinsen, lies keine andere Antwort als ja zu.

Youki & Biest

Kapitel 19 Youki und Biest
 


 

Am Abend packte Izayoi eine kleine Tasche für den Ausflug. Als sie gerade ihre Unterwäsche einpackte musste sie gleich daran denken, was Toga von ihr wollte. °Wenn du weißt was ich meine°, schossen ihr die Worte ihres liebsten durch den Kopf. Hochrot schob sie alles und die Tasche und zog sie zu. Bis jetzt hatte sie Toga die Führung überlassen, denn er wusste was er tat. Doch nun, wo er sie so darum bat, wollte sie sich etwas einfallen lassen um ihn zu verwöhnen.
 

Wie aufs Stichwort klingelte ihr Smartphone und Izayoi sprang ertappt einige Meter zurück. Als sie auf das Display sah erkannte sie das Shiju sie anrief. „Hallo?“, fragte Izayoi als sie abgenommen hatte. „Hallo Izayoi ich wollte euch zum Essen einladen." Erstaunt über diese plötzliche Einladung blinzelte Izayoi ein paar mal. Toga kam gerade aus dem Bad. Er trug nicht mehr wie ein Handtuch am Leib und Izayois Gedanken setzten aus. Gerade als sie sich über die Überraschung Gedanken gemacht hatte, musste er auch noch fast nackt hier herumlaufen, während sie mit ihrer Freundin telefonierte.
 

“Izayoi?”, fragte Shiju und Izayoi fing sich langsam wieder. “Äh Entschuldige Shiju. Ich frage mal Toga”, antwortete sie schnell. Toga sah automatisch zu seiner Freundin als sie seinen Namen sagte. “Shiju fragt ob wir zum Essen kommen möchten”, fragte sie ihn und hielt ihre Hand an das Smartphone. Toga lächelte. “Wenn du magst gerne. Die Tasche können wir auch später noch fertig packen.” Freudig lächelte Izayoi und sagte dann zu. Jedoch nicht ohne Shiju zu sagen, das sie sie ohnehin noch etwas fragen wollte.
 

Fragend legte Shiju auf und sah zu Nousagi. “Und kommen sie?”, fragte er und Shiju nickte. “Ja. Meinst du, das war richtig sie gemeinsam so nah bei uns zu haben?”, fragte Shiju verunsichert und stand auf. Nousagi tat es ihr gleich und folgte ihr in die Küche. Dabei kamen sie an dem Raum vorbei in dem Nousagis und Shijus Geheimnis ruhte. “Ich denke schon und wenn nicht, wissen wir wenigstens, das sie auf sie reagieren.”
 

Seufzend fing Shiju an zu kochen, sie hatte Izayoi gesagt das sie sofort kommen könnten, wenn sie wollten und so musste sie etwas schnelles Zaubern. “Trotzdem mache ich mir sorgen”, murmelte Shiju und kommandierte Nousagi schweigend dazu ab, Kartoffeln zu schälen. Die Zwiebeln übernahm lieber sie, denn seine Nase ertrug den Geruch nicht sonderlich. “Mach dir nicht so viele sorgen. Ich will nur wissen wie sein Youki reagiert, wenn er hier ist. Vielleicht lasse ich meines auch mal etwas weiter heraus”, erklärte Nousagi seine Gründe für die Einladung. “Ich hoffe das das nicht in einem Desaster endet. Wenn du diesen Versuch machst, aber nur im Garten!”, wies sie ihn noch an und Nousgai bedachte sie mit einem dicken Grinsen. “Dieses Haus steht nun schon so lange. Ich lasse nicht zu, das es zu Bruch geht”, schwor er und so kochten die beiden weiter bis es Klingelte.
 


 

Shiju ging mit einem Handtuch in der Hand zur Tür und öffnete. “Guten Abend ihr beiden. Schön das ihr da seid”, begrüßte sie und verneigte sich etwas, wegen Toga, denn er war schließlich der Chef ihres Mannes. Toga dagegen Winkte sofort ab. “Nicht doch. Bitte! Ich bin froh hier sein zu dürfen, schließlich sind sie ja eher Izayoi zugewandt als mir”, sagte er förmlich und Izayoi sah mit großen Augen zwischen ihnen hin und her. “Nun hört schon auf so förmlich zu reden”, bat Izayoi und ging zu Shiju, harkte sich bei ihr ein und ging wieder zurück in die Küche. “Hallo Nousagi-san", begrüßte Izayoi den schwarzhaarigen Mann. Grinsend winkte er ihr. “Hey, wie geht’s?”, fragte er und Izayoi antwortete das es ihr gut ginge. Nach etwas Smalltalk kam auch Toga in den Raum. Er hatte sich auf dem Flur umgesehen. Sein inneres war unruhig. /Irgendwas ist hier faul/, sprach das Biest. Toga rollte nochmal kurz die Augen, als er die Schwelle der Tür zur Küche betrat. °Was du dir nur alles einbildest.°
 

“Hallo Nousagi”, begrüßte er und reichte dem Mann die Hand. Lächelnd nahm Nousagi diese. “Hallo Taisho-sama, es ist mir eine Ehre sie in meinem Haus willkommen zu heißen”, sprach Nousagi frei heraus und Izayoi stutze und lehnte sich zu ihrer Freundin. “Er hat sich ja schon sehr eingelebt”, flüsterte sie ihr zu und Shiju zog fragend sie Augenbraue hoch. “Wie meinst du das?”, flüsterte sie zurück und Izayoi sah sie an. “Das ist das Haus deiner Eltern und nicht seines.” Ertappt riss Shiju die Augen auf und kicherte im nächsten Moment. “Achso! Ja da hast du recht”, versuchte sie die Tatsache herunter zu spülen.
 

Die Männer sahen zu den beiden tuschelnden Frauen, wodurch beide kicherten und sich abwanden. Nousagi fragte Toga ob er das Haus ansehen wollte. Schließlich war dieses eines der ältesten in ganz Tokio und somit war das Herz des Architekten entflammt. Gerne ließ Toga sich das Haus zeigen. Nebenbei ließ Nousgai immer wieder Wellen seines Youkis frei und dachte es würde Toga nichts ausmachen.
 

Doch Togas Biest spürte es und ärgerte sich darüber. /Was treibt Nousagi da nur?/, fragte es genervt und wollte insgeheim, das er aufhörte. Es wusste das dieser Körper weitaus schwächer war wie der seines wahren Besitzers. Bis jetzt hatte Nousagi noch nie eine Gefahr abgegeben. °Was meinst du denn nun wieder damit?°, fragte Toga in Gedanken und musterte den Garten, der sich in der Mitte des Hauses erstreckte. /Er ist ein Yokai. Spürst du das etwa nicht?/, brummte das Biest und Toga lies den Blick auf Nousagi fallen. Er sah nicht wirklich aus wie ein Yokai. Eher schwächlich und schlaksig. °Du musst dich irren.°
 

//Nousagi stand vor ihm und schien konzentriert. “Versuch es”, ertönte Togas tiefe Stimme und Nousagi sah ihn kurz noch einmal mit festem Blick an. Im Nächsten Moment erstrahlte ein grelles Licht und sein Körper wandelte sich, in die Gestalt eines riesigen schwarzen Hundes. “Du hast es geschafft Nousagi!”, rief Togas Stimme euphorisch.//
 

Kurz rieb der silberhaarige sich über die Augen. Sein Biest liebte es neuerdings, ihm noch mehr Visionen zu zeigen. Besonders wenn es seine Meinung durchsetzen wollte. Den ganzen Nachmittag zeigte es ihm Bilder der Wollust. Immer wieder zeigten die Bilder Izayoi wie sie unter ihm Lag und sich ihm hingab. Doch immer wieder trug Izayoi dabei Kimonos in mehreren Lagen und seine Hände waren mit Krallen besetzt. /Siehst du ich habe recht/, holte die Stimme ihn ins Diesseits zurück. “Wie alt ist dieses Haus eigentlich?”, fragte Toga Nousgai und sie begannen sich wild darüber zu unterhalten.
 


 

~
 


 

In einem anderen Raum des Hauses hörte man, eine höchst verlegende Frau, wie sie ihre Freundin auf eine Frage vorzubereiten versuchte. “Shiju ich habe es mit ihm getan”, gestand Izayoi und war hochrot. Shiju, die ja bereits wusste wie der Hase lief, sah sie gespielt überrascht an. “Achso? Na herzlichen Glückwunsch süße”, kicherte sie und drehte sich zu ihrem Topf um, in dem sie die Soße köcheln ließ.
 

“Ich brauche einen Rat”, bat Izayoi und Shiju sah sie kurz an. “Und welchen?” Kurz überlegte Izayoi ob sie es wirklich wagen sollte, doch die Männer waren noch im Haus unterwegs und so schnell würde keine Gelegenheit kommen, mit Shiju alleine darüber reden zu können. Also fasste sie sich Mut. “Wie bereite ich einem Mann vergnügen?”
 

Shiju ließ vor Schreck den Schneebesen fallen und starrte an die Wand. Ihre Freundin hatte ihr gerade wirklich ´So Eine´ Frage gestellt? Stockend drehte sich die brünette um und sah Izayoi mit großen Augen an. “Du willst was wissen?”, fragte sie noch einmal zur Sicherheit, was Izayoi total durchdrehen lies. Hochrot raufte sie sich die Haare und vergrub ihr Gesicht dann in ihren Händen. Schmerzend zuckte sie kurz zusammen. Am Montag müsste sie endlich zum Arzt mit dieser Hand.
 

“Ach vergiss das ich gefragt habe!”, gab sie schlussendlich auf und legte den Kopf am Tisch ab. Es war ihr so peinlich gewesen, überhaupt zu fragen und so wie Shiju reagierte, war es ihr ebenso peinlich über so etwas zu reden. Shiju allerdings schaltete den Herd ab und setzte sich neben Izayoi auf einen Stuhl. “Inwiefern willst du ihm denn Vergnügen bereiten?”, fragte sie vorsichtig aber freundlich nach. Izayoi hob den Kopf. “Na ich weiß nicht. Aber Shiju wenn du nicht willst, dann müssen wir darüber nicht reden”
 

Grinsend sah Shiju ihre Freundin an und legte eine Hand auf ihre. “Na was hast du denn schon alles gemacht, um ihn verrückt zu machen?”, fragte sie und Izayoi sah nur fragend zu ihr. “Naja, bis jetzt nicht viel. Eigentlich macht er alles”, beichtete Izayoi ihre kläglichen sexuellen Erfahrungen. Shiju konnte sich ein kichern nicht verkneifen. “Na du bist ja gerade erst neu im Club. Lass mich überlegen”, sagte sie und lehnte sich in den Stuhl, hielt sich einen Finger an den Mund und überlegte. Geduldig wartete Izayoi und sah ihre Freundin an. Shiju öffnete ihre Lippen und Izayoi sprang ihr fast in Gesicht vor Neugierde. “Du könntest ihn berühren oder anderweitig befriedigen”, versuchte sie es so sanft zu verpacken, das ihre Freundin nicht sofort in Ohnmacht fiel. Izayoi blinzelte. “Wie anders befriedigen?”, fragte sie neugierig nach. Shiju grinste und tippte sich mit dem Finger auf die Lippen. Sofort verstand Izayoi und sah ihre Freundin geschockt an. “D-Du meinst..?”, stotterte sie ihre Frage und Shiju nickte. “Natürlich nur wenn du das willst. Du solltest nichts machen, was du nicht möchtest, nur, weil du denkst es könnte ihm gefallen.”
 

“Was könnte mir gefallen?” fragte Toga von der Tür aus und Izayoi erstarrte zu Stein. Shijus Wangen wurden auch etwas rot und Nousagi sah sie nur verurteilend an. Er hatte das Gespräch wohl schon etwas mitgelauscht und wusste, was seine Frau da für Tipps verteilte.
 


 

Den restlichen Abend verbrachten die Paare gemütlich. Sie aßen und tranken Bier und Sake. Toga hielt sich zurück, damit er noch fahren konnte und achtete darauf das auch Izayoi nicht zu viel trank, denn sie nahm noch immer Schmerzmittel gegen ihre Hand. Er hatte sie am Donnerstag endlich dazu gebracht einen Arzt anzurufen, denn er machte sich sorgen darum.
 

Als das Paar sich dann verabschiedete fuhr Toga sie nach Hause. “Das war ein schöner Abend. Deine Freunde sind sehr nett. Wusstest du, das das Haus schon mehr als 700 Jahre besteht? Nousagi hat mir Eintragungen gezeigt. Ich bin wirklich begeistert”, plapperte Toga und Izayoi legte ihre Hand auf seinem Bein ab. “Ja es war sehr lustig. Ich glaube es ist eines der ältesten Häuser hier in Tokio.” Begeistert plapperte Toga weiter über das Haus und warf mit Fachbegriffen nur so um sich. Zunächst hörte Izayoi gespannt zu, doch die Müdigkeit übermannte sie und so schlief sie im Auto ein.
 

Toga bemerkte es, nachdem er geparkt hatte und strich ihr leicht über die Wange, holte sie dann aus dem Wagen und trug sie ins Bett. Nachdem er sich ausgezogen hatte, schlüpfte er zu ihr unter die Decke und wie immer kuschelte sie sich an seine Brust. In dieser Nacht schlief er endlich einmal ruhig und ohne die Stimme des nervigen Biestes in seinem Kopf.
 


 

~
 


 

Shiju brachte den angetrunkenen Nousagi ins Bett und obwohl er sie nur schwer gehen ließ, schaffte sie es noch einmal aus dem Raum zu entkommen. Sie wollte noch nachsehen, ob es eine Reaktion gegeben hatte und so öffnete sie die Tür und sah zum Bett, in dem die beiden Personen lagen, die zuvor schlafend wirkten. Doch geschockt stellte Shiju nun fest, das sich die Augen einen Spalt weit geöffnet hatten. “Sie haben reagiert”, erschallte eine bekannte Stimme und ließ Shiju aufschrecken. “Byorigaku! Musst du mich so erschrecken?”, schollt Shiju und sah zu der elegant gekleideten Frau. Byorigaku trug ein hautenges, rotes Glitzerkleid mit einem langen Schlitz im Rock, aus dem ihr Bein beim Laufen hervorlugte. °Provokant wie immer°, dachte Shiju.
 

“Ich spürte die Wellen von Nousagis Youki und so bin ich mal vorbei gekommen, um nach der Reaktion zu sehen. Und wie es scheint, hat es eine gegeben”, erklärte Byorigaku sich und schritt auf die beiden Personen zu, die im Bett lagen. Als sie ihre Hand nach ihnen ausstreckte Blitzte es grell und die Personen öffneten ihre Augen und sahen sie an. Auf einer unverständlichen Sprache Kommunizierte Byorigaku mit ihnen und ihre Augen schlossen sich wieder. Shiju beobachtete das und als die Frau vor ihr die Hand zu sich zog, hörten die Blitze wieder auf. “Und?”
 

Byorigaku sah zu Shiju. “Es hat bereits einen Austausch gegeben. Sicher das dieser Toga nichts von seinem früheren Leben weiß?”, fragte sie und trat näher zu der kleinen Frau. “Ich denke nicht. Wieso?”, antwortet Shiju und bemerkte die zierliche Hand der aufreizenden Frau an ihrem Kinn. Sanft zwang Byorigaku Shiju dazu ihr in die Augen zu sehen. “Sein Biest muss erwacht sein und du weißt, was das bedeutet”, erklärte Byorigaku und löste sich von Shiju. Ohne ein weiteres Wort verließ sie das Haus und Shiju blieb allein mit ihren Gedanken zurück.

Ausflug ins Onsen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Das Erwachen

Kapitel 21 Das Erwachen
 

Am morgen frühstücken die beiden gemütlich, auch wenn sie die Uhr stets im Blick hielten. Sie mussten schließlich ihren Zug erwischen und wieder zurück in den Alltag. „Hast du heute viele Termine?“, fragte Izayoi und sah zu ihrem Freund hinüber, der an seinem Kaffee trank. Kurz überlegte Toga und nickte dann. „Ja der Auftraggeber für eine der Praxen des geplante Ärztehauses kommt heute und bespricht mit mir noch einige Wünsche. Und bei dir?“, fragte er zurück. Die junge Frau, die sich einen Knoten aus ihren Haaren gemacht hatte, lächelte als sie stolz antwortete. „Sogar zwei größere Gruppen!” freute sie sich und sah zur Uhr. “Wir sollten dann auch bald los“, murmelte Izayoi. Toga trat es ihr gleich und trank seinen Becher leer, stand auf und packte die letzten Utensilien in die Tasche zurück.

Die beiden hatten sich schon fertig zurecht gemacht und so trug Toga wie immer einen Anzug, der heute in einem tiefen schwarz war, mit einem roséfarbenen Hemd und schwarzer Krawatte. Izayoi eine kurze Shorts und eine hübsche hellblaue Bluse mit Rüschen dazu. So verließen sie das Anwesen nachdem die Formalitäten erledigt waren und gingen zur Bahnstation. Der Wind war heute stärker und so lösten sich Izayois Haare ständig aus dem Zopf. „Blöder Wind", murmelte sie und Band ihr Haar ein weiteres Mal zusammen. Toga sah ihr dabei zu und gab ihr ein weiteres Gummi, um es zu befestigen. Dieses schnappte allerdings weg und so war Izayoi gehandicapt. Toga beugte sich zu der Stelle an der es landetet war.

Ein Mann, ungefähr im gleichen alter wie er, stand daneben und sah Toga forschend an. Als Toga sich abwendete spürte er den Blick und sah zurück zu dem Mann, der in so auffällig musterte. Der Mann trug ebenfalls längeres Haar in einem grünlichen Braun, hatte einen kleinen Ziegenbart und seine Augen strahlten ebenso Golden wie die von Toga. Etwas konfus über dieses Detail reichte Toga Izayoi das Gummi, ohne den Mann aus den Augen zu lassen. Als dieser dann breit grinste wendete er seinen Blick ab und bemerkte den heranfahrenden Zug.

Ohne weiter über den Mann nachzudenken, stiegen die beiden ein, suchten sich einen Platz und Izayoi sah gleich aus dem Fenster. /Dieser Mann kommt mir bekannt vor/, ertönte zum ersten Mal seit dem Besuch bei Nousagi das Biest wieder in Togas Kopf. °Ich dachte ich hätte dich schon verloren!°, dachte Toga maulend und entdeckte wieder den Mann, der einige Reihen vor ihnen einen Platz gefunden hatte.

„Was siehst du denn da so genau an?“, fragte Izayoi neben ihm und hatte seine ständigen Blicke in die eine Richtung gesehen. Sah er etwas anderen Frauen hinterher? Als sie versuchte seinem Blick zu folgen sah sie nur, den braunen Haarschopf des Mannes und erkannte diesen als solchen nicht. Durch das lange Haar dachte sie es wäre eine Frau und sah ihren Toga prüfend an. „Ich habe nur gedacht ich kenne jemanden, nichts weiter", sprach Toga und sah wieder zu seiner Freundin. Diese schmollte etwas und ergriff seine Hand, nur um sie auf ihren Schoß zu legen und feste zu drücken.

/Sie denkt du siehst einer anderen Frau nach/, kicherte das Biest und Toga zog die Augenbrauen hoch, wand seine Hand so um das er ihre mit seiner fast komplett umschloss und beugte sich zu ihrem Ohr. „Ich liebe dich", sprach er und wendete so ihrem Blick zu seinen Augen. So konkret hatten sie sich noch nie ihre Gefühle gestanden und Izayois Wangen wurden rot. „Ich liebe dich auch, Toga", gestand sie und mit einem kleinen Kuss wurden ihre Geständnisse versiegelt.
 

~
 

Am späten Vormittag Klopfte es an Togas Tür, als er gerade eine Nachricht von Izayoi empfing

Von: Izayoi

Der Arzt Termin wurde auf heute Abend verschoben. Warte also nicht mit dem Essen auf mich.
 

Kurz schmunzelte er, als er daran dachte, welches essen sie denn meinte. Doch nun musste er sich um seinen Kunden kümmern. Nousagi stand hinter der Tür und lächelte freundlich. „Wie war der Ausflug?“, fragte er nach und gemeinsam gingen sie zum Konferenzraum. Dort hatten sie mehr Platz um die Pläne zu begutachten. “Er war wirklich nett, ich kann das Anwesen nur empfehlen. Vielleicht ist es ja mal was für Sie und Shiju”, antwortete Toga förmlich, denn er war hier ja eben Nousagis Vorgesetzter.

“Ich werde es ihr mal vorschlagen”, bot Nousagi an und öffnete die Tür, nur um völlig geschockt festzustellen wer dort saß. Toga war ebenso geschockt und sah seinen Gast kurze Zeit an. /Der schon wieder!/, knurrte das Biest in seinem Kopf. Doch gekonnt fasste Toga sich und ging auf den Mann mit dem längeren braunen Haar zu, um ihm die Hand zur Begrüßung zu reichen. “Guten Morgen Herr Isha, hätte ich gewusst das sie heute mein Gast sind, hätte ich sie von der Bahn gleich mit hierher genommen”

Der Mann, der auch schon in der Bahn gesessen hatte und zuvor eine so eingehende Musterung an Toga vorgenommen hatte, nahm seine Hand und grinste breit. “Schon gut. Auch wenn ich nichts dagegen hätte. später noch mit ihnen auf einen Absacker mitgenommen zu werden.” Etwas perplex lächelte Toga und löste die Hände. “Guten Tag”, begrüßte nun auch Nousagi den Mann und funkelte ihn regelrecht an. “Herr Mikata, richtig?”, begrüßte Herr Isha den schwarzhaarigen und schüttelte ihm die Hand. “Ja genau Herr Isha, wir hatten kurz telefoniert.”

Als die drei Männer sich gesetzt hatten und Kaffee gebracht worden war, breitete Nousagi die Pläne aus. Kurz erläuterte Toga sein Vorhaben und welchen ökologischen Hintergrund er vorsah. Herr Isha hörte geduldig zu und nickte hier und da, oder stellte fragen. Aber am Ende nahm er einen Schluck aus seiner Tasse und sah gezielt zu Toga. “Sind sie eigentlich in festen Händen, Taisho-sama?”, fragte er und Toga ließ beinahe seine Tasse über dem Plan fallen. “Ja, sie haben sie heute Morgen vielleicht bemerkt. Die junge Frau die mit mir Bahn gefahren ist”, erklärte Toga und hoffte das die Fragerei aufhörte.

Nousagi hatte derweil seine Hände in den Stuhl gekrallt und sah Herr Isha an. °Wie kann er es nur wagen?! Immer noch das selbe Schwein wie immer!°, dachte er und räusperte sich. “Haben sie noch fragen Kusuri-sama?”, fragte er und Toga zog die Augenbrauen hoch. Sofort fiel Nousagi sein vergehen auf und er begann damit sich zu entschuldigen. “Entschuldigt Herr Isha, ich wollte sie nicht einfach so mit Vornamen ansprechen.” Doch angesprochener lachte lauthals los. “Ach Nousagi-chan, dein Chef kann ruhig wissen, das wir alte Bekannte sind”, entgegnete er und Toga war noch verwirrter. Sein biest war es ebenfalls und murmelte nur Kleinlaut. /Das ist Kurusi? Der Ebermischling?/

°Was meinst du mit Ebermischling?°, fragte Toga kurz um wenigstens da durchzusteigen. Er konnte nicht verstehen das Nousagi seinen Kunden kannte, der Augenscheinlich einige Kilometer von hier entfernt wohnte und nun plante ein großes Ärztehaus zu bauen. /Er ist ebenfalls ein Yokai, so wie Nousagi. Er hat deinem einstigen Wesen sehr gute Dienste erwiesen, als unser Weib trächtig war./ Nun fiel Toga die Tasse dann doch etwas unsanft auf den Unterteller, als er sie gerade absetzten wollte. Verwirrt sahen zwei Augenpaare zu ihm. “Alles in Ordnung Taisho-sama?”, fragte Nousagi und Kusuri stand sogar auf. “Ich kann ihnen helfen, ich bin Arzt”, schnurrte er etwas zu stark und Toga sah beide nur mit großen Augen an. “Nein mir geht es gut. Bitte entschuldigt mich kurz”, bat er und verließ den Raum.

°Was heißt hier, er hat mir Dienste geleistet? Was denkst du, wie alt dieser Mann ist?°, fragte Toga sein Biest und ging in sein Privates Bad, um sich kurz das Gesicht zu Waschen. Er war nervös. Irgendwie wirbelte es in seinem inneren auf und so wie sein Biest reagierte schienen seine Sinne recht zu haben.

/Kusuri ist wahrlich ein alter Yokai, aber auch dein damaliges Wesen, war weit über dreitausend Jahre alt. Kusuri hat sich allerdings wirklich kaum geändert/, plapperte das Biest aus dem Nähkästchen und brachte noch mehr Verwirrung. “Warum sagst du das?”, fragte Toga und rieb sich das Gesicht mit seinem Handtuch ab. /Na er ist eben immer noch ein Männerfresser, das war übrigens ein wunderbarer Spitzname, den du ihm einst gabst./ Seufzend sah Toga sich in die goldenen Augen und grummelte. “Warum sagst du immer das ich das damals war? Ich kann mich nicht erinnern, je etwas, in der Art gesagt zu haben”, fragte Toga weiter. Er musste endlich wissen was es damit auf sich hatte. Was wollte diese Stimme von ihm?

/Du wirst es noch erfahren/, war alles was das Biest noch sagte und verschwand dann gänzlich aus seinen Gedanken. “Bastard”, schimpfte Toga und beschloss zurück zu gehen.
 

~
 

“Wie kannst du hier einfach so auftauchen!?”, fragte Nousagi. Er war aufgestanden und stemmte die Hände auf dem Tisch ab. Kusuri dagegen verschränkte seine Arme und lehnte sich in dem Drehstuhl zurück. “Ach sei doch nicht so Nousagi-chan. Dir gefällt es doch, mich endlich mal wieder zu sehen. Wie lange warst du fort? 25 Jahre? Mir kommt es wie gestern vor, als du mich wieder einmal niedergerungen hattest, als du dich von mir verabschiedet hattest”, schwärmte der Mann mit den goldenen Augen. Nousagi pochte die Stirn und er knurrte leise auf. “Erinnre mich nicht daran. Ist es nicht ekelig, den ganzen Tag so versaut zu sein, du Schwein?”

Kusuri grinste nur breit und stand dann ebenfalls auf um ans Fenster zu gehen. “Ach Nousagi, wärst du nicht so verklemmt würdest du sehen, wie schön diese Welt geworden ist. Aber du hängst sicher immer noch mit diesem Weib aus künstlichem Körper zusammen oder?”, fragte er und Nousagi wurde langsam ungehalten, wendete sich zu seinem Gesprächspartner und fixierte ihn. “Shiju ist ihr Name und für dich Frau Mikata, verstanden?”

Lachend drehte sich Kusuri um und hielt sich sogar den Handrücken vor den Mund. “Ach Nousagi-chan, genau deswegen finde ich dich so reizend. Frau Mikata, als ob!” Kusuri ging auf Nousagi zu und fixierte seine Bronzenen Augen, nahm sein Kinn in die Hand und zog seinen Blick fester auf sich als zuvor. “Dein Herr ist schon längst erwacht und wenn du dein Versteckspiel nicht bald zu Ende bringst, wird er den Körper dieses Mannes bald unter seine Gewalt bringen. Ich kann dir dabei helfen, ebenso wie Byorigaku, die euch diese Körper schuf. Du weißt, dass es ohne mich nicht funktionieren wird”, sprach er auf Nousgai ein und entließ ihn dann aus seinem Griff. Kurz wendet Nousagi sich ab, denn er hasste es, wenn Kurusi Hand an ihn legte. Er wusste was diese Hände schon mit anderen Männern getan hatten und wollte nicht das ihm das gleiche wiederfuhr. Allerdings musste Nousagi sich eingestehen, das Kurusi recht hatte. Ohne ihn würde die Mission scheitern.
 

Toga kam in den Raum zurück und erblickte die beiden Männer, die sich gerade von einander abgewandt hatten. “Da bin ich wieder”, sagte er und setze sich. Kurusi lächelte und streckte die Hand zu Toga aus. “Es war schön ihre Bekanntschaft zu machen, Nousagi und ich konnten meine letzten Fragen klären und alles weitere können wir dann telefonisch machen”, verabschiedete er sich schon halb und Toga ergriff seine Hand.

Nousagi beobachtete das und hielt geschockt inne, als er sah wie Kusuris Hand anfing zu glühen. “Nein!”, rief Nousagi und wollte eingreifen, doch Togas Augen glühten rot auf und seine Narben wurden blau. Unter einem tiefen Knurren und ohne weiteren verstand, erwachte das Biest in ihm und Kusuri grinste finster. Nousagi ging dazwischen und versuchte sie voneinander zu lösen, was ihm schlussendlich auch gelang. “Bist du verrückt, du elender Männerfresser! Was hast du mit ihm gemacht!?”, wollte Nousagi wissen und zog harsch an Kursuris Kragen. Dieser fixierte die Augen von Nousagi und ergriff ebenfalls seinen Kragen. “Ich beschleunige deine Mission, du Idiot”, sagte er und zog ihn zu sich. Kurz berührten sich ihre Lippen und Kusuri ließ ihn frei. Durch den Schock dieses Angriffes ließ Nosuagi ihn los und wischte sich angeekelt über den Mund. “Du Schwein!”, knurrte er, doch bevor er Kusuri angreifen konnte, stockte ihm der Atem als er die Stimme hörte, die er seit Jahrhunderten nicht mehr vernommen hatte.

“Nousagi?”

Eine neue Welt

Kapitel 22 Eine neue Welt
 


 

Izayoi öffnete die Tür zum Teehaus und blieb wie angewurzelt stehen. Am Eingang stand ihr Vater, der mit strengem Blick auf sie hinab sah. „Vater", hauchte die junge Frau und ihre Beine waren wie festgefroren. „Ich will mit dir reden kind", befahl Yashimoto und drehte sich herum, um um die Ecke in den Flur zu gehen. Izayois wild schlagendes Herz ließ sie wieder aus der starre Erwachen und auf wackeligen Beinen, ging sie ihrem Vater langsam nach. Shiju kam ebenfalls gerade herein und begrüßte ihre Freundin, doch Izayoi konnte nicht antworten und als Shiju den älteren Mann erblickte wusste sie auch warum. „Ich bringe euch Tee und wenn du willst bleibe ich bei dir", versprach sie kurz und nahm Izayois Hand. Diese drückte diese kurz, nickte stumm und ging in den Raum in dem ihr Vater verschwunden war.
 

Dort erblickte sie noch zwei Herren. Einen den sie genau kannte und einen fremden Mann mit runder Brille. „Guten Morgen“, begrüßte Takemaru sie und Izayoi wäre am liebsten geflüchtet, doch ihre Beine ließen keine Bewegung zu. Zu tief saß der Schock. „Setz dich Kind", befahl Yashimoto und hob seine Hand zu dem Mann vor sich. „Das ist Herr Komori. Er wird die Formalitäten für die geplante Verlobung notieren und fungiert als Notar, was die Firma angehört.“
 

Izayois Beine ließen nach und sie plumpste regelrecht auf den Boden. „Vater warum?“, hauchte sie ungläubig und begann langsam zu zittern. Ihre Hände kratzen sich nervös an den Beinen, denn sie spürte wie ihre Empfindungen kaum noch zu bändigen waren. Am Rande des Nervenzusammenbruchs, über dieses arrangierte Treffen und der zerschmetterten Hoffnung, das ihr Vater ihr zuhören würde und sich entschuldigte, stiegen die Tränen empor. Mit aller Mühe konnte Izayoi sie zurückdrängen.
 

„Nur so kannst du mir von Nutzen sein und die Firma in der Familie halten. Füge dich und ich werde dir die Unzucht, die du die letzten Wochen treibst, verzeihen und dich als meine Tochter wieder akzeptieren“, stellte er Izayoi seine Bedingung vor und brach ihr das Herz. Ihr Vater würde sie für die Firma verkaufen. War diese Firma ihm etwa wichtiger als sie? Wie hatte er sich nur so wandeln können. Früher war er ein liebevoller Vater gewesen, doch nun entpuppte er sich als herzlos und wollte seine Tochter in die Zwangsehe schicken.
 

„Wie kannst du mir nur so etwas antun Vater?“, fragte Izayoi nun frei heraus und die beiden anderen Männer waren ihr vollkommen egal. Ihr Vater räusperte sich, doch er lenkte nicht ein. „Entweder du akzeptierst meine Bedingungen oder du kannst nun gehen"
 

Völlig unter Schock über die Worte ihres Vaters, bahnten sich die Tränen ihren Weg und Izayoi konnte nicht aufstehen. Shiju war gerade hineingetreten und hatte die letzten Worte mitbekommen. Vorsichtig kniete sie sich zu Izayoi und half ihr auf sie Beine. Doch bevor sie sie hinausführen konnte, drehte sich Izayoi um und sah ihren Vater ein letztes Mal an. „Ich hoffe du erkennst irgendwann, was du getan hast. Lebe wohl Vater"
 

Mit diesen Worten verließ Izayoi den Raum und Yashimoto sah zu Takemaru. Dieser war Stocksteif und krallte seine Hände in den Stoff seiner Leinenhose. „Beruhig dich Junge", bat Yashimoto und sah zu Herrn Komori. „Senden sie bitte die vorbereiteten Unterlagen an Taisho Corb. Wenn Izayoi sich schon nicht für mich fügt, müssen wir es über den werten Herrn Taisho tun. Sicher wird er sie für diese Summe in den Wind schießen. Sonst verliert er seine Firma, nur wegen einer Frau.“
 

Herr Komori nickte, bevor er Yashimoto einen Zettel zuschob und er dieser unterschrieb. „Ich werde die Unterlagen morgen überreichen und sie werden sicher von mir hören“, erklärte er und stand dann auf, nahm seine Aktentasche und gab den Männern die Hand, um sich zu verabschieden.
 

Als Komori gegangen war, stand Takemaru auf. „Meinen sie wirklich, das dieser Taisho bestechlich ist? Ich meine, wir konnten keine Unstimmigkeiten feststellen, um die Firma in Gefahr zu bringen. Warum sollte er also auf einen Handel eingehen?“, fragte er und sah zu Yashimoto, welcher seine Augen geschlossen hatte. „Weil wir sonst dafür sorgen, dass er keine Aufträge mehr bekommt. Entweder er fügt sich und alles bleibt beim Alten oder er bekommt keine Aufträge mehr, verliert Kunden, muss Entlassungen vornehmen und verliert am Ende alles. Somit den Unterhalt den er braucht um Izayoi ein Leben bieten zu können. Sicher geht er diese Gefahr nicht ein", erklärte Yashimoto seinen Plan und Takemaru Strich sich mit den Fingern über sein Kinn. Ob das wirklich so funktionieren würde? Er wollte Izayoi, um alles auf dieser Welt und war tief getroffen über ihre Verteidigung, die sie ihm zugefügt hatte als er sie küsste. °Dieses Biest wird sich mir schon fügen°
 


 

~
 


 

Shiju und Izayoi fuhren zu Shiju nach Hause und sprachen kein Wort. Als sie in der Küche saßen, versuchte Shiju ihre Freundin anzusprechen und wählte zunächst ein anderes Thema, als das mit ihrem Vater. „Hattest du heute nicht einen Arzt Termin?“, fragte sie und Izayoi sah mit geröteten Augen zu ihr und nickte schwach. „Soll ich für dich anrufen und den Termin umlegen?“, fragte Shiju. Wieder bekam sie ein stummes nicken. Shiju nahm Izayois Handy aus ihrer Tasche und suchte nach der Nummer. Dabei viel ihr das Bild von Toga auf und sie sah kurz zu ihrer Freundin welche anteilnahmslos auf dem Stuhl saß. Sie rief bei den Doctor an und sagte den Termin ab. Danach legte sie das Handy auf den Tisch und setze sich zu ihrer Freundin.
 

„Willst du heute Nacht hierbleiben? Du weißt, es macht uns nichts aus“, fragte Shiju und nahm Izayois Hand. Izayoi sah sie zögernd an. Sie wusste nicht, wie es jetzt weiter gehen sollte. Ihr Vater hatte sie verstoßen, ihr das Teehaus genommen und im Grunde auch ihr Zuhause. Wie sollte sie das Toga nur erklären? Sie waren erst frisch zusammen und nun war sie von ihm abhängig. Zumindest bis sie neue Arbeit hatte und sich was Eigenes suchen könnte. Es war keine Übergangssituation mehr.
 

„Ich würde gerne bleiben", hauchte Izayoi. Sie musste sich nun erst einmal Gedanken über die Situation machen. Natürlich würde sie Toga am Abend anrufen und ihm erklären, dass sie bei Shiju war und auch die Dinge mit ihrem Vater. Schniefend zog Izayoi das Handy zu sich und tippte eine Nachricht an Toga. Das der Arzttermin heute Abend wäre und er sich selbst versorgen müsste.
 


 

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Nousagi drehte sich langsam um und war wie erstarrt. Als wenn sich seine Lungen zusammenpressen würden und er aufgehört hätte zu atmen, sah er dem Mann vor sich in die Augen. Sie waren ebenso Gold wie zuvor, doch strahlen sie etwas anderes aus. Die Yokaimahle an seinen Wangen prangten und zeugten von seinem sein. Ein jeder hatte damals gewusst, wer er war.
 

„Toga", hauchte er. Angesprochener sah ihn leicht verwundert an und musterte den schwarzhaarigen Mann vor sich. Er trug eigenartige Kleidung und als er an sich herabsah und seine Hände leicht anhob, bemerkte er die selbige. Träumte er? „Was ist hier los Nousagi?“, fragte er und Nousagi erwachte auf seiner Schockstarre und sah sofort wieder zu Kusuri. „Was hast du dir dabei gedacht!? Was soll ich ihm jetzt sagen?“, fragte Nousagi und Kusuri grinste nur weiterhin.
 

„Nousagi erklär mir das hier!“, befahl der Mann diesmal und Nousagi spürte den Drang, ihm zu gehorchen. Natürlich war es das, was er die ganzen Jahrhunderte erhofft hatte. Doch war es noch nicht an der Zeit. Selbst wenn die Seele seines Herrn nun in diesem Körper erwacht war, so war bei Izayoi noch kein Anzeichen davon. Außer ihren ominösen Träumen.
 

„Nousagi!", sprach die Stimme wieder und Kusuri sah Nousagi ebenso fordernd an. Und so wand er sich zu seinem ehemaligen Herrn, sah ihm fest in die Augen und begann zu sprechen. „Toga ihr seid in dem wiedergeborenen Körper eurer Seele. Seit eurem Tot damals sind 700 Jahre vergangen"
 

Toga weitete seine Augen und verstand nur teilweise, was ihm gesagt wurde. Er war also wiedergeboren worden. So wie Izayoi und er damals des Öfteren darüber gesponnen hatten. Egal was passierte, so versprach es einst Izayoi, sie würde dafür sorgen, das sie gemeinsam wiedergeboren werden würden. War es nun soweit?
 

„Wo ist sie?“, fragte Toga dann und erforschte die bronzefarbenen Augen seines gegenüber. Nousagi schwieg und so ging Kusuri an ihm vorbei und auf Toga zu. Grinsend reichte er ihm die Hand, als Zeichen seiner Treue. „Willkommen zurück Taisho-sama. Wir sollten erst einmal woanders hin, um in Ruhe reden zu können", schlug Kusuri vor und Nousagi nickte zustimmend.
 

Somit verließen die Männer das Zimmer und für Toga schlug eine andere Welt auf ihn ein. Sein Biest sprach zwar beruhigend auf ihn ein, doch das war alles neu. Die Gerüche waren fast das schlimmste. Alles stank so unglaublich in seiner Nase, sodass er sie sich leicht zu hielt. „Ist es sehr schlimm?“, fragte Nousagi leicht besorgt und öffnete die Tür, zu Togas Wagen. Er hatte den Schlüssel, ebenso das Smartphone und alle Habseligkeiten aus seinem Büro geholt. Kusuri stieg, wie selbstverständlich, auf dem Fahrersitz ein. Niemand wusste ob Toga noch fähig war zu fahren und Nousagi war diesmal einfach zu langsam gewesen und so setze er Toga auf die Rückbank und nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
 

„Wie soll es nun weiter gehen? Hast du dir das auch überlegt, als du ihn heraufbeschworen hast?“, knurrte Nousagi Kusuri an, denn seine Gedanken überschlugen sich förmlich. Wie sollte er das Shiju bloß erklären? Wie würde es weiter gehen? Er müsste Byorigaku kontaktieren, in Bezug auf die Körper. Außerdem war die große Frage, wo nun der andere Toga war? Hatte das Biest ihn im Körper begraben?
 

“Wir werden die Seelen trennen und dann ist die Sache erledigt. Nousagi-chan wie lange willst du die Körper noch verwahren? Nun sind die beiden schon zeitgleich wiedergeboren, nun lass es uns endlich durchziehen!”, drängte Kusuri und fuhr los.
 

Toga, der auf dem Rücksitz saß, krallte sich automatisch in das Polster des Sitzes und sah durch das Fenster. Diese Welt missfiel ihm. Überall waren komisch aussehende Häuser, Geschäfte und vor allem, überall diese komischen Transportmittel, in welchen er selbst auch gerade saß. °Was ist das nur für eine Welt?°
 

Kusuri lenkte den Wagen zu Nousagis Heim und Toga sah sich die vorbeirauschenden Bäume an. Als sie dann hielten, erkannte Toga das Haus wieder. “Akimotos Schloss”, hauchte er und Nousagi sah hinter sich. Kusuri und er hatten nicht mehr weitergeredet. Für Nousagi ging das ganze einfach zu schnell und als er ausstieg, schlug ihm ein unerwarteter Geruch in die Nase. “Oh Nein”, keuchte er und bevor er etwas tun konnte, ging Toga an ihm vorbei und stand schon an der Tür.
 

“Oh Izayoi ist auch zugegen?”, kicherte Kusuri arrogant und ging den beiden Männern nach. Nousagi griff nach Togas Arm und wollte ihn aufhalten. Dieser sah streng auf seinen Kameraden herunter. “Warum hälst du mich auf?”, fragte er und Nousagi begann wieder zu straucheln. Sollte er es wirklich zu lassen, das dieser Toga auf Izayoi traf? Sie war schließlich eine andere und konnte sich nicht an ihn erinnern. Sie würde ihn sicher verwechseln und wenn er dann anders redete, würde alles auffliegen.
 

“Sie ist nicht die Izaoyi von damals, bitte bedenkt das”, bat Nousagi und lies ihn dann los. Toga schluckte und sah in den Flur. Tief sog er den Geruch dieses Hauses ein und erkannte neben Shiju den unverwechselbaren Geruch seiner Liebsten, auf die er so lange hatte verzichten müssen. Kurz sah Toga zu Nousagi und dieser ging voraus. Er müsste Shiju beichten, das er nicht aufgepasst hatte und Kusuri, nun den alten Toga heraufbeschworen hatte und sie obendrein hier hergefahren waren.
 

Shiju sah auf, als sie die Schritte im Flur hörte. “Nousagi scheint schon zuhause zu sein. Es ist doch erst Mittag?”, fragte sie sich und stand auf. Izayoi blieb auf dem Stuhl sitzen und trank weiter an ihrem Tee. Sie hatte sich langsam beruhigt und war froh, wenn sie mit Toga sprechen konnte. Shiju hatte ihr geraten, zusammen mit ihm die Zukunft zu besprechen und wenn er sie abweisen würde, könnte sie zu ihnen ziehen. Das Haus war groß genug.
 

Als Shiju in den Flur trat, stand Nousagi augenblicklich vor ihr und nahm ihre Hände. “Du musst jetzt ganz ruhig bleiben Shiju”, begann er zu sprechen und Shiju bemerkte seine Nervosität. “Was ist los?”, wollte sie wissen und Nousagi schüttelte kurz den Kopf. Aber als er seinen Mund öffnete, um weiter zu sprechen, fiel ihm Kusuri ins Wort. “Hey Shiju, mach uns einen Tee, du hast einen wichtigen Gast in deinem Hause”
 

Erschrocken weitete Shiju ihre Augen und sah an Nousagi, der sich angewidert umdrehte, vorbei und sah zuerst Kusuri und dann Toga. Ihr blieb die Luft weg und sie musterte ihn genau. “Alter Mann!”, japste sie auf und Nousagi schlug sich die Hand vors Gesicht. Das sie ihn nach all den Jahren noch so nannte! Dabei war dieser Körper weit jünger, als der ihrige. Toga nickte zur Begrüßung und hielt sich weiterhin zurück.
 

Seine Hände waren zu Fäusten geballt, denn der Geruch seiner Liebsten machte ihn verrückt. Er wollte zu ihr, sie berühren und sein Gesicht an ihrem Hals begraben, nur um noch mehr ihres Köstlichen Geruches aufzunehmen. Doch Nousagis Worte hatten ihn gebremst. Was war, wenn sie ihn nicht erkannte?
 

Izayoi bekam das Geschrächswirrwarr mit und stellte die Tasse ab, um aufzustehen. Sie ging zur Tür und trat in den Flur. Alle Augen wendeten sich zu ihr und als sie am Ende des Flurs, den Mann mit den strahlenden goldenen Augen sah, blieb ihr Herz fast stehen. Als wenn nur noch sie beide in diesem Raum standen, fixierten sich ihre Blicke und die Luft stockte in ihren Lungen.
 

/Liebster/, schallte eine fremde Stimme in Izayois Kopf und ihre Beine wurden weich. Was ging hier nur vor? Und bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, gaben ihre Beine nach. Jedoch berührte sie nicht den Boden, als sie kurze Sekunden lang fiel. Denn zwei starke Arme hatten sie aufgefangen und das warme Gold, welches sie ansahen, strahlte eine unglaubliche ruhe aus.
 

“Liebste, ich bin zurück”

Die Mission

Kapitel 23 Die Mission
 


 

//Im schnelldurchlauf spielten unzählige Bilder und Szenen in Izayois Geist. Immer sah sie dabei diesen Toga, mit den Malen auf den Wangen und der imposanten Statur. Oft trug er eine seltsame Rüstung und Schwerter bei sich. Aber noch öfters war er nahe bei ihr, berührte ihre Wangen und küsste sie. Sehr oft und leidenschaftlich. Doch sie sah ebenso, das er ihr ein Amulett gab und er sehr ernst aussah. Und am Ende sah sie sich in einem brennenden Raum sitzen und wie er sich schützend vor sie stellte. Er befahl ihr zu gehen und nach kurzem Zögern tat sie es//
 

„Warum wacht sie nicht auf?“, fragte Shiju besorgt und sah zu ihrer Freundin, die seit einer Stunde in den Armen des silberhaarigen Mannes lag. Dieser hatte nichts mehr gesagt und horchte nur dem wilden geknurre der beiden anderen Männern zu. Nousagi war außer sich und Kusuri fand die ganzen Ereignisse, eher gut und sagte Nousagi müsse sich beruhigen. Kusuri stand auf, „Ich werde nun Byorigaku kontaktieren. Wenn sie es nicht selbst schon gespürt hat" und hing aus dem Raum.
 

Nousagi ließ sich am Wohnzimmertisch sinken und schloss die Augen. Seufzend dachte er darüber nach, wie es nun weiter gehen sollte. „Nousagi?“, hörte er die Tiefe Stimme seines Herrn und öffnete seine Augen um ihn anzusehen. „Bitte erkläre mir, was hier vor sich geht. Was meint Kusuri damit, wenn er sagt, dass du das hier wolltest?“
 

Kurz sah Nousagi zu seiner Frau, welche ihn aufmunternd zu nickte. Nach einem kurzen räuspern begann er also zu erklären: „Als ihr damals gestorben wart, haben Shiju und ich einen Weg gesucht, eure Seele aus dem Jenseits zu holen. Doch dies gelang uns nichts. Vor allem, weil ihr Sesshomaru euer Schwert Tensaiga vererbt hattet." „Lebt er?“, fragte Toga dazwischen. „Nicht direkt. Als Tsuki no Megami bemerkte das Yokais aussterben, gab sie den niedertrünnigsten die Chance auf Wiedergeburt, wenn sie ihr Youki sofort Aufgaben. Es war oft sehr hart für Yokai, in dieser Welt zu Leben. Immer mehr Hanyous schlossen sich zusammen, um die letzten zu stürzen“, erklärte Nousagi und Toga nickte. Das es mal so herum enden würde, hätte er zwar nicht gedacht, aber ihm war auf der Fahrt aufgefallen, das er keinerlei Youki spürte. Alle waren Menschen. Naja bis auf Nousagi und Kusuri und nunmehr sein inneres, welches nun präsent geworden war.
 

„Was ist aus Inuyasha geworden?“, fragte Toga und Shiju zuckte kurz zusammen. Nousagi spürte, das sie vor dieser Frage Angst hatte. „Nachdem Izayoi uns damals bat auf ihn zu achten, taten wir es solange, bis er selbstständig genug war. Auf Anraten von Tsuki no Megami, löschten wir seine Erinnerungen an uns“, erklärte Nousagi und Shiju stand auf um den Raum zu verlassen. Der leichte Geruch nach Salz, bestätigte den Männern das sie weinte. Nousagi stand also auf und ging ihr nach. Das Thema um Inuyasha war für Shiju sehr schmerzhaft. Obwohl sie gemeinsam drei Söhne hatten, liebte sie Inuyasha genauso sehr wie diese. Leider musste sie sich damals von Inuyasha trennen und hatte diese Gefühle niemals verarbeitet.
 


 

Toga sah seinem Freund kurz nach und beschloss zu warten. Er hatte Izayoi damals, auf seine bitte bei Tsukyomi hin, abholen dürfen als sie starb. Genau 10 Jahre hatte sie noch ohne ihn gelebt und es war nie einfach für sie gewesen. Aber nun lag sie wieder in seinen Armen, schlief und ihr Herz schlug stetig und stark in ihrer Brust. Kurz schluckte er als er sie musterte. Sie war ebenso schön wie damals. Ihr langes schwarzes Haar lag wie zarte Seide über ihre Schultern. Ihre langen Wimpern ruhten ruhig auf ihren Wangen und ihre rosigen Lippen waren leicht geöffnet.
 

Er musste den Drang, sie zu berühren wirklich unterdrücken. Er verzehrte sich nach ihr, doch Nousagis Worte schwirrten in seinem Kopf. Was wäre, wenn sie ihn nicht erkannte? Dein Blick wanderte weiter an ihr hinab, zu ihren Händen die auf ihrem Bauch ruhten. Kurz dachte er an die letzten Male, an denen sie ihre Hände auf ihrem Bauch liegen hatte. Damals wuchs noch sein Kind darin. Ob diese Izayoi schon Kinder hatte? Überlegte er kurz und entdeckte ihre langen nackten Beine. Sie trug ja nur eine kurze, komisch geschnittene Hose. °Viele zu wenig Stoff°, dachte er grimmig und bemerkte selbst wieder, die enge des Anzuges den er trug. Wann hatte die Welt sich nur umentschieden, so etwas zu tragen?
 


 

Als er seinen Blick wieder hinauf wandern ließ bemerkte er, das er beobachtet wurde. Izayoi war erwacht und hatte die Augen geöffnet. Sie beschloss ruhig zu bleiben und beobachtete den Mann, der sie hier in Armen hielt. An sich war er der gleiche Mann, den sie ihren Freund nannte. Welchen sie liebte. Aber irgendwie war er anders. Sein Blick war ernster und er schien so erwachsen. Nicht das ihr Toga nicht auch erwachsen war, doch dieser hier, schien schon vieles gesehen zu haben. Gutes und ebenso schlechtes.
 

Als sie bemerkte wie er sie musterte und sein Blick dann, den ihrigen traf, sprach wieder die Stimme in ihrem Kopf. /Liebster/ Verwirrt versuchte sie die Stimme zu ignorieren. °Was ist hier heute nur los?° „Geht es dir gut?“, fragte Toga und legte seine krallenbesetzte Hand an ihre Wange. Izayoi blinzelte und wusste einfach nicht, was sie sagen sollte. Also nickte sie kurz, was Toga zum Grinsen brachte und seine Fangzähne entblößte. „Hast du in all den Jahren deine Stimme verloren?“, fragte er und sah sie voller Liebe an. Wenn sie nur wüsste, wie sehr er sie wollte. Doch die Verwirrtheit und Zurückhaltung, die sie ihm entgegenbrachte, zeigte ihm, das sie nicht seine Izayoi war. Sondern ihre Wiedergeburt.
 


 

„Du bist also endlich wach Weib", murrte Kusuri, welcher in der Tür stand. Nachdem er sich vom Rahmen abstieß, ging er auf die beiden zu, kniete sich zu ihnen und nahm Izayois Hand. Forschend prüfte er ihren Puls und ließ kurz seine Hand aufleuchten. „Bei dir scheint kein Youki zu helfen", murmelte Kusuri und erntete einen verwirrten Blick von Izayoi. „Was meinst du damit, Männerfresser?“, fragte Toga und Izayoi blinzelte. Kusuri funkelte Toga kurz an. „Musst du mich so nennen? Es tut mir leid dich zu enttäuschen, aber heut zu Tage geht man genauso damit um, als wenn du deine kleine hier auf dem Tisch nehmen würdest"
 

Hochrot rappelte sich Izayoi auf und stand auf. „Was geht hier eigentlich vor sich?“, fragte sie und konnte nicht fassen, wie die beiden miteinander und über sie sprachen. Kusuri grinste breit: „Immer noch so verklemmt wie damals Weib?“ Toga griff sofort ein: „Ruhe jetzt Kusuri! Sag mir lieber wie es nun weiter gehen soll!?“ Kusuri stand auf und zupft an seinem Ärmel. Auch ihm waren die Anzüge zuwider. „Wir müssen warten bis Izayoi in ihr erwacht. Vorher können wir den Seelentausch nicht vollziehen. Byorigaku ist ohnehin noch im Ausland. Auch sie war mir böse, das ich es etwas beschleunigte“, grummelte er. Toga stand auf und kam Kusuri so nahe, wie es möglich war. Er wusste das Kusuri miese Tricks drauf hatte, um sich die Liebe eines Mannes zu eigen zu machen. „Und das heißt was genau? Ich soll nun so leben, bis sie erwacht?“, fragte Toga und Kusuri zog unschuldig die Schultern hoch. „Ja so in etwa"
 

Nousagi räusperte sich in der Tür und alle Augen gingen zu ihm. „Ich werde euch helfen Toga", schwor er und Toga seufzte erleichtert aus. „Dann wird das wohl so sein“, begann er und sah zu Izayoi. „Bis du wieder die meine bist." Izayoi schluckte und wusste nicht genau, was hier alles vor sich ging. Sie würde Shiju später ausquetschen müssen.
 


 

In der Nacht lag Izayoi wach und sah zur Decke. Sie konnte einfach nicht einschlafen und somit beschloss sie, sich einen Tee zu machen und sich damit auf die Veranda vor ihrem Zimmer zu setzen. Alles war ruhig hier draußen und nur der Mond strahlte ihr fröhlich vom Himmel entgegen. In Gedanken ging sie noch einmal das Gespräch mit Shiju durch.
 


 

~
 


 

Sie wusste nun, das sie die Wiedergeburt einer Prinzessin war, die vor 700 Jahren lebte. Zuerst war es ein Schock, als sie erfuhr, das auch ihre Freundin damals lebte und noch verwirrter als Shiju ihr den Trick zeigte, wie sie ihr die verschiedenen Jahre vorgegaukelt hatte. Zu verwirrt davon, ihre Freundin als junges Schulmädchen zu sehen, welches sie schaffte indem sie eine Halskette umlegte, die sie bis vor einem Jahr immer getragen hatte. „Damit konnte ich mein Aussehen variieren", erklärte Shiju und nahm die Kette wieder ab. Sofort stand die 25 jährige Frau vor ihr und sah sie aus den wunderschönen blauen Augen an. „Ich verstehe das alles nicht. Wieso sucht ihr nach ihrer Wiedergeburt?“, fragte Izayoi noch immer unter Schock. Dieser Tag wurde einfach immer absurder und unwirklicher. Ob sie nur träumte? /Nein/, antwortete die sanfte weibliche Stimme in ihrem Kopf. °Dann werde ich sicherlich verrückt°, war Izayois Schlussfolgerung.
 

„Nousagi hat sich damals nie verzeihen, das Toga von uns ging und als dein früheres ich starb und wir ihren Sohn Aufnahmen, hat Nousagi den Plan ausgebaut, euch wieder zurück zu holen. Also Toga versuchte er schon vorher, damit Izayoi-sama nicht alleine mit Inuyasha war", erklärte Shiju und krallte sich etwas in dem Stoff ihres Kleides fest. Es fiel ihr so unendlich schwer, den Namen ihres Ziehsohns laut auszusprechen. Sie vermisste ihn so sehr. Gerade, weil sie ihn nie mehr sehen durfte.
 

„Und warum passiert das gerade jetzt?“, fragte Izayoi und legte ihr Gesicht in ihre Hände. Seit Kusuri sie berührt hatte, fühlte sie keinen Schmerz mehr darin und als er gegangen war, hatte er ihr den Gips abgenommen. Das Handgelenk war geheilt. Nousagi erklärte ihr, dass er eine Art Arzt war und überaus mächtig. Allerdings einen miesen Charakter zeigte.
 

„Bis jetzt wart ihr niemals gleichzeitig wiedergeboren. Diesmal ist das erste Mal“ erklärte Shiju weiter und trank kurz einen Schluck Wasser, bevor sie fortfuhr. „Ich arbeitete seit Jahren in den Krankenhäusern dieser Stadt. Immer wenn eure Auren stärker wurden, kontaktierte Byorigaku mich und somit fand ich eines Tages dich, in Form eines neugeborenen Babys. Nach langem Überlegen beschlossen Nosuagi und ich das ich dich diesmal begleiten sollte und ab dem Kindergarten wandelte ich mich in deine Freundin. Nousagi dagegen ging auf die Suche nach Toga und kam erst wieder, als du ihn schon gefunden hattest. Also vor zwei Wochen.“
 

„Deshalb sagtest du, er wäre dein Freund? Obwohl ihr schon so lange Mann und Frau seid?“ Shiju nickte als Antwort und lächelte sanft. Sie ergriff Izayois und zog sie in ihre Arme. „Bitte verzeih mir, das ich dich angelogen habe. Ich hoffe, das ich dich dadurch nicht verliere“, bat Shiju und verbarg ihr Gesicht in Izayois Schulter. Vorsichtig umschlag Izayoi ihre Freundin und drückte sie etwas. „Nein. Aber bitte, erklär mir was ihr genau vorhabt. Wie soll ich meine Seele aufteilen? Ist das überhaupt möglich?“
 

„Byorigaku ist eine Meisterin darin, Seelen in andere Körper zu bringen. Das beste Beispiel dafür bin ich", erklärte Shiju und Izayoi löste sich von ihr, um in ihre Augen zu sehen. „Wie?“ „Ich war schon einmal, für ein Jahr tot. Durch Toga-sama konnte ich damals aus dem Jenseits zurück und Byorigaku schuf mir einen Körper, der niemals altert. Ähnlich wie bei einem Yokai", sprach Shiju. „Genau dasselbe, haben wir mit den Seelen die in dir und Toga innewohnen vor. Du siehst ja, das bei Toga bereits ein Umbruch begonnen hat. Er ist nicht mehr dein Freund Toga Taisho. Sondern Toga, Taisho des Westens und stärkster Yokai der damals lebte."
 

Traurigkeit zog sich in Izayois Herz. Sie wusste das dieser Mann nun ein anderer war, doch was war mit ihrem Toga? Sie hatte ihn doch gerade erst für sich gewonnen und sie waren glücklich. Bis auf die Sache mit ihrem Vater. Aber auch das hätten sie sicher geschafft. Warum musste jetzt nur alles so schieflaufen?!
 

„Und wie lange meinst du, wird das Erwachen bei mir dauern? Ich höre eine seltsame Stimme seit er mich berührt hat", murmelte Izayoi und fasste sich an den Kopf. „Eine Stimme sagst du? Das ist doch ein gutes Zeichen. Ich werde morgen noch einmal mit Byorigaku reden und dann kann ich dir sicher mehr erklären, bis sie wieder zurück ist"
 

Somit war das Gespräch beendet gewesen und der Abend ruhig verlaufen. Toga war mit Nousagi unterwegs gewesen. Sie wollten wohl die neue Welt erkunden, beziehungsweise erklären.

Das frühere Leben

Kapitel24 Das frühere Leben
 


 

Seufzend nahm Izayoi einen Schluck des warmen Tees und genoss wie die warme Flüssigkeit ihren Magen erreichte. Wenigstens ein bisschen wärme. Doch unerwarteter Weise bekam sie noch etwas mehr Wärme, als ihr etwas Schweres auf die Schultern gelegt wurde. „Nachts ist es kalt. Du solltest dich bedecken", sprach die Tiefe Stimme dieses neuen, fremden Mannes. Kurz sah Izayoi auf und wendete den Blick sofort ab als sie sah, das er nur einen Sommeryukata trug und dieser bis zum Gürtel weit geöffnet war. Somit sah sie seinen Oberkörper genau und schluckte. Was wäre nur passiert, wenn das ihr Toga gewesen wäre. „Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte Toga und nachdem Izayoi nickte und die Decke enger um sich zog, ließ er sich neben ihr nieder.
 

°Wie albern sich zu schämen°, dachte sie °du hast ihn schließlich schon so gesehen und sogar mehr.°, schollt sie sich, für ihre Scham und sah aus dem Augenwinkel zu ihm. Er hatte ein Bein angewinkelt und lies das andere über die Veranda hinaus hängen. In seiner Hand hielt er eine Schale mit einer klaren Flüssigkeit darin. °Sicher Sake°, überlegte sie und hatte recht, denn neben ihm stand eine Flasche davon. /Achte darauf, das er sie nicht leer trinkt/, bat die Frauenstimme in ihrem Kopf und Izayoi wollte gar nicht wissen warum.
 

Seufzend kuschelte sie sich in die wärmende Decke und trank noch einen Schluck Tee. “Diese Welt ist wirklich sehr seltsam”, begann Toga zu sprechen und sah weiter zum Garten hinaus. Er spürte ihre Nervosität und auch wenn er in einen Menschenkörper steckte, so hatte er einige seiner Fähigkeiten beibehalten. Sein Geruchsinn und stärke waren ihm zum Glück geblieben, was er zusammen mit Nousagi und Kusuri, der sich sehr dafür interessierte, getestet hatte.
 

“Für dich muss es sehr verwirrend sein”, antwortete Izayoi und sah wieder zu ihm. Er wendete seinen Blick zu ihr und lächelte. “Ja sehr. Vor 700 Jahren gab es das alles bei weitem nicht. Ich werde wohl vieles lernen müssen. Und das in meinem Alter”, lachte er am Ende und nahm einen Schluck Sake. Izayoi kicherte ebenfalls. “Wie alt warst du damals, als du.. Naja", fragte sie zögernd und Toga schloss die Augen. Zu gut konnte er sich an die letzten Sekunden in seinem damaligen leben erinnern. Das er nun endlich zurück war, um eine zweite Chance mit seiner geliebten Frau zu haben und nun neben ihr saß und doch nichts tun konnte, da ihre Seele mit einer anderen verwoben war, stimmte ihn traurig und zugleich unheimlich glücklich. Bald wäre seine Izayoi wieder bei ihm.
 

“Ich war damals um die 3000 Jahre am Leben. Genau weiß ich es nicht mehr”, gestand er und Izayoi fiel, wie damals, die Kinnlade herunter. //Ihr innerstes zeigte ihr Bilder von diesem Ereignis, als Izayoi es erfuhr und wie sie es zwei Damen weitersagte, die ebenso geschockt aussahen.//
 

“Das ist wirklich alt. Kein Wunder das Shiju dich ´alter Mann´ nennt”, kichert Izayoi staunend und Toga rollte die Augen. “Jaja Shiju war schon damals ein unverschämtes Weib. Aber Nousagi liebt sie so sehr”, schmunzelte Toga dann und nahm die Flasche, um seine Schale zu füllen.
 

“Woher kennst du Nousagi eigentlich? Er scheint viel daran zu setzen, dich zurück zu holen”, fragte Izayoi weiter und dieses Gespräch entwickelte sich zu einem kleinen Kennenlern-austausch. Wieder konnte Toga nur schmunzeln, als er an seine Begegnung mit Nousagi zurückdachte. “Er war damals das Problem in einem Dorf und um ihn zu Bändigen, habe ich ihn kurzerhand unter meine Fittiche genommen. Er ist streng genommen nicht mein Sohn, doch ich empfinde so für ihn”, erklärte Toga und dachte betrübt an seine Söhne. “Das Sesshomaru wirklich den Tot wählte, weil seine Gemahlin von ihm ging, kann ich kaum glauben. Vor allem, weil er Menschen hasste”, grübelte Toga weiter und Izayoi blinzelte.
 

“Wer genau ist Sesshomaru? Du hast hier nämlich auch einen Sohn mit diesem Namen”, erklärte Izayoi und brachte nun Toga zum blinzeln. “Wie meinst du das?”, fragte dieser und Izayoi suchte seinen Körper nach einer Tasche ab. An seinem Sommeryukata war eine und dort fand sie was sie suchte. Sie konnte Nousagi darin vertrauen, dass er die persönlichen Dinge bei Toga beließ und somit fischte sie das Smartphone heraus und öffnete den Bildschirm. Interessiert sah Toga ihr zu und staunte über das kleine Gerät in ihren Händen. Izayoi öffnete ein Bild von Sesshomaru und Toga blieb fast die Luft weg. “Das kann doch nicht sein”, flüsterte er und nahm ihr das kleine Gerät aus der Hand. “Er sieht genauso aus wie er, mein Sohn Sesshomaru.”
 

Lächelnd lehnte sich Izayoi in die Decke und sah zum Himmel, an dem die Sterne funkelten. “Dann hat der Wunsch, wiedergeboren zu werden, ja wirklich geklappt”, hauchte sie und Toga sah kurz zu ihr und dann auch hinauf in den Himmel. “Ja Tsukyomi wird dafür gesorgt haben”
 

Grummelnd senkte Izayoi den Kopf und beichtete ihm das auch diese Person einmal wichtig in seinem Leben war. Toga hatte ihr von der Scheidung erzählt und alles richtiggestellt, bevor sie eine Beziehung eingegangen waren. Die Scheidung würde bald vom Notar zurückkommen und somit wäre Toga nicht mehr ihr Ehemann. Dieser Toga, der neben ihr saß, sah sie verstehend an und sah kurz auf Izayois Hand.
 

“Seid ihr ein paar?”, fragte er sie kurzerhand und Izayoi erblickte seine forschenden goldenen Augen auf sich. Kurz nickte sie und wurde etwas rot. Sie liebte diesen Mann, in dessen Körper nun eine andere Seele die Oberhand hatte. “Wie kam es dazu?”, fragte Toga weiter und beobachtete ihre Regungen genau. “Ich habe ihn, naja dich, des Öfteren in meinen Träumen gesehen und als er eines Tages Bahn fuhr, trafen wir uns. Ich wusste nicht warum ich mich so zu ihm hingezogen fühlte, doch heute wurde mir einiges Klar. Trotzdem habe ich mich in ihn Verliebt und ihr unterscheidet euch wirklich sehr”, erklärte sie und wendete den Blick ab. Ein stechender schmerz durchzog ihr Herz, denn sie vermisste ihren Toga. “Es ist komisch von euch zu sprechen und verwirrend wegen eurem aussehen und den gleichen Namen”, plapperte sie weiter und seufzte schwer.
 

Toga verstand was sie meinte, wollte allerdings noch mehr über diese Traumsache wissen. Aber wenn sie, wer weiß für wie lange, so zusammen auskommen mussten, müssten sie sich andere Namen überlegen, sonst würde es zu verwirren. “Nenn mich einfach Tanin”, schlug er vor und dachte an die ersten Briefe, die seine liebste ihm damals schrieb. “Tanin - Fremder?”, fragte Izayoi und Toga lachte auf. “Ja. Die andere Izayoi nannte mich so, nachdem wir uns das erste Mal sahen.”
 

Eines musste Izayoi wirklich zugeben. Togas lachen war ansteckend und so kicherte sie auch etwas. ”Hattest du auch einen Namen für sie? Also außer ´liebste´?”, fragte Izayoi zurück und Toga sah in die Ferne. //Das Bild, bei dem Ume sie damals auf den Boden drückte und schützend einen falschen Namen an ihn aushändigte, schossen ihm durch den Kopf.// “Ihre Ammen nannten sie damals, aus Schutz vor mir Sakura”, erzählte er und sah wieder zu der Frau, die seiner Sakura so ähnlichsah. Wie gerne hätte er sie einfach an sich gerissen und ihr gezeigt, wie sehr er diese liebte. Doch sie war eben eine andere und so musste er sich zurückhalten.
 

“Sag was hat es mit den Träumen auf sich?”, fragte er um sich abzulenken und nahm wieder einen Schluck aus der Schale. /Er sollte aufhören/, bat die Stimme und Izayoi nahm sdie Schale aus seiner Hand und trank den kleinen Schluck leer, der sich brennend seinen Weg in ihren Magen fraß. Toga ließ sie gewähren, auch wenn er fragend eine Augenbraue hob. Woher wusste sie von seinem Alkoholmaß?
 

Nach kurzem Überlegen begann Izayoi zu erklären. “Ich träumte bis zu dem ersten Treffen immer den selben Traum, indem du vor mir lagst. Weswegen ich Toga sofort in der Bahn erkannte und irgendwas in meinem Herzen, ließ meine Gedanken an ihn nicht mehr los. Das sind sicherlich Sakuras starke Gefühle für dich.” Traurig dachte Izayoi daran, ob sie nur deswegen mit Toga zusammen war. Spielten die Gefühle zwischen Tanin und Sakura sie etwas zueinander? Fühlten sie wirklich Liebe für einander. Toga und Izayoi? Trotz dieser Gedanken fing sich Izayoi und sprach weiter: “Seitdem sah ich viele keine Versionen, die wahrscheinlich mit eurem leben zu tun haben.” “Kannst du mir welche erzählen? Dann wissen wir es”, bat Tanin und Izayoi überlegte kurz.
 

“Ich sah einmal wie du ihr beim Koto spielen zusahst”, erinnerte sie sich und Toga lächelte. “Unsere Vermählung”, bestätigte Tanin die Vision und dachte selbst an diesen Tag zurück. Ermuntert darüber das ihre Vermutung stimmte, sprach Izayoi weiter: “Viele Male sagtet ihr euch wie sehr ihr euch liebt.” Das lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und er strich sich durch den Pony. “Wie gerne würde ich es ihr heute genauso sagen”, hauchte er und sah zu den Sternen. /Und ich dir/, schallte wieder die kleine Stimme in Izayois Kopf. Langsam ahnte sie, wer ihr da in Gedanken zusprach und lächelte. An ein Erlebnis konnte sie sich auch noch erinnern. “Ich sah ebenfalls, wie diese Narbe entstand”, sagte sie und zog ihr Shirt am Hals etwas zur Seite, um sie ihm zu zeigen.
 

Togas Blick glitt sofort über ihren schmalen Hals, hinunter zu ihrer Schulter. Dort in der Halsbeuge befand sich das Zeichen. Sein Zeichen. Das Sakura für immer an ihn band und welches es einem jeden unmissverständlich zeigte. “Meine Markierung”, keuchte er und kam der schwarzhaarigen näher, um sie zu begutachten. Die Narbe hatte zwar keine blaue Färbung, wie das Mahl welches er einst seiner Liebsten gab, doch war es genau an der Stelle, wo er es gesetzt hatte.
 

“Ich habe sie seit meiner Geburt, ebenso wie du diese hier hast”, hauchte sie und legte eine Hand auf seine Wange. Ihre Blicke trafen sich, als sie langsam über die Mahle in seinem Gesicht fuhr und ihn damit erschaudern lies. Er hatte seinen Körper zwar gut unter Kontrolle, doch in diesem Moment schloss er die Augen und genoss das Kribbeln in seinem Körper, bevor er ihre Hand nahm und sie zu ihr zurückschob. “Bitte setze dich nicht unnötiger Gefahr aus”, keuchte er und setze sich zurück und verschränkte seine Arme in seinem Yukatärmeln.
 

Rot werdend schlang Izayoi wieder die Decke um sich und sah beschämt zwischen dem Stoff zu ihm. “Wie habt ihr euch damals verliebt?”, fragte sie und Toga schluckte. Er hatte alle Mühe sich zurück zu halten. Der Alkohol half ihm da nicht sonderlich. “Wir trafen uns aus Zufall. Als ich gerade etwas Ruhe suchte, kam sie und krempelte mein Leben mit nur einem Blick, aus ihren braunen Augen, um. Ich konnte sie nicht mehr vergessen und so schrieben wir uns zunächst ein Paar Briefe und trafen uns im Geheimen. Als sie allerdings zu einem treffen nicht erschien, ging ich nach ihr sehen und rettete sie vor einem Überfall”, erläuterte er ihre gemeisame Geschichte und Izayoi dachte an den Überfall von vor knapp zwei Wochen zurück. “Wir gestanden uns unsere Gefühle und sie gab sich mir hin. Nach einigen Wochen war sie Schwanger und wurde somit meine Frau. Du musst wissen, das sie damals als unehrenhafte Frau gesehen wurde, da sie fälschlicherweise dachte, keine Kinder bekommen zu können”, erklärte er weiter und Izayoi wurde wieder rot, da er so offen darüber sprach. Toga dagegen dachte einfach nicht darüber nach, schließlich befand sich seine Liebste irgendwo in diesem Körper und somit wusste sie, was es damit auf sich hatte.
 

“Was geschah damals, als du”, begann Izayoi und Toga hob die Hand. “Ich denke es ist besser, wenn du das nicht weißt”, beschloss er und Izayoi schwieg. Was hatte es nur mit seinem tot auf sich? War Sakura etwa schuld daran gewesen? Aber warum, würde er sie dann so dringen wiederhaben wollen? Um das herauszufinden musste Izayoi wohl oder übel mit Shiju oder Nousagi darüber sprechen.
 

“Wer ist Inuyasha?”, fragte Izayoi als nächstes und Tanin ließ den Kopf sinken, ebenso seine Augenlider und seufzte schwer. “Mein Sohn, beziehungsweise unserer”, erklärte er und als Izayoi nichts sagte, sprach er weiter. “Ich habe ihn leider nicht kennengelernt. Allerdings konnte ich einige Male aus dem Jenseits zu Sakura und so sah ich ihn halbwegs aufwachsen. Auch als er bei Nousagi lebte. Als er älter war und diesen Bastard, zusammen mit Sesshomaru ein für alle Mal in die Hölle schickte, sah ich ihn ein letztes Mal. Damals reiste er mit einer Gruppe aus Menschen und er schien eine Familie gefunden zu haben. Somit konnte ich endlich loslassen. Vielleicht war das der Punkt als meine Seele bereit war, wiedergeboren zu werden”, sinnierte Tanin und öffnete langsam seine Augen.
 

Er sah neben sich und bemerkte den ruhigen Atem seiner Gesprächspartnerin. Izayoi hatte noch zugehört, doch von einen auf den anderen Moment, knockte ihr Körper sie aus und sie schlief ein. Tanin lächelte und stand leise auf. Vorsichtig zog er die junge Frau auf seine Arme und trug sie in das Zimmer, in dem er ihren Geruch am stärksten wahrnahm. Er legte sie auf dem Bett ab und deckte sie mit der Decke, die er ihr gebracht hatte zu. Kurz strich er über ihre Stirn, hinab über ihre Wange und betrachtete ihre rosigen Lippen. Sollte er es wagen?
 

Kopf schüttelnd ließ er es bleiben und verließ das Zimmer um in seines zu gehen. Dort betrachtete er das Bett und setze sich darauf. Damals gab es nur Futons und er fand es irgendwie komisch so weit vom Boden entfernt zu nächtigen. Doch er wollte dem Möbel eine Chance geben und legte sich hinein. Sofort nachdem er seine Augen geschlossen hatte, schlief er ein. Der menschliche Körper brauchte Ruhe und so schlief er Traumlos.

Gurt, Fernseher und Kleidung

Kapitel 25 Gurt, Fernseher und Kleidung
 


 

Am Morgen trafen sich alle am Frühstückstisch wieder. Tanin trug noch immer seinem Yukata, nur war dieser diesmal fest verschlossen. Shiju bereitete gerade die letzten Tassen Kaffee und stellte sie auf den Tisch. Nousagi und Tanin aßen bereits, nachdem sie sich begrüßt hatten und als Izayoi hereinkam sahen sie auf. „Guten Morgen“, murmelte diese und setze sich im Schlafanzug ihrer Freundin an den Tisch. Shiju setze sich gerade neben Nousagi. „Morgen süße. Konntest du noch etwas schlafen? Gestern war wirklich ein harter Tag für dich", fragte Shiju besorgt und Izayoi schenkte ihr ein Lächeln. „Ja. Tanin hat mir ein bisschen Gesellschaft geleistet und wir haben uns gut unterhalten“, erklärte Izayoi und brachte Nousagi und Shiju zum Blinzeln. „Wer ist Tanin?“, fragte Nousagi und besagter räusperte sich. „Es erschien uns angebracht, andere Namen für mich und Izayoi zu nehmen, damit die Verwirrtheit keine Ausmaße annimmt. Ich bin somit Tanin und meine Gemahlin ist Sakura"
 

Mit großen Augen verstanden die beiden und Izayoi lächelte Tanin zu. Dieser erwiderte ein kleines schmunzeln und nahm die Tasse. Als er einen Schluck nahm, hustete er angewidert. Izayoi, die gerade ihren ersten Schluck Tee nahm, sah ihn fragen an. „Alles okay?“, fragte sie und Tanin stellte die Tasse ab und zeigte mit der Kralle darauf. „Was ist das für ein grässliches Getränk?“, spie er förmlich und alle Beteiligten staunten. Toga trank für gewöhnlich literweise Kaffee und dieser hier mochte den Geschmack anscheinend gar nicht. „Ich mache euch einen Tee alter Mann“, schlug Shiju vor und stand auf.
 

Nachdem Tanin seinen Tee bekommen hatte, aßen alle ruhig weiter, bis Izayoi eine wichtige Frage stellte. “Wie geht es nun weiter?” Alle sahen auf und blickten sich gegenseitig fragend an. Das war eine Frage, auf die keiner so genau antworten konnte. Doch Nousagi räusperte sich am Ende des schweigens. “Ich werde Toga krankmelden und die Büroangelegenheiten soweit regeln, wie es in meiner Befugnis geht. Ein schneller Seelentausch wäre allerdings angebracht”, erläuterte er und brachte Izayoi wieder etwas unter Druck. Wie konnte sie Sakura nur herauslocken, damit sie wieder zu ihrem geliebten konnte. Außerdem wollte auch sie ihren Toga zurück. Es gab einfach so viele Baustellen, die sie besprechen mussten, um ein gemeinsames Leben führen zu können, wenn er das denn mit ihr wollte.
 

“Ich werde Nousagi diese Woche helfen und zudem brauchen wir auch neue Jobs”, sprach Shiju weiter und brachte Izayoi zum Nicken. Durch den Rausschmiss ihres Vaters waren sie nun arbeitslos. “Ich werde später auf jeden Fall mal suchen gehen”, seufzte Izayoi und Tanin sah sie an. “Wieso arbeitet ihr?”, fragte er und die beiden sahen ihn an. Natürlich wusste er nicht, das in dieser Welt alle zu arbeiten hatten. Sowohl Männer als auch Frauen. “Heutzutage arbeiten auch Frauen, genauso gut und besser wie Männer”, erklärte Shiju und Tanin schüttelte den Kopf. “Izayoi ist eine Prinzessin. Es schickt sich nicht, sie arbeiten zu schicken”, sagte er streng und stellte damit seine Sicht der Dinge klar. Doch nicht mit Shiju. “Wer hatte denn damals ebenso eine Frau, unter seinen besten Untergebenen?”, stichelte sie und er formte seine Augen zu schlitzen. Sie hatte wirklich recht. Shiju war damals schon für ihn tätig gewesen und somit musste er sich eingestehen, das dieses Arbeitsmodell passte. “Es ist mir trotzdem nicht ganz recht. Allerdings denke ich, das ich es ihr nicht verbieten kann”, sagte Tanin und warf einen Blick zu Izayoi. Diese nickte nur zustimmend und somit war das Thema beendet.
 


 

“Wir gehen dann”, verabschiedeten sich Shiju Und Nousagi und Izayoi winkte ihnen nach. Tanin stand im Flur und hatte seine Arme verschränkt. Er konnte es einfach nicht lassen und musterte wieder einmal Izayoi. Er verzehrte sich nach ihr und das sie in ein und derselben Gestalt wie damals vor ihm stand, machte es ihm schwer sich zurück zu halten. Wie sollte er diese Zeit nur überstehen? Als Izayoi sich umdrehte und auf ihn zu kam, musterte er ihre braunen Augen und lächelte sie an. “Suchst du dir nun Arbeit?”, fragte er und die junge Frau schüttelte leicht den Kopf. “Nein, nun muss ich erstmal etwas erledigen und du musst mitkommen.” Fragend sah der silberhaarige sie an und wartete auf eine Erklärung. “Ich brauche neue Kleidung und ich denke es wäre vielleicht besser, wenn wir, naja, nach Hause gingen”, murmelte Izayoi und wurde etwas rot um die Nase. Schließlich war sie Toga dort oft sehr nahe gewesen und wie sollte das wohl werden, wenn er in einem Modernen Haus lebte. Mit ihr.
 

Doch ihre Gedanken endeten als sie seine Hand an ihrer Wange spürte und sah wie sein Gold ihr näher kam. “Zeig mir unser zuhause”, bat Tanin und Izayoi lief rot an, bevor sie sich aus seiner Hand wand und an ihm vorbeilief. “Zieh dich bitte um! Wir treffen uns gleich an der Tür”, bat sie und knallte die Schiebetür geräuschvoll zu.
 

In ihrem Zimmer lehnte sie sich an die Tür und ging zu Boden. Ihr Herz schlug so unglaublich wild und sie wusste das Sakura da ihre Gefühle steuerte. Ihr innerstes sehnte sich nach diesem Mann. Doch Izayoi konnte dem nicht einfach nachgeben. Schließlich liebte sie nur Toga, auch wenn es im Grunde genommen der selber Körper war. °Über was denkst du da überhaupt nach!°, schimpfte sie und raufte sich leicht die Haare. Trotzdem rappelte sie sich auf und suchte sich ihre Kleidung zusammen, um sie anzuziehen. Ihr Haar band sie zu einem Knoten hoch, damit sie einen freien Nacken hatte. Die Hitze war jetzt schon unerträglich.
 

Als sie aus dem Zimmer trat und zur Tür ging, stand Tanin bereits dort und wartete auf sie. Mit großen Augen musterte sie ihn. Er trug einen rötlichen Suikan, dessen Ärmel er am Ellenbogen zugezogen hatte und somit nur halbärmlig war. Zudem trug er allerdings eine Stoffhose in Schwarz und seine Schuhe. Sein Haar war zu dem gewohnten hohen Zopf gebunden. “Können wir?”, fragte sie und Tanin nickte stumm. Auch er hatte seinen Blick über sie schweifen lassen und enddeckte, wie am Abend zuvor, die, für seinen Geschmack, zu knappen Hosen. Aber er sah auch die Vorteile darin und tastete ihre langen Beine förmlich ab.
 

Izayoi schlüpfte in ihre Schuhe und nahm ihre Handtasche. Nachdem die Tür verschlossen war, ging sie zum Auto und Tanin blieb kurz stehen. “Du kannst dieses Gefährt führen?”, fragte er und Izayoi öffnete die Tür zum Wagen. “Ja natürlich”, kicherte sie und stieg ein. Tanin seufze etwas und stieg zu ihr. Bevor sie losfuhr schnallte sie sich etwas schwarzes um die Brust und er sah ihr fragend dabei zu. “Du musst dich anschnallen. Falls etwas passiert schützt er dich”, bat sie und zeigte an den T-träger wo sich der Gurt befand. Tanin zog das seltsame ding zu sich und dachte darüber nach, wie so etwas ihn schützen sollte. Izayoi half ihm dabei sich anzuschnallen und startete den Motor. Tanin ballte die Hände zu Fäusten als sie losfuhr. Ihm waren diese Dinger nicht geheuer und wäre er in seinem Yokai-körper wäre er einfach gelaufen.
 


 

Nach einer halben Stunde kamen sie an und Izayoi steig zusammen mit Tanin aus. Er sah sich hier um und zog die Luft tief in seine Lungen. Dieses Haus stand in einem Wald und die nächsten Straßen waren etwas entfernt. Die Luft war also klarer und erträglicher. Ob er sie wohl fragen könnte, ob er später etwas in den Wald könnte? Er würde gerne wissen, wie es in diesen neuzeitlichen Wäldern war. Zwar war er am Abend zuvor mit Nousagi unterwegs gewesen, aber er hatte ihm lediglich die Umgebung gezeigt und vieles erklärt, was er schon wieder vergessen hatte. Es war einfach zu viel für einen Abend.
 

Izayoi öffnete die Tür und Toga folgte ihr. Dieses Haus war ein komplett anderes als Akimotos Schloss, indem Nousagi und Shiju noch immer lebten. Hier war kein Holz, keine Veranda, keine Schiebetür zu sehen und die Wände waren glatt, ebenso die Böden aus Stein. Etwas musste er an Tsukyomis damaliges Schloss denken, welches aus hochwertigen stein gefertigt gewesen war. Ob es wohl noch immer dort oben im Himmel schwebte?
 

“Sieh dich ruhig um. Es ist schließlich dein Haus”, bat Izayoi und ging hinauf ins Schlafzimmer. Kurz sah Tanin ihr nach und wäre ihr gerne gefolgt, um zu sehen was dort oben war, doch er beschloss sich erst einmal im unteren Bereich umzusehen. Er fand einen großen Raum in dem mehrere Möbel standen. Überall konnte er seinen Geruch und den von Izayoi wahrnehmen. Besonders auf einer Sitzgelegenheit, auf der er sich kurzerhand niederließ um sie zu testen. Ebenso wie das Bett, welches ihm wunderbar genächtigt hatte, war es aus weichem Material und wirklich bequem. Auf dem Tisch vor ihm fielen ihn zwei schwarze Gegenstände auf. Er nahm eines in die Hand und drehte es darin. Es musste etwas für die Hand sein, denn die Form war passend. Auf der Oberseite befanden sich kleine Unebenheiten, die man drücken konnte. “Seltsames Ding”, murmelte er und als er noch ein letztes Mal drauf herumdrückte, ertönten plötzlich Stimmen.
 

Erschrocken drehte er sich zur Tür, aber dort stand niemand. Als er der Quelle der Stimmen folgte sah er vor sich eine Kommode auf dem ein großer schwarzer Rahmen stand, in dem sich einige Menschen bewegten und miteinander sprachen. Schweigend sah er ihnen zu und wusste nicht woher diese kamen. Als er mit der Hand winkte, um ihre Aufmerksamkeit zu prüfen, regierten sie nicht. Zudem wechselte immer wieder der Blickwinkel und somit stand er auf, ging nach vorn und musterte das Bild genauer. Wie konnten diese Wesen darin nur leben? Fragte er sich und sah hinter dem Gerät nach. Unter seiner Forschung fiel ihm nicht auf, wie Izayoi ins Zimmer kam und ihn beobachtete.
 

“Suchst du etwas bestimmtes?”, fragte sie ihn und er schreckte leicht hoch. “Nein, allerdings verwirrt mich dieses Ding hier”, gestand er und Izayoi kam lächelnd zu ihm und erklärte ihm, was es mit dem Fernseher auf sich hatte. Am Ende schaltete sie ihn aus und sah Tanin an. “Ich habe dir oben einige Kleidungsstücke hingelegt, die Toga immer trägt. Wenn du willst kannst du dich umziehen”, bot sie an und Tanin sah zur Tür. “Oben?”, fragte er nun. Izayoi stand kurzerhand auf und bat ihn ihr zu folgen. Gemeinsam gingen sie nach oben. Tanin war aufgefallen, das sie nun andere Kleidung trug, doch diesmal war die kurze Hose einem kurzer Rock gewichen und das missfiel ihm noch mehr wie die Hose. “Wieso zeigst du dich so herum?”, fragte er sie auf der Treppe und sie sah ihn fragend an. “Was meinst du?”
 

Tanin musterte sie genau und glitt mit seinem Blick über ihre dunkelblaue Bluse mit Knopfleiste und dann zu ihrem Rock. Izayoi folgte seinem Blick und stockte. “Du meinst meinen Rock?”, fragte sie und wurde rot. Tanin nickte und grinste daraufhin frech. “Weißt du denn nicht, was du da bei einem Mann auslösen kannst?”, fragte er und seine Stimme veränderte sich ins raue. Blinzend sah Izayoi wie er ihr näher kam und sie zwang die letzte Stufe emporzusteigen. Dabei legte er seine Hände auf ihren Hüften ab und packte leicht in ihr zartes Fleisch, welches zwar bedeckt war, aber reichte um ihr zu zeigen was er meinte. Dennoch ließ er nicht von ihr ab und drückte seinen Körper an ihren. Er beugte seinen Kopf zu ihrem und legte die Lippen nahe an ihr Ohr. “Manche Männer könnten dabei die Kontrolle verlieren, liebste Izayoi”, raunte er und ihr lief ein Schauer über den Körper.
 

Entschlossen legte sie ihre Hände an seine Brust und schob ihn etwas von sich. “Wenn du willst ziehe ich in deiner Anwesenheit etwas anderes an”, bot sie an und Tanin bemerkte ihren schnelleren Atem und ihren Geruch, der etwas ausstrahlte was ihm bekannt war. Sie reagierte auf seinen Körper und war sofort willig als er sie berührte. Sie musste wirklich ihren Spaß mit diesem Toga gehabt haben, sonst hätte sie sicher nicht so reagiert.
 

Tanin hob seine Hände und ging auf Abstand, um sie vorbeigehen zu lassen. Izayoi zeigte ihm das Schlafzimmer und die zurecht gelegte Kleidung. “Das ziehe ich nicht an”, kam es prompt und Izayoi sah ihn mit offenen Mund an. “Was soll das heißen? Das ist schließlich Togas Kleidung. Er trägt sie immer”, erklärte sie leicht überfordert und Tanin sah sich um. Er fand etwas, was nach einem Einbauschrank aussah und ging hinein. Dort suchte er so lange bis er das passende fand. Einen Kimono mit Hakama. “Das ist das richtige”, beschloss er und kam zu Izayoi, dessen Mund noch weiter aufstand. “Das kannst du nicht anziehen! Heutzutage tragen nur noch Priester solche Kleidung”, erläuterte sie und Tanin zuckte mit den Schultern. “Solange ich, nur bei dir bin, werde ich das hier tragen”, teilte er seinen Willen mit und legte den Stoff aufs Bett. Diese Anzüge, wie Nousagi ihm sagte, gefielen ihm nicht. Viel zu eng und ungeeignet. Ohne darüber nachzudenken das Izayoi da war, begann er die Hose zu öffnen und zog den Stoff des Sukians heraus.
 

Izayoi beobachtete das und begann zu stottern: “Ich lasse dich mal alleine” und ging hinaus. Grinsend zog Tanin sich um. °Wie damals°

Die neue Welt verstehen

Kapitel 26 Die neue Welt verstehen
 


 

So verging der Vormittag und Izayoi hatte, an Togas Laptop nach Arbeit gesucht. Tanin hatte sie dabei etwas beobachtet, mischte sich allerdings nicht weiter ein. Er sah sich daraufhin weiter im Haus um und ging in dem Garten. In der traditionellen Kleidung fühlte er sich gleich viel wohler und genoss die frische Luft des Waldes. Nah am Haus befanden sich einige Bäume und er versuchte den Körper aus, in dem er nun für eine Weile leben musste. °Hoffentlich kann ich bald wieder meine liebste in den Armen halten°, wünschte er sich und hob die Arme so, wie wenn sie im nächsten Moment hineinfallen würde. Seufzend sprang er von dem Ast, auf dem er saß und ging wieder ins Haus.
 

Dort flog ihm ein köstlicher Geruch in die Nase und ihm lief augenblicklich das Wasser im Munde zusammen. Er folgte der Spur in die Küche und sah Izayoi, wie sie am Herd stand und in einen Topf sah. Als sie Tanin bemerkte lächelte sie. „Setz dich das Essen ist gleich fertig“
 

Tanin trat näher und bemerkte das auf dem Tisch schon alles gedeckt war. Auf dem Herd köchelte noch der Reis und aus einem anderen Topf nahm er den Geruch von Rindfleisch und verschiedenen Gemüsen wahr. Er nahm also Platz und bemerkte das Izayoi sich ungezogen hatte. Der kurze Rock war einer knielangen schwarzen Jeans gewichen, die sie nun mit der blauen Bluse trug. °Besser°, lobte er und sah wie sie mit dem Topf auf ihn zu kam. Sie stellte alles ab und setze sich zu ihm an den Tisch. „Guten Appetit“, wünschte sie lächelnd als beide volle Teller hatten und begann zu essen. Tanin beäugte das Mahl und begann ebenso damit es zu verschlingen. Es war köstlich und das lobte er außerordentlich, was Izayoi sehr freute.
 

„Würde es dich stören, wenn ich in den Wald ginge?“, fragte Tanin als Izayoi den Tisch abräumte. In der Bewegung innehaltend sah sie zu ihm. „Warum nicht. Findest du denn wieder zurück?“, fragte sie unschuldig und forderte so Tanins Fähigkeiten heraus. Er ging zu ihr und nahm ihr Kinn in seine Hand. „Glaub mir. Dein Geruch würde mich aus dem tiefsten Wald zurückfinden lassen", raunte er mit tiefer Stimme und wieder bekam Izayoi dieses kribbeln. /Oh liebster/, keuchte die Stimme in ihrem Kopf. °Sei ruhig Sakura°, bat Izayoi in Gedanken und unterdrückte die aufkommende Lust. Also nickte sie stumm in seine Hand und er ließ von ihr ab.
 

Tanin rannte durch den Wald, sprang von Ast zu Ast und erforschte den Boden. Die Tiere des Waldes waren alles schwache Wesen. Keines davon zeugte mehr von den prächtigen Yokai die einst lebten. Auch viele Bäume waren nicht mehr dieselben, auch, wenn einige sicher in der Zeit seines Lebens das Licht der Welt erblickt hatten.
 

Als die Dunkelheit hereinbrach kehrte er zurück und entdeckte Izayoi die auf der Couch lag und ihre Augen geschlossen hielt. Als er leise zu ihr trat und sich in die Hocke setze, um ihr Gesicht zu betrachten, bewegte sie ihre Augen und sah ihn an. Sofort setze sie sich auf. „Da bist du ja endlich! Ich dachte du hättest dich wirklich verlaufen“, schollt sie leicht und Tanin schmunzelte. „Ich sagte doch, dass du dir darüber keine Sorgen machen musst Izayoi“, erläuterte er ihr und sie gab sich geschlagen.
 

Ihr fiel auf das er leicht zerzaust und verklebt aussah und somit fragte sie das, was ihm dagegen helfen würde: „Willst du ein Bad nehmen? Du bist ganz zerzaust." Er stellte fest das sie recht hatte, also nickte er und sah sie bittend an. Izayoi verstand sofort. Er wusste anscheinend noch nicht wo das Bad war und so stand sie auf und zeigte es ihm. Dort angekommen holte sie ihm ein Handtuch heraus und legte ihn ebenso frische Unterwäsche hin. „Damit du dich danach gleich anziehen kannst", erklärte sie und legte ebenso ein Shirt für ihn hin, sowie eine Jogginhose. „Bitte zieh es an", bat sie und Tanin seufze kurz.
 

Als sie dann hinaus verschwunden war, zog er sich aus und sah sich um. Die Wanne sah zwar kleiner aus wie die damals, aber es schien ausreichend. Leider war ihm nicht genau klar, wie er da nun Wasser hineinbekommen sollte. Nach mehrmaligen probieren an den Amateuren, an denen sich nichts tat, beschloss er die einzige zu fragen die es wusste. Er kam sich langsam wie ein kleines Kind vor, doch diese Welt war seltsam.
 

Nachdem er sie gerufen hatte und sie nichts ahnend die Tür öffnete und eintrat, bleib Izayoi stehen und wurde rot. Tanin stand dort mit nichts am Leib und sah sie fragend an. „Kannst du mir helfen?“, bat er und zeigte auf die Wanne. Nur schwer konnte Izayoi ihre Augen von seinem perfekten Körper trennen und sah dann steif auf den Boden, als sie nickend zur Wanne lief. Ihr war diese Situation mehr als peinlich und sie machte sich schnell daran, ihm zu zeigen wie er an das Wasser kam. Tanin sah ihr dabei zu und beugte sich für einen Versuch neben sie. Forschend drehte er die Griffe bis das Wasser in der gewünschten Wärme in die Wanne floss.
 

Izayoi beobachtete seine muskulösen Arme, die sich genau vor ihr bewegten und die muskelstränge die sich dabei unter seiner Haut abzeichneten, ließen ihr Herz schneller schlagen. Alles an ihm setze die reine Lust in ihr frei. Wieder einmal fragte sie sich, wie sie das nur überstehen sollte. Tanin fiel ihr schnelles schlagendes Herz auf und als er sie beobachtete, wie sie ihn musterte, räusperte er sich kurz und ihr Blick traf auf seinen. „Brauchst du noch etwas", fragte sie kurzerhand und er nahm ihre Wange in die Hand. „Nein, nun ist alles genau richtig."
 


 

Nachdem Izayoi das Bad wieder verlassen hatte und Tanin in der Wanne saß, ging sie hinunter und hörte wie ihr Smartphone begann zu klingeln. Es war Shiju und somit sprintete Izayoi zu dem Gerät und nahm den Anruf entgegen. „Wo seid ihr!?“, fragte Shiju sofort und Izayoi fiel ein, was sie vergessen hatte. Sie hatte Shiju und Nousagi ja nicht gesagt, dass sie das Haus verlassen würden. „Wir sind zuhause. Ich denke es ist besser, wenn wir hier bleiben bis diese Byorigaku zurück ist", erklärte Izayoi und Shiju zischte geräuschvoll. „Warum kannst du nicht einmal dableiben, wo ich dich lasse Izayoi?!", quengelt die brünette Frau und Izayoi entschuldigte sich. „Jaja. Deine Entschuldigungen immer. Aber bitte, pass auf das der alte Mann nicht hier herumstreunert. Er kennt diese Welt nicht und setzt den Körper von Toga unnötiger Gefahren aus, wenn er denkt er wäre noch immer der Dayokai, welcher er einmal war“, bat Shiju noch einmal und Izayoi schluckte. Hatte sie ihn ja schon am Nachmittag hinausgelassen und er war stundenlang auf Erkundung gewesen. „Ja ich passe auf", versprach sie und somit sprachen die beiden noch über die Jobsuche, bevor sie das Gespräch beendeten.
 


 

~
 


 

So verging die erste Woche und Sakura hatte sich nicht herausgetraut. Izayoi seufzte, denn es kam immer wieder zu komischen Situationen, in denen Tanin ihr zeigte, wie sehr sie Toga vermisste. Nicht das er unhöflich oder so gewesen wäre. Er ging einfach anders mit vielen Dingen um. Zum ersten kümmerte es ihn wenig, dass sie ihn nackt sah, was Iazyoi unglaublich peinlich war, denn sie sehnte sich nach körperlicher liebe durch Toga. Das sein Körper hier herumlief und sie nicht an ihn heran durfte, machte es schwer.
 

Zudem musste sie ihm vieles erklären und half ihm, wo er Hilfe brauchte. Er war dafür immer sehr dankbar und berührte sie ohne Scheu. Noch ein Punkt der ihr unangenehm war, denn er liebte es sie zu ärgern. Zumindest kam es ihr so vor. Außerdem hatten Nousagi und Shiju einige wichtige Unterlagen vorbei gebracht, die sie nun öffnen musste, um sie irgendwie mit Tanin Regeln zu können.
 

Als sie also den schwersten Brief öffnete, blieb ihr die Luft weg. Tanin der neben ihr saß, natürlich oberkörperfrei, denn er konnte die Hitze kaum ab, sah sie fragend an. “Was steht darin?”, fragte er und griff nach dem Papier, welches Izayoi ihm bereitwillig gab. Er würde es sowieso nicht verstehen. “Das sind Togas Scheidungsunterlagen”, erklärte Izayoi bedrückt. Sie wollte damit eigentlich nichts zu tun haben, doch nun saß sie in der Falle. “Erklär mir das Wort Scheidung”, bat Tanin ruhig und blätterte etwas durch den Stapel. Seufzend ließ Izayoi sich neben ihm nieder und sah auf die Papiere. “Das ist der Vertrag, um Togas Ehe aufzulösen.”
 

Tanin hielt in seinen Bewegungen an und sah sie mit fragenden Augen an. “Er ist vermählt?” Izayoi nickte kurz. “Ich sagte dir doch, das er einen Sohn hat, so wie du. Dieser entstand in einer arrangierten Ehe.” Tanin schlug sich in die Hand. Endlich etwas was er kannte. “Und nun wollen sie das auflösen? Ist das nicht eine große Schande?”, fragte Tanin und Izayoi schüttelte schnell den Kopf. “Heutzutage wird so etwas oft gemacht.” Schnaufend quittierte Tanin dies und las sich die Zeilen etwas durch. “Tsukyomi”, hauchte er. “Sogar der gleiche Name wie damals”, murmelte er und Izaoyi sah auf. “Hieß sie damals auch schon so? Also deine erste Frau?”, fragte sie und Toga knurrte kurz. “Sie war nie meine Gemahlin”, stellte er klar. “Das heißt euer Sohn war unehelich?”, fragte sie mit großen Augen und Toga formte die seinen zu schmalen schlitzen. “Ich wollte nie so recht einen Erben mit ihr”, beichtete er und Izayoi wurde immer verwirrter. “Wie kam es denn dann dazu, das sie.. Naja..”, stotterte sie und Tanin grinste kurz. “Sie hat mich trunken gemacht und verführt. Sie war eine wunderschöne Yokai und auch ich war eben nur ein Mann. Außerdem vertrage ich kaum Alkohol”, erklärte er weiter und Sakura bestätigte diese Aussage in Izayois Kopf. Leider waren diese kurzen Sätze, das einzige was sie bis jetzt hervorbrachte.
 

“Du liebtest ihn doch aber trotzdem, oder?”, fragte die junge frau und Tanin lächelte sanft. “Ja das habe ich, auch wenn es am Ende nicht gut zwischen uns stand. Er war mein Sohn und hätte ich nicht so viele Fehler gemacht, dann wäre ihm vieles leichter gefallen und er wäre ein prächtiger Herrscher geworden”, sinnierte Tanin und entließ seine Luft aus den Lungen. “Nousagi sagte mir allerdings etwas, was ich damals mit einem lauten lachen abgetan hätte”, begann Toga und Izayoi fragte was er meinte. “Er ehelichte eine Menschenfrau.” Fragend sah Izayoi ihn an. “Ist das so etwas Besonderes gewesen? Du hast es ja auch getan.” Laut lachte Toga auf. “Oh Izayoi, damals war es fast das schlimmste, was ein Yokai hätte tun können. Viele Frauen starben bei der Niederkunft oder sogar in den Schwangerschaften. Es war also nicht vorteilhaft sein Blut, mit dem eines Menschen zu verbinden. Hanyous waren verachtet und von der Gesellschaft ausgeschlossen. Viele Säuglinge wurden sofort getötet”, erklärte er wie es war und Izayoi schluckte. “Das war eine grausame Zeit”, hauchte sie und Tanin sah aus dem Fenster. “Ja das war es. Ich kann mich kaum daran erinnern, wie viele Kriege ich führte bis der Westen mir gehörte. Erst dann trat Ordnung ein und die Menschen lebten halbwegs in Frieden.”
 

Izayoi verstand, denn so war dieses Land immer wieder unter Kontrolle gebracht worden. Ein Krieg nach dem anderen und auch auf dieser Welt gab es Orte an denen das noch immer so war. “Sollen wir diesen Schrieb nun versiegeln?”, fragte Tanin und bekam so wieder Izayois Aufmerksamkeit. “Ohne ihn, können Toga und ich kein richtiges Paar sein”, flüsterte sie und sah zu Boden. Wieder wurde ihre Sehnsucht nach ihm so groß, dass sie am liebsten weinen wollte. Tanin beobachtete sie und legte einen Arm um ihre Schultern. “Wie bekommen ihn schon wieder, keine Angst.”
 

Nachdem Izayoi sich wieder gefangen hatte, las sie sich die Unterlagen erstmal genau durch. Toga saß wirklich in einer Falle. Tsukyomis Vater gab ihm damals das Startkapital für die Erweiterung der Firma und damit er dieses nicht zurückzahlen muss, müsste er auf alle anderen Ansprüche verzichten. Ausgenommen das Sorgerecht für Sesshomaru, welches zu gleichen Teilen weiterbestehen würde. °Wenigstens etwas°, dachte Izayoi und legte den Stapel zur Seite. “Wir versiegeln es später”, beschloss Izayoi, denn es war einfach zu viel Wichtiges darin. Sie konnte diese Entscheidung nicht treffen. Toga blieb am Ende nur noch seine Firma und wenn er nicht bald erwachen würde, wäre auch das ein Problem. Nousagi arbeitete zwar fleißig und war durch seine Schnelligkeit sogar mit seiner eigenen Arbeit vorangekommen, doch durfte das nicht für immer so bleiben. Auf kurz oder lang wollten die Kunden mit Toga sprechen und es mussten neue Verträge geschlossen werden, um die Kundschaft beizubehalten.
 

Nun öffnete Izayoi den nächsten Brief und wieder erstarrte sie. Tanin zog fragend die Augenbraue hoch und lehnte sich zu ihr herüber. Er las den Briefkopf und ihm fiel ein bekannter Name auf. “Yashimoto? Lebt er etwa auch wieder?”, fragte er euphorisch und sah zu Izayoi. Doch diese starrte das Papier nur an und begann leicht zu zittern. Tanin spürte ihre Angst und roch daraufhin das Salz ihrer Tränen. Verwirrt drehte er ihr Gesicht zu seinem und sah sie forschend an. “Was ist los Izayoi?”, fragte er sofort und sie wendete ihre nassen Augen zu seinen. In seinem inneren pochte es und er verstand nicht warum. “Was ist los?”, fragte er noch einmal und Izayoi begann zu sprechen.
 

“Mein Vater will Togas Firma”

Ein traumatisches Ereignis

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Tanins Plan

Tanins Plan
 

Nervös tippte Izayoi auf dem Lenkrad herum und betrachtete die rote Ampel. Was tat sie hier eigentlich? Sie würde die ganze Sache nur noch verworrener machen und Tanin war ein lieber Kerl. Sie wollte nicht das ihr Vater ihn irgendwie herunter machte, so wie er es mit ihr tat. Tanin beobachtete die Menschen die über die Straße gingen und sah dann zu Izayois Fingern. Er spürte ihre Angespanntheit schon seit sie aus dem Haus gegangen waren und somit legte er eine Hand und auf ihr Bein. Kurz zuckte Izayoi zusammen und sah zu dem Mann an ihrer Seite. „Bleib ruhig. Alles wird gut", beruhigte er sie und lächelte sanft. Seine Hand zog er wieder zurück und lehnte seinen Kopf an das Kopfteil und schloss die Augen.

//Toga ging in die Knie und sah den streng wirkenden alten Mann vor sich an. „Gebt mir Izayoi zur Frau", sprach er und der Blick des Mannes sah ihn geschockt an. „Warum tut ihr das?“, fragte er und Toga lächelte. „Es ist mein Kind das sie in ihrem Körper trägt"

Als Tanin seine Augen wieder öffnete parkte Izayoi gerade vor einem alten Haus. Auch dieses war, wie das Haus von Nousagi eines im alten Baustil. Doch es sah nicht nach einem Wohnhaus aus, sondern eher wie eine Firma, denn die vorderen Fenster, die zur Straße führten, waren blickdicht gemacht und an der Wand hing ein etwas größeres Schild. „Das ist die Firma meines Vaters. Er führt eine Baufirma für traditionelle Häuser“, erklärte Izayoi und ging zur Tür.

Sie klingelte und es öffnete eine junge Frau mir kurzen Haaren. Sie trug eine kleine Brille und einen Zweiteiler in dunkelblau. „Guten Tag Mara. Ist Vater da?“, fragte Izayoi und die Frau sah sie verwirrt an und sah dann zu Tanin und wieder zurück. „Ja er ist da. Was brauchst du denn von ihm?“, fragte sie und bat die beiden herein. Tanin folgte den beiden Frauen durch den Gang und sah sich um. Es war alles im klassischen Stil hergestellt und doch stachen ihm moderne Dinge in die Augen.

„Wir würden gerne kurz mit Vater reden. Taisho-sama will ihn etwas fragen", bat Izayoi die Sekretärin ihres Vaters und diese nickte. „Ich Frage mal eben, ob er Zeit für euch hat." Mara ging den Flur entlang und Izayoi lehnte das Gesicht in ihre Hände. Das war alles keine gute Idee. Sicher hätten sie lieber einen Anwalt einschalten sollten, der ihnen daraus half. Tanin schlang seinen Arm um ihre Schulter und drückte sie etwas an sich. „Mach dir keine Gedanken. Das wird schon klappen Izayoi", bat er und lächelte, der aufsehenden jungen Frau zu. Izayoi erforschte kurz seine goldenen Augen und seufzte. „Wie kannst du nur so zuversichtlich sein?“

Tanin grinste. „Mir hat man damals, gar nichts ausgeschlagen. Und ich habe nicht vor, damit aufzuhören. 700 Jahre hin oder her.“ „Was willst du ihm denn sagen?“, fragte Izayoi und genoss die Wärme die von Tanin ausging. Wie sehr sie sich jetzt Toga herbeisehnte. Doch bevor Tanin antworten konnte trat Yashimoto auf die beiden zu und sah sie finster an. „Was kann ich für euch tun?“, fragte er brummend und Tanin drehte sich zu der Stimme um. „Yashimoto-sama! Schön euch zu sehen. Ich würde gerne über ein persönliches Anliegen mit euch reden", plapperte Tanin los und entließ Izayoi aus seinem Arm nur um seine Hand an Yashimoto weiterzureichen und ihn zu begrüßen. Missbilligend nahm Yashimoto die Hand entgegen und begrüßte Tanin ebenfalls. „Dann folgt mir Herr Taisho“, nahm er die bitte an und als Tanin und Izayoi sich in Bewegung setzten, fügte er hinzu: „Izayoi du wartest hier."

Erschrocken sah Izayoi zu ihrem Begleiter, welcher sie lächelnd ansah. „Mach dir keine Gedanken", bat er und ging dann mit Izayois Vater. Izayoi nahm im Eingangsbereich Platz und sah auf die Wand. Mara hatte noch zu tun und somit war sie alleine.

Yashimoto nahm an seinem Schreibtisch Platz und bot Tanin stumm den Platz gegenüber an. Tanin nahm Platz und wurde gleich angesprochen. „Was kann ich für Sie tun?“ Tanin sah in die grauen Augen seines gegenüber und schmunzelte. „Ich denke das wissen sie. Ich habe ihre Nachricht bekommen und somit zwingen sie mich zum Handeln. Ich würde nur gerne den Papierkram übergehen und einfach mit ihnen darüber reden. Wir werden sicher eine Einigung finden", erklärte Tanin und erntete ein leises brummen. „Natürlich werden wir das. Kann ich mich kurz entschuldigen? Danach können wir die Dinge besprechen, die sie belasten."

Tanin nickte und somit verließ Yashimoto kurz den Raum. Er ging in einem kleinen Nebenraum und nahm sein Smartphone zur Hand. „Komm sofort runter. Wir müssen unseren Plan ändern", befahl er und legte wieder auf um zurück zu gehen. „So. Wie können wir, ihrer Meinung nach, die Sache aus der Welt bringen? Sie wissen ja was ich von Ihnen verlange", begann Yashimoto das Gespräch während er sich auf den Schreibtischstuhl niederließ. Er faltete seine Hände vor sich auf dem Tisch und beugte sich etwas vor. Tanin erwiderte den festen und ernstem Blick und räusperte sich kurz. „Ich kann ihre Forderung nicht eingehen.“ Yashimoto grinste und lehnte sich wieder zurück. „Dann kann ich die Anzeige also weiterleiten?“, fragte er und Tanin hob die Hand. „Warten Sie Yashimoto. Ich bin noch nicht fertig“, sprach er und der ältere Mann zog die Augenbrauen überrascht hoch. „Sie haben also einen anderen Ausweg?“

Schmunzelnd nickte Toga und fixierte den Blick seines gegenüber. „Ich werde Izayoi zur Frau nehmen.“
 

~
 

Izayoi hörte Schritte im Flur und als sie aufsah, sah sie in die grünlichen Augen eines Mannes, den sie am liebsten nie mehr sehen wollen würde. Takemaru lächelte zaghaft. „Hallo Izayoi. Schön dich zu sehen“, begrüßte er und Izayoi wendete den Blick sofort ab. „Hallo Takemaru“, bedachte sie ihn knapp und spürte wie er sich auf den Stuhl neben sie niederließ. „Izayoi ich weiß du bist mir böse aber ich will wirklich das du weißt, das es mir leidtut“, begann er und Izayois Blick wanderte langsam hinüber zu ihm. °Wieso sagt er mir das jetzt?°, überlegte sie und lauschte weiter was er ihr sagte. „Meinst du, wir können es nochmal auf einen normalen Weg probieren?“

Geschockt schluckte Izayoi hart und begann leicht zu zittern. Was sollte sie ihm nun sagen? Sie liebte Toga und somit war die Möglichkeit, das sie beide jemals ein Paar werden, zunichte gemacht und wer wusste, wie sehr Takemaru diese Tatsache traf. Was würde dann passieren? Doch sie konnte ihn auch nicht anlügen. „Takemaru ich möchte ehrlich zu dir sein", begann Izayoi und sah wie sich seine Hände zu Fäusten ballten. „Liebst du ihn!?“, fragte Takemaru fast knurrend und Izayoi sah geschockt zu seinen Augen. Diese funkelten sie an.

„J-ja“, stotterte die junge Frau und bemerkte wie Takemaru anfing zu lächeln. „Dann ist es eben so", sagte er und stand auf. Schwer seufzte er aus und sah in die braunen Augen seiner großen Liebe. „Aber eine Freundschaft kann ich mir doch noch erhoffen oder Izayoi?“, fragte er lächelnd und Izayoi wunderte sich wirklich. Bis zuletzt war er so ernst und die Sache mit dem Kuss war auch nicht ganz in Ordnung gewesen. Aber sie wollte sein gekränktes Herz nicht noch mehr brechen und so stand sie auf und streckte ihre Hände leicht nach ihm aus. „Das wird wohl drin sein, Setsuna“, lächelte sie und der junge Mann machte den letzten Schritt zu ihr wett und umarmte die kleine Frau. „Vielen Dank Izayoi", hauchte er in ihr Ohr und stach ihr mit einer kleinen Spritze in den Hintern. Bevor Izayoi sich wehren konnte, zuckte sie zusammen und drückte sich von ihm ab. „Was hast du..!?“, begann sie und verdrehte im nächsten Moment die Augen. Sie sackte in sich zusammen und wurde von Takemaru aufgefangen.
 

~
 

/Hilf ihr!/, Schrie das Biest in Tanins Kopf und er hob den Blick. °Was ist los?°, dachte er und bemerkte immer noch den starren Blick Yashimotos auf sich. „Wie kommen sie darauf, dass Izayoi das wollen würde? Sie kennen sich gerade mal zwei Wochen", protestierte der alte Mann ruhig. /Du musst zu ihr!/, bat das Biest wieder und kämpfte in Tanins Inneren. „Ich denke sie hat nichts dagegen. Ich habe sie gefragt und sie war überaus angetan davon“, erklärte Tanin und versuchte sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Es war wichtig, wichtig für die Beziehung der beiden und so musste er sich hier durchkämpfen. „War sie das, ja? Sie wissen das Izayoi schon verlobt ist?“, fragte Yashimoto zurück und war langsam sehr wütend. Was fiel diesem Mann überhaupt ein!? Allerdings wäre es ein gutes Angebot. So würde seine Firma wachsen, solange er Taisho Corb dazu bringen konnte, sich auf den alten Baustil umzustellen. Er könnte die Hand darüber gewinnen und hätte wieder mehr Aufträge.

Allerdings gab es da dann ein neues Problem. Was würde aus Takemaru werden? Er hatte ihn so viele Zeit und Mühe gekostet und damit würde sein herangezogener Nachfolger verfallen. Er müsste ihm eine Stange Geld geben, um ihn halbwegs vernünftig zu entlassen. Oder er bräuchte eine angemessene Stelle für ihn. Als Nachfolger wäre er auch noch zu gebrauchen. Nur ob Taisho darauf eingehen würde?

„Ich würde mir die Sache erstmal durch den Kopf gehen lassen", brummte Yashimoto und stand auf. Er ging zur Tür und schob diese auf. „Ich werde mich dann bei Ihnen melden", kündigte er an und bat damit freundlich darum, das Tanin nun das Gebäude verlassen würde. Tanin verstand und stand auf. Als er auf Yashimotos Höhe war, sah er ihn von oben herab an. „Ich werde sie heiraten. Egal was sie sagen. Aber für ihre Beziehung zu ihr, sollten Sie zustimmen und einiges wieder gut machen." Danach ging hinaus. Im Flur sah er sich fragend um. Als Mara aus ihrem Büro kam hielt er sie auf. „Wo ist Izayoi?“, fragte er und Mara sah sich um. „Keine Ahnung. Takemaru meinte, er würde schnell etwas mit ihr erledigen gehen"

„Ta-Takemaru?“, hauchte Tanin den Namen, welcher ihm auf Erden der fürchterlichste war. /Du musst zu ihr!/, brüllte sein inneres. /Sie wird erwachen./

Wie ein verrückter lief Tanin an Mara vorbei ins Freie. Draußen stach ihm die Sonne in den Augen und als er sich umsah, sah er das der Wagen weg war. „Verdammt!“, knurrte er und nahm einen tiefen Zug durch die Nase. °Ekelig° Er versuchte den blumigen Duft seiner liebsten herauszufiltern und erstarrte kurz. Der Geruch hatte sich verändert.
 

~
 

Mit schmerzendem Kopf öffnete Izayoi ihre Augen. Aber was sie sah, war ihr alles neu. Langsam setze sie sich auf und blickte sich in dem kleinen Raum um. Sie lag auf einem schmalen Bett welches an einer Wand stand und eine rosafarbene Decke bedeckte ihre Beine. Sie erblickte die Tür und stand langsam auf. Ihre Beine waren so schwach, das sie auf dem Boden weiter krabbelte. °Liebster wo bist du?°, dachte sie ängstlich. Alles war ihr fremd und als sie die Türklinke nach unten zog bemerkte sie das die Tür verriegelt war.

„Liebster“, rief sie und klopfte wild an der Tür. Doch es tat sich nach längerem warten nichts. Geschockt sah sich die junge Frau um und betrachtete das Zimmer in welchem sie saß. Es gab kein Fenster und nur das Licht der Deckenlampe erhellte den Raum. Sie zog die Knie an sich heran und legte ihr Gesicht in ihren Händen ab. “Oh Liebster wo bist du nur?”, schluchzte sie.
 

~
 

Nousagi, welcher gerade über ein paar Akten brütete nahm einen ungewöhnlichen Geruch wahr. Kurz sah er auf und ging zum Fenster. Als er hinaussah schreckte er zusammen, als plötzlich ein silberner Schopf vor ihm auftauchte und sich am fensterahmen festhielt. „Lass mich rein Nousagi!", knurrte Tanin und der schwarzhaarige tat wie ihm befohlen. Er öffnete das Fenster und ließ Tanin hinein. „Wie kommst du hier hoch? Wir sind im 3. Stock!?“, fragte er verblüfft. Natürlich wusste er wie das von statten ging. Allerdings war ihm nicht klar gewesen, das Tanin in Togas Körper solch Kräfte entwickeln könnte um es zu tun.

„Mein Biest spielt verrückt! Es sagt Izayoi wäre erwacht! Ich kann sie aber nicht finden!“, zischte er angespannt und ein tiefes Grollen entwich seiner Brust. Sofort war Nousagi aufmerksam und ging auf ihn zu. „Wie meinst du das!?“ „Sie ist erwacht. Meine Izayoi sie ist erwacht" hörte Nousagi die Stimme des Biestes. „Wo ist sie denn? Wieso seit ihr nicht zusammen?“, fragte Nousagi als er nach Tanins Arm griff, zuckte dieser zusammen und als er das nächste Mal die Augen öffnete, war das Youki verschwunden.

Entführung

Entführung
 


 

“Toga?”, fragte Nousagi geschockt und als sich der Mann vor ihm aufrichtete, sah er in seinen Augen puren Schock. “Wie komme ich hier her?”, fragte Toga und Nousagi hielt die Luft an. Wie konnte das nur sein? Warum war er nun wieder der alte? “Du bist wieder der alte”, keuchte er dann und lief sofort zum Telefon. Dort wählte er und wartete geduldig das Klingeln ab. “Du musst sofort kommen! Wir treffen uns bei mir”, befahl er und legte auf. Danach ging er auf Toga zu, der immer noch sichtlich verwirrt war und ergriff seinen Arm. “Wir müssen los”
 

“Wohin? Nousagi erklär mir bitte was los ist! Wo ist Kusuri-sama?”, fragte Toga und Nousagi erstarrte in seiner Handlung. “Welchen Tag haben wir heute?”, fragte er seinen Vorgesetzten, was Toga nur noch mehr verwirrte. “Montag.” Ein kleines knurren löste sich aus Nousagis Brust und er zog am Arm des Mannes und brachte ihn nach unten zu seinem Auto. Mechanisch tat Toga was Nousagi stumm verlangte und setzte sich ins Auto. “Nun sag schon was los ist!”, befahl Toga streng und Nousagi umfasste das Lenkrad, so fest das sich seine Fingerknöchel spannten. “Es ist nicht Montag”, antwortete der schwarzhaarige und Toga kramte nach seinem Handy. Dort stand das es bereits Freitag war. “Aber wie?”, fragte er und sah das Datum. “Moment. Wann sind den eineinhalb Wochen vergangen?“, stellte er geschockt fest und Nousagi nickte nur.
 

“Dein Gedächtnis ist verschwunden. Ausgerechnet jetzt”, schollt Nousagi und startete den Motor. Er müsste Toga sofort nach Hause bringen und mit glück wäre Byorigaku da. Danach müsste er den Hinweisen von Tanin nachgehen. Wenn es stimmte das Izayoi erwacht war, dann irrte sie irgendwo umher. “Nousagi bitte klär mich auf”, bat Toga noch einmal und Nousagi sah kurz zu ihm. Er war sichtlich durcheinander.
 

“Dein ehemaliges Wesen ist erwacht und lebte die letzte Woche, für dich, in deinem Körper. Wir dachten, das das nun so bliebe bis wir, naja, wir hatten einen Plan. Das du nun wieder die Wiedergeburt bist, ist ungeplant.” Toga hörte zu und dachte darüber nach. Entweder Nousagi war vollkommen verrückt, oder es musste stimmen. /Hilf ihr!/, ertönte die Stimme in seinem Kopf. Erschrocken sah er auf. “Wo ist Izayoi?”, fragte er eilig und Nousagi presste seine Kiefer zusammen. “Ich weiß es nicht”, presste er hervor und Togas Blut begann zu kochen. “Was heißt du weißt es nicht?!”, knurrte Toga und Nousagi spürte das aufkommende Youki. “Bleib ruhig! Wir suchen sie sobald ich dich abgesetzt habe”, versuchte er ihn zu beruhigen. Er wusste das Tanin wiederauftauchen würde, würde er wahrscheinlich sofort loseilen, egal ob er in einem Auto saß oder nicht.
 

“Du glaubst doch nicht das ich warte, wahrend du sie suchst!”, stellet Toga klar und Nousagi rollte die Augen. “Glaub mir ich bin schneller ohne dich. Außerdem kann ich kein Risiko mehr eingehen”, erklärte Nousagi und Toga lachte auf. “Ich bin kein Kind Nousagi. Du kannst mich nicht festhalten.” Nousagi parkte gerade und sofort öffnete sich die Beifahrertür. “Ich nicht, aber er”, sagte Nousagi bedrückt und sah zu wie Kusuri sich Toga packte und ihm seine Hand aufs Gesicht legte. “Schlaf”, flüsterte dieser und Toga schloss seine Augen und fiel in Kusuris Arme. “Ach wie sehr habe ich mir das immer gewünscht”, trällerte Kusuri erfreut und bekam einen Schlag an den Kopf.
 

“Weib was fällt dir ein?!”, knurrte er Shiju an, welche den schlag ausgeführt hatte. “Du bist ein Schwein Kusuri! Los bring ihn rein!”, befahl sie und der brünette Mann zog Toga auf seine Arme um ihn hineinzutragen. “Und du bleibst ein Biest”, warf er Shiju noch zu, die ihm einen finsteren blick schickte, bevor sie zu ihrem liebsten sah. Dieser zog sie kurz in seine Arme und küsste sie innig.
 

Als sie sich lösten sah er in die blauen Augen seiner Frau. “Izayoi ist verschwunden. Ich werde sie suchen und wieder hierherbringen”, versprach er und im nächsten Moment spürte Shiju nur noch den Wind den ihr liebster hinterließ als er loslief.
 


 

~
 


 

Weinend saß sie auf dem Bett und hörte wie sich Schritte näherten. Schnell hob sie den Kopf und hörte auch schon wie das Schloss sich drehte. “Du bist also endlich erwacht”, stellte der Mann fest, den Izayoi mit starrem Blick musterte. Sie kannte ihn und das versetzte sie in Angst. “Du lebst”, hauchte sie leise und Takemaru hob fragend eine Augenbraue. “Was redest du da für einen Quatsch”, entgegnete er und stellte eine Schale mit Reis und Gemüse auf den kleinen Beistelltisch ab. “Iss was”, befahl er und Izayoi zuckte wieder zusammen. Wie konnte das Sein, das dieser Mann wieder vor ihr stand. War er damals nicht mit Toga in den Flammen umgekommen?
 

Als Takemaru sich neben sie auf Bett fallen ließ, musterte er ihren Blick. Sie sah verängstigt aus und er schämte sich etwas dafür, was er ihr antun musste. Doch er begehrte sie so sehr, wollte sie nicht nur als Freundin haben, sondern als geliebte. Er nahm die Schale und reichte sie in ihre Richtung. “Nimm.”
 

Mit zitternden Händen nahm Izayoi sie und sah ihm nicht in die Augen. Sie fürchtete sich vor dem Blick. Ob er noch immer so für sie empfand wie damals, als er sich ihr aufdrängte oder als er ihr..? Plötzlich hob sie den Blick und fixierte seine Augen. “Du hast mich umgebracht! Und dann ihn!”, schrie sie los und Takemaru sah sie fragend an. “Was redest du nur für einen Quatsch! Das Mittel scheint dir zu Kopf gestiegen zu sein”, spuckte er ihr entgegen und stand auf. “Melde dich, wenn du normal bist. Am besten schläfst du noch!”, befahl er und ging zur Tür hinaus. Als er die Tür geschlossen hatte, hörte er noch wie etwas an die Tür geworfen wurde.
 

Keuchend sah Izayoi der Schale zu wie sie in 1000 Teile zersprang und auf dem Boden landete. Tränen bahnten sich ihren Weg über die Wangen und sie brach zusammen. Wo war sie hier nur und warum hielt er sie gefangen? Er war doch tot. Was war hier nur los?
 

Takemaru ging durch den langen Flur und dann eine kleine Treppe hinauf. Oben angekommen stieß er auf Yashimoto. „Geht es ihr gut?“, fragte dieser brummend. „Natürlich. Sie scheint nur verwirrt zu sein und faselt irgendeinen Blödsinn", antwortete ihm der jüngere Mann. Yashimoto nickte stumm und ging dann in den anliegenden Raum, welcher die Küche war. Dort füllte er einen kleinen Kessel mit Wasser und stellte ihn auf den Herd. Takemaru beobachtete ihn dabei, bevor er sich räusperte. „Wie soll es nun weiter gehen?“
 

Der ältere Mann sah zu ihm und schmunzelte kurz. „Na wie wohl? Sie darf erst hinaus, wenn sie unsere Bedingungen akzeptiert. Dieser Idiot von Taisho, denkt er könnte sie einfach so heiraten." „Heiraten?“, fragte Takemaru dazwischen und spürte sein schweres Herz, welches in seiner Brust schlug. „Ja. Er bat soeben um ihre Hand. Beziehungsweise weihte er mich in sein Vorhaben ein. So viel Anstand hätte ich ihm nicht mal zu getraut. Dafür das er noch nicht mal ganz geschieden ist“, lachte Yashimoto am Ende auf und hörte wie das Wasser begann zu brodeln. Bevor der Kessel zischte, nahm er ihn von Herd und gab das Wasser in eine vorgesehene Tasse.
 

„Was haltet ihr davon? Ihr werdet eure einzige Tochter doch nicht an diesen Kerl übergeben oder?“, sprach Takemaru seine größte Angst aus. Er wollte Izayoi für sich. Ganz allein. Yashimoto nahm etwas Teepulver und gab es ins heiße Wasser um es zu verrühren. „Ich denke darüber nach", antwortete er dann und Takemaru entglitten die Gesichtszüge. Voller Wut schlug er mit der Hand auf sie Tischplatte. „Das kann nicht euer Ernst sein! Warum sollte ich sie dann hierherbringen!?“, schrie er seinen Vorgesetzten an und zitterte dabei am ganzen Körper. Yashimoto nahm den Löffel aus der Tasse und legte ihn scheppernd in die Spüle. Danach nahm er einen Schluck aus der Tasse und wärmte seine Hände an der Tasse. „Ich brauche Bedenkzeit. Allerdings solltest du daran denken was dahinter steht, sollte Izayoi diesen Mann heiraten. Die Firmen könnten fusionieren und somit wäre die Auftragslage gesichert. Wenn du dann als Geschäftsführer fungieren könntest, wäre das doch was du wolltest oder?“
 

Grummelnd fixierte Takemaru den Blick des alten Mannes, der ihn gelassen ansah. Er musste zugeben das es am Anfang so gewesen war. Er wollte die Firma und arbeitete sich mit Yashimotos Hilfe hoch. Doch als er Izayoi immer wieder sah und sogar mit ihr sprach, verliebte er sich in sie und seine Gier nach ihr wurde immer größer. Also änderte sich sein Vorhaben und nun schien Yashimoto seinen Glücksfall mit der arrangierten Ehe wieder rückgängig machen zu wollen, um die Firma zu vergrößern. Am Ende war er also nur eine Marionette in den Plänen dieses alten.
 


 

~
 


 

Nousagi lief durch die Straßen und sogar über Häuser, um die Gerüche zu filtern und Izayoi zu finden. Als er die Fährte endlich fand, war er beinahe geschockt und verwirrt. Das war sie! Die Hime die der einst schütze und die ihn annahm, als er verletzt vor ihr stand. Ein wichtiger Mensch in seinem ganzen langen Leben. °Ich muss sie finden°, schwor er ernst und versuchte dem Geruch zu folgen. Als er dann an einem Mehrfamilienhaus ankam stutzte er kurz. Was wollte sie hier nur? Er ging zur Haustür, doch natürlich war diese abgeschlossen und somit sah er kurz über die Klingelschilder. Sollte er es wagen und sich hineinklingeln? Als er gerade an der unteren Klingel klingen wollte, stockte er in der Bewegung, als er einen Namen las. Takemaru, las er dort und sein Youki kochte hoch. Er kannte diesen Namen und hoffte inständig das es nicht dieser eine war. Dieser eine, der damals verantwortlich dafür war, das Toga starb. Wieder errinnerte Nousagi sich an seine Schwäche, was sein Biest nur noch weiter zum Kochen brannte. Knurrend ging er die Stufen zur Straße hinab und lief dann über den Rasen um hinter das Haus zu gelangen. Dort sprang er auf einen Balkon und sog die Luft ein. In dieser Wohnung roch er Yashimoto. Langsam beruhigte er sich, um die Kontrolle wieder zu erlangen. „Was macht der hier?“, fragte er sich und nahm eine Visitenkarte aus seinem Anzug. Mit dieser knackte er die Balkontür und öffnete die Tür leise um hineinzuschleichen.
 

Kurz sah er sich um und konnte den Geruch von Izayoi hier nicht wahrnehmen. Er hörte Geräusche aus dem Raum nebenan und lauschte kurz was die beiden Männer besprachen, von dem er einen als Yashimoto ausmachte. °Ob der andere Takemaru ist?°, fragte er sich und schlich weiter durch den Flur und blieb an der Küchentür stehen. Ihm gegenüber lag eine verschlossene Tür, an der der Geruch von Izayoi haftete. Dort müsste sie sein. Doch er konnte nicht einfach durch die Tür, da sie gegenüber der Küchentür lag und man ihn sehen würde.
 

Die Männer wurden lauter und Nousagi bemerkte, das sie sich wohl bald trennen würden. Somit ging er den Flur entlang und versteckte sich hinter einer Ecke in der wohl die Garderobe war. Hoffentlich würde dieser fremde Mann ins Wohnzimmer gehen. Am besten mit Yashimoto. Kurz darauf passierte genau dies und Nousagi entließ leise sie Luft aus seinen Lungen. Mit all seiner Schnelligkeit lief er zur Tür, öffnete diese so leise wie möglich und schloss sie hinter sich. Er lief den Gang entlang und fand am Ende eine Tür. Überall lag der intensive Geruch seiner ehemaligen Herrin.
 

Izayoi hatte in der Zwischenzeit versucht aus dem Raum heraus zu kommen. Die ganzen Gegenstände machten sie nervös und sie wollte einfach hinaus. Hinaus in ihr Leben. Hinaus zu ihrem Sohn. Sie müsste Nousagi finden und ihn um Hilfe zu bitten. Als sie plötzlich Schritte vernahm, lief sie zum Bett und legte sich hinein. Sie wollte so tun als ob sie schliefe, falls dieser Mann wiederkommen würde. Leises knacken ließ sie erschaudern.
 

Als sie im nächsten Moment das Quietschen der Tür vernahm, kniff sie die Augen zusammen und als sich dann eine warme Hand auf ihre Schulter legte, zuckte sie zusammen. Ihr liefen wieder Tränen über die Wange, denn sie hatte Angst. Was würde dieses Ekel ihr nur wieder antun?
 

„Hime-sama", hörte sie eine ihr bekannte Stimme und sofort schlug sie ihre braunen Augen auf und richtete sie zu der Stimmquelle. Den Mann den sie dort sah, ließ ihr Herz höherschlagen. Sie konnte es gar nicht fassen und so führte sie ihre Hand an seine Wange.
 

Ihre Lippen bebten als sie seinen Namen aussprach und er sie liebevoll anlächelte.
 

„Nousagi"

Der Plan

Der Plan
 


 

Langsam öffnete toga seine Augen und sah verschwommen an die Decke. Als sich sein Blick langsam klärte, beugte sich gerade ein Gesicht über ihn. „Er erwacht", schallte eine Stimme neben ihm und im nächsten Moment spürte er eine Hand auf seiner Stirn. Diese strahlte ein gelbliches Licht aus und sein Geist wurde augenblicklich wieder ganz klar. Er erkannte Kusuri und neben ihm bemerkte er eine Frau mit langen violetten Haaren und mit einem weit ausgeschnittenden Jumpsuit. „Wie geht es euch Taisho-sama?“, fragte diese und Toga setze sich langsam auf. Er wusste nicht mehr was passiert war und konnte sich nur noch an das Gespräch im Auto erinnern. „Was ist hier los?“
 

Kusuri räusperte sich und sah zu Toga. „Ich will gleich auf den Punkt kommen Taisho.“ Togas Aufmerksamkeit lag bei ihm und somit sprach Kusuri weiter: „in eurem Körper leben zwei Seelen. Einmal die, die ihr jetzt seid und einmal die Seele eines längst verstorbenen Yokai.“ Toga holte Luft, denn er konnte nicht glauben, was dieser einfältige Mann, ihm da gerade sagte. Wenn es stimmte was Nousagi sagte, wollte er doch mit diesem vor knapp zwei Wochen einen Architektenplan erstellen und nun saß er hier und erzählte so einen Quatsch daher. Doch Kusuri ließ Toga keine Zeit zum Reden und stellte ihm einfach eine Frage: „Ihr hört doch das Biest in euch, oder?“
 

Blinzelnd sah Toga auf und nickte kurz. Woher wusste dieser Kerl das er so geistesgestört war und sich eine Stimme einbildete? „Außerdem hat es euch schon einmal etwas mehr Kraft verliehen, oder?“, fragte Kusuri weiter und nach kurzem Überlegen nickte Toga wieder. Sein inneres zog sich ängstlich zusammen. Was ging hier nur vor? Woher wusste der Arzt denn nun noch, das es zu diesem Zwischenfall kam als er Izayoi von Zuhause entführte.
 

„Hat Nousagi schon nach Izayoi gesucht?“, fragte Toga dann ruhig. Ihr Gesicht tauchte vor seinem inneren Auge auf und er spürte die Sehnsucht in seinem Herzen. Doch diese ganze Situation war mehr als merkwürdig.
 

„Wir sollten ihn endlich in den Plan einweihen", sprach die Frau zu seiner linken und Kusuri zupfte nachdenklich an seinem Bart. „Meinst du das ist eine gute Idee?“ Lächelnd warf die Frau ihre Haare über ihre Schulter und kicherte leicht, bevor sie Aufstand. „Ach Kusuri. Seit wann so viele Skrupel? Für was warten wir denn 700 Jahre? Steh schon auf und wir zeigen ihm unseren Plan.“
 

Grinsend lachte Kusuri und stand ebenfalls auf. „Du hast recht“, gab er zu und sah dann zu Toga und hielt ihm eine Hand hin. „Steht auf Taisho und wir erklären euch alles genaustens.“ Zuerst wollte Toga abwinken und nichts damit zu tun haben. Zudem verwirrte ihn die Aussage mit den 700 Jahren. Was waren das nur für Gestalten? Doch seine Neugierde war erwacht und er erhoffte sich ebenso endlich herauszufinden, was es mit den Träumen und der Stimme dieses Biestes auf sich hatte. Also ergriff er die Hand, die ihn förmlich nach oben riss.
 

Als die drei auf den Flur traten, erblickten zwei blaue Augen die drei. Shiju war gerade nach Hause gekommen. „Was macht ihr beiden da?“ fragte sie. „Wir werden ihm nun unseren Plan erklären", erwiderte Kusuri. „Was!? Das kann nicht euer Ernst sein! Hat Nousagi sie schon gefunden?“ protestierte Shiju und Kusuri seufzte. „Oh Weib, stell dich nicht so an. Früher oder später muss er es wissen, sonst klappt es nicht. Nousagi ist noch nicht zurück“, erklärte der Yokai kurzerhand und wand sich wieder den beiden anderen zu.
 

Toga war durch und durch verwirrt und genau so sah er Shiju an. Diese war zwar ebenso erschlagen von dem Vorhaben, doch sie wusste schließlich worum es ging. Sie ging zu Toga und lächelte ihn an. Er musste davon erfahren. „Ich werde es dir erklären", sagte sie zuversichtlich und Toga nickte stumm.
 

Byorigaku ging vor und schwang dabei ihre Hüften. An der Tür hinter dem das Geheimnis lag, blieb sie stehen und sah noch einmal kurz in die Runde. Kusuri war ungeduldig und meckerte: „nun mach schon! Er wird es schon verkraften!“ „So ungeduldig wie immer. Kusuri du solltest daran arbeiten", schollt Byorigaku und nach einem kurzen nicken von Shiju und Toga, öffnete sie die Tür. Die beiden Yokai traten hinein und Shiju sah aufmunternd zu Toga. „Ist es etwas schlimmes?“, fragte dieser kurz noch einmal nach und Shiju schüttelte den Kopf. „Nein. Etwas makaber vielleicht, aber ich werde es dir erklären." Tief sog Toga die Luft ein und ging mit Shiju hinein.
 


 

Toga erblickte das sorgfältig gemachte Bett auf dem zwei Personen lagen. Sie scheinen zu schlafen, allerdings schützte die beiden keine Decke vor der Kälte und ihre Brust ruhte eisern. Daraus schloss er, das sie nicht atmeten und als er näher trat und Byorigaku die dicken, schweren Vorhänge zur Seite schob und somit die Sonne hineinlies, hielt Toga die Luft an. Vor ihm lag sein Ebenbild. Eine Exakte Kopie sozusagen, nur das diese blauen Mahle im Gesicht trug, an den Stellen, wo bei ihm die Narben verliefen, die er seit Geburt trug. An seinen Händen prangten lange spitze Nägel und der Mann trug einen Suikan in weiß mit zwei blauen Streifen. Dazu eine Hakama und schwarze Schuhe.
 

Schwer schluckend erblickte er die zweite Person die dort lag und konnte es einfach nicht verstehen. Dort lag Izayoi, schlafend wie es schien, in einem mehrlagigen Kimono und einem langen Haori in rosa, auf dem große Blüten gemalt worden waren. Ihr schwarzes Haar ergoss sich über ihrer Brust und dem Bett und mischte sich dort mit dem strahlenden Silber seines Ebenbildes.
 

“Was hat das hier zu bedeuten”, sprach er fast heiser und Shiju, welche neben ihm stand antwortete ihm leise: “Das sind Toga-sama und Izayoi-sama. Sie sind deine und Izayois Vorgänger, ihr also ihre Wiedergeburten. Sie lebten vor 700 Jahren.”
 

Toga schluckte abermals und konnte den Blick einfach nicht von den Beiden abwenden. “Was war er für ein Mensch?”, fragte Toga weiter und Shiju beantwortete wieder ruhig. Sie konnte nur erahnen wie verwirrend diese Lage für ihn sein musste. “Er war kein Mensch, sondern ein Yokai. Ein sehr starker und der Herr über den Westen.” “Ein Yokai?”, fragte Toga dazwischen und diesmal schaltete sich Kusuri ein. “Sogar ein Dayokai, ein Yokai der noch die Fähigkeiten eines Gottes hatte. Allerdings war es bei Taisho-sama schon sehr abgeschwächt. Sonst wäre er nicht gestorben.”
 

“Woran ist er gestorben?”, fragte Toga weiter und stand unbewegt dort. Byorigaku keuchte lächelnd auf: “An der liebe” und erntete so den erstarrten blick von Toga, der zu ihr wanderte. “Was?” Byorigaku sah ich lächelnd an und verschränkte die Arme vor der Brust. “Er starb bei der Rettung seiner Liebsten, durch sein Schwert der Unterwelt. Er kam Izayoi noch rechtzeitig zur Hilfe, belebte sie wieder und wollte mit ihr fliehen. Doch dieser verfluchte Takemaru verwickelte ihn in einen Kampf, bei dem er letztendlich starb”, erklärte sie. Toga stockte der Atem als er die Geschichte hörte und sah wieder zu den beiden Personen auf dem Bett. “Er starb für sie?”
 

Kusuri setzte sich auf die Bettkante und schmunzelte. “Und für das Kind.” Toga sah ihn nun direkt an und stand gefühlt wieder am Abgrund. Zu verwirrend war dieses ganze Szenario. War er jetzt komplett durchgedreht und träumte das alles nur? Oder war es wirklich die Wahrheit? Er konnte es nicht einschätzen und fragte deshalb einfach weiter. Sein Hirn wollte Informationen, um das geschehene zu verarbeiten. “Kind?”
 

Shiju ergriff sanft seinen linken Oberarm und lehnte sich an Toga. “Sie bekam in jener Nacht ihren gemeinsamen Sohn Inuyasha. Durch die Rettung von Toga, konnte sie fliehen und somit sicherte er durch seinen Tot das Leben seiner Familie.” Scharf zog Toga die Luft ein als er das hörte. Sie hatten ein Kind gehabt?
 

“So aber nun zu unserem Plan. Genug von der trüben Stimmung”, schwang Byorigaku ihre hohe Stimme und klatschte einmal fest in die Hände. Kusuri stand wieder auf und stemmte die Hände in die Hüfte. “Sie werden ja bald wieder da sein!”
 

Damit wendete Toga seinen Blick zu den beiden und wartete auf das, was sie nun sagen würden. Sein Hirn war so voll, dass er nicht mehr glaubte, das man ihn noch mehr schocken könnte. Doch da irrte er sich. “Wir werden den Teil ihrer Seelen von der deinen und der von Izayoi abspalten und in diese Körper übertragen. So können sie endlich gemeinsam leben und du kannst weiter mit Izayoi leben”, erklärte Byorigaku und ging dann auf Toga zu, nahm seine Hand und schloss ihre Augen. Ein lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie öffnete sie wieder, um in das Gold seiner Augen zu sehen, die totale Verwirrtheit und Müdigkeit aussprachen. “Du erinnerst dich an dein früheres Leben, nicht wahr?”, fragte sie und Toga nickte abgehackt. “Ja. Da sind viele Visionen.” Die hübsche frau streichelte seine Handfläche und klimperte mit den Augen. “Und du hörst eine Stimme in deinem Kopf, die verlangt das du auf Izayoi Acht gibst?”, fragte sie weiter und wieder nickte er. “Das ist sein Biest. Das ist also der Beweis dafür, das er in dir wiedergeboren wurde. Außerdem die Tatsache das er die letzten beiden Wochen die Oberhand über deinen Körper hatte”, erklärte sie und ließ von ihm ab. “Du solltest dich kurz ausruhen, solange bis Izayoi zurück ist. Dann erklären wir euch, wie der Seelentausch genau abläuft”, beschloss Byorigaku und Kusuri sah sie entgeistert an. “Was? Ich dachte wir sagen es ihm jetzt. Was soll das aufgeschiebe?”
 

Byorigaku lachte auf und hielt sich die Hand vor ihre vollen roten Lippen. “Was bist du für ein schwächlicher Arzt!”, beschimpfte sie ihn und Kusuri knurrte auf: “Was sagst du da?” Seine Hände glühten bereits und da bemerkte er es. Toga schloss seine Augen und brach zusammen. Shiju konnte grade so seinen Kopf stützen, damit dieser nicht mit voller Wucht auf den Boden traf. “Das war einfach zu viel.”
 


 

~
 


 

„Ich hole dich hier raus", versprach Nousagi und hob Izayoi vorsichtig auf seine Arme. Diese hielt sich an ihm fest. „Wie kommst du hier her?", flüsterte die junge Frau und sah in die bronzefarbenen Augen ihres Retters. Dieser räusperte sich kurz und schluckte hart. Was sollte er ihr nur sagen? Leise ging er zur Tür und sah zunächst in den dunklen Gang. „Ich hole dich erstmal hier raus, dann erkläre ich dir alles", begann er zu flüstern und lief so leise wie möglich durch den Gang. Izayoi sah kaum etwas doch sie hörte den ruhigen und stetigen Atem von Nousagi.
 

Nousagi horchte und schloss kurz seine Augen. Er vernahm nur noch eine Aura und diese saß telefonierend im Wohnzimmer. Die Luft war also rein und so schob er seine Hand an die Klinke der Tür und öffnete diese so leise wie möglich. Izayoi hielt fast gänzlich sie Luft an und sah in das gleißende Licht, welches die Sonne in den Flur gab. Nousagi setze sich in Bewegung und sah vorsichtshalber noch einmal Richtung Wohnzimmer. °Jetzt schnell°, dachte er und lief mit all seiner Schnelligkeit in die entgegengesetzte Richtung. Dort war ein Fenster und dieses öffnete er rasch, schob den oberen Teil nach oben und setze Izayoi kurz ab. „Bitte spring mir nach, ich fange dich auf", befahl er flüsternd und sprang danach hinaus ins Freie. Izayoi sah ihm nach und kletterte dann ebenfalls über den Rahmen hinaus. Auch wenn sie sich fürchtete so sprang sie, denn sie vertraute Nousagi. Wie schon immer.
 

Natürlich fing der schwarzhaarige Yokai sie auf und lief auch sogleich los. Auf Izayoi schlug, ebenso wie auf Tanin, eine fremde Welt ein. Die Gebäude, Straßen und Fahrzeuge waren ihr nicht bekannt und ungeheuer. Ängstlich klammerte sie sich an Nousagis Hemd und auch dieses war ihr fremd, sowie die Kleidung, die sie selbst trug. „Nousagi bitte, sag mir was hier los ist. Träume ich? Sind wir in einer anderen Art Jenseits?“, fragte sie und hatte ihr Gesicht an seiner Brust versteckt.
 

Nousagi musste kurz grinsen und ihm entfloh ein kleines lachen. „Hab keine Angst Izayoi-sama. Ich bin nicht gestorben. Es ist nur etwas Zeit vergangen und ihr seid in diesem Körper wiedergeboren worden“, erklärte er kurz und Izayoi öffnete die Augen. „Wiedergeboren?“, war ihre leise Frage und Nousagi nickte, während er in den anliegenden Wald preschte. „Ja! Nach so langer Zeit bist du wiedergeboren worden. Und stell dir vor: Toga-sama ebenso! Nun beginnt eure gemeinsame Zeit!“, verkündete Nousagi und die freude in seinem Inneren wurde immer größer. Er freute sich, das auch Izayoi erwacht war und nun hier in seinen Armen lag und in einigen Minuten auf seinen Herrn treffen würde. Er hoffte nur, das dieser wieder in dieser Gestalt war und nicht immer noch der Toga dieser Zeit war. Zur Not könnte Kusuri ihn bestimmt wieder heraufbeschwören.
 

Nur noch einige Meter, trennten die beiden von Nousagis Heim und Izayoi beobachtete sein freundlich lächelndes Gesicht. Die Situation war verwirrend und makaber, doch was er da sagte versetzte ihr Herz in pure Freude. Sie musste ihn noch so vieles fragen. Vor allem, wo ihr Sohn sich aufhielt. Wie viel Zeit war vergangen?
 

Nousagi hielt vor dem Haus und stellte Izayoi vorsichtig auf ihre Füße. „Ein neues Leben", hauchte sie und Nousagi lächelte ihr aufmunternd zu, bevor er die Tür öffnete.

Vergangenheit und Zukunft

Vergangenheit und Zukunft
 

Nousagi beobachtete wie Izayoi langsam in den Eingangsbereich ging. Ihr kam dieses Haus bekannt vor, doch die vielen fremden Gegenstände machten sie nervös. Der Yokai hinter ihr schloss die Tür und schob seine Schuhe von den Füßen. „Hab keine Angst. Shiju wird sich freuen dich zu sehen und Togs-sama sowieso", sprach er aufmunternd zu ihr und ging dann an ihr vorbei. Lächelnd bedeutete er ihr, ihm zu folgen, was sie auch tat. Als sie um die erste Ecke bogen, erblickte ein blaues Paar Augen die beiden Neuankömmlinge.

Sofort eilte Shiju auf ihren Mann zu, schubste ihn beiseite und besah sich Izayoi. „Izayoi-sama? Bist du es?“, fragte sie aufgeregt und als Izayoi nickte zog Shiju sie in ihre Arme. „Oh Izayoi-sama. Ich kann es gar nicht glauben. Endlich. Nach so langer Zeit", plapperte die junge Frau und begann sogar leicht zu weinen. So lange hatte sie auf diesen Moment gewartet und all die Jahre mit ihrer Wiedergeburt verbracht, in der Hoffnung, das sie so wird wie ihre einstige Freundin.

Izayoi legte die Arme um Shiju und schoss ihre Augen als sie sich an sie lehnte. „Es ist so schön dich wieder zu sehen Shiju", murmelte sie und war froh, noch ein bekanntes Gesicht zu sehen. „Da bist du ja endlich Weib!“, hörte sie eine Stimme die sie ebenso kannte und sie öffnete sie ihre Augen. „Kusuri", hauchte sie und betrachtete den alten Yokai, der noch immer das bräunliche Haar und die goldenen Augen besaß wie damals. Auch er trug eine Kleidung die sie nicht kannte und die der von Nousagi ähnelte. Ob das eine Art Kampfkleidung war?

Nousagi ging auf Kusuri zu. „Wo ist Toga? Hat er sich noch einmal gewandelt?“ Ein kurzes Kopfschütteln ließ Nousagi wissen, das er noch immer die Wiedergeburt war. „Wir haben versucht ihm unseren Plan zu erklären. Doch ja, was soll ich sagen?“, erklärte Kusuri und Byorigaku schaltete sich ein. „Er ist zusammengebrochen und schläft sich nun aus." Grummelnd rieb Nousagi sein Kinn und grübelte nach.

„Kann ich ihn sehen?“, hörten alle die kleine zarte Stimme von Izayoi und sahen zu ihr. Shiju blinzelte kurz und lächelte dann warm. „Natürlich. Ich bringe dich zu ihm." Dankend lächelte Izayoi und folgte ihrer Freundin in einem Raum, indem ein Bett stand. Darauf lag Toga, auch in dieser Kleidung und schien zu schlafen. Izayoi hielt die Luft an und ihre Augen weiteten sich vor Schock.

//Ich werde dafür sorgen, das wir gemeinsam wiedergeboren werden.//

Schoss ihr, ihr eigenes Versprechen durch den Kopf, welches sie Toga damals in der heißen Quelle gegeben hatte. Zitternd ging sie auf den Mann zu und setzte sich ganz vorsichtig auf das Bett. Er rührte sich nicht und so musterte sie ihn. Er sah genauso aus wie damals. Nur seine Dämonenmahle waren verblasst und sahen aus, wie normale Narben. Langsam hob sie die Hand und strich durch den silbernen Pony des Mannes und spürte seine Wärme. „Liebster", flüsterte sie leise und im nächsten Moment bewegten sich, zunächst seine Gesichtszüge, bevor er seine Augen langsam öffnete. Das strahlende Gold, welches sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte, strahlte ihr entgegen. Ohne darüber nachzudenken warf sie sich auf seine Brust und klammerte sich in sein Hemd. „Oh Liebster!“, schluchzte sie und spürte bald die warmen Hände des Mannes auf ihrem Rücken. Die Tränen rannen ihr über die Wangen und tropften auf sein Hemd.

Toga dagegen war froh sie zu sehen, doch dass sie ihn anders nannte machte die zuvor erklärte Sache zur Wahrheit. Diese Frau sah aus wie seine Freundin, die er so liebte und doch war es eine andere Person. „Izayoi", hörte man Shijus Stimme und angesprochene setzte sich wieder etwas auf, konnte den Blick allerdings nicht von dem Gesicht des Mannes lassen. „Izayoi, bitte lass Toga erstmal aufwachen“, sprach Shiju liebevoll und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Wir müssen noch einiges klären. Dieser Toga, naja, er kann sich nicht, so wie du erinnern. Er ist der wiedergeborene Toga", versuchte Shiju zu klären und verwirrte die schwarzhaarige. „Aber er sieht ihm so ähnlich Shiju", entgegnete Izayoi und Shiju nickte lächelnd. „Da hast du recht. Ich verspreche dir, das du deinen Toga bald wieder in die Arme schließen kannst. Nun komm, lass uns erstmal etwas essen und trinken"

Die ruhigen Worte brachten Izayoi dazu, zu ihrer Freundin zu sehen. Doch als sie sich erhob trafen sich wieder die Blicke von Toga und Izayoi. Kurz lächelte die ehemalige Hime und stand dann vom Bett auf. Toga setze sich auf und folgte ihr. Er musterte die junge Frau und in diesem Moment dachten beide dasselbe. °Wieso sehen sie sich so unglaublich ähnlich?°
 

Da in der Küche zu wenig Platz für alle war, fand das Essen in einem der größeren Räume statt. Shiju hatte nach Togas Zusammenbruch einen Lieferservice angerufen und dieser kam, als sie mit Izayoi und Toga gesprochen hatte. Kusuri und Nousagi hatten alles auf einen langen Tisch abgestellt und verteilten gerade die Teller auf dem Tisch, als die drei hineinkamen. Byorigaku saß schon am Tisch und stellte gerade eine sehr große Flasche Sake neben sich ab. Sie hatte sich wohl gerade eingeschenkt. „Du egoistisches Weib“, griff Kusuri sie an und entzog ihr die Flasche, um auch sich und Nousagi etwas einzuschenken. Grinsend hob Byorigaku ihren Becher „Ich habe mir den ja wohl verdient" und erntete somit einen bösen Blick der Männer. Kichernd setzte Shiju sich zu den dreien an den Tisch und sah dann zu Izayoi und Toga, die noch immer perplex dastanden.

„Setzt euch und esst", bat Shiju und klopfte neben sich auf den Boden, um den beiden den Platz anzubieten. Die beiden traten näher und setzten sich nebeneinander. Izayoi hatte den Platz neben Shiju gewählt. Irgendwie fühlte sie sich, bei ihr am wohlsten und da Nousagi schon neben Kusuri saß nahm sie den Platz bei ihrer Freundin. Togas Magen knurrte leise, als er die Köstlichkeiten vor sich sah. Shiju hob den Teller an und hielt ihn zu den beiden. „Nehmt euch schon was. Wir sind hier doch zuhause. Na los“

Blinzelnd sahen die beiden zu den strahlenden blauen Augen und nahmen sich dann etwas vom Teller. Toga begann gleich zu essen. °Herrlich°, dachte er und schob sich wieder etwas in den Mund. Die anderen begannen ebenso zu essen. Izayoi beäugte zwar das Gericht zuerst, doch nach kurzem probieren empfand sie es als lecker und aß fast schon hastig. Nousagi lächelte, als er die beiden beobachtete und konnte es noch gar nicht fassen. Kusuri saß neben ihm. „Hätte ich ja niemals gedacht, das es doch noch dazu kommt", flüsterte er Nousagi zu und dieser begann zu grinsen. „Umso schöner, das es nun geklappt hat“, flüsterte er zurück „Nur wie geht’s jetzt weiter?“

Alle Blicke wendeten sich zu dem beiden, als diese Frage gestellt wurde. Zu oft in der letzten Zeit stand diese Frage im Raum und nun waren sie so kurz davor, sie endlich zu klären. Byorigaku räusperte sich kurz und nahm noch einen Schluck Sake, bevor sie anfing zu sprechen. „Wir werden die Seelen unserer Hime und des Taishos in die Körper übertragen und somit können alle vier normal weiterleben. Mit Hilfe von Kusuri wird eure Gesundheit gesichert und ich nehme den Seelentausch vor“, plapperte sie und Toga nickte. Dieser Spuck sollte für ihn endlich ein Ende haben. Izayoi dagegen war etwas verwirrt, sie hatte ja schon einmal solch eine Prozedur miterlebt. „Du meinst, so etwas wie damals bei Shiju?“, fragte sie und Byorigaku neigte anerkennend ihren Becher. „Genau. Du kannst dich daran erinnern?“ Izayoi nickte und sah in den verwirrten Blick von Toga. „Was ist denn mit Shijukara?“, fragte er vorsichtig und Nousagi schaltete sich ein. „Tanin hatte Shiju damals mit Hilfe von Tensaiga aus dem Jenseits geholt und zusammen mit Byorigaku in diesen Körper übertragen", erklärte er und streichelte seiner Frau über die Wange. „Dieser Körper ist, ebenso wie bei Yokai unsterblich und steht in seinen Funktionen in nichts nach. Eben wie bei einem normalen Menschen“, erläuterte Byorigaku und weckte somit eine Frage in Izayoi.

„Wo ist Inuyasha?“, fragte sie und die vier Personen die es wissen konnten, schwiegen wie einstudiert. Besonders Shiju wurde nervös und spürte die Hand ihres Mannes an ihrer. Er umfasste sie und drückte sie leicht. Auf dieses Gespräch hatten sie sich vorbereitet. „Er ist in einem Land namens Deutschland. Es liegt sehr weit von hier entfernt.“ „Er lebt?! hast du ihn damals mit dir genommen?“, fragte Izayoi fast schon etwas panisch. Ihre Muttergefühle krochen an die Oberfläche und sie begann leicht zu zittern. „Natürlich habe ich das. Er wuchs bei uns auf, wie unsere eigenen Kinder. Ich Schulte ihn etwas im Kampf und als die Zeit gekommen war", brach er ab und schluckte hart. In diesem Moment schaltete sich Kusuri wieder ein. „Wir nahmen ihm die Erinnerung an uns. Nur so, hatte er eine Chance darauf, zu dem zu werden, der er geworden ist. Was er zurzeit allerdings macht, weiß ich nicht", grübelte Kusuri am Ende und zupfte nachdenklich an seinem Bart.

Byorigaku dagegen füllte ihren Becher wieder mit Sake und Toga schob seinen dazu. Sie hob eine Augenbraue, tat ihm aber den Gefallen und sprach dann weiter: „soweit ich weiß, ist er zurzeit in einer Automobilfirma tätig. Seine Frau ist bei ihm und sie haben drei gemeinsame Kinder.“ Shiju hob schlagartig den Kopf. „Woher weißt du das alles?!“, fragte sie aufgebracht und umklammerte Nousagis Hand. Dieser Strich ihr beruhigend über die Hand. „Ruhig liebste“, bat er aber Shijus Herz war kurz davor zu zerspringen. Inuyasha war der Grund für ihre schlaflosen Nächte gewesen. Sie vermisste ihren Ziehsohn und war seit dem Gedächtnisverlust tief verletzt. Man hatte ihr, ihr Kind genommen, zumindest empfand sie es noch immer so, auch wenn sie wusste, das es damals der einzig richtige Weg gewesen war.

Byorigaku sah Shiju lächelnd an. „Ich traf ihn, aus Zufall, als ich auf meiner Auslandsreise war. Wir tranken einen Kaffee und sprachen, denn er spürte mein Youki.“ Izayoi hörte die ganze Zeit zu und neigte ihren Kopf nach unten. Ihr Sohn, den sie mit Zehn Jahren zurücklassen musste, war noch am Leben. In ihr keimte der Wunsch danach, ihn zu treffen. Nervös fummelte sie an ihrem Hosenbein. „Was denkst du?“, flüsterte es nah an ihrem Ohr und sie hob den Kopf in diese Richtung. Shiju hatte einen regelrechten Streit angefangen, indem Byorigaku nicht nachgab und Nousagi versuchte seine Frau zu beruhigen. Das Szenario bemerkte Izayoi jetzt erst und sah in Togas goldenen Augen. Er schien noch immer verwirrt und hielt sich lieber heraus. „Das ist alles so verwirrend", flüsterte sie ihm zu und er nickte heftig mit seinem Kopf. „Ich hätte niemals gedacht, das mein Sohn so lange lebt, bis ich wiedergeboren werde", fügte sie hinzu und nahm zögernd seine Hand, die er auf seinem Bein abgelegt hatte. „Bis wir wiedergeboren wurden.“

Toga hob die Augenbrauen und sah kurz zu der streitenden Masse und dann in Izayois braune Augen. „Ich kann mir vorstellen, das du den Seelentausch willst, oder?“, fragte er und bekam ein kleines Lächeln Geschenkt. „Ja. Sei mir nicht böse aber, es ist sehr schmerzlich dich zu sehen und zu wissen, das du nicht mein Gemahl bist.“

„Lasst mich doch in Ruhe!“, schrie Shiju und ging aus dem Raum. Nousagi wollte noch nach, doch Kusuri hielt ihn auf. „Lass sie. Du weißt das dieses Thema schwer für sie ist." Knurrend ließ sich Nousagi wieder auf den Hintern fallen und Kusuri hielt Byorigaku den Becher seines Freundes hin. Widerwillig füllte diese den Becher und Nousagi nahm ihn entgegen, um ihn in einem Zug leer zu trinken. Zischend knurrte er noch einmal. „Wieso hast du mich nicht vorgewarnt Byorigaku?“, fragte er und die Frau zuckte mit den Schultern. „Warum sollte ich euch erzählen, wen ich alles treffe?“ Kusuri hob die Hand und alle sahen auf. „Nun haltet mal alle den Mund, ihr seid ja fürchterlich! Konzentrieren wir uns nun auf das Wesentliche. Wann ziehen wir den Seelentausch durch?“

Gerade als Byorigaku antworten wollte, erhob Toga seine Stimme. „Ich will zuerst wissen, ob meine Izayoi hinterher noch dieselbe ist. Ebenso ob es bei mir so sein wird. Ich will nicht, das ihr irgendetwas passiert", erklärte er und Izayoi sah zu ihm auf. In diesem Moment spürte sie die Seele ihres liebsten. Auch er hätte so etwas gefragt.

„Euren Seelen wird nichts passieren. Ich weiß allerdings nicht, ob sich eure Beziehung zueinander ändert." Blinzelnd sah Nousagi zu ihr. „Was soll das heißen?“ Kusuri antwortete: „Da sich die beiden nur kennenlernten, weil ihre Vorgänger ihnen Träume sandten, kann es sein, das ihre Gefühle nicht die sind, die sie spüren. Also weswegen sie ein Paar wurden.“ Toga schloss kurz die Augen, denn diese Angst schwirrte ihm, seit dem Moment durch den Kopf, als er von diesem ganzen geschehen erfuhr. Liebte er seine Izayoi nur, weil die andere Seele ihn steuerte?

Inuyasha

Inuyasha
 

An einem Abend vor der Reise:
 

„Und wie ist es in Miami?“, fragte Toga lächelnd und sah dabei in die Kamera seines Laptops. Goldene Augen sahen ihm auf dem Monitor entgegen. „Es ist wirklich warm hier", entgegnete Sesshomaru und schmunzelte kurz. Lachend lehnte sich Toga zurück. „Das glaube ich dir sofort. Erzähl mir mehr. Wie ist die Schule? Hast du schon neue Bekanntschaften gemacht?“, fragte der neugierige Vater und bemerkte das kleine Seufzen seines Sohnes, am anderen Ende der Welt.

Sesshomaru entschied sich dennoch zu antworten. Denn es gab da nicht wirklich viel. „Meine Noten sind gut. Die Schule ist wirklich riesig, doch ich finde mich ganz gut zurecht. Ich habe meinen Dozenten kennengelernt und er hilft mir die ersten Wochen, den Stoff aufzuholen der mir fehlt."

Freudig hörte Toga zu und nickte an den gegebenen stellen. „Das freut mich wirklich sehr Sesshomaru. Auch wenn ich nicht glauben kann, das du nun so weit weg bist.” „Toga?“, hörte er hinter sich die Stimme der jungen Frau, die seit kurzem zu seiner Freundin geworden war. Doch Toga wollte dies eigentlich noch nicht gleich an die große Glocke hängen, denn Tsukyomi müsste ja nicht wissen, das er so schnell eine andere Frau gefunden hatte. Vor allem nicht, wenn man sich so kennengelernt hatte und so viel Drama zusammen durchlebt hatte. „Ich komme gleich. Warte kurz“, rief er zurück und sah dann zu dem jungen Mann, der ihn aufmerksam gemustert hatte.

„Hast du Besuch Vater?“, fragte Sesshomaru monoton und Toga schluckte hart. Er konnte seinem zehn jährigen Sohn ja nicht sagen, das er eine neue Frau hatte, nachdem die Scheidung gerade mal, seit ein paar Tagen unterschrieben war. „Ach nur eine Bekanntschaft“, versicherte er und kratze sich etwas an der Wange. Sesshomaru hob eine Augenbraue und sah vielsagend zu seinem Vater. „Hast du eine Freundin?“

Ertappt hielt Toga inne und obwohl er noch versuchte sich raus zu reden, Sesshomaru hatte ihn durchschaut. Eine gute Gabe, die er perfektioniert hatte. Ergeben seufzte Toga: „Sozusagen ja“, berichtete er und Sesshomaru schwieg kurz. Toga hob fragend seinen Blick, wartete darauf was sein Sohn dazu sagen würde. Als dieser seine Lippen öffnete, konnte er nicht glauben, das sein gegenüber noch so jung war. „Liebst du sie?“

Über diese Frage hatte er lange nachgedacht, denn er fühlte sich zu ihr hingezogen, sie waren intim gewesen und er hatte den Drang, sie immer bei sich zu haben. Ob man das schon als Liebe, wirklich ernsthafte Liebe bezeichnen könnte? Nach einigen Sekunden des grübelnds nickte Toga allerdings und seine Lippen formten sich zu einem Schmunzeln. „Ja ich liebe sie"
 

Gegenwart:
 

Auch wenn alle Beteiligten entsetzt waren, bat Toga darum noch einige Tage zu warten. Er wollte sich seiner Gefühle sicher sein und außerdem brauchte er Zeit, um das zu verarbeiten. Er ging auch wieder zur Arbeit und begrub sich förmlich damit. Abends kam er völlig erschöpft zurück nach Hause. Izayoi war mit ihm gegangen und hatte sich relativ schnell eingewöhnen können. Sie sah es positiv und wollte alles lernen, denn sie bräuchte dieses Wissen, für ihr zweites langes Leben. °Zusammen mit meinem liebsten°, dachte sie oft und ihr Herz schwoll an.

Gerade legte sie, einen frisch gespülten Teller, auf das Abtropfgitter und hörte wie sich der Schlüssel im Schloss der Haustür drehte. Ihr Herz hüpfte, denn auch wenn es nicht die Seele ihrer großen Liebe war, so war er ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Ebenso sein Körper, den sie das ein oder andere Mal kurz erblicken konnte.

Mit roten Wangen schüttelte sie den Kopf und sah auf, als die Tür aufgeschoben wurde. „Guten Abend", begrüßte Toga sie etwas monoton und ging zu seiner Kaffeemaschine. Seine Augen sahen müde aus und auch so, wirkte er abgeschafft. Izayoi bemerkte dies sofort und begrüßte ihn ebenso. „Hast du Hunger? Ich habe gerade gekocht", erklärte Izayoi und rührte in dem Eintopf den sie zubereitet hatte. Shiju hatte ihr einige Gemüsesorten eingekauft, die auch sie kannte und somit kam Izayoi damit ganz gut klar. Toga nahm seinen frisch gebrühten Kaffee zur Hand und nickte schweigend. Er setzte sich an den Tisch und bekam bald eine große Schale vollgefüllt mit Eintopf. Izayoi legte ihm einen Löffel dazu und lächelte freudig.

Toga musterte die Frau vor sich und konnte es einfach nicht glauben. Seit er wieder er selbst war und diese Frau erblickt hatte, verhielt sie sich komplett anders. Sie trug Kimonos anstatt normaler Kleidung. Ihr Haar war stets offen und fiel ihr bis weit über den Po. Er musste gestehen, das es ihm so auch sehr gefiel.

Achja gefallen. Er grübelte bei allem, was ihm gefiel oder zu was er Zuneigung empfand, nach. Liebte er es an ihr, weil ER es liebte oder weil dieser Tanin es liebte. Zudem hatte er jeden Moment Angst das er wieder die Kontrolle verlor. Eisern unterdrückte er alles und auch die Stimme des Biestes war lange nicht mehr in seinem Kopf gewesen.

Er ergriff den Löffel und schöpfte sich diesen voll. Vorsichtig probierte er und musste gestehen, das sie wirklich gut kochen konnte. Ebenso wie seine Izayoi. °Izayoi°, dachte er ihren Namen und stellte sich ihre Stimme vor, wie sie ihn rief. Sein Herz war schwer. Er vermisste sie und wollte ihr endlich wieder nahe sein. Mit ihr reden, sie küssen und..

Zwei warme Hände legten sich auf seine Schultern. Er hatte sein Jackett und die Krawatte bereits im Flur ausgezogen und trug nur noch sein Hemd. Sanft drückte Izayoi seine Schultern und massierte ihn etwas. Toga entspannte sich etwas und schloss sogar kurz die Augen. „Du solltest nicht so hart arbeiten. Sonst wirst du noch krank", bat Izayoi und fuhr einfach fort. Sie empfand diese Berührungen einfach nicht als falsch, schließlich schlief irgendwo dort drinnen, ihr liebster.

„Du musst das hier nicht alles für mich tun", sprach Toga und aß weiter. Schmunzelnd klopfte sie ihm auf die Schultern und ließ von ihm ab. „Ich mache das wirklich gerne“, versicherte sie und ging zur Arbeitsplatte, um sich ein Glas Wasser einzuschenken. „Hast du..“, begann sie wieder nachdem sie sich einen Schluck genehmigt hatte und wurde von Toga unterbrochen. „Nein. Ich weiß noch nicht, wann ich bereit bin."

Toga stand auf und brachte die leere Schüssel zur Spülmaschine, um sie rein zu legen. „Bitte lass mir noch ein bisschen Zeit. Ich will nur sicher sein, okay?“ Lächelnd nickte Izayoi, auch wenn es ihr unendlich weh tat. Wann würde sie ihren Toga endlich wieder haben?
 

Es klingelte an der Tür und Toga sah entnervt in die Richtung. „Lass mich auf machen gehen", bat Izayoi und ging an ihm vorbei. An der Tür angekommen öffnete sie diese und sah in das Gesicht eines Mannes, der einen Kopf größer war, wie sie selbst. Er hatte langes silbernes Haar und trug eine Mütze. Seine Augen waren Gold und als Izayoi sie erkannte, blieb ihr Herz stehen. Das könnte einfach nicht sein.

„Inuyasha?“, hauchte sie fast kaum hörbar und der Mann formte seine Lippen zu einem Lächeln. Er hob seine Hand und legte sie der Frau an die Wange, fing dort eine Träne auf, welche sich aus den braunen Augen gelöst hatte und wischte diese weg. „Willkommen zurück Mutter"
 

Einige Stunden zuvor:
 

Byorigaku wartete an dem Schalter, an dem die Flüge aus Europa ankamen. Hinter einer Milchglastür zeichneten sich einige Umrisse ab und als sich die Tür öffnete, traten verschiedene Menschen hinaus. Am Ende erblickte sie einen Mann mitte zwanzig, welcher sie anlächelte. Nachdem er von einem Zollmitarbeiter kurz aufgehalten wurde, kam er auf sie zu. „Hallo Byorigaku, wie geht’s dir?“, fragte er freundlich und man sah kurz seine langen Ecktzähne. Byorigaku zog ihn kurz in ihre Arme und sah ihn dann verschmitzt an. „Hmm.. ebenso wie dein Vater, bist du sehr ansehnlich", lobte sie und Inuyasha lachte anerkennend. „Vielen Dank für das Kompliment, aber wie geht es nun weiter?“

Byorigaku harkte sich in seinen Arm ein und ging mit ihm Richtung Ausgang. Draußen führte sie ihn zu einem Auto, welches im absoluten Halteverbot parkte. Es klebte ein Strafzettel an der Scheibe, welcher von Byorigaku genommen wurde und achtlos auf den Boden segelte, als sie ich fallen ließ. „Steig ein", bat sie und als beide Platz genommen hatten, startete sie den Motor. Der Mann hatte nur eine Tasche dabei, welche er auf den Rücksitz schob und sich dann anschnallte.

„Du musst uns helfen. Wir haben ein kleines Problem mit einem Kunden und du solltest etwas Überzeugungsarbeit leisten“, erklärte sie und fädelte sich in den Verkehr ein. „Du meinst, ich soll einen Yokai oder Hanyou umstimmen?“, fragte er genauer nach und sah in die Landschaft der unzähligen Hochhäuser, die sich im Hintergrund türmten. Er war seit Jahren nicht mehr hier gewesen. Nach dem großen Kampf seines Lebens, hatte er einem Weg gefunden seine Frau für immer bei sich halten zu können und sie hatte ihm drei wunderbare Kinder geschenkt. Er war glücklich und das seit Jahrhunderten. Weswegen ihm der Anruf dieser Frau, namens Byorigaku, zunächst komisch vorkam. Aber er hatte mit ihr geredet und sie hatte ihn zu sich nach Japan eingeladen. Seine Frau hatte ihn bekräftigt und so ging er darauf ein. „Du sollst einen Menschen umstimmen. Es wäre zu viel, es dir zu erklären, deshalb sage ich dir nur das, was du wissen musst“, begann die Frau und schürzte kurz ihre Lippen. Der Mann spitzte seine Ohren. Er hatte gelernt sein Youki unter Kontrolle zu haben und konnte sein wahres Ich verbergen. Somit sah er für die Menschen halbwegs normal aus, auch wenn er ein Hanyou war.

„Deine Mutter ist zurück“, lies Byorigaku die Bombe platzen und der Mann lies augenblicklich seine Kontrolle brechen. Auf seinem Kopf erschienen zwei hundeähnliche Ohren und er funkelte die Frau an, als wenn er nicht richtig gehört hatte. Laut knurrend fragte er: „Was sagst du da!? Das ist unmöglich!" Byorigaku hatte vor Schreck, das Lenkrad etwas herumgerissen und gewann die Kontrolle zurück. „Mensch Inuyasha! Erschreckt mich doch nicht so!“ „Das musst du gerade sagen", sagte der Hanyou patzig zurück und Byorigaku rollte mit den Augen. „Ihre Seele lebt in einem wiedergeborenen Körper. Leider macht dein Vater nun Probleme. Wir haben die geeigneten Körper schon längst vorbereitete aber.." Wieder unterbrach sie Inuyasha: „Was redest du da nun von meinem Vater? Er ist seit 700 Jahren tot."

„Lass mich doch mal ausreden, du ungezogener Hund! Auch dein Vater ist wiedergeboren worden. Nun wollen wir einen Seelentausch vollziehen", klärte sie ihn weiter auf. Inuyasha grübelte und rieb sich dabei das Kinn. „Du meinst so etwas ähnliches, wie damals bei meiner Frau?“, fragte er und Byorigaku nickte. „Ja genau! Nur das ich ein Profi bin und es zutiefst bereue, das ich Urasue??? Damals ausbildete. Die blöde alte Hexe!“, schimpfte sie und ballte ihre Faust.

„Was soll am Ende dabei rauskommen?“, fragte Inuyasha und sah in die weißen Augen der Frau. Diese konzentrierte sich wieder auf den Verkehr und bog von der Hauptstraße, auf einen kleinen Weg ab. „Deine Eltern werden wieder leben und können endlich zusammen sein.“

Inuyasha schluckte hart. Seinen Vater hatte er niemals kennengelernt und ihn nur als Skelett oder einmal in einem kurzen Moment, als er einen Kampf gemeinsam mit Sesshomaru ausgefochten hatte, gesehen. Seine Mutter starb, als er zehn Jahre alt war und an die Zeit danach, konnte er sich nur unter Kopfschmerzen erinnern. Das einzige was er aus dieser Zeit noch kannte, waren blaue liebevolle Augen. Doch er hatte sie nie wieder erblickt.

„Okay und wo liegt nun genau das Problem?“, fragte der Mann noch einmal und erblickte das Haus, welches in mitten von grün, vor ihnen auftauchte. „Dein Vater hat im Moment keine Macht über den Körper und seine Wiedergeburt ist abgeschreckt vor dem Seelentausch. Du musst wissen, das er und die wiedergeborene Izayoi ebenso ein Paar geworden sind. Er denkt nun, das er diese Beziehung nur eingegangen ist, weil dein Vater ihn geführt hat. Seit Tagen erforscht er seine Gefühle, doch am Ende bleibt es dabei. Wenn wir es nicht ausprobieren, dann werden wir es nicht wissen", fasste Byorigaku die Lage zusammen und hielt den Wagen auf dem knirschenden Schotter an.

Byorigaku kramte in ihrer Hosentasche und zog eine kleine Visitenkarte heraus. „Hier ist meine Adresse. Auf der Rückseite steht die Adresse meines Kontaktmanns. Bitte melde dich bei uns, sobald du mit deiner Mutter geredet hast.“ „Kann sich Mutter an mich erinnern?“, fragte Inuyasha noch und löste den Anschnallgurt. Sanft lächelte Byorigaku und sah in das Gold seiner Augen. „Sie fragte sofort nach dir Inuyasha. Sie wird sich sicherlich sehr freuen."

Den Blick erwidernd lächelte er ebenso und spürte sein wild schlagendes Herz. Er würde nun seine Mutter sehen. Nach so vielen Jahren, in denen er ohne sie leben musste und sie sehnlichst vermisste. Sie war viel zu früh gestorben, wie er fand. Die beiden verabschiedeten sich und Inuyasha stieg aus, ging zur Tür und klingelte. Geduldig wartete er bis sich die Tür öffnete und ihn braune Augen ansahen.

Söhne

Söhne
 

Für einen Moment war es fast so, als würde die Zeit stehen bleiben. Izayoi spürte die Wärme der Hand an ihrer Wange und erforschte die Augen des jungen Mannes. Dieser lächelte sie immer noch an und musterte sie ebenso. Als sich Izayoi langsam fing, warf sie sich ihm in die Arme und drückte ihn fest an sich. “Mein kleiner! Oh Kami!” schluchzte sie laut und weinte eine Flut Freudentränen. Inuyasha umschlang sie mit seinen kräftigen Armen und zog sie eng an sich. Auch sein Herz schlug wie wild und er hörte das Herz seiner Mutter sich überschlagen. Seine Augen wurden ebenfalls kurz feucht, doch dann vernahm seine empfindliche Nase, den Geruch eines Mannes und ihm war bewusst, wer dort auf sie zu trat. Er hob den Blick und erhaschte die gleichen goldenen Augen, die er hatte, ebenso das silbrige Haar und die ähnlichen Gesichtszüge. Seine Mutter hatte wirklich nie gelogen, wenn sie sagte, dass er seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten war. Nur als Mensch, sah Inuyasha etwas mehr nach Izayoi aus.

Izayoi und Inuyasha lösten sich etwas und die junge Frau wischte sich die letzten Tränen von der Wange. Lächelnd sah sie zu Toga, der sie verwirrt musterte. Auch ihm war aufgefallen das dieser Mann ihm sehr ähnlich war und da immer wieder die Rede von einem Sohn war, zählte er eins und eins zusammen. “Du bist also Inuyasha?”, fragte Toga und ging auf den jungen Mann zu, um ihm die Hand zu reichen.

Inuyasha war total perplex, denn er kannte seinen Vater ja kaum. Hatte ihn mehr tot, als lebendig gesehen und besaß außer dem Yokaiblut nur Tessaiga von ihm. Trotzdem hob er zitternd die Hand und begrüßte den Mann vor sich. /Inuyasha!/, schrie das Biest und als sich ihre Hände berührten zogen kleine Blitze durch ihre Haut. Toga zuckte stark zusammen, wobei der die Augen zusammenkniff.

Besorgt sah Izayoi zu ihm und berührte seinen Arm. “Toga?”, fragte sie vorsichtig und als er seine Augen wieder öffnete, schien er geschockt. Inuyasha löste die Hand und sah wie Togas Hand sich verändert hatte. Ihm waren Krallen gewachsen und die Innenfläche war wie verbrannt. °Was hat das zu bedeuten?°, fragte sich Inuyasha und bemerkte wie Izayoi Toga in einen Raum schob. Mit einem kleinen Zug durch die Nase, erkannte Inuyasha wo die Küche war und entdeckte dort eine Tasse Kaffee. Er wusste, das seine Mutter niemals so etwas bitteres trinken würde und schloss daraus das sie ihm gehören musste. Also nahm er sie und ging damit zu den beiden.

Toga saß auf der Couch und betrachtete seine Hände. Die Brandwunden waren verheilt und er seufzte schwer. Inuyasha hielt ihm die Tasse hin und Izayoi lächelte liebevoll neben Toga. “Was hat das zu bedeuten?”, fragte Inuyasha und setze sich auf den Wohnzimmertisch. Toga hob den blick und Inuyasha erblickte darin etwas, was ihm bekannt vorkam. Genau diese Augen hatte er, wenn sein Youki anstieg und er die Kontrolle verlor. “Du verlierst die Kontrolle”, sprach er seine Vermutung aus. Es lag ja auch auf der Hand, denn diese veränderten sich bei Toga bereits. “Spricht das Biest zu dir?”

Toga fixierte den Blick des jüngeren und nickte dann kurz. “Ja es spricht seit unserer Berührung wieder mit mir.” /Lass mich hinaus und wir machen den Tausch/, brüllte es in seinem inneren und Toga musste wirklich kraft aufwenden, es zurück zu halten. “Wir sollten Byorigaku anrufen”, schlug Inuyasha vor und holte eine Karte aus seiner Hosentasche, ebenso sein Smartphone. Izayoi betrachtete die Karte und sah auf der Rückseite Nousagis Namen stehen.

“Ruf lieber Nousagi an. Er wird schnell hier sein”, bat Izayoi und Inuyasha sah sie fragend an. “Wer ist Nousagi?” Zuerst wollte Izayoi etwas sagen, doch sie erinnerte sich daran das Inuyasha das Gedächtnis genommen wurde. “Ruf ihn einfach an, mein Sohn”, bat sie und bei diesen Worten schlug Inuyashas Herz einen Purzelbaum. Es war so unglaublich, das er hier mit seiner Mutter saß.

Er wählte die Nummer und bekam kurz darauf einen Mann ans Telefon. “Hallo?”, fragte dieser und Inuyasha kam die Stimme bekannt vor. “Äh Hallo, hier spricht Higurashi. Ich bin gerade bei Toga Taisho und benötige ihre Hilfe. Meine Mutter bat mich darum, sie zu kontaktieren.” Kurz hörte man keine Antwort. Izayoi und Inuyasha warfen sich einen fragenden Blick zu. “Ich komme sofort”, antwortete es am Ende und das Gespräch wurde beendet. “Komischer Kerl.”
 

~
 

Seit Tagen sprach Shiju kaum ein Wort und strafte alle mit ihrem schweigen. Kusuri war noch immer bei ihnen und Nousagi besprach die Möglichkeiten, wie sie endlich zum Seelentausch kamen. “Ich werde ihn einfach wieder herauszerren”, grummelte Kusuri und nahm einen Zug seiner Zigarette. Die beiden saßen im Schatten der Terrasse und sahen zum Garten hinaus. Nousagi hasste den Geruch von Zigaretten, doch er hatte gelernt damit zu leben. “Und wenn er es nicht will? Byorigaku sagte doch, dass es die Seelen wollen müssen.”

Kusuri schnaubte. “Ach was! Das ist doch alles Humbug. Mich nervt es, das wir so kurz vor unserem Ziel sind und einfach nicht loslegen können. Ich habe auch Verpflichtungen, die nun auf der strecke bleiben”, jammerte er und Nousagi hob fragend die Augenbraue. “Was hast du denn für Verpflichtungen?”

Kurz herrschte das laute zirpen der Zikaden bis Kusuri antwortete. “Sag mal, meinst du ich könnte ohne Arbeit leben? Ich bin schon immer Arzt und werde es bleiben. Auch wenn es kaum noch Yokai gibt, brauchen gerade die mich dringend und zahlen gut. Der Bauplan war kein Vorwand.” “Du baust wirklich eine neue Arztpraxis?”, fragte Nousagi und Kusuri nickte. “Ja. Eine rund um, alles in einem, Praxis. Auch Geburtshilfe, wenn du und Shiju noch mal..” spielte er an und wackelte mit den Augenbrauen. Nousagi schüttelte eifrig den Kopf- “Nein nein”, sagte er und sah dann zum Himmel auf.

“Wo sind die Jungs eigentlich?”, fragte Kusuri. Nousagi trank einen Schluck Tee und stellte die Tasse wieder ab. “Touga ist in China und betreut dort eine größere Bank, Yuma ist in Frankreich und hat dort ein Restaurant und Taro ist in Afrika und hilft dort einer Hilfsorganisation.” Kusuri staunte kurz “Der kleine Taro hilft nun anderen? Wie kommt es denn dazu? Er war doch immer der Kleine, dem alles selbst gehörte und der nur an sich dachte.” Lächelnd schnaubte Nousagi. “Er hat sich eben geändert. Auch wenn es damals oft streit zwischen ihm und”, kurz stocke Nousagi. “..Inuyasha gab, scheint er den Sinn des Lebens verstanden zu haben. Er weiß das wir Inuyasha aufnehmen mussten. Ich hätte Izayoi-sama, diese bitte niemals ausschlagen können. Nicht nachdem ich für den Tod Togas verantwortlich war.”

Kusuri verdrehte die Augen und zog den letzten Rest der Zigarette ab, drückte sie mit den Fingern aus und warf den Stummel in den Garten. Ein mahnender Blick traf ihn, doch das war ihm egal. “Du weißt das es damals sein Wille war, das du ihm nicht helfen konntest. Sei froh das ich seine Nachricht so schnell bekam, sonst säßest du heute nicht neben mir hier”, erinnerte er und entließ den angehaltenen Rauch.

Nousagi stand auf. “Du kannst sagen was du willst. Ich hätte ihm helfen müssen und konnte es nicht. Räum deine Kippe aus meinem Garten!”, befahl er und stockte dann. Beide Männer hoben den blick und sahen in den anliegenden Wald. “Spürst du das?”, fragte Kusuri und im nächsten Moment sprang Nousagi auf die Mauer, die das Haus umfasste. “Das Youki erwacht wieder.” Kusuri sprang neben Nousagi auf die Mauer und beide musterten den Anstieg des Youkis. Kusuri fiel etwas auf. “Da ist doch noch eine Aura”, murmelte er und Nousagi bestätigte es. “Du hast recht, aber wer sollte bei ihm sein?”

“Wir sollten nachsehen gehen”, meinte Kusuri und schnipste. In seiner Hand tauchte sein Stab auf, auf der die grüne Kugel prangte. Diesen hob er in die Luft und alsbald hörte man das Schreien eines Keilers, welcher auf sie zukam. Er wär sehr groß und war sicherlich einmal ein Yokai gewesen oder stammte von einem ab. Gerade als Kusuri auf dessen Rücken stieg, klingelte Nousagis Smartphone. “Vielleicht ist das Izayoi”, rief Kusuri.

Sofort holte Nousagi es heraus und sah eine unbekannte Nummer auf dem Display. Zögernd ging er ran. “Hallo?” Kusuri beobachtete den schwarzhaarigen Yokai vor sich. Sein Gesichtsausdruck änderte sich von einem, auf das andere Wort, desjenigen der mit ihm sprach. °Inuyasha ist also zurück°, dachte er und bemerkte Shiju hinter Nousagi am Haus stehen. Sie sah fragend zu ihrem Mann und wechselte kurz einen Blick mit ihm. “Ich komme sofort”, erwiderte Nousagi und legte auf. Er hielt das Smartphone fest umklammert und haderte mit sich. Doch am Ende sah er zu Shiju und hielt ihr die Hand hin. “Komm mit liebste”, bat er und sie kam auf ihn zu. Sie wusste zwar nicht worum es ging, doch sie vertraute ihrem Mann, das es wichtig war, wenn er sie dabeihaben wollte.

Nousagi zog sie auf die Mauer und ging dann einige Schritte auf dem schmalen Dach. Während er die Schritte tat, glühte sein Körper auf und seine Erscheinung veränderte sich. Bis er gut fünf Meter entfernt stehen blieb, war aus ihm ein Hund geworden. Das schwarze Fell glänzte in der warmen Sonne und die bronzefarbenen Augen forderten Shiju auf, zu ihm zu kommen. Sie tat das natürlich und kletterte auf den starken Rücken der Hundegestalt ihres Mannes. Kurz lehnte sie sich an seinen Nacken und streichelte ihm hinter dem Ohr, bevor Nousagi knurrte und sie sich festklammerte.

“Können wir dann ihr Turteltäubchen?”, fragte Kusuri genervt und ließ den Keiler los. Nousagi folgte dem Tier durch den Wald und sie achteten genau darauf, keinen Menschen über den Weg zu laufen, was ihnen mit den Guten Nasen nicht schwerfiel. Einige Minuten später kamen sie an.

Shiju rutschte von Nousagis Rücken und dieser verwandelte sich schnell zurück. Kusuri lehnte seine Stirn an die Stirn des Keilers und verabschiedete sich so von ihm. Er rannte in den Wald und die drei Ankömmlinge standen vor dem Haus. Shiju sah fragend zu ihrem Mann. “Was ist denn passiert? Hat Izayoi dich angerufen?”

Nousagi schüttelte den Kopf und erforschte immer noch die beiden Auren, die sich im Haus befanden. Dort war das Youki Togas, seines Herrn und das Youki eines Jungen, den er zu seinen Söhnen dazu zählte. “Inuyasha ist hier”, sagte Nousagi und Shijus Augen weiteten sich. “E-Er ist hier?”, fragte sie stotternd und ihr Herz überschlug sich förmlich. “Aber wieso?”

“Wenn wir das wüssten Weib, dann wären wir nicht hier. Byorigaku hat ihn bestimmt hergeholt. Diese Schnepfe”, grummelte Kusuri und setze sich in Bewegung. Er zweifelte daran, dass Toga seine Meinung änderte, wenn er seinen Sohn sah, der plötzlich vor der Tür auftauchte.

Nousagi sah in die blauen Augen seiner Frau. Er sah darin Zweifel, Angst und doch auch Freude. Sie liebte Inuyasha sehr und für sie hatte er niemals einen Unterschied, zu ihren gemeinsamen Kindern gemacht. Sanft legte Nousagi seine Hand an ihre Wange. “Meinst du, du schaffst das?”, fragte er sie und Shiju erwiderte seinen Blick. “Wenn du dir da nicht sicher wärst, hättest du mich nicht mitgenommen, oder?”, erwiderte sie und Nousagi grinste kurz. “Du kennst mich eben zu gut, liebste.” “Außerdem bist du sicher selbst ängstlich darauf, auf ihn zu treffen”, fügte sie hinzu und brachte Nousagis zum Augen verdrehen. “Jaja ist ja gut. Du kennst mich wirklich ZU gut”, stichelte er und Shiju lächelte.

Gemeinsam gingen sie zu Kusuri der schon ungeduldig an der Tür wartete. “Ihr seid echt schlimm”, meckerte er und bekam von Shiju einen Klaps auf die Schulter, während Nousagi klingelte.
 

Es dauerte einen kleinen Moment, bis sich die Tür öffnete und Izayoi zum Vorschein kam. „Gut das ihr da seid", begrüßte sie und verneigte sich etwas. Shiju und Nousagi lächelten kurz. Nousagi nahm den neuen und doch bekanntem Geruch auf. Sein Herz wurde schwer, fast so schwer wie das seiner Frau, die immer aufgeregter wurde. Sie hatten Inuyasha immer mal wieder beobachtet, doch seit einigen Jahrhunderten hatten sie beschlossen, es zu unterlassen. Zu groß war der Schmerz der beiden.

„Inuyasha ist also zurück?“, fragte Shiju und Izayoi nickte. „Ja und er ist ganz schön erwachsen geworden", lächelte sie. Ihr Mutterherz war voller Freude und sie genoss es ihren Gemahl zusammen mit ihm zu sehen. °Hoffentlich wird Toga bald erwachen°, hoffte sie und führte die drei ins Wohnzimmer, indem Inuyasha und Toga saßen.

Inuyasha sah auf als sie eintraten und zog den Geruch ein. Die Gerüche der drei, die neu dazu gekommen waren, kamen ihm vertraut vor. Der der Frau war ihm am vertrautesten. Leider erkannte er die Personen überhaupt nicht. Sie waren ihm somit komplett fremd. Inuyasha stand auf und streckte seine Hand zuerst zu Kusuri. Dieser grinste breit und biss sich sogar kurz auf die Unterlippe. „Hallo ich bin Inuyasha, freut mich Sie kennenzulernen", stellte sich der junge Hanyou vor. „Und ich mich erst. Du siehst deinem Vater wirklich ähnlich, in allen Bereichen", erwiderte Kusuri und musterte Inuyasha genau.

Etwas peinlich berührt entzog Inuyasha ihm die Hand und sah zu Nousagi. Auch dieser hatte ihn gemustert und konnte kaum glauben, das aus diesem Jungen, den er damals mit sich nahm, so ein großer kräftiger Kerl geworden war. Nousagi streckte automatisch seine Hand aus, als Inuyasha ihm seine reichte und schüttelte diese kurz. „Hallo, ich bin Nousagi, mit mir haben Sie telefoniert Herr Higurashi", begrüßte er und lächelte ihn an. Endlich war seine starre gelöst und er genoss es seinen Ziehsohn, nach so langer Zeit aus der Nähe betrachten zu können.

Nachdem Inuyasha auch diese Hand wieder entließ sah er zu Shiju. Sie war wie erstarrt und ihr Mund fühlte sich so trocken an, dass sie glaubte, sie würde keinen Muks herausbringen. „Hallo, schön Sie kennenzulernen", begrüßte Inuyasha und reichte ihr seine Krallenbesetzte Hand. Kurz wechselten die blauen Augen zu Nousagi, der sie liebevoll anlächelte und dann wieder zurück zu dem Gold, welches sie anstrahlte. Zögernd nahm Shiju die Hand des Mannes und spürte die altbekannte Wärme, die er immer ausstrahlte. Damals, als er ab und zu in ihr Bett kroch, weil er schlecht träumte, verfluche sie die Wärme, besonders im Sommer. Doch seit jenem Tag, wäre sie froh gewesen, sie jeden Tag bei sich zu haben.

„Hallo Herr Higurashi, mein Name ist Shijukara. Ich bin Nosuagis Frau. Schön sie zu sehen", brachte sie am Ende heraus. Inuyasha lächelte freundlich und somit war die Begrüßung beendet.

Wieder vereint

Kapitel 34 Wieder vereint
 


 

“Seit ihr nun fertig?” maulte Kusuri und rollte mit den Augen als er zum Sofa ging. Er stellte sich direkt vor Toga und schaute ihn von oben herab an. “Es ist jetzt schluss, mit warten”, stellte er streng fest und musterte den Mann vor sich. Kusuri war arzt und somit hatte er einen gute auffassungsgabe. Die krallenbesetzte Hand, das Youki welches in seinem Körper floss und auch die Tatsache das sich die Narben an den Wangen leicht bläulich verfärbt hatten. Toga stand kurz vor dem Seelentausch, innerhalb seines Körpers und Kusuri würde das letzte fünkchen, welches fehlte aus ihm herauspressen.
 

“Was ist, wenn es schief geht”, zweifelte Toga und musterte das Gold in Kusuris Augen, welches etwas dunkler war, wie seines. Kusuri hob seine Hand an und lies sie aufleuchten. “Wenn wir es nicht versuchen, werden wir das nie erfahren.” “Es wird schon alles gut gehen!” bekräftigte Inuyasha den Mann, welcher seinem Vater so ähnelte. Kurz sah Toga zu ihm. Er wusste nicht warum, aber diese Menschen schienen an solch Wunder gewohnt und waren voller Hoffnung darauf, das es klappen würde. Er wollte ihnen ebenso vertrauen, auch wenn er wieder vermutete, das es von dieser anderen Seele kam. Seine Hand zitterte und er ballte sie kurz zur Faust, bevor sich eine kleinere Hand auf seine legte. Izayoi lächelte Toga liebevoll an. “Deine Izayoi erwartet dich”, hauchte sie und schwer seufzend sah Toga zu der leuchtenden Hand des Dämonenarztes.
 

Dieser Grinste und als Toga seine Hand hob, packte er sie förmlich. Das leuchten vergrößerte sich und umfasste Toga komplett. Alle beteiligten kniffen etwas die Augen zu. Auch Kusuri wunderte sich das es diesmal ein so großes ausmaß annahm, doch als seine Hand langsam erlosch, spürte er die Veränderung. Auch äußerlich war es sichtbar und Nousagi seufzte erleichtert aus. Tanin war zurück.
 

Tanin sog einmal tief die Luft ein und öffnete seine Augen, nur um sofort zu der Frau an seiner Seite zu sehen. Izayoi musterte sein Gesicht und dicke Tränen stiegen in ihren Augen auf. “Liebster”, hauchte sie und im nächsten Moment lag sie in den Armen des Mannes. Tanin vergrub sein Gesicht an ihrem Hals und ihrem Haar. Atmete immer wieder durch die Nase ein und genoss das berauschende Gefühl, welches Izayois Geruch bei ihm auslöste.
 

“Liebste”, brachte er raunend hervor und jagte Izayoi einen regelrechten Schauer über den Rücken. Tanin beugte sich etwas zurück und nahm Izayois Gesicht in seine Hände um es zu betrachten. Ihre Augen strahlten nun genau das aus, was seine Izayoi ausmachte und er war sich sicher, dass sie es war. Seine linke Hand glitt an ihrem Hals entlang und schob etwas den Kimono beiseite, nur um das freizulegen, was jeden Zweifel über Bord werfen lies. Seine Markierung blitzte dort und ohne noch weiter zu warten, presste er seine Lippen auf ihre. Wie ein Feuerwerk, knisterte es zwischen ihnen und Izayoi legte die Arme um seinen Hals. Sie würde ihn nie wieder gehen lassen. Niemals.
 

Derweil rollte Kusuri seine Augen und wendete sich von den liebenden ab. “Wir sollten ihnen kurz etwas Ruhe gönnen”, erklärte Nousagi und lächelte glücklich, als er die beiden so sah. So viele Jahrhunderte hatte er auf diesen Moment gewartet. Auch Shiju freute sich das Nosuagis Mission endlich Früchte trug. Nur noch ein kleiner Schritt und sie hätten es geschafft. Aber vor allem war Shiju froh, Inuyasha endlich wieder zu sehen. Sie musterte ihn immer wieder kurz und konnte es gar nicht richtig fassen, dass er hier neben ihr stand und seine Eltern beobachtete. Inuyasha wendete sich in dem Moment ab und sah mit leicht roten Wangen zu seiner ehemaligen Ziehmutter. Shiju kicherte leicht, denn sie kannte dieses verschämte lächeln von ihm. °Genauso wie früher.°
 

Kusuri verließ als erstes den Raum. “Da wird einem ja schlecht. Man könnte meinen, Toga-sama will sie fressen”, stöhnte er und lief in die Küche. Der Rest folgte und unverschämt wie Kusuri war, suchte er die schränke nach Tassen ab und bediente die Kaffeemaschine. Nousagi wollte wie immer nichts und somit reichte er erst Shiju und dann Inuyasha eine Tasse, bevor er seine in den Händen hielt und sich an den Tisch setzte. “Hach endlich”, seufzte er und erntete einen freudigen Blick aller beteiligten. Sie waren froh das es nun bald soweit war.
 

Nur Inuyasha kam sich etwas fehl am Platz vor. “Ihr plant diese Zusammenführung schon lange oder?”. fragte er und Nousagi nickte- “Seit deiner Geburt”. rutschte es ihm heraus und Shiju wechselte den Blick von ihm zu Inuyasha. Dieser blinzelte kurz. “Woher kennt ihr denn meinen Vater so genau? Ich meine, Mutter erzählte nicht viel von der Zeit mit Vater”, grübelte er und war etwas überrumpelt. Nousagi schluckte und überlegte, was er sagen sollte. “Naja, ich war einst ein Krieger im Heer deines Vaters und er beauftragte mich damals, um auf deine Mutter zu achten, wenn er nicht zugegen war. Ich war sozusagen ein Bodyguard”
 

Grübelnd nickte Inuyasha und versuchte sich an Erzählungen seiner Mutter oder Appuru zu erinnern, die damals seiner Mutter half ihn aufzuziehen. Sein Kopf bekam einen Stich, je länger er darüber nachdachte und so schüttelte er kurz seinen Kopf und konzentrierte sich, auf das jetzt und hier. Er müsste seine Frau benachrichtigen, dass er noch einige Tage länger bleiben würde. Es waren zunächst drei Tage geplant, doch wann hatte man mal Gelegenheit, seine toten Eltern wieder zu bekommen. Das wollte er etwas nutzen und wissen wie es dann mit ihnen weiter ginge, wenn sie ihre eigenen Körper hatten.
 


 

~
 


 

Im Wohnzimmer wurde derweil einige Liebe aufgeholt, die sich über die Jahre der Trennung angestaut hatte. Keuchend lösten sich die Lippen der beiden. Izayoi lag mittlerweile auf der Couch und Tanin hatte sich über sie gebeugt. Die neuzeitigen Hosen waren wirklich eng, wie er jetzt schmerzlich spürte. Außerdem wollten sie sich eigentlich zurückhalten. Es waren einfach noch nicht ihre Körper. Doch die Leidenschaft zwischen den beiden, brannte heiß und auch Izayoi konnte die Anzeichen spüren. “Wir sollte aufhören solange wir noch können, Liebster”, bat sie und rang noch immer etwas nach Luft. Tanin biss sich auf die Unterlippe und entblößte dabei seinen Fangzahn. “Ich weiß liebste. Wir müssen noch etwas Geduld haben”, raunte er und setze sich dann auf. Er atmete einmal stark aus und strich sich mit der Hand den Pony aus dem Gesicht. Auch Izayoi rappelte sich auf und richtete ihren Kimono wieder zurecht.
 

Tanin folgte ihren Händen und nahm sie in seine. Sanft streichelte er sie und sie schenkte ihm ein liebevolles lächeln. “Ich habe dich vermisst”, sprach sie leise und Toga schmunzelte. “Und ich dich.” Nach einigen Momenten, in denen sie sich kurz sammelten, sprang Izaoyi plötzlich auf. “Du musst Inuyasha kennenlernen! Er ist hier!” Sofort packte sie Tanin und zog ihn zu sich. Da er natürlich schwerer war, grinste er und dachte kurz darüber nach sie zurückzuziehen. Doch sie hatte recht. Er musste seinen Sohn kennenlernen. Durch Togas Augen hatte er zwar schon gesehen, wer vor ihm stand, aber das war natürlich etwas ganz anderes.
 

“Dann zeig mir endlich unseren Sohn”, bat er und stand auf, ergriff ihre Hand und lies sich von ihr führen. Auf dem Flur erblickten die beiden ihren Sohn, der an seinem Smartphone hing und hineinsprach. “Es wird noch einige Tage dauern. Du wirst es nicht glauben, aber meine Eltern sind hier”, sprach er freudig hinein. Er hatte natürlich längst gemerkt, wer hinter ihm stand und drehte sich breit grinsend um. Tanin musterte seinen Sohn. Er war wirklich ein großer Mann, mit silbernen langen Haaren und goldenen Augen. Er hatte wirklich viel von seinem Aussehen geerbt und nur an ein paar Gesichtszügen und der Form der Augen, konnte man Izayoi heraussehen.
 

Man hörte ein lautes kreischen durch das Kleingut, welches Inuyasha an seine Menschlichen Ohren hielt. Er hatte die Kontrolle wieder zurückerlangt und würde sich erst nach dem Gespräch komplett zeigen. “Beruhige dich Kagome”, bat er und es wurde langsam ruhiger. Inuyashas Augen weiteten sich, als er den letzten Satz seiner Frau hörte. “Nein das kannst du nicht, jemand muss auf den Laden achten”, sprach er aufgeregt. Allerdings hatte seine Frau schon längst aufgelegt und somit erfüllte das leise tuten sein Ohr. Geschockt sah er auf sein Smartphone. Seine Frau war einfach kaum zu fassen.
 

“Was hat sie gesagt, Inuyasha?”, fragte Izayoi sanft und trat näher an ihn. Liebevoll strich sie mit ihrer Hand über seine Wange. Inuyasha ließ das nur zu gerne geschehen und sah ihr in die braunen Augen. “Sie will euch ebenso sehen”, sagte er und Izayoi strahlte. “Das ist doch wundervoll oder Liebster?”
 

Tanin beobachtete die beiden und lächelte stolz. Genauso hatte er es sich damals auch vorgestellt und bereute zutiefst, das es damals so kam, wie es eben kam. Wie viele wundervolle Momente hatte er verpasst? Inuyasha sah zu seinem Vater. “Hallo Vater”, begrüßte er ihn und Tanin trat näher. Der ältere legte seinem Sohn eine Hand auf die Schulter und drückte sie leicht. “Hallo mein Sohn. Du bist wahrlich ein prachtvoller Mann geworden, seit ich dich das letzte Mal sah”, lobte er und Inuyasha konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. “Das liegt nur an deiner tollen Hilfe damals.”
 

Blinzelnd sah Tanin ihn an. “Meine Hilfe?”, fragte er und Inuyasha begann zu lachen. Izayoi erkannte darin einen Zug ihres liebsten und musste kichern. “Ohne Tessaiga hätte ich sicherlich niemals überlebt.” Als Inuyasha das sagte, fiel Tanin zum ersten Mal wieder ein, das er seine Schwerter ja als Erbstücke, an seine Söhne übergeben hatte. “Ich habe es noch immer”, sagte Inuyasha dann und brachte seinen Vater zum Staunen. “Es existiert noch immer?”, keuchte er und sein Sohn nickte “Natürlich. Ich werfe es doch nicht weg, nachdem ich so lange gebraucht habe, um die Techniken zu verfeinern.” „Du musst mir alles erzählen, mein Sohn!“, rief Toga freudig und umfasste die Schultern seines Sohnes voller Stolz. Izayoi konnte ihre Augen nicht von ihnen lassen. Wie sehr hätte sie, so ihr einstiges Leben verbracht.
 

Nousagi kam in den Flur und sah zu den dreien. Grinsend trat er näher. „Ich will euch ja nicht stören, aber wir sollten vielleicht los“, schlug er vor und Toga sah ihn strahlend an. Er löste sich von Inuyasha und trat näher an Nousagi. Voller Stolz und Dankbarkeit sah er Nousagi an. „Ich danke dir Nousagi. Bitte verzeih mir, was ich dir einst antat, mein Sohn", bat er und brachte Nousagi dazu seinen Herrn geschockt anzusehen.
 

Inuyasha dagegen blinzelte. Hatte er etwas verpasst? Gab es noch einen 2. Bruder, von dem er nichts wusste? Izayoi bemerkte die Verwirrtheit und lehnte sich an ihren Sohn, umfasste dabei seinen Arm und presste ihn an sich. „Nousagi war damals wie ein Sohn für deinen Vater. Er zog ihn sozusagen groß, als er ihn verweist in einem Dorf fand“, erklärte sie ihm und Inuyasha nickte ihr zu, bevor er wieder die Augen auf die beiden Männer richtete.
 

Toga zog Nousagi in seine Arme und drückte ihn kurz an sich. „Ich danke dir, dass du mich wieder hier hergeholt hast“, dankte er ihm und Nousagi verbarg sein Gesicht kurz. Zögernd umfasste er Toga. Kurz standen die beiden so bei sich, bis ein gewisser andere Yokai dazutrat und quietschend anfing zu kreischen. „Oh was ein wundervolles Bild! Das habe ich mir schon so lange gewünscht"
 

Grimmig lösten sich die beiden Yokai und sahen zu dem kreischenden etwas, welches völlig in seiner Fantasiewelt versunken war. „Du bist und bleibst ein Männerfresser!”
 


 

Nachdem auch Shiju dazukam und verwirrt zu Kusuri sah, welcher am Boden lag und etwas neben der Spur war, fuhr Shiju zusammen mit Toga, Izayoi und Kusuri nach Hause. Nousagi wäre ohnehin schneller, wenn er lief und wurde von Inuyasha begleitet. Auch er war sehr schnell und beobachtete den schwarzhaarigen Yokai genau. Irgendwie kam ihm, dass hier bekannt vor. So vertraut. °Wieso schmerzt mein Kopf so sehr°, dachte er schmerzlich nach und versuchte den schnellen und flinken Schritten von Nousagi zu folgen. „Du bist sehr schnell", lobte Nousagi und sah zu dem silberhaarigen Mann. Inuyasha zog die Augenbrauen hoch. „Aber nur, weil du so langsam läufst. Ich sehe doch das du nicht alles gibst", erwiderte er und brachte Nousagi zum Schmunzeln. „Du bist wirklich ein guter Beobachter.“
 


 

//„Du musst ganz ruhig sein. Dann wirst du sicherlich einen sehen", flüsterte Nousagi dem Jungen zu, der neben ihm auf einem Felsen lag. Sie lagen auf dem Bauch und lugten vorsichtig über den Klippenrand. Unter ihnen war ein Felsvorsprung und eine Höhle befand sich dort. Der kleine Junge lugte mit seinem goldenen Augen nach unten und einige seiner Silbernen Haarsträhnen fielen über seine Schultern. Seine Hundeohren, die hoch oben auf seinem Kopf standen, zuckten als er versuchte zu lauschen. „Meinst du wirklich, das es klappt?", flüsterte Inuyasha leise und sah zu den bronzefarbenen Augen seines Ziehvaters. Dieser lächelte ihn an und vernahm ein leises Geräusch. „Da kommt er", hauchte er und Inuyashas Blick flitzte schnell über den Klippenrand. Dort tappte ein riesiger Bär aus der Höhle und schnaubte laut.
 

Die kleinen Kinderaugen begannen zu leuchten und Nousagi schmunzelte voller stolz.//

Der Seelentausch beginnt

Kapitel 35 Der Seelentausch beginnt
 

An Akimotos Schloss angekommen, traten Nousagi und Inuyasha, über den Garten ins Wohnzimmer ein. Da dort niemand war, folgten sie ihren guten Nasen zu der Gruppe die sich im Zimmer versammelt hatten, wo der Seelentausch gemacht werden sollte.

Kusuri war wieder auf der Höhe und schnipste seinen Stab herbei. Verwundert sah Inuyasha auf, als er die beiden Personen auf dem Bett liegen sah. “Meine Eltern”, hauchte er kurz und Nousagi sah zu ihm. “Nur Nachbildungen ihrer Körper. Byorigaku wird die Seelen deiner Eltern hineinbringen und verfestigen. Somit können die Seelen der Wiedergeburten weiterhin existieren”, erklärte er. Inuyasha schluckte. Ihm kam das alles, viel zu bekannt vor. Doch hier schien es einen guten nutzen zu haben und so wollte er abwarten, was passieren würde.

Toga und Izayoi hielten sich an der Hand und warteten ebenfalls ab. Kusuri hob seinen Stab über die beiden schlafenden und als die Kugel anfing zu leuchten, schlugen beide parallel die Augen auf. Shiju, die neben Nousagi stand nahm seine Hand und drückte sie leicht. Das würde jetzt der Moment werden, auf den sie so lange hingearbeitet hatten.

Byorigaku klopfte an den Türrahmen. “Hallöchen, da bin ich”, trällerte sie freudig und präsentierte sich heute in ihrem damaligen Outfit. Nousagi und Shiju verdrehten den Blick und Kusuri begann nur zu keifen: “Was läufst du hier so halbnackt rum? Ist ja ekelig.” “Ach lass mich doch etwas, auf alte Zeiten machen, wenn wir hier schon das alte und das neue heraufbeschwören”, kicherte sie und trat ein. Inuyasha musterte das Outfit kurz. Es bestand lediglich aus einem langen gewickelten Tuch, welches nur das nötigste bedeckte. Toga musterte den Blick seines Sohnes und musste kurz schmunzeln.

Die Hexe trat ans Bett und hob die Hände über sie. Die beiden Körper richteten sich auf und stiegen langsam aus dem Bett. Etwas verwirrt wollten Toga und Shiju den Körpern helfen, doch Byorigaku zischte sie an. “Nicht anfassen!” Perplex behielten sie ihre Finger bei sich und machten Platz. Byorigaku und Kusuri begleiteten die Körper in einen anderen Raum, an dessen Tür ein dickes Schloss hing, welches allerdings schon geöffnet worden war. “Hier ist der geeignetere Platz”, murmelte Byorigaku und es zeichnete sich ein leichter Schweißfilm auf ihrer Stirn. Diese Prozedur schien sehr anstrengend zu sein.

In diesem Raum standen zwei große Wasserbecken. Dort führte sie Toga in das eine Becken und Izayoi in das andere. Kusuri senkte den Stab und tippte mit dem Ende auf den Rand der Wannen. Sofort füllten sich diese mit Wasser. An einem Tisch, begann er einige Dinge zusammen zu werfen und zu verarbeiten. “Hey Weib! Hilf mir”, befahl er Shiju mit einem strengen Blick, der Nousagi knurren lies. “Sprich nicht so mit ihr!” Shiju allerdings streichelte ihrem Mann über den Unterarm und sah ihn bittend an. Seufzend ließ er Shiju ziehen. Sie hatte ja recht. Kusuri war eben Kusuri. Den würde niemand mehr ändern.

Inuyasha hatte sich neben seine Eltern platziert und sah dem Schauspiel zu. Er hörte ihre Herzen wild schlagen. “Seid ihr aufgeregt?”, fragte er, seine Mutter ansehend. Izayoi nickte leicht und musterte, wie so oft an diesem Tag, ihren Sohn. Ihr Mutterherz schwoll an und sie konnte es nicht glauben, das sie bald wieder Teil seines Lebens sein durfte. “Ja das bin ich. Ich hoffe sehr, das es klappt und ich wieder bei dir sein kann”, sprach sie erfreut und Toga, der den beiden seinen Blick schenkte, lächelte. “Darauf freue ich mich auch”

Inuyasha sah zu seinem Vater auf. Wie würde sein Vater sein? Er kannte ihn ja noch immer nicht und war gespannt auf die Zeit mit ihm. Aber auch viele Fragen lagen Inuyasha auf der Zunge, die er auf jeden Fall mit ihnen klären wollte. Warum war sein Vater damals nicht imstande gewesen, den Drachen Ryukotsusai zu schlagen? Obwohl er es mit Hilfe von Tessaiga und seinen Freunden schaffte? Er, ein Hanyou und ein paar Menschen. Damals war er sehr stolz auf seinen Erfolg gewesen. Er hatte bewiesen, das er stärker war als sein Vater, aber als er selbst seinen ersten Sohn in Armen hielt, kamen Zweifel an diesem Erfolg. Inuyasha hatte von Myoga erfahren, das sein Vater damals nach dem Kampf mit diesem Drachen zu seiner Mutter eilte und diese vor einem Menschenmann rettete und dabei starb. Er hatte seinen Sohn nie im Arm halten können, geschweige denn, gesehen wie er aufwuchs. Konnte Inuyasha dann wirklich behaupten, das er stärker war wie sein Vater, wenn eben der, sich wissend für seine Familie opferte?
 

“Wir können beginnen”, rissen die Worte Kusuris Inuyasha aus den Gedanken. Byorigaku zeigte mit einer Handbewegung, das die beiden Ebenbilder sich, zu jeweils ihren einstigen Körpern legen sollten. So stieg Izayoi mit Hilfe von Toga in das grünlich verfärbte Wasser und legte sich neben den leeren Körper. Toga stieg ebenfalls in das Becken, nachdem er sicher gegangen war, das Izayoi sicher lag und legte sich ebenfalls ins Wasser. Es war angenehm warm und Kusuri trat an die Becken. Er streute eine Art Salz und Kräuter auf die beiden aus und sofort verloren die beiden das Bewusstsein. Nousagi, Shiju und Inuyasha hielten die Luft an. Ob der Tausch wirklich funktionieren würde?
 

//Als Toga die Augen wieder aufschlug, befand er sich ein einem weißen, endlos wirkenden Raum wieder. Sein Kopf schmerzte und als er sich umsah, entdeckte er seine Liebste, die auch gerade erwachte. Er richtete sich auf und eilte zu ihr. Izayoi setzte sich auf und sah zu ihm auf. “Wo sind wir?”, hauchte sie leise und Toga zuckte kurz mit den Schultern. “Ich weiß es nicht”, gestand er und als er ihr aufgeholfen hatte, bemerkten sie zwei andere Gestalten, die auf sie zu kamen. Sofort stellte Toga sich schützend vor seine Frau und fixierte die beiden Schatten, die sich langsam klärten.

Toga gab seinen Schutz auf, als er sah, das die anderen beiden Seelen vor ihnen zum Stehen kamen. Izayoi blickte um ihren Gemahlen herum und sah ihre Ebenbilder. “Ihr seid also unsere Wiedergeburten”, stellte Toga fest und verschränkte grinsend die Arme. Sein gegenüber lächelte. “Es sieht so aus”

Die beiden Frauen gingen auf einander zu. “Sakura?”, fragte Izayoi und ihre Jahrhunderte alte Version blinzelte. “Ich sagte ihr, das du dich damals unter diesem Namen ausgabst”, grinste Toga und legte den Arm um seine Gemahlin. Diese wurde leicht rot und nickte nur kurz. “Und ihn nannten wir Tanin, als er Togas Seele niedergerungen hatte”, kicherte Izayoi. Ihr Toga rollte mit den Augen. “Er ist ein Yokai, wie soll man sich da wehren?”, grummelte er und alle lachten kurz.//
 

“Wie soll es nun weiter gehen?”, fragte Nousagi, als sich nach einigen Stunden, noch immer nichts getan hatte. Kusuri schien auch schon nervös und prüfte immer wieder die Vitalzeichen. “Keine Ahnung warum es so lange dauert. Vielleicht wollen sie sich nicht vom Körper trennen?”, grübelte Byorigaku laut. “Vielleicht brauchen sie einen Anschubs”

“Einen Anschubs? Wie soll der aussehen?”, fragte Nousagi und sah wieder auf die schlafenden Personen. Kusuri grinste finster. “So etwas wie ihre letzten Sekunden zusammen.” Nousagi weitete die Augen. “Du meinst als er starb?”

Inuyasha und Shiju waren gerade in der Küche um neuen Tee und Kaffee zu machen. Außerdem hatte Byorigaku teuren Sake mitgebracht und veranlasst ihn bereit zu halten. Sie wollte ihren Triumpf, wohl gleich ausgiebig feiern. “Das dauert länger als damals bei Kikyo”, knurrte Inuyasha plötzlich und tippte mit seiner Kralle auf der Arbeitsplatte herum. Er hatte seine Erscheinung nicht mehr unter Kontrolle gehalten, seit er auf seine Eltern getroffen war. Seine goldenen Augen richteten sich auf den Tee, der vor ihm stand und gerade durchzog.

Shiju musterte ihn und ihre Lippen verzogen sich zu einem kleinen lächeln. “Es wird schon alles gut werden. Byorigaku und Kusuri sind zwar schräg, aber eben auch die besten in ihrem Fach”, versuchte sie zu beruhigen und aus einem tiefen Gefühl in Inuyashas Körper heraus, funktionierte es. “Ich hoffe du hast recht”

Mit zwei Tabletts gingen die beiden zurück in den Raum und hörten Nousagis gedämpfte Stimme. “Ich will es auch sehen”, bat er und Byorigaku hob die braue. “Du willst es sehen?” Verwirrt sahen Shiju und Inuyasha zu den dreien und blieben am Ende an Kusuris grinsenden Gesicht hängen. “Was geht hier vor? Was willst du sehen?”, fragte Shiju und Byorigaku grinste. “Dann soll es so sein. Kusuri?”, sprach sie den Doktor an, welcher seine Hand zu Nousagi ausstreckte. “Wie viel Schuld dein Körper wohl aushält?”, fragte er süffisant und erntete ein tiefes Knurren von Nousagi. “Halt deinen Mund du Schwein!” Ohne auf Shijus vorherige Frage zu antworten, gab er Kusuri seine Hand und riss die Augen auf. Sein Youki stieg und seine Augen verfärbten sich rot und blau. Shiju eilte zu ihm, als seine Knie nachgaben und sah wütend zu Kusuri. “Was tust du?!”

Kusuri sah sie gleichgültig an. “Es war sein Wunsch, zu sehen wie sein Herr damals starb.” Zitternd legte Shiju ihre Hand auf den Kopf ihres liebsten. Seine Dämonenmahle hatten sich vergrößert und seine Augen starrten sie an. Doch durch ihren Bund, konnte sie spüren, das er keine Schmerzen hatte und entließ ihre Luft aus den Lungen. Es war sein Wunsch und sie würde es akzeptieren. Doch mit dem nächsten hatte sie nicht gerechnet. Inuyasha hockte sich neben sie, legte einen Arm um ihre Schultern und ergriff dann ebenfalls Kusuris Hand. “Nicht!”, schrie er, doch es war zu spät. Auch Inuyashas Youki stieg und es zeichneten sich deutliche Dämonenmahle in seinem Gesicht. Sie sahen die seines Vaters sehr ähnlich und auch seine Augen glühten Rot. “Lass es ihn sehen”, bat Shiju dann und verwunderte damit Kusuri und Byorigaku. “Er will wissen, wie sein Vater war, schon sein ganzes Leben lang”, erklärte Shiju und hielt die beiden nah bei sich.
 

//Die vier standen noch immer so beisammen, als plötzlich der weiße Raum Form annahm und sich veränderte. Tanins Kleidung änderte sich und plötzlich spürte er das unglaubliche Gewicht seiner Rüstung auf seinen Schultern. Verwirrt sahen alle zu ihm, als er im nächsten Moment eine klaffende Wunde an seinem rechten Arm hatte und diesen Schmerzverzerrt hielt. “Liebster!”, keuchte Izayoi und wollte zu ihm. Doch sie griff durch ihn hindurch und Keuchte stark auf, als sich auch ihr Körper veränderte. Ihr Bauch wurde größer und sie hielt sich schmerzlichst diesen. “Oh Nein”, keuchte sie und die beiden anderen wussten nicht, was hier geschah, bis plötzlich ein großer Knall ertönte und Toga zusammen mit Tanin an einem Tor stand.

Als wenn Tanin ihn nicht mehr beachten würde, zog dieser das Schwert, welches an seiner Hüfte geruht hatte. Es hatte einen braunen, etwas vernachlässigt aussehend Griff, doch als er es schwang verwandelte es sich in eine riesige Klinge. Toga zuckte zurück und beobachtete wie Tanin es in die Höhe zog und schwang. Blitze befreiten sich aus dessen Klinge und der laute ruf Tanins lies Toga wissen, was er dort vollführte. Die Windnarbe raste auf ein altertümliches Tor zu.

Erst jetzt viel Toga aus das Schnee lag, denn dieser wurde von der Wucht des Angriffes überall verteilt. Tanin setzte sich sofort in Bewegung und ließ noch eine weitere Attacke los. Toga überlegte nicht lange und versuchte ihm zu folgen. Er staunte über die unglaubliche Schnelligkeit und das obwohl die Spur des Blutes ihm signalisierte, das Tanin noch immer schwer verletzt war. Pfeile schossen auf sie zu und Toga versuchte aus der Schusslinie zu gelangen, was ihm nicht gelang. Doch so stellte er fest, das die Pfeile ihm nichts antun konnten. “Eine Illusion”, stellte er fest und lief Tanin weiter hinterher, dem die Pfeile nichts auszumachen schienen, obwohl er davon getroffen worden war.

Einige Menschen in Samuraitracht lagen überall herum und die, die noch laufen konnten, ergriffen die Flucht. Sie hatten keine Chance gehen Tanin und das wusste nun auch Toga. Tanin blieb stehen und so konnte Toga ihn einholen. Verwirrt sah er sich um, als Tanin nach Izayoi rief und eine ihm unbekannte Person, aus dem altertümlichen Schloss trat. “Ich habe sie an einen Ort gebracht an dem selbst du sie nicht mehr erreichen kannst. Mit meinen eigenen Händen.”

Geschockt sah Toga zu Tanin der sich in Kampfstellung begab und laut knurrend auf den Mann zulief. “Du Abschaum”, rief er dabei und der Mann ging ebenfalls in den Angriff über. Als sich die Klingen kreuzten schlug Tanin dem Mann den Arm ab und dieser ging keuchend zu Boden. Er befahl den verbliebenden Kriegern das Schloss in Brand zu setzen und das Ungeheuer zu verbrennen.

Schluckend überlegte Toga ob er Tanin folgen sollte, bis er sich daran erinnerte, das auch der Pfeil ihm nichts angetan hatte. Als er also loslief, sausten die mit Feuer bespickten Pfeife an ihm vorbei und verschlangen sofort das Holz des Schlosses.

Im inneren angekommen hatte Toga schnell Probleme Tanin zu finden, denn der Rauch verschlang seine Sicht. Das schmerzliche weinen eines Babys drang an sein Ohr und er beschloss in diese Richtung zu laufen. Bald traf er auf Tanin und Sakura. Geschockt sah er wie Tanin das zweite Schwert an seiner Hüfte, aus der Scheide befreite und es über Sakura schwang. Toga wollte hin und ihn daran hindern, aber als er auf die leblose Frau hinabsah, bemerkte er das sie tot war. Er schlug sich seine Hand vor den Mund und konnte es nicht glauben.

Tanin allerdings setzte sich in Bewegung und hockte sich neben seine Frau, die plötzlich klimpernd ihre Augen öffnete. Toga hielt die Luft an. Wie war das nur möglich? Schützend warf Tanin seiner Frau ein rotes Gewand über den Kopf und half ihr mit dem Neugeborenem im Arm auf die Beine. °Das muss Inuyasha sein°, schoss es Toga durch den Kopf und hörte hinter sich ein Geräusch.

Der Mann von vorhin hatte sich hier hergeschleppt und stand nun erhobenen Hauptes hier. Diesmal erkannte Toga ihn. Es war Takemaru! Tanin schritt an Toga vorbei und platzierte sich schützend vor seiner Familie. Er zog ein langes Schwert, welches vorher an seinem Rücken geruht hatte und der Mann drohte ihm. Sakura war in sorge und bevor ihr noch einmal etwas passieren konnte, schickte Tanin sie fort. Doch als Sakura nicht gehen wollte, sagte er ihr den Namen, welchen er sich für sein Kind ausgesucht hatte und Toga hatte recht. Inuyasha lag dort in den Armen seiner Mutter, die von der tiefen Stimme ihres Gemahlen hinausbefohlen wurde. Wiederwillig tat sie, was er sagte und verschwand.

Sofort begann der Kampf, doch Tanin schien sich zu verändern. Er verlor die Kontrolle über sich und nachdem der Samurai geschlagen war, brach das Dach über ihren Köpfen zusammen. Auch Toga wollte sich schützen doch er blieb von der Wucht verschont.

Es dauerte einige Momente bis Tanin sich wieder rührte. Er war durch die Wucht des Schwertes, einige Meter weiter erst zum Liegen gekommen und ein großer Balken bedeckte seinen Körper. Toga der auf der Suche nach ihm war, bemerkte die Bewegung und eilte zu dem schwerverletzten. Als er ihn erblickte war ihm klar, dass dieses Wesen, dem tot näher war, als dem Leben. Doch aus irgendeinem Grund raffte er sich auf und verwandelte sich in einen weißen Hund, der fast so groß war, wie ein Wolf. Mit letzter Kraft tapste dieser aus den Trümmern und Toga folgte ihm. Außerhalb des Schlosses fiel Tanins Hundegestalt in den Schnee und die Kraft ließ nach. //

Visionen der Vergangenheit

Visionen der Vergangenheit
 

Inuyasha und Nousagi waren entsetzt, über das Opfer welches Tanin brachte, um seine Familie zu schützen. Doch sie konnten ihn verstehen. Auch sie würden so handeln. Allerdings ballte Nousagi seine Hände zu Fäusten. Warum hatte sein Herr ihn damals nur so geschwächt?! Natürlich dachten alle, das er im Kampf gegen den Drachen sterben würde und nicht durch die blanke existens eines, für tot gehalten Menschen. Wäre Nousagi damals vor Ort gewesen, wäre es ihm ein leichtes gewesen, Izayoi und den kleinen Inuyasha, rechtzeitig in sicherheit zu bringen und niemand wäre zu tode gekommen. Außer vielleicht dieser Mann namens Takemaru.

“Wo warst du damals?”, fragte plötzlich Inuyasha und Nousagi weiterte seine Augen, als er zu dem jungen Mann sah. Natürlich hatte er gewusst, das diese Frage aufkommen würde. Natürlich war das für Inuyasha alles schwer zu begreifen. Die Nacht seiner Geburt war gleichzeitig die Nacht an dem seine Eltern starben, im Versuch ihn zu schützen. Nur durch Tensaiga war es überhaupt möglich gewesen, das wenigstens Izayois Leben zurückgeholt wurde.

“Dein Vater wusste, das er sterben würde, wenn er Souunga noch einmal benutzen würde. In weiser Voraussicht, das ich für ihn in den Tod gehen würde, linkte er mich und nahm mir meine Kräfte. Glaub mir, ich bereue es bis heute, das ich seinen Plan nicht durchschaute”, gestand Nousagi und schloss gequält seine Augen. Dieser Schmerz, der sich in seiner Brust ausbreitete. Die Schuld die bis heute noch immer schwer auf ihm lastete. Auch Izayois letzte Worte, 10 Jahre nach diesem Unglück hatten damals nicht geholfen. Durch seine neue Aufgabe, welche sie ihm damals übergab, fühlte es sich wenigstens leichter an. Er führte den Willen seines Herrn weiter und schütze den Sohn, welchen er zurücklassen musste. Dieser, welcher gerade neben ihm stand und in Gedanken war.

°Soll ich es ihm sagen?°, grübelte Nousagi und entschied sich dagegen. Inuyasha durfte das einfach nicht erfahren, das Shiju und er ihn damals aufnahmen, großzogen und ihm am Ende sein Gedächtnis an diese Zeit nahmen. Dadurch wurde er zu einer Waise, welche einsam umherzog und sich von allen abwandte. Man konnte es ihm allerdings auch nicht verübeln. Er war unerwünscht. Sowohl bei Yokai als auch bei Menschen.

Damals war Nousagi ihm immer mal wieder gefolgt und hatte nach ihm gesehen. Es zerriss ihm damals das Herz, ihn so zu sehen und vor allem bettelte Shiju oft so lange, zu erfahren wie es ihrem Ziehsohn erginge, bis Nousagi es ihr sagte und somit ihr Herz in tausend Stücke riss.
 

Die Umgebung in der die beiden sich befanden, mit dem geschwächten Körper des ehemaligen Taishos des Westens, der hier im Schnee auf seinen letzten Herzschlag wartete, veränderte sich und sie sahen sich in einem Raum wieder. Nousagi erkannte ihn sofort und hielt, wie so oft in den letzten Minuten, die Luft an.
 

//Verwirrt sah sich Izayoi um, bis sich um sie herum ein Raum erhob und sie die keuchende Sakura dort liegen sah. Zwei andere Frauen waren bei ihr und sie erkannte sogar ihre ehemalige Arbeitskollegin Ume in einer der Beiden. Ume kniete an Sakuras Beinen und hielt im nächsten Moment ein kleines Baby in ihren Armen. Sakuras erleichterter Blick sah sofort zu ihm und sie strahlte vor Mütterlichem Stolz. Die Andere Frau nahm das Baby an sich und verschwand aus dem Raum. Sogleich herrschte Hektik, denn Sakura wurde gewaschen und frisch angekleidet. Gerade als sie sich zum Gehen wenden wollte, hielt Ume sie auf und zog geschwind einen neuen Futon aus dem Schrank. Sie befahl Sakura sich hinzulegen und als diese es tat, schloss Ume den Baldachin und verließ den Raum.

Der Mann der als nächstes den Raum betrat, nahm Izayoi den Atem. °Takemaru?!°, dachte sie und beobachtete wie der Mann, der eine rote Samurairüstung trug, sich neben ihrem Ebenbild niederließ und mit ihr sprach. Sakura sah flehend zu ihm und bat ihn darum, alle aus dem Schloss zu versammeln und die Flucht zu ergreifen. Takemaru allerdings ging nicht auf ihre bitte ein und hob drohend seine Lanze, welche im Mondschein gefährlich glänzte. Er gestand ihr, das er sie liebte und lies die scharfe Klinge auf den Frauenkörper niedersausen.

Geschockt hielt Izayoi sich die Hand vor den Mund. Ihre Augen waren vor blankem Schock geweitet. Er hatte sie einfach getötet! Nach der Geburt ihres Kindes und somit wäre auch das Kind dem Tode geweiht. Takemaru stand auf und verließ den Raum. Die einzige Kerze die hier gebrannt hatte, erlosch und sie schloss ihre Augen.

Fragend trat Izayoi näher und musterte kurz das schlafende Gesicht, bis Appuru mit dem kleinen Bündel zu ihr trat und geschockt in die Knie sank. Das Baby schrie unentwegt und brauchte die Nähe seiner Mutter. Sakura öffnete ihre Augen und ihr Atem ging schwer. Sie bat um ihren Sohn und nach kurzem Zögern tat Appuru ihr den gefallen und übergab Inuyasha an seine Mutter. Bevor sie allerdings ging, befreite sie Sakura von der Lanze und versprach ihr, das jetzt alles gut gehen würde. Sakura rollte sich zu ihrem Sohn und vergrub ihn an ihrer Brust.

Izayoi welche neben ihr saß und sie unentwegt beobachtete, bemerkte nach nur einigen Augenblicken das Sakura aufgehört hatte zu atmen. Ihre Lippen begannen zu zittern und sie versuchte nach Sakura zu greifen, doch sie griff ins Leere. Tränen stiegen in ihren Augen auf. Das konnte doch nicht ihr Ende gewesen sein? Gestorben, weil sie einen Yokai liebte und ein anderer Mann dies nicht ertragen konnte? Das hörte sich eher nach einer schlechten Story an, doch es schien wirklich so passiert zu sein.

°Nousagi°, fiel es Izayoi ein und sie verstand nicht, warum er nicht hier war. Hatte er nicht gesagt das er seinem Herrn bis in den Tot diente? Wo zum Teufel war er denn in diesem Moment!? Sie hatte Tanin kennengelernt und wusste das er seine Gemahlin sicherlich niemals alleine und ohne Schutz zurückgelassen hätte. Was war hier also los?

Gerade als Izayoi diesen Gedanken zuende gedacht hatte, bemerkte sie die Flammen die sich langsam in den Raum Fraßen und alles zu verschlingen drohten. Im nächsten Moment riss jemand die anliegende Wand nieder und sie erkannte Tanin vor sich. Der Schock war ihm ins Gesicht geschrieben, als er seine geliebte Gemahlin vor sich sah, doch wieder erwarten fing er sich schnell und trat näher zu ihr, griff zu einem seiner Schwerter und zog es aus der Scheide. °Was hat er nur vor?!°, fragte sich Izayoi und beobachtete wie er eine kleine bitte sprach und das Schwert über etwas unsichtbares, nahe an Sakuras Körper schwang. Izayoi betrachtete den leblosen Körper, der langsam begann zu atmen. °Das ist unmöglich!°, dachte sie erstaunt und sah wie Tanin sich zu ihr kniete und ihr aufhalf. Er hatte einen roten Stoff aus seiner Rüstung gezogen und warf ihn Sakura schützend über den Kopf. Kurz betrachtete er sein Kind in ihren Armen. Ein liebevoller und leider viel zu kurzer Moment.

Takemaru tauchte in den Flammen auf und Tanin stellte sich sofort vor seiner Familie auf. Auch Sakura stand wackelig auf. Sie wollte sicherlich schnell mit Tanin fliehen, doch als dieser die Drohungen seines Gegners hörte, zog er das Schwert, welches an seinem Rücken ruhte. Aus irgendeinem Grund schluchzte Sakura kurz auf. Wusste sie etwa etwas? Was hatte es mit dem Schwert auf sich?

Tanin sprach etwas verwirrendes, doch Izayoi wusste ebenso wie Sakura sofort was, beziehungsweise wen er meinte. Er gab seinem Sohn den Namen Inuyasha. Sakura wendete liebevoll ihren Blick zu dem Kind und wiederholte den Namen. Doch im nächsten Augenblick befahl Tanin ihr streng zu fliehen. Ein brennender Balken löste sich in diesem Moment von der Decke und begrub die beiden fast unter sich. Obwohl Sakura in diesem Moment gewusst haben musste, das sie alleine fliehen würde und ihren Gemahlen in den Flammen hier zurücklassen würde, befolgte sie seinen Befehl und lief hinaus. Izayoi sah noch kurz zu Tanin, doch sie entschied sich Sakura nach draußen zu folgen. Von einer kleinen Anhörung des anliegenden Berges sahen sie auf das prächtige Schloss hinunter, welches vollkommen in Flammen stand. Das Dach gab nach und Sakura entließ die aufgehaltenen Tränen. Inuyasha weinte unentwegt in ihrem Armen.

Izayoi kniete sich neben die weinende Frau, die zu Boden gegangen war und legte ihr die Arme um die Schultern. Auch wenn sie sie nicht greifen konnte, so wollte sie ihr etwas Trost spenden. Nach einiger Zeit hatte sich Sakura etwas beruhigt und stand auf. Izayoi schaute auf und folgte ihr, als sie die Anhöhe hinablief und anscheinend den Versuch wagte, nach Tanin zu suchen. Als sie fast am Schloss angekommen war, hörte sie ein Geräusch und ging hinter einem Baum in Deckung. Als sie hervorlugte entdeckte sie einen weißen, blutüberströmten, etwas größeren Hund der vor ihnen zusammenbrach. Sakura schien ihn zu erkennen und lief auf ihn zu. Der Körper des Hundes wandelte sich und ein schwerverletzter Tanin kam zum Vorschein.

Die junge Mutter kniete sich zu ihm und als Izayoi dazukam, entdeckte sie ihren Toga, der unweit von ihr stand und sie erblickte. Sofort lief sie auf ihn zu und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Tränen steigen ihr in die Augen und rollten alsbald über ihre Wangen. Toga schlang seine Arme um sie und drückte sie an sich. Als sie sich kurze Zeit später lösten, sahen sie Inuyasha und Nousagi welche sie beobachteten. Inuyasha kam sogar zu ihnen. Gemeinsam sahen sie zu dem Paar welches zu ihren Füßen im Schnee saß und gerade auf den kleinen Inuyasha sahen. “Vaters Aura wird schwächer”, erklärte Inuyasha und als sich die liebenden noch ein letztes Mal ihre liebe gestanden und Tanin seine Augen schloss, wurden die vier Zuschauer von einem gleißenden roten Licht geblendet.//
 

//Als sie ihre Augen wieder öffnen konnten, waren sie wieder in einem anderen Raum. Der Raum sah ordentlich und gepflegt aus und die Papiertür die zum Garten führte, war weit geöffnet. Nousagi und Inuyasha sahen sich um und entdeckten Izayoi, ohne Toga. Erleichtert das sie die beiden Männer erblickte und total verstört über die Geschehnisse der letzten Minuten, warf sich Izayoi in Nousagis Arme. “Toga ist verschwunden.” Dieser sah sie verwirrt an und streichelte ihr tröstend über den Rücken. “Wo sind wir?”, fragte Inuyasha und Nousagi sah sich forschend um. Auch Izayoi tat das und stutze kurz darauf. Auch die beiden Männer blickten auf, als ein kleines Pfeifen zu hören war.

Nousagis Gesichtszüge entglitten und er ahnte, das die Trauer heute noch nicht zu Ende war. Inuyasha setzte sich in Bewegung und wollte dem Pfeifen folgen, allerdings griff Nousagi an seinen Arm und hielt ihn auf. “Bleib hier, ich gehe mit Izayoi.” Verwirrt über diesen Befehl, zog Inuyasha seinen Arm zurück. “Ich gehe mit. Egal was noch kommt”, stellte er klar und lief über die Veranda in einen Raum, der drei Zimmer weiter war. Als er durch die geöffnete Tür in den Raum sah, blieb ihm fast das Herz stehen. Dort lag seine Mutter. Blitzartig schossen Bilder in seinen Kopf, von diesem einen schrecklichen Tag. Inuyasha griff sich aus Reflex ans Herz und als die anderen beiden nähertraten, blieb auch ihnen die Luft weg.

Nousagi wusste allerdings schon, worum es sich in dieser Vision handelte. Er hatte sie damals hautnah miterlebt und verfluchte sich jetzt dafür, sie noch einmal sehen zu müssen. Der geschwächte Körper, welcher immer wieder in die Pfeife blies, um ihn zu sich zu rufen. Gerade als Sakura das letzte Mal hineinblies, hörten sie Schritte an der Veranda, die schnell auf sie zukamen. Alle drei blickten auf als vor ihnen ein Mann auftauchte, der sein Gesicht mit einer Hasenähnlichen Maske verdeckte. Sein Atem ging aufgeregt und die bronzefarbenen Augen strahlten leichte Angst aus. Angst vor dem, was er vorfinden würde.

Izayoi erkannte den Man sofort und auch Inuyasha wusste, wer dort vor ihnen stand. Nousagi schluckte als sein früheres Ich an ihnen vorbeischritt und sich zu Sakura kniete. Diese öffnete schwach ihre Augen und lächelte ihm zu. Sie redeten miteinander, doch anders wie in den Versionen zuvor, konnten sie nichts verstehen. Irgendwann schloss Izayoi geschwächt ihre Augen und Nousagi wachte an ihrem Futon, bis sie wiedererwachte. Jetzt kam der Moment vor dem sich der 700 Jahre ältere Nousagi fürchtete. Wie viel würde ihnen die Version noch zeigen?

Inuyasha, sah eher beiläufig neben sich, als er mit verschränkten Armen dem Schauspiel folgte und weitete geschockt seine Augen. Da war er, als Kind und sah mit großen goldenen Augen zu dem Raum vor dem sie standen und zusahen wie Sakura langsam starb. Der Junge trat näher zum Raum und lugte zunächst erst hinein, bis ihn seine aufmerksame Mutter ansah und zu sich rief. Die Augen des maskierten, weiteten sich als sie den Jungen sahen und musterten.

Sakura bat ihn um etwas und Nousagi sah sie bittend an. Wieder krochen die alten Gefühle in Nousagi auf denn er wusste was Sakura ihn damals gefragt hatte. Wiederwillig ging sein früheres ich auf ihre bitte ein und als sie ihre Augen schloss, war der Moment gekommen. Sie würde ihre letzten Atemzüge tun und bevor sie diese Tat öffnete sie noch einmal ihre Augen und sah zum Garten hinaus. Dort, wo unsichtbar die drei Wesen aus der Zukunft standen und ihr entgegenblickten. Doch noch jemand gesellte sich dazu und schlang seinen Arm um Izayois Schultern. Sie blickte auf und ihr stiegen Tränen in die ohnehin schon feuchten Augen.

“Liebster”, hörte man nun doch Sakuras Stimme und die Vision endete mit einem Standbild. Sakura welche gerade gestorben war, Nousagi der neben ihr kniete und einen aufgelösten, schreienden kleinen Hanyou, der seine Mutter nicht gehen lassen wollte.//

*Spezial* Eine neue Familie

Kapitel 37 Neue Familie *Spezial*
 

Nach Izayois ableben
 

Der weinende Junge vor ihm, war eingeschlafen und schmiegte sich an den Körper seiner Mutter. Nousagi spürte das ihre Aura gegangen war und durch den fehlenden Herzschlag und die Atmung war ihm längst klar, das sie tot war. Auch Inuyasha muss das gehört haben und war in endlosen Tränen ausgebrochen. Einige Stunden waren nun vergangen und die Sonne stand hoch am Himmel.

Benommen vor Trauer und Schuld stand Nousagi langsam auf. Er sah auf die schlafende Schönheit hinab und blieb an den rot gekleideten Hanyou hängen. Es hätte ihn sehr gewundert, das bis jetzt niemand nach ihm gesehen hatte. War Izayoi etwa alleine hier mit Inuyasha gewesen? Hatte sie durch ihren geliebten Sohn etwa Ablehnung erfahren und war all die Jahre allein gewesen? Die Schuld in Nousagis Herzen wuchs, aber auch er konnte nun nichts mehr ändern. Er konnte nur noch ihren letzten Wunsch erfüllen.

Vorsichtig nahm der schwarzhaarige Mann den kleinen Hanyou auf die Arme. Sein Gesicht fiel an seine Brust. Musternd erblickte Nousagi die geschwollenen nassen Augen und das gequälte Gesicht. Schwer seufzend lief er los und kam bald in seinem Zuhause an. Shiju bemerkte sofort die Schritte, die auf ihr Schlafgemach zu kamen und setze sich auf, als Nousagi eintrat. Sie hatte die ganze Nacht kein Auge zu gemacht und hatte sich nun am Tage noch einmal hingelegt. Fragend sah sie zu dem Jungen in seinen Armen. Ihr Mann kniete sich zu ihr auf den Boden und hielt Inuyasha weiter in den Armen. Shiju musterte Nousagis Blick und erkannte sofort, was passiert sein musste. Sie löste seine Maske und legte sie neben sich ab, nur um ihre Hand auf seine Wange zu legen.

Der Mann senkte seinem Kopf und schloss die Augen. Shiju wusste genau wie er sich fühlte und ihre Lippen bebten, als sich Tränen in ihren Augen sammelten. Ihre einstige Freundin war gestorben und hatte sich von Nousagi verabschiedet.

Nach einigen Momenten der Trauer und des stillen Gedenkens seitens Shiju fragte sie zögerlich nach: „ist das?“ und Nousagi unterbrach sie mit kratziger Stimme. „Ihr Sohn? Ja. Er heißt Inuyasha"

„Inuyasha", wiederholte die Brünette den Namen und streichelte dem kleinen silbernen Schopf des Jungen. „Was passiert jetzt mit ihm?“, fragte sie dann und machte auf dem Futon etwas Platz damit Nousagi den Jungen ablegen konnte. Inuyasha war vollkommen entkräftet und schlief recht ruhig. „Izayoi bat mich darum ihn aufzunehmen“, erklärte Nousagi und blaue Augen trafen seinem Blick. Lächelnd schüttelte Shiju den Kopf. „Darum hätte sie nicht bitten müssen. Du hättest ihn niemals zurückgelassen." Shiju betrachtete den Jungen wieder und entdeckte die weichen Ohren an seinem Kopf. Kurz streichelte sie darüber und schmunzelte. Sie waren so weich. „Er sieht Toga-sama so unglaublich ähnlich“, hauchte sie und Nousagi nickte. „Das habe ich auch gesagt.“

Shijus Blick wurde trüb, als sie den nächsten Satz sprach. „Wie schlimm muss es für sie gewesen sein, sein Ebenbild vor Augen zu haben und immer wieder an jene Nacht erinnert zu werden?“ Ruckartig stand Nousagi auf und ließ die Maske liegen. Shiju wollte sie ihm reichen, als sie verwirrt zu ihm aufblickte. Sie hätte das nicht sagen dürfen, wusste sie doch, wie sehr die Schuld auf ihm lastet. Nousagi allerdings drehte sich von ihr ab und lief hinaus, sprang über die Mauer und war fort.
 

Seufzend sah Shiju ihm nach, als sie eine Bewegung an ihrer Hand spürte. Inuyashas Gesicht bewegte sich und er schlug seine goldenen Augen auf, nur um sich zu erschrecken. Schnell setze er sich auf und sah sich um. „Wo ist Mutter?“, fragte er und entzog Shiju seinen kleinen Arm.

„Hallo Inuyasha. Ganz ruhig. Nousagi hat dich hierhergebracht", begann Shiju zu erklären und wurde von Inuyashas Augen gemustert. „Der Mann der bei Mutter war?“, fragte Inuyasha und Shiju nickte lächelnd. „Ja er ist mein Gemahl und sagte mir, das deine Mutter sagte, das wir etwas auf dich aufpassen sollen."

Grübelnd sah Inuyasha zu Boden. Seine Gedanken waren wirr und überschlugen sich. Seine Mutter war tot. Das wusste er, weil ihr Herz nicht mehr geschlagen hatte. Er konnte die Herzen der Lebewesen hören und hatte oft Ärger von den anderen Menschen bekommen, wenn er sie ertappte. Seine Tanten hatten sich von Mutter abgewandt, denn sie erkannten das er nicht normal war. Ein Hanyou. Nichts Halbes und nichts Ganzes. Kein Yokai oder ein Mensch. Außer der Freundin von Mutter, waren sie oft alleine im Schloss gewesen. Mutter kümmerte sich um alles alleine, obwohl sie erzählte das sie eine Hime, also eine Prinzessin war. Inuyasha allerdings hatte das nie etwas ausgemacht. Seine Mutter war für ihn die wichtigste Person auf Erden und er genoss die Zeit mit ihr. Immerzu half er ihr und machte sogar das Holz für das Kochfeuer. Schnell hatten sie gemerkt, das er sehr stark war und auch schnell.

Traurig senkte Inuyasha den Blick. Diese Zeit war nun vorbei. Er spürte Shijus Arme um sich und wie sie ihn liebevoll an sich drückte. Zögernd schloss Inuyasha seine Augen und nahm die Wärme an. Die Trauer stieg ins Unermessliche und dicke Tränen kullerten über seine Wangen. Er weinte sich richtig aus und Shiju gab ihm den halt einer Mutter.
 

~
 

Nousagi dagegen war noch einmal zurück in das Schloss gelaufen und stand wieder bei Izayoi. Was sollte er nun tun? Kurz musterte er die Kette, welche sie ihm gegeben hatte. Er sollte damit zu Myoga, dem einstigen Berater seines Herrn. Doch das musste erst einmal warten, denn Izayoi bräuchte eine angemessene Ruhestätte.

Er ging in die Hocke und zog den leblosen Körper auf seine Arme. Sie war wirklich leicht geworden. Sie musste wirklich sehr krank gewesen sein. Knurrend musterte Nousagi das ruhige Gesicht und verfluchte sich selbst dafür, das er so stur gewesen war. Er war ein Idiot gewesen.

Schweigend lief er los und kam auf der nahegelegenen Obstbaumwiese an. Izayoi hatte ihm einst erzählt, das sie Toga hier kennenlernte. Sie sprach von einem riesigen Kirschbaum und diesen hatte Nousagi recht schnell ausgemacht. Zudem konnte er ihren Geruch hier wahrnehmen. Sie musste mit Inuyasha auch des Öfteren hier gewesen sein.

Am Fuße des Kirschbaumes legte er sie ins Gras und krempelte dann seine Ärmel zurück. Er grub ihr ein Grab und als er fertig war, senkte sich die Sonne schon über den Rand der Baumwipfel. Keuchend wischte Nousagi sich über die Stirn. Er stieg aus dem Loch und hob Izayoi auf seine Arme und sprang wieder hinein. Gerade als er sie ablegen wollte, trat ein Schatten vor ihm auf und er drehte sich blitzschnell zu diesem um.

“Es wäre doch eine Verschwendung”, gurrte die Frau die vor ihm stand und Nousagi erkannte sie, trotz der grellen Sonnenstrahlen der Dämmerung. “Byorigaku”
 

~
 

“Warum müsst ihr euch ausgerechnet hier treffen?”, fragte Kusuri genervt und kratze sich seine nackte Brust die unter seinem Yukata hervor sah. “Wir brauchen dich Hornochsen!”, plapperte Byorigaku und nahm einen weiteren schluck Sake aus dem Krug. “Wen nennst du einen Hornochsen!?”, knurrte Kusuri auf und sprang auf seine Füße. Drohend hielt er dabei seinen Stab, doch als ihn der Blick der hübschen Frau traf die nur die nötigsten Körperstellen mit einem Tuch bedeckte, setze er sich zurück. Fies grinste er und fixierte ihren Blick. “Ach so ist das. Die große Byorigaku braucht meine Hilfe, weil sie nicht weiterweiß?”

Augenrollend seufzte die Frau und wendete kurz den Blick zu dem jungen Mann, der einige Meter an einem Becken saß und hineinstarrte. “Du musst nur das tun, was du immer tust. Arzt sein”, begann sie. “Was denkst du über die Dauer einer Wiedergeburt?” Erstaunt weitete Kusuri die Augen bei ihrer Frage. “Wiedergeburt?” “Ja. Ich wollte es seit längerem mal ausprobierten. Wie lange so eine Phase dauert. Nousagi hat da zwar andere Beweggründe, aber er wäre dem Versuch nicht abgeneigt”, erklärte Byorigaku. Kusuri lehnte sich etwas zurück und strich gedankenverloren über seinen Bart. “Ich weiß es nicht genau, wie lange es braucht, um eine Seele wieder geboren werden zu lassen. Beziehungsweise auf was es da ankommt”, gestand er nach längerem überlegen. “Du könntest allerdings Tsuki No Megami fragen.”

Kopf schüttelnd trank Byorigaku ihren Krug leer. “Lieber nicht. Sie ist immer noch recht gereizt.” “Trauert sie etwa immer noch? Es ist doch nun schon Zehn Jahre her”, sprach Kusuri dazwischen. “Nein es ist mehr, das sie von allen Verlassen ist, seit jener Nacht. Sie konnte nicht sehen was auf der Erde passierte und weiß deswegen nichts von der Meinungsverschiedenheit ihres Sohnes und Toga. Sie bat mich zwar mehrere Male es ihr zu zeigen, doch ich entschied mich zum Wohle der Erde dagegen. Sie würde toben.”

Zustimmend nickte Kusuri und verschränkte die Arme vor seiner Brust. “Was ist eigentlich aus dem Bastard geworden?” Byorigaku zog die Augenbrauen hoch. “Welchen meinst du? Sesshomaru etwa?”, fragte sie entsetzt und Kusuri winkte ab. “Der interessiert mich nicht mehr, seit er dieses Land in den Untergang geschickt hat. Ich meine den Hanyou.”

Lächelnd warf Byorigaku ihre Haare über die Schulter. “Harte Worte, obwohl du selbst ein Bastard bist”, begann sie und bekam ein strenges Knurren. “Dem Jungen geht es bis jetzt ganz gut. Natürlich ist er nun von Trauer geschwächt, doch er wird es schon schaffen. Nousagi wird ihm sicher ein guter Lehrer sein”, erläuterte sie und bemerkte den Mann, über den sie sprach neben sich stehend. Ihr Blick glitt zu dessen Gesicht und er starrte sie an. “Was muss ich jetzt tun?”

Kurusi rutschte ein wenig auf seiner Decke um Nousagi Platz zu machen. Dieser allerdings ging nur ihn die Knie und sah mit erhobenen Augenbrauchen zu Kusuri. Dieser seufzte. “Sture Bande.”

“Du wirst als nächstes erst einmal gar nichts tun. Ich werde den Körper mitnehmen und verwahren. Du erfüllst den letzten Wunsch und dann warten, wir bis sie wiedergeboren wird”, schilderte Byorigaku den Plan. “Kusuri wird die Medizinische Arbeit leisten und dafür sorgen, das der Körper nicht stirbt, beziehungsweise weiterhin verwehst. Es wäre ein Jammer, wenn man sie nicht mehr erkennen würde.”

“Wie lange dauert eine Wiedergeburt?”, fragte Nousagi und musterte die beiden kurz, die sich einen fragenden Blick zuwarfen. “Das können wir nicht genau sagen. Wir wissen nicht auf welche Dinge es da ankommt, Nousagi. Wir müssen warten.” Hart schluckend senkte Nousagi den Kopf. Warten. Das hatte er viel zu lange. Wie sollte er sich jemals verzeihen, für den Tot des Herrn und nun für die Einsamkeit seiner einstigen Herrin verantwortlich zu sein? Würde Izayoi ihm verzeihen, wenn er wartete und sie dann ein neues Leben geschenkt bekommen würde? Doch was war dieses Leben ohne ihren Liebsten?

Mit einem Ruck sah Nousagi auf und fixierte Byorigakus Blick, welcher gerade an ihrem Leeren Krug hing. Sie sah fragend auf. “Toga-sama! Wenn wir schon warten, dann auch auf Toga-sama!”, presste Nousagi hervor und erntete verwunderte Gesichter. Doch Byorigaku schien gleich gefallen an dieser Idee zu haben. So könnte sie zwei Experimente auf einen Schlag machen. Sie hatte nämlich auch gehört, das verbundene Seelen sich oft wieder treffen. Es wäre sehr interessant diese Möglichkeit zu testen. “In Ordnung”, antwortete sie lächelnd und Kusuri rollte mit den Augen. “Hoffentlich geht das alles schnell. Wie soll ich es nur aushalten, so lange mit euch zu verbringen?”
 

~
 

Shiju saß ruhig auf der Veranda, die sich vor ihrem Schlafgemach erstreckte. In ihrer Hand hielt sie einen Becher Tee und ihr Blick war gen Himmel gerichtet. Es war tiefe Nacht und ihre Kinder schliefen in ihren Futon. Inuyasha wurde liebevoll von ihnen Aufgenommen und ihre drei Jungs lenkten den kleinen Hanyou ab, schließlich waren sie selbst welche und dadurch fühlte sich Inuyasha gleich verbunden. Erschöpft waren sie ins Bett gefallen. Wie immer hatte Shiju ihnen dann eine Gesichte erzählt und sie zugedeckt.

“Schlafen sie?”, fragte flüsternd eine Stimme neben ihr, die sich hinter sie niederlies und sie dann umarmte. So saßen sie immer hier draußen. Ihr Gemahl umschlang sie von Hinten und gemeinsam sahen sie zum Sternenhimmel. “Ja. Der Tag war hart aber sie schlafen”, erklärte Shiju und Spürte die Wärme ihres Mannes. Dieser legte seinen Kopf auf ihre Schulter und schloss die Augen. “Ich traf Byorigaku”, begann er und Shiju versteifte sich kurz. “Achja? Was wollte sie?”

“Sie wird Izayoi-sama und Toga-sama zurückholen”, erklärte er und nun musste Shiju sich lösen um sich zu ihrem Nousagi umzudrehen. “Wie? Zurückholen? Wie soll das möglich sein?”, fragte sie und Nousagi konnte nur schmunzeln. Er tippte seiner Frau aufs Dekolleté und sie verstand. Auch sie war ein Produkt dieser Hexe und lebte seitdem ohne zu altern. “Sie nahm Izayois Körper mit sich und wird für Toga-sama einen neuen Formen.” “Und wie sollen wir an ihre Seelen kommen? Du weißt das es bei mir ewig gedauert hat und nur durch das Schwert möglich war”, wand Shiju ein. Nousagi nickte. “Du hast recht. So wird es auch nicht passieren. Wir müssen warten, bis sie wiedergeboren wurden und hoffen, das sich die Seelen dann trennen lassen.”

Etwas verwirrt erwiderte Shiju den Blick und seufze dann angestrengt aus. “Wie lange soll die Warterei denn gehen? Nicht das es mir etwas ausmacht mit dir zu warten, aber wie groß sind die Chancen?”, legte sie ihre Bedenken offen und Nousagi legte seine Hand auf ihre Wange. “Es wird alles funktionieren. Wir müssen nur warten.”

Aufklärung der Vergangenheit

Kapitel 38 Aufklärung der Vergangenheit
 


 

Kusuri musterte die Gesichter der beiden, die sich in seinen Arm gekrallt hatten. “Du solltest sie langsam wecken, sonst sind sie dort gefangen”, sprach Byorigaku und Kusuri antwortete sogleich. “Sie werden jeden Moment aufwachen.” Byorigaku musterte die Gesichter der anderen und blieb an dem von Izayoi hängen. Ihre Augen öffneten sich und sofort kniete sich die Frau zu ihr. “Izayoi?”, fragte sie die schwarzhaarige, welche müde zu ihr aufsah. “Hat es geklappt?”, hauchte sie fragend und Byorigaku lächelte. “Wir müssen noch einen Moment warten, um es zu wissen.”
 

Izayoi wollte sich aufsetzen und spürte die schwere ihrer Kleidung und der langen Haare, die von dem Wasser vollgezogen waren. Byorigaku half ihr etwas. Shiju kam wieder in den Raum und stürzte sofort zu ihrer Freundin. “Geht es dir gut Izayoi?” Die angesprochene nickte Stumm und sah neben sich. Ihr Ebenbild schlief noch immer und neben dem Becken saßen Inuyasha und Nousagi, zusammen mit Kurusi dessen Arm ausgestreckt zu den beiden war. Blut tropfte an ihm herab, aber es schien ihm nichts auszumachen. “Wer ist das?”, fragte Izayoi und deutete leicht auf Inuyasha.
 

Shiju sah ihrem Finger nach und lächelte leicht. “das ist Inuyasha.” “Das Baby von den beiden?”, hauchte Izayoi und Shiju sah sie fragend an. “Ich habe es gesehen”, hauchte Izayoi erklärend und Byorigaku schaltete sich ein. “Was genau hast du gesehen? Du musst es mir schildern.” Müde sah Izaoyi sie an. “Ich sah seinen, sowie ihren Tod. Zunächst war ich alleine, doch dann kamen Toga, Nousagi und Inuyasha dazu.” Grübelnd nickte Byorigaku und grinste dann frech zu Kusuri. “Ich habe es dir doch gesagt. Sie brauchen einen Schlüsselmoment!”
 

Augenrollend äffte Kusuri sie nach, als er langsam wieder Bewegungen von den Beiden Männern vernahm, die seinen Arm zum Bluten brachten. Inuyasha öffnete zuerst die Augen, gefolgt von Nousagi. Gold traf auf Bronze und sofort erhob sich Inuyasha und sah zu Shiju. Diese spürte sofort, das etwas geschehen sein musste. Inuyasha wusste nun wo er gewesen war, nachdem seine Mutter gestorben war. Er war allerdings verwirrt, dass er keinerlei Erinnerung an diese beiden Personen hat. Was haben sie mit ihm angestellt? Knurrend drehte er ab und setzte sich in eine Ecke des Raumes. Dort verschränkte er die Arme und schloss seine Augen. Am liebsten hätte er den Raum verlassen, doch er wollte seine Eltern in Empfang nehmen, wenn sie erwachen. Nun wusste er was in jener Nacht, seiner Geburt passiert war. Sein Vater hatte sich für ihn, einen Hanyou und seine Mutter geopfert. Sesshomaru hatte also indirekt immer recht gehabt. Vater war für ihn gestorben anstatt sich vom Kampf gegen Ryukotsusai zu erholen. Doch Inuyasha konnte das tun seines Vaters verstehen. Auch er würde ohne zu zögern sterben, nur damit seine Frau und ihre Kinder in Sicherheit wären.
 

Gerade als Inuyasha diese Gewissheit erlangte und spürte wie ähnlich er seinem Vater doch war, obwohl er ihn nie kennenlernen durfte, öffnete dieser seine Augen. Nousagi schreckte hoch, als er den einsetzenden Herzschlag vernahm und sah zu dem Mann im Becken. Die Gedanken über Inuyasha, die Nousagi gerade noch beschäftigt hatten, waren zunächst beiseitegeschoben. Er müsste ihm ohnehin Zeit geben, darüber nachzudenken. Nun wusste Inuyasha, dass er und Shiju ihn aufgenommen hatten und großzogen. Das musste er erst einmal verdauen.
 

Außerdem lies es die aktuelle Situation nicht zu, denn Tanin sah verwirrt zu Nousagi und auch Inuyasha hatte sich wieder genähert, ebenso Byorigaku die hinter Kusuri stand und fragend zu Tanin sah. “Wie geht es euch?”, fragte Kusuri und Tanin sah zu ihm. Tanin schluckte und hob dann seine Hände, um sie zu begutachten. Dieser Körper fühlte sich noch etwas ungewohnt und komisch an. “Das Gefühl geht vorbei”, sprach Shiju und kniete sich neben ihren Mann an das Becken. Hinter ihr erblickte Tanin Izayoi. “Hat es geklappt?”, fragte er mit kratziger Stimme.
 

“Wir müssen noch warten, bis die anderen beiden erwacht sind”, erklärte Kusuri und war noch etwas besorgt. Von den beiden anderen gingen zwar gute Auren aus, aber warum sie länger brauchten war ihm schleierhaft. Toga wurde aufgeholfen und Shiju machte Tee für alle.
 


 


 

In der Küche wartete sie bis das Wasser kochte und spürte die Tränen, die sich langsam hochkämpften. Inuyasha musste nun wissen, was damals passiert war. Ein klopfen ließ sie zur Tür sehen und dort erblickte sie Inuyasha. Dieser sah sie an und trat dann näher. “Kann ich mit dir reden?”, fragte er und Shiju nickte kaum merklich.
 

“Nousagi. Hat er mich damals mitgenommen, nachdem meine Mutter starb?”, fragte er nun direkt nach, auch wenn er die Antwort schon kannte. Shiju erwiderte den fixierten Blick und antwortete. “Ja. Er brachte dich damals mit.” Hart schluckend nahm Inuyasha diese Information auf. „Wie ging es danach weiter?“, fragte Inuyasha und Shiju war erleichtert. Sie zeigte auf den Esstisch und Inuyasha setzte sich in Bewegung. Als sich beide hin gesetzt hatten nahm sie zögernd seine Hand. Ein kurzes zucken seitens Inuyasha signalisierte ihre Verbundenheit mit Nousagi. Die Markierung würde Nousagi mitteilen, das sie mit Inuyasha redete.
 

„Wir haben dich aufgezogen, bis wir wussten, das du es alleine schaffen konntest“, gab Shiju zu und Inuyashas Blick wurde ernster. Er versuchte sich daran zu erinnern, doch da war nichts. „Wieso konnte ich nicht bei euch bleiben? Die Zeit alleine war nicht gerade die schönste meines Lebens", nuschelte er und Shijus Herz wurde schwer. Sie bereute die tat so sehr, aber es war einfach nicht anders möglich gewesen. Tagelang hatte sie Streit mit Nousagi gehabt. „Du hattest eine Aufgabe in deinem Leben und deswegen nahmen wir dir deine Erinnerungen an uns. Deine Brüder vermissen dich sehr seitdem.“ „Brüder?“, fragte Inuyasha verwirrt. Er hatte doch nur seinen Halbbruder Sesshomaru gehabt und dieser war vor vielen Jahrhunderten gestorben. „Wir haben drei Söhne, die gemeinsam mit dir aufwuchsen. Sie sind ebenfalls wie du Hanyous und somit hattest du kaum Probleme dich einzuleben. Auch wenn ich zugeben muss, das es mit 4 Jungen nicht leicht war.“ kicherte Shiju kurz, denn sie dachte gerne an diese Zeit zurück.
 

Inuyasha drückte ihre Hand kurz und suchte ihren Blick, den sie ihm dann darbot. Ihre blauen Augen waren ihm so vertraut. „Ich danke euch, dafür das ihr mich nicht allein gelassen habt. Nur durch euch, hatte ich die Chance meinen Weg zu gehen und Vaters Erbe einigermaßen anzunehmen. Außerdem..”
 

Ein klingeln unterbrach seine Stimme und als er kurz den Geruch filterte zog er ernst seine Augenbrauen zusammen. Verwirrt sah Shiju zu ihm und wollte an ihm vorbei, um die Tür zu öffnen. Inuyasha hielt sie allerdings auf und stand auf. „Ich will dich warnen. Meine Frau ist sehr lebhaft."
 

Blinzelnd verstand Shiju und ihr Herz machte einen Hüpfer. „Sie ist hier?!“, fragte sie freudig und drückte sich an ihrem Ziehsohn vorbei. Schnell eilte sie zur Tür, an der noch einmal geklingelt wurde. Shiju riss die Schiebetür förmlich zur Seite und blickte in blaue Augen, die von einem hübschen Gesicht und rabenschwarzen Haaren eingerahmt wurde. Als ihr Blick allerdings weiter hinab wanderte blinzelte Shiju. Nicht nur, dass die Frau vor ihr hochschwanger war, nein dort stand ein kleiner Junge mit schwarzem Haar und goldenen Augen, der die Hand seiner Mama hielt. Er musste ungefähr vier Jahre alt sein, zumindest optisch.
 

„Hallo ich bin Kagome. Ich suche meinen Mann Inuyasha.“ Diese Worte rissen Shiju aus ihrer Beobachtung und bevor sie antworten konnte, erschien natürlich besagter Ehemann hinter ihr. „Kagome, du solltest nicht mehr fliegen! Schon gar nicht so lange", schimpfte er sanft und trat zu ihr. Liebevoll zog er sie in seine Arme und küsste sie kurz zur Begrüßung. Seine Hand streichelte über ihren Schwangerschaftsbauch, bevor er sich zu seinem Sohn hockte und ihn begrüßte. „Hallo Yuuto hast du gut auf Mama aufgepasst?“, fragte er ihn und der kleine Junge nickte eilig.
 

„Mir geht es gut Inuyasha! Es sind noch sechs Wochen bis das Baby kommt und du denkst doch nicht ernsthaft, das ich bis dahin warte um deine Eltern kennenzulernen. Sowas passiert ja schließlich nicht alle Tage!“, plapperte Kagome und lächelte zum Schluss zu Shiju. Shiju konnte nicht anders als kichern, als sie die beiden vor sich sah. Ihr Mutterherz war voller glück. Nachdem sie sich vorgestellt hatte, wobei sie allerdings ausließ, das sie Inuyashas Ziehmutter war, gingen sie hinein.
 

„Ihr seid sicher durstig“, stellte Shiju fest und füllte zwei Gläser mit Wasser. Yuuto sah schüchtern zu Shiju als sie ihm das Glas geben wollte. Kagome beugte sich zu ihrem Sohn und sah ihn aufmunternd an. Yuuto nahm das Glas an und trank es in einem zug leer. Liebevoll streichelte Shiju ihm über den Kopf und Kagome lächelte. Sie hielt sich den Bauch und seufzte. Die Reise war, auch wenn sie es nicht zugeben wollte, sehr anstrengend gewesen. „Alles in Ordnung Kagome? Willst du dich hinlegen?“, fragte Inuyasha besorgt und Kagome schüttelte den Kopf. „Nun will ich erstmal wissen, wie weit ihr seid. Sind sie schon erwacht? Ich spüre so viele verschiedene Auren"
 

Inuyasha erklärte ihr kurz was los war und als er endete bemerkten sie das Yuuto, der sich zuvor etwas in der Küche umgesehen hatte, weg war. „Dieser kleine!“, knurrte Inuyasha und filterte die Gerüche um seinen Sohn zu finden. Kagome stand angestrengt auf und zusammen mit Shiju folgten sie Inuyasha. Allerdings hielt Shiju Kagome zurück, als sie bemerkte wohin sie gingen. Yuuto Stand vor der Tür, hinter der der Seelentausch stattfand. Inuyasha hockte sich zu ihm und nahm seine kleine Hand. „Was ist los großer?“
 

„Da hinter sind so viele Yokai, Papa. Ich muss euch beschützen", plapperte Yuuto und Inuyasha lächelte stolz. „Diese Yokai werden uns nichts tun", versprach er und in diesem Moment öffnete sich die Tür. Ein hochgewachsener Mann mit silbernem Haar und goldenen Augen stand vor ihnen. Er trug einen Suikan mit passender Hakama und sah auf den kleinen schwarzhaarigen Jungen hinab. Dieser weitete seine Augen und im nächsten Moment drückte er sich an seinem Vater. Die Ähnlichkeit zu diesem machte zu Yuuto Angst.
 

Toga musterte seinen Sohn und Enkel und sah dann zu dem Neuankömmling dessen Geruch er noch nicht kannte. „Taisho-sama. Es ist mir eine Ehre euch kennenzulernen. Ich heiße Kagome und bin Inuyashas Gemahlin“, erklärte sie sich und reichte Toga die Hand. Dieser lächelte ihr zu und ging auf sie zu. Kagome machte seine Erscheinung schon etwas Angst. Es war ein bisschen so wie bei Sesshomaru damals. Doch als Toga sie kurz in seine Arme zog, blinzelte Kagome vollkommen perplex. Inuyasha sah zu ihr auf und stellte sich wieder auf. Yuuto klammerte sich weiter an sein Bein. Toga entließ seine Schwiegertochter und legte ihr kurz die Hand auf den Kopf. Er war stolz darauf das sein Sohn eine so hübsche und höfliche Frau gefunden hatte. Als nächstes sah er wieder zu Yuuto und hockte sich vor ihm nieder. „Hallo kleiner. Wie heißt du denn?“, fragte er mit seiner tiefen Stimme und Yuuto sah zu seinem Vater auf. „Sag es ruhig. Er ist dein Opa und wird dir nichts tun", bekräftigte er. „Ich heißeYuuto.“ Freudig packte Toga den kleinen und wirbelte ihn kurz herum. „Sohn! Ich bin wirklich stolz auf dich!“, grinste Toga und Inuyashas Herz schlug kurz höher. Das er solch einem Satz überhaupt einmal hören würde, hätte er nicht gedacht.
 

„Liebster", hörte man plötzlich eine kratzige Frauenstimme und Toga hielt inne. Er ging mit Yuuto auf den Arm in den Raum und sah zu dem Becken, indem gerade eine weitere Person erwacht war. Sofort kniete er sich zu ihr und nahm ihre Hand um diese zu küssen. „Liebste", hauchte er und sie lächelte ihn an.

Tessaiga und Tensaiga

Kapitel 39 Tessaiga und Tensaiga
 

Liebevoll zog Tanin seine Frau hoch und küsste sie innig. Kusuri rollte angewidert mit den Augen und Byorigaku musterte weiter das Gesicht, welches noch in seliger Ruhe lag. Nousagi schmunzelte stolz das wenigstens dieses Paar vereint schien und tauschte kurz einen Blick mit Shiju die lächelnd zu Inuyasha und Kagome blickte. Alles hatte sich zum Guten gewendet. Fast alles. Toga schlief noch immer und Izayoi hielt seine Hand, presste sie an ihre Lippen und hoffte darauf, das er bald erwachen würde. Ihr Herz schlug voller Liebe für diesen Mann, den sie so sehr vermisste. Natürlich freute sie sich auch für die anderen. Allerdings hoffte sie das nicht Toga den Preis für ihr Glück gezahlt hatte. Sie hatte sich zuvor zwar mit Kusuri unterhalten, der ihr versicherte das eine Seele vorhanden war, aber warum wachte er dann nicht auf?
 

Tanin und Sakura lösten ihre Lippen und sahen sich noch einmal tief in die Augen als Sakuras Blick auf die zwei kleinen Hände wanderte, die ihr Haar ergriffen hatten. Liebevoll begutachtete sie den kleinen Jungen in Tanins Arm. „Na wer bist denn du?“, fragte sie und streichelte Yuuto über die Wange. Dieser war zwar wieder schüchtern, aber aus irgendeinem Grund spürte er die Verbundenheit zu seiner Großmutter und streichelte ihre Wange. Dieses Bild ließ das Herz der Eltern anschwellen und alle seufzte erleichtert auf, als plötzlich ein kleiner Magen knurrte.

Sakura blinzelte und sah zu Inuyasha und der unbekannten Frau. Kurzerhand stand sie auf und Tanin gab ihr halt dabei. Sie schnappte sich ihren Enkel und setze ihn wie selbstverständlich auf die Hüfte. „Wir holen dir mal etwas zu essen oder?“, fragte sie liebevoll und küsste die Stirn des Jungen. Damit ging sie zur Tür und Tanin sah ihr etwas verwirrt nach. Als sie dann zusammen mit Kagome, die sich kurz vorstellte und Shiju in die Küche verschwand, seufzte Tanin. „Ich scheine wohl ausgesorgt zu haben. Und das nach so vielen Jahren.“

Kurz lachten Nousagi und Inuyasha gemeinsam mit Tanin. Bis Kusuri sich einschaltete. „Wenn ihr einsam seit, stehe ich gerne bereit Taisho-sama“, gurrte er und sofort schwiegen alle und fixierten den Arzt. „Du solltest deinen Mund halten, du Schwein", erwidere Byorigaku und sah zu Toga. „Konzentrier dich lieber auf ihn. Das ist ungewöhnlich. Einfach zu lange."

Seufzend drehte Inuyasha sich ab und ging in die Küche. Dort saßen die Frauen und unterhielten sich angeregt. Seine Mutter hielt dabei seinen Sohn auf dem Schoß und ließ ihn etwas Obst essen. Shiju dagegen kochte und Kagome lehnte sich müde zurück. Der Hanyou stellte sich hinter ihren Stuhl und begann damit ihren Nacken zu massieren. Er wusste das er ihr wehtat, seit die Schwangerschaft vorangeschritten war. So war es bei den anderen drei Schwangerschaften auch gewesen. Genauso ihre unglaubliche Müdigkeit. „Du musst dich etwas hinlegen", bat er als Shiju und Sakura wild weitersprachen. Kagome war hin und her gerissen. Sie genoss es gerade so sehr ihren Sohn zusammen mit Inuyashas Mutter zu sehen, aber sie war so unglaublich ausgelaugt. Shijus Blick traf den von Kagome. „Ich bringe dich in ein Zimmer wo du dich hinlegen kannst. Wir wecken dich, wenn etwas sein sollte", versprach sie und Sakura bekräftigte sie. „Der kleine scheint mir auch etwas müde." Yuuto kaute mit fast geschlossenen Augen auf einem Stück Erdbeere herum und lehnte im nächsten Moment an Sakuras Brust.

Das ihr kleiner Yuuto so entspannt bei seiner Oma lag, beruhigte Kagomes Herz sehr und sie spürte die liebevolle Aura von ihrer Schwiegermutter. Also ließ sie sich von Inuyasha aufhelfen und gemeinsam mit Shiju gingen sie in ein Zimmer, in dem sie sich hinlegen konnte. Doch bevor Inuyasha den Raum verließ, streichelte er ihr über die Stirn. „Wann kommen Chiyo und Sota“, fragte er nach seinen anderen beiden Söhnen. Chiyo war kurz nach Kagomes Rückkehr ins Mittelalter geboren worden und um die 500 Jahre alt. Sota war 200 Jahre jünger und eigentlich wollten sie nach Yuuto, der vor rund 4 Jahren auf die Welt kam, keine Kinder mehr. Allerdings gab es da einen sehr schönen Abend und das Resultat, würde in beinahe sechs Wochen auf die Welt kommen. Als Kagome davon erfuhr war sie sofort überglücklich und Inuyasha war es auch. Trotzdem sorgte er sich sehr um sie. Ein so langer Flug und das mit einem Kleinkind.

„Sie müssten heute Abend ankommen. Sie mussten später fliegen wegen der Anmeldung", murmelte Kagome die schon fast eingeschlafen war. „Welche Anmeldung?" fragte Inuyasha und zog dabei die Augenbrauen zusammen. Kagome öffnete noch einmal kurz die Augen. „Meinst du man darf Schwerter einfach so mit ins Handgepäck mitnehmen?“ Wissend nickte Inuyasha und streichelte noch einmal Kagomes Haar bevor sie in einen festen Schlaf glitt.

Da kam Inuyasha plötzlich eine Idee. Schnell sprang er auf und verließ das Zimmer, nur um in das Zimmer zu eilen, in dem sein Vater und der Rest saßen und immer noch warteten. Kusuri und Byorigaku gingen gerade einige Möglichkeiten durch, wozu sich Nousagi gerade äußern wollte, als Inuyasha einstürzte und den Arzt fixierte. „Wir brauchen zuerst die Schwerter!“, sagte Inuyasha ernst und Tanin wie auch Nousagi und Kusuri wechselten einen Blick.

„Das könnte wirklich der Grund sein. Schließlich steckt ein Teil deiner Seele darin Taisho“, überlegte Byorigaku und strich sich übers Kinn. Kusuri grinste. „Wie kommen wir an die Schwerter? Besitzt du Tessaiga überhaupt noch Welpe?“ Inuyasha funkelte ihn böse an. „Was denkst denn du, du Bastard.” Kusuri stand ruckartig auf und man spürte das aufwallen seines Youki. Tanin sah zu Inuyasha und Nousagi trat auf Kusuri zu. „Beruhige dich Kusuri.“

Grummelnd schnaubte Kusuri und Inuyasha lockerte seine Haltung ebenfalls. „Natürlich besitze ich Tessaiga. Ebenso auch Tensaiga." Diesmal sah Tanin verwirrt zu seinem Sohn. „Hat Sesshomaru es dir übergeben?“, fragte er und Inuyasha schüttelte den Kopf. „Er sagte ich sollte darauf achten, das es allerdings immer noch seines wäre. Wäre Rin damals nicht gestorben, würde er es dir übereichen."

Betrübt sah Tanin zu Boden. Das er seinen älteren Sohn nicht mehr wiedersehen würde, schmerzte ihn, denn nachdem sein jüngerer ihm so viel Liebe und Glück erbrachte, mit seiner Familie. „Meine Söhne bringen die Schwerter heute Abend mit. Ich denke auch das Takeo dabei sein wird.“ Fragend sah Nousagi zu seinem Ziehsohn. „Wer ist Takeo?“ Inuyasha grinste breit. „Vaters vierter Enkel, zumindest bis das Baby da ist."

Tanins Blick richtete sich auf Inuyasha und er stand langsam auf. „Du meinst?“, fragte er leise nach und Inuyasha nickte. „Ja Sesshomarus Hanyou-Sohn.“
 

~
 

Am Abend hatte sich Togas Zustand noch immer nicht geändert. Izayoi war irgendwann erschöpft eingeschlafen und saß gekrümmt neben dem Becken. In ihrer Hand hielt wie noch immer Togas Hand. Kusuri wachte zusammen mit Byorigaku neben ihnen. Wobei sie sich schon einen gewissen Pegel angetrunken hatte. Sie war wütend darauf, das ihr Plan nicht so funktionierte wie gedacht. „Wann kommen diese Bälger endlich?!“, knurrte sie und Kusuri öffnete die müden Augen. Diese ganze Prozedur zerrte an ihm, was ihn mürrisch werden ließ und das Gejammer seiner Gesprächspartnerin machte die Sache nicht besser. „Sie transportieren Schwerter. Vielleicht gab es am Flughafen Probleme", grummelte er flüsternd und schloss die Augen wieder.
 

In einem anderen Raum saßen die restlichen Beteiligten und tranken Tee. Kagome war auch wieder erwacht und sorgte sich langsam um ihre Kinder. Inuyasha nahm ihre Hand und sie sah zu ihm auf. „Sie werden sicher bald da sein", sagte er beruhigend und Kagome nickte stumm. Nousagi stellte gerade seine Tasse ab und beobachtete Shiju die gemeinsam mit Sakura und Tanin den kleinen Yuuto bespaßten. Sie spielten ein altes Spiel, welches die Kinder heute nur in abgewandelter Form kannten. Seine Frau strahlte bis über beide Ohren und das machte ihn glücklich.

Tanins Blick hob sich, ebenso wie der von Inuyasha und Nousagi, als sie mehrere verdächtige Auren verspürten. Auch Kagome nahm sie war und stand auf. „Sie kommen", verkündete sie freudig und lief Richtung Eingang. Inuyasha folgte ihr und als sie die Tür erreichten, öffneten sie ihren Kindern die Tür, bevor sie die Klingel drücken konnten. „Oh Kami! Zum Glück seid ihr wohlauf", rief Kagome und zog ihre Kinder, ebenso wie ihren Neffen in die Arme. Die jungen Männer rollten die Augen und Inuyasha grinste breit. „Ihr kennt doch eure Mutter", wies er sie an und wurde im nächsten Moment ernst. „Habt ihr sie dabei?“, fragte er seinen ältesten Sohn Chiyo. Dieser nickte und hielt einen langen Koffer in der Hand. Sofort nahm Inuyasha ihm diesem ab und lief in den Gang zurück.

Freudestrahlend hielt er den Koffer in der Hand, als er zu den anderen kam. Tanin war zusammen mit Sakura zur Tür gegangen und hatten auf die Ankunft ihrer Enkel gewartet. Obwohl Tanin sich insgeheim auch auf die Schwerter freute. Es machte ihn stolz, das seine Söhne dieses Erbe so in Ehren hielten. Sakura sah an ihrem Sohn vorbei und wollte nur ihre Enkel sehen, doch bevor es dazu kam, hörte man schnelle Schritte auf sie zukommen.

Byorigaku hielt hinter Inuyasha und zog ihn unsanft am Ärmel mit sich. „Na los! Bring die Schwerter. Wir wollen endlich fertig werden", keifte sie angeheitert und Tanin wies sie etwas zurecht. Aber sie hatte Recht. Es müsste noch jemand aus der Zwischenwelt geholt werden, also musste das große kennenlernen warten. Sakura sah besorgt zu ihrem Gemahl auf, der ihren Blick erwiderte und sie küsste, bevor er Inuyasha und Byorigaku folgte.

Als sie den Raum betraten und der Koffer mit den Schwertern über die Schwelle kam, begannen sie zu pulsieren. „Ein klares Zeichen", sprach Inuyasha und Tanin nickte. Stumm bat er seinen Sohn darum den Koffer zu öffnen. Dazu kniete Inuyasha sich auf den Boden und legte den Koffer ab. Schnell öffnete er ihn an den Schnallen, die wie automatisch aufsprangen. Als der den Deckel hob sah Tanin zum ersten Mal, nach so langer Zeit, seine Erbstücke wieder. Tessaiga, das Schwert das er damals zum Kampf gegen Ryukotsusai und den Schutz seiner geliebten Frau anfertigen ließ. Und Tensaiga, das Schwert welches so mächtig war, das es von Tessaiga abgespalten wurde. Ehrfürchtig kniete er sich dazu und die Schwerter begannen kurz zu leuchten. Das pulsieren wurde stärker und als Inuyasha seinen Vater stumm aufforderte eines der Schwerter zu nehmen, nahm Tanin Tessaiga. Er spürte noch immer die unglaubliche Macht, die es beherbergte. Tessaigas leuchten hörte auf und auch das pulsieren ließ nach. Das einzige Pochen was man jetzt noch hörte, war das des anderen Schwertes. Tensaiga.

Als Tanin danach greifen wollte, hielt Inuyasha ihn kurz auf. „Ich weiß nicht ob es bei dir noch funktioniert, Vater", sprach er und Tanin war entsetzt. „Warum sollte es das denn nicht mehr?“ Schultern zuckend grinste Inuyasha verschmitzt. „Naja, Tensaiga hat sich zwei Mal einen neuen Herrn gesucht." Tanin Stutze. Sein Sohn hatte Recht. Tensaiga hatte Sesshomaru damals als seinen Herrn angenommen, sonst hätte die ganze Sache damals nicht funktioniert. „Aber wer ist nun sein Herr?“, fragte Tanin und ein kleines räuspern aus Richtung der Tür, ließ alle Beteiligten hinsehen. Nur Kusuri schien sich weiterhin zu konzentrieren. Izayoi hatte einige Sekunden vorher die Augen geöffnet und hörte dem Gespräch nur beiläufig zu. Sie verstand ohnehin nicht, was es mit den Schwertern auf sich hatte und würde noch einige Zeit und viele aufschlussreiche Gespräche brauchen, um diese Geschehnisse zu verarbeiten.

In der Tür stand ein hochgewachsener schlanker Mann, in Anzug und Krawatte. Er hatte silbernes Haar und braune Augen. Seine Gesichtszüge waren die seines Vaters sehr ähnlich. „Werter Oji-sama Tensaiga hört seit dem Tod meines Werten Vaters, auf mich“, klärte er auf und trat näher in den Raum. Tanin stellte sich auf, ebenso Inuyasha. Der älteste lächelte und reichte dem Mann vor sich die Hand. Dieser ergriff den Unterarm seines Großvaters und verneigte sich voller Anstand vor ihm. Danach zeigte Tanin auf den Koffer und Takeo beugte sich zu seinem Erbe. Tensaiga pulsieren wurde stärker.

Kusuri Kopf zuckte hoch. „Los! Hol Toga zurück!“, knurrte er angespannt und Takeo nickte stumm. Schweigend ging er auf das Becken zu und zog Tensaiga, elegant wie einst sein Vater, aus der Scheide. Togas Körper regierte auf das Schwert und Izayoi konnte nur verwirrt zusehen, als Takeo seine Augen kurz verengte und das Schwert über Toga hinweg schwang.
 

Einige Sekunden vergingen und Izayoi hatte sich angespannt zu Toga gebeugt. °Bitte wach auf°, flehte sie und als Takeo Tensaiga zurück in die Scheide schob, bewegten sich Togas Augen. Kratzig tönte seine Stimme bevor er die Augen öffnete und zunächst verschwommen, dann immer klarer seine Izayoi sah. Verwirrt sah er sich um und erkannte auch Kusuri und Tanin, ebenso Byorigaku und einen fremden Mann, der vor ihm am Becken stand und sich langsam abwendete. Ohne ein Wort gab er das Schwert an Inuyasha weiter und verließ den Raum. „Fast so arrogant wie sein Vater", scherzte Inuyasha und legte das Schwert weg.

Doch das bekam Toga nur am Rande mit, denn dicke Tränen fielen auf ihn herab, als seine Freundin ihre Lippen auf seine legte. Sofort schloss er seine Augen und hob schwerfällig seine Arme, um sie zu umarmen. Dabei war es ihm egal, das er noch tropfnass war. Ihre Lippen lösten sich und sie sahen sich in die Augen. „Hat es geklappt?“, fragte Toga mit kratziger Stimme und Izayoi nickte ganz leicht. „Ja das hat es."

Der Preis

Kapitel 40 Der Preis
 

Nachdem Kusuri noch einmal alle untersuchte und feststellte, das es ihnen gut ging, hatte er sich verabschiedet. Die Prozedur hatte ihn ausgelaugt und er wollte die nächsten Tage schlafen, saufen und jemanden aufreißen. Zumindest verabschiedete er sich mit genau diesen Worten.

Kagome hatte sich mit Yuuto zurückgezogen und alle anderen saßen gemeinsam im Wohnbereich. Shiju und Nousagi waren stolz und glücklich auf diesen Moment. Das es einmal so käme, das sie Inuyasha und seine Familie hier bei sich hatten, zusammen mit Tanin und Sakura, die eigentlich tot gewesen waren. Ebenso fühlten Tanin und Sakura selbst. Das sie eine zweite Chance hatten und somit ihren Sohn und dessen Kinder sehen konnten. Mehr Glück konnte man gar nicht fassen und so sehr es Byorigaku auch schmerzte, müsste sie diesen Moment bald zunichtemachen. Denn so wie es immer war, müsste sie einen Preis nehmen für ihre Arbeit. Dagegen konnte auch sie sich nicht wehren. Natürlich war es einst auch ihre Idee gewesen, doch damals kam der Befehl dazu von jemand anderem. Sie tat es nicht aus Wohlwollen auch wenn es damals interessant gewesen war, zu wissen wie lange Wiedergeburten bräuchten um zu erscheinen. Doch als sie alle so glücklich sah, beschloss sie noch etwas zu warten.
 

Am nächsten Morgen

Die Paare waren alle spät zu Bett gegangen und auch wenn er müde war und vollkommen ausgelaugt, von dem was geschehen war, war Toga der erste, der wieder auf den Beinen war. In der Küche kochte er sich Kaffee und nahm den ersten Schluck, als warme Hände den Weg um seine Hüfte fanden. Lächelnd sah er sich über die Schulter und sah auf den schwarzen Haarschopf seiner Freundin nieder. Izayoi lehnte an ihrem Freund und sog seinen Geruch ein, zudem genoss sie die Wärme die er ausstrahlte. Sie war so unendlich froh, das er wieder bei ihr war und der Seelentausch nichts an ihrer Beziehung geändert hatte.

Toga drehte sich zu ihr und umschlang Izaoyi mit seinen Armen. Er brauchte nicht lange zu warten und sie bot ihm ihre vollen weichen Lippen an, die er nur zu gerne in Beschlag nahm. Sie hatten in der Nacht noch geredet und er wusste, das vor ihm noch immer die gleiche Frau stand, wie vor einigen Wochen. Das so etwas jemals passieren würde, hätten beide nicht geahnt, doch es war so. Ihre Ebenbilder sahen zwar genauso aus wie sie und viele Charakterzüge waren ähnlich, aber sie waren ganz andere Wesen. Tanin war kaum zurückhaltend und sprach aus was er dachte, darüber hinaus war er ein liebevoller Großvater, wie sie feststellten und auch Sakura liebte ihre Kinder. Sie hatte sich natürlich viel mit Inuyasha unterhalten und oft gestaunt, wenn er von einem größeren Kampf gegen einen gewissen Naraku redete.

Es war komisch, einerseits zu diesen beiden zu gehören, eben weil sie die Wiedergeburten waren, aber die Welt aus der sie kamen, war eine gänzlich andere.

“Wir sollten heute wieder nach Hause gehen”, hauchte Toga an Izayois Ohr und sie nickte mit einem Lächeln. “Ja das sollten wir. Es wartet leider viel Arbeit auf dich”, gestand sie und Topa sackte gespielt in ihre Arme. “Errinner mich nicht daran.” Doch als er sich ruckartig wieder ausstellte sah er seine Freundin etwas ernster an. “Was war eigentlich mit diesem Takemaru?!”, wollte er wissen und Izayoi blinzelte. “D-das weiß ich nicht. Sakura erwachte als ich das Bewusstsein verlor.” Hart schluckte Toga und musterte seine liebste. Hoffentlich war da nichts Schlimmeres passiert und gerade, als er sie an sich zog und seine Kaffeetasse nahm, erschien Sakura in der Tür.

“Entschuldigt, ich wollte euch nicht belauschen. Aber ich denke ich sollte euch erklären, was passierte als ich erwacht war”, begann sie und die beiden anderen schenkten ihr nickend ihre Aufmerksamkeit. Sakura setzte sich auf einen Stuhl, ihr Körper erschien ihr immer noch sehr schwer. Fast wie ein Stein und bei dem was Tanin die Nacht noch mit ihr angestellt hatte, wäre sie auch so etwas steif gewesen. Ihre Verlegenheit schluckte sie allerdings herunter und sah zu dem jungen Liebespaar. “Takemaru hat dir nichts angetan. Nousagi kam rechtzeitig um dich zu retten. Er musste wohl meinen Geruch erkannt haben. Außerdem hat Tanin ihn noch warnen können, bis er wieder zu Toga wurde.” Erleichtert seufzte das Paar aus und sah sich in die Augen. Zum Glück.

“Trotzdem werde ich diesen Verräter noch zur Strecke bringen”, knurrte es angespannt vom Türrahmen aus und als alle aufblickten, sahen sie Tanin, der nur eine Hose trug, in der Tür stehen. Seine Faust war vor Zorn geballt und er wirkte sauer. Lächelnd ging Sakura zu ihm und umarmte ihren Gemahlen. “Liebster, du solltest nicht mehr an so etwas denken. Diese Welt ist eine andere und du weißt ja, wie deine Rache damals ausging”, versuchte sie ihn zu beschwichtigen und Tanin raunte ergeben auf: “Du hast recht liebste.” Kichernd drückte Sakura ihr Gesicht an ihren liebsten und wurde sogleich am Kinn hinauf gezogen, um einen Kuss zu empfangen.

“Außerdem braucht ihr gar keine Rache an ihm zu nehmen”, klinkte sich jetzt eine weibliche Stimme ein, dessen Person noch im Flur stand. Als Tanin und Sakura zu der vertrauten Yokai aufsahen erstarrten sie und ihre Wangen wurden leicht rot. Sogar bei Tanin. Byorigaku stand dort mit nichts weiter als ihrer Unterwäsche und selbst das, war übertrieben beschrieben, denn sie bestand aus feiner schwarzer Spitze. Anstandshalber drehte Tanin den blick ab und fixierte Togas fragenden Blick. Doch als er die gähnende Frau sah, als sie die Küche betrat wurden ihm schlagartig die Augen zugehalten. “Musst du hier so halbnackt rumlaufen!?”, fragte Izayoi angespannt und brachte die Yokai zum Grinsen. “Als wenn ihr noch nie so einen Körper gesehen hättet, Stellt euch nicht so an. Ich formte schließlich diesen Körper”, sagte sie arrogant und zeigte auf den wiederbelebten Herrn. “Und glaub mir, sie sind zufireden damit, sonst hätte man nicht die ganze Nacht gehört, wie sie es treiben.”

Sakura erstarrte sofort zur Salzsäule und schämte sich über alle Maßen. Tanin knurrte Byorigaku an, welche sich grinsend einen Kaffee eingoss. “Du bist schon genauso schlimm wie Kusuri”, keifte Tanin und drehte sich dann mit Sakura ab, um den Raum zu verlassen. Er wusste wie peinlich es seiner Gemahlin war und so brachte er sie außer Schusslinie. Allerdings müsste er wieder zurück und Byorigaku fragen was sie meinte, mit ´keine Rache nehmen´. Also setzte er Sakura ins Wohnzimmer, wo auch ihr Sohn mit seiner Familie saß. Sie schienen gerade aufgestanden zu sein und die Jungs waren alle noch völlig verstrubelt.

Tanin eilte also zurück und hörte schon wie Toga die Frage aussprach, dessen Antwort auch ihn so interessierte. Byorigaku saß auf einem Stuhl und trank ihren Kaffee, bevor sie anfing zu sprechen: “Ich habe ihn etwas manipuliert um die Sache in Gang zu bringen.” Izayoi fiel dabei die Tasse aus der Hand als sie das hörte. “DU Hast WAS?!”, schrie sie die Yokai an und auch Toga war verärgert. “Das heißt, du hast Takemaru manipuliert Izayoi zu küssen und sie zu entführen?”

Byorigaku lächelte. “Genauso ist es, ebenso ihren Vater Yashimoto. Sonst wäre Sakura ja niemals erschienen und ihr hättet euch nicht zusammengerauft.” Nun war es Tanin der zu Byorigaku trat und sie funkelnd mit seinen goldenen Augen fixierte. “Du weißt nicht, was du da angerichtet hast”, knurrte er dunkel und Als sein Youki wuchs, erschien einige Sekunden später Nousagi in der Tür. Er war auch nur mit seiner Hose bekleidet, aber er hatte Gefahr im Verzug gesehen und war lieber so losgelaufen, bevor sein Haus noch in Schutt und Asche lag.

“Was ist hier los?”, fragte er aufgebracht und musterte die Anwesenden. Auch Byorigaku fiel ihm ins Auge und er verdrehte diese wissend. Wie oft war sie schon halbnackt aufgekreuzt, doch das schoss wirklich den Vogel ab. “Sie sagte uns gerade wie sie Takemaru und Izayois Vater manipuliert hat, damit diese Seelensache schneller in Gang geht”, erklärte Toga und hatte seine aufgelöste Freundin in die Arme gezogen. Seufzend strafte Nousagi seine Haltung und ergriff Tanins Schulter. “Bitte beruhig dich wieder. Es ist doch alles vorbei und die Sache wird sich auch noch klären”, versuchte er ihn zu beruhigen und mit zusammengebissenen Zähnen tat Tanin es. Sein Youki schwand und er sah zu seinem alten Freund, bevor er den Raum verließ.

Byorigaku dagegen räusperte sich. “Ich habe Yashimoto ins Krankenhaus befördert und dort denkt er, er habe eine Zeit lang einen Tumor im Kopf gehabt, der ihn zu diesen Sachen trieb. Takemaru kann sich an nichts erinnern und somit ist alles wieder beim alten”, plapperte sie beiläufig und Izayoi klappte der Mund auf. “Er ist im Krankenhaus?! Ich muss sofort zu ihm”, beschloss sie und als sie Toga bittend ansah, nickte er und nahm ihre Hand. “Dein Auto steht vor der Tür”, informierte Nousagi und Toga zog die Augenbraue hoch. “Okay”, antwortete er trocken. Irgendwie muss es wohl hierhergekommen sein.

Auch Byorigaku setzet sich in Bewegung. “Ich werde euch nun auch verlassen”, sprach sie und stellte ihre Tasse in die Spüle. Bevor sie allerdings hinauskonnte, hielt Nousagi sie auf. “Ich weiß das du einen Preis verlangen wirst. Wills du ihn mir nicht sagen?”, fragte er angespannt. Er hatte schon längst damit gerechnet, doch als sie nun aufbrechen wollte und nichts verlangte musste er sicher gehen, dass sie nichts im Schilde führte. “Du bist nicht mein Auftraggeber Nousagi”, antwortete sie und entzog sich seinem Griff. Sie ging zurück in ihr Zimmer und auf dem Weg traf sie auf Shiju und lächelte diese verschmitzt an.
 

Im Wohnraum dagegen saß Sakura mit ihrem jüngsten Enkel und spielte ein Klatschspiel. Kagome lächelte selig und streichelte ihren Babybauch. Die restlichen Männer saßen beisammen und unterhielten sich über die verschiedenen stärken der Hanyous. Tanin interessierte es wirklich sehr. “Und du hast Tessaiga komplett gemeistert? Sogar die Meido?”, staunte Tanin und Inuyasha grinste einem Vater breit ins Gesicht. “Ohja Vater. Mit Tessaiga war es mir sogar möglich, Rache an dem Drachen zu nehmen, der dich verletzte.”

Nun klappte Tanin die Kinnlade herunter. “Ich bin beeindruckt mein Sohn! Aber was mich wirklich noch interessieren würde ist: Warum starb dein Bruder und erweckte seine Gemahlin nicht mit Tensaiga wieder?”, fragte er und Takeo sah zu seinem Großvater. Auch er hatte es sich immer wieder gefragt, doch sein Vater gab ihm keine Antwort darauf und Inuyasha hatte er niemals danach fragen wollen. Er wusste das sie sich für eine sehr lange Zeit bekämpft hatten und wollte gar nicht wissen warum. Er fand es gut das sie sich wieder verbrüdert hatten und wollte keinen alten Wunden aufreißen.

Inuyasha holte Luft und seufzte. “Er erweckte sie wieder, nachdem sie ihm als Kind geholfen hatte. Er war durch Tessaiga verletzt worden und konnte sich nicht bewegen. Sie brachte ihm wohl immer Nahrung und Wasser. Doch als er sich wieder regen konnte und aufbrechen wollte, fand er ihre Leiche. Ich weiß nicht warum, wahrscheinlich wusste er es damals selbst nicht, aber er testete Tensaiga an ihr und seitdem war sie an seiner Seite. Als der Kampf um das Juwel endlich beendet war, lebte Rin bei mir und Kagome im Dorf. Er kam sie öfters besuchen und irgendwann wurde sie älter und schöner. Naja mehr muss ich ja nicht erzählen, das Produkt ihrer liebe sitzt hier ja schließlich, nicht wahr Takeo?”, stichelte Inuyasha und Takeo schnaubte nur und sah zu seinem Cousin. “Es wäre eigentlich mal wieder Zeit für einen Testkampf, findest du nicht Chiyo?”

Chiyo Grinste und stand fließend auf. “Wenn du mal wieder eine ins Gesicht bekommen willst, sehr gerne.” Kagome wollte gerade eingreifen, da stellte sich Tanin auf und sah die beiden jungen Männer an. Erleichtert sah Kagome zu Sakura, die allerdings seufzend den Kopf schüttelte. Kagome hatte gehofft, das er diese Sache beenden würde, doch stattdessen ermutigte er seine Enkel. “Das würde ich gerne sehen!”

Erschrocken sah Kagome ihren Mann an. “Inuyasha! Das kannst du nicht zulassen!”, schimpfte sie, doch ihr Mann zuckte nur mit den Schultern. Ihr mittlerer Sohn Sota freute sich ebenfalls auf den Kampf, denn er wusste das sein Bruder und sein Cousin einen grandiosen Kampf hinlegen würden. Seufzend ließ sich Kagome wieder auf den Hintern sinken und sah zu ihrer Schwiegermutter. “So sind Jungs eben. Immer nur am raufen”, kicherte diese und strich ihrem Enkel eine Haarsträhne hinter das Ohr. Sie erinnerte sich noch gerne an die Zeit zurück in der Inuyasha dieses Alter hatte. “Wollt ihr nun noch ein paar Kinder?”, fragte Kagome plötzlich und Sakuras Wangen wurden leicht rot. Darüber hatte sie gar nicht nachgedacht. Sie sah kurz zu Tanin und lächelte dann. “Wenn es nochmal dazu kommt, wäre das wunderbar. Mal sehen”, antwortete sie dann und knuddelte ihren Enkel. “Jetzt habe ich ja erstmal Yuuto um ihn zu verwöhnen.” Kagome kicherte und streichelte sich wieder über den Bauch. Nun hatten ihre Kinder eine Großmutter mehr.

Segen

Kapitel 41 Segen
 


 

Das junge Paar stieß wieder zu der kleinen Gruppe. Toga wollte sich noch einmal richtig verabschieden, bevor sie zu Izayois Vater ins Krankenhaus gehen würden. Er wollte danach erstmal nach Hause, dort zur Ruhe kommen und mit Izayoi alles noch einmal in absoluter Ruhe besprechen. Außerdem würde er noch eine Krankheitswoche dranhängen, denn so, konnte er nicht gleich voll in die Arbeit einsteigen. Er würde allerdings alles liegengebliebene von Zuhause aufarbeiten.
 

Als sie sich nun umsahen und die drei Damen zusammen mit dem Jüngsten in einer Ecke des Raumes sitzen sahen, suchten sie den restlichen Raum nach den Männern ab. Dieser war allerdings leer. Ein lauter Knall lies die beiden hochfahren und sie folgten den Fingerzeig von Shiju, die seufzend Richtung Garten zeigte. Toga trat auf die Veranda und erblickte die Gruppe Männer.
 

Takeo, der Sohn von Tanins erstem Sohn Sesshomaru stand dort und hatte eine eiserne Miene. Beinahe so kalt, dass es Toga selbst kalt den Rücken herunterlief. Ihm gegenüber stand Inuyashas erster Sohn Chiyo. Dieser hatte sich seines Tshirts entledigt und griff im nächsten Moment seinen Cousin direkt an. Tanin saß freudig auf der Veranda, ebenso Inuyasha der dem Schauspiel zusah. Inuyashas zweiter Sohn fungierte als Schiedsrichter und musterte den Kampf genau.
 

Nousagi trat hinter das erstaunte Paar und erstarrte. Er hatte ganz kurz den Raum verlassen und wollte die Kampfende Meute eigentlich bitten, seinen Garten zu verschonen, doch es war zu spät. Die Stelle an der gekämpft wurde, glich einem Acker. Takeo griff Chiyo an und verätzte ihm seinen Arm. Knurrend zog Chiyo ihn zurück und hielt sich die Wunde. “Du elender! Wir sagten doch ohne Gift!”
 

Takeo zuckte mit den Schultern und lächelte finster. “Das muss mir doch glatt entfallen sein.” “Takeo!”, brummte Inuyasha und angesprochener rollte kurz mit den Augen. Tanin lehnte sich zu seinem Sohn. “Wirklich beeindruckend, das er ausgerechnet diese Technik von Sesshomaru erbte.” Inuyasha blickte zu seinem Vater und nickte. “Ja, diese und eine unsagbare Schnelligkeit. Als Junge lief er sogar schneller wie Sesshomaru selbst”, erzählte Inuyasha und Tanin staunte nicht schlecht. “Beeindruckend!”, lobte er und bemerkte dann das junge Paar, welches einige Meter von ihnen entfernt stand. Er winkte sie zu sich und Inuyasha.
 

Toga und Izayoi kamen näher und versuchten dem Kampf etwas zu entfliehen. Tanin stand auf. Er vermutete, das die beiden aufbrechen wollten und reichte Toga die Hand. “Ich danke dir Toga Taisho! Nur durch dich konnte ich wieder zu meiner Gemahlin und meinem Sohn”, bedankte sich der ältere und Toga schluckte hart. Er hatte diese ganze Sache, ja nicht wirklich gewollt oder provoziert. Er war eher das Werkzeug dieser Geschichte. Trotzdem nahm er die Hand seines Ebenbildes. “Danke nicht mir. Es war mir eine Ehre die Seele eines so starken Yokai zu beherbergen. Ich sehe wie glücklich ihr nun seid und das macht mir die Wichtigkeit meiner Aufgabe klar. Bitte nutzt diese Chance, so wie ich meine Chance mit Izayoi nutzen werde”, sprach Toga und Izayoi flog ein leichter rotschimmer über die Wangen. Tanin strahlte glücklich und sah zu Izayoi. “Nuzt eure Chance. Glaubt mir, es kann viel zu schnell vorbei sein”, hauchte Tanin und entließ Togas Hand. Voller Dankbarkeit verneigte er sich vor den beiden und als er sich wieder erhob, legte er beiden eine Hand auf den Schopf. Der Segen des Taishos.
 

Die beiden verneigten sich ebenfalls und nachdem sie sich von Inuyasha und Sota Verabschiedet hatten, gingen sie zu Sakura, Shiju und Kagome. Yuuto war eingeschlafen und kuschelte sich an die Brust seiner Großmutter. Izayoi kniete sich zu ihr und lächelte ihr Ebenbild an. “Hab dank, das du mich zu Toga gebracht hast”, bedankte sie sich und Toga sah die beiden Frauen an. Auch wenn er sich davor gefürchtet hatte, das Izayoi und er sich nur verliebt hatten, weil die Seelen sie dazu brachten, war dieser Fall nicht eingetreten. Er liebte Izayoi und würde alles für sie tun. So wie einst sein Vorgänger, alles für seine Frau tat.
 

Sakura nahm Izayois Hand und führte sie an ihre Lippen. Dankend gab sie ihr einen Kuss und sah sie dann lächelnd an. “Ich habe dir viel mehr zu danken. Bitte versprich mir, das wir uns wiedersehen werden”, bat sie und Izaoyi nickte eilig. Kagome und Shiju lächelten ebenfalls und kurz schlossen sich die Frauen nacheinander in die Arme. Besonders Shiju drückte sie fest an sich. “Bitte lass uns weiter die Freunde sein, die wir bis jetzt waren”, bat Izayoi und Shiju verbarg eine Träne an der Schulter ihrer Freundin. “Aber natürlich.” Glücklich lösten sie sich und Izayoi wünschte Kagome noch einmal alles Gute für die baldige Geburt und erhob sich dann zu Toga. Dieser nahm ihre Hand und gemeinsam gingen sie.
 

Einige Minuten später kam Tanin in den Raum und sah sich fragend um. “Sind sie schon weg?”, fragte er und die Damen nickten. “Ja wieso?”, fragte Sakura und Tanin kniete sich zu den dreien. Sich am Kopf kratzend, begann er leicht zu lachen. “Ich habe ganz vergessen ihnen zu sagen, das ich bei Yashimoto um Izayois Hand angehalten hatte”, plapperte er und die drei Damen schrien im Chor auf.
 


 

~
 


 

Nachdem Izayoi nachgefragt hatte wo sie ihren Vater finden würde, standen sie nun vor der Tür des Zimmers. Izayoi ergriff die Klinke, doch sie traute sich einfach nicht sie zu betätigen. Toga erkannte ihre Angst und legte seine Hand auf die ihrige. “Byorigaku hatte ihn manipuliert. Du solltest mit ihm reden”, erklärte er ihr ruhig und sie nickte. Allerdings ließ Toga noch einmal kurz seine Lippen auf ihre sinken. Sanft erwiderte sie den Kuss, bevor sie ihn löste und sich noch einmal kurz schüttelte. Sie öffnete die Tür und sah in den hellen Raum.
 

In einem Bett saß ihr Vater und als er sie erblickte, setzte er sich gleich weiter auf. Sein Arm war in einer Schlinge befestigt und in Izayoi kroch die ehrliche Sorge um ihren Vater auf. “Vater was ist denn passiert?”, fragte sie und stürzte ans Bett. Toga schloss derweil die Tür und blieb, nach einer kleinen Begrüßung per Hand, abseits vom Bett stehen. Yashimoto musterte ihn kurz, doch die Frage seiner Tochter lag ja noch im Raum. “Ich bin wohl die Treppe hinuntergefallen. Dabei brach ich mir den Arm und wachte erst hier im Krankenhaus wieder auf.”
 

Erschrocken hielt Izaoyi sich die Hand vor den Mund. Auch wenn ihr Vater ihr in den letzten Wochen nichts als Hass entgegengebracht hatte, so warf sie ihre Vorwürfe, alle über Bord. Dieser Mann vor ihr war ihr Vater, der sie liebte und so war, wie er es vor Monaten noch gewesen war. Byorigaku hatte also wirklich ihre Finger im Spiel gehabt und ihn Manipuliert. Izayoi hoffte sehr, dass sie auch so gute Arbeit mit Takemaru geleistet hatte und sich dieser auch an nichts mehr erinnerte.
 

“Mein Kind, darf ich dich etwas fragen?”, fragte ihr Vater dann ruhig und die junge Dame hob den Blick in seine grauen alten Augen. Sie nickte lächelnd und nahm seine Hand. Yashimoto sah kurz zu Toga hinüber und dann wieder in die Augen seiner so geliebten Tochter. “Ihn hast du dir also ausgesucht?”, lies er die Frage los und das junge Paar hob fragend sie Augenbrauen.
 

“Was meinst du Vater?”, fragte Izayoi verdutzt und ihr Vater wirkte kurz verwirrt. Er räusperte sich kurz und bat dann Toga zu sich ans Bett. Stumm bat er um seine Hand und nach kurzem Zögern, gab Toga seine Hand in die, des alten Mannes. Dieser legte die Hände des Paares aufeinander und sah in die Augen seiner Tochter. “Ich gebe euch meinen Segen. Wenn du diesen Mann heiraten willst, dann habe ich nichts dagegen.”
 

Völlig geschockt und mit roten Wangen stotterte Izayoi. “W-was? So weit sind wir doch noch gar nicht”, erläuterte sie schnell und auch Toga räusperte sich. Yashimoto war nun ganz verwirrt. “Und wieso kam dieser Mann dann vor einiger Zeit zu mir und bat um deine Hand?”
 

Verlegen sah sich das Paar an und wusste ganz genau wer dahintersteckte. Izayoi erinnerte sich an den Nachmittag, als sie bei ihrem Vater waren und Tanin mit ihm redete. Da muss er es getan haben. //Ich tue das, was ich auch damals tat//, schossen ihr seine Worte durch den Kopf. Doch so verwirrt wie Toga auch war, drückte er kurz Izayois Hand und sah dann lächelnd zu Yashimoto. “Ich wollte sie noch damit überraschen Yashimtoto-sama", sprach er und der alte Mann begann zu lachen. “Oh da habe ich dir wohl die Überraschung verdorben. Entschuldige. Aber das ändert ja nun nichts mehr an der eigentlichen Sache. Ich freue mich für euch meine Kinder.”
 

Den Tränen nahe sah Izayoi zwischen den Männern hin und her. Als ihr Vater ihnen dann die Hand auf den Kopf legte und sich danach lächelnd zurück ins Bett lehnte, war sie glücklicher als je zuvor.

Ein Jahr danach

Ein Jahr danach
 

Ein Jahr war seit dem großen Seelentausch ins Land gezogen und es hatte sich einiges geändert. Toga und Izayoi hatten vor einigen Wochen geheiratet und der Ring an ihrer Hand glänzte in der Sommersonne. Heute würden sie sich alle wiedersehen. Sie war gemeinsam mit Toga auf dem Weg zu Shiju und Nousagi. Sie waren nach wie vor Freunde geblieben und nach etlichen Gesprächen, verstand das junge Paar, die Verbindung die die beiden zu ihren Vorgängern hatten.

Nousagi war für Tanin so etwas wie ein Ziehsohn gewesen und somit war Nousagi ihm unendlich dankbar für alles gewesen. Als er damals starb hatte Tanin ihn geschützt, denn er war schon einmal durch Tensaiga gerettet worden und wäre mit großer Wahrscheinlichkeit anstelle von Tanin in den Flammen gestorben. Tanin hatte ihn in weiser Voraussicht, also über Nacht zu einem Menschen gemacht. Hatte ihm Arme und ein Bein gebrochen, damit er ihm nicht folgen konnte. Auch wenn es im ersten Moment befremdlich klang, so erzählte Nousagi das er dafür dankbar war. Nur so hatte er die zweite Chance mit Shiju nutzen können und mit ihr dieses lange Leben.

Als das Paar aus dem Wagen stieg, legte Toga wie selbstverständlich seinen Arm um seine frisch angetraute und gab ihr einen zarten Kuss auf die Lippen. “Bereit?”, fragte er und Izayoi nickte. Gemeinsam gingen sie zur Tür und noch bevor sie klopfen konnten, öffnete sich die Tür. Ein hochgewachsener Mann mit silbernen Kurzhaarschnitt stand vor ihnen und grinste von einem Ohr bis zum anderen. “Da seid ihr ja endlich”, jubelte er und zog beide in eine kurze, feste Umarmung.

Izayoi blinzelte ihrem Mann zu und dieser grinste. Tanin hatte sich nicht verändert und war genauso wie in den gelegentlichen Videoanrufen. Sie lebten nun gemeinsam mit ihrem Sohn und dessen Frau in Deutschland. Auch Shiju und Nousagi planten dort hin zu ziehen, denn irgendwann würde es auffallen, das keiner der Beiden je alterte.

“Nun lass mich die beiden auch mal begrüßen”, schollt eine Frauenstimme hinter dem Mann und als er die beiden entließ, kam hinter ihm eine zierliche Frau zum Vorschein. Sakura lächelte mit strahlenden braunen Augen und als Izayoi sie schon in die Arme schließen wollte, fiel ihr etwas auf. “Du bist schwanger!?”, japste die jüngere auf und Sakura nickte strahlend. “Ja ich wollte euch damit überraschen. Kusuri lebt ja hier und als wir vor einigen Tagen bei ihm waren, sah er es sofort. Wir wussten gar nichts davon und ich dachte einfach ich wäre dick geworden”, erklärte sie und Tanin schnaubte. “Ich habe dir doch gesagt, das du anders riechst”, grummelte er und verschränkte die Arme vor der Brust.

Lautes Kindergebrüll war vom Wohnraum zu vernehmen. “Sind Inuyasha und Kagome auch da?”, fragte Toga und die Eltern nickten stolz. “Ja alle sind dabei. Auch Takeo konnten wir dazu überreden”, verkündeten sie stolz und als Sakura sich Izayoi schnappte, um mit ihr in den Wohnraum zu gehen, lehnte sich Tanin zu Toga. “Sie hat ihn gezwungen”, flüsterte er und Toga lachte kurz auf.

Im Wohnraum angekommen erblickten die Neuankömmlinge den Trubel. Die älteren Söhne von Inuyasha und Takeo saßen auf der Veranda und trugen nur leichte Tops, denn heute war eine Affenhitze. Inuyasha und Kagome schnitten gerade eine große Wassermelone auf und sahen auf, als Toga mit Izayoi hineinkam. ”Da seid ihr ja”, freute sich Kagome und kam auf die beiden zu. Freudig umarmte sie sie und blickte dann in den Raum. “Verzeiht den Trubel. Die Kids drehen heute wieder richtig durch”, kicherte sie.

Inuyasha kam dazu und trocknete sich, im Gehen, die Hände ab bevor er sie den beiden reichte. “Schön euch wieder zu sehen”, begrüßet er und Toga hielt es gleich. Allerdings legte Inuyasha noch einen drauf. “Wo bleiben denn nun die Kinder? Wenn ihr eh schon verheiratet seid”, grinst er und bekam von Kagome einen Klapps auf den Hinterkopf. “Inuyasha!”

“Was denn, liegt doch in der Familie”, grinste er frech und zog Kagome dann in seine Arme. “Oder waren wir bei Chiyo schon verheiratet, als du Schwanger warst?”

“Zu viel Information!” rief Chiyo und auch Takeo meldete sich mit eisiger Stimme zu Wort.

“Sucht euch ein Zimmer.”

Augenrollend sah Kagome zu den Jugendlichen und Inuyasha keifte gleich los: “Ihr seid doch nur eifersüchtig, weil ihr noch nie eine Frau hattet” und handelte sich somit ein weiteren Klapps ein. Knurrend zog er Kagome noch enger an sich. “Noch einen und ich suche mir wirklich ein Zimmer mit dir.”

Schnell ergriff Kagome die Flucht, doch nur indem sie ihren Mann mit einem Kuss bedachte, damit er sie losließ. Izayoi sah zu Toga auf und konnte sich ein kichern nicht verkneifen.

Auch Toga seufzte erfreut auf und gemeinsam begrüßten sie Shiju und Nousagi. “Vielen dank das wir das treffen hier machen dürfen”, bedankte sich Izayoi und Shiju winkte gleich ab.

“Ach rede doch nicht so. Es ist doch selbstverständlich! Schließlich kommt das nur zustande, weil Nousagi diese Idee 700 Jahre verfolgte”, grinste sie frech und Nousagi grinste. Er war stolz darauf das seine Mission geglückt war. “Da fällt mir ein, wo sind denn die anderen beiden bloß?”, fragte sich Shiju und sah auf die Uhr.

“Byorigaku braucht bestimmt ewig, um das passende ´hauch von nichts´ Outfit zu finden”, stichelte Nousagi und wurde sogleich belehrt.

“Sag mir nicht, das dir nicht gefällt, was du siehst”, sprach Byorigaku und kam in den Raum. Natürlich hatte sie wirklich nur wenig am Leibe, doch bei dieser Hitze war es ihr zu verzeihen. Und so setzte sie sich nach einer kleinen begrüßungsrunde zu Tanin und Toga, die gemeinsam mit Inuyasha einen schluck Sake zu sich nahmen.

Nach etwa einer Stunde kam auch Kusuri dazu und stöhnte über die Hitze.

“Du müsstet es doch gewohnt sein, so wie deine Höhle damals beheizt war”, stichelte Nousagi und auch Inuyasha schaltete sich ein.

“Oh Ja! Das hat fürchterlich gerochen in dieser muffigen Höhle!”

Beide lachten und zogen so den Zorn des Arztes auf sich. Dieser zückte einen kleinen Beutel aus seiner Hosentasche und lies den Inhalt über Nousagi und Inuyasha nieder. Beide waren sofort K.O. und lagen schnarchend auf dem Boden. Kagome sah besorgt zu ihrem liebsten, aber sah sie auch gleich die Vorteile darin.

“Was war das? Ich brauche das auch!”, bat sie und Kusuri legte sich einen Finger auf die Lippen.

“Mein Geheimnis, meine liebe.”

Anschließend setzte er sich zu den Jüngeren auf die Veranda. Dort kippte er sich ein Bier rein und sprach mit ihnen. Er hatte angefangen, näher über die Fähigkeiten der Hanyous und deren Kinder zu forschen. Inuyashas Kinder hatten sagenhafte Kräfte, dafür das sie nur halbe Hanyous waren. Doch auch Takeo war fast genauso stark wie ein normaler Yokai, obwohl er nur Hanyou war. Das hatte Kusuri richtig gepackt und seitdem machte er ab und zu Untersuchungen mit den Jungs. Zu seinem Leidwesen war Kagome stets zugegen und achtete auf ihre Söhne. Sie wusste wie Kusuri drauf war und er musste zugeben, das er das ein oder andere ding schon versucht hatte. Doch die heiligen Pfeile, oder besser gesagt die Gegenstände die Kagome nach ihm warf, waren ihm dann doch zu gefährlich.
 

Als am Abend der Mond am Himmel stand und alle die Gespräche und Dinge verarbeiteten, die sie am heutigen Tag erlebten, holte Nousagi eine einzelne Rakete hervor.

“Die ist noch von Silvester. Ich habe sie extra zurückgehalten für heute”, sprach er und zog die Aufmerksamkeit der Paare auf sich, die auf der Veranda oder im davorliegenden Rasen saßen. “Ich dachte wir könnten das für unseren Neustart, nun als Tradition einführen”, erklärte er und Kagome fand als erstes ihren Gefallen daran.

“Oh das ist eine wunderbare Idee!”

Inuyasha dagegen grummelte. Unter seines gleichen, hielt er seine Hanyou Gestalt nicht unterdrückt und seine Ohren zuckte auf dem Kopf.

“Immer diese Lauten Knalldinger!” schollt er. Er war froh das diese Tradition nur auf einmal im Jahr beschränkt war. Doch Kagome wäre nicht Kagome, wenn sie ihren Hanyou nicht im Griff hätte. Mit einem gezielten stich in die Seite, ließ sie ihn verstummen. Sakura und Tanin kicherten als sie das sahen. Sie mochten die Sticheleien der beiden und erfreuten sich gerne daran.

Auch sie waren zunächst fraglich auf die Raketen zugegangen, als das neue Jahr eingeläutet wurde, allerdings gefiel es ihnen dann doch sehr, auch wenn der erste Knall sehr laut gewesen war.

Nousagi hatte also grünes licht und fixierte eine Sakeflasche, die Byorigaku geleert hatte, in einem Blumentopf. Darin verstaute er die Rakete und zog die Schnur in seine Hand.

“Ich habe sie etwas umgebaut.”

“Umgebaut?”, fragte Toga besorgt und griff Izayois Hand etwas fester zu, wie beabsichtigt. Sie seufzte augenrollend als Nousagi erklärte, was er damit meinte.

“Ich habe für jedes Paar eine Schnur befestigt. So können wir sie gemeinsam zünden.”

Wieder war Kagome ganz aufgeregt und auch Shiju war sehr stolz auf ihren liebsten. Er hatte sich in den letzten Wochen wirklich viele Gedanken, um dieses treffen gemacht. Als nun also alles vorbereitet war, nahm jedes Paar ein Feuerzeug welches Kusuri austeilte. Kusuri und Byorigaku teilten sich sogar ein Ende, auch wenn Byorigakus Anspielungen nur mürrisch von Kusuri kommentiert wurde.

“Also Nousagi auf dein Zeichen”, bat Tanin und Nousagi schmunzelte freudig.

“Eins, zwei, drei! Auf unsere neue Zukunft!”, rief Nousagi laut und alle entzündeten ihre Zündschnur und ließen das Ende los, um etwas Abstand zu nehmen. Mit einem lauten, schrillen Ton sauste die Rakete in den Nachthimmel und zersprang in Millionen glitzernder Partikel.
 

Ende


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und was sagt ihr?
Hab ich eure Neugierde geweckt?
Wollt ihr wissen wie es mit den beiden und ihren Visionen weiter geht?
Nächsten Sonntag geht es weiter ;-)
Eure Dudisliebling Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sehr viele kleine Hinweise was?
Was haben Shiju und Nousagi da nur vor? Was hat es mit seinem Wunsch auf sich?
Es wird noch etwas dauern bis sich da genau klären lässt.. Aber spannung ist ja gut gell?

Freue mich auf eure meinungen
Eure Dudisliebling Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich liebe sein Biest wirklich sehr *Kicher* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr lieben Leser
Hiermit endet diese Geschichte und ich möchte mich bei allen, fürs lesen und Kommentieren bedanken!
Ich hoffe euch hat die Geschichte gefallen und ihr seid froh das es zu einem Happy End gekommen ist. Taisho und Izayoi hatten dies wirklich verdient.

Gerne würde ich auch in meinen anderen Geschichten von euch hören
Liebe Grüße
Eure Dudisliebling Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (91)
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Von:  Boahencock-
2020-04-04T07:12:08+00:00 04.04.2020 09:12
Toga und Izayoi sind verheiratet.
Und Inuyasha meinte Wo bleiben denn nun die Kinder? Wenn ihr eh schon verheiratet seid😂😂😂😂😂

Was war das? Ich brauche das auch!”, bat sie und Kusuri legte sich einen Finger auf die Lippen. Sowas glaube ich wäre manchmal ganz schön hilfreich.

Nousagi hat für jeden eine Schnur befestigt um das neue Jahr zu beginen.🙂🙂🙂

Wasssss es ist schon zu Ende ich muss😭😭😭😭 das FF hat mir sehr gut gefahlen. Mann konnte sich richtig hinein versetzen als wäre mann dabei gewesen.😥😥
😼😉😼
Antwort von:  Dudisliebling
04.04.2020 10:02
Hey hey
Es freut mich sehr das dir dieser ff so gefallen hat und hoffe dich auch mit meinen anderen ff noch verzaubern zu können..
Vielen Dank für deine vielen kommis :-*
Ob toga und izayoi nun Kinder bekommen, das überlasse ich deiner Fantasie..
Kusuri hat immer tolle Tricks auf Lager und seine Gegner oder nervenden Freunde außer Gefecht zu setzen ;-)

Bis zur nächsten Geschichte
Deine Dudisliebling
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-04-04T00:30:56+00:00 04.04.2020 02:30
Super Sakura ist schwanger vielleicht ein Mädchen für Tanin dieses mal?!!!! 😁😁😁😁

Mit denn Kinder hat InuYasha vollkommen recht. Wird höchste Eisenbahn das Izayoi und Toga Nachwuchs bekommen.

Das Sakura, Takeo gezwungen hat mitzukommen glaube ich jetzt nicht so ganz.
Takeo lässt sich zu nichts zwingen da ist er wie sein Vater Sesshomaru. Schade das er ein Einzelkind ist eine kleine Schwester hätte gut gepasst.



Byorigaku und ihre knappen Outfits 🥵🥵. Bikini wäre doch mal was 🤣🤣🤣🤣

Achtung Kusuri tief fliegende heilige GUS eiserne Braut Pfanne kommt geflogen.
Licht lach mich schlapp das wäre ein super Bild hihihi 🤣🤣🤣🤣

Eine schöne Tradition auch wenn sie nicht al zu oft durch geführt werden wird. 😥😢😭😭😭😭 schade alle wollen Japan verlassen und Izayoi und Toga alleine lassen auch wenn ich die Gründe verstehen kann.

Ein wunderschönes Kapitel und ein Traumhaftes ff. Habe soooooooooo mitgefiebert mit gelitten und gelacht schade das es schon zu Ende ist. 😨😥😢😭😭😭😭😭😭😭😭.

😈😈😈😈
Antwort von:  Dudisliebling
04.04.2020 09:53
Hey hey
Es freut mich mega das dir die ff so gefallen hat.. sicher werden sie diese Tradition ab jetzt jährlich durchführen. Auch wenn sie überall verstreut sind..

Kusuri ist wirklich ein armes Schwein.. aber ich glaube er schätzt es auch das er ernst genommen wird.. Wenn's vllt auch als Gegner ist..

Takeo hat vllt aich eine Schwäche für menschliche, hübsche Frauen.. da kann man sich überreden lassen, nicht wahr?

Vllt bekommt sakura nun ja wirklich ein Mädchen.. dazu habe ich mir keine Gedanken mehr gemacht.. aber schön wäre es und würde tanin super zu Gesicht stehen..

Ich bedanke mich herzlich für all die Kommentare bei dir.. danke das du mich hier mit begleitet hast und so tatkräftig Feedback gegeben hast..
Bis zur nächsten geschickte..
Deine Dudisliebling
Von:  Lysandira
2020-04-03T19:11:51+00:00 03.04.2020 21:11
Huhu
Also die Story war wirklich sehr schön. Die beiden hatten es wirklich verdient eine zweite Chance zu bekommen.

Kusuri xDDDD Ich liebe ihn so sehr xDDD
Ich kann Kagome verstehen, dass sie auf ihre Söhne acht gibt. Wer nicht ?^^°

Ein tolles und gelungenes Ende

Ich freue mich auf all die Storys, die du noch für uns bereit hälst :D

LG Lysandira
Antwort von:  Dudisliebling
03.04.2020 21:59
Hey hey
Wie du weißt wird es da ja noch die ein oder andere bzw viele geben ;-)
Auf Kusuri muss man immer ein Äuglein haben ○.○ besser beide Augen..

Es freut mich das du mich durch diese Story begleitet hast und sie dir gefallen hat..

Deine Dudisliebling
Von:  Boahencock-
2020-03-28T20:17:54+00:00 28.03.2020 21:17
Takeo griff Chiyo an und verätzte ihm seinen Arm.
Das mit dem Gift war nicht so gut.

Hochzeit Hochzeit ich höre schon die Glocken.👰🤵

Bin mal gespant was noch kommt kurz vorm aus vom kapitel.😪😪😪😪
😉😼😉😔

Antwort von:  Dudisliebling
28.03.2020 21:33
Hey Hey
ne das Gift war nicht so gut.. aber was man als waffe hat, das setzt man auch ein...
Na ob es bald Hochzeiten geben wird?
Es kommt nur noch ein Kap.. Viel passiert also nicht, aber ich denke es wird viel zur Zukunft erklärt..
Bis dahin also eine tolle woche für dich
deine Dudisliebling
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-03-28T19:29:15+00:00 28.03.2020 20:29
Takeo sein Vater wäre stolz auf ihn. Ganz wie sein Vater ein wahrer Ino Dayjokay.
Schade das Sesshomaru das nie sehen wird.

Oooöoo Der Segen des Inu no Taishō. Wau beeindruckend.

Yashimoto
Seinen Segen. Wenn du diesen Mann heiraten willst, dann habe ich nichts dagegen.”😁😁😁😁!!!!!!!

Schöööööönnnnnnn ich höre schon die Hochzeitsglocken Leuten.
Antwort von:  Dudisliebling
28.03.2020 20:41
Hey Hey
und am ende des Tages wendet sich alles zum guten.. Ist es nicht so`?
Ohja Takeo ist ganz sein werter Herr.. der guckt bestimmt von irgendwo zu und lacht sich gerade einen ab.. ;-)
Bis zum nächsten, dem Epilog-Kapitel
Deine Dudisliebling
Antwort von:  Vigeta_Lord_d_T
28.03.2020 21:43
Sesshomaru und Lachen naja ich wünsche es im .😈😈😈😈
Von:  Lysandira
2020-03-28T09:08:44+00:00 28.03.2020 10:08
Huhu

Takeo ist wirklich stark, trotz das er ein Hanyo ist. Naja Sess war ja nicht gerade schwach. 😅 Es ist schon die Parteien so zu sehen.
Das sie Toga und Iza etwas überrumpelt waren, ist ja nicht zu verdenken 🙈😅
Ich bin gespannt was noch folgt, so kurz vorm Ende
Eine sehr tolles Kapitel

LG Lysandira
Antwort von:  Dudisliebling
28.03.2020 12:03
Hey hey
Haha man muss bedenken das Takeo ein Hanyou und inus Kinder nur halbe Hanyou sind... das sie so stark sind liegt wohl an ihren mächtig starken Opi..

Tja Tanins Aktion hat eben einige Dinge bewirkt.. und es hat sich alles aufgeklärt in bezug auf izayois Papa.. er war einfach verhext..
Nun folgt noch der Epilog und dann ist es vorbei.. *heul*
Lg deine Dudisliebling
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-03-22T07:00:52+00:00 22.03.2020 08:00
Da hat sich alles anscheinend zum guten gewendet. Bis jetzt sind fast alle glücklich. Und bekommen/ haben den Partner denn sie lieben. Und vielleicht giebst auch in Zukunft ein paar Geschwister für InuYasha. Super Kapitel 😈😈😈😈
Antwort von:  Dudisliebling
22.03.2020 08:21
Hey hey
Wie die Zukunft nun aussehen wird, das werde ich im Epilog erläutern der in 2 Wochen online geht.. :D
Das heißt in 2 Wochen ist Schluss mit dieser Geschichte.. bin jetzt schon melancholisch T.T
Lg deine Dudisliebling
Von:  Boahencock-
2020-03-22T05:35:12+00:00 22.03.2020 06:35
Typisch Jungs sie müssen immer raufen.
Und Mamis immer so ängstlich das ihnen was pasieren kann.

Wasssss Byorigaku verlangt nichts da du nicht mein Auftrag geber bist!
Wer ist es dan????? Und was wird er verlangen.
Schönes Kapitel.😉😼😉😼


Antwort von:  Dudisliebling
22.03.2020 08:19
Hey hey
Na wer ihr Auftraggeber ist? An sich ja sie selbst.. sie brachte nousagi ja dazu.. ;-)

Dies ist ein schönes und langsam abklingendes Kap.. es wird nur noch 2 Kaps geben.. dann ist auch diese Story beendet..

Lg deine Dudisliebling
Von:  Lysandira
2020-03-21T07:45:17+00:00 21.03.2020 08:45
Huhu
Wer ist wohl der Auftraggeber? Was für einen Preis wird er verlangen? Jungs/Männer.... *Kopfschüttel* Sie sind so wie sie sind 😅
Ein tolles Kapitel. Bin gespannt aufs Nächste. 🤗

LG Lysandira
Antwort von:  Dudisliebling
21.03.2020 09:52
Hey hey
Diese typische männerszene musste ich einfach einbauen.. inu ist seinem Vater da ja sehr ähnlich und seine Söhne ebenso :D
Jaaaa.. wer war wohl der Auftraggeber.. eigentlich hatte Byorigaku den Vorschlag gemacht und nousagi ist drauf eingegangen..
In hana kostete es die Gewissheit über toga tot, als Preis für byorigakus Arbeit.. mal sehen ob da noch was kommt..
Ps: es sind nur noch 2 Kaps.. also nicht traurig sein Wenn's dann soweit ist Q.Q
Lg deine Dudisliebling
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-03-12T10:54:19+00:00 12.03.2020 11:54
Takeo.!!!!!!!!! Tanins vierter Enke.

Sesshomarus und Rins Hanyou-Sohn. Geillllllll Super Spitze.

mit einen Lachenden und Weinenden Auge: Schön Das die beiden Wenigstens einen Sohn haben :-) :-) :-)
????? an was ist Rin Gestorben???? Kagome Lebt ja auch noch !!!!!!

Betrübt sah Tanin zu Boden. Das er seinen älteren Sohn nicht mehr wiedersehen würde, schmerzte ihn,
( Und Mich auch.)
Armer Sesshomaru und Arme Rin.

Ohne ein Wort gab Takeo sein Schwert an Inu weiter und verließ den Raum. Warum Gibt Takeo sein schwert ab ???????????

„Fast so arrogant wie sein Vater", Wenigstens ein bisschen Sesshomaru ist übrig geblieben schön Seufs.

Denn Tartarus sei dank jetzt alle wieder wach und in einen eigenen Körper.
Antwort von:  Dudisliebling
12.03.2020 18:25
Hey hey
Takeo ist eben genauso arrogant wie sess und lässt das Fußvolk sich um sein Schwert kümmern.. heheh
Ja das mit Rin und sess tut mir leid.. aber ich musste irgendwie sess Wandel beschreiben.. als seine Geliebte stirbt, hält er es nicht aus und geht selbst in den tot.. woran Rin gestorben ist? Darüber habe ich mir glaub gar keine Gedanken gemacht.. sorry..

Nun sind alle happy und alles hat geklappt.. das kann ja nur eines bedeuten.. das Ende naaaaaaahhhhtttt..

Lg deine Dudisliebling
Antwort von:  Vigeta_Lord_d_T
13.03.2020 01:43
HAPPY end????? Nöööö es gibt da noch ein kleines Problem. Leider. Izajus bescheuerter Vater und Grrrrrrrrr Takemaru ☠💀☠💀☠💀.


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