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Wounded Angel

Chapter 19 freigeschaltet...~*erfolgreich abgeschlossen*~
von

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Chapter Seventeen

Chapter Seventeen
 

Sooo...erst mal hallo an Alle, die das Kapitel lesen! ö^o^ö Freut mich, dass ihr es ÜBERHAUPT noch lest und deswegen dank ich euch! ^////^

Auch viiielen Dank für die tollen Kommentare, die ich als bekomme. Über die freue ich mich immer am meisten, und die sind auch ein weiterer Grund warum ich weiterschreibe.

Tjaaa....nach zwei Monaten endlich ein neues Kapi...*hüstel* nuunja....^ ^;;; also...was gibt es über das kapi zu sagen?

Erst mal: Vielen Dank an meine Beta Sisi-chan! *kisu aufdrücks* ohne dich wären da noch ein paar schöne Fehler drin oder doppelt gemoppelte Sachen... ^^;;;

Dann:ich bin nicht so zufrieden mit dem neuen Kapi...wie immer eigentlich XD

aber...ist ja auch egal...

es ist leider(!) ziemlich kurz ausgefallen, aber ich geb mir Mühe, das nächste länger zu machen und es auch etwas schneller fertig zu haben....so...jetzt wünsch ich euch viiiel Spaß und: immer schön Kommis schreiben,ne? ^____~

Eure

Tsu
 


 


 

Es regnete. Wie schon seit einigen Tagen. Kein Gewitter. Keine Blitze. Nicht mal ein kleiner Donner. Nur Regen.

Kyo saß in seinem Zimmer. Blickte aus dem Fenster. Sah den Regentropfen zu, die an der Scheibe hinunter rannen. Sanft, als könne die Schiebe zerbrechen, legte einen Finger an das Glas, welches sein ausdrucksloses Gesicht widerspiegelte. Folgte mit ihm der Spur eines Regentropfens, die sich am Fensterrahmen schließlich verlor.

Kyo hob seinen Blick. Betrachtete die dichte schwarze Wolkenwand die über Tokio lag.

„Als ob die Welt untergehen würde…“, murmelte Kyo leise, ließ seinen Blick nicht von der Wolkenwand schweifen. Sah sie mit leerem Blick an. In ihm herrschte eine Leere. Er empfand nichts. Nicht einmal Trauer. Einfach nichts. Kam sich vor wie eine Puppenhülle. Ohne Inhalt. Ohne Seele.

Nun ließ er seinen Blick schweifen. Über Tokio. Über die Welt. Ohne eine Regung seines Gesichtes stand er auf, öffnete das Fenster.

Der Wind wehte Regentropfen in sein Gesicht, doch er machte keine Anstallt sie wegzuwischen. Er stand einfach nur da. Vor dem offenen Fenster. Ließ den Wind durch seine Haare wehen. Dann trat er einige Schritte vor. Setzte sich auf sein Fensterbrett. Ließ seine Beine aus dem Fenster baumeln.

Sanft schlug ihm der Wind entgegen. Benässte sein Gesicht mit Regentropfen. Doch es machte Kyo nichts aus. Mit leerem Blick sah er hinunter. Hinunter auf die Straße die sich einige Meter unter ihm befand.

„Zehnter Stock…“, murmelte er leise, rutsche etwas vor. Nun saß er nur noch auf dem Fensterrahmen. Wieder blickte er hinunter. Wenn er sich nun abstoßen würde wäre alles vorbei. Er müsste sich keine Sorgen mehr machen. Müsste nicht mehr leiden. Müsste sich keine Vorwürfe mehr machen. Alles hätte sich innerhalb von wenigen Sekunden von selbst erledigt. Würde er es spüren wenn er aufkam? Würde er spüren, wie sein Körper auf dem Asphalt zerschmetterte? Hatte es Rui damals gespürt? Hatte es sehr wehgetan? Oder war sie auf der Stelle Tod gewesen und hatte den Aufprall nicht gespürt? Kyo sah wieder nach unten.

Lehnte sich weiter vor.

Plötzlich verlor er das Gleichgewicht. Erschrocken riss er seine Augen auf.
 

Shinya lag auf der Couch und las in einem Buch. Total vertieft merkte er nicht, wie Die herein kam. Der betrachtet Shinya einen Moment lang. Ein liebevolles Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und er blieb für einen Moment im Türrahmen stehen um diesen Anblick zu genießen. Dann jedoch erinnerte er sich an den Anruf den er gerade erhalten hatte und sein Gesicht verfinsterte sich besorgt.

Er ging langsam auf das Sofa zu, setzte sich vorsichtig. Shinya sah auf, ein Lächeln auf seinem Gesicht, doch als er Dies besorgte Miene sah, hielt er inne.

„Was ist los?“, fragte Shinya besorgt und betrachtete Dies Gesicht. Dieser seufzte nur tief auf und blickte in Shinyas Augen, die von Sorge getrübt waren.

„Es ist wegen Kyo…“, begann er langsam und schluckte. Er hatte seinen Blick gesenkt.

Shinya sah nun alarmiert auf.

„Was ist mit Kyo??“, fragte er und etwas Panik schwang in seiner Stimme mit.

„E-er…“, begann Die wieder. Wie sollte er es Shin sagen? Einfach so frei heraus?
 

„Wie hat er reagiert?“, fragte Toshiya, während er Tee für sich und Kaoru aufgoss. Dieser setzte sich seufzend an den Tisch und vergrub sein Gesicht in den Händen.

„Wie erwartet….Geschockt. Erstaunt. Ungläubig. Aber auch…..wie soll ich sagen? …als ob für ihn Kyos Verhalten endlich einen Sinn ergeben hat…“, murmelte Kaoru und massierte sich die Schläfen. Toshiya nahm die zwei Tassen, voll mit Tee, stellte sie vor Kaoru ab und umarmte ihn von hinten.

„Ach Kao….nimm es Kyo nicht übel…er kann eben nicht so gut darüber reden wie Andere….vielleicht…braucht er einfach Zeit es selbst erst einmal zu verarbeiten…“, sagte Toshiya leise an Kaorus Ohr und strich ihm eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr.

„Aber er hätte es uns wenigstens sagen können!“, widersprach Kaoru bitter und Toshiya konnte genau hören, wie sehr Kyo ihn, mit seiner Verschwiegenheit, verletzt hatte.

„Er hätte uns nichts vorzuspielen brauchen! Mein Gott…wir sind doch seine Freunde!!!“, sagte Kaoru nun laut und Tränen bildeten sich in seinen Augen, vor Wut und Schmerz.

Toshiya überlegte, strich Kaoru beruhigend über den Rücken. Darauf konnte er nichts antworten. Kyo hatte sich nun einmal falsch benommen. Aber…

Ja…was, aber? Etwas hielt Toshiya zurück den kleinen Blonden gleich zu verurteilen. Er überlegte. Wie hatte er gehandelt als seine Mutter gestorben war? Gleich.

„Er…will keine Schwäche zeigen…“, sagte Toshiya leise und erinnerte sich an das Gefühl als er seine tote Mutter sah. Wie sie leblos in ihrem Bett lag. Blass wie ein Geist. Ihr Gesicht, das keine Regung mehr zeigte. Er schluckte schwer.

„Es ist oft schwer…jemand Anderem seine oder Schwäche zu zeigen. Vielleicht wollte er es selbst nicht wahrhaben. Das er auch schwach ist. Wie jeder andere Mensch.“, sagte Toshiya stockend, doch sah Kaoru dabei nicht an. Er blickte auf den Boden, während all die Gefühle von damals wieder in ihm aufkamen. Wieder schluckte er.

„E-es ist sehr schwer solch einen Schmerz zu verkraften. Und da hilft das Mitleid von Freunden gar nichts.“, sagte Toshiya und sah nun in Kaorus Augen auf.

„Das macht es meistens nur noch schlimmer.“, endete Toshiya, während er in Kaorus Augen blickte. Dieser war verstummt und sah Toshiya lange an.

„Tut mir leid…“, murmelte er dann nach einer Weile des Schweigens. Toshiya sah ihn lange an und lächelte schließlich verständnisvoll.

„Das muss dir nicht Leid tun…“, sagte Toshiya lächelnd.

„Du kennst Kyo schon länger. Und ich weiß, dass es dich sehr verletzt hat…“, fügte Toshiya hinzu.

„Aber du musst Kyo auch verstehen. Er hat es gerade nicht leicht…“, murmelte Toshiya und hoffte, dass Kaoru Verständnis für Kyos Verhalten aufbringen konnte.

Dieser nickte nur langsam. Dann seufzte er laut auf.

„Gott….ich versteh ihn ja…aber….“, fing er langsam an und blickte in Toshiyas Augen.

„Es hat so weh getan…“, beendete Kaoru seinen Satz und sah mit schmerzverzerrtem Gesicht an. Dieser nickte. Nahm Kaoru in den Arm. Sanft streichelte er ihm über den Rücken.

„Gehst du zur Beerdigung?“, fragte Toshiya leise, während er Kaoru weiterhin in seinen Armen hielt. Dieser zuckte kaum merklich mit seinen Schultern.

„Ich weiß nicht…“, murmelte er an Toshiyas Brust. Toshiya nickte leicht.

„Soll ich Kyo sagen, dass ich davon weiß? Und ihm dann anbieten mit zur Beerdigung zu gehen?“, fragte Kaoru Toshiya, lehnte sich etwas zurück und sah Toshiya in die Augen. Dieser überlegte lange. Dann nickte er langsam.

„Ist wohl die beste Lösung für alle…“, antwortete er nachdenklich und streichelte Kaoru übers Haar. Der nickte nur und schmiegte sich anschließend wieder an Toshiya.
 

Mit klopfendem Herzen klammerte er sich am Fensterrahmen fest. Um ein Haar wäre er in die Tiefe gestürzt. Langsam schwang er seine Beine wieder ins Zimmer und schwankte anschließend mit zittrigen Knien zu seinem Bett, ließ sich drauf sinken. Sein Herz schlug immer noch in einem unnatürlichen Rhythmus und seine Hände zitterten als er sie prüfend ansah.

Seufzend ließ er sich rückwärts auf sein Bett fallen, blickte hinauf zur Decke. Er holte tief Luft. Gerade war sein Leben in kurzen Abschnitten an ihm vorbeigelaufen. Gruselig. Normalerweise passierte das doch nur in Filmen.

Doch Kyo hatte viel gesehen.

Erinnerungen.

Ausschnitte aus seinem Leben, Schöne wie auch Schlechte.

Kyo vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

Und das letzte Bild das er gesehen hatte, war Mana gewesen.
 

Shin sah Die lange an.

„Wann ist die Beerdigung?“, fragte er schließlich leise und sah Die mit einem traurigen Gesichtsaudruck an, der Shin daraufhin in seine Arme schloss.

„Übermorgen…“, murmelte Die.

„Sollen wir hin gehen?“, fragte Shin an Dies Brust und machte ein nachdenkliches Gesicht. Auch Die überlegte. Dann zuckte er mit seinen Schultern.

„Keine Ahnung…“, sagte er ehrlich und überlegte ob sich Kaoru das Gleiche fragte. Und wie dieser sich entscheiden würde.
 

„Hey Kyo!“, sagte Mana überrascht in den Telefonhörer. Mit jedem hatte er gerade gerechnet. Nur nicht mit Kyo. Lächelnd lief er in seiner Wohnung herum. Während er telefonierte konnte er nie ruhig stehen bleiben.

„Hi…“, murmelte Kyo leise.

Mana runzelte seine Stirn. Was war denn mit Kyo los?

„Ist was?“, fragte Mana sogleich alarmiert.

„…“

Stille herrschte am anderen Ende des Telefons. Mana blieb stehen. Sah besorgt aus dem Fenster.

„Kyo?“, fragte er leise, während er mit seinen Fingern über die Fensterscheibe strich, an der feine Regentropfen hinunter rannen.

„…“

Wieder Stille.

„Kyo?“, wiederholte Mana etwas besorgter und betrachtete kurz sein Spiegelbild in der Fensterscheibe. Dann drehte er sich wieder um.

Kyo holte tief Luft.

„M-mein Vater ist gestorben.“, sagte er schnell und merkte wie sich sein Herz schmerzhaft zusammenzog. Er biss sich auf seine Unterlippe und unterdrückte die Tränen die in ihm aufkamen.

Nun herrschte bei Mana Stille. Der stand nämlich in seiner Wohnung, total überrumpelt, und wusste nicht was er sagen sollte.

„Wann?“, fragte Mana und schloss seine Augen, während er seine Schläfen massierte.

Kyo schluckte.

„Vor ungefähr einer Woche…“, sagte Kyo leise und ließ zum ersten Mal Niedergeschlagenheit in seiner Stimme mitschwingen.

Mana war in Gedanken und nickte.

„Vor einer Woche…“, murmelte er. Doch sogleich riss er seine Augen auf. Endlich hatte es in seinem Kopf ‚klick’ gemacht.

„Deswegen bist du umgekippt…“, murmelte Mana bestürzt ins Telefon.

Kyo nickte betroffen, merkte aber, dass Mana dies ja nicht sehen konnte und hauchte deswegen ein schwaches „H-hai“ ins Telefon.

„Warum hast du nichts gesagt?“, fragte Mana vorwurfsvoll und sah sich gedankenverloren in seiner Wohnung um.

Kyo schluckte. Er wusste von Anfang an, dass Mana danach fragen würde.

„I-ich…weiß nicht…“, murmelte er traurig ins Telefon und schloss für einen Moment seine Augen.

Wieder herrschte für einige Sekunden Stille. Dann hörte Kyo einen lang gezogenen Seufzer.

„Lass mich raten…die Anderen wissen es auch nicht, oder?“, fragte Mana, doch es war eher eine Feststellung als eine Frage. Kyos Herz zog sich zusammen.

„Ja...“, sagte er leise und wartete auf Manas nächste Reaktion.

Dieser überlegte. Dann sagte er ruhig:

„Ich komm vorbei. Bleib wo du bist.“, und legte auf.

Kyo hörte es tuten und legte auf. Dann schüttelte er seinen Kopf, konnte sich aber ein kleines Lächeln nicht verkneifen.
 

Eine halbe Stunde später klingelte es.

Ein schwarzhaariger Mann ging zur Tür und öffnete sie.

„Komm rein, Tori.“, sagte der Schwarzhaarige freundlich und hielt die Tür für seinen Besuch auf.

„Arigatou…“, sagte Tori und trat ein. Dann folgte er dem Schwarzhaarigen in ein anderes Zimmer.

„Hast du die Informationen?“, fragte der Schwarzhaarige und sah Tori interessiert an, während er auf einen Stuhl zeigte, auf dem sich Tori sogleich niederließ.

„Natürlich, Hakuei!“, sagte Tori lächelnd und sah Hakuei dann grinsend an.

„Kyo ist aus dem Krankenhaus entlassen worden. Die Beerdigung seines Vaters findet übermorgen statt. Mana ist gerade auf dem Weg zu Kyo.“, sagte Tori und überlegte ob er irgendetwas vergessen hatte.

Hakuei runzelte die Stirn.

„An was ist sein Vater gestorben?“, fragte er, wirkte jedoch recht uninteressiert.

Tori überlegte.

„Lungenkrebs.“, antwortete er dann. Hakueis Gesicht erhellte ein Lächeln.

„Wirklich? Welch Zufall…“, sagte Hakuei, während das Grinsen nicht von seinen Lippen wich.

„Der Arme…“, sagte Hakuei, hörte sich jedoch keineswegs bedauernd an. Eher amüsiert.

„Welch Tragödie, dass auch sein Freund an Lungenkrebs leidet.“, Hakuei fing an zu lachen. Ein irres Lachen, welches einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.
 

Kyo öffnete die Tür.

„Hi…“, murmelte er, sah Mana jedoch nicht an. Der ging hinein und schloss die Tür hinter sich. Er nahm Kyo am Arm und zog ihn mit sich in dessen Wohnzimmer. Kyo widersprach nicht, ließ alles geschehen.

Im Wohnzimmer angekommen, drehte sich Mana zu Kyo um und sah ihm in die Augen. Leer sahen sie aus. Und trotzdem von Trauer gefüllt. Wieso hatte er das nicht vorher gesehen?

Mana streichelte Kyo sanft über die Wange, dann zog er ihn an sich. Sanft schlang er seine Arme um ihn. Gab ihm Halt.

Kyo wehrte sich nicht. Hing in Manas Armen wie eine leblose Puppe.

„Er war schon lange krank…“, sagte Kyo in einer ungewohnten monotonen Stimme. Mana hörte zu, ließ ihn jedoch nicht los. Sah ihm nicht in die Augen, da er wahrscheinlich deren Anblick nicht ertragen hätte.

„Schon vor einigen … Jahren hat es angefangen…“, sprach Kyo leise an Manas Brust weiter. Mana streichelte Kyo sanft über den Rücken. Ermutigte ihn so zum Weiterreden. Kyo verstummte eine Zeit lang, versuchte sich alles noch einmal in Erinnerung zu rufen. Dann erzählte er Mana alles.

Kyo redete schnell, als ob ihn in jedem Moment der Mut wieder verlassen könnte. Seine Stimme klang belegt. Belegt vor Trauer, die erneut in ihn aufkam.

Doch er hielt nicht einmal inne. Erzählte Mana alles.

Wie sein Vater davon erfahren hatte, dass er Krebs hatte. Wie er am Anfang gekämpft hatte. All diese Kuren. Wie der Krebs nach einigen Jahren Behandlung verschwand, jedoch nach einem halben Jahr wiederkehrte. Wie niederschmetternd es für die ganze Familie war.

Er erzählte Mana von seinen Gefühlen, die er dabei empfunden hatte. Wie er seinen Vater nur noch selten besuchte, da er ihn nicht so schwer krank sehen wollte. Wie sein Körper immer mehr von der Krankheit gezeichnet wurde.

Mana biss sich auf die Lippen. Sich bewusst, dass er selbst an Krebs litt. Doch er sagte es Kyo nicht. Nicht jetzt. Nicht in diesem Moment.

Kyo war gerade dabei ihm sein Herz auszuschütten. Da wollte er ihn nicht noch mehr belasten. Ein anderes Mal, sagte sich Mana und streichelte Kyo beruhigend weiter, der nun geendet hatte. Ein leises Schluchzen war zu hören und Kyo biss sich auf die Lippen, versuchte verzweifelt seine Tränen zurückzuhalten. Mana schwieg einen Moment. Dann schob er Kyo etwas von sich. Sah in seine Augen, die mit Tränen gefüllt waren.

„Manchmal ist es besser seinen Schmerz herauszulassen…und ihn nicht unterdrücken. Lass deinen Tränen freien Lauf….das befreit…“, sagte Mana leise zu Kyo und strich sanft über dessen Wange. Dessen Miene verzog sich, wie vor Schmerz. Dann verließ eine einzelne Träne die braunen Tiefen und floss Kyos Wange hinunter. Kyo sah Mana an.

Seine Augen waren klar. Die Leere, die zuvor noch seine Augen beherrschte hatte, war verschwunden. Nur noch Tränen glitzerten in seinen Augen und rannen langsam wie kleine Perlen aus seinen Augenwinkeln. Mana beugte sich langsam vor und küsste sanft die Tränen von Kyos Wangen. Dieser schloss seine Augen und genoss Manas Nähe, die er gerade in diesem Moment so sehr brauchte. Vorsichtig schlang er seine Arme um Manas Hals und zog ihn zärtlich an sich.

„Danke…“, murmelte Kyo an Manas Brust und schmiegte sich an ihn.

„Schon okay…“, antwortete dieser lächelnd, hielt Kyo einfach nur ein seinen Armen.

Stille breitete sich aus. Doch keine, die unangenehm war. Nein. Stille, die sich sanft auf die aufgewühlten Gemüter legte und diese langsam beruhigte.

„Sagst du es den Anderen?“, fragte Mana leise in die Stille hinein. Seine Stimme hörte sich so anders an, nachdem es die ganze Zeit so ruhig gewesen war.

Kyo antwortete nicht sofort. Dann jedoch sagte er zögernd:

„Muss ich wohl…“

Ein leises Seufzen entwich ihm und er drückte sich noch enger an Mana. Dieser streichelte ihm nachdenklich übe den Rücken.

„Schon…schließlich sind sie deine Freunde…“, gab Mana zu bedenken und piekste Kyo sanft in die Seite. Der zuckte grinsend zusammen, schmiegte sich jedoch sogleich enger an Mana.

Er nickte leicht.

„Hai…morgen in der Probe sag ich es ihnen…“, sagte Kyo leise und schon jetzt zog sich sein Herz erneut zusammen, wenn er daran dachte, dass er die ganze Geschichte am nächsten Tag ein weiteres Mal erzählen musste.

„Du schaffst das schon…“, sagte Mana aufmunternd, schob Kyo etwas von sich weg und sah ihm lächelnd in die Augen. Dieser erwiderte das Lächeln nur schwach.

„Wenn du meinst…“, murmelte er und sah Mana nicht gerade überzeugt an. Dieser beugte sich vor und legte seine Lippen sanft auf Kyos. Dieser verharrte erst einen Moment, dann schloss er entspannt seine Augen und schlang zärtlich seine Arme um Manas Hals, während er diesen näher zu sich zog. Mana konnte manchmal doch ziemlich überzeugende Argumente liefern, dachte Kyo schmunzelnd und öffnete seinen Mund für Manas Zunge, die bereits über seine Lippen leckte. Sanft spielten die Zunge miteinander und Kyo beruhigte sich immer mehr. Gab sich Mana hin, der ihn sanft küsste.

„Bleib über Nacht…“, sagte Kyo außer Atem als er den Kuss gelöst hatte und Mana mit verhangenem Blick ansah. Mana sah in diese braunen Tiefen und konnte nicht widerstehen.

„Hai…“ murmelte er schüchtern und sah Kyo unsicher an. Kyo lächelte, strich Mana beruhigend über die Wange und zog ihn langsam in Richtung seines Schlafzimmers.
 

„Nur noch meinen Schlafsack…“, murmelte Toshiya und sah sich in der leeren Wohnung um. Vor nicht allzu langer Zeit, war er erst hierher gezogen. Und jetzt zog er schon wieder um. Er sah hinter sich. Kaoru stand an der Tür und lächelte ihn liebevoll an. Toshiya lächelte zurück, wandte dann jedoch seinen Blick wieder in seine Wohnung.

Die Sonne schien durch die Fenster. Erleuchtete die Wohnung in hellem, warmem Sonnenlicht. Schien auf den Parkettboden, der nun golden glänzte und eine heimelige Wärme ausstrahlte. Kleine Staubflocken flogen im Sonneschein und machten die Wohnung lebendig.

Hauchten ihr Leben ein.

Kaoru sah Toshiya an, der ihm den Rücken zugewandt hatte. Toshiya strahlte eine Ruhe aus, die Kaoru noch nie gesehen hatte. Es verwunderte ihn immer wieder. Wie Toshiya, der schon so viele Sachen durchgemacht hatte, trotz allem solche ein Ruhepol sein konnte.

Toshiya drehte sich um. Ging auf Kaoru zu. Ein trauriges Lächeln auf dem Gesicht.

„Wir können…“, sagte er leise und sah Kaoru lange an. Dieser sah Toshiya in die Augen, sagte jedoch nichts weiter.

Schweigend verließen sie die Wohnung. Toshiya schloss die Tür langsam, ja fast bedächtig, hinter sich.

Sie liefen die Treppenstufen hinunter. Blieben vor Hizumis Tür stehen und klingelten. Dieser öffnete die Tür. Misstrauisch betrachtete er die Beiden.

„Was wollt ihr?“, fragte er und hob eine Augenbraue. Toshiya lächelte leicht und holte seinen Schlüssel aus seiner Hosentasche.

„Dir den Schlüssel geben.“, erwiderte Toshiya lächelnd und hielt Hizumi den Schlüssel entgegen. Dieser nahm ihn grinsend an.

„Na dann…. Sehr lange hast du ja nicht hier gewohnt…“, sagte Hizumi lächelnd und sah Toshiya liebevoll an. Dieser lächelte süß zurück und umarmte Hizumi sanft.

„Schon…aber trotzdem danke für alles, Hizumi…“, sagte Toshiya leise und löste sich wieder aus der Umarmung. Hizumi wurde etwas rot.

„Ach! Red doch keinen Mist….hätte jeder getan…“, sagte Hizumi als müsste er sich verteidigen und sah zu Boden.

„Also…“, räusperte sich Hizumi und sah nun Kaoru an. Seine Augen verengten sich.

„Pass mir bloß gut auf ihn auf. Haben wir uns verstanden??“, sagte Hizumi in herrschendem Ton und beäugte Kaoru misstrauisch. Dieser nickte nur und nahm Toshiyas Hand in seine.

Hizumis Augenbraue schoss in die Höhe.

„Na dann…“, sagte er und verzog seinen Mund zu einem Grinsen.

„Richtet Mana nen schönen Gruß von mir aus…“, sagte Hizumi zu Toshiya und Kaoru und hob eine Hand zum Gruß.

„Du kennst Mana?“, fragte Toshiya erstaunt und sah Hizumi überrascht an. Der rollte nur mit seinen Augen.

„Klar kenn ich ihn… wir waren zusammen in einer Klasse…na ja…also dann…bye…“, verabschiedete sich Hizumi und schon fiel die Tür hinter ihm wieder ins Schloss.

Toshiya blieb immer noch erstaunt vor der Tür stehen, und wäre weiter dort stehen geblieben, wenn Kaoru ihn nicht weiter gezogen hätte.

„Komm….“, sagte er liebevoll zu Toshiya und zog ihn an der Hand aus dem Haus. Toshiya folgte und lächelte Kaoru liebevoll an.
 

Als sie draußen auf der Straße angekommen waren, rannten sie fast Kyo und Mana über den Haufen, die beide Hand in Hand auf dem Bürgersteig liefen.

„Ah…zu dir wollten wir gerade…“, sagte Mana grinsend und sah Toshiya lieb an. Dieser legte seinen Kopf schief und sah Mana verständnislos an.

„Warum?“, fragte Toshiya erstaunt und sah Kaoru kurz an, als ob dieser ihm weiterhelfen konnte. Doch auch er zuckte mit seinen Schultern. Toshiya richtete seinen Blick wieder auf Mana. Dieser lächelte nur und sah dann Kyo erwartungsvoll an, der schweigend neben ihm stand. Dieser schluckte, sah zu Boden und begann leise zu reden:

„Mein Vater ist vor einer Woche an Lungenkrebs gestorben….und….“, Kyo unterbrach sich kurz. Er schluckte. Dann redete er leise weiter: „…und ich wollte euch fragen ob ihr….ob ihr mich zur Beerdigung begleiten würdet…“

Kyo sah langsam auf. Toshiya und Kaoru nickten nur leicht.

„Klar kommen wir mit…“, sagte Kaoru sanft und lächelte aufmunternd. Er wusste dass ein Beileid hier nicht angebracht war. Sie konnten froh sein, dass Kyo es ihnen so gesagt hatte. Toshiya lächelte leicht.

„Danke, dass du es uns gesagt hast…“, sagte er leise und sah Kyo süß an. Dieser nickte nur leicht.

„Ähhm…achso…wir sollen dir nen Gruß von Hizumi sagen.“, wechselte Toshiya schnell das Thema und sah Mana grinsend an. Dieser sah erstaunt auf.

„Echt?“, fragte Mana grinsend und lachte in sich hinein, während Kyos Blick leicht eifersüchtig wurde.

„Hai….ihr wart zusammen in einer Klasse?“, fragte Toshiya interessiert und verwundert zugleich. Mana nickte nur.

„Ja….war ne ziemlich witzige Zeit…“, antwortete er lachend und erinnerte sich daran zurück.

„Wir treffen uns immer noch manchmal, wenn wir beide Zeit haben, aber in letzter Zeit waren wir beide zu sehr beschäftigt…“, sagte Mana lächelnd und sah Kyo liebevoll an.

„Was soll DAS denn jetzt heißen?!“, fauchte dieser empört und grummelte vor sich hin. Alle Anderen fingen nun schallend an zu lachen.

„Und du?“, fragte Mana und sah Toshiya immer noch lachend an. Dann zeigte er auf Toshiyas Schlafsack, den dieser in seinen Händen hielt.

„Bist du ausgezogen?“

„Hai…“, antwortete Toshiya und wurde etwas rot.

„Er wohnt ab jetzt bei mir…“, sagte Kaoru und sah Toshiya liebevoll an. Mana hob eine Augenbraue.

„Wirklich….wow…“, war das Einzige was er dazu sagte. Dann lächelte er lieb und wünschte den beiden viel Glück.

„Wir müssen noch zu Shin und Die..“, gab Mana noch als Erklärung, winkte ihnen zum Abschied und ging dann mit Kyo weiter, der sich auch durch eine Handgeste verabschiedete.

„Bis heut Abend…“, rief er ihnen noch hinterher, bis er und Mana hinter der nächsten Ecke verschwanden.
 

„Toshiya ist aus der Wohnung bei Hizumi ausgezogen und wird nun fortan bei Kaoru leben.“, sagte Tori ernst zu dem Schwarzhaarigen. Dessen Gesicht versteinerte augenblicklich.

„Er wagt es…“, knurrte der Schwarzhaarige leise, beendete jedoch nicht den Satz. Kalte Wut wallte in ihm auf und seine Augen funkelten wütend. Tori wich einen Schritt zurück. Wenn Hakuei wütend war, war nicht mit ihm zu spaßen.

„Die Adresse!!“, schrie der Schwarzhaarige mit einem Mal laut auf und sah Tori vernichtend an. Dieser zuckte kurz zusammen, trat dann jedoch einen Schritt vor und legte ein Zettel mit einer notierten Adresse auf den Schreibtisch des Schwarzhaarigen. Dieser nahm mit zarten Finger das Papier in die Hand. Aufmerksam las er sich das Geschriebene durch. So, als ob er sich diese Adresse einbläuen würde.

„Kaoru Niikura….Toshiya….ihr werdet euer blaues Wunder erleben…“, zischte der Schwarzhaarige wütend.

„Aber besonders du Toshiya…..ich habe dir gesagt ich finde dich….und ich habe dich… ich werde verhindern dass dich ein Anderer bekommt. Wenn nicht ich, dann NIEMAND!!!“

Das letzte Wort hallte in dem Büro wieder und Tori schlug betreten seinen Blick nieder.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2006-10-24T12:55:56+00:00 24.10.2006 14:55
Gomen ne dass der Kommi erst jetzt kommt! (Festplatte hat mucken gemacht)
So, zur FF... Höm...Meine Fresse, Toto un Kao müssen sich da ganz schön in Acht nehmen!oO Find ich voll waii wie Hizu un Toto sich verabschiedet ham! generell sind die beiden sooooooo schnuffig zusammen - äh ich rede grade von Kao und Tosh. Aber jetzt mal zum wichtigsten Teil: Mana und Kyo. Halleluja Mana darf nicht sterben!!!!!!! Büdde!!!!! *auf Knie fall* Mh, wenn er dann stirbt, bringt Kyo sich doch höchstwahrscheinlich auch um, oder? Wäre ja irgendwie passend, vor allem wenn da jetzt noch was mit Kao und Toto passiert... Kann es sein, dass meine darkfic-Gedanken auf dich überspringen?! oO
Sonst ist das Kap sehr schön geschrieben, auch die Details und so. Allerdings solltest du statt manchen Punkten eher Kommata machen, wäre stilistisch schöner! >_~
Wait 4 more!
*Fähnchen schwenk* *knuffz*
Det Mi-chan
PS Gute Besserung! ><
Von: abgemeldet
2006-10-22T14:30:50+00:00 22.10.2006 16:30
Armer Kyo!! Ist sein Vater doch tot, dachte er wäre krank. Kann einem Kyo richtig leid tun, vor allem wenn Mana ja jetzt auch krank ist. Bitte bitte lass ihn wieder gesund werden! Du hast wieder ein klasse Kapitel hinbekommen! Bin schon gespannt wie es weitergeht! Ich wünsche dir gute Besserung, hoffe du bist bald wieder richtig gesund!!!
*knuddel* Rowan ;)
Von: abgemeldet
2006-10-16T18:38:04+00:00 16.10.2006 20:38
da ist wer wohl ganz schön eifersüchtig.. ne..?
*lach*
ich übernehm für den verlauf der geschichte keine garantie.. *drops*
ich hab meine ideen verraten.. wenn die aufgenommen werden dann bin ich schuld..
naja ich mag trotzdem das du weiterschreibst hai!?
*knuddel*
Von: abgemeldet
2006-10-15T15:43:46+00:00 15.10.2006 17:43
mein armes kyo....
ich hab nen herzkasper bekommen...
gott...immer auf die kleinen XD
und ich bin gespannt wat dieser hakuei vor hat...armer toto....und "armes" kao ^.~
nyu...her~~~ mit dem nächsten^^
*knuddel*


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