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Mensch oder Dämon

Wenn Sessy und Inu auch noch ne Schwester bekommen.
von

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Klein, grau-weiß und struppig

Erstmal eins vorneweg. Mir is es echt supapeinlich das ich so lang gebraucht hab bis ich mich endlich aufgerafft hab um n neues Kapi hochzuladen, obwohl es schon ewig geschrieben is. Soooooory!!!! Y.Y

*auf die knie fall*

Bitte verzeiht mir. *schnüff*
 

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10. Klein, grau-weiß und struppig
 

„Wo bist du? Komm sofort her du Feigling!“, schimpfte die junge Frau.

Plötzlich fiel ihr Augenmerk auf einen kleinen, im Garten stehenden Busch, der anfing zu rascheln.

Midoriko machte sich angriffsbereit, worauf sie sich aber ziemlich dumm vorkam.

>Das Vieh ist über zwei Meter groß. Der kann doch nicht auf einmal so

zusammengeschrumpft sein.<

Die Dämonin trat näher an das Blattwerk heran, ging auf die Knie und streckte die Hand aus.

Sie schob ein paar Äste und Blätter beiseite, um freie Sicht zu haben.

Obwohl sie noch nicht gefunden hatte wonach sie suchte, schreckte sie zurück und war sofort wieder auf den Beinen.

Sie hatte aus dem Busch ein leises Winseln gehört.

Nun kam eine feuchte Schnauze zum Vorschein, dicht gefolgt von zwei süßen Knopfaugen und zwei struppigen, herabhängenden Hundeohren.

„Was bist du denn für einer? Bist du niedlich! Komm ruhig her, ich tu dir nichts“, sagte Midoriko beschwichtigend und streckte dem Hund ihre rechte Hand entgegen.

Er schnupperte eine Weile an ihrer Handfläche und kam dann schließlich näher.

„Na also...“

Sie wechselte von ihrer hockenden Position in eine kniende.

Der kleine Vierbeiner fing an freudig mit seinem wuschligen Schwanz zu wedeln und legte seine Vorderpfoten auf ihre Knie.

„Wo kommst du denn her? Bist du etwa ein Ausreißer?“

Plötzlich erklang eine kalte, wohlbekannte Stimme.

„Was ist das für ein Vieh?“

Sesshoumaru stand direkt hinter ihr und schaute herablassend auf seine Schwester und den verspielten Hund, der an dem Ärmel ihres Kimonos zerrte.

„Wenn du schon nicht selber draufkommst... Das nennt man Hund. Soll ich dir ’s vielleicht aufschreiben?“, spottete das Mädchen.

„Zügle deine...“

„...Zunge“, beendete sie den Satz, machte eine verwerfliche Geste und fügte noch hinzu: „Ja ja, ich weiß schon und schau mich gefälligst nicht so großkotzig an. Ich lass mir von dir nichts sagen!“

„Lass den Köter wo du ihn gefunden hast und komm wieder rein“, sagte Sesshoumaru mit gebieterischem Ton.

„Das werde ich ganz bestimmt nicht tun, oh du großer und mächtiger „Köter“!“, protestierte Midoriko und warf ihrem Bruder einen ernsten Blick zu.

Der Ältere erwiderte diesen, kam jedoch weitaus überzeugter rüber.

Er wollte gerade anfangen seine kleine Schwester verbal in ihre Schranken zu weisen, wurde jedoch von dieser davon abgehalten.

„Schau ihn dir doch mal an. Er ist so abgemagert. Das wäre bestimmt sein Tod! Außerdem glaube ich würde sich Rin über einen neuen Spielgefährten sehr freuen“, meinte die Dämonin mit verschränkten Armen.

„So weit kommt’s noch... Ich füttere doch keine wilden Tiere durch...“, fing Sesshoumaru erneut einen Satz an, wurde jedoch abermals von seiner jüngeren Schwester unterbrochen.

„Du fütterst ihn nicht sondern ich. Außerdem...“, das Mädchen machte eine kleine Pause, um sich die Worte zurechtzulegen, sodass ihr Bruder kein schlagfertiges Argument beisteuern konnte.

„... wenn er nicht bleiben darf hab ich auch keine Lust hier zu vergammeln. Bei Inu ist wenigstens was los. Bei dir hock ich immer nur doof in der Gegend rum und dafür ist mir meine Zeit zu schade!“

„Niemand hält dich“, war Sesshoumarus einzige Antwort und, obwohl man ihm seine Gedanken nie ansehen konnte wusste Midoriko genau das er innerlich raste vor Wut. Er ging zurück in Richtung Schloss und ließ seine Schwester allein mit dem Hund, der nun ebenfalls dem Dämon nachschaute im Garten sitzen.

„Arroganter Trottel! Ich frag mich sowieso warum ich mitgekommen bin!“, rief sie ihm nach, doch er zeigte keine Anstalten sich umzudrehen.

„Idiot“, murmelte sie noch einmal leise in sich hinein, ehe sie sich ihrem neuen Anhängsel, der noch immer in Sesshoumarus Richtung starrte zuwand.

„Na, und was machen wir jetzt mit dir?“, fragte Midoriko, die aber natürlich keine Antwort erwartete, mit dem Blick auf dem Hund ruhend.

So als ob er sie verstanden hätte schaute er sie mit großen Augen an und sprang an ihr hoch, sodass sie ihn auffangen musste.

Die Dämonin war von dieser Aktion so überrascht, dass sie im ersten Augenblick nicht wirklich wusste was der Kleine beabsichtigte.

„Willst du etwa bei mir bleiben, oder was?“, fragte sie erstaunt.

Doch als der Hund auf diese Frage hin bellte, war Midoriko nur noch mehr irritiert.

„Von mir aus“, lächelte das Mädchen, nahm den Vierbeiner bequemer in die Arme und machte sich auf den Rückweg ins Schloss.

>Wenn ich jetzt klein bei gebe glaubt Sess noch das er gewonnen hat...<, dachte Midoriko und betrat das Gemäuer durch das riesige Eichenportal.

In allen steinernen Gängen der Burg war es finster und man konnte nur die nächtlichen Geräusche des Waldes vernehmen.

Sie nahm den kürzesten Weg hinauf zu ihrem Zimmer und öffnete vorsichtig die Tür, sodass sie den Hund, der auf ihren Armen friedlich schlief nicht weckte.

Das Mädchen ging auf ihr Bett zu und legte den Vierbeiner auf das Kissen.

Die Dämonin setzte sich direkt neben ihn und beobachtete seinen Schlaf.

Dann wandte sie schließlich den Blick wieder ab und schaute aus dem Fenster, in den klaren Nachthimmel.

Nach all der Aufregung hatte sie nicht gemerkt das es bereits dämmerte. Doch der Mond war noch am Horizont erkennbar.

Midoriko hing ihren Gedanken noch eine Weile nach, als sie plötzlich ins grübeln kam.

>Er hat mich bestimmt aus irgendeinem Grund hergebracht. Aber warum? Ich glaube kaum das ich nur Kindermädchen für Rin spielen soll. Irgendwas will er, aber was...<

Ihr Gedankenfluss wurde jäh unterbrochen, als es an der Tür klopfte und ein Paar großer brauner Augen durch den Spalt spähten.

„Komm schon rein Rin“, meinte die Dämonin schließlich und winkte sie zu sich herüber.

„Morgen Midoriko. Ich wollte dich nicht wecken, deshalb habe ich noch gewartet...“

Plötzlich entdeckte das Mädchen den kleinen Hund, der zusammengerollt neben dem zuvor genannten Mädchen auf dem Kopfkissen lag.

Rins gesamte Aufmerksamkeit galt nun dem kleinen Bündel.

„Was ist das?“

Midoriko sah die kleine prüfend an. Im ersten Moment verstand sie nich, worauf diese heraus wollte.

„Ich habe den Hund...“, doch weiter kam sie nicht, da das kleine Mädchen bereits auf die Beiden zustürmte und Midoriko fast vom Bett schubste.

„Ist der süß!!!!“, meinte Rin vollends entzückt und tätschelte den verwirrten Vierbeiner am Kopf.

Schlaftrunken stand der Kleine auf und taumelte stolpernd rückwärts zu Midoriko, wobei er über ihr Bein stolperte und vom Bett fiel.

Er ließ ein erschrockenes bellen erklingen und versuchte sich wieder aufzurappeln.

Die Mädchen lachten auf und blickten auf das kleine Häufchen Elend, das verzweifelt mit seinen Füßen ringte.

„Wie es aussieht hat er einige Probleme mit seinen vier Beinen. Vielleicht hat er sie erst seit kurzem und muss sich noch an sie gewöhnen“, meinte Rin grinsend.

„Hm...“, machte Midoriko nachdenklich, lächelte dann aber ebenfalls.

„Was ist?“, fragte die Kleine verwundert.

„Ach, nichts. Vergiss es“, erwiderte die Dämonin, schüttelte den Kopf und hob den Hund mit einer Hand auf.

„Was soll das denn schon wieder? Sesshoumaru-sama wird sehr ärgerlich über diese Flohschleuder sein! Was habt ihr euch dabei nur gedacht...“, schimpfte Jaken, der soeben das Zimmer betreten hatte und auf den Vierbeiner starrte.

„Seit wann schulde ich dir Rechenschaft, Glubschauge“, entgegnete das Mädchen leicht gereizt.

Sie hatte den kleinen Hund bereits in ihr Herz geschlossen und so war er unter ihrem speziellem Schutz.

„Ähm... Es tut mir wirklich Leid Midoriko-sama. Ihr habt recht... ich habe nicht die Befugnis an Eurem Handeln zu zweifeln... das geht mich wirklich nichts an... aber ich muss doch sagen, dass Sesshoumaru-sama nicht erfreut über den Anblick...“

„Das ist mir doch egal! Ich sag doch auch nichts wenn er mich Tagelang mit Rin und dir Quälgeist alleine lässt und mir dann nicht mal sagt wo er war“, meinte die Dämonin.

„Das geht dich auch nichts an“, drang eine kalte Stimme an die Ohren der Diskutierenden.

„Ach, der werte Herr lässt sich auch mal blicken. Wie äußerst großzügig“, spottete Midoriko höhnisch.

Ohne weiter auf diese Anspielung einzugehen deutete er mit einem Finger auf den Hund, der nun von Rin gehalten und gestreichelt wurde.

„Was...“

„Spar dir deine doofen Bemerkungen. Er bleibt! Da kannst du dich auf den Kopf stellen“, antwortete die kleine Schwester auf die Geste des Hundedämons.

Sesshoumaru zuckte nicht einmal mit der Wimper. So eine Reaktion seitens Midoriko hatte er bereits erwartet.

„Hat’s dir die Sprache verschlagen, oder was?“, stichelte die Dämonin.

Ohne ein ausgesprochenes Wort wendete sich der Hundedämon von seiner Schwester ab und schaute nun mit dem Gesicht zur Tür.

„Heißt das...“ Erwartungsvoll blickte die jüngere ihren Bruder an.

Dieser nickte kaum merklich, doch Midoriko sprang plötzlich vom Bett auf und fiel Sesshoumaru von hinten um den Hals.

„Danke, danke, danke...“, freute sich das Mädchen überglücklich und erntete daraufhin fragende Blicke von Rin und Jaken.

Auch der Hundedämon hatte nicht mit einer Umarmung gerechnet und sah etwas verstört und überrumpelt aus.

„Oh, ’tschuldigung“, murmelte sie und hob abwehrend die Hände.

>Na toll... er hasst es umarmt zu werden. Mich würd’s nich wundern wenn er den Kleinen jetzt doch wegschickt.<

„Ähm, Midoriko, geht es dir gut?“, fragte Rin vorsichtig und setzte den Hund auf das Bett ab.

Die Angesprochene nickte fröhlich mit dem Kopf, ging auf sie zu und flüsterte ihr etwas ins Ohr.

Plötzlich glänzten ihre Augen und sie sah Sesshoumaru prüfend an.

„Wirklich? Stimmt das?“

Wieder nickte Sesshoumaru leicht, doch diesmal bekam das kleine Mädchen die Bewegung genau mit, da nun auch Midoriko nickte.

„Super!“, freute sich Rin und sprang fast über Jaken, der nicht wusste um was es überhaupt ging.

„Na na, lass das lieber“, meinte die Dämonin und fing sie gerade noch ab, bevor sie ebenfalls auf Sesshoumaru zustürmen konnte.

Dieser ging nun aus dem Zimmer und ließ Jaken, Rin und seine Schwester mit dem Hund alleine.

Glücklich warf die Kleine sich auf das Bett, wo der Vierbeiner gespannt saß und die Schnauze in die Luft streckte.

Midoriko wurde darauf aufmerksam und versuchte den Grund seines Verhaltens herauszufinden.

Plötzlich hörte man nicht weit vom Schloss entfernte Schüsse.

Rin zuckte ruckartig zusammen und klammerte sich an der Bettdecke fest.

„Jaken... pass auf Rin auf“, befahl die Dämonin bestimmt und rannte auf den Gang

vor dem Zimmer, wo sie hinter der nächsten Ecke verschwand.

Der Hund folgte dem Mädchen und ließ den Krötendämon mit der Kleinen alleine.

Zusammen gingen sie die vielen Wendeltreppen und Gänge hinab, bis sie zum hölzernen Eichentor gelangten.

Midoriko öffnete das Portal und verließ das Schloss mit ihrem Begleiter, der misstrauisch die Ohren spitzte.

Kurz nachdem sie sich dem Wald zugewandt hatten hörten sie auch schon Männerstimmen.

>Verdammt, dass sind Menschen!<, fluchte Midoriko gedanklich.

Der Vierbeiner wollte soeben loslaufen, als das Mädchen ihn aufhob und ihn somit am angreifen hinderte.

„Lass es. Die Menschen jagen bestimmt nur Dämonen oder Wild. Sie werden wohl kaum uns...“, doch weiter kam sie nicht, da plötzlich eine brennende Fackel auf sie zuflog.

Die Dämonin wich gekonnt aus und löschte das Feuer, indem sie ein Gemisch aus Sand, Erde und Gras darüber streute.

>Na toll!<

Der Hund, der inzwischen wieder auf dem Boden saß schaute fragend, aber auch prüfend zu Midoriko hinauf.

„Guck nich so! Von mir aus können sie die ganze Bude abfackeln. Is mir doch egal. Ich häng sowieso nich gerade sehr an dem Schuppen.“

Kaum, dass die Dämonin den Satz beendet hatte, folgten der Fackel auch Peile und Speere.

„Hey, seid ihr verrückt? Ich tu euch doch nichts“, rief das Mädchen, die nun etwa sieben bewaffnete Männer auf Pferden auf sich zureiten sah.

„Wirf deine Waffe weg!“, schrie einer der Männer, der in forderster Front ritt und deutete auf Midorikos Kendama.

„Sie ist ein Dämon, das würde doch eh nichts bringen“, rief ein anderer von hinten.

„So ein Blödsinn! Sie ist nur eine Frau. Die kann uns doch nicht gefährlich werden!“

Nun brach schallendes Gelächter unter den Reitern aus.

„Ich töte keine Menschen!“, entgegnete die Dämonin ruhig, während sie nun langsam den Blick direkt zu jedem einzelnen der Männer schweifen ließ.

„Was für ein Glück wir doch haben“, meinte einer sarkastisch.

Midoriko ärgerten nicht die Bemerkungen der Menschen, aber sie wollte es nicht hinnehmen das sie anscheinend nicht ernst genommen wurde und ballte leicht zornig ihre Hand zur Faust, während sie wieder zu Boden blickte.

Abermals machte der Hund Andeutungen loszustürmen, wurde jedoch wiederum von dem Mädchen zurückgehalten.

„Tu nichts was du später bereuen würdest“, murmelte Midoriko vor sich hin, sodass die Männer nichts davon mitbekamen.

Sie war sich nicht sicher, ob diese Bemerkung jetzt an den Vierbeiner, oder an sie selbst gerichtet war.

Der Hund sah verwirrt zu dem Mädchen hinauf, erntete aber nur ein stummes Kopfschütteln, gefolgt von einem: „Greif sie nicht an.“.

Der Kleine verstand anscheinend jedes Wort und machte auch keine Anstalten für einen weiteren Angriff.

Einer der Männer ritt voran und kam direkt vor Midoriko zum stehen, sodass sie zu ihm aufsehen musste.

„Hat es dir etwa die Sprache verschlagen Blondschopf?“, fragte er hämisch, woraufhin die Meute hinter ihm anfing zu johlen.

„Erstens habe ich keine blonden, sondern silberne Haare. So farbenblind kann doch keiner sein! Zweitens gebe ich mich mit Trotteln wie dir nicht ab und drittens...“ das Mädchen verzog angewidert das Gesicht und schaute anschließend genau in die Augen ihres Gegenübers.

„... und drittens stinkst du, als hättest du gerade ein Wildschwein verschluckt.

Ein Raunen ging durch die Menge und der Vordermann, der vor Midoriko auf

seinem Pferd saß schaute dumm aus der Wäsche.

„Ist die Botschaft angekommen? Verzieh dich und lass uns in Frieden“, sagte Midoriko möglichst kühl, wobei sie aber innerlich vor sich hingrinste.

Zu gerne würde sie nun Sesshoumarus Gesicht sehen. Ihr „böser Blick“, konnte seinem ernsthaft Konkurrenz machen.

„Wollen sie sich das wirklich von so einem Weib sagen lassen, Sir?“, rief plötzlich einer aus der Menge und sah seinen Hauptmann, wie der Rest der Truppe, prüfend an.

„Zügle deine Zunge Dämon...“, begann der Anführer zu sprechen, wurde jedoch von Midoriko unterbrochen.

„Nicht schon wieder so ein nerviges Gelaber. Es reicht schon wenn Sesshoumaru mich mit dem Quatsch zumüllt! Da brauch ich wirklich nicht noch so einen dahergelaufenen Möchtegernführer, der mich ständig mit Dämon anschwätzt.“

Mit diesen Worte kehrte sie dem völlig verdatterten Hauptmann den Rücken und ging, samt Hund zurück zum Schloss.

„Das können Sie doch nicht auf sich sitzen lassen, Sir!“, rief die Gruppe Männer teils aufgebracht, teils verwirt.

„Bleib sofort stehen, sonst...“, fing der Anführer an.

„Sonst was? Willst du mir etwa drohen?“, entgegnete Midoriko dem Mann verächtlich, ohne sich dabei zu ihm umzudrehen.

Wut stieg in dem Anführer auf und er zog sein Schwert.

„Wie kannst du es wagen...“, doch ehe er ausgesprochen hatte, drehte sich die Dämonin mit stechendem Blick zu ihm um.

Sofort ließ er das Schwert eingeschüchtert sinken, doch auf die Rufe seiner Mitstreiter hin hob er es wieder in die Höhe.

Das Mädchen ging zielstrebig auf ihn zu. Sein Schwert folgte ihr, sodass dieses direkt auf ihrer Augenhöhe war, als sie vor ihm zum Stillstand kam.

Langsam hob sie ihren rechten Arm, packte das Schwert an der Klinge und brach sie anschließend mit Leichtigkeit ab.

„Vorsicht, sonst könntest du dir ja noch weh tun“, meinte Midoriko, die noch immer den selben Gesichtsausdruck beibehielt.

Plötzlich kam einer der Männer aus den hinteren Reihen hervorgestürmt und wollte soeben mit seinem Schwert auf das Mädchen einschlagen, als der Hund, der bis vorhin noch neben ihr gestanden hatte zu beträchtlicher Größe heranwuchs und die Klinge mit seinem Maul abfing, die daraufhin ebenfalls zerbrach.

Der Mann fiel rücklings vom Pferd und auch der Hauptmann ritt nun eilends davon, wobei ihm seine Gruppe schreiend folgte.

„Wie hast du dass denn gemacht?“, fragte Midoriko verwundert und schaute diesmal zu dem Vierbeiner hinauf, der langsam wieder zusammenschrumpfte und sie abschließend mit großen Augen anstarrte.

„Warte mal... dich hab ich die ganze Zeit gesucht! Du hast Rin so einen Schrecken als „Geisterhund“ eingejagt. Dafür muss ich dich jetzt leider töten“, sagte die Dämonin mit ernstem Blick.

Der Hund wich erschrocken ein paar Schritte zurück, stolperte über seine Hinterpfoten und landete schließlich auf dem Boden.

Plötzlich fing das Mädchen an zu lachen und kniete sich zu dem verwirrten Vierbeiner hinunter.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich kille, oder?“

Sie wuschelte ihm über sein struppiges Fell und stand wieder auf, um ins Schloss zurückzugehen. Plötzlich drehte sie sich um.

„Wartest du auf eine Extraeinladung? Na komm schon!“

Verdutzt schaute der Hund Midoriko noch eine Weile an, rappelte sich jedoch auf und lief zögernd auf sie zu.

Ein letztes Mal wendete sie sich noch an ihren Begleiter.

„Keine Angst. Solange du Rin nicht wieder erschreckst bleibt das unter uns. Ich hab

außerdem gar keinen Grund dich auszurotten. Immerhin hast du noch nichts Schlimmeres angestellt“, grinste die Dämonin und zwinkerte ihm zu.
 

“Wo warst du so lange? Was war denn da draußen los?“, fragte Rin neugierig, während sie Midoriko in der Eingangshalle entgegenlief.

„Nichts Besonderes... ähm... nur ein paar Jäger“, log die Dämonin.

„Achso“, meinte die Kleine, beugte sich zu dem Hund hinunter und streichelte ihm den Kopf.

„Ach, sag mal Rin. Weißt du zufällig wo mein werter Herr Bruder ist?“, fragte Midoriko mit ironischem Unterton, doch die Antwort war nur ein einfaches Kopfschütteln und ein Schulterzucken.

„Naja, ich geh ihn mal suchen. Du kannst ja derweil mit den Hund spielen“, meinte die Dämonin und bevor die Kleine noch irgendwelche Fragen stellen konnte war die Ältere auch schon verschwunden.

Es war sehr schwer Sesshoumaru ausfindig zu machen, denn überall haftete dessen Geruch. Auch die Düfte von draußen und der Gestank von moderndem Holz und den verfallenen Wänden erleichterten ihre Suche in keinster Weise. Als sie noch klein war, hatte ihre Mutter, an die sie sich so gut wie nicht erinnerte einen Bann über das Schloss gesprochen, sodass das Feuer nur an den Außenwänden nagte und nicht ins Innere vordringen konnte. Es musste nicht wirklich ihre Mutter gewesen sein, denn ihr Vater versuchte so verbittert es seinen Kindern beizubringen, dass keiner der drei, obwohl Inu Yasha noch sehr klein war, daran glaubte. Dafür versuchte er es zu eindringlich. Midoriko dachte da schon eher an eine weitere Frau des mächtigen Hundedämons, da sie nicht wirklich Eigenschaften einer Hexe oder sonstigem besaß, was sie laut der Blutlinie erben hätte müssen.

Schließlich hatte sie die richtige Fährte aufgenommen.

Das Mädchen kam in einen abgelegenen Teil des Schlosses und umso weiter sie in diesen vordrang, desto finstrer und düsterer wurde es.

„So allein?“, fragte plötzlich eine bekannte Stimme aus einer dunklen Ecke, direkt neben Midoriko.

Sie schreckte ungewollte zusammen und blickte ruckartig nach links in die Dunkelheit, aus der nun näherkommende Schritte zu hören waren.

„Was machst du denn hier? Ich hab jetzt echt keinen Nerv für deine albernen Spielchen! Wie bist du überhaupt hier hereingekommen?“

Die Stimme der Dämonin war auf einen Schlag betont geworden. Innerlich zitterte sie vor Schreck, doch als sie sich wieder gefangen hatte sprach sie mit dreistem Ton weiter.

„Suchst du etwa ein Loch in dem sich sogar eine Ratte wie du wohlfühlen könnte? Da muss ich dich aber leider enttäuschen. Ich ziehe es vor ohne diesen bestialischen Gestank, den du von dir absonderst zu wohnen!“

Nun kam eine düstere Gestalt aus der Finsternis. Das spärliche Licht ließ keinen genaueren Blick auf die Person zu, doch man sah lange Klingen im Schein einer fast abgebrannten Kerze blitzen.

„Warum kannst du mich nicht in Ruhe lassen? Es reicht doch, wenn ich dich bei unserem nächsten Kampf auslösche, oder läufst du etwa dem Tod hinterher, Kangoshi?“

Aus der Dunkelheit kam nun jemand mit langen blonden Haaren. Auch sein restliches Aussehen war Midoriko wohl bekannt.

„Sei doch nicht immer so unfreundlich. Immerhin soll ich dir nur eine Nachricht von Naraku überbringen“, warf Kangoshi mit gespielt beleidigtem Ton ein.

„Is ja süß... jetzt darfst du also für den feinen Herrn den Botenjungen spielen! Was machst du als nächstes? Bindest du dir eine Schürze und ein Kopftuch um und machst die Putzfrau für ihn? Wie weit willst du noch sinken? Ich weiß sowieso nicht, warum ihr überhaupt bei diesem Ekel bleibt! Er behandelt euch doch wie den letzten Dreck! Ich würde mir das an eurer Stelle nicht einfach so gefallen lassen“, meinte die Dämonin mit verschränkten Armen.

„Das hat seine Gründe“, nuschelte Kangoshi vor sich hin, sodass nicht einmal Midoriko ihn verstehen konnte.

„Komm mit Sesshoumaru und Inu Yasha morgen um Mitternacht zur stillgelegten Mühle“, sagte der Abkömmling plötzlich, bevor er wieder im Schwarz der Dunkelheit versank, bis das Mädchen ihn weder hören, sehen noch, bis auf die leichten Rückstände wittern konnte.

„Warum sollte ich? Außerdem...“, schrie Midoriko dem Dämon nach, wobei sie am Schluss leiser wurde.

>Verdammt! Das hätte ich jetzt glatt vergessen. Mist!<

„Was ist außerdem?“, fragte plötzlich eine kalte Stimme hinter dem Mädchen.

„...Außerdem bist du ein Idiot. Erwartest du eigentlich, dass ich immer nach dem Rechten schaue? Du kannst dich auch mal ruhig bewegen.“

„Wieso?“

„Frag nich so doof! Rin hatte wieder riesige Angst“, meinte die Dämonin nun etwas besorgter und trat einen Schritt näher an Sesshoumaru heran.

„Du hättest ja bei ihr bleiben können“, erwiderte der Hundedämon mit seinem üblichen Gesichtsausdruck.

„Na klar, weil du rausgegangen wärst. Die hätten glatt das ganze Schloss abgefackelt!“, erklärte Midoriko und tippte ihrem Bruder immer wider belehrend mit einem Finger auf die Brust.

„Na und?“

„Sag mal hast du sie noch alle? Es geht mir jetzt nicht so direkt um den alten Schuppen hier, sondern eher darum, dass wir alle hier drinnen gesessen hätten. Aber das ist dir ja anscheinend egal. Glaubst du wirklich das Rin nur die geringste Chance hätte ohne dass man ihr hilft? Sie würde wie ein Toast gebraten werden. Das wäre dann ein Großbrand geworden und keine Ersatzsauna! Meinst du im Ernst, dass mir das alles hier spaß macht. Ich hab ständig die Kleine an der Backe. Nicht das ich sie nicht mag, aber auf die Dauer kann sie ziemlich anstrengend sein. Morgen geh ich wieder für ne Zeit zu Inu Yasha. Vielleicht ist es bei ihm weniger anstrengend“, sagte das Mädchen und ging anschließend wieder auf ihr Zimmer, wo Rin sie bereits erwartet hatte.

„Hast du ihn gefunden?“, fragte sie und lag mit ausgestreckten Armen auf dem Bett.

Der Hund kam sofort fröhlich bellend auf Midoriko zugestürmt und sprang an ihr hoch, wobei er beinahe gegen ihren ausgestreckten Arm donnerte.

„Er freut sich das du wieder da bist“, sagte Rin lächelnd.

>Wirklich? Allein wäre ich nie darauf gekommen. Danke für deine Hilfe<, dachte die Dämonin ironisch, aber lächelnd.

Sie war noch immer etwas genervt. Wenn sie mit Sesshoumaru sprach steigerte sie sich meistens in etwas hinein und konnte noch stundenlang sauer auf ihn sein.

„Habt ihr euch wieder gestritten?“, fragte das kleine Mädchen vorsichtig.

„Ach was. Es war nur ne kleine Meinungsverschiedenheit. Weiter nichts“, versuchte die Ältere Rin zu beruhigen und setzte sich zu ihr.

„Also habt ihr euch gestritten! Und morgen gehst du mit Daisy wieder weg“, jammerte die Kleine.

„Daisy? Wer ist...“, doch plötzlich fiel ihr Blick auf den Hund, der neben ihr auf dem Bett lag.

„Ich find den Namen hübsch“, meinte Rin fröhlich.

„Ja... ähm... an sich ist »Daisy« auch nicht schlecht. Aber wenn man ihn so ansieht, sieht er ehrlich gesagt, nicht nach einer Daisy aus“, erklärte Midoriko.

„Schade. Wie wäre es denn dann mit Lilly, Theresa, oder Cindy?“, fragte die braunhaarige und strich über das Fell des Hundes.

„Naja Rin... ähm... versteh mich jetzt bitte nicht falsch, aber die Namen passen irgendwie nicht so ganz zu ihm.“

„Warum denn nicht“, schmollte die Kleine nun leicht.

„Der Hund ist ein er und keine sie!“, mischte sich Jaken, der gerade ins Zimmer gekommen war, ins Gespräch der Mädchen ein.

„Genau. Wo kommst du denn auf einmal her?“, fragte Midoriko urplötzlich.

„Ich war draußen und habe den Drachen versorgt“, antwortete der Krötendämon zügig, während er sich in die Ecke, in der er immer stand verzog.

„Sag nicht immer Drache. Ah-Un hat auch einen Namen, nämlich Ah-Un!“, schimpfte Rin und sah ziemlich verärgert aus.

„Stimmt. Wir nennen dich ja auch nicht Kröte oder Glubschauge“, stimmte Midoriko ihr zu.

„Okay, Glubschauge schon, aber nicht Kröte“, verbesserte sie sich schnell.

Die Dämonin stockte einen kurzen Moment, verbesserte sich dann aber nochmals.

„Na gut, ein bis zweimal vielleicht auch Kröte, aber... ach vergiss es. Sag einfach Ah-Un zu ihm.“

Jaken sah sie völlig verwirrt an, nickte dann aber, obwohl Midoriko genau wusste, das der Krötendämon kein einziges Wort verstanden hatte.

„Der Hund braucht immer noch einen Namen. Irgendwelche Vorschläge?“, fragte das ältere Mädchen an Rin gewandt.

„Wie wäre es mit Jaken?“, grinste die Kleine, woraufhin sie giftige Blicke von Jaken zugeworfen bekam.

„Ne danke. Dann bleib lieber bei Daisy oder Hund!“, protestierte Midoriko.

Das kleine Mädchen überlegte nicht lange, da fiel ihr auch schon der passende Name für das Tier ein.

„Wie wäre es, wenn wir ihn Sesshoumaru nennen?“

Die beiden Dämonen stutzten und schauten auf den besagten Hund, bis Midoriko sich, vor lauter Lachen zu einer Äußerung durchringen konnte. Sie zeigte auf den Vierbeiner und hielt sich mit dem anderen Arm den Bauch.

„Ich glaube Sesshoumaru wird sich nicht gerade darüber freuen und er sich bestimmt auch nicht. Außerdem passt der Name nicht wirklich zu ihm, auch wenn es da gewisse, kleine Ähnlichkeiten erahnen lassen könnten“, gluckste sie.

„Aber irgendwie muss er doch schließlich heißen“, verzweifelte Rin langsam.

„Wie wäre es mit einem Klassiker wie zum Beispiel Jack, Rex oder Billy?“, schlug Midoriko vor.

„Nein, die sind wirklich zu langweilig für ihn. Mir fällt aber auch kein Name mehr ein. Fallen dir Hundenamen ein, Jaken?“, fragte die Kleine.

„Nun ja, ein paar vielleicht. Wie wäre es mit Balthasar, oder Kaspar?“

„Nimm Melchor noch dazu und du hast die heiligen drei Könige!“, meinte Midoriko.

„Es muss schon etwas ausgefalleneres sein“, überlegte die Dämonin laut.

„Ich habs! Nennen wir ihn doch Tyson.“

„Der Name ist gut. Dann heißt der Hund von heute an Tyson“, freute sich Rin.

Der Vierbeiner fing an zu bellen, woraufhin die Mädchen in Gelächter ausbrachen.

Jaken jedoch ging vor sich hinmurmelnd aus dem Zimmer.

„Ein Name für einen Köter. Verstehe einer diese Weiber! So etwas Unnützes und dann auch noch so ein bescheuerter Name... tse... Das ist doch nicht normal!“

Natürlich hörte Midoriko noch das Geschimpfe des Krötendämons, doch sie hatte damit zu tun sich Tyson vom Hals zu halten, der unentwegt versuchte sie abzulecken oder sie umzuwerfen.

Anscheinend konnte er mit diesem Namen besser, als mit Daisy leben.
 

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*sich räusper*

Ich weiß... ziemlich viele wörtliche Reden. Ich mag Dialoge am Liebsten und das hat sich wohl ziemlich durchgeschlagen. ^^"

Ihr dürft mich auch ruhig schimpfen. Ich habs verdient. v.v"

Ich lass diesmal sogar meinen Spruch weg...
 

PS: Hat wohl keiner Interesse an ner Midoriko...

http://animexx.4players.de/fanarts/output/?fa=698982&sort=zeichner

So, das war's



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kagome-san
2006-09-16T17:46:33+00:00 16.09.2006 19:46
erste :D
tolles kapi
und ein schöner name für ein hund XD
bin mal gespannt wie es weiter geht
bitte schreib ganz schnell weiter

kagome-san


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