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Mensch oder Dämon

Wenn Sessy und Inu auch noch ne Schwester bekommen.
von

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Ein alter Bekannter

Hier ist dann mal das nächste kapi von meiner ff. viel spaß beim lesen^^

und nich die kommis vergessen^^

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Diese Nacht war wahrscheinlich eine der längsten die Midoriko je durchgemacht hatte. Sie war es einfach nicht mehr gewohnt sich die ganze Nacht um die Ohren zu schlagen. Sie hatte ganz vergessen das Dämonen fast nie schlafen, oder zumindest die mächtigeren unter ihnen. Sie konnte aber jetzt nicht mehr nur so rumsitzen und Nichtstun.

>Wie hält Sesshoumaru das nur die Hälfte des Tages aus? Da wird man ja bekloppt.<

Sein Verhalten war dem Mädchen unerklärlich.

Außerdem fingen an ihre wiedergewonnenen Fähigkeiten sie zu nerven.

Sie konnte jedes noch so kleine Geräusch hören und sie sah fast so gut wie am Tag. Aber auch ihr Wahrnehmungsvermögen hat sich um achtzig Prozent verbessert.

Nun hielt sie es aber nicht mehr aus. Sie musste versuchen sich abzulenken, aber wie bloß?

>Wenn das hier so weitergeht werd ich noch verrückt!<

Da sie die Anderen nicht aufwecken wollte, stand sie leise auf und ging in den nahegelegenen Wald.

Sesshoumaru bemerkte das natürlich, unternahm aber nichts und wandte den Kopf wieder ab.

Im Wald war es nun stockdunkel, aber Midoriko sah ähnlichgut wie am Tag. Unbeirrt ging sie weiter und merkte dabei nicht wie weit sie das Lager bereits hinter sich gelassen hatte. Erst als sie zurückblickte um nachzusehen ob ihr eventuell jemand folgte, da sie sich nicht sicher war ob sie auch leise genug aufgestanden war. Doch als sie das tat sah sie nicht einmal mehr das Licht des Lagerfeuers, aber sie hatte noch genau den Geruch in der Nase und war sich sicher den Weg auf jeden Fall wieder zurück zu finden.

Plötzlich stieg ihr aber ein ganz anderer Geruch in die Nase.

>Was ist das für ein Gestank?<

Midoriko verzog das Gesicht. Es stank einfach nur bestialisch und als sie sich suchend umdrehte, sah sie auch schon einen wilden Eber auf sich zustürmen. Sie bemerkte wie etwas in seiner Stirn aufleuchtete.

Sie griff reflexartig nach ihrer Kendama und ohne mit der Wimper zu zucken war das Riesenvieh bereits Geschichte. Midoriko trat näher an das Tier heran um das Leuchtende Etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, als plötzlich ein Rieseninsekt, auf sie zuflog. Das Ding glich einer zu groß geratenen Biene. Das Tier griff nach dem leuchtenden Teilchen und zog es ohne mühe aus der Stirn des Ebers, doch bevor es damit wegfliegen konnte, hatte Midoriko es unlängst, mit einem Hieb ihrer Klauen kalt gemacht.

>Was ist das denn?<, meinte das Mädchen und begutachtete das Ding.

Sie nahm es vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger und hielt es gegen den Mond. Es sah aus wie ein rosaroter Splitter. Sie fragte sich, ob das Wildschwein deswegen so ausgerastet war. Als sie aber auf kein Ergebnis kam suchte sie wieder den Weg zum Lager, blieb aber plötzlich abermals sie stehen.

>Das ist Blut.<

Schnellstens rannte sie in die Richtung, aus der sie den Geruch wahrnahm und fand tatsächlich was sie gesucht hatte.

Am Boden liegen sah sie einen Falken. Er war schwer verwundet. Offensichtlich hatte der Eber zuvor ihn angegriffen, denn sie roch noch immer dessen Gestank.

Midoriko beugte sich über den Falken und musste erschrocken feststellen, dass es nicht irgendein Falke war.

"Oh nein, Rai!"

Der Vogel war Blutüberströmt, aber er lebte noch.

Das Mädchen hob das Tier vorsichtig auf, doch es schien nicht besonders begeistert davon zu sein.

"Es ist alles in Ordnung. Ich bin es Midoriko", redete sie beruhigend auf den Falken ein. Als dieser den Namen: Midoriko hörte, wurde er ganz still.

Sie kannte den Falken schon seit der Kindheit und da es nicht irgendein Falke war wunderte es das Mädchen auch nicht, das er noch lebte, aber Komisch war das schon.

Seit dem Tag an dem sie ihn kennen gelernt hatte, war er ihr nicht mehr von der Seite gewichen.

Sie hatte ihn damals, als er noch ein Küken war gefunden. Er war völlig abgemagert in einem Busch am Waldrand gelegen. Die kleine Midoriko nahm ihn seinerzeit mit und kümmerte sich um ihn, doch als sie fünf Jahre alt wurde, wurde von vielen berühmten Dämon gesucht, weil sie außergewöhnliche Kräfte besaß.

Sie wurde von Inu Yashas Mutter aufgezogen wie ihr eigenes Kind und um sie nicht zu gefährden, ging sie von zu Hause fort, doch Rai blieb bei ihr, egal was auch passierte.

Dafür war Midoriko ihm stets dankbar gewesen und war es heute nach fünfzig Jahren immer noch.

Während sie so an alte Zeiten dachte, hatte sie nicht das Lager, sonder den Bach der sich in der Nähe befand angesteuert.

Am Ufer legte sie Rai vorsichtig ab, um seine Wunden zu reinigen.

Sie hatte ihr T-Shirt damals unter dem Kimono angelassen. Sie zog es jedoch jetzt aus und riss es in Bandagenähnliche Streifen. Sie nahm zwei Äste, die sie sich zuvor zurecht gelegt hatte und versuchte damit den Flügel so gut es ging zu schienen. Zwei weitere Streifen band sie Rai um den Rumpf an dem er stark blutete.

Nun nahm sie ihren Freund, der leicht fiepte auf den Arm. Sie ging mit ihm auf die Hütte zu und verschwand mit ihm darin. Midoriko breitete auf dem Boden eine Decke für den Falken aus und nachdem sie ihn auf diese gelegt hatte, bedankte er sich auf seine Art. Kurz darauf schlief Rai ein, aber Midoriko konnte nur an Rais Verletzungen denken.

>Hoffentlich überlebt er< dachte sie besorgt.
 

In den nächsten Tagen ging es Rai nicht wirklich besser.

In der Zeit wurde Midoriko nur selten außerhalb der Hütte gesehen.

Rin war davon gar nicht begeistert, denn jedes Mal, wenn sie mit Midoriko etwas unternehmen wollte, sagte diese nur:

"Tut mir Leid Rin, jetzt hab ich keine Zeit."

Das kleine Mädchen wusste nichts von dem Falken, es hieß immer nur, dass sie nicht in die Hütte darf.

Sie verstand das Alles überhaupt nicht.

>Was hab ich ihr denn gemacht das sie mir aus dem Weg geht?<, fragte sich Rin immer wieder.

Eines Tages hielt sie es aber nicht mehr aus.

Als Midoriko die Hütte verlies um Futter zu beschaffen, lugte Rin zur Tür, die die Ältere aus Versehen ein Spalt offen gelassen hatte.

>Ich will endlich sehen was Midoriko dort drin hat.<

Das Mädchen lief unbemerkt zu dem ihr verbotenen Ort und schaute durch den kleinen Spalt, als plötzlich ein aufgeregter Jaken auf sie zurannte.

"Bist du denn verrück? Geh da sofort weg. Midoriko-sama wird ihre Gründe haben, warum du nicht da rein darfst."

Plötzlich wurde Jakens Stimme leiser.

"Aber warum hat sie es mir auch verboten? Naja, ein kleiner Blick wird schon nicht schaden."

Mit diesen Worten öffnete der Kröten-Dämon die Tür etwas weiter, sodass er besser hineinsehen konnte.

"Suchst du was Bestimmtes?"

Jaken drehte sich blitzartig um.

"Oh, Midoriko-sama, es ist nicht so wie ihr denkt. Es tut mir wirklich leid, aber..."

"Du hast also dich nicht meinen Anweisungen widersetzt?"

Die Dämonin war äußerst wütend und ließ es Jaken spüren.

Rin sah erschrocken drein. Sie kannte das Mädchen so nicht. So kalt und böse.

Ein leiser Anflug von Angst stieg in ihr auf.

Plötzlich fiel ihr Blick nun auf den Hunde-Dämon, der auf einmal neben ihr aufgetaucht war.

"Was ist hier los?", fragte er mit üblicher Stimme.

"Frag lieber den da", sagte Midoriko mit bebendem Unterton. Sie packte Jaken am Kragen seines Kimonos und hob ihn in die Luft.

"Edler Herr Sesshoumaru-sama. Ich habe nur..."

Doch weiter kam die Kröte nicht, denn plötzlich war ein schwaches fiepen zu hören.

Alle starrten nun auf die geöffnete Tür der Hütte.

Zuerst war nur ein Schatten zu sehen, doch schließlich kam auch sein Besitzer zum Vorschien.

"Rai, ich hab doch gesagt du sollst dich schonen."

Midorikos Ärger war Augenblicklich verschwunden.

"Oh ist der süß! Warum hast du ihn vor uns versteckt?"

Rin war ganz hin und weg vom Anblick des Falken, doch plötzlich fielen ihr die blutigen Verbände auf.

"Was hat er denn gemacht?", fragte das Kleine Mädchen besorgt.

"Er wurde angegriffen", sagte Midoriko knapp und nahm Rai auf den Arm.

Rin lief nun auf das Tier zu und macht ein lang gezogenes: Ohhhhhh.

Midoriko wollte gerade wieder gehen, als Jaken plötzlich sagte:

"So ein Aufstand wegen dem Vieh?"

Doch als er in Midorikos Gesicht sah, blieb er geschockt von seinen eigenen Worten wie gelähmt stehen.

"WAS?"

Midorikos goldene Augen färbten sich auf einen Schlag Blutrot.

"Du kleine dreckige Kröte!"

Die Dämonin setzte Rai ab, nahm stattdessen Jaken hoch und schleuderte ihn so weit sie konnte in den Wald hinein.

Man hörte viele Bäume krachen, doch der Kröterich war zu schnell devongesaust, dass man ihn hätte schreien hören.

"Äh, Midoriko?"

Rin hatte sich an sie gewandt.

"Warum hast du das jetzt gemacht?"

"Weil Jaken ein kleiner, mieser, schandmäuliger..."

"Weil Jaken sie verärgert hat", fiel Sesshoumaru seiner Schwester ins Wort.

Er sah sie mit strengem Blick an.

"Ist doch aber wahr", murmelte Midoriko in sich hinein.

Rin war sichtlich überrascht.

"Bitte sag mir, wenn ich dich nerve", sagte das kleine Mädchen etwas eingeschüchtert.

Midoriko musste anfangen zu lachen und als Rin das sah kannte sie die Antwort bereits.

"Ach Rin."

Die Dämonin konnte nicht mehr aufhören zu lächeln und nun wieder ihren Falken hoch. Dieser ließ einen klacken mit seinem Schnabel verlauten und zerrte an seinen Verbänden.

"Was ist denn jetzt mit dir los? Ich mach die Bandagen nicht ab, da kann du dich auf den Kopf stellen", sagte Midoriko an Rai gewandt.

Rin lief plötzlich los, doch das störte die Dämonin nicht, da sie das ja schon kannte.

"Wieso hängst du nur so an dem Vieh?", sagte Sesshoumaru mit verächtlicher Stimme und starrt mit eisigem Blick den Falken an.

Midoriko hatte nun wieder erröteten Augen und funkelte ihren Bruder böse an.

"Du weißt dass ich es hasse wenn jemand so von Rai spricht!"

"Was willst du denn machen?", fragte Sesshoumaru mit herausforderndem Blick an Midoriko gewandt und konnte sich ein leichtes grinsen nicht verkneifen, doch diese konterte spielend leicht:

"Tja, wenn du nicht so schwer wärst, würdest du Jaken auf der Stelle folgen."

Augenblicklich nahm der Dämon wieder seinen üblichen Gesichtsausdruck an.

"Du musst es ja wissen."

"Was soll das denn schon wieder heißen?", erwiderte Midoriko etwas gereizt.

"Hm..."

Sesshoumaru verschwendete kein weiteres Wort, sondern verzog sich in Richtung Wald.

>So ein Blödmann!<
 

Midoriko hörte den Rest des Tages nichts mehr von ihrem Bruder.

Es störte sie aber nicht weiter, denn sie hatte große Mühe mit Rai. Er wollte sich einfach nicht mehr ausruhen.

"Du sturer Bock, du musst deine Wunden verheilen lassen, immerhin bist du kein Dämon, sodass sie von alleine verschwinden", sagte Midoriko schon leicht angenervt.

"Du bist ja schon schlimmer als Sesshoumaru!"

Plötzlich sah Rai sie betroffen an.

"Schau mich ja nicht so an, du hast mich richtig verstanden. Im Moment bist du wirklich unausstehlich. Meinst du ich merk nicht was los ist?"

Der Ruf des Falken war nun kräftiger als der am Morgen, doch irgendwas störte Midoriko an Rai, aber sie wusste nicht was es war.

Nun begann der Greifvogel wieder damit an seinem Verband zu ziehen und kreischte.

"Nein, vergiss es. Schlag es dir doch endlich aus dem Kopf."

Doch der Falke gab nicht auf, bis er schließlich die Bandagen zerbiss.

Der Vogel ließ einen triumphierenden Schrei hören.

"Na toll, du hast es geschafft und jetzt?", meinte Midoriko fuchsig.

Rai hopste auf die Tür zu und breitete die Flügel aus.

"Oh nein Freudchen, das wirst du nicht!", schrie Midoriko ihren Freund an und versuchte nach ihm zu greifen, doch der Falke war schneller und erhob sich in die Lüfte.

"Rai komm sofort zurück!", rief das Mädchen ihm hinterher, doch Rai erfreute sich an seiner Freiheit und kreiste vergnügt über Midorikos Kopf weit oben.

"Jetzt reicht es! Brauchst du vielleicht ne schriftliche Einladung?"

Komm augenblicklich runter, oder ich hohl dich persönlich ab!"

Midorikos Geduldsfaden war nun gerissen und so sprang sie ohne sich groß anzustrengen in den blauen Himmel hinein.

Rai war wohl nicht besonders überrascht und so stieg er immer höher, sodass ihn Midoriko nicht erwischte und wieder alleine auf den Boden absank.

"Hör auf mit dem Quatsch, langsam werd ich sauer!", brüllte die Dämonin.

Den Falken störte das Geplärre herzlich wenig und flog immer höher, aber nie weiter, sodass Midoriko ihn noch sehen konnte.

"RAI!"

Nun war das Mädchen nicht mehr zu halten und sprang abermals in die Lüfte, jedoch viel höher als der Falke es war.

"Wenn du es so haben willst, ich komm sowieso höher als du!", provozierte Midoriko immer höher steigend.

Als ob der Falke sie verstanden hätte kreischte er und flog hinter der Dämonin her.

Sie kamen nun in schwindelerregende Höhen.
 

"Wo ist den Midoriko, ich kann sie nicht mehr sehen", sagte Rin verblüfft zu Jaken.

"Ich auch nicht", erwiderte dieser in den Himmel starrend.

Sesshoumaru dachte sich seinen teil und ließ wendete nun unbeeindruckt wieder den Blick ab.

>Lächerlich.<
 

Inzwischen waren sie auf ca. 1300 Meter Höhe gestiegen.

Derweil wurde es ziemlich kalt und die Luft immer dünner, doch keiner von den Beiden wollte Aufgeben, als Rai plötzlich immer langsamer wurde und schließlich bei ungefähr 1350 Metern wieder absank.

Midoriko hatte es geschafft.

Gerade noch rechtzeitig, denn ihr ging allmählich die Luft aus, doch sie hatte noch immer zu viel Schwung um umzukehren.

Sie flog immer weiter, bis sie die Wolkendecke erreicht hatte.

Nun wurde sie endlich langsamer.

Nach einigen Minuten fiel es ihr schwer zu atmen, doch sie hatte ihren Körper in dieser Höhe nicht mehr unter Kontrolle und stieg immer weiter.
 

Währenddessen war Rai wieder sicher auf dem Boden aufgekommen. Er flog direkt auf Sesshoumaru zu und kreischte aufgeregt.

"Was willst du ?", fragte dieser kühl.

"Wo ist Midoriko?", wollte Rin wissen.

Der Falke wurde immer nervöser und fiepte aufgebracht.

Sesshoumaru verstand und sprang nun in Richtung Himmel.

Er hielt die Augen nach seiner Schwester auf. Plötzlich bemerkte ein braunes Etwas und erkannte es sofort als Rai, der versuchte mit dem Dämon mitzuhalten, schaffte es jedoch kaum und wurde schließlich abgehängt.

Nun kam er der Wolkendecke immer näher und war auch schon hindurchgeschossen. Wenige Zeit sah er seine Schwester.

Inzwischen war ihr die Luft ausgegangen und war bewusstlos.

Er steuerte schnurstracks auf sie zu, packte sie und raste mit ihr zurück auf die Erde. Kurz vor dem Aufprall machte Midoriko die Augen wieder auf und rang nach Luft.

Sesshoumaru kam leichtfüßig auf dem Boden auf.

Ohne auch nur die Mine zu verziehen setzte er sie ab und wollte ihr eine Strafpredigt halten, kam aber nicht dazu. Das Mädchen war kurz nach dem Aufsetzen losgelaufen.

>Wie es aussieht hat das Menschsein sie ziemlich geändert<, dachte sich Sesshoumaru.

Midoriko war eben bei dem erleichterten Rai angekommen, der auf sie zuflog, als sie ihn grob packte.

"Mach... das...nie...wieder!", keuchte das Mädchen.

"Was ist passiert?", fragte eine verdutzte Rin mit erwartungsvollem Blick.

Als Midoriko wieder normal atmen konnte antwortete sie der Kleinen.

"Nichts Besonderes. Rai ist abgehauen und ich bin ihm nach", sagte die Dämonin mit strengem Blick auf den Falken gerichtet.
 

Mittlerweile war der Mond bereits aufgegangen. Rin wie immer an Ah-Un gekuschelt und Jaken passte dösend auf das Lagerfeuer auf. Rai war auf einen nahegelegenen Baum geflogen und schlief ebenfalls.

Nur Sesshoumaru war in typischer Position auf seinem Beobachtungsposten und Midoriko saß an der Hütte lehnend und konnte ihre Augen nicht geschlossen lassen.

Nach ein paar Stunden war es mal wieder so weit. Sie stand auf und versuchte sich irgendwie anderweitig zu beschäftigen und ging schließlich in den Wald.

Wie immer sah Sesshoumaru sie, doch diesmal sprang er von seinem Baum herab und landete direkt vor Midoriko.

"Was ist?", fragte sie erstaunt.

"Bleib hier", antwortete dieser.

"Warum denn?", das Mädchen wurde immer verdutzter.

"Hör wenigstens einmal auf mich und stell keine dummen Fragen."

"Warum sollte ich? Ich sehe keinen Grund dafür. Du bist zwar älter, aber ich kann auch gut auf mich selbst aufpassen. Ich brauche keinen Babysitter", protestierte Midoriko.

"Ach ja? Und wie war das heute Nachmittag?", fragte Sesshoumaru sarkastisch.

Seine kleine Schwester schaute beschämt zu Boden.

"Das war nur ein kleiner Berechnungsfehler. Ich war einfach nur wütend", sagte das Mädchen und wurde leicht rot dabei.

"Berechnungsfehler? Ich denke das war reine Dummheit."

"Na gut, du hast ja recht. Ich bin die dumme Kuh die sich immer in Gefahr begibt, und du bist der Held in strahlender Rüstung. Ich kann doch nichts dafür. Ich bin irgendwie nicht ich selbst."

"Das habe ich schon bemerkt, dein Menschliches Ich hat dich verweichlichen lassen und jetzt bist du wie ein Mensch mit mächtigen Dämonenkräften", erwiderte Sesshoumaru.

"Es tut mir wirklich Leid, aber ich hab es mir bestimmt nicht ausgesucht", sagte Midoriko etwas niedergeschlagen.

"Versuch dich auszuruhen. Morgen früh gehen wir weiter."

Und mit diesen Worten ließ er seine Schwester alleine im Mondenschein zurück.

Midoriko tat es ihm gleich und verschwand wieder in ihr Eck an der Hütte.

In dieser Nacht kam es ihr so vor, als hätte sie nach Ewigkeiten endlich wieder schlafen können.
 


 

Am nächsten Morgen war Midoriko als erste wach.

Plötzlich fielen ihr wieder die Worte von Sesshoumaru ein.

>Warum sollte ich gestern nicht in den Wald?<

Diese Frage beschäftigte das Mädchen eine ganze Zeit lang, bis jedoch Rin aufwachte und Midorikos gesamte Aufmerksamkeit beanspruchte.

"Guten Morgen Midoriko. Wo ist Rai?", begrüßte sie das Kleine Mädchen.

Wie auf Kommando flog nun plötzlich Rai auf Midorikos Arm, den sie zuvor ausgestreckt hatte.

"Guten Morgen Sesshoumaru-sama", rief Rin und lief fröhlich zu Sesshoumaru hin.

"Guten morgen."

Sein Blick ruhte nun auf seiner Schwester.

"Morgen", lächelte sie ihn gutgelaunt an.

Ihr Bruder nickte nur.

"Wir gehen", sagte Sesshoumaru und wendete sich zum gehen.

"Was hat er denn? Hast du ihn geärgert?", fragte Rin irritiert.

"Nicht dass ich wüsste", antwortete Midoriko und half Rin beim aufsteigen auf Ah-Un.

Die Ältere nahm die Zügel des Drachens und ging neben ihm und Jaken her und Rai zog über ihnen seine Kreise.

Nach einiger Zeit war Rin auf Ah-Uns Rücken eingeschlafen.

Nun gab Midoriko dessen Zügel dem Kröten-Dämon in die Hände und ging an die Spitze zu Sesshoumaru.

Sie ging eine Weile schweigsam neben ihm her, bis sie es nicht mehr aushielt.

Sie musste es endlich loswerden.

"Sesshoumaru... wieso... wieso hast du mich gestern nicht in den Wald gehen lassen?", fragte Midoriko etwas unschlüssig.

"Ich hatte bereits darauf gewartet, wann du mich endlich fragen würdest", sagte der Hunde-Dämon gleichgültig.

"Und... warum denn?"

"Ich habe dir schon gestern gesagt, du sollst einfach mal tun was ich dir sage."

>Na toll. Jetzt weiß ich aber viel mehr als vorher. Danke fürs Gespräch<, dachte sich Midoriko sarkastisch.

"Ich hab bereits gestern auf dich gehört. Einmal pro Woche muss reichen", erwiderte die Jüngere frech.

Sesshoumaru sah seine Schwester mit bösem Blick an.

"Ist ja schon gut. Flipp nicht gleich aus, der Blick klappt vielleicht bei Jaken, aber nicht bei mir. Ich habe im Gegensatz zu ihm keine Angst vor dir."

Sesshoumaru war etwas überrascht, zeigte es aber nicht.

"Eventuell solltest du die aber besser haben", meinte der Ältere provokativ.

"Wenn du meinst", sagte Midoriko achselzuckend.

"Kannst du es mir nicht trotzdem...dann eben nicht."

Das Mädchen war enttäuscht. Sie dachte, sie könnte etwas herausfinden, doch dem war nicht so.

Plötzlich blieb Sesshoumaru stehen.

"Edler Herr was ist los? Warum bleibt ihr stehen?", fragte Jaken beunruhigt.

"Du, Midoriko und Rin bleibt hier", sagte der Dämon knapp.

"Aber,..."

>Na toll, jetzt darf ich auf ein kleines Mädchen und eine Schleimbolzen aufpassen. Vergiss es, du wirst mich nicht so schnell los.<

Nachdem Sesshoumaru verschwunden war, lief Midoriko plötzlich los.

"Bleibt hier, Sesshoumaru-sama hat doch gesagt..."

"Was der sagt ist mir so ziemlich egal", rief sie dem völlig verdatterten Jaken zu und rannte nun dem Geruch ihres Bruder nach. Er war schon lange nicht mehr zu sehen, doch sie witterte ihn noch deutlich.

Rai war ihr natürlich dicht auf den Fersen und betrachtete alles von oben aus.

Die Verfolgungsjagd zog sich in die Länge und Midoriko verlor schließlich Sesshoumarus Fährte.

Plötzlich hatte sie einen ganz anderen Geruch wahrgenommen.

"Ist das etwa..."

Das Mädchen folgte der Spur immer weiter, bis sie in ein paar Kilometern Entfernung Stimmen hörte.

Sie lief weiter und kam daraufhin an den Waldrand.

Midoriko schaute sich erstaunt um.

>Ich bin doch gar nicht so schnell gelaufen<, wunderte sie sich.
 

"Das hättest du wohl gerne!", schrie eine Männerstimme.

"Mach dich zum Kampf bereit Inu Yasha."
 

Midoriko erkannte diese kalte Stimme immer und überall wieder. Ohne Zweifel, das war Sesshoumaru.

>Was Inu Yasha ist hier?<, das Mädchen konnte es nicht glauben und musste sich selbst vergewissern, dass sie sich nicht verhört hatte.

Sie ging dem Geräusch von aufeinandertreffenden Schwertklingen nach und fand sich schließlich hinter ein paar großen Bäumen wieder.

"Inu Yasha...", stammelte Midoriko vor sich hin.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-10-31T08:34:26+00:00 31.10.2005 09:34
Da muss ich Schwertheini recht geben^^ Weiter^^


Cleo-yasashii
Von: abgemeldet
2005-10-30T21:05:14+00:00 30.10.2005 22:05
oh je das war wohl en schock
schick mir BITTE ne ens wenns weitergeht


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