Unerwartete Karrieren
Die Boote schaukelten ein wenig, als alle Erstklässler vorsichtig hineinkletterten. Mary kam im selben Boot wie Harry und Liz unter. Ihr war mulmig zumute, als sie das große Schloss hinter dem See aufragen sah, doch gleichzeitig fühlte sie unglaubliche Aufregung- hier wurde also das Zaubern gelehrt.
Wie durch eine unsichtbare Kraft gezogen, begannen sich die Boote zu bewegen. Hin und wieder konnte Mary ein glucksen im Wasser hören und sie war sich sicher, es würde irgendetwas großes in diesem Gewässer herumschwimmen, doch als sie auf die Spiegelglatte Fläche hinausblickte, sah sie nur die Lichter des gewaltigen Schlosses näher rücken.
Kaum waren sie wieder an Land, führte Harry die Gruppe eine lange Steintreppe hinauf, um schließlich lächelnd vor einem großen Eichentor zum stehen zu kommen. Harry steckte seine Hand aus und fuhr sanft, fast zärtlich, über das alte Holztor.
"Lang ist's her...", flüsterte er.
Doch schon nach einer Sekunde klopfte er entschlossen gegen das Eingangstor.
Langsam öffnete es sich und ein Mann mit ziemlich rundem Gesicht kam zum Vorschein.
Er war etwas dicklich, trug einen Umhang, der an einigen Stellen mit Lederflicken benäht war, und ein paar rote, schwere Lederhandschuhe.
Mary glaubte nicht, dass dieser Mensch eine große Autoritätsperson darstellen könnte. Er sah eher aus, als hätte er die meiste Zeit seines Lebens ein ziemlich verdutztes Gesicht gemacht.
Der Mann sah ziemlich überrascht aus, als er Harry sah, doch der zwinkerte ihm nur leicht zu und zeigte auf die Erstklässler.
"Hiermit überbringe ich dem Schloss Hogwarts die neuen Schüler, Professor Longbottom.", erklärte Harry mit einer gekünstelten Verbeugung und grinste dann den Professor an. "Schön, dich wiederzusehen, Neville." Auch Professor Longbottom grinste jetzt, klopfte Harry auf die Schultern und meinte:
"Du hast Fred und Georges Vorschlag abgelehnt, mit einem Drachen in die große Halle einzufliegen, nichtwahr?"
Harry brach in Lachen aus: "Jep ich bin ein Spielverderber! Aber ich glaube, eine kleine show bin ich den beiden schuldig- wo ich jetzt auch son Spießer bin... Jetzt beeil dich aber besser, die Kleinen hier werden ungeduldig."
Mit einer weiteren Verbeugung trat Harry einige Schritte zurück und murmelte etwas, im nächsten Augenblick war er mit einem lauten Knall verschwunden, bewunderndes Pfeifen kam aus den Reihen der Erstklässler.
Professor Longbottom sah einen Moment lang ungläubig auf die Stelle, an der Harry gerade noch gestanden hatte, drehte sich dann mit perplexem Gesichtsausdruck zu den Erstklässlern und stammelte: "Da man in Hogwarts nicht apparieren kann, bezweifle ich, dass ihr je herausbekommt WAS dieser Verrückte da grade getan hat!"
Dann schüttelte er den Schock von sich ab und lächelte zaghaft: "Ihr habt wohl alle schon etwas von den vier Häusern Hogwarts' gehört! Slytherin, Gryffindor, Hufflepuff und Ravenclaw.
Syltherin den Reinblütigen und Berechnenden, Gryffindor den Mutigen, Hufflepuff den Treuherzigen und Ravenclaw den Cleveren.", Der Professor öffnete das Tor und führte die Gruppe Schüler durch einige Gänge, bis sie in einer kleinen Kammer ankamen. Auf dem Weg erklärte er weiter:
"Es gibt einen Wettbewerb zwischen den Häusern- gute Leistungen und Quidditch bringen Punkte, Verstöße gegen die Hausordnung oder katastrophale Zauberfehler bringen Punktabzug mit sich...
Und jetzt zum Highlight des Abends: Die Zeremonie zur Einteilung in die Häuser. Wartet hier, ich hole euch gleich ab, um den Test durchzuführen."
Mit diesen Worten verließ der Professor die Kammer und überließ sie der sofort losbrodelnden Gerüchteküche, wie der Test nun aussehen werde. Mary war überrascht, dass niemand hier auch nur die geringste Ahnung hatte, was passieren würde- anscheinend fanden es die Zauberereltern lustig, ihren Kindern nichts zu verraten.
"Die werden uns doch nicht zaubern lassen?!", fragte ein Junge hinter Mary, während der Junge, der mit Lenny, dem nervösen Krötenbesitzer, in Marys Abteil gekommen war, mehrere Zaubersprüche murmelte, die Augen halb geschlossen.
Ein Mädchen flüsterte ängstlich, dass sie gehört habe, es tue schrecklich weh. Liz und Mary waren unentschlossen, ob sie nun mitdiskutieren oder sich Taub stellen sollten.
Das Gemurmel erstarb abrupt, als der Professor wieder in der Kammer erschien. Er grinste und meinte, es sei alles bereit und sie sollten ihm folgen.
Gerade als er die Tür für die Erstklässler öffnen wollte, kreischte jemand hinter Mary auf. Als alle zum Verursacher des Schreis blickten, erblickte die versammelte Gruppe eine Prozession Gespenster.
"Ich glaube, Herr Baron, sie sind zu gut zu Peeves- ich meine, er hat sich in den vergangenen fünfhundert Jahren nicht geändert- warum sollte er noch damit anfangen?" "Ganz recht, er ist eine Beleidigung für jedes Gespenst zwischen hier und Greenwich!", Mary hörte wie gelähmt der Unterhaltung der Geister zu, während diese über die Köpfe einiger Schüler hinweg in Richtung Türe schwebten.
Der Professor grinste, gestikulierte die Geister durch die Tür hindurch, schöpfte noch einmal Atem, und stieß endlich die Tür der Kammer auf.
Mary sah eine riesige Halle- eine Decke schien es nicht zu geben, der Sternenhimmel war in seiner vollen Pracht zu sehen. In der Halle waren vier lange Tische parallel zueinander aufgestellt, und an deren Ende stand ein hoher, offensichtlich für Lehrer reservierter, Tisch. An den Tischen saßen schon Unmengen Schüler, die alle erwartend die Erstklässler anstarrten.
Und direkt vor den Lehrern stand ein einzelner Holzstuhl, auf dem ein gammliger Hut auf die Gruppe wartete.
Professor Longbottom führte die Erstklässler bis vor den Lehrertisch, wo sie in einer relativ ordentlichen Reihe vor den älteren Schülern zum stehen kamen.
Dann wurde ein schmaler Riss an der Krempe des Hutes sichtbar, und wurde immer größer, während der Hut einen Gesang anstimmte.
Mary war viel zu baff, um wirklich auf den Text zu achten, doch sie bekam mit, dass der Hut noch einmal die Persönlichkeitsmerkmale der Einzelnen Häuser aufzählte und die Schüler erinnerte, dass sie in ihrem Haus zwar leben und lernen würden, der Zusammenhalt der Häuser aber auch wichtig sei.
Nachdem das Lied geendet hatte, kramte Professor Longbottom eine Pergamentrolle hervor und verlas die Namen der neuen Schüler.
Argo, Neon, ein ziemlich kleines, unscheinbares Mädchen, wurde als erste aufgerufen. Sie stolperte nach vorn und setzte sich auf den Stuhl und setzte sich den Hut auf. Nach einiger Zeit schrie er "Gryffindor!", und einer der vier Tische brach in tosendem Applaus aus, während sich Neon zu ihren neuen Hausgenossen gesellte. Bugger, Romany wurde eine Hufflepuff.
Egghead, Edward, der Junge mit den zerzausten Haaren und den vielen Zaubersprüchen, wurde ein Gryffindor, während Envy, Greederick zum ersten neuen Slytherin ernannt wurde.
Während Klumsy, Lenny nach langem schweigen des Hutes nach Gryffindor eingeteilt wurde, flüsterte Liz Mary ins Ohr, dass die meisten dunklen Magier aus Slytherin kämen. Nach dem, was Mary bisher gesehen hatte, wirkten die Schüler dieses Hauses wirklich recht verschlagen...
Als "Malfoy, Thomas" aufgerufen wurde, musste der nur den Hut berühren, um schon nach Slytherin geschickt zu werden, was Marys Meinung vom Haus Slytherin nicht gerade hob.
Sie zuckte zusammen, als sie ihren Namen hörte. Sie stolperte nach vorne, und setzte sich den Hut auf. Als ihr die Krempe über die Nase rutschte, begann eine feine Stimme in ihrem Kopf zu sprechen "So so so ein schöner Kopf- Mut hast du und noch dazu einiges auf dem Kasten... aber an deinem Ego arbeiten wir noch, hm? Also, Slytherin fällt flach und Hufflepuff ... na ja... wäre Verschwendung- ich habe aber nichts gesagt, verstanden? Nun, wo kommst du hin... ich glaube du bist am Besten aufgehoben in.... GRYFFINDOR", dieses letzte Wort schrie der Hut in die Halle hinein, und Mary ging zittrig zu dem erneut jubelnden Tisch. Sie setzte sich neben die beiden Weasleys die im Zug zusammen abgehauen waren. Sie machten ihr sofort Platz, als sie sich näherte und löcherten sie mit Fragen bezüglich Harry und ob er irgendwas gesagt hätte wegen seines Aufenthalts im Zug.
Als Weasley, Elizabeth aufgerufen und nach Gryffindor geschickt wurde, klatschten die drei begeistert und machten der jüngsten Weasley gleich Platz.
Als sich der letzte Schüler gesetzt hatte, erhob sich die Dame in der Mitte des Lehrertisches und hob die Hände, um dem Saal Ruhe zu bedeuten. Sie hatte strenge Gesichtszüge und ihre Haare waren in einem strengen Knoten gebunden. Nur die grauen Strähnen zeigten, dass sie nicht mehr die Jüngste sein konnte.
Mit einer ruhigen, kräftigen Stimme sagte sie:
"Zu unseren Neuzugängen: Willkommen! Zu den älteren Semestern: Willkommen zurück! Ich hoffe, eure Ferien waren lange genug um alles zu vergessen und schön genug um dieses Jahr lange von den Erinnerungen zu zehren. Wenn nicht, werdet ihr hoffentlich trotzdem überleben", einige im Saal kicherten, während die Dame sich ein kurzes Lächeln gestattete. Mary fragte Liz aus dem Mundwinkel wer das sei, doch einer der beiden Weasley Jungen, Oliver, antwortete schnell: "Das ist unsere Direktorin, kleine! Professor McGonagall war schon zu Papas Zeiten Lehrerin hier."
Mary sah wieder zur Direktorin auf, die gerade daran erinnerte, dass die Wälder der Schule für alle Schüler verboten seien.
Dann setzte Professor McGonagall ein breites, wie Mary schätzte sehr seltenes, Lächeln auf und sprach ein wenig lauter:
"Ihr werdet sicher bemerkt haben, dass wir wiedereinmal einen Lehrplatz haben, der neu zu besetzen ist", die ganze Halle nickte bestätigend, und auch Mary viel nun der leere Platz neben der Flachnasigen Lehrerin auf.
"Es ist mir eine besondere Freude,", fuhr die Direktorin fort, "euch zu sagen, dass unser neuester Lehrer im Fach Verteidigung gegen die Dunklen Künste bald eintreffen wird- es ist niemand geringerer als...", weiter kam sie nicht.
Ein lauter Knall ertönte, als eine gewaltige Wolke Rauch direkt vor der Direktorin auftauchte und im Zentrum stand, mit einer wiedereinmal gekünstelten Verbeugung, Harry. Er beendete McGonagalls Satz: "... ein gewöhnlicher Rumtreiber!", mit diesen Worten verscheuchte er die Wolken mit seinem Zauberstab, verbeugte sich entschuldigend vor der Direktorin und nahm neben der Plattnasigen Lehrerin platz.
Die Halle brach in Tosendem Beifall aus. Alle Weasleys am Gryffindor Tisch grölten und spendeten am meisten Applaus, nur Mary schaffte es, so laut zu klatschen wie die Rothaarige Großfamilie.
McGonagall, die sich nicht entscheiden konnte, ob sie lächeln oder verärgert sein sollte, schüttelte den Kopf und hob dann die Hände, um dem Getöse ein Ende zu bereiten. "Nun, wie die meisten jetzt wohl schon wissen, ist unser neuer Lehrer Professor Harry Potter! Außerdem löst er mich als Hauslehrer der Gryffindors ab.", noch einmal flammte ein begeisterter Applaus auf, "UND er hat sich bereit erklärt, den Flugunterricht zu übernehmen, was wohl eine neue Welle Quidditch Talente zutage fördern wird."
Mary glaubte, dass einige ihre Hände schon Wund geklatscht haben mussten, denn zum dritten Mal wurde Harry tosender Applaus entgegengebracht.
"Ehm... was IST Quidditch?" fragte Mary Liz, doch bevor die Antworten konnte, hatte ihr schon Jazz, der zweite Weasley, erklärt, dass Quidditch wohl der beste Sport der Welt sei und Harry DIE Legende des Schulsports schlechthin darstellte.
Mary nahm sich vor, Liz später noch einmal nach etwas ausführlicheren Beschreibungen des Sportes zu fragen, denn im Moment schien McGonagall wieder etwas sagen zu wollen, doch das einzige was sie sagte, war: "Na los, Haut rein!"
Verwirrt sah Mary sich um, als sie schon Besteck Geklimper und Stimmengewirr umgab. Auf den Tischen waren Hunderte goldene Teller und Becher, Kannen, Töpfe und Schüsseln erschienen, beladen mit den unglaublichsten Speisen und ein verführerischer Duft stieg von jedem einzelnen Gericht auf.
Die Weasleys bedienten sich schon an allem, was sie erreichen konnten und Mary machte es ihnen nach. Sie trank den kühlen Kürbissaft, probierte vom besten Rindersteak, dass ihr je vorgesetzt worden war und stopfte sich mit den verschiedensten Salaten voll.
Am Ende schaffte sie nur noch eine einzige Portion Pudding, bis sie mit dem Gefühl, sie würde jeden Augenblick platzen, den Löffel weglegte.
Liz und Mary folgten Sirius, dem Vertrauensschüler, über einen komplizierten Weg mit vielen Treppen.
Mary hörte Sirius gerade erklären, dass die Treppen immer mal wieder die Richtung ändern würden, und sie möglichst schnell lernen sollten, die Geheimgänge zu benutzen, als die Gruppe vor einem großen Gemälde einer fetten Dame zum stehen kam.
Diese sah kurz auf die Schülermenge und fragte dann: "Passwort?"
Sirius drehte sich zu den versammelten Gryffindors um und erklärte dann: "Das aktuelle Passwort lautet ,Phönixfeder'"
Die fette Dame nickte kurz und das Gemälde schwang auf. Dahinter wurde ein Durchgang sichtbar, durch den die Gryffindors in einen großen, runden Raum kletterten. Lauter extrem gemütlich aussehende Sofas und Stühle standen um einige Tische herum und in einer Ecke brannte ein gemütliches Kaminfeuer.
Als Sirius anfing, von Betten und Schlafsälen zu reden, merkte Mary dass sie die Räumlichkeiten der Gryffindors wohl erst in den nächsten Tagen erkunden können würde. Heute war sie einfach nur noch müde.
So schleppte sie sich mit Liz, die Beiden waren mit drei anderen Mädchen in einen gemeinsamen Schlafsaal eingeteilt, zu ihrem Bett, sah dankbar ihren großen Koffer davor stehen, zog sich schnell um und sank in das große, unglaublich weiche Himmelbett, um sofort einzuschlafen.
Am nächsten Tag wachte Mary mit dem unglaublich guten Gefühl auf, dass nur gutes Essen vor einem langen, erholsamen Schlaf mit sich bringt.
Doch als sie am Frühstückstisch ihren Stundenplan von Professor Longbottom vorgelegt bekam, verging ihr die Laune gewaltig- sie hatte tierischen Bammel davor, zaubern zu müssen und unglaublich zu versagen.
Doch Liz klopfte ihr beruhigend auf die Schulter: "Sieh mal, gleich als erstes haben wir Kräuterkunde- wird ja wohl kein Problem sein... klingt jedenfalls nicht nach Zauberstab Gefuchtel, oder?"
Mary nickte leicht und besah sich den weiteren Stundenplan: Nach der Doppelstunde Kräuterkunde würde sie noch Zaubertränke haben... klang auch nicht wirklich nach Zauberei... und als letztes würde sie Harry in "Verteidigung gegen die Dunklen Künste" wiedersehen... dem einzigen Fach des Tages, das wirklich nach Zauberei klang...
Doch zuerst galt es, den Weg zum Gryffindorturm zu finden, dort die Schulsachen zusammenzusuchen und damit dann wieder über immer wieder verschobene Treppen nach unten und zum Gewächshaus zu finden.
Dort erwartete sie Schon Professor Longbottom.
Er las kurz die Namensliste vor und notierte sich einen Sitzplan. "Tut mir leid, ihre Bewegungsfreiheiten hier einzuschränken aber mein altes Hirn hats nicht so mit dem auswendig lernen, wissen sie", grinste er die Klasse an und Liz flüsterte Mary ins Ohr: "Meine Onkel Fred und George meinen, er wäre noch nie wirklich gut im lernen gewesen... aber zum Professor scheint's doch gereicht zu haben", die beiden kicherten, während Professor Longbottom schon eine Rede über die komplexen Zusammenhänge zwischen der magischen Welt und ihren Pflanzen begann.
Als er ihnen schließlich eine immer blühende Pflanze präsentierte, deren Blüten sich zu jeder Jahreszeit verfärbten, wurde klar, dass der Professor zwar nicht wirklich für Ruhe in der Klasse sorgen konnte, doch dass seine Faszination für Pflanzen irgendwie ansteckend war.
Er sprach fast zärtlich darüber, dass die Roten Blüten des Sommers eine wichtige Zutat bei den meisten Liebestränken waren, während die blauen Winterblüten den meisten Giften sofort noch todbringendere Eigenschaften verschaffte.
Am Ende der Stunde wollte fast niemand das Gewächshaus verlassen, doch der Professor nutzte den gerade gewonnen Respekt, um sie freundlich aber bestimmt hinauszuwerfen. Edward, der gerade neben Liz und Mary lief, erklärte einem anderen Gryffindor gerade wie unglaublich detailliert die Angaben des Professors doch gewesen waren, und dass er, Edward, NATÜRLICH schon das von dem Professor verfasste Buch über Kräuter und Pflanzen aller magischer gebiete gelesen hatte, aber die Begegnung mit dem Autoren persönlich natürlich um eine ganze Ecke aussagekräftiger gewesen sei.
Mary rollte die Augen während Liz alle Bezeichnungen für Streber aufzählte, um herauszufinden, welche für ihn am passendsten war.
Zaubertränke war wesentlich weniger lustig. Sie wurden zusammen mit den Slytherins unterrichtet, die bereits in den Kerkerräumen, in denen der Unterricht stattfand, versammelt waren und warteten, dass ihnen die Tür geöffnet wurde.
Die Plattnasige Lehrerin ließ die Schüler schon bald ein und stellte sich mit "Professor Parkinson" vor, und schärfte ihnen gleich zu Beginn ein, dass wohl die Wenigsten es in diesem Fach zu großen Leistungen bringen würden.
Dann klopfte sie mit ihrem Zauberstab an die Tafel und eine ziemlich lange Liste an Zutaten erschien.
Die meisten taten sich schon mit dem Schneiden der Zutaten schwer, aber richtig interessant wurde es, als Lennys Kessel in die Luft ging und aus den meisten Kesseln die verschiedenfarbigen Dünste misslungener Tränke aufstiegen. "Was macht ihr Idioten denn da?! Der gemahlene Lebenswurz muss NACH den Friendensblumenblättern eingestreut werden! Und sie Mr. Klumsy, sollten sich überlegen ob sie nicht einem Legasthenikerkurs beitreten wollen! Da steht doch deutlich VIERMAL umrühren! Nicht achtmal! Fünfzehn Punkte abzug, und nun machen sie die Sauerei weg!", fauchend Stolzierte Professor Parkinson durch die Reihen der Schüler und nutzte jede Gelegenheit, den Gryffindors zu sagen, wie Schlecht sie doch seien.
Allein Edward Egghead blieb von Belehrungen verschont, da sein Trank bereits nach der ersten Stunde die verlangte rubinrote Färbung angenommen hatte.
Am Ende der zweiten Stunde hatte die Stimmung der Gryffindors ein Tief, dass durch das gute Mittagessen in der großen Halle größtenteils wieder wettgemacht wurde.
"Hast du Harry schon gesehen? Ich muss ihn unbedingt noch fragen wie ich ihn jetzt nennen soll... Professor Potter... klingt irgendwie blöd...", schmatzte Liz während sie nach der dritten Portion Nudeln griff.
"Wäre aber auch irgendwie blöd wenn du als einzige Harry sagst, oder nicht?", erwiderte Mary. "Wieso als Einzige? Meine ganze Verwandtschaft auch!" "Trotzdem wärst du die Einzige in der Klasse. Und außerdem- wenn du Lehrer duzt wirst du bald genauso als Streber gelten wie unser Eddy Egghead jetzt schon." "Du wagst es mich mit dem zu vergleichen?!", rief Liz empört, nachdem sie sich fast am letzten Bissen Pasta verschluckt hatte. "Naja, nur für denn Fall dass du ein Streber werden solltest, verspreche ich dir jetzt schon mal dass ich alles tun werde, dich wieder auf die Seite der Guten zu ziehen", grinste Mary und griff nach ihrer Tasche, die Mittagspause war fast vorbei...
