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Der Fluch Lord Voldemorts

von

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Eine schwarze Eule

So, wir nähern uns dem Ende, Leutz. HP7 ist jetzt auch auf Deutsch draußen. Ihr seid bestimmt alle kräftig am lesen ^^" Ich wünsch euch viel Spaß damit!
 

Kapitel 70: Eine schwarze Eule
 

Hermione kreischte auf. Harry hielt sich geschockt am Fensterbrett fest, da er das Gleichgewicht verloren hatte. Sein Rücken schmerzte und er war sich sicher, ein paar blaue Flecke davon zu tragen.

"Was fällt dir eigentlich ein?!", fuhr Neville Draco an, der ihn nicht einmal beachtete, sondern den Tisch überwand und mit auf ihn gerichtetem Zauberstab Harry mit seinem Blick fixierte.

"Verschwinde, Voldemort!", grollte er. Neville zuckte zusammen und hielt sich am Tisch fest. Auch die anderen schienen geschockt und verängstigt.

"Du-Weißt-Schon-Wer-? Hier? Aber-! Wo denn? Was ist denn los?", fragten einige zittrig. Ron und Hermione wichen zurück und blickten gespannt von Draco zu Harry, die ihr Gespräch auf ihre Gedanken verlegt zu haben schienen.

"Wo ist... Wo ist denn Harry?", fragte Hermione leise, um nicht die Aufmerksamkeit zu stark auf sich zu lenken. Draco schnaubte, doch sie war sich nicht sicher, ob das eine Antwort war.

"Pah! Und was, wenn ich nicht freiwillig gehe? Fuchtelst du dann etwa mit deinem Zauberstab herum?", sagte Harry, doch es war offensichtlich, dass es Voldemort sein musste.

"Könnte passieren."

"Jetzt hab ich aber Angst", lachte Voldemort voller Hohn. "Denk daran: Im Moment hab ich Harry unter Kontrolle, also-"

"Ich will nur mal am Rand bemerken, dass du dich in einem Raum voller Schlammblüter befindest und im Körper von immerhin Harry Potter. Ist das neuerdings dein bevorzugter Umgang?", konterte Draco geschickt. Voldemort knurrte, schien jedoch noch lange nicht bereit, so schnell aufzugeben.

"Was willst du tun?"

"Dir Hermione in die Arme werfen, zum Beispiel!", grinste Draco vergnügt. Voldemort schien das allerdings nicht sonderlich amüsant zu finden und auch Hermione schien eher verängstigt als erheitert. "Also hast du vor, noch ein wenig zu bleiben? Tut mir ja schrecklich leid, dass gerade keine Kaffeestunde ist. Der Kuchen ist auch schon alle."

"So ein Pech aber auch. Wenn du dich nicht eingemischt hättest, wäre ich längst wieder weg. Aber so könnte ich natürlich auch noch ein Weilchen bleiben... Nur für dich, versteht sich." Er grinste vielsagend. Draco verlor einen Augenblick seine Fassung, in dem ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Er hatte keinen Bock darauf den ganzen restlichen Nachmittag und Abend mit Voldemort zu spielen.

"Schmink dir das mal schön ab!", fauchte er erbost. "Ich lass keine Sekunde mehr zu, in der du mit einem von uns alleine bist! Okklumatre!! "

Ein lila-blauer Lichtblitz schoss auf Harrys Körper zu und schien wie eine Spritze alles Gift aus Harrys Körper heraus zu saugen, bevor er ihn erreichte. Harry schnappte nach Luft, im selben Augenblick, wo sein Blick milchig wurde und er dann kurz darauf zusammen sackte.

Draco kam sofort zu ihm und setzte den etwas leblosen Körper auf den nächstbesten Tisch.

"W-w-wa-was-! Was war das denn?!", stotterte Neville zitternd.

"Ein Okklumentik-Fluch", erklärte Draco, während er Harrys Pulsschlag und Atemfunktion prüfte. "Ich hab den noch nie benutzt..."

"WAS?!", fragte Hermione aufgeregt. "Bist du noch ganz dicht? Woher hast du den überhaupt? In welchen Buch stand der?!"

"In gar keinem", meinte Draco und legte seine Hand auf Harrys Stirn. "Dumbledore und ich haben ihn entwickelt, damit ich jederzeit Voldemort aus Harrys Körper rausschmeißen kann, falls ich mit dem Fluch, der mir zur Verfügung steht, nicht auskomme. Voldemort wird einfach andauernd immer stärker."

Hermione sah ihn ungläubig an. Das konnte doch nicht wahr sein! Draco konnte Harry doch nicht mit einem Fluch belegen, den er noch nie getestet hatte!!

"Und- und was bewirkt der jetzt?", fragte sie unsicher.

"Hm... Zuerst einmal ist Voldemort ganz sicher weg. Das muss ich aber noch überprüfen. Wenn wir Pech haben Harry auch und beide werden nicht wieder kommen. Dann ist er, als hätte ein Dementor ihn geküsst... Und ansonsten...?", sagte Draco. "Werden wir gleich wissen."

Hermione stand da wie vom Donner gerührt, doch Draco stand nur da, schloss die Augen und öffnete sie erst nach einer halben Minute wieder.

"Und?", wollte die ganze Klasse ungeduldig wissen.

"Er ist weg...", sagte Draco düster und alle atmeten erleichtert auf. "Verdammte...!"

"Was soll das heißen??", wollte Ron wissen und sah Harry angstvoll an.

"Ich habe Voldemorts Geist rausgeworfen, aber Harrys leider gleich mit, und wenn ich ihn nicht innerhalb von 4 Minuten wieder finde, dann ist Harry... Was weiß ich was! So was ähnliches, als hätte er einen Dementorenkuss abbekommen halt!", erklärte Draco eilig, während er fieberhaft überlegte, was er jetzt tun konnte. Zu Dumbledore schaffte er es niemals innerhalb von 4 Minuten.

"WAS?!", kreischte Hermione panisch. "Das kann nicht wahr sein! TU DOCH ETWAS!!!"

"Ja, mach ich doch! Sei still, ich muss nachdenken!", fauchte Draco sie gereizt an, schenkte ihr jedoch keinen einzigen Blick. Seine volle Aufmerksamkeit war auf Harry gelenkt. Es war offensichtlich, dass er das so nicht geplant hatte.

Einen Augenblick sah er Harry noch unschlüssig an, während alle um ihn herum die wildesten Vorschläge machen. 'Krankenflügel' und 'Dumbledore' fielen mehr als ein Mal.

"Okay! Seid endlich still! Und -! Nicht erschrecken!", sagte Draco noch, bis er das passende Gegenmittel benutzte, was ihm gerade in den Sinn kam. Das funktionierte bis jetzt immer, das musste einfach funktionieren!
 

"AAAAAH!!!!", kreischte Neville, suchte wuselig nach seinem Zauberstab und richtete diesen schließlich so sehr zitternd auf Draco, dass er gut und gerne 7 Meter daneben gezielt hätte. Hermione sprang jedoch vor und riss ihm den Zauberstab aus den Händen.

"Nicht!!! Das ist schon okay so!", schrie sie und pfefferte den Anderen, die nun auch der Meinung waren, Draco eins überbraten zu müssen, den Zauberstab aus den Händen.

"Aber-! Aber-! WAS tun die da?!", stotterte Lavender aufgebracht.

Harry öffnete unterdes wieder seine Augen und begann augenblicklich den Kuss zu vertiefen, den Draco ihm aufgedrückt hatte. Ihm war herzlich egal, wo sie sich gerade befanden und wer ihnen zusehen könnte und dies auch tat.

"Sie küssen sich, oder was meinst du, wonach das aussieht?", erklärte Ron ihr bissig.

"Aber-! Aber... sie-! Aber... sie-!", stammelte Pavarti schrill und machte den Eindruck, als wolle sie am liebsten in Ohnmacht fallen.

"Na, dass die beiden keine Feinde mehr sind, dass wisst ihr doch seit dem ersten September!", zeterte Hermione gereizt. Nun meldete sich auch das Slytherin-Mädchen heiser zu Wort:

"Aber sie sind-! Sie sind-! Sie sind doch..." Danach schien ihre Stimme jedoch auch schon wieder zu versagen und sie formulierte das letzte Wort stumm: "Jungs!!!"

"Was du nicht sagst!", schnaubte Ron. "Ich dachte, Harry wäre ein abnormaler Außerirdischer, so wie ihr ihn immer anglotzt!"

Verwirrte und verständnislose Blicke, die sich nur schwerlich von Draco und Harry trennten, die sich so gar nicht voneinander lösen konnten, wurden Ron entgegengebracht.

Erst jetzt schienen den beiden 'Jungs!!!' die Luft auszugehen und sie lösten langsam ihren Kuss.

"Danke", japste Harry unendlich dankbar und klammerte sich fester an Draco. Er schien immer noch nicht im Bewusstsein darüber zu sein, wo sie waren.

"Entschuldige", murmelte Draco verlegen.

"Was? Nein, wofür denn?", wollte Harry allarmiert wissen. Draco brauchte sich nicht entschuldigen.

"Ich wusste nicht, wie dieser Zauber wirkt. Ich wusste das er stark ist, aber... Ich hätte dich beinahe umgebracht..."

"Nein, hast du nicht! Ich lebe doch, oder? Und ich wäre eher gestorben, wenn du das nicht getan hättest!", sagte Harry eilig und lehnte seine Stirn an Dracos Schulter. "Himmel, ich hab keine Ahnung, was er getan hat, aber es war fürchterlich."

Er schüttelte den Kopf sachte, als hätte er Kopfschmerzen.

"Er hat mich absolut der Kontrolle über meinen Körper beraubt. Ich hab nicht einmal mehr mitbekommen, was hier vorging. Ihr habt in Gedanken gesprochen oder? Ich habe nicht mal mehr das mithören können. Wie viel Zeit ist vergangen, wo sind wir über... haupt?"

In dem Augenblick sah er sich um und beantwortete sich die Fragen selbst. Die ganze Klasse stand da und starrte ihn mit tellergroßen Augen an. Stöhnend klammerte er sich an Draco.

"Ach, würde sich doch bloß der Boden auftun und uns verschlingen!", heulte er.

"Tut mir leid, ich hatte keine Wahl, das musste schnell gehen, sonst hätte ich dich nicht wieder zurück holen können und mit jeder Sekunde, die ich gewartet hätte... Verzeih mir, bitte, ja?"

Lavender, Pavarti, Neville und alle anderen außer Ron und Hermione starrten Draco und Harry an, als wären sie tatsächlich Außerirdische. Hatte sich Draco gerade vor all ihrer Augen bei Harry entschuldigt?! Das musste ein Traum sein!

"Kneift mich mal einer", nuschelte Pavarti und glotzte immer noch Draco an.

"Das ist nicht wahr. Das ist nicht wahr. Das ist nicht wahr. Das ist nicht wahr. Das ist nicht wahr...", sagte Neville immer wieder monoton und sehr schnell hintereinander.

"Doch", sagte Harry mit leicht geschwächter Stimme. "Und da die Katze jetzt eh aus dem Sack ist: Wir sind seit einer ganzen Weile zusammen. Seit letztem Schuljahr schon."

Harry hüpfte vom Tisch und strauchelte, kaum stand er wieder auf seinen eigenen Füßen. Draco hielt ihn sofort stützend fest.

"Ist alles okay?"

"Natürlich nicht!", kreischte Hermione dazwischen, doch Harry nickte.

"Ja, es geht schon-", wieder strauchelte er und konnte kaum das Gleichgewicht halten. "Den Umständen entsprechend halt. Oh weh, ich fühl mich etwas körperlos. Wie ein Geist. Ich dachte vorhin Zeitweise, mich selbst von oben aus zu sehen, als wenn ich über mir schweben würde. Gruselig, oder?"

"Ja", stimmte Draco dem beklemmt zu. Hoffentlich hatte das keine dummen Nebenwirkung. "Kriegs du das hin?"

"Stehen? Werd ich ja wohl müssen! Ich muss ja laufen können. Du kannst mich ja schlecht tragen, oder? - Huch!"

Das war die Idee, dachte sich Draco kurzentschlossen, schnappte sich Harry und hob ihn hoch.

"Sorry, Conny, aber ich muss mit ihm zu Dumbledore. Wir müssen das untersuchen", sagte er noch schnell und spazierte dann mit Harry auf dem Arm aus dem Zimmer.

"Ich kann es nicht fassen", sagte Lavender jetzt zum bestimmt 10. Mal. "Harry Potter und Draco Malfoy."

"Ja, nicht? Da habt ihr wieder was zum tratschen!", meinte Hermione spitz. Lavender und Pavarti verzogen nur das Gesicht und steckten dann gleich die Köpfe zusammen und fingen mit den Tuscheleien an.
 

Als Harry sich von Dumbledore hat untersuchen lassen, war diese Botschaft bereits im ganzen Schloss bekannt. Alle wussten alles und die meisten sogar mehr und wie es genau dazu gekommen war und wie oft sie es am Tag trieben und ob und wieso und warum überhaupt und in Wahrheit waren sie ja schon seit Helloween letzten Jahres ein Paar...

"Achja", seufzte Harry erschlagen, als er sich an den Gryffindortisch in der Halle setzte. "Bin ich also mal wieder Gesprächsthema Nummero 1!"

"Wenigstens bist du es nicht alleine", versuchte Draco ihn aufzumuntern. Er hatte sich bestimmt schon ein Dutzend Mal dafür entschuldigt und war sich immer noch sicher, dass Harry ihn jeden Augenblick erschlagen würde.

"Schon, schon, aber du musst dir jetzt wirklich nicht die Schuld geben. Ich erwürg dich auch nicht -WIRKLICH nicht!", sagte Harry schon leicht genervt und überdeutlich. "Aber wenn wir keine offene und für jeden einsehbare Beziehung führen, dann gibt es bald die wildesten Gerüchte. Und DARAUF hab ich keinen Bock, verstehst du? Ich meine das mit Helloween, das ist wirklich noch harmlos."

"Ja, und? Was wollt ihr denen jetzt sagen? Eine Rede halten und alle privaten Einzelheiten ausplaudern?", murrte Ron, der genauso wenig begeistert schien, wie Hermione.

"Ich denke, Harry hat Recht: Wenn wir sie mit ein paar Details füttern, sind sie wieder still. Was die wissen wollen, ist wann, wie und warum. Das können wir ihnen doch sagen."

"WARUM, vor allem, Draco!", mahnte Hermione böse. "Es ist sicher toll, wenn das alle wissen."

"Selbst wenn, könnte da wohl kaum jemand etwas mit anfangen, oder?", warf Harry ein. "Außerdem, stell dir mal vor, wir sagen das so: Wir haben uns zufällig in einem verlassenen Klassenzimmer getroffen und Draco wollte mir mal wieder eins auswischen. Und weil ich nicht wollte, dass er petzt, dass ich Nachts immer dort bin, hab ich mich erpressen lassen..."

Harry grinste vielsagend.

"Den Rest kann sich dann jeder selbst ausmalen und so komplett gelogen ist das nun auch wieder nicht", stimmte Draco Harry zu.

"Jaja, Harry, aber schau doch mal, wie du Draco damit dann dastehen lässt!"

Harry überlegte kurz. Hermione hatte Recht, das hörte sich so an, als ob Draco sich in jeden verlieben würde, den er Nackt sieht.

"Dann hab ich halt den Spieß umgedreht und ihn halt verführt! Punkt! Hermione, mach dir keine Gedanken, wir machen das schon! Denk daran, wir können unsere Gedanken lesen und wenn ich was sage, was ihm nicht passt, kann er mich immer noch von abhalten", sagte Harry leichthin und schaufelte sich eine große Portion überbackener Kartoffeln auf den Teller.

"Jaja, schon klar, nur wem wollt ihr das eigentlich erzählen?", fragte Ron und fuchtelte mit seiner Kartoffel auf der Gabel herum. Harry und Draco tauschten grinsend Blicke.

"Rita Kimmkorn!", meinten sie dann zusammen.

"WA-?!", fragte Ginny perplex, die neben ihnen saß und zugehört hatte. "Seid ihr verrückt?!"

"Nein. Mit Rita haben wir bereits beide so unsere Erfahrungen gemacht und außerdem haben wir die wegen ihrem kleinen Geheimnis im Griff. Die kann keinen Müll schreiben. Bei anderen ist das nicht so sicher. Und ich bin ehrlich gesagt zu faul, um mir einen anderen, 'besseren' Journalisten zu suchen", erklärte Harry kurzangebunden.

"Wir schreiben ihr gleich eine Eule", fügte Draco noch hinzu und naschte von Harrys Teller. Er schien selbst nicht genug Hunger zu haben, um sich einen Teller aufzuschöpfen. Ginny starrte sie derweil immer noch mit offenem Mund an.

"Das kann nicht wahr sein", meinte Hermione nur kopfschüttelnd, sagte dann aber nichts mehr dazu.

Ein paar Tage später erschien dann betreffende Schlagzeile im Tagespropheten. Daneben war ein sehr schönes Foto, wozu Hermione folgendes zu sagen hatte: "Ihr seht verboten aus!"

Harry streckte ihr die Zunge raus.

"Dabei hat sich Draco soviel Mühe mit dem Knutschfleck gemacht!"

Er und Draco lachten.

">Zaubererwelt geschockt, kann was an dieser Beziehung dran sein?<, steht hier", las Hermione vor.

"Natürlich ist das ein Schock. Rita hat geglotzt, wie ein Esel, als wir ihr unmissverständlich gezeigt hatten, dass das kein Witz ist. Wir hätten genauso gut sagen können, das Voldemort und Harry Potter verwand sind, das hätte den selben Effekt gehabt", meinte Draco gleichgültig.

"Hm... Die hat auch sofort einige Meinungen von anderen eingeholt", sagte Ron und lugte Hermione über die Schulter. "Ihr seht aus, als hattet ihr Spaß, als das Foto geschossen wurde."

Harry und Draco fingen wieder an zu kichern. Anscheinend hatten sie wirklich Spaß gehab.

"Hier sagt jemand, dass er glaubt, dass das nur ein Werbegag ist. Aus PR-Gründen und so. Und die Frau da meint, dass Harry sich nicht von anderen Verarschen lassen soll, sonst wäre es nicht verwunderlich, wenn ihn Voldemort doch irgendwann umlege - mein Gott, die drückt sich aber wirklich nicht sehr gewählt aus", berichtete Hermione.

"Naja, zu dem Thema konnte ich Rita auch nicht viel mehr sagen, als dass ich ihm vertraue, wie Dumbledore Snape vertraut...", sagte Harry ein wenig wehmütig. "Aber alles weitere hätte Erklärung bedurft."

Ron nickte verstehend und Draco stibitzte sich noch eine Kartoffel von Harry, der ihm daraufhin den ganzen Teller zuschob. Hermione war noch immer in den Bericht vertieft, als plötzlich Stille über die Halle hineinbrach, im nächsten Moment herrschte auch schon wieder wildes Geflüster. Die morgendliche Flut an Posteulen war bereits wieder verebbt, als eine vollkommen schwarze, und sehr große Eule hineingeschwebt kam.

Sie schwebte in großen Kreisen durch die Halle, bis jeder Blick auf sie gerichtet war und sie ein ordentliches Bad in der Menge genommen hatte.

Harry und Draco erkannten sie sofort und keuchten genervt.

"Was will der denn?", grollte Draco, während die Eule elegant auf seiner Schulter landete.

"Ich will das gar nicht wissen", brummte Harry nur und sah, wie sich viele Hälse verrenkten, um zu sehen, was bei ihnen los war; um zu sehen, was in dem Brief war, den Draco gerade von dem Bein der Eule abnahm und um die Reaktion auf diesen in Harrys und Dracos Gesicht zu erraten.

"Und für wen ist der Brief jetzt?", fragte Draco genervt, der zwar ein grünes Siegel auf dem Pechschwarzen Brief, jedoch keine Adresse finden konnte. Wer der Absender war, war jedoch klar, denn auf dem Siegel konnte man eindeutig einen Totenkopf und eine Schlange ausmachen.

"Willst du?", fragte er Harry hoffnungsvoll.

Harry besah sich eine Sekunde lang den Brief in Dracos Hand, der wirklich nicht sonderlich versessen darauf schien, ihn zu öffnen.

"Nein, tut mir Leid, ich fürchte, der ist für dich. Und ich glaube, es wird das selbe geschehen, wenn ihn jemand anderer öffnet, wie wenn du ihn nicht BALD öffnest!"

"Das wird schon kein Heuler sein!", brummte Draco sauer und begann den Brief aufzuritzen. "Aber wenn du meinst. Du wirst das wissen, nehme ich an?"

Harry nickte. Mittlerweile war es so still geworden, dass bestimmt auch die Lehrer am anderen Ende der Halle jedes Wort verstehen konnten. Und keiner wagte über diese Antwort zu tuscheln, denn man könnte Harrys Nächste Worte nicht mitbekommen:

"Ich denke, dass das nichts festes sein wird. Du weißt, was ich meine? Ich meine, sieh dich um: Es ist ja nicht so, als wenn das ungehört bleiben würde. So ein Risiko geht Voldemort doch nicht ein!"

Er sah genervt in die Halle. Draco lachte nur bitter und öffnete dann den Brief. In dem Augenblick zuckte er markerschütternd zusammen und ließ beinahe den Brief fallen.

'Oh weh...', dachte Harry nur, denn er hörte leider nicht mal halb so viel, wie er gerne hören würde. Für ihn war die Halle eben so still, wie für alle anderen auch. Er sah, wie sich Dumbledore jetzt erhob und langsam um den Lehrertisch herumging. Draco schien sehr vertief in diese Nachricht zu sein und wirklich nicht zum umfallen begeistert. Obwohl er tatsächlich so aussah, als ob ihn das, was er hörte umhaute.

"Das kann doch nicht wahr sein!", knurrte er nach einigen Minuten. Er ignorierte Dumbledore, der ihm gegenüber stand und warf Harry einen Blick zu, der diesen jedoch nur fragend erwidern konnte.

"Draco, was ist-?", begann Dumbledore eine Frage zu stellen, als just in dem Augenblick eine schreckliche Stimme unnatürlich laut von den Wänden der Halle wiederhallte. Viele Schüler standen entsetzt auf, da sie das grässliche Gezische, was sie hörten, nicht verstehen und zuordnen konnten. Bedeutete das Gefahr?

Sofort begann Dumbledore für Ruhe zu sorgen. Dann sah er die einzige Person im Gebäude an, die dieses Unheilverkündende Zischen verstehen konnte. Doch diese schien schwer mit sich und ihren Problemen beschäftigt, während es anhielt.

Keiner schien ein Wort sagen zu wagen, als es wieder totenstill in der Halle war.

"Harry... Wir haben keine Wahl...", sagte Draco schließlich zögerlich. "Ich kann das nicht, ich-"

"Glaubst du ICH kann das?!", fuhr Harry Draco an. "Glaubst du- Glaubst er wirklich, dass ich da mitspiele!? Da habt ihr euch aber saftig geschnitten, vergesst es! Das ist mir scheißegal!"

"Harry, mir aber ni-"

"Weißt du was, Draco? Ich werde dich ausnahmsweise mal nicht fragen, was du kannst oder nicht. Das ist eine Falle, das sieht ein Blinder mit dem Krückstock! Ich lass das nicht zu!"

Draco fuhr sich fahrig durch die Haare.

"Professor, wir müssen das besprechen, das geht so nicht", sagte er dann an Dumbledore gewannt, der nur verstehend nickte und sie in sein Büro bat.

"Und was ist mit Constance? Willst du das über meinen UND seinen Kopf hinweg entscheiden?", fragte Harry und hielt Draco auf.

Constance am Lehrertisch schaute verwundert herüber. Er schien ziemlich fertig, aber sich dennoch unter Kontrolle zuhaben.

"Ich will nicht über deinen Kopf hinwegentscheiden, was denkst du, warum ich mit dir und Dumbledore sprechen will?"

"Ach? Und weil Constance ein Halbvampir ist, geht ihn das nichts an?"

Draco funkelte Harry zornig an.

"Hör auf so zu sprechen!"

"Ich spreche nur laut aus, was du denkst! Ich- Nein! Ich will das nicht!"

"Harry, DU hast doch nichts zu verlieren!"

"Mit Ausnahme VON DIR!!? Ich sage NEIN! Und dabei bleibe ich, darauf kannst du Gift schlucken! Du. Bleibst. Bei. MIR!"

Draco schüttelte ungläubig den Kopf, er wirkte offensichtlich verzweifelt.

"Harry...", hauchte er. Das kannte er doch: dieser Blick, diese Stimme, diese Worte... Harry hatte Angst ihn zu verlieren - an Voldemort zu verlieren - also würde er ihn, Draco, wieder an sich fesseln, bis Draco ihm eins um andere Mal bewiesen hatte, dass er ihm, Harry, und nur ganz allein Harry gehörte. Das war der Fluch, da konnte Harry nichts für, aber es machte Draco zunehmend fertig. Er würde ja bei Harry bleiben, er würde nicht im Traum daran denken, ihn zu verlassen, aber jetzt benutzte Voldemort nun mal ein sehr mächtiges Druckmittel - eines, was er noch dazu die ganze Zeit gehabt hatte und nie benutzt hatte. Er musste Harry ein für alle mal den Kopf waschen! So ging das nicht weiter, er konnte ihn nicht immer an sich fesseln!

"Harry, Voldemort wird-!", wollte Draco aufbrausen, hielt dann jedoch inne. So hatte das keinen Zweck. Der Fluch war viel zu mächtig und je mehr er sich dagegen währen würde, desto mehr würde Harry ihn festhalten. Aber viel wichtiger war etwas, dass ihm gerade in den Sinn kam. Constance. "Wir sollten hoch gehen, aber vorher: Constance?"

Constance sah wieder zu Draco hinüber.

"Du musst raus aus Hogwarts, weil-"

"Draco!", fuhr Harry Draco an.

"Er KANN nicht hier bleiben, Harry! Verstehst du das eigentlich nicht? Kannst du dir so gar nicht vorstellen, wie das für ihn wäre?"

"Du schickst ihn in den sicheren Tod, wenn er Hogwarts verlässt!", schrie Harry Draco an. Er bestand nicht darauf, noch mehr Menschen in ihr verderben laufen zu lassen.

"Wenn er hier bleibt, wird Voldemort ihn-!", wollte Draco kontern, doch Harry überfuhr ihn.

"Constance wird keine 500 Meter kommen! Und glaub bloß nicht, dass ich mich kampflos Voldemort ergeben werde, wenn er hier auftaucht. Constance muss sich hier irgendwo verstecken und dann werde ich ihn beschützen."

Ein atemloses Luftholen ging durch die Halle. Draco sah Harry wie gebannt an.

"Bist du wahnsinnig?", hauchte er angstvoll.

"Nein, aber ich habe keine Angst vor Voldemort, so wie DU!"

Draco sah Harry nur ungläubig an. Wollte er ihm das jetzt etwa vorwerfen? Harry seufzte frustriert. Und senkte zum ersten Mal in diesem Gespräch den Blick schundbewusst.

"Nein, natürlich werfe ich dir das nicht vor... Du kannst da nichts zu und Voldemort ist wirklich... Es ist nicht verkehrt vor seinen Fähigkeiten einen gewissen Respekt zu haben - aber davon können wir uns doch nicht einschüchtern lassen, Draco!", redete Harry auf Draco ein. "Ich bitte dich, das kann es doch nicht sein, was du willst! Wir sind SO weit gekommen und du willst jetzt alles kaputt machen, indem du zu ihm gehst? Er wird dir weh tun!"

Dracos Augen wurden wässrig.

"Er tötet meine Mutter..."

Hermione schnappte nach Luft. So war das also.

"Ich weiß...", hauchte Harry, "aber dich auch, wenn du tust, was er will. Denk doch mal nach: Mit dir hat er mir meine stärkste Waffe an die Hand gegeben, natürlich will er sie mir jetzt wieder nehmen. Draco..."

"Ich kann das nicht, Harry! Meine Mutter hat mit alldem nichts zutun! Ich und mein Vater haben den Fluch und schleppen sie die ganze Zeit mit! Sie muss schon die ganze Zeit unter Voldemort leiden - nur wegen uns. Und jetzt... jetzt soll sie wegen mir auch noch sterben? Das kann ich einfach nicht zulassen!"

Harry senkte seinen Blick. Er konnte das ja verstehen, aber es war falsch, das war offensichtlich. Wenn Draco sich auf Voldemorts Erpressungen einließ, dann würde dieser ihn wieder benutzen. Und das konnte nicht das sein, was Draco wollte. Außerdem konnte Harry das nicht zulassen!

"Harry, ich muss. Ich hab keine Wahl, versteh das doch bitte! Harry, meine Mutter... Und... Constance, wenn Voldemort jetzt... Wenn er jetzt kommt verliere ich beide... Ich muss, Harry, ich kann das nicht zulassen, du weißt was auf dem Spiel steht... Und ich brauche noch Zeit mit dir, bevor wir ihn besiegen können..."

Harry holte schwer Luft. Er wollte das nicht zulassen, er wollte einfach nicht.

"Wir haben aber keine Zeit..."

"Ich verschaffe uns Zeit..."

Harry schüttelte den Kopf.

"Er tötet dich."

"Dann töte meinen Vater. Und schaff Constance weg, er hat mein Blut getrunken."

Harry sah Draco verwundert und geschockt an.

"Heißt das, der Fluch ist auch auf Constance...?"

Draco schüttelte energisch den Kopf.

"Nein, natürlich nicht. Nicht direkt, aber indirekt. Er hat andere Vorzüge. Du kennst Voldemort, er braucht Constances Macht nicht - nur die die er von den Vampiren hat... wenn überhaupt... Was er von Constance will ist... Das, was er von mir nehmen wird, wenn ich jetzt zu ihm gehe. Aber das wäre die Hölle für Constance, Harry. Dann töte Constance lieber oder tu sonst was, aber Voldemort und Constance zusammen-"

"DAS ist wie DU und Voldemort! NEIN, verdammt noch mal, Draco!!! NEIN, NEIN und nochmals NEIN!!!", sträubte sich Harry gegen Dracos Entscheidung. "Und wenn ich jemanden töte, dann Voldemort!!!"

Doch während er noch dastand und schrie, packte Draco ihn an den Schultern und drückte ihm einen gnadenlosen Kuss auf die Lippen.

"Erklär es ihnen und versteck Constance. Voldemort wird sich - wenn überhaupt - nur eine Nacht von mir aufhalten lassen..."

Und damit ließ er Harry so dastehen und verließ eilends die große Halle. Harry hörte die leiser werdenden Schritte in der Stille und war nicht fähig sich zu bewegen, bis die Schritte auf den Rasenflächen verhallten.

"VERDAMMTER IDIOT!!! WAS HAST DU DENN DAVON?! DU MACHST DOCH ALLES NUR KAPUTT!!! DU MACHST DICH KAPUTT!!! WAS NÜTZEN DIR DIE 12 STUNDEN BIS HEUTE ABEND?!?", schrie Harry ihm nach und brach dann schluchzend zusammen.
 


 

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Fortsetzung Folgt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  sumomo_hioru
2007-12-04T20:26:53+00:00 04.12.2007 21:26
HILFE ICH JABE GANZ VERGESSEN EIN EIN KOMI ABZUGEBEN!!!!!!!!!!!!
das wird jetzt sofort nachgeholt^^°
also erst einmal muss ich loswerden, dass es echt wieder einmal ein gelungenes kap war^^
was anderes habe ich auch nicht von dier erwartet
ahem ahem... höchstleistungen werden gefordert junge/r Dame/Herr XD
aber bitte, ich warte jetzt schon seit wochen drauf.
LAD BITTE BITTE BITTE ENDLICH WEITER HOCH ODER ICH STERBE!!!
und wenn dir deine eltern den comp weggenommen haben, dann erwarte ich, dass dies nie wieder passieren wird HABEN WIR UNS VERSTANDEN?
ich sterbe sonst *heul*
LLG
sumomo_hioru^^
Von:  Aredhel_Palantir
2007-11-22T10:05:00+00:00 22.11.2007 11:05
Hi,

ich Leseratte wollte nur mal anfragen, ob die Möglichkeit einer Fortsetzung besteht.

LG
Aredhel
Von: abgemeldet
2007-11-21T11:24:31+00:00 21.11.2007 12:24
so endlich alles gelesen, mir gefällt die Geschichte von der Story her sehr gut, ich finde sie gut durchdacht und gut geschrieben.
Einziges Manko, Harry war mir ein bisschen zu weinerlich und Conny is nicht so mein Typ(Ich hab ne leichte abneeigung gegen erfundene personen), muss aber sagen dass er gut in die Story reinpasst,
Bin gespannt wann und wie es weitergeht.

Von: abgemeldet
2007-11-11T08:45:42+00:00 11.11.2007 09:45
HI! Jetzt bin ich endlich wieder dazu gekommen weiter zu lesen! *freu*
Ich finde es auch etwas verwirrend! Aber das erhöht die Spannung! XD
Freu mich auf den nächsten Teil!
lg
Arrest
Von:  eu-kyang-kyang
2007-10-28T18:09:04+00:00 28.10.2007 19:09
O_O
das kapitel verwirrt mich xD
*das nochmal lesen muss*
warum musst du auch so nen geheimnis daraus machen?! *murr*
nyo.. >.<
also, es ist gut.. aber halt.. verwirrend, zumindest für mich xD''
lad lieber schnell weiter hoch

PS: ich will auch das siebte band auf deutsch lesen Q-Q *es bishe rnur bauf englishc hatte* hab aber kein geld *rumflenn*


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