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Der Fluch Lord Voldemorts

von

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Das wahre Geheimnis des Fluches

Kapitel 51: Das wahre Geheimnis des Fluches
 

Harry und Draco kamen gerade mal WIEDER aus der Dusche, als sie beinahe in Dumbledore hinein liefen.

"Ah, Professor!!! Sie sind hier?! Seit wann das denn???", fragte Harry und verlor vor Schreck die Sachen, die er auf dem Arm getragen hatte.

"Schön dich zu sehen. Ihr seht gut aus. Du scheinst dich erholt zu haben, Draco", er lächelte Draco an, doch dieser lachte nur nervös zurück. Von Erholung konnte ja nicht wirklich die Rede sein. "Ja, seit ein paar Stunden bin ich wieder im Lande. Ich wollte eigentlich erst mit euch sprechen, aber dann haben mich Ginny und der ganze Rest überredet ihnen erst einmal zu erklären, was Draco hier macht und was Harry mit Draco macht. Ihr habt denen ja eine schöne Geschichte erzählt."

"Naja, so verkehrt war die nicht, enthielt halt nur nicht alle Einzelheiten", meinte Draco schulterzuckend.

"Ich sage nicht, dass das so nicht ganz richtig war. Ich hätte mich selbst darum kümmern müssen, aber es gab da etwas, was mich leider gerade sehr beschäftigt und was ich noch in den Ferien zu erledigen habe. Darum hoffe ich, dass ihr mir verzeihen könnt, dass ich euch euch selbst überlassen habe. Aber lasst uns doch auf euer Zimmer gehen."

"Ähm, ja...", sagte Harry nervös. In ihrem Zimmer herrschte ein mittelschweres Vollchaos. Doch schlussendlich hatten sie das mit einem ortnungschaffenden Zauber erledigt. Sie setzten sich gegenüber auf die Betten und Dumbledore begann zu erzählen.

"Bevor mich Ginny also entlassen hat, damit ich endlich mit euch reden konnte, hat sie mir noch einen kleinen 'Vorfall' gerade eben geschildert, was alle mächtig verwirrt hatte. Danach kam ich hier hoch, aber ihr wart offensichtlich beschäftigt, darum habe ich dann erst mal mit Minerva und Molly ein paar Worte gewechselt." Harry wurde sehr rot und Draco musste schmunzeln. "Aber jetzt erst einmal zu diesem 'Vorfall'. So wie Ginny das sagte, hörte sich das schon schlimm an, aber wie war das denn wirklich?"

"Wegen Voldemort vorhin?", fragte Harry.

"Kommt das öfter vor?"

"Nein", sagte Harry und schüttelte den Kopf. "Gottseidank nicht. Das letzte Mal, dass ich mit ihm gesprochen habe, ist glücklicher Weise eine ganze Weile her. Das war der Tag - die Nacht bevor Draco kam. An dem Tag sagte er, er kommt nicht mehr. Allerdings ist er nun wirklich kein Mensch, der zu seinem Wort steht... Er wechselt zu oft unerwartet seine Meinung. An dem Tag hat er viel gesagt, aber vorhin haben wir gar nicht gesprochen, da hat er nur gehandelt. Ich konnte kaum etwas machen. Wenn er erst mal da ist, geht gar nichts mehr. Früher konnte er das nicht, aber mittlerweile ist es schlimm geworden. Dieses Mal konnte ich mich nicht bewegen und hab mit Mühe und Not zwei Wörter aussprechen können, die Draco aufmerksam werden ließen."

Dumbledore nickte verstehend und wechselte dann einen Blick mit Draco.

"Wenn er mich nicht lässt, kann ich höchstens noch zusehen, aber wie gesagt... Es ist auch schon mal vorgekommen, das ich gar nichts mitkriege..."

"Okay, dann fang mal an dem Tag an, an dem Draco kam. Ich habe das so verstanden, dass er sich an dem Tag wieder gemeldet hat. Stimmt das?"

"Ja", sagte Harry und erzählte. Draco mischte sich nicht ein, hörte einfach nur zu. Er kannte die Geschichte schon, Harry hatte sie ihm bereits erzählt. "Und ganz zum Schluss bin ich dann irgendwie eingeschlafen. Ich weiß nicht, ob er dann noch etwas getan hat, aber ich glaube nicht. Er sagte nur noch, dass er mich in den Ferien in Ruhe lässt - was er offensichtlich nicht einhalten konnte. Es war aber auch eine blendend gute Situation heute Morgen. An seiner Stelle, hätte ich das auch getan, wenn ich es bemerkt hätte... Ich war froh das Draco da war, alleine hätte ich wohl etwas schreckliches Ron und den anderen angetan. Aber Draco hat ihn... Wie soll ich sagen?" Hilfesuchend sah er Draco an.

"Naja, ich habe ihm etwas gesagt, was für ihn jetzt viel besser ist, als Harry zu beherrschen", sagte Draco.

"Ja, genau... Aber ich sollte am Anfang anfangen: Ich bin ja eingeschlafen. Er hat dazu auch etwas gesagt. Dass ich schlafen sollte, weil es nicht einfach ist, das für ihn zu tun, was er von einem verlangt. Mir war ganz schlecht, als mir bewusst wurde, dass ich ihm mal wieder genau in die Tasche gespielt habe. Ich glaube ich bin weniger einschlafen, als dass ich vor Schreck in Ohnmacht gefallen bin", Harry seufzte Abgrundtief.

"Kannst du dir irgendwie vorstellen, was er damit meinte, dass du getan hast, was er wollte?", fragte Dumbledore und erwartete ein nein, doch Harry blieb still. Er sah durch den Boden auf den Raum im Erdgeschoss, so schien es. Er seufzte ein paar Mal dann sagte er:

"Wissen Sie noch, als ich an dem Tag, an dem mit dem Tagespropheten die Meldung kam, dass Tonks gestorben ist, in Ohnmacht fiel? Ich sagte Ihnen doch danach, dass ich irgendetwas geträumt habe, woran ich mich aber nicht erinnern kann." Dumbledore nickte. "Weil ich so viel rumgeschrieen habe, habe ich fast alle Geheimnisse des Ordens ausgeplaudert. Nur weil ich so sauer war und meine ganzen Gefühle so durcheinander wahren.

Damals hat das alles mit Voldemort angefangen. Da konnte ich seine Gefühle noch nicht mit Okklumentik aussperren, aber er hat nicht versucht von mir Besitz zu ergreifen. Ich weiß zwar nicht warum, aber er hat damit gewartet, bis ich Okklumentik beherrschte. Oder er konnte es eben nicht früher-"

"Um dich fertig zu machen", warf Draco ein. "Darum hat er das langsam angefangen. Er hätte dich von Anfang an benutzen können. Aber er hat gespielt, so wie jetzt. Weil er es lustig findet, wie du dich abstrampelst. Mit Okklumentik und so. Ich meine: Er wusste von Anfang an, das nur Okklumentik ihn aufhalten kann, aber im Gegensatz zu jedem anderen Menschen, gibt es bei dir einen Hintereingang, um in deinen Kopf zu kommen, um dich von Okklumentik abzulenken - und das bin ich.

Er hat es mir gesagt. Er wusste, dass du Okklumentik früher oder später vergisst und dann ganz frustriert sein würdest. Zusammen mit dem ganzen Schulstress den du bekommen würdest, weil du wegen diesem Pattzar dich nicht mehr konzentrieren kannst. Und mit meiner Hilfe, hatte er einfach leichteres Spiel. Ich vermute, das hat etwas damit zutun, dass es einfach leichter ist einen psychisch labilen Menschen MIT Okklumentik zu kontrollieren, als jemandem, dem es rundum gut geht, dafür aber kein Okklumentik beherrscht."

Eine Weile herrschte Stille. Alle ließen sich das durch den Kopf gehen und fanden es durchaus plausibel.

"Was ich sagen wollte ist aber, dass Voldemort es sehr gefiel, dass ich den Orden unbrauchbar machte und er wollte, dass ich damit weiter machte, aber dann fiel ich wie gesagt in Ohnmacht. Trotzdem schienen diese Worte irgendwie, wie ein Befehl mich zu lenken. Und jetzt habe ich es tatsächlich geschafft! Ich meine: Voldemort weiß von Snape und hält ihn offensichtlich dort - wo auch immer das ist - fest! Und Snape war ein taktisch wichtiges Mitglied des Ordens! Nur weil ich ihn dort mit den Anderen hingeschickt habe, ist jetzt alles kaputt! Und beinahe hätte Voldemort auch noch alle anderen getötet! Er wusste, dass sie alle dort sind! Er wusste es und er hätte sie alle getötet, wenn er nicht seinen Spaß daran hätte, uns alle noch ein Weilchen durch die Gegend zu schieben, wie Schachfiguren auf einer großen Spielwiese!"

Harry stand verzweifelt und wütend auf sich selbst auf und ging im Zimmer auf und ab.

Dumbledore war beängstigend still.

"Er weiß es jetzt also."

"Ja! Und auch, dass Draco ihn verraten hat! Er hat ihn zwar hier hin gelassen, aber jetzt will er ihn zurück - okay vielleicht nicht just, jetzt in diesem Moment, aber auf kurz oder lang muss ich aufpassen, dass er ihn mir nicht klaut! Denn das wäre durchaus plausibel, oder? Denn wenn er Draco zu lange hat, dann... dann... auf Dauer halte ich das sowieso nicht aus. Und wenn es dann keine Möglichkeit mehr gibt, wie ich ihn raus holen lassen kann, weil es Snape nicht mehr gibt, den ich dazu zwingen kann, dann muss ich das selbst machen, verstehen Sie, Professor? Das war die ganze Zeit Voldemorts Plan, nur dass er sich noch ein bisschen Zeit damit lässt!", er fuhr sich fahrig durch die Haare. "Ich verstehe ihn nicht! Er ist SO unlogisch! Was hat er nur davon?"

Ein paar Schritte ging er dann noch auf und ab. Draco war sich nicht sicher, ob er es noch mal sagen sollte, aber anders schien Harrys es nicht zu begreifen: "Er will dich einfach nur fertig machen. Er will, dass du zu ihm kommst. Harry, das ist einfach nur eine Frage des Stolzes. Voldemort ist dir jetzt so lange hinterher gelaufen um dich zu töten und immer ist er gescheitert."

"Er ist mir nicht hinterher gelaufen, sondern ich zu ihm!", widersprach Harry erbost.

"Schon, aber jetzt denk doch mal nach! Allein, die Tatsache, dass du im 4. und 5. Schuljahr ihm entwischt bist, obwohl sein Plan wirklich narrensicher war, schwächt doch seinen Ruf, oder? Da gibt es tatsächlich jemanden, der von ihm nicht umgebracht werden kann! Das merken die Leute natürlich und viele, zu viele, sogar Leute aus seinen eigenen Reihen, hoffen darauf, dass du den Spieß irgendwann umdrehst! Jeder hat die Hoffnung, dass du, der anscheinend immer wieder davor bewahrt wird in lebensbedrohlichen Situationen zu sterben, ihn irgendwann das zurück gibst, was er seit Jahren verteilt. Und das weiß er doch auch. Er ist schließlich nicht blöd! Die Leute haben keinen Respekt mehr vor ihm und das stört ihn. Aber wenn DU, auf den wirklich die ganze Welt vertraut, zu ihm kommt und sich quasi freiwillig töten lässt... Was denkst du wird das bewirken?"

Draco wartete einige Sekunden um Harry antworten zu lassen, doch Harry wartete, bis Draco selbst die Antwort gab: "Wenn er dich tötet, dann macht er natürlich all unsere Hoffnungen zunichte. Aber wenn er dich vorher zu sich holt - vielleicht sogar noch ganz offiziell - dann wird natürlich nie wieder jemand wagen auch nur die Hoffnung zu haben, dass irgendjemand ihn ausschalten kann. Verstehst du das Harry? Es ist alles ein großes Spiel. Es ist alles nichts weiter als eine Show. Er lässt dich den Helden spielen für die Welt, lässt dich überleben - wenn es auch zunächst unfreiwillig war - um dann all die Hoffnung, die du gegeben hast auf einmal zunichte zu machen.

Jetzt hat er ja wieder seine Macht und er ist unsterblich. Er hat Zeit. Und es gibt eigentlich niemanden, der ihm etwas anhaben kann, niemanden, der ihm das Wasser reichen kann.

Außer dir.

Und für den Quest, dich zu besiegen, dich zu töten, dafür gibt es eine Komplettlösung. Verstehst du was ich meine? Er hat vor niemandem Angst, darum hat er auch keine Eile, dich auszuschalten. Darum lässt er dich leiden, darum wartet er, darum lässt er mich zurück zu dir, obwohl es für uns unlogisch ist. Er spielt einfach nur mit uns."

Harry sah Draco mit einem undeutbaren Blick an. War das Unglaube? Hass? Verachtung? Bewunderung? Angst? Mut? Entschlossenheit?

"Wegen eines kleinen Fehlers hast du ihn einmal beinahe getötet, aber er hat Dinge unternommen, damit das nicht mehr geschehen kann. Aber das weiß kaum einer. Darum lässt er ein paar Jahre verstreichen in denen er dafür sorgt, dass alle Hoffnung auf dir ruht - und dann tötet er dich. Dich und mit dir jeden Funken Hoffnung..."

Harry schüttelte den Kopf.

"Du sagst das, als wüsstest du es. Als würdest du das wollen!"

"Nein, das tue ich nicht. Ich habe dir nur gesagt, wie er denkt, weil er es mir gesagt hat."

"Aber ich werde nicht sterben! Was ist mit der Prophezeiung? Ich bin der einzige, oder? Es kann doch nicht angehen, dass der einzige dann stirbt! Wofür wurde diese dämliche Prophezeiung denn dann gemacht? Sie war es doch, die allen Hoffnung machte! Wieso tut sie das, wenn es gar keine Hoffnung gibt???"

Draco und Dumbledore tauschten Blicke.

"Es gibt schon noch Hoffnung", sagte Dumbledore langsam. "Du denkst alles ist aus, wegen me- wegen dem Fluch, der auf Voldemort gelegt wurde. Aber wo Licht ist, da ist auch Schatten - andersherum ist das auch so. Es gibt auch etwas gutes an dem Fluch.

Wegen Draco denkst du, Harry, hast du keine Chance mehr gegen Voldemort. Ich würde das anders bezeichnen: Wegen Draco hast du eine Chance den Fluch zu besiegen. Das heißt, es ist wie in einer Gleichung und der Fluch kürzt sich weg, weil Draco ihn aufhebt. Er ist es, was Voldemort so siegessicher macht, aber gleichzeitig ist er auch die Schwachstelle, in Voldemorts Plan; sein Feind und bereit Voldemort jederzeit zu verraten."

"Er HAT ihn bereits verraten! Und das weiß er!", sagte Harry wütend. Dumbledore nickte.

"Das macht nichts. Es ist für Voldemort trotzdem schwieriger ein normales Buch zu klauen, was sich nicht wehrt, als zum Beispiel das Monsterbuch der Monster", sagte er und gluckste leise. "Verstehst du Harry? Voldemort WEISS, dass Draco ihn verraten hat und 100%ig hinter dir steht - vielleicht ist es nicht so klug ihn wieder zu sich zu holen, was meinst du? Wie würde Voldemort darüber denken einen Feind wieder zu sich zu holen von dem - Draco so leid es mir tut das zu sagen - er noch nicht mal seine Finger lassen kann. Er weiß, dass Draco, wenn er ihn zu sich zurück und von dir, Harry, weg holt, eine wahre Bedrohung für ihn sein kann, die ihn schlussendlich dir ausliefert."

Harry sah von Dumbledore zu Draco, der gut mit der Situation umgehen konnte. Er versetzte sich in Voldemort und ihm wurde klar, was Dumbledore meinte: Voldemort hasste Draco und gleichzeitig wollte er ihn genauso gerne bei sich haben, wie Harry es tat. Natürlich hatte Harry seine Vorliebe für Draco und Voldemort seine Vorliebe für Lucius, aber Draco war seinem Vater nun wirklich nicht so unähnlich. Und dann gab es da ja noch etwas:

"Nehmen wir also an, Voldemort würde Draco zu sich holen. Dann müsste er wirklich Acht geben, dass Draco nichts tut, was seinen Plan ins Schwanken bringt-"

"Das könnte ich nicht!", warf Draco schnell ein und hob abwährend die Hände. "Ich kann ihn nicht.... Anfassen - so wie mein Vater! Er kann das, aber ich mache das nicht!"

"Siehst du! Dein Vater kann es und der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Er muss diese Tatsache zumindest bedenken, Draco!", sagte Dumbledore. "Und das wird er sich gut überlegen. Denn du kannst ihn zu einigen Sachen überreden, die er nicht will. Ist dir das bei Harry nicht aufgefallen? Harry würde zum Mond fliegen, wenn du es wollen würdest und er könnte."

"Ja, weil ich ihn liebe", sagte Harry grimmig.

"Und Voldemort liebt nicht!", sagte Draco.

"Nicht mehr, das stimmt. Aber das macht dem Fluch nichts aus", sagte Dumbledore. "Unter Umständen könnte Voldemort mit dir und Lucius seine liebe Mühe haben."

Harry und Draco sahen sich verdutzt an und entschieden stumm, dass Dumbledore etwas mehr über den Fluch wissen musste, als sie selbst. Draco sah Dumbledore stirnrunzelnd an.

"Heißt das, ich könnte die Beiden - Harry und Voldemort - zu allem bringen, was ich selbst will?", fragte er. "Ich meine auch, wenn sie es nicht wollen würden?"

Sicher, das hatten sie schon selbst festgestellt, doch Draco wollte etwas bestimmtes aus Dumbledore herauskitzeln. Harry hatte zwar mal versucht, sich gegen Dracos verführerische Berührungen zu wehren und heute Morgen in der Küche, hatte Draco ihn auch ruhig gestellt, aber war das alles?

"Ja, so meine ich das. Du müsstest dir natürlich schon ein bisschen was einfallen lassen, aber die Macht dazu hättest du durchaus schon", sagte Dumbledore sachlich. Draco sah Harry an, und klopfte neben sich auf das Bett.

"Setzt dich", befahl er Harry.

"Ha ha", machte Harry so gar nicht belustigt, dennoch setzte er sich, weil er wusste, dass Draco das nur im Spaß meinte.

"Also was meinen Sie? Was für eine Macht?", fragte Draco. Harry sah Draco verwundert an.

"Du ahnst es schon, nicht wahr?"

"Dass Sie etwas über diesen Fluch wissen? Ja!", sagte Draco nickend zu Dumbledore. Dieser musste schmunzeln.

"Gut, ich muss euch das tatsächlich sagen. Es wäre besser, wenn ihr zusammenarbeitet und noch dazu Voldemort einen Schritt voraus seit, wohingegen Lucius, so wie ich ihn kenne, wohl gegen Voldemort arbeiten wird, anstatt mit ihm. Was ja auch nicht so verkehrt ist-"

"Aber auch nicht mit uns zusammen, das können Sie vergessen, Professor! Mein Vater verliebt sich schließlich auch nicht in Voldemort und ich bezweifele ehrlich gesagt, dass er sich von meiner Mutter trennen wird. Für ihn gibt es bloß im Gegensatz zu mir, keinen Grund sich dem Orden anzuschließen."

Dumbledore seufzte.

"Ja, das musste ich auch feststellen."

"Wie meinen Sie das?", wollte Harry wissen.

"Das hat alles mit diesem Fluch angefangen...", sagte Dumbledore geheimnisvoll. "Es ist Jahrzehnte her. Ich wusste, dass Tom Riddle die Kammer des Schreckens geöffnet hatte. Aber ich hatte keine Beweise. Und nachdem er dann seinen Vater und die Familie getötet hatte, ahnte ich schon, was mal aus ihm werden würde, schließlich hatte ich, als sein Lehrer, ihn im Unterricht kennen gelernt. Natürlich habe ich mir bei weitem nicht vorstellen können, WAS er alles tun würde, doch ich ahnte, dass es schrecklich sein sollte. Großartige Dinge würde er tun, sagte Mr. Olivander, aber schreckliche Dinge."

"Mr. Olivander hat es gewusst?", fragte Harry erstaunt.

"Nein. Nein, er hat es nicht gewusst. Keiner konnte es wissen, mit Ausnahme der Zentauren. Aber schließlich hat Mr. Olivander es immer wieder gesagt. Großartig, aber schrecklich. Nun ja, ich habe es geahnt. Ich habe ihn beobachtet, nachdem er die Kammer geöffnet hatte und ich habe es schließlich einfach geahnt. Aber ich konnte ihn ja schlecht sofort in die Schranken weisen oder gar irgendwo einsperren-"

"Hätten sie es mal getan...", grollte Harry.

Dumbledore sah ihn auf diese Worte hin traurig an.

"Ich fand den Gedanken, dass aus ihm niemals der Mensch wird, der er heute ist, sehr viel aufbauender. Ich glaube, Tom wäre auch Tom geblieben und viel mehr Tom geworden, als er es selbst je geglaubt hätte, wenn nur ein paar Dinge anders gelaufen wären. Vielleicht bin ich sogar selbst daran Schuld, dass Tom nun Voldemort ist... Wer weiß das schon?"

"Halt mal!", sagte Harry und sah Dumbledore böse an. "Was soll das heißen?!"

"Draco, du sagtest gerade, dass Voldemort niemals geliebt hat. Das ist beinahe richtig, aber nur beinahe. Tatsächlich hat Tom niemals in seiner Schulzeit geliebt. Es gab niemals eine Person für ihn, die er einfach liebte, die er schön fand oder attraktiv - oder was ihr Heutzutage für Wörter dafür habt - so etwas gab es für ihn nicht und das verbitterte ihn zusätzlich."

"Aha", machte Harry unbeeindruckt.

"Sollte man jetzt Mitleid haben?", fragte Draco.

Dumbledore seufzte. "Das vielleicht nicht unbedingt, aber ich muss euch schließlich erklären, warum ich so und nicht anders gedacht habe. Schließlich wusste ich ja damals noch nicht, dass Tom einmal Voldemort, so wie er es heute ist, sein würde."

"Aber Sie haben es doch geahnt!", sagte Harry.

"Schon, aber ich gehe grundsätzlich davon aus, dass es auch in Tom noch etwas Gutes gab, das seine Zukunft beeinflussen konnte."

"Und jetzt lassen Sie mich raten: Darum dachten sie: 'Sorge ich doch mal dafür, dass sich Tom verliebt und alles ist in Butter!' oder was?", fragte Draco sarkastisch.

"Nein, ich dachte eher so: 'Geben wir Tom doch mal eine Person, die auf ihn aufpasst und auf die er auch hört!'"

Draco sah ihn entgeistert an.

"Ach! Und Sie meinen, MEIN Vater währe perfekt dazu, oder was?!", fauchte Draco Dumbledore an.

"Nein, das habe ich nicht gedacht-"

"Natürlich, Sie haben gar nicht gedacht!"

"Genau."

Stille.

"Ähm... Wie meinen Sie das?", fragt Harry vorsichtig und drückte Draco zurück, der verständlicher Weise beinahe ausrastete.

"Ich habe natürlich auch daran gedacht, dass Tom leichter zu handhaben wäre, wenn er ausgeglichen war-" Draco schnaubte. "Darum die Sache mit der Liebe. Außerdem war sie, ist sie und sie wird auch immer ein guter Grund dafür bleiben, um unmögliche Entscheidungen zu begründen. Denn so sind wir Menschen: Unsere Entscheidungen müssen immer logisch sein und nachvollziehbar. Wenn Tom sich jetzt von einer anderen Person etwas einreden ließ - was natürlich vollkommen gegen sein Konzept war - dann gab es nur zwei Möglichkeiten: Imperius-Fluch oder Liebe. Und das letzte war mir lieber."

"Klasse Entscheidung!", knurrte Draco sauer. Wenn Harry sich nicht an ihn kuscheln würde, dann wäre er Dumbledore wahrscheinlich schon an die Gurgel gegangen, doch Harry klammerte sich so fest an ihn, dass er nicht aufstehen konnte.

"Ich habe wirklich gedacht, dass es eine gute Wahl ist. Ich habe nicht damit gerechnet, dass der Zauber nach hinten los ging. Aber lasst mich nach der Reihe erzählen:

Ich hatte diesen Zauber - kein Fluch im übrigen, ein Zauber! - in diesem Buch gefunden. Ein altes Buch war das, aus der Zeit von Godric Gryffindor und Slytherin. Ein Bindungszauber, der nicht aufgehoben werden konnte. Der Zauber sorgt dafür, dass eine Person an eine andere Gebunden wird und ist darum auch sehr schwierig in der Umsetzung und außerdem seit 300 Jahren verboten-"

"Und ausgerechnet Albus Dumbledore gräbt ihn wieder aus! Ich kann es nicht fassen!", heulte Draco und schien wirklich den Tränen nahe.

"Das ist nicht alles. Die verfluchte Person wird durch diesen Zauber unfähig sich der anderen Person zu widersetzen, solange diese zweite Person den Zauber auch so nutzt, wie er gedacht ist." Draco und Harry merkten auf. "Das hat nicht alles nur etwas mit verführen zutun. Und hätte Lucius das auch nur ein einziges Mal zum richtigen Zeitpunkt gemacht, dann hätte er Tom den Kopf gewaschen - was wirklich dringend nötig gewesen wäre! - und wäre ihn noch dazu auch gleich darauf wieder los geworden. Und dann wäre es das mit dem sogenannten Fluch auch schon wieder gewesen. Die beiden hätten dann nicht mehr viel miteinander zutun gehabt.

Der Fluch ist dazu da, um jemandem die Macht zu geben, eine unnahbaren Person besänftigen zu können. Lucius hätte ihn einfach umpolen können, ohne dabei Schwierigkeiten zu haben. Wenn er danach Tom klar und deutlich klar gemacht hätte, dass er mit Narcissa zusammen ist und sich nicht von ihr trennen würde, dann hätte Tom das so akzeptiert, wie es ist, weil er gar nicht im Stande gewesen wäre, etwas zu tun, womit er Lucius verletzen würde. Und irgendwann dann, wären Beide ganz normal, wie nach jeder Beziehung, darüber hinweg gekommen, dass Schluss war. Aber Lucius hat das nicht gewollt und darum hat sich Voldemort schlussendlich genommen, was er meinte, das es ihm zustünde. Lucius hätte ihm sagen können, wie das Leben lief und dass man andere Menschen nicht zwingen könnte, andere zu lieben - aber er wollte damit nichts zutun haben."

"Achso und mein Vater ist jetzt daran Schuld, dass ihr Plan nicht geklappt hat, ja?!", fragte Draco böse. "Ich darf Sie aber durchaus daran erinnern, dass Sie ihn niemals gefragt haben, ob er da mitspielt, oder?!"

Dumbledore nickte.

"Ich weiß. Ich habe ihn nicht gefragt. Zu meiner Verteidigung habe ich allerdings etwas zu sagen: Es gab keine Angabe in dem Buch und keine Möglichkeit heraus zu finden, wer diese Macht über die verfluchte Person erhält. Es wurde nur gesagt, dass es die Person sein würde, die die Verfluchte Person gerade liebt oder als nächstes lieben würde. Und um ehrlich zu sein, ich habe weiß Gott nicht damit gerechnet, dass Tom Riddle schwul ist!"

Harry stutzte.

"Ist er?!", fragte er.

"Ja, was denkst du, woher du das hast?", fragte Draco grantig. "Von ihm natürlich!"

"Ich dachte, er hätte gerade etwas mit einem Mädchen, das zwei Jahre jünger war als er. Es sah wirklich für alle so aus und ich habe auch mit einigen darüber gesprochen. Mit IHR habe ich tatsächlich auch darüber geredet. Sie war einverstanden, diese Rolle zu übernehmen, obwohl sie auch eine Slytherin war und noch dazu eine von Toms Freunden. Aber sie stimmte zu, also sprach ich den Zauber, den dazugehörigen Trank verabreichte ich Tom und was war? Pustekuchen! Nix. Tom machte seine Schule zuende, brachte seine Familien um und haute dann ab. Er hatte dieses Mädchen nicht geliebt. Ich hatte mich geirrt - beziehungsweise er hatte alle mal wieder getäuscht."

Draco sah Dumbledore völlig entgeistert und total versteinert an.

"Ja, und dann kam er irgendwann zurück und mein Vater war gerade zu der Zeit in Hogwarts und er hat ihn gesehen und hat... Und hat... Und hat...", sagte er tonlos und sprach den Satz nicht zuende, da ihn sich jeder selbst ausmalen konnte. Draco konnte es nicht fassen, was das bedeutete. Tom Riedle - also Voldemort! - hatte sich ganz zu Anfang in seinen Vater verguckt. Das war beinahe zuviel für ihn. Er hatte wirklich das Gefühl, gleich in Ohnmacht zu fallen.

"Ich habe das nur ganz knapp und aus puren Zufall heraus herausgefunden, das es Lucius war. Um ehrlich zu sein, ich dachte mich tritt ein Zentau. Ich habe sofort mit Lucius gesprochen, doch der hatte Narzissa und war partout nicht bereit, das was nötig war zu tun-"

"Und den Rest der Geschichte kennen wir...", sagte Harry tonlos. Lucius hat sich geweigert mit Tom mitzugehen. Darum beschaffte sich Tom die nötige Macht, um Lucius, den er nun mehr als alles andere auf der Welt begehren sollte, an sich zu binden und ihn dazu zwingen zu können, für immer bei ihm zu bleiben. Darum wurde er zu Voldemort... Vielleicht wäre er es nicht geworden, wenn er die ganze Macht nicht gebraucht hätte, um sich Lucius zu holen...?

Aber es war müßig darüber nachzudenken.

"Also waren Sie es, der für den Fluch verantwortlich ist und für all die Probleme die dem Fluch gefolgt sind", sagte Draco matt. Er hatte immer gedacht, die ganze Geschichte hätte einen anderen Hintergrund, aber dass nun etwas so banal einfaches dahinter steckte, tat beinahe schmerzhaft weh. Doch er konnte Dumbledore keine Schuld geben. Er konnte nichts dafür. Er hat gedacht, alles genau geplant zu haben und nicht damit gerechnet, dass er mit seiner Vermutung falsch lag. Vielleicht war Dracos Verhalten sehr untypisch für ihn. Doch wahrscheinlich lag das an Harry, mit dem er nun freiwillig mehr Zeit verbrachte, als mit jedem anderen Menschen vorher. Nicht nur Harry begann hin und wieder ähnlich zu sprechen, wie Draco und einfach mal wütend zu sein, wenn er es war und andere anzufauchen, sondern auch Draco begann hin und wieder mal nicht Anderen die Schuld an irgendwelchen sinnlosen Fehlern zu geben. Denn manchmal geschah etwas auch nur, weil das Schicksal es so wollte...
 

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Mein Gott, das Kapitel ist ZU lang! Brrrr! Ach, sei's Drum! Wenn's wen stört, kann er ja einfach einen Teil überlesen *schulterzuck* Aber das bezweifel ich stark *lach*



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  sumomo_hioru
2007-10-01T21:47:00+00:00 01.10.2007 23:47
OK das hätte ich nun echt nicht gedacht.
Du hast ja echt alles umgekremmpelt auf so was würde ich nie kommen *ihrgentwie respeckt zeig XD*

sumomo
Von:  Kerstin-S
2007-09-21T18:07:42+00:00 21.09.2007 20:07
hey =)

wow.. super chap.. jetzt erfährt man richtig den hintergrund von dem fluch..
tom hat sich in lucius verliebt.. wow.. *gg* genial..
ich bin schon gespannt ob harry seine freunde einweiht..
dass ginny jetzt so hinter den beiden steht find ich toll..
hoffentlich gehts bald weiter ^^

glg Kerry
Von: abgemeldet
2007-09-19T05:00:56+00:00 19.09.2007 07:00
Hey hatte gerade die letzten beiden kapis gelesen und sehe dann du hast schon wieder 4 online gestellt! das geht ja wahnsinnig schnell.
desegen schreib ich auch jetzt nur hier schnell ein kapi! will nämlich schnell weiter lesen.
Ich liebe deine ff einfach! die idee ist wahnsinig cool und dein schreibstil super.
freue mich auf die nächsten kapis
lg
sara


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