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Der Fluch Lord Voldemorts

von

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Verzeih mir!

um Himmels Willen, ich muss mich entschuldigen! Ich habe es doch tatsächlich geschafft das hochladen zu vergessen ^^"

Zu meiner Verteidigung habe ich nur meinen Geburtstag, der wirklich ausgiebig gefeiert werden musste und natürlich das erscheinen des 7. Bandes auf enlisch, woran ich 1 1/2 Wochen am Stück gelesen habe. Und jetzt auchnoch Schulanfang! Diese Lehrer machen mich noch mal fertig!

>_< nur noch ein Jahr, aber ich hab KEINE LUST mehr! wirklich nicht.

Und das hochladen dieser FF zieht sich hin... ich will mich beeilen, genießt dieses Kapitel!

Und Verzeiht mir...
 

Kapitel 45: Verzeih mir!
 

"Harry, Harry, wach doch auf! Harry!"

Harry blinzelte. Er konnte gar nichts sehen. Seine Brille, die er trug, wenn ihm die Kontaktlinsen zu lästig waren, war ihm von einem Ohr gerutscht und baumelte jetzt am anderen. Ihm war schrecklich kalt und der Boden war fürchterlich hart. Wieso hatte er denn hier geschlafen?

"Harry? Hörst du mich? Wie geht es dir? Wieso hast du denn hier oben geschlafen?"

Ihm wurde die Brille auf die Nase gesetzt.

"Hermione?", fragte er und etwas trauriges schwang in seiner Stimme mit.

"Ja, ich bin es. Snape ist noch nicht wieder zurück. Aber es ist schon 11 Uhr. Komm, du musst doch was essen!"

Harry blieb sitzen. Seidenschnabel war auch aufgewacht, als Hermione hereingekommen war. Er hatte geschlafen und schien auch so bald als möglich weiter schlafen zu wollen.

"Wieso?", fragte Harry schwach. Warum sollte er noch etwas essen? Es war sowieso alles aus. Snape war vermutlich schon tot und die anderen Ordensmitglieder wohl auch. "Ich habe keinen Hunger."

"Aber du musst doch etwas essen. Du hast gestern schon nichts gegessen. Harry, jetzt komm doch!" Sie versuchte verzweifelt ihn hoch zu ziehen, doch Harry ignorierte sie völlig. "Harry, bitte, das Leben muss doch weiter gehen! Du kannst doch nur weil dieses - ich-weiß-nicht-was-es-ist - nicht hier ist so tun, als ob du nicht mehr lebst. Snape wird sich mit Sicherheit beeilen es zu holen."

"Er wäre längst hier, wenn Snape ihn hätte holen können", sagte Harry niedergeschlagen.

"Vielleicht geht das alles nicht so schnell, wie du dir das wünscht!"

Harry antwortete nicht. Snape war tot, die anderen auch und Draco würde wahrscheinlich dafür bezahlen müssen, dass er Voldemort verraten hatte... Und alles war nur seine, Harrys, Schuld!

"Es ist alles meine Schuld...", sagte er verzweifelt. "Ich hätte auf Dumbledore warten sollen. Ich hätte Snape nicht drohen sollen, dass ich sonst was tue, wenn er ihn nicht holt! ... Nur wegen mir..."

"Harry, es ist doch nichts passiert. Sie sind doch erst gestern am späten Abend weg. So schnell können sie nicht zurück sein."

"Doch könnten sie!", widersprach Harry heftig. "Voldemort hat mir gesagt, dass sie da waren! Er hat gewusst, dass sie da waren, hat bemerkt, dass sie angekommen sind! Und er hat vermutlich jetzt schon längst alle umgebracht! NUR WEGEN MIR!!!"

Hermione stand wie versteinert da.

"Das glaube ich nicht...", hauchte sie ungläubig. Alle sollten tot sein? Snape? Arthur? Charlie? Remus? Und die anderen, die dabei waren auch? Das konnte nicht wahr sein. Wie kam Harry bloß darauf? "Harry...? Woher weißt du das?"

Harry antwortete nicht, sondern holte nur tief Luft, damit er nicht in Tränen ausbrach.

"Harry...? Hast du nicht Okklumentik-?"

"Nein, verdammt!", schrie Harry sie an. "Ich habe es vergessen! Weil ich zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt war! Und was das schlimme ist: Es bringt mir gar nichts, wenn er hier ist! Weil ich mich dann auch wieder nicht auf Okklumentik konzentrieren kann! Weil ich wegen IHM dann WIEDER abgelenkt bin! Das war einfach purer Starrsinn! Ich wollte ihn hier haben und darum durften jetzt alle sterben! Nur weil ich so egoistisch bin! Nur wegen mir!"

Hermione sah ihn kopfschüttelnd an. Sie wusste nicht was er meinte, konnte ihn nicht verstehen. Obwohl sie immer so vieles verstand, konnte sie jetzt einfach nicht ahnen was los war, weil sie nichts von dem Fluch wusste und nicht im Traum daran dachte, dass Harry die ganze Zeit von Draco sprach, der seit Januar sein fester Freund war.

"Harry... Vielleicht solltest du mir erklären, was los ist? Ich glaube nicht, das sie tot sind. Ich glaube es einfach nicht. Voldemort hätte es dir doch nicht gesagt-."

"Doch! Weil er doch WILL, dass ich endlich durchdrehe und gegen alle Vernunft zu ihm komme!"

"Aber... Aber was ist denn dann dein Problem? Ich meine, wenn du doch schon weißt, dass er dich psychisch labil machen will, dann halte doch einfach mal dagegen! Lass dich einfach nicht in den Wahnsinn treiben. Du bist nicht sein Spielzeug und du kommst auch nicht herbeigeeilt, wenn er pfeift. Das machen vielleicht Lucius und andere Todesser, aber du bist immer noch Harry Potter, oder? Also lass Voldemort doch erzählen, was ihm passt! Scher dich doch einfach nicht darum und kümmere dich um deine Sachen. Zum Beispiel könntest du dich mit deinen Hausaufgaben ablenken! Die musst du auch noch für das nächste Schuljahr machen und soweit ich weiß, hast du bis jetzt gar nichts gemacht, hab ich Recht?"

Harry antwortete nicht. Stattdessen starrte er auf den Boden. Es schien, als gebe er Hermione stumm Recht, doch tatsächlich war er ganz in Gedanken und seiner Gefühlswelt versunken. Hermione redete derweil weiterhin auf ihn ein. Sie erzählte ihm von irgendwelchen Aufsätzen, die sie schon geschrieben hätte und erzählte und erzählte.

Plötzlich sah Harry auf und grinste Hermione freudestrahlend an. Hermione verstummte verwundert.

"Was denn?"

"Ich glaube, du hattest Recht. Es ist zwar so gar nicht seine Art, aber..." Harry machte eine Geste zum Zeichen, dass Hermione lauschen sollte. "Warte... Gleich...!" Er nickte zur Seite.

Hermione folgte der Aufforderung und sah zum offenen Fenster. Was hatte Harry denn jetzt wieder? Auf einmal hörte sie Stimmen. Viele. Einige klangen ungläubig und verstimmt. Sie schienen alle irgendwie mit etwas nicht zufrieden zu sein, doch Harry schien das nicht zu stören. Auf einmal war er auf den Beinen und rannte auch schon die Treppe hinunter.

Hermione konnte jetzt auch ein paar Stimmen erkennen. Remus, Charlie... Wer war da noch? Die anderen die mit Snape gegangen waren! Sofort folgte sie Harry nach unten, war jedoch erheblich langsamer, als Harry, der vor Vorfreude ganz hibbelig schien.

Als Harry unten ankam, waren ihm Voldemorts letzte Worte in der Nacht eingefallen. Nun verstand er wenigstens, warum sie alle noch lebten. Er wollte sich jetzt keine näheren Gedanken deswegen machen, sondern freute sich einfach nur darauf, gleich wieder in Dracos Armen zu liegen.
 

"Also ich weiß zwar nicht, warum wir ausrechnet DICH da raus holen sollten, aber an deiner Stelle würde ich aufpassen, was ich tue. Das ganze Haus ist voller Ordensmitglieder, also sieh dich vor", knurrte Moody bedrohlich.

In einem Halbkreis standen Hexen und Zauberer des Ordens in der Vorhalle um die Tür versammelt und richteten ihre Zauberstäbe auf den unerwünschten Neuankömmling.

"Eben, wieso also wollt ihr meinen Zauberstab haben?", konterte Draco. Er drückte seinen Umhang an die Brust, als wollte er verhindern, dass jemand mit 'Accio Zauberstab' ihn ihm entriss. Bevor jedoch noch irgendetwas geschehen konnte spürte er auch schon, wie ihn etwas, das er lange vermisst hatte, regelrecht umflauschte.

"Seit ihr Wahnsinnig?! Hört auf, nehmt die Zauberstäbe runter! Er wird gar nichts tun!", schrie Harry die Zauberer und Hexen an. "Also hört auf, ihn zu bedrohen! Das ist nicht nötig!"

"Woher willst du dir da so sicher sein?", knurrte Moody, der Malfoy nicht zu trauen schien.

Harry verstärkte demonstrativ die Umarmung in der er Draco gefangen hielt. Draco lächelte. Irritiert, was das bedeuten sollte schauten sich einige gegenseitig fragend an.

"Wie geht es dir?", fragte er und Harry sah ihn sofort so an, als befürchtete er, dass das schlimmste geschehen war: er hatte Draco dauerhaft geschädigt.

"MIR...?", fragte er, während seine Stimme langsam aber sicher ihren Geist aufgab. Wie konnte Draco denn jetzt bloß danach fragen wie es IHM ging?! "Katastrophal, wenn ich dich so ansehe. Du siehst fürchterlich aus. Ich sollte lieber dich fragen, wie es DIR geht! Kann ich irgendetwas für dich tun? Hast du Hunger? Oder Durst? Wir haben oben auch eine Dusche, wenn du duschen willst. Ich kann mir auch vorstellen, dass du fix und fertig bist. Du kannst schlafen gehen wenn..." Harry stockte, als er ein ganz leichtes lächeln auf Dracos Gesicht bemerkte. Er hatte sich nicht zweideutig anhören wollen. Er machte sich doch bloß Sorgen um ihn! Und exakt das selbe schienen sich nun auch alle anderen Anwesenden um Harry zu machen...

"Ja, ich denke... Ähm... Wir sollten hoch gehen. Ich muss mit dir... sprechen", sagte Draco, während er den Umstehenden ebenso misstrauische Blicke zuwarf, wie diese ihm.

"Ich glaube, nicht dass du das tun wirst!", sagte Remus bestimmt und zog Harry von Draco weg. "Ich weiß zwar nicht, was du mit Harry machen willst, anstatt ihm seinen Verstand zurück zu geben, aber es scheint keinen Deut besser zu sein, als der Wahnsinn, der von ihm Besitz ergriffen hat!"

Draco sah Harry an, der sich verzweifelte versuchte, aus Remus' Griff zu befreien. Er schrie Remus an, der genau wie alle anderen dachte, dass Harry nicht mehr er selbst war.

"5 Wochen... Das waren immerhin 2 mehr, als du geahnt hast, Harry."

Stille - auch Harry hörte auf sich befreien zu wollen und schrie Remus nicht mehr an. Draco sprach mit ihm, das war viel wichtiger!

"Ja, aber es hatte nichts gebracht. Du hättest nicht länger wegbleiben können. Ich hätte es keine Sekunde länger ausgehalten! Ich musste dich holen! Und ich hätte es eigentlich schon vor 5 Wochen tun sollen, damit das alles nicht passiert!!"

Moody schaute verwundert zwischen den beiden hin und her. Dann schüttelte er den Kopf.

"Seit wann seit ihr denn beim 'du'?"

Keiner der beiden reagierte. Sie sahen sich viel mehr an und für jemanden mit Fantasie könnte es so aussehen, als ob sie ihre Gedanken austauschten, ohne zu sprechen.

Harry tat es unendlich leid, was er getan hatte. Er hätte von Anfang an verhindern müssen, dass Draco wieder zu Voldemort kam. Er hätte von Anfang an verhindern müssen, dass er ihm wieder weh tun konnte. Und er hätte von Anfang an verhindern müssen, dass Voldemort die Gelegenheit beim Schopfe packt und wieder Besitz von Harry nimmt. Es tat ihm alles so schrecklich leid, doch er wusste nicht, wie er Draco das glaubhaft beweisen sollte. Draco hingegen genoss es für einen Augenblick in den grünen Weiten, Harrys Augen abzutauchen und die ganze Wärme in sich aufzunehmen, die sie ihm entgegen brachten. Dann fiel ihm wieder ein, dass Remus ihn noch immer festhielt, was ihm ganz und gar nicht gefiel.

Er ging zu ihnen und löste Harry stumm aus Remus' Griff.

"Ich habe oben ein Zimmer mit Ron, da können wir hin gehen", schlug Harry vor, während er nicht aufhörte Draco anzusehen. Er nickte. Erst jetzt wandte Harry sich wieder in eine andere Richtung. "Und ihr fasst ihn nicht an! Er ist nicht böse! Außerdem passe ich schon auf, dass er bei mir oben bleibt! Und dazu kommt, dass - dass...", eigentlich hatte er noch sagen wollen, dass Voldemort wusste, dass Draco ein Verräter war, doch er brachte es nicht übers Herz gerade jetzt mal wieder jedem beweisen zu müssen, dass er Voldemorts Namen aussprechen konnte. "Ach, ist doch alles scheiß egal! Komm!"

Harry ging voraus auf die Treppe zu.

"Harry, ich glaube nicht, dass das so eine Gute Idee...", wollte Hermione zaghaft einwerfen, doch dann stellte sie mit Staunen fest, dass Draco anscheinend vorhatte Harry überall hin zu folgen, wo auch immer er ihn hingeleiten würde.

"Was geht denn bei denen ab? Sind die beiden noch ganz dicht?", fragte Ron ungläubig. "Der will mit Malfoy in einem Raum bleiben? Freiwillig? Was ist bei Harry bloß kaputt?"

"Ich habe keine Ahnung...", sagte Ginny, die irgendwie mit undeutbarem Blick den beiden hinterher sah. Ron sah seine Schwester an. Er runzelte die Stirn.

"Kommt!", sagte er und ging mit den beiden nach oben wohingegen die Erwachsenen den Krisenstand einberiefen. Weiter oben auf der Treppe begegneten ihnen auch schon die Zwillinge.

"Hey!", sagten sie synchron. "Wir haben eine neue Leckerei erfunden!"

"Die Wirkung ist strenggeheim!", meinte Fred.

"Aber leider löst sie wohl auch Halluzinationen aus...", meinte George und sah Fred besorgt an.

"Ich habe gerade tatsächlich geglaubt Draco Malfoy hier zu sehen."

"Stellt euch das mal vor! Draco Malfoy im Hauptquartier des PhoenixOrden!"

"Wir müssen dringend etwas an der Rezept-"

"Das war keine Einbildung!", unterbrach sie Ginny. "Der war vollkommen real. Harry hat ihn einfliegen lassen."

Den beiden blieben die Münder offen stehen.

"Harry?!", fragten sie wieder gleichzeitig. "Der?!"

"Ja, weil er sagt, dass er sonst verrückt wird!"

"Aber anscheinend ist er's schon...", meinte Ron.

"Quatsch! Ich wette das hat was mit Voldemort zutun!", sagte Hermione überzeugt.

"Okay, wir sollten uns mal anhören, was die reden", meinte George und war schon wieder auf halbem Weg in sein und Freds Zimmer. "Langziehohren!"

"Wunderbar!", sagte Ron begeistert und sie gingen schon mal auf Zehenspitzen zu Harrys Zimmer. "Also eigentlich ist das auch noch MEIN Zimmer da-", er deutete auf die geschlossene Tür, "Und ich werde ganz bestimmt nicht wegen DEM umziehen! Der kann bleiben wo der Pfeffer wächst!"

"Scccht!", machte Hermione und drückte sich den Zeigefinger auf die Lippen. Aus dem Raum war nichts zu hören. Es schien, als ob alles still war.

Sie lauschten eine Weile, doch es war nichts zu hören.

"Kaum zu glauben. Noch vor den Ferien haben sie sich bei jeder Begegnung gegenseitig verflucht!", sagte Ginny.

"Nicht DIREKT vor den Ferien. Im Zug hat Harry Malfoy noch schöne Ferien gewünscht und gesagt, dass er ihn vermissen wird!", bemerkte Hermione.

"Ach, quatsch! Der hat ihn doch bloß verarscht! Hat er doch gesagt!", sagte Ron verbissen. Er wollte nicht glauben, das zwischen den beiden irgendetwas anderes war außer Rivalität. "Obwohl... Wenn man bedenkt, wie er Draco vorhin umarmt hat..."

Er verzog das Gesicht.

"Echt! Als ob Draco sein Plüschtier wäre oder so!", sagte Ginny und schien auch nicht so ganz begeistert.

"Was, wenn er ihn sehr mag?", fragte Hermione nachdenklich.

Ron stützte einen Moment.

"WIE meinst du das?", fragte er spitz. "Malfoy mögen, mein ich. Wie stellst du dir DAS vor? Hä?"

Hermione zuckte die Schultern.

"Zauber oder so. Liebestrank... Gibt da schon so einiges."

Ginny und Ron starrten sie an, als wäre sie genauso verrückt, wie Harry.

"Draco und Harry?! Bist du Verrückt?! Hast du zu viele Bücher oder so gelesen, dass du nicht mehr weißt, was in der Wirklichkeit geschieht?! Harry und Malfoy?!? Das passt nicht zusammen! Das ist, als wolltest du, dass Du-weißt-schon-wer zum Barmherzigen Samariter wird!", fauchte Fred.

Hinter sich hörte die kleine Gruppe Schritte. George kam auf leisen Fußsohlen. Einer nach dem anderen drückte er ihnen Langzieohren in die Hände.

"Wartet!", sagte Hermione. "Sie werden es bestimmt bemerken, wenn wir alle sie belauschen! Also nur einer!"

Sie drückte die anderen weg und schob das Ende ihres eigenen Langziehohres unter der Tür hindurch. Die anderen grummelten, da sie das durchaus einsehen konnten, aber selbst auch mal hören wollten.

"Wir müssen unbedingt welche herstellen, die mehrere Enden haben", grummelte Fred zu George herüber. Sein Bruder nickte und beobachtete Hermione, die angestrengt lauschte. Sie schüttelte den Kopf.

"Nichts", sagte sie.

"Sind sie nicht da drin?"

"Doch, aber sie sagen nichts."
 

"Pssst! Sei mal leise", sagte Harry schnell. Er drückte Draco zwei Finger auf die Lippen und sah zur Tür. Jetzt wo sie ganz leise waren hörten sie ein leises Wispern hinter der Tür. Harry zog verärgert die Stirn in Falten. "Hier haben nicht nur Wände Ohren, sondern auch Türen!"

Ein paar Sekunden später entdeckte er Hermiones Langzieohr, was unter der Tür hervorlugte. Er wandte sich dem magischen Gegenstand zu, drehte sich dann aber noch mal Draco um. Er wollte gerade fragen, was das war, als Harry ihm abermals federleicht die Hand auf den Mund legte und den Kopf schüttelte.

Dann ging er zur Tür, nahm das Langzieohr und tat damit, was der Name schon verriet: Er zog daran, bis er auch das andere Ende einer hautfarbenen Schnur in Händen hielt.

"Was ist das?", fragte Draco jetzt.

"Langziehohren."

"Langziehwas?" Harry erklärte es ihm. "Achso. Sie wollten uns also belauschen? ... Und ich hatte schon befürchtet, ich wäre jetzt bei den Guten gelandet..."

"Fred und George haben sie gebaut", erklärte Harry und legte auf die Tür den Störschutz-Zauber. "Ich will nicht, dass sie etwas über uns erfahren. Es geht sie nichts an. Sie haben damit nichts zutun und müssen es auch nicht wissen. Keiner muss es wissen ... Sie sind immer noch wie früher: Mischen sich in alles ein, auch wenn es sie nichts angeht."

Draco lachte. "Das hört sich so an, als ob du das nicht auch so machen würdest, wenn du nicht andere Probleme hättest."

"Oh! Hermione hat Probleme! Sie will ihre ganzen, fertigen Hausaufgaben noch mal machen!"

Draco sah Harry an, als wolle er sagen: 'Das ist nicht dein Ernst!'

"Doch, aber ich weiß auch nicht warum. Hab ihr nicht richtig zugehört... gab wichtigeres...", sagte Harry und lächelte Draco an. Draco lächelte zurück. Er lächelte wirklich zurück, Harry konnte es nicht glauben. Nach allem was passiert war, lächelte er ihn noch an!

"Ich bin so froh bei dir zu sein...", er überbrückte mit einem Schritt die kurze Distanz zwischen ihnen und schloss Harry fest in die Arme. Harry wusste nicht, ob er das zulassen sollte. Er wusste nicht, wie er darauf reagierte und wenn ja, dann würde diese Reaktion Draco wohl weh tun. Und er wollte Draco nicht weh tun. Darum wusste er auch nicht wie, wo und ob er Draco überhaupt anfassen sollte. Auf der anderen Seite hatte er ihn doch nur deswegen hier hingeholt. Nur aus diesem einen Grund... Nur deshalb war jetzt alles kaputt. Darum mussten sie jetzt allen Leuten Dinge erklären, die sie selbst nicht verstanden und über die sie nicht reden wollten.

"Es tut mir leid... Ich bin so egoistisch...", sagte er weinerlich.

"Nein, wieso?", fragte Draco.

"Weil ich dich hier hin geholt habe. Das hätte ich nicht tun dürfen-"

"Doch, das musstest du tun. Harry, das ist doch auch gut so. Ich hätte es doch auch nicht mehr lange dort ausgehalten. Und ich bin nun mal da, um bei dir zu sein, oder? Das ist doch vollkommen okay so."

Harry schüttelte den Kopf.

"Nein ist es nicht! Das war eine Kurzschlussreaktion. Ich habe Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, nur weil ich keine Sekunde länger warten konnte, nur weil ich dich JETZT haben wollte! Ich hätte auf Dumbledore warten sollen. Nein, stattdessen habe ich Snape geschickt. Ich wusste einfach nicht mehr, was ich tat. Ich habe nur noch gedacht, dass er zu dir kommen kann und ihn gezwungen, dich zu holen - sofort! Ich hätte ihn umgebracht, wenn er sich geweigert hätte! Ich hätte ihr wirklich umgebracht! Ich hätte nur Voldemort in meinen Kopf lassen müssen. Er hat gewusst wo ich war und wenn er hier Snape gesehen hätte, dann hätte er bestimmt nicht lange gefackelt. Außerdem wäre ich dann so wütend gewesen, dass... dass... ich... Dass ich das wohl auch noch gut und richtig so gefunden hätte... Und dann wäre ich mit Sicherheit zu ihm gekommen. Er hätte mir bestimmt gezeigt wo du bist... Wo er ist. Damit er mich dann töten könnte. Ich wäre blind gewesen vor Sehnsucht nach dir! Was sollte ich denn tun? Dumbledore war doch nicht da! Ich konnte doch nur Snape schicken!"

Draco sah verzweifelt auf das Wesen in seinen Armen, das wirklich vollkommen aufgelöst war.

"Aber es ist doch alles gut gegangen, Harry. Das war doch das beste, was du tun konntest. Du hattest doch nur noch die Option, persönlich zu kommen und im Gegensatz dazu, war es doch perfekt, was du gemacht hast."

"Nein!", widersprach Harry. "Weil... jetzt wird Snape dafür büßen müssen!"

Draco schwieg verwirrt. Er sah keinen Sinn in Harrys Worten. Snape hatte ihn da raus geholt, hatte ihm glaubhaft klar gemacht, dass Harry ihn braucht und dass er zu ihm kommen musste. Er hatte ihm gesagt, wo der Ausgang von diesem verfluchten Hauptquartier war, was leider nur ganz bestimmte Personen wussten. Und er hatte ihm gesagt, dass dort ein paar Leute aus dem Orden warten sollten. Er war eindeutig ein Verräter, ein Spion für Dumbledore, ausgerechnet Snape! Draco konnte es immer noch nicht ganz glauben, aber es musste wahr sein. Doch leider machte das keinen Sinn. Wieso sollte Snape deshalb von Voldemort bestraft werden? Okay, er war nicht wieder mit zurück gekommen, aber Voldemort hatte es doch gar nicht mitbekommen. Er wusste nicht, das Snape ein Verräter war!

"Er wusste von Anfang an, dass du zu mir halten würdest und nur noch zu ihm kamst, um das für mich und Dumbledore auszunutzen", sagte Harry leise.

"WAS?!", fragte Draco überrascht. Bis gerade eben noch hatte er angenommen, dass Voldemort es immer noch nicht wusste.

Harry nickte abermals. "Und er wusste das ich jemanden geschickt habe. Und dass dieser noch andere vom Orden mitgenommen hatte. Und als sie dann da waren, muss er es gesehen haben. Jedenfalls weiß er es jetzt, das weiß ich. Er weiß, dass Snape ein Spion ist und die ganze Zeit gewesen war. Das heißt, dass ich damit Dumbledores Pläne alle zunichte gemacht habe. Und dass du nicht zurück kannst. Du musst jetzt hier bleiben...", Harry wurde immer leiser, während er sich immer mehr an Draco schmiegte. "Jetzt muss ich auf dich aufpassen." Er sah Draco ganz vorsichtig an. "Ab jetzt bist du in Voldemorts Gegenwart in Lebensgefahr... Weil Voldemort dich haben will. Weil es mit dir ganz einfach ist, mich zu ihm zu locken...

Allein wegen dir bin ich in den letzten Tagen beinahe wahnsinnig geworden. Vorher hatte ich etwas, womit ich mich ablenken konnte, aber dann bin ich mir schlagartig bewusst geworden, wie lange du schon weg warst. Und dann besaß ich kaum noch genügend Verstand, um Dumbledore bescheit zu sagen, dass er irgendetwas unternehmen muss - bevor ich das tue.

Aber wenn du bei mir bist, dann ist das alles ganz einfach. Weil ich nicht will, dass er an dich dran kommt. Ich will nicht, dass er dich berührt, oder dich sieht oder anfasst! Ich will es nicht und ich werde das auch zu verhindern wissen! Aber wenn ich dich nicht habe, dann kann er das ausnutzen. Dann kann er ausnutzen, dass ich dich bei mir haben will, dich anfassen und sehen und einfach haben will... es tut mir so leid, Draco...", Harry krallte seine Hände ich Dracos Schultern und presste sich enger an Draco, sodass dieser ganz deutlich merken konnte, wofür sich Harry entschuldigte.
 

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Möööp, wieder zu lang -. - ach, ihr werdet mir bestimmt nicht den Kopf abreißen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Ajashia
2007-09-08T12:34:36+00:00 08.09.2007 14:34
oh mann
das ist echt super geworden

etwas verwirrend das ganze aber echt schön

ich hoffe es geht bald weiter

Atsuja
Von: abgemeldet
2007-09-06T19:05:08+00:00 06.09.2007 21:05
hey...ich dachte ich schreib dir mal ein kommi, obwohl ich noch nich fertig bin mit lesen, aber ich weiß ja nich, ob du auch bei den anderen kapis die kommis noch ließt, oder nur bei den neuesten kapis...hoffe du verstehst^^...zur story:
sie ist echt super geschrieben und auch immer spannend...(bin bei kapi 35), leider kann ich die adult-kapis nich lesen und verstehe daher einige zusammenhänge nich mehr...daher wollt ich dich fragen, ob du mir die adult-teile ohne das adult-"zeugs" schicken kannst, das ich da wieder durchcheck^^...
hoffe du verstehst was ich meine^^...
aber deine story ist echt der hammer^^...

lg
Ringo
P.S.:ups...ziemlich langes kommi^-^°
Von: abgemeldet
2007-09-05T20:48:06+00:00 05.09.2007 22:48
oh schön ein neues kapi!
Ich habe es mit hippeliger freude gelesen ... konnt kaum still sitzen!
Sehr schön das sie wieder zusammen sind!
Hoffentlich finde ich die zeit weiter zu lesen, jetzt wo ich dann nur noch an wochenenden zuhause bin ;_;
lg
Arre
Von:  Kerstin-S
2007-08-25T20:28:40+00:00 25.08.2007 22:28
hey =)

oh man.. was für ein emotionales chap *grins*
der arme harry..
jetzt ist nur die frage wie viel voldie wirklich weiß.. *sfz* das ist kompliziert... ich hoffe das klärt sich bald ^^
draco und harry sind soooo süß *lächel* ich bin schon gespannt wie die anderen reagieren wenn sie es raus bekommen =)

*knuddel*
Kerry


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