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Der Fluch Lord Voldemorts

von

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Ist Harry Verrückt?

Ole! Kapitel 40! Kaum zu glauben! *freu*

Und jetzt wird’s erst richtig spannend!
 

Kapitel 40: Ist Harry Verrückt?
 

Die ersten beiden Ferienwochen von Harry waren eigentlich ganz gut gewesen. Dudley war nicht da gewesen, also hatte er fast alles tun können, was er wollte. Er konnte sogar Fernsehen gucken und Playstation spielen, wann er wollte und was er wollte! Leider musste er auch oft einkaufen gehen, Kochen, Putzen, Aufräumen, Wischen, Putzen, Streichen, Wäsche waschen, Putzen, Möbel nach Petunias Wünschen umstellen und natürlich Putzen. Dennoch waren die ersten beiden Wochen eigentlich die besten Gewesen, die Harry je in den Ferien erlebt hatte. Und für die anderen Wochen hatte er sich sogar einen Ferienjob besorgt - wieder Putzen. Als ob er das studieren würde. Doch es war ein wirklich guter Grund, um aus dem Haus zu kommen, gegen den nicht einmal Onkel Vernon etwas einzuwenden gehabt hatte. Allerdings hätte er das wohl gehabt, wenn Harry ihm erklärt hätte, was er denn tut, denn Putzfrau war nun wirklich nicht ein Job, der zu den von Vernon geachteten gehörte.

Außerdem hatte er so Geld, womit er nach London fahren konnte und musste nicht auch noch Ron seine letzten Knuts rauben.

Als Dudley am Ende der zweiten Woche dann wieder kam, viel Harry beinahe aus allen Wolken, als er sah was er da mitgebracht hatte. Er hatte ja schon erwartet, dass er etwas mitbringen würde, natürlich, Dudley brachte immer etwas mit, meistens etwas gestohlenes. Aber DAS war ihm nicht in den Sinn gekommen. Vielleicht hatte er irgendwann mal aufgeschnappt, dass Dudley seine Freundin - diese Judy - für ein paar Tage mitbrachte, aber das wäre ja auch noch okay gewesen. Harry hatte sich schon irgendwie vorgestellt, wie die Tusse aussehen würde. Bestimmt so fett, wie Vernon - aber auch nur, weil kein lebender Mensch an Dudley ran reichte - mit schwarzen, strähnigen, langen Haaren, die vorne gebleicht waren und so dick aufgetragener schminke, dass man sich ekelte. Vielleicht auch noch irgendwo Piercings [1] an der Augenbraue und der Nase.

An eben dem Sonntag Morgen, wo sie gekommen war, kam er runter in die Küche geschlendert. Er hatte lange ausgeschlafen und sich nur ganz langsam zurecht gemacht. Was interessierte es ihn, wen Dudley mitbrachte?

Also torkelte er die Treppe herunter, war gerade frisch geduscht, hatte strubbelige Haare wie eh und je und hatte eigentlich nur Hunger.

Und dann sah er sie, und sie war ganz anders, als er sie sich vorgestellt hatte. Und sie passte überhaupt nicht zu Dudley! Sie war groß, schlank, hatte blonde, superlange Haare, schmale Huften, trug ein enges Kleid, und war dezent geschminkt. Harry blieb vor Schreck der Mund offen stehen und er fragte sich nur eines: 'Was gibt die sich mit Dudley ab?!' Doch dann wurde es ihm klar: das Geld, natürlich. Die Dursleys waren ja nicht arm. Und sie schien auf Glitzerkram zu stehen. Sie trug bereits Ohrringe, die teuer aussahen und Schuhe mit extrem hohen Absetzen.

Dann fiel ihm auf, dass er sie doch ziemlich genau anstarrte und ließ es ganz schnell sein. Er konnte es kaum fassen, dass er Draco für einen Moment völlig vergessen hatte.

"Morgen", sagte er, aber es war nicht mehr Morgen, es war Nachmittag.

Judy schaute ihn angeekelt an. Harry ging zum Schrank, um sich erst mal etwas zum Trinken zu holen.

"Wer ist das denn?"

"Mein Cousin. Der wohnt hier leider über die Ferien."

"Du hast einen Cousin? Und wieso ist der hier?"

"Eltern tot", erklärte Dudley knapp.

"Was machst du hier?", herrschte Vernon Harry an, nachdem er von Küchentisch weg gegangen war.

"Ich wollte etwas trinken, darf ich?", fragte Harry gereizt und drückte Vernon weg, um zum Kühlschrank zu kommen.

"Meinetwegen, aber dann verschwinde, hörst du?"

"Wenn's sonst nichts ist."

Er hatte ihnen noch nichts von Draco erzählt, sonst wären sie wohl still gewesen. Genauer gesagt hatte er gar nichts gesagt. Außerdem würden die drei in Ohnmacht fallen, wenn sie erfuhren, dass Harry schwul war. Das musste nicht sein. Zudem war er sich in einer einsamen Nacht bewusst geworden, dass er seinen Zauberstab aus dem Schrank teleportieren konnte, wenn er nur die Hand ausstreckte. Er musste nicht mal zaubern, um die Dursleys zu verschüchtern, aber wenn er es doch tat, dann hätte das keine Folgen, weil so wie Draco sagte, er Harry Potter war und sich sowohl Fudge als auch Dumbledore darüber im klaren waren, dass Harry in Hogwarts am sichersten war. Außerdem musste er noch viel lernen, bevor er Voldemort umbringen konnte... Wenn Harry nicht nach Hogwarts ging, konnte er das nicht, also kam er so oder so dahin und damit war das Gesetz der Vernunftgemäßen Einschränkung der Zauberei Minderjähriger für ihn hinfällig - lustig würde es werden, wenn er das den Dursleys erklärte, besonders, wenn sie gerade etwas extra gemeines mit ihm taten oder tun wollten.

Harry nahm die Milch aus dem Kühlschrank und trank sie aus.

Irgendwie schien sich Judy jedoch mehr für ihn zu interessieren, als sie zugeben würde.

"Auf was für eine Schule gehst du denn?", fragte sie und beäugte Harry.

"Im Norden, kennst du nicht", sagte er und verhinderte damit ganz knapp, dass Petunia aufkreischte und Vernon einen Wutanfall bekam.

"'Im Norden' Einfallsreicher Name, ich muss schon sagen", lästerte sie. "Scheint ja keine besonders gute Schule zu sein, wenn die keiner kennt."

"Hier kennt sie keiner, aber... da oben, dort ist sie bekannt."

Vernon lief rot an. Judy lachte albern.

"Da oben? Im Himmel oder was?!"

"Knapp daneben ist auch vorbei", sagte Harry ungerührt und verließ den Raum. War die doof! So ein dummes Mädchen hatte er ja noch nie gesehen! Ron hatte wenigstens gewusst, wo die Antarktis lag, aber bei ihr zweifelte er das schon an.

"Hör mal, du kannst die Einkäufe, die im Flur stehen einräumen, hast du mich gehört?", drang Petunias Stimme aus der Küche an Harrys Ohr.

"Jaha!", rief er genervt zurück und begann die 6 Tüten auszupacken und in die Schränke zu räumen. Viele der Dinge gehörten ins Bad, oder in die Vorratskammer, nur für ein paar Dinge musste er in die Küche zurück. Wegen der Milch, zum Beispiel, oder anderen Lebensmitteln, die kühl gelagert wurden. So bekam er mit, dass Dudley jetzt unbedingt mal mit ihr raus kommen musste, weil Judy es alleine nicht schaffte die schwere 'Sie' - wer oder was es auch immer war - in die Wohnung zu tragen. Dudley, der große, starke Mann, ließ sich das natürlich nicht zwei Mal sagen. Also gingen sie raus, tratschten dort noch ein bisschen, anschließend konnte Harry Petunia schreien hören, nachdem er Putztücher in den Schrank geräumt hatte und dann mit einem Staubfänger in Form einer hübschen Puppe aus Porzellan, von der er nicht wusste, wo Petunia sie hingesetzt haben wollte, in der Küche erschien. Dudley hatte sein Mitbringesel, die ominöse 'Sie' in die Küche geschleppt. Es musste ein Tuch drauf gelegen haben, denn Petunia schien erst seit sie wieder im Haus waren kurz vor einem Ohnmachtsanfall zu stehen. Harry ging es benahe genauso und er ließ geräuschvoll die Puppe zu Boden fallen, während Dudley gerade erklärte, dass Judy Schlangen züchtete und ihm diese hier schenken wollte.

"Sag mal spinnst du denn?!", fauchte Vernon Harry an und stand kurz davor ihm eine saftige Ohrfeige zu verpassen. Die Puppe war in 1000 Einzelteile zersprungen und hatte, bevor sie zu Bruch gehen konnte, noch eine Delle in Petunias gepflegten Holzboden gemacht. Das schien Vernon zu ahnen, den sehen konnte man das auf den ersten Blick nicht. Er begann mit wüsten Beschimpfungen Harry Spucke entgegen zu schleudern und ihm einiges anzudrohen, wenn er noch einmal es wagen sollte etwas von Petunias heißgeliebten Sachen zu zerstören. Doch Harry hörte ihm überhaupt nicht zu. Und auch Petunia schien nicht recht zu wissen, ob sie dieses Unwesen von Viech im Auge behalten, oder Harrys Verhalten argwöhnisch betrachten sollte.

Völlig ungeachtet, der Schimpftiraden Vernons sagte er schließlich, da er sich sicher war, nicht auf einmal Parsel zu sprechen, entgeistert: "Ihr wollt mir doch nicht allen Ernstes eine SCHLANGE hier ins Haus holen, oder?!"

Vernon brach für eine Sekunde ab.

"DAS IST IMMER NOCH mein HAUS, BURSCHE! NUR DAMIT DAS KLAR IST, HIER KOMMEN DIE TIERE REIN, DIE ICH WILL!!! UND DAS GEHT DICH GAR NICHTS AN, WAS DAS FÜR TIERE SIND!!!"

Harry wandte seinen Blick von der Schlange ab und schnauzte Vernon an: "IHR HOLT KEINE SCHLANGE IN DIESES HAUS, SOLANGE ICH HIER BIN!!! ICH WARNE EUCH! ICH SAGE NUR: ICH WARNE EUCH! Es ist eure Entscheidung, aber beschwert euch nicht, wenn... Etwas KOMISCHES passiert!"

Judy lachte.

"Du bist ja ein niedlicher Junge, wie alt bist du eigentlich? 4? Hast du etwa Angst vor Schlangen? Ich habe auch noch Riesenspinnen. Die könnte ich ja auch mal mitbringen."

Harry lachte. Er und Angst vor Schlangen und Spinnen, soweit kam es noch.

"Das ich nicht lache. Sowas verarbeite ich jeden Tag zu irgendwelchen Z-", beinahe hätte er das Wort gesagt und dann wäre hier richtig die Post abgegangen. "- Tränken."

"Igitt. Mörder!", sagte Judy angeekelt.

"Nee, noch nicht, aber irgendwann bestimmt mal", sagte Harry und warf noch einen vielsagenden Blick zu der Schlange. Immerhin hatte er seine Zaubertrankzutaten nicht getötet, sondern die Lieferanten. "Und du schau mich nicht so an, ich spreche nicht mit dir, vergiss es!"

Judy sah ihn an, als hätte er einen Knall.

Petunia erwachte aus ihrer Starre und begann Judy die Schulter zu tätscheln.

"Judy, Liebes, du musst wissen, dass er auf eine Schule für... Nun ja..."

Sie brach ab, da sie wohl nicht wissen wollte, wie Harry in die Luft ging, wenn sie noch einmal St. Brutus erwähnte.

"Verstehe schon", sagte Judy und lächelte Petunia an. "Bei manchen Leuten wirkt sich ein so schwerer Verlust (der Eltern) auf die Psyche aus. Man kann diesen Leuten kaum noch helfen. Ich finde es bewundernswert, dass Sie ihn über die Ferien aufnehmen. Er ist bestimmt auf einem Internat unter Leuten wie ihm, nicht war?"

Petunia nickte und schien ganz aus dem Häuschen; wie gut Judy doch in ihre Familie passte.

'Na da hat Dudley ja die richtige gefunden', dachte Harry und dachte im nächsten Moment an Draco, um nicht durchzudrehen und Judy an die Wand zu klatschen in seiner Wut.

"Mach das hier sauber!", blaffte Vernon Harry an und deutete auf die Scherben vor Harrys Füßen.

"Ich?"

"Na sicher! Du hast sie ja auch schließlich fallen gelassen, oder?", sagte Petunia spitz.

"Zusammen mit dieser..." - er sprach das Wort besser nicht aus, denn es war Parsel und ein ziemliches Schimpfwort. Außerdem konnte die Schlange ja nichts dafür, das Judy sie hier hingebracht hatte - "noch länger in einem Raum? Das könnt ihr euch abschminken!"

Er wollte schon den Raum verlassen, doch Vernon packte ihn, drehte ihn herum und machte ihm ziemlich laut und wütend klar, dass er sich bei Judy zu entschuldigen hatte. Harry sah das gar nicht ein. Wenn er Schlangen hasste, dann hasste er sie, so wie Petunia Eulen hasste! Doch dann leuchtete ihm langsam, dass es sich so angehört hatte, als ob er Judy beleidigen wollte und nicht die Schlange - obwohl es da eigentlich keinen großen Unterschied gab.

"Also wisst ihr was? Wenn ihr unbedingt dieses Viech in eurer Wohnung haben müsst, dann ist das euer Bier, aber ich werde mich keine Sekunde länger mit ihr in einem Raum aufhalten, klar?! Macht doch euren Scheiß selber sauber, ich bin schließlich nicht euer Hausmädchen!"

"HÖR MIR JETZT MAL GUT ZU, BURSCHE! WENN DIESES TIER HIER IN UNSEREN RÄUMEN LEBT, DANN HAST DU DICH DARAN GEFÄLLIGST ZU GEWÖHNEN! UND WAGE ES NICHT DIR EINFALLEN ZU LASSEN, MIT IHR IRGENDETWAS ANZUSTELLEN! HABEN WIR UNS DA KORREKT VERSTANDEN?!"

Petunia wimmerte leise. Sie wollte dieses Tier nicht in ihren 4 Wänden haben, aber hier ging es wohl nur noch darum, Harry zu quälen.

"UND JETZT HOLST DU DEN KEHRBESEN UND MACHST HIER DEINE UNORDNUNG SAUBER! UND DU WIRST PETUNIA DIESE PUPPE ERSETZEN, HABE ICH MICH DEUTLICH AUSGEDRÜCKT?!"

"Ach, ja?", lachte Harry belustigt. "Wovon denn? Von meinem nicht vorhandenen Taschengeld etwa?"

"NEIN VON DEM FERIENJOB!"

Harry schluckte. Er sah aus den Augenwinkeln, wie Dudley sich eins ins Fäustchen lachte. Er hatte schon so oft etwas kaputt gemacht und nie etwas bezahlen müssen, aber Harry, der sein Geld selbst verdienen würde, der musste jetzt herhalten.

"Das werde ich ganz bestimmt nicht!", fauchte er.

"Oh doch, das wirst du!", sagte Petunia mit hoher Stimme. Sie schien ihrem Mann unbedingt beipflichten zu müssen.

"Ganz bestimmt", meinte Harry nur noch und seine Stimme triefe vor Ironie. Er wandte sich wieder um, wollte den Raum endlich verlassen, um dieses vermaledeite Kehrblech und den Besen zu holen. Dabei viel sein Blick noch einmal auf die Schlange, die fasziniert von Judy angeschaut wurde, als hätte es diesen kleinen Streit nie gegeben.

"Schau mal, Big D, dieses Muster und die roten Augen verraten, dass sie ein sehr giftiges Exemplar ist. Ein Biss von ihr, und du bist in weniger als 4 Minuten tot." [2]

Harry ging durch den Flur, holte seine Sachen und kam dann zurück in die Küche.

"Darum solltest du sie auch nicht da raus holen. Es gibt zwar ein Gegengift, aber das muss man auch schnell genug einnehmen können. Und diese hier ist SEEEHR aggressiv, musst du wissen. Normalerweise beißen Schlangen ja auch nur, wenn sie in Gefahr sind, aber bei der ist das glücklicherweise anders."

"Glücklicherweise", wiederholte Harry spöttisch. Dass er nicht lachte. Die macht sich bestimmt selbst in die Hosen, wenn das Viech draußen ist und nicht hinter der Extra dickeren Glasscheibe - wie sie anschließend erzählte - nahm Harry an. Er fände es persönlich zumindest sehr amüsant, die Schlange da raus zu holen und mit Parsel auf Judy und Dudley los zu lassen. Parsel war schließlich nichts, was mit zaubern und Magie zutun hatte. Es gab auch Muggel, die Parsel sprechen konnten, aber die gab es noch seltener als Zauberer, die das konnten.

Er kehrte den Haufen zusammen und schüttete den Schutt in den Mülleimer. Dann sah er Dudleys glänzende Augen. Er wollte das Vieh anfassen, das sah man ihm an, weil es ihm wohl zu langweilig war, nur zuzusehen, wie sie sich in dem Glaskasten unter der Elektrosonne sonnte.

"Is' 'Judy' eigentlich 'ne Abkürzung?", fragte er.

Judy wandte ihren Blick zu Harry. Sie schien abzuwägen, ob das eine ernstgemeinte Frage war und warum Harry nicht fluchtartig den Raum verließ.

"Jaah", sagte sie, "eigentlich heiße ich Judith. Aber Judy hört sich nicht so ausländisch an."

"Du kommst also nicht aus England?", fragte Harry und fragte sich im nächsten Moment, warum er das wissen wollte. Er wollte doch eigentlich, was ganz anderes wissen.

"Aus Irland. Meine Eltern verreisen viel, darum schnappen sie überall ausländische Sachen auf."

'Aha, doch nicht so arm. Was will die dann von Dudley?', fragte sich Harry zum zweiten Mal an diesem Tag. Aber eigentlich konnte es ihm ja wohl egal sein. Er war schließlich mit Draco bestens bedient. 'Kaum zu fassen! Diese dämliche Kuh vertreibt ihn ständig aus meinen Gedanken!'

"Hol sie doch mal da raus!", schlug er vor und grinste herausfordernd, während er sich auf die Tischplatte setzte. Petunia hatte das gar nicht gerne, doch sie kam nicht dazu zu protestieren, weil Judy laut los lachte.

"Da raus holen? Wen? Agatha? Oh nein! Ganz bestimmt nicht!", sagte sie.

"Achso, Agatha heißt sie?", sagte Harry scheinbar interessiert. "Hast du etwa Angst vor ihr?"

"Ich würde Schlangen wohl kaum züchten, wenn ich Angst vor ihnen hätte, oder?"

"Nur Respekt?", fragte Harry und klappte den Deckel der großen Glastruhe auf. Das war noch kein Weltuntergang, da Schlangen so schnell auch wieder nicht waren und auch nicht aus der Schachtel gesprungen kamen, wie es vielleicht eine Spinne getan hätte.

"Naja...", sagte Judy und beobachtete aufmerksam, was Harry da tat. Sie konnte sich ungefähr ausmalen, was er vorhatte und sprach darum ihre Gedanken laut aus: "Du bist verrückt."

"Das meinen die da auch", sagte Harry mit einem Kopfnicken zu den Dursleys. "Meine Eltern sind an Helloween gestorben, mein Pate war offiziell ein 13-flacher Mörder, ich stehe seit meinem 1. Lebensjahr auf der Mordliste eines Killers ganz oben und gehe auf eine Schule, wo mich alle für einen Helden halten - mein ganzes Leben ist verrückt!"

Judy hob die Augenbrauen. Und Dudley neben ihr machte den Eindruck als ob es ihm nicht gefiel, dass Judy Harry wohl interessanter fand als ihn selbst.

"Also ich würde das an deiner Stelle nicht tun", sagte sie, während sie beäugte, dass Harry seine Hand in das Territorium der Schlange gleiten ließ.

"Sei brav und beiß mich nicht", sagte er auf Parsel mit einem Wort und vertuschte es als ein "Tze!" mit dem er diese Warnung abtat.

Die Schlange zischte ein 'Wer oder was bist du?' zurück. Harry schmunzelte. Wenn er jetzt jedoch antwortete, begriffen Judy und die anderen bestimmt, das er mit ihr Sprach.

Da er nicht antwortete, zischte die Schlange aggressiv eine Warnung zurück, die Harry davor warnte sie auch nur anzufassen.

"Hm... Ich glaub, sie ist misstrauisch. Oder sie mag mich nicht...", überlegte er laut. Er bemerkte nicht, wie Judy ihn aus großen Augen anstarrte. Sie hatte es noch nicht erlebt, dass jemand Agatha so nahe kam, ohne dass sie ihn biss.

"Parselmund", erklärte er der Schlange knapp, die sich anschließend doch von ihm anfassen ließ.

'Also verstehst du mich?'

Harry nickte lächelnd und fügte ein "Na bitte geht doch!" auf Englisch hinzu. Nun hatte er das lange Elend auf seinem Arm.

'Das ist beeindruckend. Ich verstehe dich auch! Ich bin noch nie einem Wesen wie dir begegnet, das mich verstanden hat - geschweige denn einem das ich verstehen konnte. Ihr Wesen seit wirklich sonderbare Geschöpfe', sagte die Schlange begeistert.

Judy sprang auf und donnerte dabei den Stuhl zu Boden.

"D-da-da-das ist u-un-unmöglich!", stotterte sie. Harry verdrehte die Augen, als würde er etwas ganz natürliches tun.

"Ach was. Man muss sein Fach bloß verstehen", sagte er und dachte im nächsten Moment: 'Natürlich, ICH habe natürlich voll die Kenne von Schlangen...'

Er streichelte ihr über den Kopf, während die Schlange ihm ihr Leid erzählte, weil Judy angeblich ziemlich blöd wäre und einfach nicht kapierte, dass sie Sandboden brauchte! Agatha konnte mit ihr reden soviel sie wollte, aber Judy verstand sie einfach nicht. Sie hatte schon alles versucht, aber sie guckt dann immer nur so doof.

"Hm... Judith, woher kommt die Süße denn?", sagte Harry mit dem Hintergrundgedanken, Judy vielleicht so nahe legen zu können, für Sand zu sorgen, anstatt irgendein Blättergestrüpp in den Glaskasten zu bauen.

"Ähm, ähm! Brasilien, nein, Spanien - quatsch! Australien! Weiß ich nicht mehr! DIE IST GIFTIG!"

"Und?", fragte Harry völlig unbekümmert.

"Der hat doch 'nen Schaden, oder? Der kann doch keine giftige Schlange aus-! Der muss vollkommen verrückt sein!"

Sie wich einige Schritte vor Harry zurück und auch Petunia versteckte sich hinter ihrem Mann. So langsam begriff Dudley, dass hier etwas oberfaul war und ahnte, dass das mit Harrys Abnormalität zutun hatte.

"Ihr seid echt Angsthasen, ernsthaft. Judith sagte doch, sie hätte Gegengift, oder?", sagte Harry, während Agatha es sich auf seinem Körper gemütlich machte und auf seinen Schultern Platz nahm.

"Dir werden wir es bestimmt nicht geben!", knurrte Vernon.

"Braucht ihr auch nicht, mich beißt sie ja nicht."

"Außerdem bringt dir das auch nicht mehr viel, wenn sie dir in den Hals beißt!", sagte Judy panisch.

Harry verdrehte abermals die Augen. Agatha schlich nun über seinen anderen Arm und zischte ganz aufgeregt. Sie sagte etwas von wegen: 'Du bist ganz heiß, so wie Wüstensand!' Sie schien Harry eindeutig zu mögen.

"Kommst du aus der Wüste?", fragte Harry sie. Um ihn herum zuckten alle zusammen, weil der Satz viel zu lang auf Parsel war, da er das Wort 'Wüste' - so wie einen Namen - umschreiben musste. Harry bemerkte, was er getan hatte und versuchte das Ganze noch mal grade zu biegen, indem er einen auf Volltrottel machte, für den sie ihn hielten. "Jetzt macht euch nicht ins Hemd! Oder sehe ich aus, als könnte ich mit Schlangen sprechen?"

Einstimmiges Nicken. Er lachte.

"Herrgott, man kann einiges zischen und maunzen und bellen. Das heißt doch nicht, dass man mit Tieren sprachen kann, oder? Also wirklich, ihr kommt manchmal auf sonderbare Ideen."

Innerlich lachte er sich ins Fäustchen. Dursleys und 'sonderbare Ideen' in einem Satz, das war zu köstlich!

"Das reicht jetzt! Hör auf mit dem Unsinn! Tu die da wieder rein!", befahl Vernon.

"Nö, wieso? Ich will noch ein bisschen mit ihr Plaudern. Suszi, ssSs!", sagte Harry und beantwortete damit auch die Frage, ob er Agatha vielleicht Sand besorgen könnte. Anschließend begann er eine heftige Diskussion über die Art des Sandes, der am besten wäre und dann hielten ihn sowohl Judy als auch die Dursleys endgültig für geistesgestört. Doch Dudley wollte die Schlange behalten, wohl in der Hoffnung, dass sie Harry doch noch mal irgendwann biss und er verrecken würde.
 

Fortsetzung folgt!
 

~~~~~~~~~~~~~~
 

Tja... Jetzt hat Harry also eine Schlange... Nein, fragt mich nicht, wie ich auf diese Idee gekommen bin und nein, er nimmt sie auch nicht mit nach Hogwarts - zumindest würde er das sagen, wenn man ihn jetzt fragen würde...

Im nächsten Kapitel wird es wieder heftig! Harry hat Geburtstag, natürlich. Doch von demjenigen, der im deswegen etwas schenken will, will wohl niemand ein Geburtstagsgeschenk bekommen. Leider ist das Geschenk ganz nach Harrys Geschmack...
 

[1] - Sorry Leute, kein Schimmer, wie man das schreibt. Hab so ein Zeugs nicht, aber mein Rechtschreibproggi sagt, es ist falsch. Bin mir allerdings nicht so sicher, ob es die Dinger überhaupt kennt ^^"
 

[2] - Ich hab keine Ahnung von Schlangen, aber nach dieser Geschichte hab ich sie geliebt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  sumomo_hioru
2007-09-30T14:48:48+00:00 30.09.2007 16:48
hahahahahahahahaha
ich weis net wann ich das letzte mal so gelacht habe. also echt! das mit agetha war echt zu schön. ich krieg mich net mer
hahahahahahahaha

sumomo

Von: abgemeldet
2007-07-09T08:51:12+00:00 09.07.2007 10:51
zu köstlich! Hab mich selten so amüsiert XD
Ein wirklich tolles Kapi der eetwas anderen art!
lg
Arre


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