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Der Fluch Lord Voldemorts

von

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Ist das Liebe oder was?

Wisst ihr was Leute? Ich frage mich manchmal, wenn ich mitten in der Nacht irgendwelche FFs lese, ob die Leute, die Namen der Charas nicht mögen, weil die immer so komische Umschreibungen benutzen. Beispiel: Der größere/kleiner, die ältere/jüngere, der blondhaarige, die braunäugige, der junge Prinz, die erwachsene Elfe - so was kommt irgendwie immer und am laufenden Band! Anstatt dass man schreibt: <"Ich liebe dich!", sagte Chris> kommt dann so was wie: <"Ich liebe dich!", sagte der blauhaarige Künstler.> Da denke ich irgendwie: 'Äh... Hä?!? Spinnen die? Was soll das? Die Charas haben NAMEN! Die darf man sogar benutzen, wenn man schon am Anfang ein Disclaimer geschrieben hat!'

Geht euch das manchmal auch so?
 


 

Kapitel 31: Ist das Liebe oder was?
 

Draco starrte auf einen Stein im Fußboden. Seine Augen glänzten, doch er sagte nichts.

"Ich verstehe nicht, wie du mich überhaupt noch lieben kannst", sagte Harry leise.

Dieses Problem brannte ihm schon lange auf dem Herzen, doch er hatte noch keine Gelegenheit gefunden Draco diese Frage zu stellen.

"Ich will wissen warum du überhaupt noch lieben kannst! Warum du ausgerechnet mich liebst, wo es so viele andere Jungen gibt! Wieso ausgerechnet mich, Harry Potter, über den du dein ganzes Leben lang nicht viel mehr gehört hast, als dass du ihn hassen sollst!", sagte Harry und ihm stiegen die Tränen in die Augen. "Was ist das, Draco? Bitte sag mir, was das anderes sein kann, als eine Lüge?! DRACO BITTE!!!!"

Draco sah zu Harry auf, als der ihn anschrie. Harry hatte völlig Recht: Nach dem zu urteilen, was ihm passiert war konnte Draco gar nicht lieben dürfen und schon gar nicht Harry Potter.

"Ich weiß es nicht", hauchte er schließlich mit beschlagener Stimme. Was sollte er Harry sagen, wie sollte er das erklären? Er war doch noch nie verliebt gewesen. "Ich... Ich habe dir erzählt, dass ich dich nicht lieben sollte, dass Voldemort auch nicht damit rechnet, dass ich mich in dich verliebe-"

"Ja, aber du hast mir nicht gesagt, warum du mich überhaupt liebst! Du hast nur gesagt, dass du es tust und-! Am liebsten würde ich dir wieder Veritaserum geben, um von dir eine Antwort zu bekommen, die.. auf die ich mich verlassen kann...", sagte Harry und war gegen Ende immer leiser geworden.

"Harry, ich... Ich liebe dich einfach. Ich weiß doch nicht, warum ich dich liebe! Ich tue es einfach. Verlang doch nicht etwas unmögliches von mir! Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll... Ich liebe dich einfach..."

"Ja, aber was liebst du an mir? Wieso liebst du mich? Du sollst mich hassen, sollst du! Wieso tust du das nicht?!", rief Harry und Draco merkte, dass er total verzweifelt war.

"Muss es einen Grund dafür geben, warum jemand liebt?"

"JA!", schrie Harry.

Draco senkte den Blick erneut. Warum liebte er Harry? Weil er ihn einfach liebte, da gab es keinen Grund. Er liebte ihn einfach. Einfach so ohne jeden Grund.

Harry liefen die Tränen über die Wangen. Er hatte es gewusst. Er hatte es die ganze Zeit gewusst. Es war alles nicht echt.

"Es ist nicht echt, nicht wahr?", fragte er sehr leise. Draco sah wieder zu ihm auf. Was meinte Harry mit 'nicht echt'? "Deine Liebe ist nicht echt, das Gefühl ist nicht echt, das ist alles nur eine Lüge! Du hast mir die ganze Zeit nur etwas vorgespielt!"

"Nein, Harry, das habe ich nicht! Ich habe doch Veritaserum genommen oder? Glaubst du trotz dieser Tatsache, dass ich gelogen habe? Bitte, Harry... Das Veritaserum ist eine Tatsache, die du nicht einfach unter den Teppich kehren kannst! - Ist das nicht Beweis genug?"

Harry zögerte. Sicher das Veritaserum war eine Schwachstelle in seiner Vermutung, aber es gab sicherlich genug Möglichkeiten, wie Voldemort und Draco es austricksen konnten. In der Zauberwelt gab es genug Möglichkeiten. Denn Harry war sich eines sicher: Draco müsste ihn hassen und nicht lieben, das war eine völlig verdrehte Welt, die man ihm da vorspielte. Das konnte nicht sein! Denn wenn Draco ihn WIRKLICH lieben würde, dann müsste er auch einen Grund dafür wissen. Und wenn er diesen nicht nennen konnte, dann konnten diese Gefühle nicht echt sein. Und dennoch konnte er nicht anders und musste einfach in Erwägung ziehen, dass Draco ihn nicht anlog und unschuldig an seinem Standpunkt war.

"Wenn du es doch nicht sagen kannst, Draco, dann kann an deinen Gefühlen nichts wahres dran sein! Und selbst wenn du nichts für das kannst, so hat immer noch Voldemort dafür gesorgt, dass dir die nötigen Gefühle eingeflößt werden, damit du das Serum überstehst! Nur um an MICH ran zu kommen! Da ist nichts echtes dran und darum kann ich mich auch nicht länger auf so etwas einlassen!"

Draco schluckte, während Harry Luft holte. Jetzt wusste er wenigstens wie Harry dachte. Aber er glaubte nicht an das, was Harry sagte. Nur weil er nicht wusste, wie er das alles so schnell in Worte fassen sollte, hieß dass doch nicht, dass er NICHTS fühlte! Er benötigte nur Zeit um etwas darüber nachdenken zu können, denn er war kein Mensch, der oft über seine Gefühle reden konnte und auch nicht durfte.

"Ich glaube auch: du bist wie Voldemort, du kannst nicht lieben! Sie... SIE haben schon Recht, wenn sie sagen, du wärest wie sein Sohn!"

"Nein, Harry, nein!", sagte Draco, denn das war einfach nicht Wahr. "Sag so was nicht! Ich bin nicht wie Voldemort! Voldemort will dich töten - aber ich will dich NICHT töten, Harry! Ganz bestimmt nicht! Ich will, dass du lebst und, dass du glücklich bist und, dass du Voldemort tötest, damit dieses Scheusal endlich verschwindet und dir nicht länger das Leben zur Hölle macht! - Und mir und meinem Vater nebenbei auch nicht. - Ich will nicht, dass du noch länger wegen ihm leidest! Ich will nicht, dass er dir noch mehr weh tut, Harry! Glaub mir doch Harry, ich liebe dich! Ich will dich beschützen, nicht dich Voldemort ausliefern!"

Harry versuchte die Tränen zurück zu halten, indem er seine Augen zusammenkniff.

"Ich kann das nicht glauben. Das ist alles so falsch, das muss alles eine Lüge sein. Es würde zu Voldemort passen dir einen entsprechenden Fluch auf zu halsen, damit du das Veritaserum überstehst, oder dich einem Zauber unterziehen, der dir vorgaukelt, mich zu lieben.

Du kannst mir nicht sagen, warum du mich liebst - also kannst du mich auch nicht lieben. Draco, du weißt doch gar nicht, was lieben ist!"

"Harry, ich glaube nicht, dass du dir über das Lieben ein so allgemeines, hartes Urteil bilden solltest! Deine Gefühle sind doch auch nicht echt! Du BRAUCHST mich - nicht mehr und nicht weniger! Ich weiß das hört sich jetzt hart von mir an, aber vielleicht solltest du erst mal überlegen, was DU als Liebe bezeichnest."

Harry schüttelte den Kopf und wich zurück.

"Nein, Draco, nein. Ich liebe dich. Ich brauche dich WEIL ich dich liebe", sagte er leise.

"Gut dann sag mir doch mal warum DU mich liebst", verlangte Draco verzweifelt. Es war so absurd was sie hier redeten, ihr Streit war so absurd. Denn Draco wollte sich nicht mit Harry streiten, er wollte nicht, dass er wegen ihm so außer sich war; er wollte, dass Harry wegen ihm lachte und glücklich und unbeschwert war, dass sie zusammen waren und zärtliche Dinge zueinander sprachen, nicht sich anschrieen und diskutierten.

"Ich liebe dich wegen dem Fluch - das hast du doch selbst gesagt!"

"Nein, du BRAUCHST mich wegen dem Fluch! Das heißt nicht, dass du mich liebst! Voldemort müsste meinen Vater lieben, doch er hasst ihn, weil Voldemort einfach nicht lieben KANN! Du hast den Fluch, so wie er von Voldemort kam, bekommen. Du bist nicht dazu gezwungen mich zu lieben, aber du bist dazu gezwungen mich zu brauchen! - du könntest mich genauso hassen, aber du tust es nicht, oder? Ich glaube dir trotzdem, dass du mich liebst... Wieso glaubst du mir nicht einfach auch, dass ICH DICH liebe? Wieso nicht, Harry?"

Harry schluchzte.

"Draco, ich habe dich richtig kennen gelernt, wegen dem Fluch so viel Zeit mit dir verbracht. Und... Mir werden diese Gefühle - nicht, die Liebe, sondern halt alles andere - so oder so aufgezwungen, wieso sollte ich verhindern, mich in dich zu verlieben...?", fragte er während unaufhaltsam Tränen über seine Wangen flossen. "Ich meine: Es war doch schon alles da. Ich hab mich jede Nacht mit dir getroffen... Es ist nicht schwer sich in eine Person zu verlieben, mit der man schläft..."

"Siehst du?", fragte Draco und ging zu Harry herum. "Glaub mir, ich liebe dich..."

"Ja... Aber du hast keinen Grund dazu... Ich bin verflucht und ich... ich kann dich nicht hintergehen, ich... kann nicht..."

Draco nahm Harry in den Arm, der sich sofort an ihn klammerte. Er war so abhängig von ihm. Wenn Draco auf einmal nicht mehr mitspielen würde, würde Harry zu Grunde gehen.

Es beruhigte Harry ungemein Draco so nahe an sich zu spüren, seinen warmen Körper und seine starken Arm, die ihn festhielten. Er war so glücklich in Dracos Nähe, so zufrieden.

"Ist es das? Hast du Angst, dass ich dir fremd gehe?"

Harry sagte nichts sonder krampfte seine Fingernägel in Dracos Schultern. Für Draco war das ein 'Ja'.

"Harry, das kann ich nicht. Ich würde dir das Herz brechen, das weiß ich. Du brauchst mich so sehr, wie kein anderer Mensch einen anderen. Ich kann dir das nicht antun. Ich kann dir nicht weh tun. Und ich will das auch nicht - unter keinen Umständen. Ich würde mich im Grabe umdrehen, wenn ich sterben würde!"

"Aber woher soll ich das wissen? Woher weiß ich, dass du nicht lügst? Du warst wieder bei Voldemort, du... bist immer noch ein Todesser..."

"Harry, auf Voldemort brauchst du ganz gewiss nicht eifersüchtig sein...", sagte Draco mit einer Spur Ekel. "Der hat Gott sei dank lange nicht so viel von mir gesehen, wie du."

"Bin ich ja auch nicht!"

"Und jemand anderen gibt es für mich nicht. Ganz ehrlich nicht, versprochen! Denk doch mal nach, Harry: Ich bin die meiste Zeit und vor allem Nachts ununterbrochen mit dir zusammen. Da ist kaum mehr Platz für noch irgendjemand anderen - sogar Zabini fühlt sich schon vernachlässigt!", er lachte schief.

"Und woher weiß ich, dass du vorhin wirklich bei Voldemort warst und nicht... zum Beispiel bei Zabini!?"

Draco verdrehte die Augen.

"Harry, Zabini ganz bestimmt nicht. Glaub mir doch einfach. Ich weiß so langsam nicht mehr was ich tun soll, um dir zu beweisen, dass ich dich wirklich liebe und alles an diesem Gefühl echt ist - wirklich alles!"

Harry blieb eine Weile still. Er konnte sich gut vorstellen, dass er Draco ganz schön das Leben schwer machte. Um so mehr wunderte es ihn, dass Draco ihn wirklich liebte. Müsste er Draco nicht langsam in die Verzweiflung treiben?

"Weißt du, es wäre für mich einfach leichter dir zu glauben, wenn ich nicht ständig beachten müsste, dass du nichts von deinen alten Vorstellungen ablegen möchtest. Du bist immer noch ein Todesser... Und du willst dich nicht mit Dumbledore absprechen und mit ihm zusammenarbeiten. Du gehst im Alleingang deinen Weg. Wie soll ich dir so vertrauen, dass du mich nicht doch hinters Licht führst?"

"Harry, ich kann mich nun mal nicht grund auf verändern! Dumbledore ist nun mal für mich... einfach - wie soll ich das ausdrücken? - zu gut und brav!"

"Ich finde nicht dass Dumbledore brav ist", sagte Harry widerspenstig.

"Ja, schon, aber mir fällt kein besseres Wort ein. Versteh das einfach so: er benutzt die weiße Magie und ich die schwarze - das passt nicht zusammen. Ich kann nicht einfach gut werden! Dann würde ich dir auch gar nichts mehr bringen. Ich bringe dir nur etwas, WEIL ich in den Reihen des Dunklen Lords angesehen bin, weil ich ihm nahe stehe, darum! Und das müssen wir ausnutzen. Wir dürfen nicht nur an uns denken und nur daran denken, dass es uns jetzt gut geht - zumindest nicht in erster Linie. Wir müssen sehen, dass es uns auf lange Dauer gut geht und dazu müssen wir Voldemort vernichten. Und dabei werde ich dich unterstützen, Harry, mit allem was ich habe."

Harry sagte darauf nichts. Es musste stimmen, es musste einfach. Ergeben seufzte er. Draco hatte ihn überzeugt - mal wieder. Er hatte allerdings auch eine wahnsinnige Überzeugungskraft auf Harry. Außerdem wollte er jetzt einfach nur wieder friedlich mit Draco zusammen sein, irgendetwas gemeinsam mit ihm tun und irgendwann schlafen gehen. Nicht gewillt Draco in näherer Zukunft los zu lassen begann er ein neues Gespräch:

"Hast du dich schon mal verliebt?"

"Außer in dich? Nein. In wen sollte ich denn? Zabini? - Oh je, nein, Harry! Nein, ganz bestimmt nicht in Zabini. Er ist ein Freund von mir und noch nicht mal mein bester. Sieh das so: Würdest du was mit Weasley anfangen? Nein, oder? Siehst du? Außerdem: Voldemort würde mich zum Mond schießen, wenn das so wäre - Karantäne pur."

Harry lachte leise. Er kuschelte sich an Draco und schloss die Augen. Der Tag war so ansträngend gewesen und Draco war sooo gemütlich...

"Bist du müde? Wir können schlafen gehen, wenn du willst."

"Nein!", sagte Harry und drückte sich von Draco weg. "Ich muss ganz dringend noch für Zaubergeschichte lernen! Das geht jetzt nicht, ich... Oh weh, Draco hör auf mich so anzusehen!"

"Wie seh ich dich denn an?", fragte Draco verblüfft und blinzelte mit den Augen. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass er Harry auf irgendeine bestimmte Art angesehen hatte.

"Ja, ja ich weiß schon, wenn du willst kannst du alles von mir bekommen, selbst wenn ich nicht will. Draco, ich sollte wirklich Hausaufgaben machen. Ich bin ziemlich hinter her."

"Hast du die Jahreszahlen schon gelernt?"

"Jain", sagte Harry. "Vor 5 Monaten irgendwann mal, aber jetzt weiß ich sie nicht mehr."

"Dann lass uns zusammen lernen!"

"Aber du sagtest doch, du musst noch Hausaufgaben machen. Ich will dich davon nicht abhalten."

"Na gut. Dann schreib ich meinen Aufsatz und frag dich zwischendurch mal, wann Olaf von Bückensee ertrunken ist. Okay?"

"War das nicht 1756 mitten im Winter?"

"Ehrlich gesagt: Keine Ahnung, ich hab die vor 5 Monaten nicht gelernt und eigentlich glaube ich auch nicht, dass es den Typ überhaupt gegeben hat."

"Oh...", sagte Harry. "Wer ist denn dann 1756 gestorben?"

Draco zuckte mit den Schultern. "Weiß ich nicht, frag doch mal die schlaue Granger."

Harry grummelte. Er ging wieder zurück zu seinem Stuhl und setzte sich.

"Sie heißt Hermione, nicht 'die schlaue Granger'!"

"Bis jetzt hat sie mir das 'du' nicht angeboten", meinte Draco gleichgültig und setzte sich ebenfalls wieder.

"Bei mir war das kein Hindernis."

"Wie?"

"Ich hab dir auch nie das 'du' angeboten!"

"Echt nicht?"

"Sag bloß, dir ist nicht aufgefallen, dass du mich auf einmal mit 'Harry' angesprochen hast!"

"Nein, nur als du mich plötzlich geduzt hast."

"Tze! 'Plötzlich'..."

Draco lachte. Er kramte in seiner Tasche herum und legte schließlich Bücher, Schreibfeder, Tintenfass, Pergament und Notizen auf den Tisch. Dann kramte er noch eine Lesebrille aus seiner Umhangtasche.

"Eine... Brille? Du?", fragte Harry sehr, sehr überrascht.

"Ja", grinste Draco. "Genauer gesagt eine Lesebrille. Nachts werde ich weitsichtig. Besonders, wenn's so spät ist."

"'Wenn's'?", fragte Harry. Draco verhielt sich seltsam. Er schob sich die Brille auf die Nase und dann schauten Harry zwei graue Augen durch glasklare Brillengläser an. Harry lief ein sehr seltsamer Schauer über den Rücken und irgendwie kribbelte es heftig in seinem Bauch.

"Darf ich menschlich vor dir sein, Harry? Wörter abkürzen und eine Augenschwäche haben?"

"Eh... Ja - ja! Na-natürlich!", stotterte Harry überrascht und schnappte sich sein Buch. Himmel, sah Draco... interessant aus mit dieser schmalen Brille. So klug und erwachsen und... schön.

Draco lachte. Harry sah noch mal auf. Leicht irritiert sah er Draco an. Was war denn nun der Grund dieser spontanen Heiterkeit?

"Ach, Harry, schau nicht so bedröppelt! Du bist so süß, wenn du rot wirst, darum lache ich."

Harry wurde gleich noch röter. Er konnte nicht verbergen, dass ihm Draco einfach gefiel.

"Aber beruhigend zu wissen, dass du mich attraktiv findest", grinste Draco.

Harry wollte etwas sagen, doch irgendwie viel ihm dann auch nichts mehr ein und so blieb sein Mund offen stehen. Draco fing an zu kichern, ehe Harry seine Nase in sein Buch steckte und nur noch ein 'Ich kann da auch nichts für...' grummelte.

Er versuchte sich die Jahreszahlen einzuprägen, doch er konnte sich nicht konzentrieren. Schon nach sehr kurzer Zeit knallte er das Buch auf den Tisch und sagte: "Ach, das hat so alles keinen Zweck! Ich kann mich nicht konzentrieren. Du lenkst mich ab, Draco!"

"Wie?", fragte Draco überrascht und sah von seiner Arbeit auf. "Ich mach doch gar nichts!"

"Eben!", grummelte Harry, was ein Lächeln auf Dracos verdutztes Gesicht zauberte. Jaja, wenn er Harry auch nur ein einziges Mal für eine ganz kurze Zeit NICHT seine volle Aufmerksamkeit schenkte...!

"Vielleicht sollten wir doch schlafen gehen?", grinste er. Harry errötete schon wieder und murmelte etwas Unverständliches, was in die Richtung 'Bin ich so leicht zu durchschauen?' ging.

Draco verfrachtete seine Sachen mit einem Wink seines Zauberstabes wieder geordnet in seiner Tasche.

"Komm, morgen wirst du dich bestimmt besser konzentrieren können."

"Das bezweifele ich...", murmelte Harry. Er war doch notorisch auf Draco geil, da brachte es auch nichts, wenn er 'eine Nacht drüber schlief'.

Die beiden verließen den Raum und machten sich auf den Weg zum Slytherin-Schlafsaal. Sie bogen gerade in den Korridor zum Eingang des Gemeinschaftsraumes, als aus eben diesem Pansy Parkinson trat. Draco hatte den Tarnumhang nicht übergelegt, sondern hielt ihn nur für den Notfall bereit.

"Verwandele dich!", zischte er Harry zu, der ebenfalls ohne Tarnung frei herum lief. Den Tarnumhang versteckte er schnell unter seinem Schul-Umhang, denn Pansy hatte ihn schon entdeckt und Harry hatte sich nur ganz knapp noch verwandeln können.

"DRACO!!!", rief sie und kam zu ihnen herüber gerannt.

"Tzzzt!", machte Draco und gebot ihr somit leise zu sein. "Ich war froh, dass mich bis jetzt keiner bemerkt hat! Du musst das nicht ändern!"

"Tschuldigung!", sagte sie leise. "Was machst du hier?"

"Wonach sieht es denn aus? Als ob ich hier schlafe?"

"Nein, aber woher kommst du?"

"Von meiner Freundin, wenn du es genau wissen willst. Geh mir aus dem Weg!", zischte Draco äußerst böse, doch Pansy schien das gewohnt zu sein und sich deshalb nicht zu stören. Stattdessen viel ihr Blick auf ein grünäugiges, wuscheliges, schwarzes Kätzchen.

"Aaaaah! Was ist das denn für ein süßes Kerlchen?!", kreischte sie und ging in die Hocken, um Harry das Köpfchen zu kraulen. Harry machte die Ohren platt und duckte sich. EIGENTLICH wollte er nicht von ihr berührt werden...

"Die ist ja süß! Woher hast du dieses schnuckelige Kätzchen?"

"Kater", berichtigte Draco.

"Goldiges Kerlchen!", begeisterte sich Pansy.

"Ja...", sagte Draco genervt und hoffte, dass Pansys dolle 5 Minuten bald vorbei waren.

"Nur das Ding auf seiner Stirn ist ja doof. Das erinnert ja voll an Potter!"

"Stimmt", stimmte Draco knapp zu.

"Vielleicht kann man das ja einfärben? Ich kenne einen guten Haarfärbe-Zauber! Den können wir ja mal versuchen!"

"Äh - nee!", sagte Draco, bückte sich und hob Harry auf seinen Arm, bevor Pansy noch irgend etwas falsch machte und Harry danach als Küchenschabe durch Schloss schwirrte.

"Wieso denn nicht? Wem gehört der denn? Deiner Freundin?"

"So ähnlich...", sagte Draco, doch Pansy hörte nicht auf ihn.

"Ist ja süüüüüüüüüüß! Damit du auch ja alleine zurück findest? So als kleiner Begleiter, damit du auch ja nicht fremd gehen kannst, was? Zum Beispiel mit mir, der bösen Pansy! Du bist aber auch ein kleiner, süßer Kater!", sagte Pansy und rubbelte Harry das Fell an der Wange.

Draco vergrub das Gesicht in einer Hand. Pansy konnte ja sooo peinlich sein, wenn sie sich unbeobachtet fühlte! Schrecklich!

"Pansy, du solltest um solche Uhrzeiten nicht mehr wach sein, das tut dir gar nicht gut. Und ich glaube, du hast auch schon einen Mondpickel bekommen! Schau mal, wir haben Vollmond draußen."

"WAAAS? Kann doch gar nicht sein! Ach du meine Güte!", regte sich Pansy auf und Draco konnte ohne Probleme im Gemeinschaftsraum verschwinden.

"Bei Slytherin, Pansy kann fürchterlich sein!", grollte Draco, nachdem sich Harry wieder verwandelt hatte und sie auf seinem Bett saßen.

"Man sollte ihr einen Strick daraus drehen, dass sie mich lieb und 'süüüüüüüß' genannt hat!", meinte Harry und ließ sich in die Kissen zurück fallen.

"Jaah, und dann den Strick um ihren Hals wickeln und ganz feste zuziehen..."

Harry lachte ein wenig, da Dracos Gesicht einen sehr unbegeisterten Ausdruck zeigte. Er nahm seine Brille ab und massierte sich die Stelle seiner Nase, wo sie den ganzen lieben, langen Tag gesessen hatte. Draco hatte zu Weilen einen sehr sarkastischen Humor drauf, aber daran hatte sich Harry gewöhnt.

"Schreckliches Mädchen!"

"Ja, und du kleines, süßes Ding erinnerst sie an Harry Potter", grummelte Draco und beugte sich über Harry.

"Nun, so verkehrt ist der Gedanke ja nicht."

"Ja, aber das ist nicht gut!"

"Ist Pansy auch eine Todesserin?"

"Ja", sagte Draco.

"Das ist nicht gut", stimmte Harry Draco zu.

"Besonders nicht, wenn sie dich als Kater noch mal sieht - zum Beispiel in der Nähe des Gryffindorturmes!"

"Hm...", machte Harry.

"Harry, ich kann mir ja vorstellen, dass dein Animagus furchtbar Praktisch ist, aber-"

"Das geht nicht, Draco! Ich kann nicht Nachts im Schloss rum geistern, ohne Tarnumhang oder Verwandlung! Wenn Snape mich erwischt, macht der mich einen Kopf kürzer!"

"Schon vergessen, was ich dazu gesagt habe? Der wird dich nicht umbringen!"

"Ja schon, aber-! Für Nachsitzen habe ich keine Zeit!"

"Dann werde ich ihm halt sagen, er soll die Finger von dir lassen! Fertig, aus!"

Harry schaute Draco aus großen Augen an.

"Ich meine-", begann Draco und ruderte mit einem Arm durch die Luft. Snape oder Voldemort, was war Harry nun lieber?

"Na... nein!", unterbrach Harry ihn jedoch. "Ich habe nur gerade mit dem Gedanken gespielt, wenn Ron raus bekommen würde, dass Snape allen Grund hätte mir Nachsitzen aufzubrummen und es nicht tut."

"Ach, weißt du, Harry? Man muss solche Sachen einfach ausnutzen! Du wirst in dieser Schule jedenfalls keinen Slytherin finden, der dir nicht aus dem Weg geht, wenn ich ihm sage, dass ich im Auftrag von Voldemort was verbotenes mit dir vor habe - nein, nein, dann sind die ganz, ganz still!"

"'Ganz, ganz still', ja?", fragte Harry belustigt.

"Ja!", sagte Draco nachdrücklich. Was gab es daran nicht zu verstehen?

"Tut mir leid, ich muss mich erst noch daran gewöhnen, wie du dich artikulierst."

"Soll ich wieder 'normal' sprechen?"

"Na-nein! Das ist schon okay so! bloß ungewohnt... Ich mag das aber."

"Achso... Jedenfalls darfst du dich nicht mehr verwandeln! Ich verbiete dir das, hörst du?", sagte Draco und Harry merkte, dass er gespielt ernst war. "Und wenn dir jemand das Leben schwer machen will, dann kümer' ich mich schon um den, okay? Notfalls können wir auch hier Hausaufgaben machen. Wenn Zabini in die Nähe meines Bettes kommt, dann.... tue ich etwas, was ihm nicht gefällt."

Harry stutzte, entschied sich dann jedoch dafür nicht wissen zu wollen, was Draco dann mit Zabini tat. Stattdessen wollte er etwas anderes wissen:

"Und wie gedenkst du, dass ich hier hin komme? Ohne mich zu verwandeln und ohne Tarnumhang meine ich."

Draco öffnete den Mund und schloss ihn gleich wieder. Das war eine gute Frage.

"Du verwandelst dich und ich stopf dich unter den Tarnumhang!"

"A, ja...", sagte Harry zweifelnd und nickte.

"Hast du irgendwelche Probleme damit?", grinste Draco und legte sich auf Harry.

"Neeeeeh!", sagte dieser ironisch und schüttelte den Kopf.

Draco grinste und verstrickte Harry in einen Kuss. Doch Harry drückte ihn gleich wieder von sich.

"Was denn noch?"

"Ich will was ausprobieren, aber dazu muss ich mich vorher mit dir absprechen."

"Ausprobieren? In welche Richtung geht das?", fragte Draco skeptisch.

"Nicht in die, die du denkst", sagte Harry. "Ich will herausfinden, wie genau der Fluch funktioniert und ob ich wirklich gänzlich aufgeschmissen bin, wenn du mich verführst."

"Das kann ich dir auch so sagen: Das bist du!", nickte Draco grinsend.

"Gut, davon will ich mich aber selbst überzeugen. Also? Machen wir das?"

"Machen wir was?"

"Du verführst mich."

"Das geht nicht, weil du sowieso mit mir schlafen willst."

"Das schon, aber ich würde es nicht begrüßen, wenn ich mich wirklich so gar nicht gegen diesen verfluchten Fluch wehren könnte - beziehungsweise gegen dich, wenn du das ausnutzt."

"Das kannst du so oder so nicht, das kann ich dir gleich sagen."

Harry schaute Draco durchdringend an.

"Okay, wie du willst", fügte sich Draco.

"Gut, dann stör dich nicht daran, wenn ich mich wehre, okay?"

"Solange du mir keine Backpfeife verpasst, bin ich einverstanden!"

"Warum sollte ich das tun?"

"Weiß ich nicht. Pansy hat das mal gemacht. Erst bettelte sie mich an, dass ich sie küsse und dann hab ich's nach Monaten endlich gemacht und sie knallt mir eine. Doofe Tussi!"

Harry hob die Augenbrauen. Er liebte Dracos neue Art zu reden.

"Also? Kann's los gehen?", fragte Draco und strich mit seiner Hand über Harrys Stirn, um alle Haare zurück zu halten in Harrys Gesicht zu fallen. Er wartete jedoch nicht, bis Harry ihm antwortete und drückte Harry einen Kuss auf die Lippen. Keine 15 Sekunden später erwiderte Harry den Kuss sehr leidenschaftlich.

"Also SO wird das ganz bestimmt nichts, Harry", sagte Draco nachdem er den Kuss wieder unterbrochen hatte. Harry keuchte. Seine Augen waren schon genauso vernebelt, wie sein Kopf und irgendwie war er ganz weit weg von seinem Vorhaben. Doch er berappelte sich, faltete seine Hände vor der Brust, um sie nicht so schnell auf Wanderschaft schicken zu können und sagte dann: "Okay, noch mal, aber diesmal richtig!"

Draco verdrehte mal wieder die Augen.

"Du bist mir ja einer...", murmelte er noch und begann dann wieder Harry zu küssen.
 

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Ende Kapitel 31

Fortsetzung Folgt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  sumomo_hioru
2007-09-26T17:44:52+00:00 26.09.2007 19:44
also zuerst war es sehr nervenaufreibend, dann süß und zuletzt...
keine Ahnung wie ich das nennen soll. Auf jeden fall hat es mir geallen.
muss auch sofort weiterlesen gg

cucu sumomo
Von:  kianna
2007-03-15T19:29:32+00:00 15.03.2007 20:29
Als ob Harry es wirklich schaffen würde, Draco zurück zu weisen. *gg*
Na dann les ich mal schnell weiter ^^


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