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Der Fluch Lord Voldemorts

von

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Nichts als Probleme

Juchu!! Kap 12!! Und Ich habe mich wieder mit meiner Freundin vertragen!

Nachdem ich sie ein wenig zu feste und zu oft gebissen habe, war sie glaube ich echt genervt von mir und hat mich in der Schule ... ähm ... geärgert. ^^' Heute hat sie sich mit einem Jungen aus meiner Klasse gekloppt - Usus bei uns - und wollte sich danach bei mir entschuldigen, sodass wir wieder Freunde sind. Hab ich angenommen, weil ich mich sonst nicht in Mathe und Französisch - wo ich neben ihr sitze - konzentrieren kann. Kann ich auch so nicht, aber wenigstens ist es erträglich, wenn man neben einer Freundin und nicht neben einer Feindin sitzt ^^ Aber beißen darf ich sie nicht mehr... *heul*
 

Kapitel 12: Nichts als Probleme
 

Anm.d.Au: Denkt daran: Ich bin eine Realistin! Also lasst euch nicht von mir und Draco einlullen, in diesem Kapitel! Denkt daran: 'Immer wachsam bleiben!'
 

"Verfluchte-!", schimpfte Harry, hielt jedoch mitten im Satz inne. Da war etwas.

Er hatte etwas gehört. Lauschend sah er sich um.

Einen Lufthauch vernahm er jetzt auch.

Hier war jemand im Raum!

Verdammt, wieso passte Malfoy denn nicht besser auf? Jetzt war hier jemand im Raum und Harry hatte nicht bemerkt, dass er/sie/es herein gekommen war. Vielleicht war es ein Geist? Oder jemand unter einem Tarnumhang? Moody hatte auch einen Tarnumhang gehabt. Vielleicht gab es in Hogwarts noch mehr Leute mit Tarnumhang! Oder derjenige hatte Draco den Tarnumhang abgenommen-

Harry sah sich weiterhin um. Nein, er konnte niemanden sehen. Vielleicht die maulende Myrthe?

Harry hörte es hinter sich scheppern. Schnell fuhr er herum und sah einen noch schwankenden, umgekippten Stuhl. Jetzt lagen zwei von der Sorte auf dem Boden.

"Wer ist da?", fragte er in den Raum hinein.

"Der Wind, der Wind, das himmlische Kind!"

Harry fuhr zusammen. Diese Stimme! Das war doch-!

Von hinten trat jemand an ihn heran und legte abermals die Arme um ihn.

"So ängstlich?"

"Halt die Klappe und lass mich los!", fauchte Harry. "Ich dachte, du bist gegangen!"

"Falsch gedacht!", sagte Malfoy.

"Hau ab! Und lass mich gefälligst los! Ich bin nicht schwul, also such dir jemand anderen!", verdeutlichte Harry. "Ich hab keine Zeit für deinen Blödsinn! Ich muss diesen Zauber jetzt lernen, also verschwinde!!!"

"Hör auf hier rum zu zicken, Harry! Mit diesem Gefuchtel, das du zaubern nennst, gewinnst du doch keinen Blumentopf!"

"Wie war das?! Ich zick rum?!? - Lass mich los!"

"Ja, du zickst rum, Kätzchen!"

"Nenn mich nicht 'Kätzchen'! Und ich zick nicht rum, ich bin doch kein Mädchen! - Schwuchtel!"

Darauf wusste Malfoy im ersten Moment nichts zu parieren. Und dass ihm dieser Ausdruck nicht gefiel, wollte er Harry nicht unbedingt unter die Nase reiben, damit Harry ihn erst recht benutzte!

"Ich bring dir das jetzt bei!", sagte er darum energisch.

"Vergiss es! Darauf kann ich gut verzichten!", lehnte Harry entschieden ab.

"Ich aber nicht", sagte Malfoy unnachgiebig.

"Wie bitte?!?!"

"Ich bring dir das jetzt bei!"

"Das tust du nicht!"

"Das tue ich doch!"

"Das tust du nicht!" [1]

"Wollen wir uns streiten?"

"Ja!!! - Tun wir doch schon!", fauchte Harry musste sich dann jedoch auf die Zunge beißen um nicht los zu prusten. Auch Malfoy musste schmunzeln. Da standen sie in einem Raum und stritten sich darüber, ob er Harry etwas beibringen sollte oder nicht. Das war wirklich sinnig!

"Also, pass auf: Du hältst den Zauberstab so", begann Malfoy Harry zu erklären, während Harry leise vor sich hin grummelte. "Den Kleinen Finger am besten da hin, dann kannst du den Stab später besser kreiseln lassen, okay? Gut, dann mach mal"

Schäpper!

Der Zauberstab war zu Boden gefallen.

"Das geht doch gar nicht! Wie soll man denn so den Zauberstab festhalten können!?"

Malfoy zeigte es ihm und aus irgendeinem Grunde sah das bei ihm auch ganz fürchterlich einfach aus! Harry versuchte es noch einmal. Und wieder... Und wieder... Aber das klappte nicht.

"Deine Hand ist auch viel zu verkrampft!", fiel Malfoy schließlich auf. "Leg mal den Stab weg, wir machen jetzt erst mal Trockenübungen!"

Er nahm Harry den Zauberstab weg und zeigte ihm, wie Harry das machen musste. Aber es war Hoffnungslos. Harry bekam einfach keine kreisende Handbewegung hin!

Leicht genervt nahm er Harrys Hand, um sie so zu bewegen, wie es sein sollte. Aber auch das ging nicht. Und zwar weil Harry erstens zu verkrampft und zweitens zu verspannt war.

"Nein, jetzt halt doch mal die Hand locker!", sagte Malfoy schon ziemlich verzweifelt, jedoch immer noch bemüht geduldig zu sein. Ohne Vorwarnung drehte er Harry zu sich um und packte nur noch sein Handgelenk. "So, locker!"

"Hä??", fragte Harry.

"Entspann dich einfach mal - also deinen Arm. Ich halte den jetzt", sagte Malfoy. Harry fand, dass das schon eine ziemlich komische Aufforderung war, und war froh, dass keiner sie sah. Doch so sehr Malfoy sich auch anstrengte, Harry konnte sich nicht einfach mal so sehr entspannen, dass Malfoy seine Hand so bewegen konnte, wie es nötig gewesen wäre.

"Vielleicht solltest du mal meditieren."

Harry schaute Malfoy perplex an. Ein Wort wie 'meditieren' passte ganz und gar nicht zu einem Malfoy!

"Mach mal deine Augen zu", kommandierte Malfoy und Harry gehorchte. Malfoy schritt um ihn herum und stellte sich wieder hinter ihn. "Und jetzt ganz ruhig atmen."

"Dann schlaf ich ein!", sagte Harry grimmig.

"Willst du jetzt den Zauber lernen, oder nicht?"

Harry antwortete nicht. Er wäre sich nicht bewusst gewesen, dass man zum Zaubern ruhig atmen musste. Doch er hatte keinen Bock darauf, sich jetzt wieder mit Malfoy zu zanken.

"Und was jetzt?", fragte er schließlich ungeduldig.

"Schhht! Du schläfst schon nicht im stehen ein, glaub mir!"

"Na, wenn du das sagst...", brummte Harry. Er war so müde. Seine Augen bedankten sich, dass sie sich entspannen durften und nichts sehen mussten und der Rest seinen Körpers wollte sich einfach nur noch irgendwo hinlegen und schlafen. Aber im stehen ging das nun wirklich nicht.

Auf einmal spürte Harry eine Berührung. Erschrocken zuckte er zusammen. Malfoys Hände legten sich auf seine Schultern.

"Schon gut, ich tu dir ja nichts", sagte er. Harry war drauf und dran die Augen zu öffnen, sich umzudrehen und dieser überaus dämlichen Aktion ein Ende zu bereiten. "Lass die Augen zu und genieß das jetzt, ich tu das bestimmt kein zweites Mal!"

Harry stutzte. Was hatte der Typ denn jetzt wieder vor?!

Langsam strichen Malfoys Hände über Harrys Schultern und den Rücken. Harry hatte nur ein dünnes Hemd an und so spürte er durch den Stoff die warmen Hände. Dann begann Malfoy ihm den Nacken zu massieren und irgendwie tat Harry das sehr gut. Er sagte kein Wort mehr und er hätte sicherlich geschnurrt, wäre er jetzt eine Katze gewesen.

"Du bist ganz schön verspannt, weißt du das?", sagte Malfoy nach einer ganzen Weile. "Du solltest was gegen deinen Stress tun."

Harry verdrehte innerlich die Augen und grummelte nur irgendetwas.

Malfoy gab sich wirklich Mühe, aber Harry war nicht weich zu klopfen. Er war wirklich von oben bis unten total verspannt. Da war nichts mit locker lassen!

"Nein, ich meine das ernst, Harry. So geht das nicht. Wie soll ich dir beibringen, wie du den Zauberstab schwingen musst, wenn du so verkrampft bist? Entspann dich doch mal."

"Tut mir leid, aber ich kann mich halt nicht auf Knopfdruck entspannen! Und vielleicht liegt es ja auch gar nicht an mir, sondern an meinem Lehrer!"

"Hmpf!", machte Malfoy. "Glaub bloß nicht, dass mein Lehrer so geduldig war, wie ich mit dir bin!"

"Achja?!", fragte Harry gereizt. "Wer war denn dein Lehrer??"

Keine Antwort. Harry drehte sich zu Malfoy um, damit er ihn ins Gesicht schauen konnte.

"Hm?!", machte er nachdrücklich.

Malfoy sah ihn mit bösem Blick an. Harry achtete gerade nicht darauf, aber er hatte die Hände zu Fäusten geballt.

"Der dunkle Lord", sagte Malfoy düster.

Harry erstarrte.

'Das- das kann doch nicht sein!', dachte er entgeistert. 'Das würde ja bedeute, dass ich die ganze Zeit- Die ganze Zeit war Draco Malfoy schon Todesser!!!'

"Na, dann kannst du dir ja jetzt an fünf Fingern abzählen, warum ich nicht so locker sein kann, wie eigentlich nötig wäre!", fauchte Harry ihn an. "Hier sieht man es ja mal wieder: Ich muss immer und überall darauf vorbereitet sein, dass er mich in eine Falle locken will - was er dann wohl die letzten Wochen auch mal wieder geschafft hat!"

Malfoy schaute traurig zur Seite.

'Was wird denn das jetzt?', bemerkte Harry dieses seltsame Verhalten.

"Ja, ich kann verstehen, dass du wie auf heißen Kohlen sitzt und jeden Tag aufs neue darauf vorbereitet sein musst, dass er irgendwo auftaucht und dich umbringen will."

"Ach, das verstehst du, ja?", bezweifelte Harry stark. "Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass du Voldemort oft genug erlebt hast, um auch nur ansatzweise zu verstehen, wie es mir geht!"

Er bemerkte gar nicht, dass Malfoy bei Voldemorts Namen NICHT zusammen gezuckt war.

"Die ganzen Sommerferien", sagte Malfoy kurz und bündig. Und er sah nicht glücklich bei der Erinnerung daran aus. Nein im Gegenteil: Er schien Voldemort zu hassen - oder täuschte sich Harry da? Auf der anderes Seite hatte er in Malfoys Gesicht noch nie einen so unbehaglichen Ausdruck gesehen. Nein, keine Angst, das war Hass!

Harry schluckte, denn er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Eine Weile herrschte Stille zwischen ihnen.

Also schleifte Lucius Draco zu Voldemort, ohne dass der es wollte. Vielleicht, weil alle aus der Familie Todesser waren, und Draco jetzt auch musste? Wie konnte ein Vater nur so grausam sein? Da war es ja beinahe schon besser gar keinen Vater zu haben!

"Das ist nicht wirklich verwunderlich, oder?", sagte Draco schließlich. Harry antwortete nicht. Unweigerlich versetzte er sich in Draco hinein und ihm wurde ganz verdrießlich zu mute. Draco tat ihm auf einmal ganz fürchterlich leid. Aber war Draco nun Todesser oder sollte er erst einer werden? Was, wenn er keiner werden wollte und sein Vater ihn dazu zwang? Zumindest machte Draco auf Harry so den Eindruck, als erginge es ihm so. Aber das war gemein! Wenn er nicht wollte, dann durfte man ihn nicht dazu zwingen!

"Hey, was ist los?", fragte Draco Harry.

"Nichts!", sagte Harry schnell und sah wieder zu ihm hoch. Doch Draco merkte, wo der Hase lang lief.

"Wenn man als Malfoy tut, was er will, kann man ihn ganz gut überleben, weißt du...? Du solltest dir keine Gedanken um mich machen...", sagte er. Doch seine Stimme war so anders. So komisch. So... belegt.

Harry sah ihn an, in der Hoffnung zu verstehen, was in Draco vor ging. Auf einmal so ein vertrautes Gespräch mit ihm zu führen, wo man bis jetzt nur gestritten hatte und verfeindet war, war seltsam, aber irgendwie ein sehr viel angenehmeres Gefühl, als sich immerzu Wortgefechte liefern zu müssen.

"Er ist abscheulich!", sagte Harry verachtend.

Draco lächelte bitter und nickte.

"Wem sagst du das? Ich hasse ihn! Ich will ihn auch nicht wieder sehen! - Noch nie habe ich es mehr abgelehnt Todesser zu werden und zu sein, wie jetzt!", sagte Draco sauer und doch frustriert und verzweifelt. Er wandte sich von Harry ab und ging ein paar Schritte von ihm weg.

"Bist du ein Todesser?", fragte Harry. Es dauerte eine Weile bis Draco antwortete und dann waren seine Worte sehr unsicher, so wie Harry sie bei ihm noch nie gehört hatte.

"Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll.... Ja... Aber auch nein... Irgendwie schon, natürlich.... Aber nicht wirklich..."

Harry konnte ihn gut verstehen. Bei ihm und dem Orden war es ganz ähnlich. Er wusste zwar vom Orden, aber er war kein Ordensmitglied. Es war seltsam. Sie befanden sich beide in Situationen, die unterschiedlicher nicht sein konnten und dennoch erging es ihnen gleich.

"Geht mir genauso mit dem Orden...", seufzte Harry. Er bemerte Dracos verwunderten Gesichtsausdruck nicht, da er von ihm abgewandt stand. "Es ist seltsam, gerade mit dir über dieses Thema zu sprechen."

Draco nickte.

"Aber mit wem sollte man sonst reden?", fragte Harry mit schwerer Stimme. "Wer hört einem zu und wem kann man sich anvertrauen... Wer würde einen überhaupt... verstehen...?", er schniefte. "Mir zumindest würde niemand zuhören... Obwohl ich ja ach so viele, tolle Freunde habe! Keiner von ihnen könnte mich verstehen."

Draco nickte zwar erst geistesabwesend, doch dann merkte er auf. Hörte er da ein Schluchzen?

"Harry?", fragte er unsicher.

Harry stiegen die Tränen in die Augen. Er wollte jetzt nicht weinen. Wieso überhaupt? Es gab doch eigentlich gar keinen Grund! Und dennoch konnte er die Tränen nicht unterdrücken.

"Harry, was ist denn los?", fragte Draco und kam wieder zu Harry herüber. Doch darauf konnte Harry nicht antworten. Zum einen, weil er krampfhaft Tränen unterdrückte und zum anderen, weil er es selbst nicht wusste.

So gerne würde er mit irgendjemanden über seine Gefühle sprechen, mit jemandem, der ihn verstand und der ihm zuhörte. Nicht jemand, der sagte 'Ist doch alles halb so wild, du hast es ja schließlich überlebt!' sondern jemand, der wusste, wovon Harry sprach und verstand, was ihm Kummer bereitete! Jemand, der Voldemort begegnet war, so wie Harry ihm begegnet war.

Dumbledore war nicht so eine Person. Sicherlich hatte auch er Voldemort einige Male getroffen, doch er war erwachsen, er war Schulleiter, er war eine Persönlichkeit, er war so weit weg für Harry, stand auf einem so hohen Podest, an das Harry nicht heranreichte. Außerdem: Er konnte oder wollte Harry nicht verstehen. Er würde sich nie so gut in Harry hineinversetzen können, als dass Harry sich wirklich für ihn öffnen konnte! Er war Schulleiter, er war Dumbledore, er war sogar auf einer Schokofrosch-Karte - und keine Telefonseelsorge für Schüler!

Auch Hermione und Ron würden niemals begreifen, dass es nicht einfach nur Sirius war, der gestorben war. Nein, Voldemort hatte ihm eine Falle gestellt und Harry war ihm auch noch in die Arme gelaufen! Es war für Voldemort so einfach Harry hinters Licht zu führen! Er trickste ihn ganz einfach aus, sodass Harry immer genau das tat, was Voldemort plante! Und wahrscheinlich tat es Harry jetzt auch wieder, wenn er sich von Draco tröstend in den Arm nehmen ließ.

Aber das würde er nicht wieder zulassen. Er würde sich niemandem anvertrauen - erst recht nicht Malfoy! Er würde jetzt nicht heulen, wie ein 4-jähriges Mädchen!

Dabei war es jedes Mal eine solche Tortur Voldemort zu begegnen. Jedes Mal war es wie ein Trauma. Wie ein schlimmer Traum, der nicht endete, wenn man am nächsten Morgen wieder aufwachte. Und niemand konnte verstehen, dass es nicht immer so simpel war danach einfach weiter zu machen, als wäre nichts gewesen! Man verkraftet Voldemort nicht so einfach, denkt nicht mal eben: 'Och, ja, da wäre ich mal wieder fast gestorben - so wie jedes Jahr. Ist ja mittlerweile Routine hier!'

Aber genau das schien jeder zu denken! Jeder glaubte, man konnte mit Harry jetzt einfach so umgehen, als wäre niemals irgendetwas gewesen! Brachte man ihm halt einfach Okklumentik bei, dann war wieder alles im Lot!

Nein, was hatte Dumbledore getan? Er hatte ihn in die Sommerferien zu den fürchterlichen Verwandten geschickt und ihm schließlich einen Brief geschrieben, worin stand, dass am 1. September die Schule wieder los ging und er dafür dieses Jahr das Buch X, Y und Z brauchte!

Keiner verlor ein Wort über Sirius Tot. Niemand half ihm über diese schwere Zeit hinweg. Nein, im Gegenteil, seine Tante ließ ihn auch noch putzen!

Und jetzt kam Draco. Warum ausgerechnet er? Wieso half er ihm hier überhaupt? Wieso sprach er auf einmal so mitfühlend? Wieso war seine Stimme traurig? Wieso nahm ihn, Harry selbst, das so mit? Wieso fing er jetzt an zu heulen, wenn er es die ganzen letzten Jahre lang nicht getan hatte?!

Was war denn nur bloß los mit ihm?
 

Draco verstand jetzt gar nichts mehr.

Harry kniff die Augen zusammen um die Tränen, die schon in seine Augen stiegen zu unterdrücken. Doch nun war alles zu spät. Ohne, dass Harry weiteren Widerstand leisten konnten, flossen sie eine nach der anderen über seine Wangen.

'WAH! Was soll ich denn jetzt tun?', dachte Draco verzweifelt. Wann hatte er gleich das letzte Mal jemanden getröstet? - Niemals?!

Etwas hilflos sah sich Draco um. Er nahm Harrys Hände in der Hoffnung, damit irgendetwas zu erreichen. Er konnte Harry jetzt schließlich nicht einfach in den Arm nehmen! Er war zwar schwul, aber deswegen noch lange nicht einfühlsamer und vom Trösten hatte er ja schon gar keine Ahnung!

"Was ist denn jetzt bloß mit dir los?", fragte Draco verzweifelt. "Was soll denn das?"

Er hatte wirklich keine Ahnung vom Trösten.

"Harry?"

Harry schluchzte. Große, salzige Tropfen vielen auf den Boden. Plötzlich musste er an Sirius denken. Auf einmal vermisste er ihn ganz fürchterlich. Er wollte endlich aufhören zu weinen, das war ja peinlich! Außerdem hatte er da überhaupt keine Zeit für! Er musste bis morgen diesen Zauber lernen und wenn er dass jetzt nicht bald ansatzweise auf die Reihe bekam, schaffte er das nie! Außerdem musste er doch noch Wahrsagen machen! Und für Zauberkunst musste er auch noch 3 Bücher nach 7 verschiedenen Listen durchkämmen! Und dann war da ja noch das Quidditchtrainig - verdammt, das hatte er heute ganz verschlafen und wenn er dort morgen nicht hinging, waren die anderen sauer! Wenn Draco doch nur endlich seine Hände los lassen würde! Wieso musste er in letzter Zeit nur so viel Stress haben?

Und mit einem Male übermannten Harry alle Sorgen und Probleme der letzten 6 Jahre. Das Problem Voldemort ganz vorne weg, die Aufgaben des Triemagischen Turniers, von denen er noch heute Alpträume hatte, Cedrics Tod, Cornelius' Widerspenstigkeit im 5. Schuljahr, Umbridge und Rita, die ihm das Leben schwer machten, das letzte Treffen mit Voldemort, Cho und sein erster Kuss, Sirius Tod, Sirius, sein Vater, was er alles im Denkarium gesehen hatte, die Schule, die ganzen Hausaufgaben, Quidditch, Training, Stress, Streit, Snape, der wenige Schlaf in den letzten Monaten, das alles und noch viel mehr fiel nun alles wieder auf ihn ein und die ganze Last wollten seine Beine nicht tragen. Gleich würde er zusammenbrechen, das wusste er.

Kein Wunder, wenn man bedachte, dass es weit nach Mitternacht war, er Gestern noch später ins Bett gekommen war und das in den letzten Monaten kein Einzelfall war.

"Hey! Harry, jetzt reiß dich mal zusammen!", sagte Draco.

Auf einmal klappte Harry wie ein Kartenhaus zusammen. Er weinte immer noch und schluchzte bitterlich. Schnell legte Draco einen Arm um Harrys Hüften, damit der nicht gänzlich auf dem Boden landete. Er musste jedoch feststellen, dass Harry sich auch nicht die allergrößte Mühe gab aufrecht stehen zu bleiben und so saßen sie schließlich doch auf dem Boden.

Zuerst wollte sich Harry berappeln, doch Draco hat sich ein Herz gefasst, Harry zurück gehalten, an sich gedrückt und gesagt: "Nein, jetzt erzählst du mir erst mal, was los ist! Wieso weinst du auf einmal?"

Harry wischte sich die Tränen aus den Augen und aus dem Gesicht, bis seine Hände ganz feucht waren.

"Ich wa...we- Ich-! Es ist nur-! I-ich... D-ie... Es-!", stammelte Harry und ihn übermannten wieder die Tränen. Draco drückte ihn etwas genervt an sich und beschloss mal zu warten, bis man Harry wieder verstehen konnte.

'Herrje... ' Wieso heulst du?' Doofe Frage, ganz ehrlich, Draco! Saudoofe Frage! Versetz dich doch mal in ihn hinein, du Idiot!', schalt Draco sich selbst. Gut, dass seine Hände damit beschäftigt waren, Harry beruhigend über den Rücken zu streichen, sonst hätte er sie sich vor den Kopf gehauen. 'Stell dir mal vor, ich würde seit meinem ersten Lebensjahr auf Voldemorts Mordliste ganz oben stehen, dann hätte ich doch schon längst mein Testament geschrieben!

Was muss er jedes Mal für eine Todesangst durchleiden, wenn er Voldemort trifft - und kein einziges Mal hat er den Verstand verloren, ist gesund wieder zurück gekommen und hat dabei sogar noch den wichtigsten Menschen seines Lebens verloren! Und selbst das hat er verkraftet und ist nicht völlig durchgedreht!

Was gibt es für ihn noch, wofür es sich zu leben lohnte? Jeder andere wäre beinahe freiwillig in Voldemorts Arme gerannt! - Oder hätte sich vom Nordturm gestürzt. Aber nein, er macht weiter, will Voldemort besiegen und dafür nimmt er all die Qualen auf sich! Die stetige Angst und den Schmerz seiner Narbe, die anscheinend immer schlimmer werden... Jeden Tag Angst haben zu müssen, dass Voldemort etwas plant und hier hin kommt, Hogwarts aufsucht und jeden Tag auf unzählige Arten ihn umbringen könnte... Natürlich ist Hogwarts der sicherste Ort, an dem sich Harry aufhalten kann, aber so sicher, wie er sein könnte, ist er auch wieder nicht... Allein die Slytherins, allein ICH! Dass Harry nicht zu Dumbledore gegangen ist und ihm alles erzählt hat... Ich verstehe nicht warum er das tut...'

"Hast... Hast du das alles nur getan, weil Voldemort es dir befohlen hat?", fragte Harry immer noch mit verheulter Stimme. Er fühlte sich so gut bei Draco, er wollte jetzt nicht von ihm weg, wollte nicht von einer fürchterlichen Erkenntnis gepackt werden. Am liebsten hätte er diese Frage nie gestellt, und er wusste auch nicht, ob er überhaupt etwas unternehmen würde, falls Malfoy die Frage jetzt negativ beantworten sollte. Er wollte einfach so bei ihm liegen bleiben, sich irgendwie geborgen fühlen. Einfach alles vergessen...

"Ich...", begann Draco, vollendete jedoch niemals seinen Satz. Harrys Hand verkrampfte sich in seinen Umhang, während die letzten Tränen über seine Wangen rannen.

"Tu mir nicht weh... bitte", hauchte er so leise, dass Draco die Worte kaum verstand.
 

Harry hatte aufgehört zu weinen. Er begann wieder ruhiger zu atmen und schluchzte nur noch ein paar Mal.

Er hatte Harry keine Antwort geben können. Doch er wusste schon jetzt nicht mehr, wie er ihm diese Bitte ausschlagen sollte. Harry war so schutzbedürftig. Und es war nicht der Schutz, denn Dumbledore ihm bot, den Harry brauchte...

Draco wartete noch ein bisschen. Doch nach einer weiteren viertel Stunde war Harry beängstigend ruhig geworden.

"Harry?", fragte Draco vorsichtig. Es kam keine Antwort. "Hey? Lebst du noch?"
 

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[1] - Ah, Leute, sorry, aber.... Ich weiß, dass Draco und Harry sich schon seit Kapiteln zanken... Die sind sich wirklich nur am raufen... Aber ab den nächsten Kapiteln, wird das besser - großes Indianerschwörewort!

Kleiner Tipp: langsames lesen tut dieser Stelle der Geschichte keinen Abbruch - ich habe auch sehr langsam geschrieben.
 

Mensch! Das war eine Wendung des Gespräches, die seines gleichen sucht! Ne?

Euch ist jetzt bestimmt was aufgefallen nicht? Etwas, das ich beim beschreiben jetzt anders mache und was mit der Geschichte zutun hat ^^ Wenn ihr wisst, was ich meine, dann schreibt es mir! ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  sumomo_hioru
2007-09-20T17:29:03+00:00 20.09.2007 19:29
wenn ich nicht bei meinen Eltern am tisch sitzen würde, würde ich auf der stelle anfangen zu heulen das is sooooooooooooo schön *heul* weis gar nicht was ich sagen soll. ich habe noch nie nie nie etwas so schönes gelesen und werde es sicher nie wieder tuhen, es sei denn, du machst noch mer so kapies. ich liebe dich. und ich liebe diese ff. und ich liebe die art, wie du Harrys schmerzen beschreibst und und überhaub alles... *heeeeeeeeeeeeeeeeeuuuuuuuuuuuuuuuuulllllllllllllllllll*
Von: abgemeldet
2007-05-07T15:45:41+00:00 07.05.2007 17:45
Das Kapitel ist wunderbar, bis jetzt weiß ich aber nicht, was sich an dem stiel ändert..,vielleicht wird er etwas weicher ? @.@
Naja super kapitel, und die stelle wo harry sagt "tu mir nicht weh" ist ja sooo schön *-* Ich hätte anfangn könn zu heuln ^^
Von: abgemeldet
2006-03-27T16:37:15+00:00 27.03.2006 18:37
Super Kapitel. Mach weiter so.

Gruß

Serenity


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