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Tatze kehrt zurück

untertitel? häh?
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Kapitel 2 HOgwarts im Sommer

Hogwarts im Sommer
 


 


 

Dumbledore hatte beschlossen, dass Sirius die Sommerferien auf Hogwarts verbringen sollte. Sirius war damit mehr als einverstanden, er und Remus stromerten über die Ländereinen und durch die vielen Geheimgänge, wie sie es zu Schulzeiten so oft getan hatten. Sie plauderten und lachten den ganzen Tag, bedauerlicher Weise waren keine Schüler da, denen sie hätten Streiche spielen können. Sirius war glücklich, wenn er nachts als Hund durch Hogwarts schleichen und dabei Professor McGonagall einen riesigen Schrecken einjagen konnte.

Seine kurzen Haare waren nicht die einzige Veränderung, er hatte auch die meisten Gesichtzüge, die er seit Askaban hatte, verloren und sozusagen sein früheres Aussehen fast gänzlich zurück erworben.

Dumbledore hatte Harry einen drei Meter langen Brief geschrieben, dass er wieder da sei und Harry die letzten drei Wochen der Sommerferien auch auf Hogwarts verbringen könne. Ungefähr denselben Brief schickte er auch an Hermine und Ron, die sich natürlich alle riesig freuten.

Das einzige Problem, das schon nach drei Tagen gewaltig angeschwollen war, hieß Severus Snape. Es war fast unmöglich Sirius und Snape in ein und demselben "Schloss" wohnen zu lassen. Wo immer sie sich trafen warfen sie sich gehässige Blicke und verachtende Bemerkungen zu. Sirius versuchte sich zu beherrschen so weit es ging, aber es gelang ihm nicht wirklich. Dumbledore hatte gedroht sie zusammen in einen Sack zu stecken und abzuwarten, bis sie es so leid waren sich zu streiten, sodass sie von selbst aufhören!

Es wurde immer schlimmer und am vierten tag beim Frühstück platzte Sirius die Hutschnur. Er unterhielt sich gerade mit Remus über einen Schülerstreich, den sie mal ausgefressen hatte, als sich Snape mit seinem Frühstück genau gegenüber setzte und sie angriffslustig beäugte.

"Na ja, deine Mutter hat nie besonders viel von mir gehalten!", mainte Sirius und beachtete Snape nicht weiter.

"Kein Wunder! Du warst der Schrecken jeder Hausfrau, oder sollte ich besser sagen jedes halbwegs vernünftigen Menschen!", lachte Moony.

"Hört den der das sagt!", sagte Sirius laut und lachte.

"Wenn ich mich recht erinnere, und das tue ich", versicherte er, "warst du es doch Remus, der der Hausmeister Katze ein pinkes Fell verschafft hat, das sich selbst entzündete wenn es jemand berührte!"

"Das musst du gerade sagen! Wer hat den im dritten Stock ein Lagerfeuer entfacht und wollte die Schule abfackeln?", fragte Remus belustigt.

"Ja, schade nur das Stein nicht brennt!", meinte Sirius verdrießlich, der Snapes Blick nicht mehr ertragen konnte.

"Möchtest du was Severus?", fragte er in Snapes Richtung, "oder möchtest du vielleicht mitreden?"

Snape sah ihn mit Verachtung an: "Bei derartigen Gesprächsthemen kann ich wohl nicht mithalten!"

"Schön, dann kannst du dich ja auch woanders hinsetzten!", meinte Sirius sehr gereizt, "Geh wieder in dein stinkendes Loch zurück, bitte ja?"

Snapes Mund wurde schmal.

"Warum? Hast du etwa Angst vor mir?", fragte er leise grinsend.

"Du NERVST!", verklickerte ihm Sirius, "kannst du deine erstaunlich lange Hakennase nicht mal aus Sachen halten, die dich nichts angehen? Dann wärst du auch nicht so ein elender Griesgram geworden!"

"Tja! Ich kann mich ja wenigstens verteidigen...!", meinte Snape leise doch Sirius unterbrach ihn: "Davon hat man ja bis jetzt sehr viel mitbekommen!"

"Ich verstecke mich ja nicht ein Jahr lang und warte darauf, dass andere die Drecksarbeit machen, weil ich nicht genug Mumm in den Knochen hab!", gab Snape zornig zurück.

"ICH BIN NICHT FEIGE!", er schlug mit der Hand auf den Tisch und stand auf, "du hässlicher, fetthaariger Schaumschläger. Prahlst mit deiner ach so tollen Selbstbeherrschung und wenn Harry in dein Denkarium sieht und so ein Fiasko aus deiner Erinnerung beobachtest, drehst du gleich durch und gefährdest unser aller Leben! Es tut mir Leid mein Befremden kundzutun, das ein solcher Dummkopf jemals Professor werden konnte!"

Snape bebte vor Zorn. Sein Mund war schmal und seine Augen funkelten gefährlich, er war ebenfalls aufgestanden.

"WER IST DENN AN DIESEM FIASKO SCHULD?", brüllte er über den Tisch.

"ICH!!!!!! DENKST DU DA BIN ICH STOLZ DRAUF? ABER HARRY KANN NICHTS DAFÜR, WAS WIR DIR ANGETAN HABEN UND NUR WEIL DEIN STOLZ VERLETZT IST, BRAUCHST DU IHN NICHT DAFÜR ZU BESTRAFEN!", Sirius hatte seine Beherrschung verloren und seine Hand umklammerte den Zauberstab in seiner Tasche.

"PAH! DU HAST JA NICHT MIT EINEM ANGEBER WIE DIR LEBEN MÜSSEN, ODER?", Snapes Gesicht hatte einen schrecklichen Rotton angenommen.

"NEIN!!!! ABER MIT DIR UND DAS HAT MIR GEREICHT!", brüllte Sirius aufgebracht zurück. Jetzt reichte es, Sirius zog den Zauberstab hervor.

"Perificus totalus!!!", brüllte er und hatte den Zauberstab auf Snape gerichtet, der nun seinerseits seinen Zauberstab auf Sirius zeigen ließ.

"Impedimenta!!!", brüllte er im selben Moment wie Sirius.

Lichtblitze, ein kurzes Zischen und Snape lag stocksteif auf dem Boden genau wie auf der anderen Seite des Tisches Sirius vom Schockzauber voll erwischt worden war. Er lag ebenfalls auf dem Boden und keuchte. Remus starrte bloß von einem zum anderen, hob Snapes Zauberstab auf und kramte seinen eigenen hervor.

Nach ein paar Augenblicken konnte Sirius sich schon wieder einigermaßen bewegen und richtete seinen Zauberstab auf den brettartigen Snape.

"Expelliarmus!!", brüllte Remus und Sirius Zauberstab wirbelte durch die Luft, "HÖRT JETZT AUF! BEIDE!"

"Finite!", murmelte Remus und Snape seufzte erleichtert, als er sich wieder bewegen konnte. Er zog sich an der Tischkante in die Höhe und funkelte Sirius böse an.

"Ich glaube, es wird das Beste sein, wenn unsere beiden Freunde mal etwas gemeinsam unternehmen!", hörten sie Dumbledores Stimme hinter sich.

"Mir schwebte so etwas wie ein Kurs in Zusammenhalt und Freundschaft vor! Vielleicht könnten sie Hagrid zusammen mit dem verbotenen Wald helfen!", er krauelte sich den Bart.

"WAS?????? AUF GAR KEINEN FALL!", brüllte Snape.

"DAS IST JA WIE ZU SCHULZEITEN! HÄTTE ICH DAS GEWUSST...!", Sirius war außer sich.

"Meine Herren, ich habe Sie gewarnt!", unterbrach Dumbledore fröhlich, "Minerva? Gibt es nicht irgendetwas, das sie verrichten könnten?"

Er drehte sich zu Professor McGonagall um, die süffisant lächelte.

"Nun, die ganzen Klassenzimmer im unteren Stock konnten von den Hauselfen noch nicht gereinigt werden! Was meinen Sie?", schlug sie vor. Dumbledore nickte begeistert und Sirius klappte der Unterkiefer runter.

"Aber...aber...!", murmelte Snape verständnislos.

"Nun da Sie sich wie Schulkinder aufführen", sagte McGonagall mit gebieterischer Stimme, "verdienen Sie auch nur eine Bestrafung, die diesem Niveau gerecht wird!"

Dumbledore schwang den Zauberstab und ein goldenes Band zog sich von Sirius` rechtem Fuß zu Snapes linkem. Minerva reichte ihnen Eimer und Putzlappen, die sie verdattert entgegen nahmen.

"Keine Zauberstäbe?", fragte Snape verwirrt.

"Nein! Denn wir wollen ja nicht riskieren, dass Sie sich selbst töten!", zwitscherte Minerva.

"Und was ist mit dieser Fußfessel?", Sirius deutete auf das goldene Band.

"Damit gehen wir sicher, dass Sie die Arbeit zusammen verrichten! Und jetzt ab runter in die Klassenräume und wehe ich finde später ein Staubkorn!", wies Minerva sie an.

Das war doch einfach nicht zu glauben! Jetzt musste er wie ein Schüler mit Snape Strafarbeit verrichten, sonst würde er womöglich diese Fußfessel nie mehr los!

Er stapfte beleidigt neben Snape hinunter in die verdreckten Klassenräume. Beide gingen in en hasserfülltes Schweigen über. Doch als sie die erste halbe Stunde zusammen geputzt hatten warf Snape den Putzlappen an die Wand und funkelte Sirius an.

"Das ist alles deine Schuld!", fauchte er.

"MEINE SCHULD???", Sirius starrte ihn entrüstet an, "Von wegen!!! Wer hat denn angefangen mich FEIGE zu nennen?"

"Du kannst die Wahrheit einfach nicht ertragen!", knurrte Snape hochmütig.

"Wahrheit? Von welcher Wahrheit redest du, Schniefelus? Von der, dass du die Sache mit der Okklumentik versaut hast?", fauchte Sirius und im Bruchteil einer Sekunde stellte er fest, dass er zu weit gegangen war. Snape ging auf ihn los. Er war wütend sehr wütend und beide rollten sich über den Boden und droschen aufeinander ein.

Irgendwann hatten beide keine Kraft mehr und auch der wahnsinnige Zorn, der sie getrieben hatte, war erloschen. Beide lagen ausgestreckt auf dem Boden und keuchten. Sirius` Nase hatte einen ziemlichen Schlag abbekommen und blutete. Snapes halbe Lippe war aufgeplatzt und sein rechtes Ohr blutete. Der Klassenraum glich einem Schlachtfeld, Tische waren zu Boden gestürzt, Glasfläschchen zerborsten und überall waren Blutspritzer.

"Oh, verdammt!", keuchte Sirius und setzte sich hin, er betastete seine ramponierte Nase.

"Dumbledore bringt uns um!", stellte er fest, als sein Blick durch den Raum schweifte.

"Wahrscheinlich!", meinte Snape, der sich ebenfalls umsah.

Plötzlich begann Sirius zu lachen und versuchte aufzustehen und auch Snape musste sich vor Lachen den Bauch halten. Das war, wie Sirius sich erinnerte, das erste Mal, das er Snape lachen sah.

"Was ist so komisch?", fragte Sirius den immer noch haltlos lachenden Snape.

"Ich fühle mich viel besser um nicht zu sagen großartig!", meinte er, warf den Kopf in den Nacken und wieherte.

Sirius starrte ihn an. "Man fühlt sich also besser, wenn man mich schlägt ja?", fragte er lachend, "da sollte ich mir ein Patent drauf anmelden!"

Snape sah in an und brach wieder in lautes Gelächter aus.

Die Tür ging plötzlich auf und Remus trat ein, dicht gefolgt von Professor McGonagall. Sie musterten den Raum scharf und dann die beiden Lachenden.

"Bei Merlins Bart...!", murmelte Remus verständnislos.

"Was um Himmels Willen...", fragte Minerva, "ab zum Krankenflügel, sofort!"

Immer noch kichernd verließen sie den Raum ohne ein Wort des Protestes.

Madam Pomfrey richtete sie wieder her und gebot es ihnen sich nicht zu Prügeln.

Damit war der Streit zwischen Sirius und Snape zwar noch nicht beendet, er hatte aber sehr viel von seiner Intensität verloren.
 

Die Wochen vergingen wie im Flug. Sirius war seit einem Jahrzehnt nicht mehr so ausgelassen gewesen. Er tollte als Schnuffel durch Hogwarts` Ländereien und erwartete schon sehnsüchtig den Tag an dem Harry, Ron und Hermine endlich nach Hogwarts kamen. Und dann fragte er sich was er wohl nach den Sommerferien tun sollte. Er entschied sich, vorerst nicht darüber nachzudenken.

Er lag gerade ausgestreckt unter einer Buche, als Remus aufgelöst auf in zu rannte.

"Sirius!", er keuchte schwer und ließ sich neben in ins Gras sinken.

"Was ist denn mit dir passiert? Marathonlauf?", fragte er verdutzt.

"Severus", er deutete gen Schloss, "ist eingebrochen!"

"Ins Schloss? Aber da gibt`s doch gar nichts zu holen, bis auf vielleicht das vergoldete Drachenskelett!", meinte er nachdenklich.

"Nein du Trottel! Doch nicht so eingebrochen! Er hat einen unserer Geheimgänge gefunden und der ist zusammengefallen!"

Sirius begann zu lachen.

"Und? Lebt er noch?", fragte er hoffnungsvoll.

"Natürlich! Der Fußboden ist unter seinen Füßen weggebröselt und er ist in einen darunter gelegenen Raum gestürzt!", erklärte Remus wild gestikulierend, "du musst sofort in den Krankenflügel kommen!"

"Also hat er sich doch verletzt!", stellte Sirius grinsend fest.

"Nein...das heißt ja, er ist von einer Schlange gebissen worden!", meinte Remus und stand auf.

"Hä? Eine Schlange? Aber, du hast doch gesagt er sei eingebrochen!", Sirius sah ihn verwirrt an.

"Jaah! Das ist er ja auch! Aber in den Raum in den er gefallen ist war diese wild gewordene Schlange, ein Falke und zwei versteinerte Frauen und...na ja am besten du siehst dir das selbst mal an, sie sind alle auf der Krankenstation!"

Sirius stand auf und folgte Remus schnellen Schrittes ins Schloss. Auf der Krankenstation herrschte reger Betrieb. Tatsächlich lagen zwei versteinerte Personen in den ersten beiden Betten, auf dem dritten saß Snape und ließ sich einen Schlangenbiss behandeln, dahinter war ein riesiger Tisch aufgebaut. Auf diesem Tisch standen ein Terrarium mit einer auffällig gefleckten Schlange und daneben ein Eulenkäfig, in dem ein kreischender Falke saß.

Professor Sprout begutachtete eine der Versteinerten und Madam Pomfrey wuselte hin und her. Professor McGonagall beobachtete mit wachsendem Interesse den Falken und Professor Trelawney rannte aufgescheucht durch die Gegend und sagte voraus, dass alle sterben würden. Professor Flitwick versuchte inzwischen die aufgebrachte Trelawney zu beruhigen.

"Was ist denn hier los?", fragte Sirius und kratzte sich am Kopf.

"Tja...!", Remus zuckte mit den Schultern.

Das Gekreische des Falken wurde lauter.

"Was ist denn mit diesen Tieren los?", Sirius starrte den Falken an.

"Keine Ahnung! Sie gebärden sich wie wild! Ich hab sie fast gar nicht in die Käfige gekriegt!", Madam Pomfrey zeigte einen zerhackten Unterarm.

"Ich glaube, das hat was mit den Versteinerten zu tun! Desto näher man ihnen kommt umso aggressiver werden diese Tiere!", meinte Snape leise, "Als ich in diesem Kerker war hat die Schlange mich nur angegriffen, weil ich mir die Beiden etwas genauer ansehen wollte!"

"Vielleicht haben sie auch einfach nur ne magische Tollwut!", gab Flitwick zu bedenken.

"Das glaub ich weniger! Die sehen ziemlich gesund aus!", meinte Raue-Pritsche und begutachtete die Schlange.

Sirius` Blick fiel nun endlich auf eine der versteinerten Frauen, die starr in den Betten saßen. Das erste Gesicht kam ihm sehr bekannt vor, es wurde von langen goldblonden Haaren umsäumt, die bis zur Taille reichten. Ihre Augen, ozeanblau, weit aufgerissen und die Knie angezogen.

"Wer zum Henker...!", plötzlich erinnerte er sich.

"Chiyoko!", flüsterte er und blickte zur anderen. Himmelblaue Augen starrten ihn an. Sie hatte schulterlanges blondes Haar und hielt die Hände schützend vors Gesicht.

"...und Kitana!", murmelte er.

"Wie bitte? Kennen Sie diese Frauen Mr. Black?", fragte Flitwick neugierig. Sirius nickte langsam.

"Ja! Aus meiner Schulzeit! Das ist Kitana", er wies zittrig auf die Frau mit den kürzeren Haaren, "und Chiyoko!"

"Mmmpf! Aber wie zum Teufel kommen sie in diese Kammer?", fragte Snape laut.

"Ich denke, das sollten wir sie selbst fragen!", Dumbledore hatte den Raum betreten und sah zufrieden in die Runde, "Professor Sprout, der Alraunensaft, bitte!"

Während Professor Sprout mit dem Alraunensaft werkelte, setzte Sirius sch auf einen Stuhl. Ihm war schlecht.

Nach ein paar Augenblicken des Wartens bewegte Kitana bereits ihren kleinen Finger und Chiyoko öffnete und schloss ihre Augen.

Bald saßen sie da, öffneten und schlossen ihre Münder, oder bewegten ihre Zehen.

Sie blickte fragend in die Runde: "W..wer sin` Sie denn!", fragte Chiyoko, deren Mund wohl noch ein bisschen taub war.

"Dieselbe Frage wollten wir Ihnen eigentlich auch gerade stellen!", sagte McGonagall höflich.

"D..das is´ Chiyoko Jillian McLaughlin!" stammelte das andere Mädchen,

"und ich heiß´ Kitana Lilian Springrise! So un` wer seid ihr?

Sie fiel rücklinks ins Kissen und blieb reglos liegen.

"Kitana? Was is`n los?", fragte Chiyoko verwirrt.

"Albus!", stieß sie hervor, als sie Dumbledore sah, "Was mach`n Sie denn hier?"

Beide wirkten sehr betrunken und schwankten. Kitana hatte sich mit Müh und Not wieder hingesetzt. Der Falke und die Schlange drehten jetzt völlig durch und versuchten ihre Käfige zu zertrümmern.

"Nun, ich freue mich sehr euch mal wieder in Hogwarts begrüßen zu können, obwohl ihr ja die ganze Zeit hier wart!", sagte Dumbledore und lächelte. Chiyoko zog die Brauen zusammen und funkelte den kreischenden Falken an.

"Verdammt Skye! Sei jefälligst still! Ich kann ja überhaupt nich verstehen was er jesacht hat!", meckerte sie den Vogel an und Stille trat ein.

Der Falke war augenblicklich ruhig, sowie alle im Raum befindlichen Personen.

"D..das ist Ihr Falke?", fragte McGonagall.

"Jep! Heißt Skye! Is` nur manchmal nen bisschen laut!", antwortete Chiyoko kopfschüttelnd.

"Wir sin` also in Hogwarts!", stellte Kitana fest, "Huch, wie sin` wir denn hier hin jekommen?"

"Das würden wir gerne von Ihnen wissen Mrs. Springrise!", fauchte Snape.

Sie sah ihn mit trüben Augen an.

"Hey, immer langsam mit den jungen Hottemaxen...ups, ich mein` natürlich Zebras!", sie sah ihn etwas verklärt an, "Kennen wir uns nich?"

Sie musterte ihn.

"Natürlich kenn` ich dich!!", meinte sie und deutete auf Snape, "du bist, ein Moment...Schniefelus!!!! Ha, ich hab` nen super Gedächtnis! Nur deinen richtigen Namen hab` ich verjessen!"

"Professor Severus Snape!", meinte er verdrießlich.

"Ha! Severus! Wußt ich`s doch!!", triumphierte Kitana.

"Professor Snape!", korrigierte er genervt, nicht mehr lange und er würde die Geduld verlieren, "Also Sie...!"

"Wie bitte? Professor Schniefelus?", Kitana begann zu lachen.

Chiyoko meldete sich: "Herr Professor Schnie...Snape!"

"Ja? Was denn?", fragte er sehr gereizt.

"Ich habe die Frage nicht verstanden Sir!", meinte sie und setzte ein süßes Schulmädchengesicht auf.

Snape starrte sie an. "Jaah! Und ich hab` leider kein Plan, wovon Sie da reden Herr Lehrer!", meinte Kitana hilfesuchend.

"Das kann ja wohl nicht wahr sein!", murmelte er und wand sich an Dumbledore, "die sind nicht mehr Zurechnungsfähig!"

"Das kommt durch den Saft! Wir sollten sie erst mal schlafen lassen!", meinte Dumbledore und begutachtete die beiden Frauen. Kitana stand wankend auf und torkelte gefährlich auf Snape zu.

"Herr Lehrer", sie packte den Ärmel seines Umhangs, "ich muss mal!"

Chiyoko und Sirius brachen in schallendem Gelächter aus.

"WIE BITTE?", Snape starrte sie an und es sah so aus als würde er ihr jeden Moment Eine kleben.

"Ja! Los Herr Lehrer! Wenn man muss, dann muss man!", brachte Sirius hervor.

Snape funkelte ihn und Kitana an. Er schüttelte ihre Hand von seinem Ärmel und schob sie zurück ins Bett. "Aber Sir...es ist ganz dringend!", flehte sie.

"Ist mir egal und jetzt SCHWEIG!", blaffte er und Kitana brach in Tränen aus.

"Das kann doch wohl alles nicht wahr sein!", fauchte er und stapfte aus dem Raum.

"Is` die Schule jetzt aus?", fragte Kitana gähnend.

"Ja Schätzchen! Und jetzt schlaf ein bisschen, ja?", Madame Pomfrey tätschelte ihren Kopf, sie wandte sich an Dumbledore.

"Das tut mir wirklich leid! Sie sind nur...ein bisschen verwirrt, außerdem sollten sie den Alraunensaftrausch ausschlafen, wenn ich Sie also alle bitten dürfte den Raum zu verlassen!", sie scheuchte die komplette Lehrerschaft ohne großes Federlesen aus dem Krankenzimmer.

"Mr. Black?", fragte sie nach Sirius, der gerade die Tür hinter sich schließen wollte.

"Könnten Sie...ich meine, wäre es Ihnen möglich sich um dieses...dieses Viehzeug zu kümmern?", sie wies unsicher auf den Tisch mit den Tieren. Sirius war wieder zurück ins Zimmer getreten und musterte die beiden jetzt friedlichen Tiere.

"Nun, ich denke hier sind sie am Besten aufgehoben! Bei ihren Herrchen, meine ich! Wenn ich die jetzt mitnehme, bringen die mich doch glatt um!", er sah Madame Pomfrey fragend an.

"Na ja! Wahrscheinlich haben Sie recht, aber...nun ja, sie sind mir nicht so geheuer!", meinte Pomfrey zittrig.

Sirius nickte und verließ schweigend den Raum, er musste über das nachdenken, was gerade passiert war.
 

Chiyoko erwachte mit Kopfschmerzen, als hätte sie zwei Fässer Feuerwhiskey getrunken. Ihr Bett fuhr Karussell und sie musste sich am laufenden Band übergeben. Darüber hinaus konnte sie sich weder an die Ereignisse vom Vortag noch an irgendwelche anderen wichtigen Geschehnisse erinnern.

Kitana schien es nicht viel anders zu gehen. Sie lag stöhnend im Bett und würgte.

"Chiyoko? Lebst du noch?", fragte sie ihre Nachbarin.

"Ich weiß nicht! Und du?", Chiyoko stützte ihren Kopf mühevoll auf einem Ellenbogen ab, um Kitana ansehen zu können.

"Oh Mann, ist mir schlecht! Ich wusste gar nicht wie schnell sich so ein Bett drehen kann!", sie ließ ihren Kopf vom Bett baumeln, wie ein Seekranker es bei der Rehling tun würde um sich zu übergeben.

"Oh mein Gott, ich glaube ich muss schon wieder reihern...!", würgte sie.

"Tu dir keinen Zwang an!", meinte Chiyoko gleichmütig.

"Verdammt! Ich hab in den letzten vier Stunden so oft gereihert, dass gar nichts mehr drin ist, was ich auskotzen könnte, bis auf den letzten Rest meines Hirns!", Kitana ließ sich wieder zurücksinken und starrte trübselig einen Teller Suppe an, den Madame Pomfrey ihr hingestellt hatte.

"Meint die wirklich wir würden etwas essen? Wenn ich das Zeug nur sehe wird mir speiübel!", sagte Chiyoko und versuchte sich auf einen Punkt an der Wand zu konzentrieren, in der Hoffnung, dass ihr nicht schwindelig wurde.

"Weißt du was ich eigenartiges geträumt habe?", fragte Chiyoko und wandte sich an Kitana, die sie neugierig ansah, "also, ich habe geträumt, dass Severus Lehrer in Hogwarts war und wir bei ihm Unterricht hatten!"

Kitana starrte sie überrascht an: "Schniefelus? Ist ja komisch! Genau das hab ich auch geträumt!"

Beide sahen sich achselzuckend an und ließen sich zurück in die Kissen sinken. Stille trat ein. Nach einer Weile öffnete Chiyoko wieder den Mund.

"Kitana? Was ist eigentlich passiert?", fragte sie zaghaft.

"Tja...!", gab sie als Antwort, "ich weiß noch, dass du Sirius unbedingt aus dem Gefängnis rauspauken wolltest! Du warst ja schon immer von seiner Unschuld überzeugt!"

"Ja! Das war ja auch der Grund warum wir diesem verdammten Wurmschwanz auf die Schliche gekommen sind, um Sirius` Unschuld zu beweisen!", erinnerte sie sich.

"Nicht Black hatte die Potters verraten, sondern Peter, diese miese Ratte! Dieser dreckige Verräter!", erboste sich Kitana.

"So war es! Aber wir hatten ja keine Ahnung wo er steckte bis uns einer dieser trotteligen Ex-Todesser über den Weg gelaufen ist, den wir ausquetschen konnten! Wie war sein Name noch mal?"

"Peregreen! Dieser einfältige Trottel hat sich doch glatt mit zwei ausgebildeten Auroren angelegt!", Kitana schüttelte den Kopf.

"Ja, er hatte keine Chance gegen uns!", bestätigte Chiyoko selbstgefällig, "aber, was ist dann passiert, als wir Peter bei dem Weasley - Jungen aufgespürt hatten! Das war glaube ich das erste Halbjahr in Hogwarts für diesen rothaarigen Burschen! Percy oder?"

"Ja! Ich glaub schon! Es war echt schwer Percy von seiner Ratte, die ja eigentlich Peter war, zu trennen! Ein Glück, dass wir die Karte des Rumtreibers hatten! Wir haben diese bekloppte Ratte einfach in einen der unbekannten Kerker gelockt, um ihn da zu enttarnen!", überlegte Kitana.

"Dieser elende Feigling! Hat geheult wie`n Baby als wir ihm gedroht hatten, ihm dem Ministerium auszuliefern! Er hat wie ein widerlicher Wurm auf dem Boden gekauert und uns angefleht! Aber dann...ist auf ein Mal Malfoy aufgetaucht! Der hatte Voldemort auch die Treue geschworen!", meinte Chiyoko grimmig.

"Lucius konnte noch nie seine Nase aus Dingen halten, die ihn nichts angingen! Dieser Widerling mit seiner ekelhaft geschleckten Frisur! Er hat uns aus dem Hinterhalt angegriffen, weil er einen offenen Kampf mit uns nicht riskieren wollte! Er musste uns töten, da wir Peters Geheimnis kannten, aber irgendwie hat er den "Avada Kedavra" - Fluch versaut und uns bloß in lebensechte Steinklötze verwandelt!", Kitanas Mundwinkel zuckte verdächtig.

"Er muss wohl gedacht haben, dass uns da unten niemand findet, und deshalb hat er uns da gelassen!", überlegte Chiyoko, "aber woher wusste er, dass wir Peter in diesen Kerker locken, außer uns kannte diesen Raum doch keiner!"

Kitana kratzte sich am Kopf: "Tja, keine Ahnung!"

Chiyoko blieb reglos liegen. Wie lange waren sie in Stein eingeschlossen gewesen? Tage? Monate? Jahre? Sie hatte plötzlich Angst! Was wenn alle, die sie gekannt hatte schon das zeitliche gesegnet hatten?

Sie sah aus dem Fenster, es musste Spätsommer sein! Sie waren aber im Winter versteinert worden! Sie mussten also mindestens ein halbes Jahr unten im Kerker gewesen sein!

Skye streckte seine Flügel aus und öffnete den scharfen Schnabel. Er funkelte Chiyoko böse an.

"Oh, entschuldige Skye! Warte! Ich hol dich da raus!", meinte Chiyoko und stand mühselig auf. Sie öffnete den Eulenkäfig und Skye sprang auf ihren Unterarm. Er war kein kleiner Falke und reichte fast an die Größe einer Schneeeule heran.

"Wenn du schon mal stehst, könntest du meine Schlange auch gleich rauslassen?", Kitana beäugte ihre Suppe missmutig. Chiyoko ließ Skye auf ihre Schulter klettern und griff in das Terrarium. Sie packte Galax mit beiden Händen, um ihn aus dem Glaskasten zu heben. Er zischelte dankbar als sie ihn auf Kitanas Bett sinken ließ. Die immerhin fast drei Meter lange Schlange rollte sich am Fußende zusammen und zischte leise.

Kitana hatte sich aufgesetzt und streichelte ihre Schlange. Chiyoko ließ sich wieder ins Bett fallen. Sie krauelte Skye`s Kopf. Er knackte glücklich mit dem Schnabel und schloss für ein paar Sekunden die Augen, er hatte sich auf einen Bettpfosten gesetzt und beobachtete die Lage. Die Stunden verstrichen und es wurde langsam dunkel.

Plötzlich schlug Skye mit den Flügeln und Galax ließ ein langes wütendes Zischen hören.

"Da kommt jemand!", flüsterte Kitana, "Wollen wir uns schlafen stellen und so tun als wären wir nicht da? Ich meine...nur um lästigen Fragen vorerst aus dem Weg zu gehen?"

"Nein! Diese Fragen werden früher oder später ohnehin gestellt! Da bringt es nichts wenn wir es noch länger hinauszögern! Außerdem will ich wissen was hier abgeht!", erwiderte Chiyoko sachlich.

Kitana zuckte mit den Schultern und schon wurde die Tür grob aufgerissen.

Eine etwas in die Jahre gekommene Frau trat ein, die Chiyoko ohne Zweifel als Professor McGonagall, die Lehrerin für Verwandlungen identifizierte. Sie wurde von Madame Pomfrey begleitet.

"Guten Abend die Damen!", meinte Professor McGonagall, lächelte und schloss die Tür hinter sich.

"Hallo Professor!", begrüßte Chiyoko sie.

Der freundliche Gesichtsausdruck schwand und machte einer strengen Miene platz.

"Ich bin gekommen um Sie zum Abendessen in die große Halle zu holen!", meinte sie knapp wie immer. Sie hob ihren rechten Arm über dem zwei mitternachtsblaue Umhänge hingen.

"Wenn Sie sich bitte umziehen würden! Ich denke diese alten Muggelsachen können wir wegwerfen!", sie deutete auf Kitanas zerschlissenen Wollpullover. Chiyoko stand auf und sah an sich hinunter. Sie trug eine löchrige, staubige Jeanshose und einen roten zerschlissenen Rollkragenpulli, die aussahen, als kämen sie aus dem letzten Jahrhundert.

"Nun ja! Ich denke, dass ist keine schlechte Idee!", sagte sie langsam.

"Fein!", meinte McGonagall und klatschte in die Hände. Sie reichte Chiyoko einen Umhang mit passenden schwarzen Schuhen und einem blauen Filzhut. Der Umhang war sehr schön und passte wie an gegossen. Er hatte Knöpfe aus Silber, in die das Zeichen von Hogwarts eingraviert war, der Stoff, mit silbernen Fäden vernäht, war wie Samt und die Ärmel reichten fast bis auf den Boden.

Fast denselben Umhang erhielt Kitana, nur das ihrer goldene Knöpfe hatte und mit goldenen Fäden genäht war.

"Wunderschön!", applaudierte Madame Pomfrey, als beide angezogen und gekämmt vor ihnen standen. Kitana hatte Galax wie einen Schal um ihren Hals gewickelt und Skye machte sich auf Chiyokos Schulter breit.

"Gut!", nickte McGonagall, "lasst uns gehen! Dumbledore wartet sicher schon!"

Sie marschierten hinter McGonagall in die große Halle. Die Decke war von Sternen übersäht, so wie der Himmel draußen. Kerzen erhellten den Raum. Die vier langen Tische an denen normalerweise die Schüler saßen waren leer und am Tisch davor speiste die Lehrerschaft, die auch während den Sommerferien auf Hogwarts lebte.

Chiyoko erblicke Dumbledore und fühlte sich gleich viel besser. Das flaue Gefühl mit dem sie die Halle betreten hatte war zwar noch da, aber es wurde erträglicher. Sie erblickte ein paar Lehrer, die sie noch aus ihrer Schulzeit kannte. Ihr Blick viel auf den riesigen Koloss am Tischende. Das war Hagrid. Chiyoko erblickte einen Lehrer, der ihr seltsam bekannt vorkam, sie hatte schon eine Vermutung war sich aber noch nicht sicher.

Zwischen Dumbledore und diesem Unbekannten waren zwei Plätze frei zu denen sie geleitet wurden.

"Setzt euch!", Dumbledore lächelte sie an und beide setzten sich.

"Hallo Dumbledore!", lächelte Chiyoko, die neben ihm saß, und haute rein. Sie hatte Hunger und aß wie ein Scheunendrescher.

Der Fremde neben Kitana wirkte sichtlich beeindruckt von den Mengen, die sie verschlangen. Chiyoko sah ihn einen Moment an und da kam ihr die Erleuchtung. Der Mann war kein geringerer als Severus Snape. Sie waren zusammen mit ihm im selben Jahrgang zur Schule gegangen. Sie hätte ihn damals nie bemerkt, wenn Sirius nicht immer auf ihm herumgehackt hätte. Und jetzt war dieser kärgliche Junge von früher Lehrer in Hogwarts!!!!

Sie verschluckte sich vor Schreck und hustete.

Dumbledore lächelte: "Damit hast du nicht gerechnet, oder?"

Chiyoko, die seine Eigenarten kannte, schüttelte den Kopf.

Kitana schien ihn noch nicht erkannt zu haben und wollte wohl gerade ein Gespräch mit ihm anfangen, als Chiyoko sie darauf aufmerksam machte.

"Severus?", sie starrte ihn mit offenem Mund an. Er beäugte Galax angewidert, der seine gefährlichen Zähne bleckte.

"Kennen wir uns?", fragte er kalt.

"Ja allerdings! Wir sind zusammen zur Schule gegangen!", brach Kitana hervor. Er musterte sie.

"Ja! Ich glaube mich zu erinnern! Kitana, nicht?", er sah sie verachtend an.

"Genau! Ich bin die, die du früher immer dreckiges Schlammblut geschimpft hast!", erwiderte Kitana ebenso verachtend.

Snape sah sie überrascht an. "Oh...!", meinte er bloß etwas geplättet.
 

Nach dem Essen faltete Dumbledore zufrieden die Hände und sah Chiyoko und Kitana erwartend an.

"So! Was möchtet ihr wissen?"

Kitana setzte sich neugierig auf.

"Also als erstes wie lange wir versteinert waren und was in der Zwischenzeit passiert ist!", fragte Chiyoko und die Gespräche am Tisch verstummten.

"Nun, ihr wart fast genau siebeneinhalb Jahre versteinert!", meinte er ruhig.

"S...Siebeneinhalb Jahre?", flüsterte Kitana entgeistert. Erschrocken starrte Chiyoko ihn an.

"Aber...aber das...! Oh mein Gott! SIEBENEINHALB JAHRE!", Chiyoko war kurz davor durchzudrehen.

"Während ihr geschlafen habt, sind wichtige Dinge geschehen!", fuhr Dumbledore fort, "Harry Potter wurde an dieser Schule aufgenommen, der Verräter Wurmschwanz ist geflohen, Sirius ist aus Askaban entkommen und der dunkle Lord wieder auferstanden! Daraufhin wurde der Orden des Phönix neu gegründet. Wir kämpften gegen Voldemort und wir haben ihn ein zweites Mal besiegt, nur sind wir uns noch nicht so sicher, ob er diese Welt für immer verlassen hat!"

Chiyoko und Kitana schluckten. Das waren sehr erschlagende Neuigkeiten.

"Der Dunkle Lord...zurückgekehrt!", murmelte Kitana unsicher.

"Wurmschwanz geflohen...Sirius entkommen!", flüsterte Chiyoko und starrte vor sich hin.

"Wo...?", fragte Chiyoko leise.

"Er ist hier!", antwortete Dumbledore genauso leise.

Skye regte sich und machte sich über ein paar Knochenreste her, die noch auf Chiyokos Teller lagen. Sie starrte ins Leere.

"Nun! Was ist denn jetzt eigentlich passiert?", fragte Snape nach ein paar Minuten Chiyoko, "Wer hat euch versteinert?"

"Malfoy! Lucius Malfoy!", sagte sie geistesabwesend. Sie konnte es einfach nicht fassen!

Alle starrten sie erwartend an: "Malfoy?", stieß Snape überrascht hervor, "Warum? Muss man euch denn alles aus der Nase ziehen?", meckerte er.

Chiyoko starrte ihn einen Moment verwirrt an und Kitana ergriff das Wort. Sie erzählte mit zittriger Stimme was sich zugetragen hatte.

"Aber woher wusste Malfoy davon?", fragte Snape, als Kitana geendet hatte. Chiyoko hatte sich inzwischen wieder beruhigt und war wieder in der Lage messerscharf zu denken.

"Das ist wirklich eine große Ungereimtheit! Und wenn ich mir das jetzt so überlege, finde ich es schon ziemlich seltsam, dass Peregreen so einfach ausgepackt hat!", meinte Chiyoko finster, "Was wenn das alles ein abgekartetes Spiel war?"

"Du meinst, dass Peregreen uns nicht zufällig über den Weg gelaufen ist?", fragte Kitana verblüfft.

"Um genau zu sein, glaube ich, dass Peter uns auch nicht zufällig ins Netz gegangen ist! Ich denke er stand mit Malfoy in Verbindung und hat nur darauf gewartet, dass wir ihn attackieren!", sagte Chiyoko und kaute an einem Salatblatt.

"Das würde ja bedeuten, dass wir ihm in die Falle gegangen sind!", meinte Kitana schmunzelnd, "Und wir dachten die ganze Zeit, wir würden ihn an der Nase herumführen!"

"Ja! Fragt sich nur, ob Peregreen beauftragt worden ist uns das alles zu erzählen, damit wir in Peter`s Falle tappen! Und wenn, warum? Ohne seine Hilfe hätten wir das mit Peter doch gar nicht rausgekriegt!", folgerte Chiyoko.

"Mit anderen Worten, es wollte uns jemand ausschalten!", sagte Kitana grimmig, "Aber warum?"

"Wegen der Sache mit Peter natürlich!", meinte Snape, der sich über solch dumme Fragen zu wundern schien.

"Nein, das denke ich nicht! Wir hatten überhaupt keine Ahnung, dass Peter es hätte sein können! Warum sollte er es uns also unter die Nase binden? Wir hätten ihm doch gar nicht gefährlich werden können, wenn Peregreen uns nichts erzählt hätte!", seufzte Chiyoko.

"Vielleicht hat er gedacht Sirius hätte euch die Wahrheit erzählt und wollte kein Risiko eingehen!", meinte Snape neunmalklug.

Chiyoko schwieg. "Nein! Lucius war auch schon damals für das Ministerium tätig und wusste, dass wir Sirius ihm Gefängnis nicht besuchen durften! Ich wette er hat sogar für dieses lächerliche Verbot gesorgt!", knurrte Kitana.

"Mmmpf! Aber es muss doch einen Grund geben, warum sie gerade euch loswerden wollten!", erboste sich Professor McGonagall.

"Na ja...den gab es! Wir wussten, dass Lucius ein Todesser ist!", begann Kitana langsam.

"Ha! Das wusste wohl jeder!", blaffte Snape.

"Ja! Aber wir konnten es beweisen! Nachdem Voldemort" -ein Schauer lief durch den Raum- "gefallen war, hat Malfoy behauptet er hätte die ganze Zeit unter dem Einfluss des Imperius - Fluch gehandelt, machte allen weiß er habe nichts davon gewollt und würde alles ehrlich bereuen! Das Ministerium hatte keine anderer Wahl als ihn freizusprechen, nicht zuletzt weil er ihnen große Summen in Form von Spenden, ich nenne es Bestechungsgeld, zukommen lassen hat!", erzählte Chiyoko.

"Ja, aber er hat gelogen! Er war einer von Voldemorts treusten Anhänger und auch noch nach dessen Fall ein loyaler Diener! Wir haben ihn zufällig bei einem Treffen mit den anderen Todessern beobachtet! Er hatte, glaube ich, so was wie eine Verschwörung vor! Wir machten davon Aufzeichnungen, wir waren ganz kurz davor ihn dranzukriegen, uns fehlte lediglich die Zeugenaussage eines einfachen Muggels, der in der Nähe wohnte!", meinte Kitana, "Natürlich wussten wir nicht, dass Lucius von unseren Ermittlungen Wind bekommen hatte und alles andere als glücklich darüber war! Er kam uns zuvor und tötete diesen armen Muggel, bevor wir ihn ins Gebet nehmen konnten und dann...ja, dann sind wir Peregreen über den Weg gelaufen. Sauer darüber, dass unsere Bemühungen umsonst gewesen waren dachten wir, wir könnten Lucius und Peter gemeinsam ans Messer liefern!", sie zuckte hilflos mit den Schultern.

Snape starrte abwechselnd Chiyoko und Kitana an.

"Ehrlich? Warum um Himmels Willen habt ihr euch keine Hilfe geholt?", Snape setzte einen gereizten Blick auf.

"Du bist lustig!", keifte Kitana, "An wen hätten wir uns denn wenden sollen? Ans Ministerium? Gute Idee, die hätten uns bestimmt geglaubt! Die glauben ja nicht mal Dumbledore! An den Orden des Phönix? Noch besser! Der Orden war bereits aufgelöst und alle Mitstreiter waren doch froh nichts mehr mit Voldemort zu tun zu haben! Die wollten das alles nicht hören! Also Professor Neunmalklug, was hätten Sie denn getan?"

Severus funkelte sie böse an. Er öffnete den Mund, schwieg jedoch.

Chiyoko lehnte sich zurück: "Jetzt gibt es nur noch eine Frage!"

Kitana sah sie neugierig an.

"Warum hat Lucius uns nicht getötet, sondern uns versteinert? Er hatte doch genug Zeit! Niemand kannte diesen Kerker, keiner hätte ihn gestört! Er hätte uns ganz genüsslich zu Tode quälen können! Und selbst wenn er uns aus Versehen versteinert hat, hätte er uns doch trotzdem töten können!", sagte sie laut und starrte zur Decke. Kitana zuckte mit den Schultern und sah sie ratlos an.

"Ich vermute...wegen Peter!", sagte Chiyoko und seufzte.

Nun hatte sie erreicht was sie wollte, alle sahen sie verwirrt an und warteten auf eine Erklärung für diese aberwitzige Theorie.

"Peter hatte immer schon eine Schwäche für Kitana, um nicht zu sagen, er war verrückt nach ihr! Er hätte nie zugelassen, dass ihr irgendjemand etwas angetan hätte! Wahrscheinlich hat Lucius ihn davon überzeugen können, dass es das Beste sei uns aus dem Weg zu räumen und Peter hat sich breitschlagen lassen uns zu versteinern!", meinte Chiyoko und streckte sich. Kitana starrte sie mit offenem Mund an. Die Anderen schienen diese Antwort für nicht ganz so abwegig zu halten und nickten mit dem Kopf.

Dumbledore nickte: "Nun, das ist eine tragische Geschichte! Ich schlage vor, dass ihr bis auf weiteres auch auf Hogwarts bleibt! Ich meine bis ihr euch wieder eingewöhnt habt!"



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