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A new Life

Wenn man die vergangenheit nicht vergessen kann :::chapter 11 coming soon!!!:::
von

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Kapitel 7: Partys, Pärchen und neue Schüler

Soooo, hier is nun ENDLICH Chapter 7!

Gomen, es hat n Weilchen gedauert, weil ich nicht zu Abtippen gekommen bin, aber jetzt ist es fertig und wenn mich nicht alles täuscht ist es bisher das längste...

Nya, was ich aber erwähnen MUSS, ist die Tatsache, dass ich dringend Kommis brauche *bettel* *Totos Bambiblick klau*

Ich steck momentan ziemlich im Stress, deshalb kann ich nicht dafür garantieren, dass das nächste schneller kommt ^.^"

Aber jetzt wünsch ich euch erstmal viiiieeeeel Spass beim nächsten Kappi und, wie gerade schon gesagt, IHR entscheidet ob es weiter geht oder hier zuende ist. Ich schreibe auf jeden Fall für mich weiter, nur entscheidet ihr, ob ich es online stelle, also: Kommis ^^
 

sayonara
 

*****
 

"So so! Dann kommst du sicher an unsere Schule, oder?" Die nahm einen großen Schluck aus seiner Cola und musterte Gackt über den Rand seines Glases hinweg. Er hatte sich lange mit ihm unterhalten und dabei erfahren, dass dieser erst vor kurzem hier her gezogen war. Der neue legte die Stirn in Falten "Bestimmt, nur habe ich leider nicht allzu viel gutes gehört. Die Schule soll ja so ihre Eigenheiten haben...!"

Die grinste schief auf seine Cola herab und drehte sie nachdenklich in seinen Händen.

"Bringen wirs auf einen Nenner: Die Lehrer sind eine einzige Katastrophe und die Schüler mit Abstand der faulste Haufen der ganzen Stadt, aber wir haben unseren Spaß!" Gackt ließ die linke Augenbraue um mindestens einen Zentimeter nach oben rutschen ""Daran zweifle ich nicht..." "Niveau darf man bei uns nicht erwarten, aber eigentlich kommt jeder zurecht!" fuhr Die fort. Er lächelte Kyo von der Seite her an, der bisher beharrlich seinen Kaffee angeschwiegen hatte. "Kyo darf Mittwoch Nachmittag zur zehnten noch mal antanzen, weil er die Lehrerin ziemlich beschimpft hat-"

Gackts rechte Augenbraue folgte dem Beispiel der linken.

"-kannst ja mitkommen und dir unsre Anstalt von innen ansehen!" Kyo sah von seinem Kaffee ab und starrte Big Red an, als habe er sich soeben für die Klapse qualifiziert. Gackt und er ignorierten ihn vollkommen.

"Das lässt sich einrichten!" meinte der Platinblonde und strahlte Die an.

"Na klasse, dann wäre das ja schon mal geregelt!" Er drehte sich zu Kyo und schlug ihm enthusiastisch auf die Schulter.

"Und wir zwei gehen jetzt auf die Suche nach einem kleinen Bierchen, hai?" Der Blondschopf grummelte zustimmend.

"Kommst du mit?" fragte Big Red sein Gegenüber.

"Iie, ich muss morgen früh raus und glaub, es wär besser, wenn ich dann nen klaren Kopf hätte." erwiderte Gackt. Der rothaarige zuckte die Achseln. "Daijobu! Dann sehen wir uns spätestens in der Schule, hai?"

Der kleinere lächelte "Bestimmt!"

Die schnappte sich seinen Liebsten und verließ in zärtliche Neckereien versunken mit ihm das Lokal. Gackt sah dem ungleichen Pärchen gedankenverloren nach.

//Wir sehen uns ganz bestimmt wieder! Ihr zwei seid einfach zu interessant um euch einfach laufen zu lassen!//
 

*****
 

Shinya griff in die Chipstüte. Vergebens. Er packte sie frustriert am hinteren Ende, schüttelte sie über dem Tisch aus und wurde mit vier winzigen Chipskrümeln belohnt. Er seufzte verärgert und ließ den Blick durch den fremden Raum schweifen, auf der Jagt nach etwas anderem essbaren. Ohne Erfolg. Sein Blick blieb schließlich an Kaoru, der neben ihm auf dem Sofa in die Kissen gesunken war, hängen. Anscheinend schlief er. Bei dem Anblick musste er lächeln.

Es war Kaorus Vorschlag gewesen, die Nacht bei ihm zu verbringen, damit er auf andere Gedanken kam, den Shinya dankend angenommen hatte. Sie waren zusammen in die Videothek gefahren und hatten ein paar Filme mitgenommen, von denen sie jetzt drei hinter sich hatten.

//Kein Wunder, dass er K.O. ist, wir haben halb drei durch!//

Er überlegte gerade, ob er ihn wecken und ins Bett schicken, oder lieber schlafen lassen sollte, als es plötzlich Sturm klingelte.

Überrascht zog er die Augenbrauen hoch, von wem bekam Kaoru denn mitten in der Nacht noch Besuch?

Unsicher ging er zur Tür, sollte er öffnen?

Er zuckte zusammen, als es erneut klingelte und rang sich dazu durch doch zu öffnen.

Stille folgte.

"Chibi? Toshimasa, du Vollidiot, du hast uns nach Shinshin gebracht und nicht nach Kao!"

"Deine seltsame Abkürzung war mir von Anfang an nicht ganz geheuer!"

"Ich...ich weiß doch wooohl noch, wo Kao-sama wohnt! Hat der halt die Wohnung mit Chibi getauscht!"

"Ach, das glaubst du doch wohl selber nicht, du Schnapsnase!"

"Wenn ihr zwei nicht so blau wäret, wüsstet ihr, dass wir hier richtig sind!"

(Anm.: folgende Sätze werden von zwei Personen vollkommen synchron gesprochen)

"Iiich und b...blau??"

"Ich bin vollkommen nüchtern!" *schwank*

"Ihr habt doch beim Wetttrinken haushoch verloren, meine Lieben!"

Shinya stand wie zu Stein erstarrt in der Tür. Vor ihm hielten sich ein ziemlich angeheiterter Die (der Trinkfesteste der Gruppe), ein sehr Oberkante Unterlippe Kyo und ein total abgefüllter Toshiya mit Mühe und Not noch gerade eben in der senkrechten.

"Kami-sama!" ertönte es von hinten. Alle sahen zu Kaoru auf, der von dem Lärm, den die drei Betrunkenen verursacht hatten geweckt worden war. "Ihr seid ja alle drei vollkommen dicht!"

"Kao-chaaaaan!!" quietschte Toshiya, stürmte an Shinya vorbei und schmiss sich Kaoru an den Hals. Dieser taumelte zwei Schritte zurück, als ihn die Bierfahne seines schwarzhaarigen Freundes erreichte.

"Du, Kao-chan?" Toshiya sah ihn aus leicht verklärten Augen an. "Die da-" er machte eine überschwängliche Geste, die ihn von den Füssen gefegt hätte, hätte Kaoru ihn nicht festgehalten. "- die haben mich aufgegabelt und dann...und dann...rücksichtslos abgefüllt!!!"

"Genau genommen hast du uns alles weg gesoffen! Das Wettsaufen zum Beispiel war immer noch deine Idee!" grummelte Die.

"Aber du hast gewonnen, also ist es deine Schuld, wenn ich morgen nen Kater hab!"

"Höh?" machte Die.

Toshiya blinzelte und ließ sich seinen Satz noch mal durch den Kopf gehen. Diesen Moment nutzte Kaoru, um ihn sanft aber bestimmt in seine Wohnung zu ziehen. "Leute, ihr kommt sowieso nicht mehr heile nach Hause, heute Nacht bleibt ihr hier." beschloss er. Kyo und Die folgten ihm eng umschlungen und kichernd in die Wohnung. Shinya schloss die Tür hinter den Beiden, folgte ihnen durch den Flur, lehnte sich dann in den Türrahmen zum Wohnzimmer und beobachtete, wie Kaoru verzweifelt versuchte ein Einzelzimmer für das turtelnde Pärchen, einen Eimer für Toshiya (sicher ist sicher) und trotz allem noch einen Schlafplatz für sich und Shinya auf zu treiben. Letzten Endes verschwanden Die und Kyo im Schlafzimmer von Kaorus Eltern, die zum Glück nicht zu Hause waren, Toshiya wurde von Kaoru in sein eigenes Bett getragen, Shinya schlief auf dem Sofa und Kaoru selbst nahm freiwillig mit dem Boden davor und einigen Decken vorlieb.

Während Shinya im Dunkeln da lag und versuchte den Lärm von der Straße, der durch das Fenster, und die undefinierbaren Geräusche, die aus dem Schlafzimmer zu ihm kamen zu ignorieren, ließ er seine Gedanken schweifen...

Es fiel ihm schwer sich ein zu gestehen, aber er bewunderte Kaoru. Er war ein Mensch, der sich so rührend um seine Mitmenschen kümmerte, dass Shinya sich ernsthaft fragte, wann Kaoru das letzte Mal an sich gedacht hatte. Er hatte sich sofort und selbstverständlich um ihn gekümmert, als er sah, wie schlecht es ihm ging.

Er war immer für seine Freunde da. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihm breit, wenn er an ihn dachte.

Ob er wohl endlich wieder einen Menschen gefunden hatte, dem er vertrauen konnte?
 

*****
 

"Guten Mooooorgeeeen!!! Raus aus den Federn!! Die Sonne lacht!! Morgenstund hat -"

Ein von einem sehr ungnädigen Warumono mit Hingabe geschleudertes Kissen traf Toshiyas Gesicht wie ein Kampfgeschoss.

"- bald gar nix mehr im Mund, wenn du ihn nicht langsam mal zu machst!" knurrte Kyo. Stöhnend wühlte sich etwas rotes, zerzaustes zwischen den Kissen hervor.

"Was soll'n das am frühen Morgen?" nuschelte Big Red und wurde von Kyo mit einem Kuss begrüßt.

"Am frühen Morgen würde ich es nie wagen euch unter die Augen zu treten." Erwiderte Toshiya trocken, setzte sich ans Fußende des Bettes und platzierte das Kissen auf seinem Schoß.

Zwei paar geschwollener Augen hinter einem Vorhang aus roten und blonden Strähnen blinzelten ihn verständnislos über die meilentiefen Augenringe hinweg an.

"Wir haben 14.00 Uhr durch!" erklärte der Frühaufsteher.

"Und nen besseren Grund um so einen Krawall zu machen hast du nicht zu bieten?" murmelte Kyo verschlafen.

"O doch, den hab ich!" grinste Toshiya. Er stand auf, schritt zur Tür und sah die beiden auffordernd an.

"Wenn du jetzt wirklich glaubst, ich würde aufstehen, dann tust du mir leid!" ertönte eine eiskalte Stimme irgendwo in dem Haufen aus Kissen, Decken und Kleidungsstücken.

"Kyo-chan, ich verspreche dir, es wird sich lohnen und wenn nicht, dann bring ich euch beiden höchstpersönlich das Frühstück ans Bett und spiel den Rest des Tages euren Sklaven!" versprach Toshiya mit bier-ernster Miene.

Eine Decke wurde zurück geschlagen und gab den Blick auf ein blondes, strubbeliges Köpfchen und einen makellosen Oberkörper frei. Kyo blinzelte ihn aus zusammengekniffenen Augen an "Im Ernst?"

"Im Ernst!" versprach Toshiya großspurig. The Voice musterte ihn noch einen Moment skeptisch, drehte sich um und beförderte Die, der mittlerweile wieder eingeschlafen war, unsanft aus dem Bett. Mit gerunzelter Stirn beobachtete Toshiya wie dieser sich murrend aufrappelte, feststellte, dass das Aufspüren seiner Shorts ihn vollkommen überforderte und das gewünschte Objekt von seinem Angebeteten zu geworfen bekam. Nachdem beide sich ein Mindestmaß an Bekleidung angeeignet hatten trotteten sie noch leicht schwankend hinter dem schwarzen Haarschopf hinterher und gelangten so an die Wohnzimmertür.

Toshiya legte eine Hand an die Klinke und den Zeigefinger der anderen an die Lippen, um den anderen beiden zu zeigen, dass sie leise sein sollten.

Die Rolladen vor den Fenstern waren noch immer halb herunter gelassen, so dass im Raum eine dämmerige Wärme herrschte. Das Halbdunkel ließ auf den ersten Blick nur einen total verwüsteten Raum erkennen. Toshiya, Die und Kyo hatten am Vorabend noch ein bisschen weiter gefeiert und Kaorus Vorrat an Chips und Dosenbier geplündert, deren Überreste nun den Boden bedeckten.

Wer genauer hinsah erkannte zwei Gestalten, die sich auf ein Sofa drängten. Shinya musste sich im Laufe der Nacht Kaorus erbarmt und ihm einen Platz auf dem Sofa überlassen haben. Nun saß er am rechten Ende, den Kopf an ein Kissen gelehnt und in seine Decke gewickelt. Was Kyo und Die allerdings überrascht die Stirn runzeln ließ war Shinya, der seinen Kopf zutraulich in Kaorus Schoß platziert hatte. Die beiden strahlten eine solche Harmonie aus, dass sich sogar auf Warumonos Gesicht ein Lächeln zeigte.

"Kawaii, nicht?" hauchte Toshiya, der von dem Anblick ganz gefangen war.

"Da haben sich zwei gesucht und gefunden!" flüsterte Die und schmiegte sich lächelnd an Kyo, dessen Lippen sich zu einem fetten Grinsen verzogen. "Würd gerne wissen, was da heute Nacht gelaufen ist."

"Warumono, du brauchst nicht immer von dir auf andere schließen!" ertönte eine feste Stimme vom Sofa her.

"Boaaah, Kao-chan, jetzt ist die ganze schöne Stimmung geplatzt!" maulte Toshiya, als eiserner Verfechter der Romantik.

Kaoru öffnete die Augen, gähnte und streckte sich ausgiebig.

"Ts, ts, Kao-sama, sprich, was hast du gestern Nacht mit unserem Chibi angestellt?" fragte Die breit grinsend und fing sich einen Kaninchen-Töter-Blick Kaorus ein. Der violette legte Shinya, der es tatsächlich fertig gebracht hatte, noch immer zu schlafen, die Hand auf den Oberarm, schubste ihn sanft und beugte sich zu ihm herunter.

"Kawaii!!!" kam es vollkommen synchron von Kyo und Toshiya, wobei sie es fertig brachten das Wort vollkommen gegensätzlich zu betonen, Toshiya äußerte grenzenloses Entzücken, Kyo rabenschwarzen Sarkasmus.

Shinya schlug die Augen auf und sah direkt in Kaorus Gesicht. "Guten morgen!" sagte dieser leise. "Guten morgen entgegnete der jüngere verschlafen, gähnte, warf einen Blick in die Runde und lief mit einem Schlag tomatenrot an, als er Dies wissendes Lächeln, Kyos breites Grinsen und Toshiyas verzücktes Strahlen erblickte.

"Wir haben dich doch gewarnt!" feixte Kyo. "Wir haben dir gesagt, dass Kao ne Schwäche für kleine, süße Dinger hat!"

Shinya sah betreten zu Boden. Sein Herz hatte begonnen wild zu schlagen.

"Spar dir deine Phantasien für Big Red auf!" entgegnete Kaoru kalt. Kyo sperrte gerade den Mund auf um etwas giftiges zu erwidern, als Toshiya beherzt eingriff "Ach, lass das Monstrum mal sabbeln, Chibi, Kao-sama ist ein ganz lieber und ich find das total kawaii mit euch beiden!" rief er setzte sich neben Shinya auf das Sofa und schlug ihm fröhlich auf den Oberschenkel.

Shinya, von so viel Fröhlichkeit zu so früher Stunde ganz geschockt, rückte unwillkürlich näher zu Kaoru auf, um mehr Abstand zwischen sich und dem Gebrabbel Toshiyas zu schaffen.

"Aalso ihr zwei Hübschen, solltet ihr vorhaben zu heiraten, so wie unsere Beiden Spezialisten hier - " er zeigte auf die völlig verdutzten Mienen Kyos und Dis "- dann sagt bloß rechtzeitig bescheid. Man kann nicht früh genug anfangen zu planen! Und ich bin ja der Meinung, Chibi, ein rotes Kleid würde dir an deinem großen Tag fantastisch stehen und ich verstehe was davon! (Was niemand zu bezweifeln wagte -.-'')" Toshiya ließ sich von Shinyas entsetzten Blicken in keiner Weise stören und brabbelte munter weiter. "Mit Kao-chans Aufzug dürften wir ja keine Probleme haben, dass ihm Schwarz steht ist ja n offenes Geheimnis! Am besten wir - aaaaahhh!!!"

Kyo hatte einen verzweifelten Versuch gestartet, seine Krallen ausgefahren, Toshiya angesprungen und ihn durch die Wucht des Aufpralls über die Lehne hinweg hinter das Sofa befördert, von wo nun lautes Fauchen, Knurren, panisches Gekreische und undefinierbare Kampfgeräusche erklangen.

Die seufzte und ließ sich auf den Platz nieder, den bis vor einigen Minuten noch Toshiya belegt hatte.

"Da sieht man was für ein gutes Herz unser Warumono doch eigentlich hat!" sagte er. Kaoru seufzte zustimmend. "In Sachen Toshiya-Rede-und-Knuddel-Attacken setzt er sich wirklich selbstlos für uns ein!"

Die betrachtete Shinyas kalkweißes Gesicht von der Seite her und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. "Hey, komm, das, was die beiden Knalltüten da von sich geben darfst du dir nicht zu sehr zu Herzen nehmen, das meinen die nicht so!" versuchte er tröstend zu wirken.

Shinya sah ihn groß an. Die konnte ja richtig freundlich sein und nicht nur dumme Sprüche klopfen. Bisher hatte Big Red nur Gemeinheiten für ihn übrig gehabt.

Der rothaarige bedachte den jüngeren noch mit einem Lächeln und wandte sich dann an Kaoru. "Ich wollt mich noch mal dafür bedanken, dass du uns so selbstlos aufgenommen hast!"

Kaoru winkte ab "War doch selbstverständlich! Wenn ihr im Suff noch irgendwas angestellt hättet, wäre ich dafür verantwortlich gewesen." erwiderte er.

Dies Grinsen wurde wieder breiter. "Ich hoffe, wir haben euch gestern Abend nicht gestört?"

Kaoru Blick hätte problemlos die Arbeit einer Brotschneidemaschine übernehmen können. Er öffnete gerade den Mund um etwas zu erwidern, als etwas panisch kreischendes auf allen Vieren hinter dem Sofa hervor geschossen kam. Toshiya wollte sich gerade aufrappeln, als sich eine Klaue blitzschnell um seinen Knöchel schloss und ihn erbarmungslos zurück zerrte. Der verstörte fiel der Länge nach auf die Nase, krallte sich am verzweifelt am Teppich fest, wo seine Fingernägel tiefe Rillen hinterließen und brüllte aus vollem Halse, als er Stück für Stück in die Dunkelheit hinter dem Sofa gezogen wurde. Kaoru, Die und Shinya hatten das Geschehen mit vor Entsetzen bleichen Gesichtern verfolgt.

Big Red, der es gewohnt war Toshiya aus ähnlich brenzligen Situationen zu retten, langte treffsicher nach hinten und zog ein wild um sich tretendes und protestierend fauchendes blondes Monstrum hervor, das er auf seinem Schoß platzierte und sicherheitshalber mit beiden Armen fest umschlang. Warumono zischte frustriert.

Ein völlig zerrupfter Toshiya kroch stöhnend aus der Ecke und ließ sich wackelig in sicherer Entfernung auf einen Sessel sinken "Kyo-chan, du bringst mich noch mal ins Grab!" seufzte er. Der angesprochene setzte eine eiserne Ich-kann-mit-dem-Kopf-voran-durch-die-Wand-gehen-Miene auf und ignorierte ihn.

"Ich hab jetzt Hunger! Wie wärs mit Frühstück?" ließ sich Die vernehmen. "Das hast du heute Morgen um vier schon gehabt! Aber ich biete dir n Mittagessen auf vier Rädern an, wenn du mir das Telefon bringst!" entgegnete Kaoru trocken. Toshiya sprang auf, lief zum Fenster und zog mit einem Ruck die Rolladen hoch, worauf alles zusammenzuckte, protestierend aufschrie und die Augen zusammenkniff "Leute, seht nach draußen! Es ist ein wunderschöner Tag, viel zu schade, um ihn im Haus zu vergammeln! Ich bin dafür, dass wir uns jetzt alle anziehen und dann McDoof plündern!" rief er. Worauf allgemeines, protestierendes Stöhnen folgte.

Während Toshiya rumging, sämtliche Decken zusammenfaltete, jeden einzelnen (mit Ausnahme von Die und Kyo um Zeit zu sparen) unter eine kalte Dusche jagte und in seine Kleider zitierte, hatte jeder für sich Zeit genug sich ausgiebig über das Phänomen namens "Toshimasa" zu wundern.
 

*****
 

Die schloss die Augen und genoss die wohlige Wärme seines Bettes. Er spürte erste Sonnenstrahlen auf seiner Haut, die schräg durch die halb geschlossenen Jalousien fielen und ein Mosaik aus tanzenden Lichtreflexen auf sein Gesicht malten. Das leise Klirren des Geschirrs mit dem seine Mutter in der Küche das Frühstück vorbereitete wiegte ihn sanft in den Schlaf. Eine vertraute warme Hand berührte ihn leicht an der Schulter. Er sog zufrieden den Geruch von Schminke und Haarspray ein, ohne das sein Liebster nie vor die Tür trat. Die Hand verstärkte den Griff ein wenig und Kyos Stimme drang an sein Ohr. Dies geliebtes Tierchen schüttelte ihn leicht an der Schulter und trat ihm dann voller Hingabe vor das Schienbein.

Mit einem ärgerlichen Schrei fuhr Die auf, hielt sich das Bein und blitzte Kyo ärgerlich an, der neben ihm hinter der Schulbank hing und in Richtung Tafel nickte.

"Daisuke Andou, wir danken für deine Aufmerksamkeit!" sprach der Englischlehrer spöttisch.

//Verdammt, Die, du bist schon wieder eingepennt!// dachte der Rothaarige und ärgerte sich über sich selbst.

Dann verschaffte sich der Anblick, der sich ihm bot endlich seine Aufmerksamkeit. Neben dem Menschen, der Momentan Dies gebündelten Hass genoss, stand ein weißblondes, zierliches Wesen vor der Tafel. "Ja, da wir nun endlich alle wach geworden sind-" Die malte sich die makabersten Methoden aus, die Person mit der Kreide in den Händen langsam und qualvoll umzubringen "- kann sich euer neuer Mitschüler dann bestimmt mal vorstellen." Ein paar eisblauer Augen hinter weißblonden Strähnen blitzte Big Red belustigt an und der Ansatz eines Lächelns umspielte die hübschen Lippen darunter. "Ich heiße Camui Gackuto, bin 17 Jahre alt und vor knapp einem Monat aus Kyoto hier her gezogen." Unruhiges Gemurmel breitete sich im Klassenzimmer aus.

"Dann setz dich doch am besten gleich neben unsren Schlafgestörten da hinten! Vielleicht weckt ihn das ein wenig auf!" Die Klasse kicherte, während Die mit verschiedenen Todesblicken experimentierte, in der Hoffnung einen wirksamen Englischlehrer-Töter-Blick zu entwickeln. Gackt setzte sich lächelnd neben ihn "Lange nicht gesehen!" Big Red kratzte all seinen Anstand zusammen und rang sich ein einen halbwegs freundlichen Gesichtsausdruck ab. "Hai! Hätte gar nicht mehr damit gerechnet, dass du kommst!" Der blonde beugte sich hinunter zu seiner Tasche und zauberte einen Kulli und einen Block aus ihr hervor. "Weißt du, ich glaube, du hattest Recht. Die Schule ist zwar nicht die schönste aber auf den zweiten Blick wirklich liebenswert!" "Freut mich, dass du das findest- Au!!!" Die fuhr ruckartig zu Kyo herum, der seine Absätze erneut in sein Schienbein versenkt hatte, erkannte die unausgesprochene Botschaft in dessen durchdringendem Blick und drehte den Kopf langsam nach vorne. Unmittelbar vor ihm glänzte eine silberne Gürtelschnalle an einer schwarzen Hose über einem weißen Hemd. Sein Pauker hatte einen widerlichen Geschmack!

"Oh! Kennt ihr euch bereits?" Die blinzelte zu dem ernsten Gesicht über sich "Was dagegen?" giftete er. //Kami-sama ich hasse diesen Kerl!// schoss es ihm durch den Kopf. "Nein! Und weil ihr euch so gut versteht, kannst du ihm ja gleich mal zeigen, wie hier die Hausaufgaben erledigt werden, indem du ihm deine vorlegst!" Big Red starrte auf das Resultat eines Nachmittages, den er mit Kyo auf dem Sofa verbracht hatte, unter dem Vorwand zu lernen; zwei DinA4 Blätter, deren blütenweiße Reinheit nur von den vor gedruckten Linien durchbrochen wurde. "Scheiße." Murmelte Kyo neben ihm //Du sagst es!// dachte Die, während sein Englischlehrer nach dem Heft griff und es Gackt unter die Nase legte "So sollten Hausaufgaben nicht aussehen!" sagte er, gab es dessen roten Nachbarn zurück, ging nach vorn und führte den Unterricht fort.

Kyo sah Die, der düster an die Tafel starrte, mitleidig an. Tief in ihm regten sich Schuldgefühle. Früher war sein Liebling ein recht guter Schüler gewesen, der einen guten Ruf bei den Lehrern genossen hatte. Seit er sich allerdings in seiner Freizeit nur auf seine Freunde und verstärkt auf ihn konzentrierte, sanken seine Leistungen rapide.

//Er wird schon durchkommen! Er ist ja schließlich nicht so dumm, wie der Müll, den von sich gibt!// dachte Kyo und suchte unter dem Tisch nach Dies Hand. Big Red wandte den Blick von der Tafel ab, sah ihn an und kniff ihm lächelnd ins Ohr. Warumono kniff das Auge daneben zu, knurrte und schnappte nach seiner Hand.

Fünf Minuten später saßen die Beiden vor der Tür und vertrieben sich die Zeit miteinander.
 

*****
 

"Kao-sama, biiiteeee~!!!" Toshiya warf sich dem blonden an die Brust, krallte sich an dessen Hemd fest und setzte ihn gnadenlos seinem steinerweichendem Bambiblick aus. "Mensch, Toto, wieso kannst du nicht einmal alleine shoppen gehen?"

"Weil ich jemanden brauche, der mich daran hindert alles aus dem Fenster zu werfen!" "Du weißt doch selber, dass dich keiner stoppen kann, wenn du einmal beim Kaufen bist! Und hinterher muss ich dir wieder was pumpen, weil du pleite bist!" Toshiya presste die Lippen zusammen und starrte Kaoru gekränkt an, dem in Folge dessen die letzten Worte sofort wieder leid taten. "Gar nicht wahr!" stieß Bambi schließlich trotzig hervor. "Och, komm schon Toto!" appellierte Kaoru an dessen Vernunft. "Außerdem bin ich sowieso mit den anderen weg!" Toshiyas Blick neutralisierte sich etwas. "Wohin denn?" fragte er neugierig. "Wir wollten Gackt die City zeigen-" "Das ist ja super! Dann kann ich ja mitkommen und mich dabei ein wenig umschauen!" quietschte Toto und hüpfte aufgeregt auf und ab. Kaoru blickte schuldbewusst in die Mienen der anderen Visuals, die zusammen mit Gackt die Raucherecke füllten. "Äh...weißt du...das wollten wir eigentlich vermeiden!" Große braune Augen blickten ihm leicht verwirrt entgegen und Kaorus ohnehin mit Schuldgefühlen beladenes Herz sank ihm in die Hose. "Wir wollten Gackt nicht erschrecken!" ließ sich The Voice eiskalt vernehmen. Toshiya drehte sich ruhig um. "Dann müssen wir dich ja zu Hause lassen und das wäre schade!" entgegnete er gelassen. Kyo kniff die Augen zusammen und entblößte weiße blitzende Fangzähne, als er zu einer Antwort ansetzte. Kaoru, Die und Shinya hatten es plötzlich sehr eilig einen Platz zwischen den Beiden zu ergattern, sie an Ort und Stelle zu fixieren und sich hastig für die Teilnahme Toshiyas sowie Kyos zu äußern.

Gackt hatte die Vorgänge bisher stumm aber höchst interessiert verfolgt. Die fünf schienen eine sehr stabile Gemeinschaft zu bilden.

Da war einmal Kaoru, der psychisch stabilste, an den sich jeder wenden konnte, der jedem aus der Patsche half; praktisch der offizielle Kummerkasten.

Toshiya, das aufgedrehte Energiebündel, der mit seinem Blick Steine weich wie Butter werden lassen konnte, durch seine fröhliche Natur jeden zum Lachen bringen konnte und somit den Sonnenschein bildete.

Sein krasses Gegenteil, Kyo, der sich kalt und unnahbar gab, der in der Lage war jeden durch sein gnadenlos desillusioniertes Weltbild und seine scharfe Zunge wieder auf den Boden der Tatsachen brachte und den nachdenklichen Teil verkörperte.

Die, Kyos heiß geliebter Lebensabschnittsgefährte, der es liebte überall seinen Senf in Form von blöden Bemerkungen hinzu zu geben, im Grunde allerdings ein sehr sensibler Mensch war.

Und schließlich Shinya, das Nesthäkchen. Dies bevorzugtes Opfer und von allen umhegt und umpflegt. Eine sehr starke Gemeinschaft. Doch jede noch so starke Kette ist nur so stabil, wie ihr schwächstes Glied. Hatte man dies einmal gefunden, war es ein Leichtes, sie zu zerbrechen.

Gackt musterte jeden einzelnen der fünf, die gerade voll und ganz von Toshiya beansprucht wurden, der an der Entscheidung, was er am Nachmittag anziehen sollte, zu verzweifeln schien. Der platinblonde kniff dabei unbewusst die Augen zusammen. Irgendwo mussten sie einen wunden Punkt haben... Eine Hand legte sich schwer auf seine Schulter.

Erschrocken fuhr er aus seinen Gedanken hoch und blinzelte irritiert in Big Reds Richtung. "Hey, Träumerle! Wo warst du denn?" fragte dieser freundlich. "Gomen!" murmelte Gackt und lächelte verlegen. "Wir überlegten gerade, ob du wohl damit fertig werden würdest Toshiya beim anziehen nach der Schule beizustehen."

Kami-sama, das wollte Gackt auf gar keinen Fall! So wie er Toshiya einschätzte, war er nicht halb so naiv, wie er tat und würde sicherlich persönliche Fragen stellen und damit seinen Vorteil als neuer Unbekannter früher zunichte machen, als ihm lieb war. Er setzte ein Lächeln auf "Gomen, ich glaub, das ist nichts für mich. Als Modeberater mache ich mich wirklich nicht gut!" entgegnete er entschuldigend. Die zuckte die Achseln "Dann kommt nur noch einer in Frage!" sagte er und drehte sich zu Shinya um. Dieser starrte ihn irritiert an

"Wie jetzt?" murmelte er und blickte abwechselnd in die Gesichter der anderen, die nun alle ihre Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet hatten "Gute Idee! Dann kommt unser Shinshin mal ein bisschen vor die Tür!" grinste Kaoru und zwinkerte dem jüngeren zu. Shinya starrte ihn erschrocken an. "Du schaffst das schon!" meinte Kyo aufmunternd und gab ihm einen Stoß in die Rippen, der ihn einige Schritte nach vorn taumeln ließ. "Suuuu~per!!!" quietschte Toshiya, sprang auf ihn zu und knuddelte ihn erbarmungslos, bis Kaoru ihm mit dem Hinweis, dass Chibi noch erstickte in den Hintern trat. "Also bist du dann um zwei bei mir? Dann kannst du noch mitessen! Meine Ma macht Pfannkuchen, so was Gutes hast du noch nie gegessen! Frag Die, der hat sie probiert." Sprudelte es aus Toto hervor, als Shinya sich mühsam aus seiner Umarmung befreit hatte. Die nickte zustimmend.

Als die Klingel erscholl nahmen Kaoru und Toshiya Shinya in die Mitte und erklärten ihm den Weg durch das Viertel zu Toshiyas Haus, während Die und Kyo, tief in zärtliche Neckereien versunken mit etwas Abstand folgten.

Gackt traf eine Entscheidung.



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