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Zorro und die Agentin des Königs

von

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Nacht der Duelle

Etwa einen Kilometer vor ihr lag der Wald, sie konnte den Umriß schon im Mondlicht erkennen. Sie hatte das Pferd etwas weiter entfernt zurückgelassen und rannte jetzt geduckt durch das hohe Gras neben der Straße in Richtung der schwarzen Silhouette. Etwas entfernt konnte man das Wiehern und Schnaufen einiger Pferde hören, das lauter wurde, je näher sie kam. Als sie noch etwa hundert Meter entfernt war, vernahm sie auch leise Stimmen. Vorsichtig schlich sie sich an. Zwei Soldaten saßen auf einem umliegenden Baumstamm und unterhielten sich, sie sollten offenbar auf die vielen Pferde aufpassen, die am Wegrand an den Büschen festgebunden waren. Sie machte einen leichten Bogen und schlich sich ins Unterholz. Der Wald hier war dichter, als der an der Garnison, die Bäume waren höher und es gab eine Menge Büsche und Sträucher, teilweise höher als sie selbst, so daß sie trotz des Mondlichts kaum etwas erkennen konnte. Sie würde extrem vorsichtig sein müssen, im Wald hatte der Ortskundige alle Vorteile auf seiner Seite und sie kannte sich hier ja nun überhaupt nicht aus. Sie beschloß das Beste aus ihrer Situation zu machen und wieder den Weg über die Bäume zu nehmen, dort oben war die Sicht besser und sie lief niemandem unerwartet über den Weg. Sie sprang auf einen Ast, doch auch von hier oben war nichts zu erkennen. Sie lauschte. Man konnte Vogelrufe und vereinzeltes Rascheln im Unterholz hören, doch keines dieser Geräusche hatte einen menschlichen Ursprung, es war viel zu ruhig für die vielen Pferde am Waldrand. Sie sprang so leise wie möglich von einem Baum zum nächsten, doch auch tiefer im Wald war nichts zu entdecken. Sie beschloß erst einmal abzuwarten und setzte sich auf einen Ast.
 

Leise krochen sie durchs Dickicht. Diego hatte Bernard alles erzählt und jetzt waren sie auf dem Weg zu den Rebellen. Er hoffte sehr, daß sie noch rechtzeitig kommen würden, hören konnten sie zwar nichts, doch das beruhigte ihn wenig, im Gegenteil. Wenn Lieutenant Gabriel sich irgendwo im Unterholz versteckt hatte, dann würden sie ihm womöglich direkt in die Arme laufen. Er hatte den Eindruck, daß jedes Knacken unter ihren Füßen wie ein Kanonendonner durch den Wald hallte, obwohl das natürlich Unsinn war, so leise wie sie sich bewegten. Das Versteck befand sich hinter einer Lichtung. Dort gab es eine Höhle, in der sie normalerweise Waffen, Munition und Vorräte versteckten, gestern jedoch hatten sie ein Teil der Familien in diese Höhle gebracht. Sie hatten über vierzig Personen aus der Garnison befreit und es gab einfach nicht genug Möglichkeiten um sie alle in Scheunen oder Häusern zu verstecken. Er blieb stehen und gab Bernard ein Zeichen. Etwa 50 Meter vor ihnen krochen einige Soldaten durchs Unterholz, er konnte die rote Uniform von Sergeant Gonzales erkennen.

"Kleiner Zorro, Du bleibst hier!"

"Aber warum denn Zorro?"

"Ich werde ihnen über die Bäume folgen und da kannst Du nicht mit."

"Aber..."

"Kein aber, Du wartest hier!" Diego schaute zu den Soldaten hinüber, doch die schienen ihr geflüstertes Gespräch nicht mitbekommen zu haben.

"Außerdem brauch ich Dich nachher vielleicht noch für den Rückzug." Er nickte Bernard zu, sprang auf einen Baum und verschwand in der Dunkelheit.

Bernard kroch unter einen nahegelegenen Busch und setzte sich. Normalerweise wäre er ihm hinterhergeschlichen, doch diesmal würde er sich an Diegos Worte halten. Er gab es zwar ungern zu, doch dieser Wald war ihm irgendwie nicht geheuer.
 

"Lieutenant Gabriel, wie ist der Stand der Dinge?" Oberst Jekyll, Lieutenant Placid, Sergeant Gonzales und etwa 20 weitere Soldaten hatten sich so leise wie möglich durch den Wald gekämpft, jetzt saßen sie neben Gabriel in den Büschen. Vor ihnen lag eine halbrunde größere Lichtung, die leicht einen Hügel hinauf führte und in etwa 30 Meter Entfernung von einigen Büschen und einem großen Felsen begrenzt wurde.

"Wir haben einen der Rebellen bis hierher verfolgt! Die haben sich vermutlich in der Höhle dort versteckt." Er deutete in Richtung einer kleinen Öffnung, die hinter einem großen Busch fast nicht zu erkennen war. "Wir wollten auf Nummer Sicher gehen und den ganzen Berg umstellen."

,Verdammt' Zorro war den Soldaten unbemerkt bis zum Versteck gefolgt und sah nun von einem Baum aus, wie diese sich rund um den Hügel mit der Höhle verteilten. Es gab noch einen zweiten Ausgang auf der anderen Seite, doch dort wartete jetzt Lieutenant Gabriel, sie saßen also in der Falle! Er wollte ihm gerade auf die Rückseite folgen, da gab der Oberst das Zeichen zum Angriff und ein paar Soldaten schlichen geduckt zum Eingang der Höhle. Auf der Hälfte des Weges warfen sie sich zu Boden und auch die noch in den Büschen verbliebenen Soldaten gingen in Deckung, vor dem Eingang der Höhle standen plötzlich zwei Rebellen und eröffneten das Feuer.

,Schüsse!' Ein lautes Knallen grollte aus einiger Entfernung durch den Wald. Sie sprang auf und lief in die Richtung, aus der die Schüsse kamen. Während sie von einem Ast zum nächsten sprang, wurde erneut geschossen. Als sie näher kam, sah sie, daß auch gefochten wurde. Auf einer größeren Lichtung kämpften mehrere Rebellen gegen eine Übermacht an Soldaten, Zorro duellierte sich mit Oberst Jekyll und auch Lieutenant Placid und Sergeant Gonzales waren mit jeweils einem Rebellen beschäftigt. Sie beschloß das Ganze erst einmal zu beobachten, die vergangene Nacht sollte sich ja nicht wiederholen. Der Oberst kämpfte ebenso energisch gegen Zorro, wie er die Nacht zuvor gegen sie gekämpft hatte und jetzt wurde ihr auch klar, woher diese Hartnäckigkeit rührte. Zorro war ein hervorragender Kämpfer! Es machte ihr regelrecht Freude, den beiden zuzusehen. Technisch waren sie sich ebenbürtig, doch Zorro hatte den besseren Stil, er kämpfte eleganter, spielerischer und mit mehr Leichtigkeit, das war sein Vorteil. Vor sehr vielen Jahren hatte sie sich selbst einen ähnlichen Stil angeeignet, ein Freund ihres Vaters hatte sie mehrere Monate unterrichtet, da war sie vierzehn und seitdem hatte sie kaum jemand mehr in einem Duell geschlagen. Je länger sie Zorro zusah, desto mehr hoffte sie, daß sie ihn für ihre Mission gewinnen konnte. Der Gedanke, gegen ihn kämpfen zu müssen, gefiel ihr überhaupt nicht.

"NEIN!" Ein lauter Schrei erregte ihre Aufmerksamkeit. Lieutenant Gabriel zerrte eine junge Frau neben sich her und hielt ihr seinen Degen an den Hals.

"Ergebt euch oder sie stirbt!"

Jetzt war also der Moment gekommen, wo sie eingreifen mußte. Sie zog ihr Pistole, zielte auf seinen Degen und schoß.
 

"Arg" Noch bevor irgend jemand auf die Forderung des Lieutenant reagieren konnte, hatte der seinen Degen fallen lassen, hielt seine rechte Hand und machte ein schmerzverzerrtes Gesicht. "Wer war das?"

"Ich war das!"

Auf einem Baum stand eine Gestalt, die aussah wie ein zweiter Zorro. Sie sprang herunter, zog ihren Degen und stellte sich dem Lieutenant, dieser hatte seinen Degen inzwischen wieder aufgehoben.

"Wer bist Du?"

"Nennen sie mich Violetta!"

Es war das einzige, was ihr auf die Schnelle einfiel, sie hatte sich noch keinen Namen für ihre Verkleidung überlegt und violetter Zorro konnte sie sich ja schlecht nennen.

"Na warte, das wirst Du bereuen!"

Das Duell begann. Sie ging es mit Ruhe an, in seiner Wut war der Lieutenant leicht zu durchschauen. Sie parierte seine Angriffe ohne größere Probleme, doch das ließ sie ihn nicht merken, sie wollte erst einmal herausfinden, wie gut er eigentlich war.

Ein paar Sekunden später hatte er sich schon wieder so weit gefangen, daß er anfing richtig zu fechten und nicht nur versuchte, wild auf sie einzuschlagen. Er war technisch gar nicht schlecht aber er kämpfte weiterhin zu berechenbar, daß war ihr ganz recht, so konnte sie sich etwas zurückhalten. Oberst Jekyll war immerhin ebenfalls in der Nähe, auch wenn er noch mit Zorro beschäftigt war.

Der Kampf dauerte nur kurz, dann überrumpelte sie ihn mit einem schnellen Angriff und hielt sie seinen Degen in der Hand.

"So, jetzt drehen wir den Spieß doch mal um. Alles was hier Soldat ist, läßt die Waffen fallen oder der Lieutenant wird aufgespießt!"
 

Es brauchte einige Sekunden, bis die Kämpfe zum erliegen kamen, alle schauten jetzt auf Oberst Jekyll. Nach kurzem Zögern ließ dieser seinen Degen fallen, man konnte ihm jedoch ansehen, daß er innerlich kochte. Die anderen Soldaten folgten seinem Beispiel.

"Und jetzt?" Zorro war mit immer noch gezogenem Degen zu "Violetta" herangetreten.

"Das wollte ich Dich gerade fragen. Du mußt doch wissen, was Ihr jetzt vorhabt."

"Wie bitte?" Ungläubig blinzelte er sie an. Das überraschte ihn jetzt schon, dieses Mädchen maskierte sich, legte sich mit der Armee an und bedrohte Lieutenant Gabriel, ohne zu wissen, was eigentlich los war?

"Hey Ricardo, bringt die Familien in Sicherheit, ich bleibe hier und halte die Soldaten in Schach." Er hatte jetzt keine Zeit, sich über dieses seltsame Mädchen zu wundern.

Ein paar Minuten später saßen die Soldaten vor dem Felsen und Zorro stand mit gezogener Pistole vor ihnen, die Rebellen flüchteten mit den Familien in die andere Richtung durch den Wald. Die maskierte Unbekannte war geblieben und stand jetzt neben ihm.

"Warum bist Du eigentlich hier, wenn nicht gar nicht weißt, was hier eigentlich vorgeht?"

"Ich habe gedacht, Du könntest vielleicht etwas Hilfe gebrauchen."

"Hm, das ist zwar sehr nett gemeint aber so etwas solltest Du nicht tun, das ist viel zu gefährlich."

"Ungefährlich ist es für Dich aber auch nicht und Du mußt zugeben, daß mein Erscheinen für Dich doch recht vorteilhaft war." Sie lächelte ein wenig verschmitzt.

"Trotzdem solltest Du jetzt gehen. Ich komme hier auch gut allein zurecht und ich möchte nicht, daß Du weiter hier bleibst und Dich in Gefahr begibst!"

Er traute ihr nicht, das spürte sie. Sie wollte ihm gerade widersprechen, da fiel ihr etwas ein. Wenn die meisten Soldaten hier im Wald saßen und Zorro sie bewachte, dann würde in der Garnison nicht all zu viel los sein, sie hätte also Gelegenheit, da weiter zu machen, wo sie am Abend zu vor aufgehört hatte.

"Also gut Zorro, aber paß auf Dich auf!"

Sie lief zurück ins Unterholz und sprang auf einen Baum, man wußte ja nie. Seitlich vor ihr zeigte ein heller Schein den Waldrand und obwohl das offensichtlich eine andere Richtung war, als die, aus der sie eigentlich gekommen war, folgte sie diesem Weg. Sie sprang wieder von einem Ast zum nächsten, bis sie auf einen traf, der unter ihr wegbrach, einige Aste rissen ihr an Bluse und Perücke und sie landete etwas unsanft in einem Busch. Den Jungen, der keine zwei Meter neben ihr in diesem Busch hockte, bemerkte sie ebensowenig, wie die Tatsache, daß die goldene Kette ihrer Taschenuhr an einem der Äste hängen blieb und abriß, sie sprang nur auf und lief weiter. Bernard kroch aus dem Busch und hob den goldenen Anhänger auf, den die unbekannte Gestalt verloren hatte. Es war ein Medaillon, auf der Forderseite befand sich ein Art Wappen, auf der Rückseite war etwas eingraviert, doch hier im Wald war es zu dunkel, um es entziffern zu können. Er würde es später Diego zeigen, vielleicht konnte der ja etwas damit anfangen.
 

Sie schlich sich an den Soldaten am Waldrand vorbei, lief zu ihrem Pferd und ritt zur Garnison. Auch dort nahm sie wieder den Weg über die Bäume, doch es waren diesmal keine Patrouillen unterwegs. Sie sprang auf die Terrasse und sah sich um. Vor dem Loch auf der anderen Seite der Mauer standen einige Posten, doch sonst war niemand zu sehen, auch auf den Gängen liefen diesmal keine Wachen auf und ab. Sie war trotzdem vorsichtig und schlich leise den Flur entlang. Vor dem Zimmer des Kommandaten blieb sie stehen, man konnte unter der Tür Licht durchscheinen sehen. Sie schaute durchs Schlüsselloch, drinnen sah sie zwei Männer, der eine war etwa Mitte 30, groß, blond und trug eine Offiziersuniform. ,Raymond!' Der Andere war älter, hatte graue Haare und war gut gekleidet, sie schätzte ihn auf Ende 50.

Sie lehnt sich vorsichtig gegen die Tür und lauschte:

"...wird in den nächsten Tagen ankommen, dann werden Sie mit den Rebellen keine Probleme mehr haben."

"Das will ich doch hoffen, es nimmt langsam über Hand."

"Haben Sie Angst, daß man Sie dafür verantwortlich machen könnte?"

"Ich habe Angst, daß man mich zu früh dafür verantwortlich machen könnte."

"Wie meinen Sie das?"

"Sie glauben doch wohl nicht, daß ich diese Waffe nur gegen die Rebellen einsetzten werde? Wenn ich sie erst habe, wird sich mir so schnell niemand mehr in den Weg stellen. Was sollte mich also davon abhalten, sie zum Beispiel dafür zu verwenden, dem Generalgouverneur zu verdeutlichen, daß er hier nicht mehr gebraucht wird?"

"Wie bitte? Wollen Sie damit etwa sagen, sie wollen..."

"Genau das, ich werde mir endlich das nehmen, was mir zusteht."
 

"Stehenbleiben!"

Sie hatte im letzten Moment bemerkt, daß ein Wachposten um die Ecke kam, doch es war zu spät, er hatte sie entdeckt und gab Alarm.

Raymond riß die Tür zu seinem Büro auf und sah, wie eine Gestalt den Gang hinunter lief. "Zorro!"
 

"Nanu, was ist denn da los?" Lieutenant Placid und die Anderen ritten in die Garnison und sahen, daß eine Menge Soldaten aufgeregt umherliefen.

"Zorro ist hier!" Einer der Wachposten am Tor hatte die Worte des Lieutenant gehört.

"Da ist er aber verdammt schnell gewesen, bis eben war er doch noch im Wald."

"Ich denke nicht, daß es Zorro ist! Gonzales, folgen Sie mir!" Oberst Jekyll drehte sein Pferd und galoppierte um die Garnison herum.

Sie war den selben Weg zurückgelaufen, auf dem sie gekommen war, es war ihr niemand begegnet, die Soldaten suchten sie wohl noch in der Garnison. Etwa 10 Meter von ihrem Pferd entfernt sprang sie vom Baum.

"Stehengeblieben, diesmal entkommst Du mir nicht!" Oberst Jekyll und Sergeant Gonzales traten mit gezogenem Degen hinter einem Busch hervor und verstellten ihr den Weg.

,Verdammt!' Diesmal würde sie nicht so davon kommen, diesmal mußte sie das Risiko eingehen und richtig gegen ihn kämpfen. Sie zog ihren Degen und stelle sich dem Oberst zum Duell. Er wußte jetzt, daß sie nicht Zorro war, das merkte man, er kämpfte dieses Mal vorsichtiger. Deshalb war er aber nicht weniger gefährlich, im Gegenteil, er kämpfte berechnender. Sie tasteten sich ab, niemand wollte den Fehler machen, den Gegner zu unterschätzen. Dann griff er an, sie parierte und startete ihrerseits einen Angriff.

Sie mußte das Tempo erhöhen, ein langsamer Kampf lag ihr nicht, dem Oberst dafür um so mehr. Sie startete mehrer schnelle Attacken, doch er parierte sie alle. Das würde ein hartes Stück Arbeit werden.
 

"Hey Bernard, aufwachen!"

"Diego? Was ist denn los?" Er hatte sich wieder unter den Busch gesetzt und mußte da wohl eingenickt sein.

"Die Familien sind in Sicherheit und die Soldaten sind weg, wir können nach Hause."

Er rappelte sich auf und folgte Diego durch den Wald. Sie kletterten auf ihre Pferde und ritten los.

"Du Diego, das wirst Du mir wahrscheinlich nicht glauben, aber vorhin ist jemand in den Busch neben mir gefallen, der sah aus wie ein zweiter Zorro!"

"Was sagst Du da?" Er dachte sofort an das seltsame Mädchen, das ihnen beim Kampf mit der Armee geholfen hatte.

"Ja und er hat etwas verloren." Er reichte Diego den Anhänger. "Auf der Rückseite ist etwas eingraviert."

Diego hielt ihn so, daß er die Inschrift im Mondlicht lesen konnte.

" 'Meiner lieben Tochter zu ihrem fünfzehnten Geburtstag. José'

Weißt Du, was das ist? Das ist eine Uhr!"

"Eine Uhr? So eine kleine Uhr hab ich noch nie gesehen."

"Das ist eine Taschenuhr, so etwas ist ziemlich teuer."

Diego klappte sie auf. Auf der Rückseite des Deckels befand sich ein Portrait, doch richtig erkennen konnte er es nicht, dafür war es dann doch zu dunkel.

"Vorn ist ein Wappen oder so etwas drauf."

"Wirklich?" Diego klappte die Uhr wieder zu. Tatsächlich war auf der Vorderseite ein Wappen eingraviert, doch auch das konnte er in der Dunkelheit nicht richtig erkennen. Er steckte sie ein, zu Hause bei Licht würde er sie sich noch einmal genauer ansehen.
 

Sie fochten zwar noch nicht sehr lang, doch sie hielt sich trotzdem nicht mehr zurück, der Oberst war einfach zu gut und je länger der Kampf dauerte, desto wahrscheinlicher wurde es, daß auch andere Soldaten darauf aufmerksam würden. Sie mußte ihn mit ihrem nächsten Angriff besiegen, dabei setzte sie ganz auf Tempo und Leichtigkeit, mit einem schnellen Wechsel von Attacken und Finten brachte sie den Oberst aus dem Konzept. Sie wollte ihm ihren Rhythmus aufzwingen und widererwarten gelang ihr das gleich beim ersten Versuch. Sie setzte energisch nach und überrumpelte ihn, es gelang ihm nicht mehr ihre letzte Attacke abzuwehren und sein Degen landete irgendwo in den Büschen. Sie hielt dem Oberst ihren Degen entgegen und schaute zu ihrem Pferd. Dort stand Sergeant Gonzales und schaute sie irritiert an. Sie drehte sich um und ging auf ihn zu, da wich die Verunsicherung in seinem Gesicht plötzlich Entschlossenheit, sie würde also auch gegen ihn kämpfen müssen. Er stieß einen Schrei aus und stützte auf sie los, das war sein Fehler. Sie wich ihm aus, stellte ihm ein Bein und schlug ihn nieder, dann lief sie zu ihrem Pferd, sprang auf und ritt davon.

Am Horizont konnte man schon einen leichten hellen Schein erkennen, wie spät es wohl sein würde? Sie suchte nach ihrer Taschenuhr, doch sie konnte sie nicht finden.

,Nein, nicht das auch noch!' Sie hatte sie verloren. Das ärgerte sie mehr als alles andere, die Uhr war schließlich ein Geschenk ihres verstorbenen Vaters. Während sie darüber nachdachte, wo das wohl passiert sein konnte, fiel ihr noch etwas anderes ein. Was wenn sie die Uhr beim Duell mit dem Oberst verloren hatte? Panik stieg in ihr hoch. Auf der Uhr war ihr Familienwappen, wenn es irgend jemand erkennen würde, dann wäre sie enttarnt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-07-27T13:00:31+00:00 27.07.2005 15:00
Ich finde es fantastisch wie du schreibst.
Es ist eine tolle Geschichte, könnte galt ne echte Folge sein. Kann es kaum erwarten bis es weiter geht.
Zahraa
Von: abgemeldet
2005-07-24T17:27:57+00:00 24.07.2005 19:27
Hallo!

War mal wieder echt super!! Nun scheints ja richtig spannend zu werden, vor allem, wenn "Violetta" nun wirklich enttarnt wird. Aber ich denke mal, von Diego eher nich, weil der kennt ja ihre wirkliche Familie nich. Aber mal schauen. Freue mich schon auf die Fortsetzung! Macht nichts, wenn es jetzt erst mal etwas länger dauert. Das mit den prüfungen kenne ich nur zu gut. Werde geduldig warten ^^.
Bye,
Chichi86
Von: abgemeldet
2005-07-07T12:52:21+00:00 07.07.2005 14:52
Hallo, ich danke erst mal allen für die lieben Kommentare und ich möchte mich auch gleich entschuldigen, denn in den nächsten Wochen werden erst einmal keine neuen Kapitel mehr folgen. Ich habe die Geschichte zwar als inhaltliche Zusammenfassung so weit fertig, allerdings habe ich noch nicht alles ausformuliert und bei einigen Sachen muß ich auch noch etwas recherchieren. Da ich in nächster Zeit einige Prüfungen habe, werde ich nicht dazu kommen, mich so intensiv auf die Geschichte zu stürzen, wie in den letzten beiden Wochen. Ich verspreche aber zumindest das Kapitel, das bei mir schon in Rohform auf dem Rechner schlummert, in den nächster Zeit noch fertig zu schreiben.
aqua


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