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Zorro und die Agentin des Königs

von

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Die üblichen Verdächtigen

Sie saßen auf der Terrasse, tranken Tee und aßen Kekse. Sie hatte immer noch nicht mit Antonio über die Situation sprechen können, doch das störte sie nicht. Diego und Lolita waren eine angenehme Gesellschaft und auf diese Weise bekam sie auch einen ersten Eindruck von San Tasco.

"Und was wollen Sie dann hier machen? Ihr Onkel hatte ja nach Gold gesucht, aber gefunden hat er nie etwas."

Sie mußte lachen. "Nein, nein, Gold suche ich bestimmt nicht, ich habe vor, Weinbau zu betreiben. In Andalusien haben wir auch einige Weinberge. Mit dem nächsten Schiff müßte eigentlich alles ankommen, was wir brauchen, dann geht es los."

"Das klingt ja spannend, aber so ein Weinberg macht bestimmt auch eine Menge Arbeit." Lolita rührte gedankenverloren in ihrer Tasse.

"Später auf jeden Fall, aber in diesem Jahr möchte ich erst einmal ausprobieren, welche Rebsorte hier am besten wächst."

"Verzeihen Sie, wenn ich störe..." Louisa, die Haushälterin kam auf die Terrasse und schaute etwas unsicher in die Runde. "... dieser junge Herr hier sucht einen gewissen Diego."

Bernard lugte frech hinter Louisa hervor.

"Bernard, was ist denn los, hast Du uns gesucht?"

"Ich hab euren Wagen draußen stehen sehen und da dachte ich, daß ihr bestimmt hier seit."

"Möchte der junge Mann auch einen Tee?" Bernard schaute zu der Frau hinüber, die ihn angesprochen hatte. Sie war hübsch und strahlte irgendwie etwas vornehmes aus.

,Ah', da fiel es ihm wieder ein, die Sache mit der Gräfin. Und er hatte sie nicht mal begrüßt und sich vorgestellt. Was mußte sie wohl jetzt von ihm denken?

"Oh, bitte entschuldigen Sie, daß ich mich noch nicht vorgestellt habe, mein Name ist Bernard."

"Angenehm, ich bin Isabella. Möchtest Du nun eine Tasse Tee?"

"Im Augenblick nicht, trotzdem vielen Dank."

Bernard setzte sich auf den Stuhl neben Diego und stupste ihn mehrfach mit den Füßen an. Diego schaute zu ihm herunter und verstand.

"Bitte entschuldigen Sie uns für einen Augenblick, ich glaube Bernard möchte mir etwas erzählen aber er ist ein wenig schüchtern." Diego lachte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Die beiden gingen ums Haus.

"So schüchtern wirkte er gar nicht." Isabella blinzelte etwas unschlüssig.

Einige Minuten später kamen die beiden zurück.

"Es tut mir sehr Leid Isabella, aber wir müssen jetzt leider gehen. Kommst Du, Lolita?"

"Aber Diego, das ist unhöflich. Was ist denn eigentlich los?" Lolita wurde ärgerlich, sie wollte gern noch bleiben. Isabella machte einen netten Eindruck und sie hatte bestimmt noch eine Menge zu erzählen, nach so einer langen Reise.

"Sie können ruhig noch bleiben, Lolita. Ich kann Sie nachher auch nach Hause bringen, wenn Diego und Bernard jetzt weg müssen. Dann sehe ich wenigstens gleich mal etwas von der Gegend."

"Wenn ihnen das keine Umstände macht, ich würde gern noch bleiben."

"Ganz bestimmt nicht."

"Dann wäre ja alles geklärt, auf Wiedersehen und noch mal vielen Dank für den Tee." Bernard und Diego stürzten zum Wagen und fuhren weg.
 

Isabella, Antonio und Lolita unterhielten sich noch eine ganze Weile weiter, Felipe war gar nicht erst zum Tee geblieben, er wollte lieber die Umgebung erkunden.

Eine gute Stunde später hörte man von der Strasse her das Getrappel mehrer Pferde. Einen Augenblick darauf kam Louisa erneut auf die Terrasse:

"Verzeihen Sie gnädige Frau, hier sind einige Soldaten, die Sie sprechen möchten." Isabella war sofort hellwach, ein Blick zu Antonio ergab, daß der zwar nicht wußte, was die Soldaten wollten, er aber ebenfalls alarmiert war.

"Ich lasse bitten."

Noch während sie das aussprach, drängte sich ein Offizier energisch an Louisa vorbei. Er war groß, blond, braungebrannt und machte auf sie keinen übermäßig sympathischen Eindruck.

"Seniorita, wir müssen ihr Haus durchsuchen! Sie werden so lange hier warten!"

,Na das ist doch...'

"Das werden Sie nicht."

"Wie bitte?"

"Erstens haben Sie sich gefälligst vorzustellen, wenn Sie mit solch einer Forderung in mein Haus kommen."

"Aber..."

"Und Zweitens möchte ich dann zumindest erfahren, was Sie hier eigentlich zu finden glauben." Mit einem ruhigen, energischen Blick sah sie ihn an.

"Was fällt ihnen ein..."

"Lieutenant Gabriel! Die Seniorita hat recht."

,Lieutenant Gabriel', jetzt wurde es doch interessant.

Sie drehte sich um. Der Offizier vom Hafen stand am Aufgang zur Terrasse.

"Bitte verzeihen Sie Seniorita, daß wir ihnen Umstände machen. Ich bin Oberst Jekyll. Wir suchen einige Aufständische und müssen dazu jedes Haus an der Straße nach San Sebastian überprüfen. Wir würden gern einen Blick in jedes Zimmer werfen, um sicherzustellen, daß die Verdächtigen nicht hier sind. Das gilt übrigens auch für die Ställe."

"Aber Oberst, sie ist heute erst angekommen, wieso unterstellen Sie ihr, sie würde hier Rebellen verstecken?" Lolita hatte die Arme in die Hüfte gestemmt und schaute die Soldaten giftig an.

"Laß gut sein Lolita, ich denke nicht, das er das tut. Außerdem befolgt er gewiß nur seine Befehle."

Sie schaute mit stolzem Blick zu Oberst Jekyll hinüber, doch der ließ sich davon nicht beeindrucken.

"Also gut, ich bin einverstanden, schauen Sie in jedes Zimmer. Aber in die Stallungen komme ich mit, ich möchte nicht, daß mein Pferd schon wieder durchgeht.", sagte sie in Richtung Oberst Jekyll, doch auch darauf reagierte er nicht.

"Lieutenant Gabriel, Sie und ihre Männer durchsuchen das Haus! Aber machen Sie keine Unordnung! Gonzalez, Sie kommen mit mir und der Seniorita!"

Gemeinsam gingen sie zu den Stallungen. Sie musterte ihn im Augenwinkel, er wirkte sehr ernst, wie schon am Hafen.

Sie schob die Stalltür auf. In einer geräumigen Box tänzelte ihr geliebter schwarzer Hengst. Sie nahm eine Leine vom Haken und ging zu ihm, legte sie ihm an und führte ihn hinaus auf den Gang. Der Oberst vermied es sie anzuschauen, so kam es ihr jedenfalls vor. Er warf einen flüchtigen Blick in die Box und gab ihr zu verstehen, daß sie das Pferd wieder hineinführen konnte.

"Oberst Jekyll, ich habe niemanden gefunden." Gonzales war die restlichen Boxen abgegangen.

"Ich habe auch nichts anderes erwartet.", murmelte der Oberst.

"Soll ich auch noch auf dem Heuboden nachsehen?"

"Ich denke nicht, daß das nötig ist. Lassen Sie uns gehen."

Sie folgte Gonzales und dem Oberst, er hatte sie die ganze Zeit nicht angesehen.

"Und, haben Sie was gefunden Lieutenant?"

"Nein Oberst!"

"Dann bitte ich nochmals um Entschuldigung, für die Umstände. Lassen Sie uns gehen!"

Sie gingen um das Haus herum zu ihren Pferden und ritten weiter.

"Warum haben Sie sich das einfach so gefallen lassen, Isabella?"

Lolitas Augen blitzen immer noch.

"Der Oberst. Ich war ihm sozusagen noch etwas schuldig."

"Wieso denn das?"

Sie erzählte Lolita die Geschichte mit dem Pferd am Hafen und nutzte gleich die Gelegenheit, um etwas mehr über die Armee und speziell über Lieutenant Gabriel und Oberst Jekyll von ihr zu erfahren.
 

Es war inzwischen später Nachmittag. Sie hatte Lolita nach Hause gebracht und saß nun bei einem Glas Rotwein mit Antonio im Lesezimmer. Die Tür war abgeschlossen, sie konnten also endlich ungestört miteinander reden.

"Nun, wie ist Dein Eindruck?"

"Welchen meinst Du? Da war doch eine Menge los heute, wenn man bedenkt, daß ich noch keinen Tag hier bin." Nachdenklich schwenkte sie ihr Weinglas. "Erzähl mir mal, was Du über diesen Oberst Jekyll weißt?"

"Er steht meiner Meinung nach auf der Liste der Verdächtigen ziemlich weit unten, zumindest nach jetzigem Stand der Ermittlungen."

"Was entlastet ihn denn?"

"Entlasten ist zuviel gesagt, ich habe einfach nichts schlechtes über ihn gehört. Vor allem die Haushälterin der Vegas hat sich diesbezüglich als gute Quelle erwiesen, sie hält mit ihrer Abneigung gegen einige Offiziere und Soldaten nicht gerade hinter dem Berg, wenn Du verstehst. Nun ja und über den Oberst hat sie nichts wirklich Schlechtes gesagt."

"Hm" Isabella nahm einen kräftigen Schluck aus ihrem Weinglas. "Und was ist mit den Verdächtigen aus dem Bericht?"

"Die üblichen Verdächtigen eben. Den Lieutenant kennst Du ja inzwischen, er war, glaube ich, der einzige, über den es in den Archiven nichts gab. Was hattest Du denn für einen Eindruck von ihm?"

"Er ist ein arroganter Schnösel, den irgend jemand in eine Offiziersuniform gesteckt hat und jetzt hat er mehr Macht als er vertragen kann."

Antonio mußte lachen doch Isabella sprach ungerührt weiter:

"Allerdings macht er auf mich nicht den Eindruck, als ob er eine Verschwörung anzetteln könnte, dafür ist er viel zu narzißtisch."

"Ich denke damit triffst Du es so ziemlich. Bis heute kannte ich ihn auch nur vom Hörensagen, aber so, wie er sich hier aufgeführt hat, soll er wohl immer sein. Außerdem scheint er so etwas wie die rechte Hand des Kommandaten zu sein."

"Also ein sehr sympathischer Zeitgenosse.", meinte Isabella zynisch. "Und was weißt Du über den Kommandanten?"

"Noch nicht allzu viel. Er ist gut befreundet mit Senior Capital von der Südindischen Handelsgesellschaft und nach dem, was ich so über ihn gehört habe, scheint er immer noch sehr an der Vermehrung seines eigenen Vermögens interessiert zu sein."

"Also alles so, wie ich es erwartet habe. Weißt Du sonst noch etwas über die Südindische Handelsgesellschaft?"

"Tja, was soll ich sagen. Der Bericht scheint da vollkommen zu stimmen. Ich denke auch, daß diese Durchsuchung heute Mittag letztlich auf ein krummes Geschäft der Handelsgesellschaft zurück zu führen ist."

"Da weißt Du doch was Bestimmtes, erzähl!"

"Nun ja, ich habe etwas gehört, aber Beweise dafür habe ich keine, ich sollte mich ja zurückhalten, bis Du da bist.

In den Bergen gab es wohl vor einiger Zeit vielversprechende Kupferfunde und seitdem versucht die Südindische Handelsgesellschaft den Bergbauern ihre Grundstücke zu viel zu niedrigen Preisen abzukaufen. Wer nicht verkauft, wird terrorisiert und die Armee weiß angeblich von nichts. Seit ein paar Wochen haben sich die Bauern nun wohl zusammengeschlossen und bekämpfen die Schläger der Handelsgesellschaft mit Waffengewalt. Der Kommandant hat das jetzt zur Rebellion erklärt und läßt so die Bauern als Rebellen verhaften und enteignen. Die Grundstücke kauft die Handelsgesellschaft dann zum Spottpreis von der Armee. Einige dieser rebellischen Bauern sind aus den Bergen geflohen und die suchen sie jetzt wohl."

"Der Kommandant benutzt also die Armee als verlängerten Arm der Südindischen Handelsgesellschaft und verdient dabei bestimmt ordentlich mit, das ist wirklich ein starkes Stück. Wenn man das Beweisen könnte, wäre unsere Arbeit schon so gut wie erledigt."

"Man muß es eben nur beweisen! Zugeben wird er das auf keinen Fall."

"Vielleicht sollte ich dem Büro des Kommandanten mal einen nächtlichen Besuch abstatten, womöglich findet sich da ja etwas." Sie leerte ihr Weinglas und stand auf.

"Ich werde mich mal umziehen"
 

Sie stand vor dem Spiegel und betrachtete sich. So würde sie bestimmt niemand erkennen. Sie trug eine violette Hose, schwarze Stiefel, eine weise Bluse und eine violette Weste. Außerdem hatte sie ihre langen, dunkelbraunen Haare unter einer glatten, blonden Perücke mit Pony versteckt, die ihr bis zum Kinn reichte. Darüber trug sie eine violette Maske.

Die Tür knarrte, Antonio hatte die Geheimkammer betreten.

"Na, wie sehe ich aus?" Sie machte eine Drehung.

"Erkennen wird man Dich so bestimmt nicht, aber bitte sei trotzdem vorsichtig."

"Das werde ich. Ich habe den Grundriß der Garnison im Kopf, ich werde schon finden, was ich suche, ohne daß mich jemand entdeckt."
 

Isabella schlich durch den Wald. Sie hatte sich eines der braunen Pferde von der Weide genommen und es am Waldrand festgemacht, Trueno war zu auffällig für diese nächtliche Aktion. Es war Vollmond, das kam ihr gerade recht, so konnte sie wenigstens etwas sehen. Sie kam ihrem Ziel langsam näher, zwischen den Bäumen konnte sie schon die Mauer der Garnison erkennen. Sie blieb stehen. Es kamen Schritte auf sie zu und zwar von zwei Seiten. Mit einem kühnen Sprung rette sie sich auf den Ast eines dicken Baumes, von da konnte sie nun sehen, daß es sich um zwei Patrouillen handelte, die sich ziemlich genau unter ihrem Baum treffen würden.

"Habt Ihr schon irgend etwas entdeckt?"

"Nein, Ihr?"

"Nein."

Die Patrouillen gingen weiter.

,Schon irgend etwas entdeckt' Es schien, als erwateten sie Ärger. Sie beschloß den gefährlicheren Weg über die Bäume zu nehmen, um zur Mauer zu gelangen. Das Risiko doch noch von irgendwelchen Wachen entdeckt zu werden, war ihr einfach zu groß. Sie sprang elegant von einem dicken Ast zum nächsten. Etwa 10 Meter vor der Mauer hielt sie an. Sie schnaufte leicht. In den letzten Jahren hatte sie das Training etwas vernachlässigt, das machte sich jetzt bemerkbar. Es fehlte ihr nicht an Sicherheit aber etwas an Kondition. Sie sah zur Mauer hinüber. Der Abstand zwischen dem letzten Ast und dem etwas höher gelegenen Geländer betrug etwa 5 Meter, sie würde also etwas Schwung brauchen. Sie nahm Anlauf, sprang und landete zielsicher. ,Na also, ich bin doch noch fit genug.' Sie ging erst einmal in Deckung und schlich sich unauffällig zur Tür. Vorsichtig späte sie ins Innere, auch hier liefen Patrouillen auf und ab. Was war hier nur los? Sie paßte einen günstigen Moment ab und rannte flink und leise den Gang hinunter. Es dauerte eine Weile, bis sie zum Büro des Kommandanten gelangt war, immer wieder mußte sie sich in letzter Sekunde in irgendwelche Zimmer retten, um nicht entdeckt zu werden, doch nun hatte sie es gefunden. Sie sah sich um. Der Mond schien durchs Fenster und tauchte alles in ein fahles Licht. Sie zündete eine Kerze an und stelle sie hinter dem Schreibtisch auf den Boden, damit man den Schein nicht durchs Fenster sehen konnte. Etwa eine Stunde durchsuchte sie die Dokumente, ohne Erfolg. Sie wollte sich gerade das Bücherregal vornehmen, da wurde es hektisch auf dem Gang. Sie löschte die Kerze und lauschte an der Tür. Eine Menge Leute liefen den Gang hinunter, etwas entfernt klang es, als ob Degen gegeneinander trafen, es wurde gekämpft. Sie wartete bis auf dem Gang keine Schritte mehr zu hören waren und öffnete leise die Tür. Es war niemand zu sehen. Sie beschloß die Gelegenheit zu nutzen und zu verschwinden, es war in dieser Nacht einfach zu viel los in der Garnison. Wie sie gekommen war, rannte sie die Gänge zurück zur Terrasse und trat vorsichtig hinaus. Was sie da sah, konnte sie gar nicht glauben. Irgend jemand hatte auf der anderen Seite der Garnison ein Loch in die Mauer gesprengt, durch das jetzt eine Menge Leute in zivil hinaus liefen, auf Pferde sprangen und davon ritten. Es schien, als wären auch Frauen und Kinder unter ihnen.

"Zorro, stehenbleiben!" Sie schreckte auf und drehte sich um.

,NEIN, ausgerechnet der.' Sie war so sehr abgelenkt gewesen, daß sie nicht bemerkt hatte, wie Oberst Jekyll hinter ihr auf die Terrasse getreten war. Jetzt stand er ihr mit gezogenem Degen gegenüber und schaute sie grimmig an. Sie wollte nicht gegen ihn kämpfen, selbst wenn er sie so nicht erkannt hatte, könnte er doch ihren Fechtstil wiedererkennen. Widerwillig zog sie ihren Degen. Sie würde so passiv bleiben, wie sie konnte, doch es dürfte trotzdem schwer werden, sie hatte den Oberst als guten Fechter in Erinnerung. Der Kampf begann. Sie parierte zwar jeden seiner Angriffe, doch wie erwartet war es nicht leicht ihm so Stand zu halten.

"Was ist mit Dir los Zorro, warum kämpfst Du nicht?"

Im selben Moment viel sie auf eine Finte herein und der Oberst landete einen Treffer, passiver Kampf lag ihr eben nicht. Sie konnte sich im letzten Moment zur Seite drehen, so daß zwar ihre Weste zerfetzte, sie aber unverletzt blieb.

"EIN MÄDCHEN? Du bist nicht Zorro! Wer bist Du?"

Die nun leicht geöffnete Bluse gab den Blick auf ihre halb entblößte Brust frei und verwirrte den Oberst offenbar so, daß er seinen Angriff abbrach. Sie nutzte die Situation und stürzte sich in die Bäume.

,Das war knapp'

Vorsichtig schlich sie zu ihrem Pferd, stieg auf und wollte gerade auf die Straße, als sie einige Pferde heran galoppieren hörte. Im Schutz der Büsche sah sie, wie ein Mann, gekleidet wie sie, nur in schwarz und mit Hut und Umhang, an ihr vorbeidonnerte, verfolgt von der halben Garnison, so schien es ihr jedenfalls. ,Zorro' schoß es ihr durch den Kopf. Nun wunderte sie auch nicht mehr, weshalb der Oberst so verwirrt war.
 

"Um Gottes Willen, Isabella, was ist denn passiert?" Antonio hatte in der Geheimkammer gewartet und sah nun, wie die etwas ramponierte Isabella hereinschlich und sich Perücke und Maske vom Kopf streifte.

"Es ist alles in Ordnung, Antonio."

"Isabella, bist Du auch wirklich nicht verletzt? Du siehst ja furchtbar aus, was ist denn nur passiert?"

Sie ging hinter den Paravent, zog Bluse und Weste aus, trat vor den Spiegel und betrachtete ihren entblößten Oberkörper.

"Mir ist nichts passiert, ich habe noch nicht mal einen Kratzer."

Sie drehte sich um, zog Stiefel und Hose aus, streifte sich einen Morgenmantel über und trat wieder hervor.

"Bitte Antonio, ich werde Dir morgen nach dem Frühstück alles erzählen, aber jetzt möchte ich nur noch schlafen."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-06-30T15:52:55+00:00 30.06.2005 17:52
Wirklich faszinierend, diese Wendung hat mich ziemlich überrascht!
Sehr spannend beschrieben! ^^


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