Zum Inhalt der Seite

Der Seelenfänger

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erwiederte Liebe

Noch immer war es tiefe Nacht und noch immer hatte Crawd sich nicht von der Stelle wegbewegt, an der er Lance begegnet war. Er hielt den braunen Mantel fest umklammert, in der Hoffnung sein Geliebter würde vielleicht doch noch zurückkommen, aber dem schien nicht so.

Bis zu Marissa´s Schrei, der durch Mark und Bein fuhr, hatte der Blonde keinen Laut vernommen. Nun stand er auf und sah sich nach der Stelle um, aus welcher der Schrei kam. Mehr als entschlossen ging er in die Richtung, wurde dann aber von der kleinen, davonrennenden Gestalt angerempelt und ehe er nach Marissa greifen konnte war sie bereits wieder verschwunden. Er sah ihr nach und wollte ihr erst nachrufen, aber es hätte warscheinlich eh keinen Zweck gehabt, alo ging er weiter.

Er traf auf Lance, wenige Straßen entfernt in einer kleinen Gasse. "Du hast was vergessen." sprach Crawd und hiekt dem anderen dessen Ledermantel hin.

Lance sah ihn und seinen Mantel an. "Kannst ihn behalten. Deine Wolfshaut, die du da trägst, wird im Winter nicht viel nützen." emotionslos wie Crawd ihn kannte, ruhte Lance´s Blick auf ihm. "Lass mich endlich zufrieden, Weizenkopf! nimm deine Schwester und und verschwinde endgültig aus meinem Leben!"

Crawd schwieg vorerst und schaute Lance nur an. "... ich will aber nicht aus deinem Leben verschwinden, Lance und ich will auch nicht dass du aus meinem Leben verschwindest!"

"Du bist genauso egoistisch wie Marissa, Crawd..."

Wenn Crawd sich nicht täuschte, hörte er ein leichtes Schmunzeln aus Lance´s Stimme herraus. Der Blonde lächelte ihn an.
 

Marissa lief aus der Gasse hinaus und rempelte auf halber Strecke wieder den blonden Mann an, der ihr vorher schonmal begegnet war, aber sie ließ sich nicht beirren und lief einfach weiter, in der Hoffnung er würde ihr nicht folgen.

Irgendwann blieb sie stehen, stützte sich keuchend mit den Händen an ihren Knien ab. Vorsichtig schaute sie hinter sich, aber der Mann war ihr nicht gefolgt. Mehr als erleichtert ließ sie sich auf den Boden fallen und verweilte dort an der Stelle bis ihr Blick auf einen Zettel, wenige Meter vor ihr, fiel. Neugierig stand sie auf und nahm das Papier in die Hand. Beim näheren betrachten sah sie, dass der Zettel an einigen Stellen blutbefleckt war. War das nicht der Brief, den sie Lance gegeben hatte? Hastig entfaltete sie ihn und begann ihn zu lesen.

...

Nachdem sie den Brief zuende gelesen hatte, begann Marissa zu weinen. Cassie hatte recht gehabt. Aber nun wusste Marissa ja, wer Lance war. Ihr Bruder, der Bruder von dem sie nie etwas gewusst hatte.
 

Es fing an zu regnen.

die Wolken hatten sich zu einem undurchdringliche Gebilde zusammengeschlossen.

Erst waren es nur vereinzelte kleine Tropfen, die auf Crawd und Lance herabfielen, aber nach wenigen Minuten wurde es ein starker Schauer, der auf den Dächern von Kaze niedertrommelte.

Wieder erschien die Stadt ausgestorben, jetzt wo die Tränen des Himmels sich wieder auf die Erde stürzten wirkte alles sogar noch trostloser. Es war ein ganz anderes Gefühl, als wenn es einfach nur Nacht war. Mit einem Mal überfiel Crawd eine tiefe Einsamkeit. Ohne dass der Blonde etwas davon mitbekam, machte Lance sich auf zum Gasthaus, in dem er Marissa , so hoffte er, antreffen würde.

Sobald er es mitbekam, lief Crawd ihm nach, aber nach wenigen Minuten blieb der Schwerträger stehen und sah den Kleineren an. "Warum folgst du mir?"

"Ich folge dir nicht, du gehst nur rein zufällig den selben Weg, den ich auch gehen wollte." mit einem neckischem Grinsen sah der Blonde Lance an.

"Du willst mich verarschen, was?"

"Nein, will ich nicht. Du sagtest doch, ich solle mir meine Schwester nehmen. Und deshalb werde ich sie mir jetzt holen gehen."

"Dann nach Ihnen!" Lance blieb an der Stelle stehen und wartete darauf, dass Crawd ihn überholte, aber dieser bewegte sich ebenfalls kein Stück.

"Was soll das? Geh endlich!!!"

Crawd schüttelte den Kopf, ging dann einige Schritte und blieb direkt vor Lance stehen.

Der Schwertträger war etwas größer als Crawd und deshalb musste der Blonde sich ein wenig strecken um den anderen zu küssen. Sofort schritt Lance von Crawd weg und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen bevor er angewidert auf den Boden spuckte.

"Lance...? wieso verabschest du selbst einen Kuss von mir?"

"SEISTILL UND VERSCHWINDE ENDLICH VON MIR!"

Lance´s Stimme wurde mehrere male von den kalten Wänden zurückgeworfen aber mit jedem Mal schien ein kleiner Teil von seiner Stimme an den nassen Mauern kleben zu bleiben. Der Regen wurde stärker und die einzelnen tropfen hämmerten auf dem Boden und den Dächern herum. Alles war unglaublich laut, so laut dass Lance´s Stimme fast von der kalten Luft verschluckt wurde. Crawd erwiderte nichts und blieb wenige Sekunden an der Stelle stehen bevor er sich doch dazu entschloss auf den Anderen zu zugehen. "Sag mir wenigstens warum ich dir plötzlich zuwider bin. Du warst schließlich derjenige, der mich früher verführt hat und nicht andersrum. Eigentlich müsste ich dich verabscheuen." in Crawd´s Stimme schwang ein flehender Ton mit. Er konnte es sich nicht erklären und sah vor sich, wie er damals verlassen, fast verstoßen in der dunklen Höhle gesessen hatte und dann auf einmal Lance aufgetaucht war. In dem moment schien Lance wie ein leuchtender Punkt am Ende eines Tunnels gewesen zu sein, der einer verirrten Motte doch noch den Rechten Weg gezeigt hatte. Aber momentan kam er sich vor wie eine Motte, die dem Mondlicht gefolgt war aber statt der milchig scheinenden Scheibe eine Kerze gefunden hatte, die ihm nun die Flügel verbrannte und ihn qualvoll sterben ließ.

"Ja und es war ein großer Fehler, dich an meiner Seite haben zu wollen. Wenn nicht sogar der größte Fehler überhaupt. Ich hatte Mitleid mit dem Jungen, der verlassen in der Höhle gesessen hatte. Das erste mal dass ich mitleid mit jemanden hatte und dann..." Lance verstummte. Er war verbittert, wenn er an damals dachte. Ja, er hatte Mitleid gehabt, hatte schwäche gezeigt, die ihm später ins Verderben schicken würde.

"Was dann? Sag es mir Lance!! WAS DANN?!"

"Nichts was dann. Willst du mir etwa sagen du weisst nicht, was passiert wenn ein Monster wie du jemanden liebt?!" Lance musste sich beherrschenCrawd nicht an die Gurgel zu gehen. Denn in seinem Innersten, ja tief in ihm musste er sich eingestehen... liebte er Crawd wirklich. Er liebte ihn, aber war zu verbittert darüber, dass Crawd ihn nur hinterhältig hintergangen hatte.

Der Blonde taumelte ein wenig. Monster... 'Was passiert wenn ein Monster wie du jemanden liebt?!' den Satz hatte sein Vater gesagt und dies war auch der Grund gewesen, warum Crawd von zuhause weggelaufen war.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  maryland
2005-09-29T21:34:46+00:00 29.09.2005 23:34
so, wow ich habs geschafft, wenigstens dieses kap zu lesen! ô__ô des andre les ich auch noch, keine bange (das weißu ja)^^
um ehrlich zu sein is mir n kalter schauer über den rücken gelaufen, als Crawd Lance geküsst hat! >.< (du weißt, ich mag kein shonen ai/yaoi, also du entschuldigst doch!?)
aber allem in allem war das kap prima! XD dein schreibstil gefällt mir echt gut, ich wünscht ich könnt auch so schreiben *sniff* (hab ich schon mal erwähnt oder?)
^.^ naja, ich mach mich dann mal auf ins bett, morgen is schule =.=

du kriegst nochn kommi!-.^
oyasuminasai!
*knuddel*
mary :)
Von:  Kait
2005-06-14T16:58:00+00:00 14.06.2005 18:58
TOLL,endlich bekomm ich meine heiß erwartete Lance/Crawd Szene und dann ist die soooooooo kurz*schnief*
Ich dachte du gehst auf Crawds Vegangenheit endlich mal ein,jetzt bin ich genauso schlau wie vorher*drop*
aber das lance Crawd immernoch liebt*jubel*macht das alles wieder gut(ja sogar die Länge)
Du magst doch hoffentlich happy ends in diesen Sachen*.*(nur was die beiden angeht, Marissa muss nicht in dieses einbezogen werden)
Also ich hoffe ich brauch auf das nächste nicht gaaaaanz so lange warten^.~
Gruß Kait


Zurück