Die Wahrheit liegt im Verborgenen...
Chapy 4^^ Ich hab es geschafft, trotz Besuch meiner Eltern. *grummel*
leider nicht so lang wie ich es gerne hätte, aber naja...
Danke an die Kommischreiber^^ Ihr seid so gut zu mir^^ Hab euch lieb *knuddel*
Viel spass mit Chapy4. Kommis sind herzlich erwüscht^^
4. Die Wahrheit liegt im Verborgenen...
Er musste nicht lang bewusstlos gewesen sein, denn als er die Augen einen Spalt breit öffnete, sah er immer noch die Flederratten, die sich auf seine Retter stürzten. Erst mit dem zweiten Blick registrierte er, dass mehrere dieser bestialischen Viecher bewegungslos auf dem Boden lagen. Langsam versuchte er wieder auf die Beine zu kommen, was er nur unter größter Anstrengung schaffte. Mit weichen Knien stand er mitten in Kampffeld, regungslos und starrte mit offenem Mund auf die Neuankömmlinge, die erfolgreich die Flederratten mit ihren Zauberstäben bezwangen. Doch für jede getötete Kreatur tauchten zwei neue auf, die sabbernd und geifernd die Zauberer angriffen. Allerdings erreichten auch sie ihr Ziel nicht.
Immer wieder schossen grüne Blitze aus den Zauberstäben der Verteidiger, die die Felderratten in den Tod schickten.
Gebannt verfolgte er weiter das Geschehen und bemerkte dabei nicht, wie sich gleich fünf dieser Bestien auf ihn zugeflogen kamen. Erst als Draco Malfoy ihn packte und zu Boden drückte, fiel ihm auf in welcher Gefahr er immer noch schwebte.
"Verdammt, Potter. Schläfst du?" knurrte der Slytherin gehetzt und zielte auf eine dieser Flederratten. Mit einem Unverzeihlichen schickte er ihn in den Tod.
Draco bedachte Harry mit einem intensiven Blick, der dem Gryffindor die Röte ins Gesicht schießen ließ. Schnell drehte er das Gesicht zur Seite und murmelte ein "Danke". Der Malfoyspross lächelte umsichtig und strich eine schwarze Strähne aus dem Sichtfeld des Mitschülers. "Kein Problem." Flüsterte er in das Ohr des Anderen und stand auf, wobei er Harry mit auf die Füße zog. Schnell schupste Draco ihn in die Richtung von Tom, Severus und seinem Vater und schrie noch einmal den Todesfluch, bevor er sich zu den anderen gesellte.
Mit gesenkten Augen stolperte Harry an den Helfern vorbei und blieb angewurzelt stehen. Es kam ihm alles so surreal vor, nicht wirklich.
"Mr. Potter, wenn sie fertig sind mit träumen, wäre es vielleicht angebracht uns mit ihrer Anwesenheit zu helfen."
Erschrocken zuckte der Gryffindor zusammen und schaute verwirrt zu seinem Tränkeprofessor. "Wie denn?" murmelte er und sah den anderen bei der Abwehr zu.
"Wie wäre es mit dem?" zischte Severus Snape und streckte ihm seinen Zauberstab entgegen.
"Das ist ja meiner!" stellte Harry überraschend fest und nahm ihn erleichtert an sich. Sanft strich er über das langsam farbeverlierende Holz.
"Wenn du fertig bist, deinen Stab zu vergöttern und anzubeten, dann tanz hier an und lass ein paar dieser Dinger verrecken!" meldete sich Draco schreiend zu Wort, während er eine weitere Flederratte niederstreckte.
"Aber...aber ich kann keinen Unverzeihlichen Fluch!" rief Harry entsetzt und bedachte den jungen Malfoy mit einem Blick, als ob er gesagt hätte, er wäre die Widergeburt von Elvis.
"Versuch es, denn mit einem anderen Spruch kriegst du die Dinger nicht klein." Antwortete der blonde Junge und musterte den Gryffindor abschätzend. Dieser nickte nur zaghaft und führte den Zauberstab gegen eines dieser Biester. Seine Hand zitterte unkontrolliert. Schweiß rann an seinen Schläfen hinab.
Doch er konnte es nicht und er wollte es auch nicht. Kein Spruch sollte über seinen Mund kommen, der seine Eltern in den Tod schickte, keine Zauberformel, die kein Respekt dem Leben entgegen brachte. Zögerlich ließ er die Hand wieder sinken. "Es tut mir leid." Hauchte Harry und schlug die Hände vor das Gesicht. "Ich kann einfach nicht." Schluchzte er, als kleine Tränen hervorbrachen. Sein Körper schüttelte sich wild und bäumte sich dann auf über die plötzliche Berührung an seiner Schulter. "Harry, sieh mich an." Der Angesprochene schüttelte nur mit dem Kopf und schluchzte unkontrolliert auf. "Junge, komm zu dir." Doch der Gryffindor reagierte nicht. Tom Riddle bedachte das Häufchen Elend noch mit einem traurigen Blick und wandte sich wieder zum Kampfesgeschehen. Seufzend richtete der den Stab auf eine Flederratte, die sich frech auf ihn stürzte. "Das hatte ich befürchtet. Der Junge hat einen Nervenzusammenbruch."
"Weichei." Sagte Draco dazu und sah sich seinen Mitschüler stirnrunzelnd an. "Einen passenderen Zeitpunkt fiel ihm nicht ein, oder?"
"Draco, konzentrier dich lieber auf diese Kreaturen. Du kannst dich nachher noch mit Potter streiten." Meldete sich Lucius Malfoy zu Wort und bedachte seinen Sohn mit einem strengen Blick. "Jawohl, Vater." Grinste der Slytherin und salutierte. "Du nimmst die Situation nicht ernst." Meinte sein Vater sachlich und tötete sogleich drei dieser Flederratten. "Doch, Vater, aber was nützt es mir mit verbissenen Gesicht diese Sache anzugehen?"
"Der blonde Tölpel gefällt mir." Kreischte plötzlich eine Stimme über ihnen. Überraschend suchten alle den Sprecher, selbst Harry starrte fast hoffnungsvoll auf die Fledermaus, die lässig an der Decke kopfüber hing.
"Was bist du denn?" fragte Severus interessiert und vergaß sogar die Gefahr für einen kurzen Moment. "Fly." Schrie plötzlich Harry erfreut und wischte sich die Tränen auf den geröteten Wangen weg. "Ach, der Tote lebt auch noch. Was für eine Ehre." Sprach Draco arrogant und verbeugte sich mit einem sarkastischen Grinsen. "Vielleicht mag ich ihn doch nicht." Schimpfte die Fledermaus und landete, diesmal sanft, auf der Schulter des Gryffindors. Dieser lächelte sie glücklich an und streichelte ihr über den Kopf. "Hey, womit hab ich denn das verdient?" keifte sie und schlug mit einem Flügel Harry ins Gesicht. "Bin doch keine Flederkatze!" "So etwas gibt es auch?" fragte Severus und schaute die Fledermaus mit großen Augen an. "Natürlich, wo lebt ihr denn??" Die Frage wurde fließendlich übergangen. "Fly, ich dachte du würdest sterben." Gestand der Gryffindor und sah das kleine Etwas auf seiner Schulter vorwurfsvoll an. "Ich? Quatsch! Halte viel mehr aus, als ihr zu großgeratenen Tölpel."
"Könnten wir uns der eigentlich Sache wieder zuwenden? Ich möchte irgendwann heute noch mal am Kamin sitzen und einen Whiskey trinken." Mischte sich Voldemort ein und maß jeden mit missbilligen Augen. Durch diese Belehrung wandten wieder alle ihre Aufmerksamkeit den Flederratten zu, die langsam, jedoch stetig weniger wurden.
Irgendwann hörte der Ansturm ganz auf.
Die restlichen Überlebenden der Kreaturen flogen in der Luft und musterten ihre Bezwinger. Dann flogen die Ersten wieder die Treppe hoch, wahrscheinlich um durch das kaputte Fenster in Harrys Zimmer zu entschwinden. Allerdings blieb eine Einzige zurück, die ihren Blick nicht von dem Gryffindor nehmen konnte. In diesen kalten Augen schimmerte etwas, das Harry auf eine mentalische Art und Weise rief, ihn lockte. Mit unsicheren Schritten ging er zwischen den anderen Anwesenden durch und hielt wenige Meter vor der Flederratte stehen. Mit schrägen Kopf sah er die hässliche Kreatur an. Die anderen schnappten unheilahnend nach Luft und beobachteten dieses skurrile Bild.
Plötzlich begann dieses Wesen zu sprechen, ohne jedoch den Mund zu bewegen.
"Junger Lord, ihr solltet überdenken, auf welcher Seite ihr stehen wollt. Mein Meister wäre sehr angetan, euch bei ihm begrüßen zu dürfen."
"Euer Meister?" Der Schwarzhaarige war sichtlich verwirrt. Niemals wäre er auf die Idee gekommen, dass in diesen Kreaturen eine Intelligenz steckte, geschweige denn, sich so ausdrücken konnte.
"Ja, junger Herr. Zischte sie und umschwebte plötzlich Harry.
"Warum nennst du mich Herr und Lord?"
"Weil ihr einer seid, junger Meister. So sagte uns unser Herrscher."
"Aber wenn er mich will, warum sollt ihr mich dann töten?"
"Es war ein Test."
"Ein Test? Wofür?"
"Eure Fähigkeiten, die leider noch immer unbemerkt in euch stecken."
Plötzlich trat Draco vor und hob den Zauberstab, der genau auf die Flederratte zeigte. "Was soll dieser Mist? Wie wäre es mit der ganzen Wahrheit?"
"Nicht so ungeduldig. Mit der Zeit werden die Antworten kommen. Und mit dem Antworten werden ihr dann verstehen, junger Lord. Der Meister kann warten. Dennoch... lasst ihn nicht zu lange auf eure Entscheidung hoffen." Beendete das Wesen das Gespräch und verschwand die Treppe hoch.
Harry seufzte gequält auf, als ihm schwummrig wurde. Durch diese ganze Aufregung hatte er völlig seine Verletzungen übersehen, die plötzlich auf ihn eindonnerten. Er krümmte sich vor Schmerzen und kippte dann nach hinten, fiel allerdings in starke Arme, die ihn auffingen und fest, aber zärtlich umschlangen.
****
Mit Harry auf dem Arm betrat Draco hinter den anderen dreien das Kaminzimmer. Während sich Tom, Severus und Lucius sich einen Whiskey einschenkten, platzierte der junge Slytherin sein Bündel auf einem Sofa und setzte sich erschöpft daneben. Unwirsch fuhr er sich durch seine wirren blonden Haare und stellte mit Unmut fest, dass seine Frisur vollkommen ruiniert war. Dann suchte sein Blick die Fledermaus, die bis zu Harrys Zusammenbruch auf seiner Schulter gehockt hatte. Fly hing mal wieder an einem Balken an der Decke und beobachtete den Gryffindor sorgenvoll.
"Du hast ihn gern, oder Fledermaus?" fragte er das Tierchen und legte die Füße auf den Tisch.
"Pah, erst mal heiß ich nicht Fledermaus, sondern Fly, du Frettchen und zweitens mach ich mir nie Sorgen um Tölpel." Draco grummelte ungehalten. Wieso kam immer jeder auf die Idee ihn als Frettchen zu betiteln? War es auf seiner Stirn tätowiert?
"Wenn dir an dem Kleinen nichts liegen würde, dann hättest du ihn bestimmt nicht gerettet."
"Ich ihn gerettet. Habe mich um mein eigenes Wohl gesorgt." "Ah ja." Grinste Draco und beließ es dabei, als sich der bewusstlose Harry zu regen begann. Flatternd öffneten sich die blauen Augen und musterten die Decke. Mit einem Stöhner versuchte er sich in eine gerade Position zu erheben, wurde aber von Draco daran gehindert, der sich über ihn gebeugt hatte. "Schön liegen bleiben, Potter. Sonst kippst du mir wieder wie ein Weib weg." Die Nase des Gryffindors färbte sich rot, bedachte aber sein Gegenüber mit strengen Blick. "Das kann dir doch egal sein, Malfoy." "Denkst du? Hast du etwa die letzte Nacht vergessen?" Nun errötete Harry vollkommen und drehte den Kopf weg. "N-nein." "Warum so schüchtern? Du wolltest es schließlich." Hatte ich denn eine Wahl?" flüsterte Harry und wurde am Kinn zu Draco gedreht, damit dieser ihm in die Augen schauen konnte. "Ich glaube nicht." Lächelte der Malfoyspross matt und ziepte an einer roten Strähne des Gryffindors. "Aber auch wenn es notwendig war, es gefiel mir und ich würde es gerne wiederholen." Harry schloss die Augen vor Scham und presste die Lippen zusammen. "Ach Potter, du kannst mir nicht weis machen, dass du es nicht auch wunderschön fandest." Hauchte der Slytherin und drückte dann seinen Mund auf den des Schwarzhaarigen. Dieser riss die Augen wieder auf und versuchte den Anderen von sich zu stoßen. Doch nach ein paar Sekunden ebnete seine Gegenwehr ab und er genoss die zärtlichen doch fordernden Lippen des blonden Jungen.
"Entschuldigt, wenn wir stören, doch es gibt hier einiges zu klären." Meldete sich Tom Riddle zu Wort und bedachte beide mit einem wissenden Lächeln.
Draco löste sich auf diese Aussage hin unwillig von den rosanen Lippen des Liegenden und setzte sich wieder normal hin, während Harry verlegen zur Seite schaute.
"Na also geht doch." Brummte Lucius und nahm einen Schluck der braunen Flüssigkeit. "Ach Vater, charmant wie eh und je." Sprach Draco und nippte an der Butterbierflasche, die ihm Severus auf den Tisch gestellt hatte. Harry indessen musterte das Trinken mit großer Faszination und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Von dem Gespräch kam er nichts mehr mit, schließlich war er nur noch fixiert auf den Inhalt der Flasche. Draco bemerkte nach einer Weile Harrys gierigen Blick und reichte ihm die Flasche. "Durst?" Der Gryffindor nickte apathisch und setzte das Getränk an. Als er die ersten Schlücke auf der Zunge spürte, musste er würgen und spuckte den Inhalt in Dracos Gesicht. "Danke, mir wäre das Butterbier lieber gewesen aus der Flasche, als aus deinem Mund." Meinte der Slytherin trocken und wischte sich mit dem Ärmel sauber.
"Ist das Butterbier schlecht??? Es hat so einen widerlichen Geschmack." Erklärte Harry peinlich berührt und schaute Draco entschuldigend an.
"Nein, Harry. Du kannst so etwas nicht mehr trinken." Gestand Tom Riddle und setzte sich neben den Gryffindor auf die Lehne. "Aber warum? Es ist mein Lieblingsgetränk." "Nicht mehr. Denn... denn du bist kein Mensch mehr." Fuhr Tom fort und nahm vorsorglich den Jungen in den Arm. "Wie meint ihr das?" "Harry James Potter, du bist seit letzter Nacht ein gebissener Vampir."
