Zum Inhalt der Seite

Katze

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hiyoko

Hiyoko packte alles ein. "Was hast du denn vor?" Ajumi spielte mit einem Glücksbringer. Hiyokos Zimmer war bis unter die Decke mit Zauberutensilien vollgestopft. Ihr ganzes Taschengeld brachte sie in irgendwelchen obskuren Zauberläden durch. "Ich will einen Zauberspruch ausprobieren." "Mit dem Zeug? Was ist das?" Sie hielt ein Glas mit unidentifizierbarem Inhalt hoch welches sie in einem der Regale an der Wand gefunden hatte. "Getrocknete Froschaugen." " Du mußt es ja wissen." Ajumi holte ein Schulbuch aus ihrer Tasche und las darin. Sie hielt nicht viel von Hiyokos Hobby. Zauberei so etwas gab es nicht. Hiyoko stopfte immer noch irgend einen Zauberkram in die Rucksäcke bis sie zum Bersten gefüllt waren. "Bleibt nicht zu lang weg" sagte Hiyokos Mutter, obwohl sie wußte das die beiden wahrscheinlich wieder die ganze Nacht wegbleiben würden. In der kleinen Stadt wahren nur noch wenige Leute unterwegs und es wurde bereits dunkel. Der Mond ging auf, voll und leuchtend stand er am Himmel. Der Wald wurde immer dichter und unheimlicher. Ein heller Schein führte sie auf eine Lichtung. Große Steine lagen herum und bildeten einen natürlichen Steinkreis. Hier ist es genau richtig! Sie gab Ajumi eine Packung mit Waschpulver. Was soll ich damit. Streu das Pulver in einen Kreis aus. Warum? Das ist so, bei Beschwörungen braucht man so was. Hiyoko stellte einen Topf auf und begann die Zutaten auszupacken, während Ajumi Holz sammelte und aufstapelte. Dann zündeten sie das Feuer an. Hiyoko sprach geheimnisvolle Beschwörungsformeln und tat nach und nach die Zutaten in den Topf. "Das stinkt aber gewaltig." "So ist das eben, nur wenn es so riecht ist es ein guter Zaubertrank." "Wenn du mich fragst, du spinnst, ich gehe jetzt." Kaum hatte sie den Kreis verlassen, kam plötzlich ein riesiger Wolf aus dem Wald. Sein Fell hatte eine seltsame Färbung, überall helle und dunkle Flecken. Er schüttelte den Kopf. "Dilletanten, was glaubt ihr das ihr hier macht. Einen Sonderkochkurs für Geisteskranke oder eine Waldbodenwäsche." Er lief auf sie zu. Hiyoko rannte davon, noch ehe sie die andere Seite der Lichtung erreichte, hatte der Wolf, in einem kurzen Sprint um den Kreis herum, sie schon eingeholt. "Wißt ihr überhaupt wozu der Kreis notwendig ist, das ist keine sinnlose Verzierung." "Wozu denn?" "Um euch zu schützen, vor mir! Was wolltet ihr eigentlich damit erreichen?" Ihre Freundin kam von hinten und schlug mit einem Ast auf den Wolf ein. Er jaulte auf und drehte sich sofort um. Sie erstarrte "wer oder was bist du?" "Nur ein Aushilfsdämon dritter Klasse, und ihr seit wahrscheinlich Möchtegern Hexen, Leckeres "Abendessen"." Sie rief "komm nicht näher" und schlug mit dem Ast um sich. Es kam Wind auf, die Wolken zogen sich zusammen und die Steine leuchteten im Elmsfeuer.

Kraft des Waldes mir gegeben verwandelt Sie ins nächste Leben.

Sie fing an zu glühen, verwandelte sich in pures Licht das zu einer Kugel schrumpfte dann eine neue Form annahm. Sie war eine Katze!

"Und nun zu dir, was wolltest du mit diesem Schwachsinn erreichen." Der Wolf sah Hiyoko grimmig an. "Ich wollte nur Zaubern lernen." Der Wolf schüttelte den Kopf. "Also eine die unbedingt zaubern lernen will. Ihr solltet wissen das es nicht ungefährlich ist mit unbekannten, uralten Kräften zu spielen. Ich habe schon viele die so vermessen waren bestraft."

Hiyoko kauerte verängstigt inmitten des Kreises. "Bitte friß mich nicht!" Der Wolf setzte sich hin und kraulte sich gelangweit mit der Hinterpfote.

"Also fangen wir noch mal von vorne an. Du willst Zaubern können. Wenn du mir deine Seele verkaufst, werde ich dir die Macht dazu geben." Hiyoko war starr vor Angst. "Du wirst mich dann doch sowieso fressen. Wieso soll ich dir dann erst meine Seele verkaufen?"

"Jemand der nachdenkt. Ich weiß ja wie ihr Menschen seid, na ja ich würde sie mir ja erst in 100 Jahren holen."

"Kannst du denn nicht auch was anderes verlangen?" Der Wolf legt den Kopf schief und schaute sie fragend an.

"Naja vielleicht etwas leckeres Menschenfleisch, würde dir aber auch nicht gefallen. Also machen wir das Geschäft oder soll ich dich gleich fressen." Ajumi, die sich jetzt langsam erholt und an ihren neuen Körper gewönnt hatte, sprang den Wolf an und verbiß sich in seinem Fell. Eine kleine Katze die einen zwei Meter großen Wolf angriff, hatte allerdings keine Chance. Dieser schüttelte sich kurz und sie flog in hohem Bogen in einen Busch. Hiyoko fragte sich wie sie dem Wolf nun entkommen konnte. In Geschichten konnte man den Teufel ja manchmal hereinlegen. Vielleicht war das bei Dämonen ja auch der Fall. "Wo soll ich denn unterschreiben?", fragte sie. "Ich bin ein Wolf wie soll ich da schreiben können. Du mußt nur zustimmen und ich erfülle dir deinen Wunsch." "Und wo ist der Haken an der Sache?" "Du solltest nicht zu großen Blödsinn anstellen, es gibt noch einige Dämonen die es nicht gerne sehen wenn auf der anderen Seite des Tores solche Kräfte verwendet werden. Ich kann dir nur die Möglichkeit geben diese Macht zu nutzen, wie du sie einsetzen kannst mußt du schon selbst herausfinden. Ajumi wird dir als Mittler für diese Macht dienen." Hiyoko stimmte nun zögernd zu.

Erneut erhob sich ein Sturm. Die Erde bebte. Es regnete und das Waschmittel schäumte auf und versickerte im Waldboden. Der Wolf wirkte noch bedrohlicher.

Uralter Wald höre mein Flehen gib ihr die Kraft die Wahrheit zu sehen.

Die Kraft die Welt zu formen und zu verstehen.

Hiyoko schnappte sich nun sofort ihr Zauberbuch und sprach einen Bannzauber. Doch den Wolf schien es nicht zu stören.

"Du hast mich betrogen! " sagte Hiyoko beleidigt," ich kann ja gar nicht Zaubern." Dem Wolfsdämon wurde es langsam zu viel. "Ich fress dich!" rief er und sprang auf sie zu. Doch bevor er sie ereichte prallte er von einer unsichtbaren Mauer ab. Ein Bannkreis dachte er überrascht, er hatte den schwachen aus Waschmittel doch bereits unschädlich gemacht. Hiyoko bekam davon nichts mehr mit, sie rannte nur noch um ihr Leben. Die kleine schwarze Katze rannte so schnell sie nur konnte ihr nach. Als sie langsamer wurde sprang die Katze auf Hiyoko`s Schulter. Bis zum Waldrand schaute sie sich nicht um. Doch der Wolf folgte ihr nicht.

Er sah sich die Lichtung an, überall lagen Gegenstände herum die hier nichts zu suchen hatten. Einen Augenblick und sie fingen an zu schweben und sortierten sich selbstständig wieder in die Rucksäcke. "Jetzt muß ich auch noch alles aufräumen."

Das sie die ihr verliehene Zauberkraft so schnell nutzen konnte. Zum Glück konnte sie die Sprüche aus dem Buch nicht richtig verwenden. Da wäre er in richtige Schwierigkeiten gekommen, ihm hatten sich schon die Haare gesträubt.

Egal wie der Vertrag nun aussah ihre Seele gehörte bereits ihm er mußte sie nicht unbedingt holen. Er spürte die Kraft welche sie ihm verlieh, und je mächtiger die kleine Hexe wurde um so mehr Macht würde auch er erhalten. Es wurde Zeit sich mal wieder auf der anderen Seite umzusehen, ihm war es schon langweilig geworden. Mit den Rucksäcken in der Schnauze verlies er die Lichtung.

Hiyoko indessen schleppte sich erschöpft nach Hause und schlief ein.
 

Der erste Tag

Als sie am nächsten Morgen erwachte dachte sie alles wäre nur ein Traum gewesen, doch als sie sich im Spiegel ansah merkte sie erschreckt das ihre Haare schlohweiß geworden waren. Zunächst dachte sie das sie es sich nur eingebildet hatte.

War dies gestern Nacht alles nur einTraum gewesen, oder Realität? War dies Bestandteil dieses Fluches, doch zunächst versuchte sie ob sie die weise Farbe ihrer Haare nicht durch Haarewaschen zu beseitigen konnte. Doch auch nach dem dritten Mal zeigte sich keine Veränderung. „Yoko-chan wäscht sich die Haare!“, hörte sie ihren kleinen Bruder rufen. „Hiyoko kommst du auch bitte runter!“, rief nun ihre Mutter. War dies alles nur ein Alptraum aus dem sie nicht erwachen konnte. Wie sollte es nun weitergehen. Wie sollte sie erklären was es mit ihren Haaren auf sich hatte, das dies durch den Fluch eines Wolfsdämonen passiert war.

Dann rannte die Treppe herunter. Ihr Vater war grade mit seinem Lieferwagen aus der Stadt zurückgekommen. Sie sollte wie immer beim Ausladen helfen. Ihre Eltern hatten einen kleinen Lebensmittelladen, den einzigen in der kleinen Stadt. Dies sicherte ihnen ein gutes Einkommen da die zumeist älteren Bewohner sich nicht die Mühe machen wollten in die nächste Stadt zum Einkaufen zu fahren. Viele von ihnen hatten gar nicht die Möglichkeit dazu. Außer einem Bäcker gab es keine weiteren Geschäfte hier.

Hiyoko ging nun die Treppe hinab. Ewig konnte sie sich nicht verstecken. Ihr Vater trug bereits Reissäcke in den Laden.

Dann schnappe sich auch sofort den ersten Karton den sie fand und brachte ihn ebenfalls an seinen Bestimmungsort. Selbst ihr kleiner Bruder half mit, und bekam wie immer eine Belohnung, diesmal eine Tüte Bonbons. Für Hiyoko war es das regelmäßige Taschengeld das sie sofort für Bücher und Zauberzubehör ausgab. Über ihre neue Haarfarbe verlor aber niemand ein Wort. War es nur eine Einbildung gewesen, jemand musste es doch bemerken. Der Spiegel zeigte allerdings immer noch weise Haare. Wenn das nur gestern real war hatte sie tatsächlich Zauberkräfte bekommen und war Ajumi immer noch eine Katze? Als sie ihre Mutter fragte wo Ajumi sei, schaute diese sie verwundert an. „Du weist doch wo sie ist. Ich habe sie heute Früh geweckt.“ „Sie ist in der Schule!“ rief Hiyoko aufgeregt. Ihre Mutter wunderte sich, “Du bist wohl gestern zu lange aufgeblieben. Ihr solltet nicht so spät allein in der Wald gehen. So etwas kann gefährlich sein.“ Sie ahnte nicht wie recht sie damit hatte, dachte Hiyoko. Dieser Wolf gestern war wirklich unheimlich. Ajumi war zumindest keine Katze mehr. Es währe ja ziemlich schwer zu erklären gewesen, das sie in eine Katze verwandelt wurde.

„Die Pizzas sind fertig, “sagte ihre Mutter und unterbrach Hiyokos Gedankengang. Wie immer wenn ihr Mann die Lieferungen holte, hatte sie etwas Tiefgefrorenes aufgetaut und zubereitet. Da nie genau feststand wann er mit der Lieferung eintraf und alles verstaut war, war es zu kompliziert etwas richtiges zu kochen. Die Tiefkühlpizzas mussten sowieso weg. Ein Zulieferer war auf die Idee gekommen zu testen ob man diese auch hier verkaufen könnte. Doch kaum jemand hier kaufte Tiefkühlgerichte, schon erst recht nicht irgendetwas was man nicht kannte. Noch dazu aus Europa.

Das war zu einer richtigen Tradition geworden. Alle ließen sich das Essen schmecken.

Nach dem Essen ging Hiyoko wieder in ihr Zimmer. Zuerst wollte sie mehr über den Wolfsdämonen herausfinden. Doch in keinem ihrer Bücher stand etwas über ihn. Als sie sich das nächste holen wollte konnte sie es nicht gleich erreichen. Es bewegte sich selbstständig und flog genau in ihre Hand. Sie war erstaunt, obwohl der Wolfsdämon ihr Zauberkräfte versprochen hatte, konnte sie es bis jetzt nicht glauben. Sie versuchte es noch mal und auch das nächste Buch landete direkt in ihrer Hand. Nun versuchte sie es schweben zu lassen. Das Buch bewegte sich genau so wie sie es wollte. Mit zwei Büchern war es allerdings so schwierig das sie die Konzentration verlor und beide Bücher auf dem Boden fielen.

Bis zu späten Nachmittag hatte sie es geschafft drei Bücher gleichzeitig schweben zu lassen. Jetzt erinnerte sie sich das sie ja ihre Sachen im Wald vergessen hatte. Sie waren ja beide gestern vor dem Wolf davongelaufen und hatten alle liegen lassen.

Schnell zog sie sich an und rannte schnell zu ihrer Freundin um mit ihr zu reden. Als sie bei ihr ankam sprang sie die Treppe hinauf und klopfte wie wild an die Tür. „Was willst denn du denn, und sag mal was du mit deinen Haaren angestellt hast. Die sind ja ganz weis“ „Es war gestern im Wald passiert, du weißt doch noch.“

„Das war doch bestimmt nur ein schlechter Scherz.“ Aber war es wirklich passiert, dachte Ajumi. Waren wir gestern wirklich gemeinsam auf dieser Lichtung? Ajumi hatte nicht mehr daran gedacht. Als sie heute früh aufgewacht war, hatte sie nur noch an die Schule gedacht. Nur noch daran wie sehr sich ihre Eltern wünschten das sie später studieren konnte und einen guten Job bekam.
 

Hiyoko wollte nun gleich in den Wald gehen und ihre Sachen zurückholen. Ihre Mutter würde morgen bestimmt den Topf vermissen, den sie sich „ausgeliehen“ hatte.
 

„Wir müssen ja noch unser Zeug holen, das wir gestern im Wald vergessen haben“, sagte Hiyoko.

„Wenn wir es nicht wieder holen bin ich geliefert.“ Ajumi willigte wiederstrebend ein. So machten sie sich auf den Weg in den Wald. Es war bereits später Nachmittag. Bei dem Gedanken an den Dunklen unheimlichen Wald, an den gestrigen Tag, fürchtete sich Ajumi. Bisher hatte sie nie Angst gehabt und auch nicht an Magie und Zauberei geglaubt. Wie ging es Hiyoko? Sie ging voraus und schien nicht die geringste Angst zu haben. Aber schließlich war es nicht ihr Weltbild das gestern ein paar tiefe Kratzer bekommen hatte. Tiefe Kratzer von Wolfskrallen! Das Sägewerk lag direkt vor ihnen danach kam nur noch der Wald. Würden sie überhaupt ihre Sachen wiederbekommen, besonders wenn dieses Untier noch dort war?
 

Hiyoko spielte inzwischen mit kleinen Kieselsteinen die sie schweben lies. Auch wenn sie Angst hatte, sie musste ihren Rucksack und die restlichen Sachen wiederfinden. Und zur Sicherheit hatte sie sich ein paar mächtige Bannsprüche aus ihren Zauberbüchern herausgeschrieben.
 

Die Verschwundene Lichtung

Der Weg war gut zu erkennen. Gestern war es viel dunkler gewesen. Denn noch war die Sonne nicht untergegangen. Ihre letzten Strahlen beleuchteten die Baumwipfel. Immer weiter ging es in den Wald hinein. Am Wegrand lagen Baumstämme aufgestapelt. „Nun dürfte es nicht mehr weit sein.“, sagte Hiyoko. Sie hätten die Lichtung schon längst erreicht haben müssen. Doch sie fanden die Lichtung nicht. Es schien ein vollkommen anderer Wald zu sein. Erschöpft setzten sie sich an den Wegrand. Ajumi wo könnte denn diese Lichtung sonst noch sein. Wenn wir die Töpfe nicht wiederfinden. Mach dir keine Sorgen wir finden sie schon. Doch wo war die Lichtung? Weit und breit nur Wald. Die Bäume standen in Reihen und waren viel kleiner als die, die sie gestern gesehen hatten. Was sollte das bedeuten? Vielleicht hatten sie es nur geträumt doch was war mit den Sachen passiert. Hatte sie jemand gefunden und mitgenommen. Wenn sie nicht bald wieder auftauchten würden sie eine Menge Ärger bekommen.

Langsam wurde es auch dunkel. Sie spürten die Dunkelheit direkt. Es war nicht wie gestern. Da war es viel unheimlicher aber eine solche Dunkelheit hatten sie nicht gespürt. Es war als währe sämtliches Leben aus dem Wald verschwunden. Hier und da war noch etwas helles. Ajumi hatte schon den ganzen Tag ein eigenartiges Gefühl gehabt. In der Stadt war es schlimmer als hier draußen.

Der Wald wurde insgesamt forstwirtschaftlich genutzt und war demzufolge in riesige Quadrate unterteilt. Nirgends waren hohe Bäume wie die welche um die Lichtung standen zu sehen. Die schnellwachsenden Kiefern wurden hauptsächlich zu Bauholz weiterverarbeitet oder in der Papierindustrie genutzt. Landwirtschaft wurde auf diesem trockene Boden kaum betrieben. Nur die Erlöse aus der Forstwirtschaft hatten zum Entstehen der Stadt beigetragen und waren das einzige das ihre Existenz rechtfertigte.

Langsam stieg der Weg an. Der triste Kiefernwald wurde hier von vereinzelt stehenden Bäumen anderer Arten aufgelockert. Direkt am Berg schien man dann mit der Forstwirtschaft aufgehört zu haben. Die Kiefern zeigten noch das alles hier früher Kiefernwald gewesen war. Am Berghang war das fällen der Bäume jedoch schwieriger, so hatte man sich darauf beschränkt nur vereinzelt Bäume zu fällen. Ihre zerfallenden Stümpfe legten davon Zeugnis ab. Es war billiger Holz aus anderen Ländern zu importieren, so hatte sie es in der Schule gelernt. Dies war einer der wenigen Augenblicke wo die Lehrerin von dem strikten Lehrplan abgewichen war.

Hier oben fühlte sie sich besser. Der Weg führte weiter auf eine Anhöhe. Dahinter erhob sich ein riesiger Berggipfel. Gestern hatten sie den gleichen Weg genommen und waren direkt auf der Lichtung angekommen. Von einer Steigung hatten sie nichts gemerkt. Doch heute waren sie schon viel länger gelaufen und zu guter letzt an einen halb verfallenen Schrein der auf der Anhöhe stand angekommen. Dahinter erhoben sich die Berge deren Spitzen selbst jetzt im Sommer noch der Schnee zierte. Gestern kurz bevor sie die Lichtung ereichten hatten sie diese nur aus der Ferne gesehen.
 

Der Schrein war den Waldgöttern geweiht. Eine Schnitzerei zeigte verschiede Tiere. Einen Hirsch in der Mitte ein Wildschwein und rechts einen Wolf. Darunter standen in der selben Reihenfolge die Schriftzeichen für Wald, Herr und Berg. Dies waren wohl die Tiergötter denen der Schrein gewidmet worden war. Unter dem Wolf fand sich noch ein Wort. Es war vor kurzen hineingeritzt worden. Dort stand Torwächter was auch immer das bedeuten sollte. Die Notdürftige Reparaturen sowie ein paar Opfergaben zeigten das immer noch jemand diese verehrte.

„Wir sollten zurückgehen die Lichtung finden wir heute nicht mehr“, sagte Ajumi.

Hiyoko erwiderte „ Ich bin mir sicher das wir die Lichtung auf diesem weg erreicht haben. Sie kann doch nicht verschwunden sein.“ Sie machten sich auf den Rückweg.

Der Weg lief schnurgrade auf die kleine Stadt zu, es waren bestimmt an die vier Kilometer schätzte Ajumi. Von der Anhöhe aus konnte man grade noch die Lichter erkennen und weiter im Süden die Silhouette der Berge. Der gesamte Wald lag in einem Tal welches sich im Westen öffnete. Immer noch war keine Spur der Lichtung zu sehen. Die riesigen Bäume welche am Rand der Lichtung standen müssten mindestens doppelt so hoch sein wie der Rest des Waldes. Der Rückweg war lang genug. Diesmal müsste sich Ajumi eine schöne Ausrede einfallen für ihre Eltern einfallen lassen.

Immer wieder schoben sich dunkle Wolken vor den Mond und es wurde so finster, das sie eine Pause einlegen mussten. Als sie wieder dort vorbeikamen, wo sie die Lichtung zuerst vermutet hatten, kam plötzlich ein Hund aus dem Wald, er hatte zerzaustes Fell und erinnerte die beiden an den Wolf von gestern war aber bei weitem nicht so groß. Er hatte Hiyokos´s Rucksack im Maul.

Dies hieß aber nicht das dieses Tier nur ein kleines Schoßhündchen wahr. Selbst jetzt war er noch größer als die meisten Hunde. Hiyoko und Ajumi hatten bisher auch noch keinen größeren gesehen. Das gestern der Wolf und die Bäume noch größer waren hielten sie nun für eine Täuschung. Dieser setzte sich

Als sie näher kamen legte er ihn vorsichtig ab sah ihnen kurz in die Augen und verschwand im Wald. „Ajumi , das war doch der Wolf, was macht der den hier und warum ist er so klein?“ „Vielleicht ist er uns gefolgt, und wir haben uns gestern so gefürchtet das er viel größer erschien.“ Beide blieben kurze Zeit wie angewurzelt stehen. Doch dann überwanden sie ihre Furcht und suchten noch nach den restlichen Sachen bis es zu stockfinster war. Ich versuche uns einmal Licht zu machen. Sie murmelte verschiedene Zaubersprüche die sie in irgendeinen Buch gelesen oder in Filmen gesehen hatte aber keiner schien irgendeine Wirkung zu haben. Damit wäre es geklärt du hast keine Zauberkräfte und das gestern im Wald haben wir uns nur eingebildet. Es ist ja nicht so das du dir einfach etwas wünschen kannst und es passiert. So etwas wie Zauberei gibt es nicht. Vielleicht hast du recht es geht nicht ohne ein Zauberbuch. Ich kann bestimmt nicht einfach Licht sagen und es wird hell. Plötzlich erschienen überall kleine Lichter die, den Weg wie eine Weihnachtsdekoration schmückten. Hiyoko drehte sich um aber sie sah nur Ajumi´s Rucksack und eine schwarze Katze.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück