Zum Inhalt der Seite

Liebe mit Hindernissen!

DM/HP Story
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Bin ich dir denn nichts mehr wert?

Kapitel 12
 

Bin ich dir denn nichts mehr wert?
 

~*~*~
 

Mit dir zusammen zu sein,

Da vergehen die Stunden wie im Flug.

...

Aber ohne dich,

Bedeutet für mich jede Sekunde eine einsame Ewigkeit!
 

~*~*~
 

Einige Minuten später war Harry im Gryffindor-Gemeinschaftsraum und ließ sich schwerfällig in einen der beiden Ohrensessel am Kamin plumpsen.

Trübsinnig seufzte er, nahm die Brille von seiner Nase und strich sich über die Augen.

Dabei seufzte er nachdenklich

’Was hab ich bloß getan? Ich wollte ihm nicht weh tun, aber besser so, als wenn er wegen mir durch Voldemort stirbt! ... Blaise Worte haben mir zu denken gegeben!’

Traurig starrte er in den Kamin.

Auf einmal tippte ihm Jemand auf die Schulter. Erschrocken zuckte Harry zusammen und drehte sich um.

Ein Junge mit schwarzem, leichtgelocktem, kurzem Haar stand hinter ihm und lächelte ihm entgegen.

“Hey, was gibt es Neville?“ Gezwungenermaßen lächelte Harry zurück.

Neville schwang beide Beine über die Rücklehne des Sofas, das direkt neben dem Ohrensessel stand und gesellte sich zu ihm.

“Eigentlich nichts, ich wollte nur fragen, ob du dir das schon mit der DA überlegt hast! ?“

Stimmt ja, das hatte er ganz vergessen.

Harry fuhr sich mit der rechten Hand dusch sein Haar, was danach noch unmöglicher aussah, als sonst.

“Jah, ich hab’s mir schon überlegt, aber so ganz sicher bin ich mir nicht!“ Er sah Nevilles trauriges und enttäuschtes Gesicht.

“Hmmm... Na gut, dann lassen wir sie wieder auferstehen!“

Die beiden jungen Männer grinsten sich an.

“Cool, danke Harry!“ Neville stand voller Tatendrang und freudig motiviert auf.

Harry grinste ein wenig, angesichts dieser Tatsache.

“Kein Problem, aber könntest du vielleicht die ganzen Leute zusammen trommeln, die schon damals dabei waren und immer noch zur DA wollen?“

“Jah natürlich, kann ich machen! Verlass dich auf mich Harry!“

Danach verabschiedete Neville sich von Harry und verließ den Gemeinschaftsraum, um die Leute aus Hufflepuff und Ravenclaw, die letztes Schuljahr schon dabei waren, zusammen zu trommeln und ihnen diese Neuigkeit zu offenbarem.

Die Gryffindors wollte er erst später fragen.

Nachdem Neville gegangen war, legte Harry sich im Ohrensessel zurück und sein Lächeln verschwand.
 

Harry blieb noch einige Zeit im Sessel sitzen und dachte so lange nach, bis er Kopfschmerzen davon bekam.

Müde erhob er sich und schlürfte die Stufen zum Jungenschlafsaal hinauf. Er packte den Knauf und betrat den Raum. Harry blieb an der Türe stehen.

Entsetzt starrte er auf das Szenario, was sich vor ihm abspielte. Beide Personen, die soeben auf frischer Tat ertappt worden sind, verharrten in ihren Bewegungen und starrten ebenfalls entsetzt und noch dazu erschrocken zur Türe.

“Ahrgs! Verdammt, kannst du nicht abschließen?“ Nachdem Harry aus seiner Starre erwacht war, hielt er sich die Hände vor die Augen. “Hermine, es wäre sehr freundlich von dir, wenn du dich bedecken würdest! Danke!“

Hermine quiekte und zog die Decke über ihre Weiblichkeit.

“Bei Merlin noch mal! Harry; kannst du nicht anklopfen?“ Rief Ron wütend, aber dennoch peinlich berührt.

“Wozu? Es ist gerade mal gegen Mittag und ich habe hier keinen erwartet! Und ganz bestimmt nicht euch beide und was ihr hier treibt!“ Dieser Satz traf wortwörtlich und im wahrsten Sinne des Wortes vollkommen zu.

Harry linste zwischen seine Finger hindurch.

“Ihr habt ja auch nichts besseres zu tun, was?“ Harry grinste. “Bringst du ihm so Arithmantik bei Hermine? – Man ziehe die Klamotten Minus, alle Geschlechtsteile Plus und multipliziert sie mit drei?“

Der Schwarzhaarige musste sich das Lachen echt verkneifen, wo hingegen ihn seine Freunde verlegen und wütend zugleich beäugten.
 

Irgendwie wirkte Harry zu fröhlich! Doch keinen der beiden fiel dies allzu sehr auf.
 

~*~*~
 

Draco stand auf, klopfte den Staub von seinen Sachen und zupfte sein Hemd wieder zurecht. Lässig strich er seine Haare zurück und fixierte die Person, die schwer atmend auf dem Boden lag.

“Ich hoffe das wird dir eine Lehre sein! Ich habe dir schon einmal gesagt, du sollst Harry in Ruhe lassen und wenn du das nicht tun kannst, dann musst du die Konsequenzen dafür tragen!“ Der Blonde trat noch einmal gegen den Leib des Jungen, bevor er sich abwand.

Von der Person auf dem Boden kam nur ein gequältest Stöhnen. “Draco, warte!“ Der Junge sprach leise, aber dennoch so laut, das Draco ihn verstand.

“Was ist? Ich bin fertig mit dir!“ Draco drehte sich halb um und schaute angewidert auf die Person, die er einst seinen besten Freund bezeichnete.
 

Blaise stützte beide Hände an dem Steinboden ab und versuchte sich wieder aufzurappeln.

Doch vergeblich.

Er sank wieder geschwächt auf die Erde und spuckte Blut. Draco hatte alle Arbeit geleistet.

“Pass gut auf dich auf!“

Draco hob überrascht fragend eine Augenbraue.

“Wieso sollte ich auf mich aufpassen? Solltest du nicht derjenige sein, der aufpassen sollte was er tut?“ Doch Blaise konnte ihm nicht mehr antworten. Er war ohnmächtig geworden.

Draco wollte sich gerade abwenden und gehen, aber irgendwie brachte er es nicht fertig Blaise einfach dort liegen zu lassen.

Kurzerhand zauberte er eine Trage herbei und bugsierte Blaise samt der Trage mit einem Schwebezauber in den Krankenflügel.
 

Als Madam Pomfrey die schweren Verletzungen von Blaise sah, musterte sie Draco scharf, doch dieser tat unwissend.

Aber Poppy wäre keine Krankenschwester, wenn sie nicht eins und eins zusammen zählen würde.
 

Ohne weitere Fragen zu stellen, verwies sie Draco unwirsch aus ihrem Territorium um sich dann voll und ganz Blaise’ Verletzungen hinzugeben.

Poppy schüttelte ungläubig den Kopf. “Wie kann man bloß mit solch einer Brutalität vorgehen? Er wird seinem Vater immer ähnlicher!“ Murmelte sie, während sie Blaise Kopf mit einem Verband umwickelte und sich um seinen ausgerenkten Kiefer kümmerte.
 

~*~*~
 

Neville war schon eine Weile unterwegs und gerade auf dem Weg nach Hufflepuff, als er Seamus begegnete.

“Hey Seamus, gut das ich dich treffe! Dann kann ich dir es ja gleich sagen.“

“Hm? Was denn?“ Seamus blieb stehen und musterte Neville neugierig.

“Ich habe vorhin mit Harry geredet und wir sind zu dem Entschluss gekommen, das wir die DA wieder auferstehen lassen! Was hältst du davon? Lust wieder mit beizutreten?“

Seamus grinste. “Klar hab ich Lust mitzumachen! Ist echt ne super Idee! ... Wann sollst denn anfangen?“

“Oh, gute Frage, das hab ich mit Harry ja noch gar nicht besprochen. Ich wollte erst mal alle Leute, die letztes Jahr dabei waren fragen, ob sie wieder eintreten wollen!“ Neville kratzte sich am Kopf und lugte verlegen auf den Boden.

“Ach, da musst du doch nicht gleich verlegen werden!“ Seamus lachte und klopfte Neville freundschaftlich auf die Schulter. “Sag mal, wäre das ein Problem, wenn ich meinen Freund frage, ob er auch mit machen will?!“

Neville schaute Seamus ungläubig an. “Bitte was? Du hast einen Freund? ... Ich... äh, ich – ich dachte du, du wärst... hetero!“ Der schwarzhaarige Junge brauchte einen Moment um sich zu fassen. “Oh man, das haut mich ja echt von den Socken! Wer ist denn der Glückliche, wenn ich fragen darf?“

Neville schien dies recht locker aufzufassen, das Seamus mit einem Jungen zusammen war.

“Ja darfst du, es ist Blaise Zabini!“

Nun landete Nevilles Kinn wirklich auf dem Boden. “Sag, dass das nicht wahr ist! Du bist echt mit einem Slytherin zusammen?“

“Klar warum nicht? Blaise ist nicht so wie die anderen Slytherins! Er ist liebenswert, zuvorkommend, weiß was ich will!“ Bei den letzten Paar Wörtern lief Seamus ein wenig rot an.

“Ah okay, red nicht weiter, ich kann’s mir schon denken! Behalt die Einzelheiten bitte für dich!“ Neville winkte mit der Hand ab und gluckste.
 

“Also, darf ich ihn fragen, ob er mitmachen will?“ Seamus hatte so einen Blick drauf, als wolle er nicht locker lassen, aber Neville zögerte ein wenig.

“Hmm, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist, einen Slytherin in die DA zu stecken! Da müsste ich erst mal mit Harry drüber sprechen!“

“Och komm, sei nicht so! Ich bürge dann für Blaise! Wenn er Mist baut, oder Schwierigkeiten macht, dann könnt ihr mich dafür verantwortlich machen!“
 

Der Ire hatte sich schon an Nevilles Hosenbein geklammert und zubbelte quengelnd daran herum. “Bitte, bitte, bitte... du kannst mir das doch nicht einfach abschlagen?“ Seamus starrte ihn mit einem bemitleidenswerten Blick an. Der Schwarzhaarige versuchte stur in eine andere Richtung zu schauen, denn Seamus hatte seinen allseits bekannten „Bettelblick“ aufgesetzt. Doch Neville schaffte es nicht standhaft zu bleiben und ergab sich unter dem Blick des Iren.

Vom Schicksal erschlagen stöhnte er.
 

“Na gut, meinetwegen! Bring ihn einfach mal mit, wenn er will!“

“Wuhuu, danke!“ Seamus rappelte sich wieder auf und machte einen Luftsprung, dann machte er einen Satz auf Neville zu und streckte beide Arme aus und schwang sie um den verblüfften Jungen. “Du bist echt ein guter Kumpel, ich könnte dich knutschen!“

Der eben umarmte lief ein wenig rot an. “Nee, nee, lass das mal besser, das ist dann wirklich nicht so eine gute Idee!“ Er schob den Iren flugs was von sich und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. “Mach das besser mit Zabini und nicht mit mir, okay?“

Seamus lachte. “Okay, schon gut, so meinte ich das ja auch nicht!“ Er knuffte Neville in die Seite.

“Ich muss dann auch jetzt mal weiter, sonst schaff ich das heute nicht mehr!“

Beide schlugen in die Hand des jeweils anderen ein, klopften sich freundschaftlich auf die Schulter und verabschiedeten sich.

“Okay, kein Problem, ich werd Blaise jetzt eh erst mal suchen gehen und ihm von der DA berichten! Dann bis später!“

“Jo, dann bis später! Wenn ich noch mal mit Harry gesprochen habe, sag ich dir auch Bescheid, wann das erste Treffen stattfindet. Demnach, man sieht sich!“

“Jepp, mach das! Tschau!“

Neville winkte Seamus noch mal zu, bevor die beiden in verschiedenen Richtungen weiter gingen.
 

~*~*~
 

Hermine und Ron waren derweil wieder sittlich angezogen und hockten zusammen auf Rons Bett, wobei Harry auf seinem eigenem mit angewinkelten Beinen saß und sie mit beiden Armen umschlossen hielt.

Harry dachte nach und starrte auf seine Füße.

“Hey, was ist dir denn über die Leber gelaufen?“ Ron ah ein wenig besorgt zu Harry hinüber, während er Hermine sanft über den Rücken streichelte.

Hermine fragte sich dies allerdings auch, denn Harry wirkte vorhin noch fröhlicher, als gerade jetzt.

“Hm?“ Harry schaut auf. “Was hast du gesagt?“

“Ich hab gefragt, ob dir was über die Leber gelaufen sei, weil du so nachdenklich wirkst!“

“Nein, nein, es ist nichts, ich bin nur was müde!“ Gähnend streckte sich Harry und lies sich mit dem Rücken ins Bett fallen.

Hermine und Ron schauten sich einen Moment seltsam an, aber sagten nichts darauf, sondern verabschiedeten sich von Harry um ihn einfach mal alleine zu lassen.

“Wir sind dann mal, Harry!“ Sagte Ron und stand auf.

“Jah okay!“ Wieder gähnte er, aber dieses mal nicht mit Absicht.

“Wir sehen uns später Harry!“ Hermine nahm Rons Hand und beide verließen den Schlafsaal.

Kaum waren beide aus dem Raum schloss Harry seine Augen und schlief sofort ein. Dieser Tag war einfach zu ereignisreich und anstrengend für ihn.
 

~*~*~
 

Seamus war immer noch auf dem Weg durchs Schloss und suchte nach Blaise.

Doch nirgendwo fand er ihn.

Er hatte schon überall nachgesehen.

In der Bibliothek, in der großen Halle, im Vertrauensschülerbad und am See, wo sie sich öfters mal trafen.

Auch im Slytheringemeinschaftsraum und in Blaise seinem Schlafsaal hatte der Gryffindor nachgeschaut. Die Slytherins waren nicht sehr erstaunt, das Seamus einfach in den Gemeinschaftsraum platzte... er war öfters dort und gehörte schon irgendwie mit zum Inventar und die Slytherins nahmen es einfach hin.

Der Ire hatte sogar ein paar Schüler, die ihm entgegen kamen gefragt, ob sie Blaise Zabini gesehen hätten, doch es kam immer die selbe Antwort: “Ja, heute morgen beim Frühstück das letzte mal.“

Seamus lies sich nach einiger Zeit erschöpft in einem Gang auf den Boden fallen, winkelte seine Beine an und umschlang sie mit seinen Armen. Trübsinnig lies er seinen Kopf auf die Knie sinken und seufzte.

“Wo ist er nur? Langsam mach ich mir echt sorgen! So spurlos verschwunden, war er bisher noch nie!“
 

Jemand kam an dem zusammengesunkenen Seamus vorbei.

Zunächst bemerkte er ihn nicht, da er im Schatten hockte, doch als die Person das Seufzten hörte, blieb sie stehen und drehte sich erstaunt um.

“Ach du bist es, Seamus! Hab dich eben nicht gesehen!“ Die Person ging in die Hocke. “Was machst du denn hier im dunkeln?“ Die Person entpuppte sich als Luna Lovegood. “Hat dich eine Rakettsmeermaus überfallen?“

Seamus schaute auf und direkt in Lunas hellblauen verträumten Augen. “Was soll das denn bitte sein? Gibt’s die überhaupt? !“

Luna kicherte. “Natürlich gibt’s die, die saugen dir deine Freude aus und machen dich lustlos.“

“Aha!“ War das einzige, was der Gryffindor herausbrachte. Anscheinend meinte Luna die Dementoren, aber besser sagte er nichts, das würde nur in eine endlose Diskussion ausarten.

Hingegen fragte er: “Was machst du denn so ganz allein hier, Loony?“

“Ich bin auf der suche, nach meinem Haustier, es ist mir weggeflogen. Aber ich könnte dich auch fragen, was du hier machst.“

“Ich bin ebenfalls auf der Suche. Zwar nicht nach meinem Haustier, aber dafür nach Blaise Zabini, hast du ihn vielleicht irgendwo gesehen?“

Luna überlegte. Sie wiegte ihren Kopf hin und her, dann schnipste sie mit den Fingern. “Ja, ich habe ihn gesehen, vorhin. Er sah nicht gut aus, er lag auf einer Trage und dieser eine andere blonde Slytherin,... wie heißt er noch gleich? Ich glaube Malfoy... hat ihn in den Krankenflügel transportiert.

Seamus riss entsetzt die Augen auf. “Bist du dir auch ganz sicher, das es Blaise war!“

“Jepp, so ziemlich!“

Der Ire sprang sofort auf und sprintete los. Vorher bedankte er sich bei Luna für die Info.
 

Kurz vor dem Krankenflügel blieb er stehen.

Er stützte seine Arme an seinen Knien ab und hechelte nach Luft. So einen Sprint hatte er lange nicht mehr gemacht.

Als er sich wieder einigermaßen erholt hatte, atmete er noch einmal kräftig Luft in die Lungen, bevor er an die Türe klopfte und eintrat.

Sofort kam Mdm. Pomfrey angewuselt und schaute den Gryffindor fragend an.

“Sind Sie krank, Mr. Finnigan? Sie sehen nämlich quieklebendig aus, zwar etwas außer Atem, aber nicht krank!“

“Nein, ich habe nichts. Ich habe von einer Freundin gehört, das Blaise Zabini auf der Krankenstation liegt, stimmt das?“ Seamus war ganz aufgebracht, das merkte auch Mdm. Pomfrey.

“Ja, er liegt hinten bei der Fensterseite im vierten Bett. Du kannst gerne zu ihm gehen, wenn du willst, aber er ist bisher noch nicht aufgewacht.“

Das lies sich Seamus nicht zweimal sagen und im Nu war er an Blaise’ Krankenbett.

“Oh Blaise, wer hat dir das angetan?“ Zärtlich strich er über den Verband an dessen Kopf. Langsam und leise bahnte sich eine Träne an Seamus’ Wange entlang.

“Hey nicht weinen, Dummerchen!“ Blaise öffnete schwermütig seine Augen und schaute seinen Freund liebevoll an.

Erschrocken zuckte Seamus Hand zurück. “Du bist wach?“

“Ja, wie soll man denn schlafen, bei diesem Lärm hier!?“ Der Slytherin streckte seine Hand aus und nahm die zurückgezuckte Hand, von dem Gryffindor in seine.

“Schön, das du hier bist!“ Blaise versuchte Seamus abermals liebevoll anzuschauen, doch es gelang ihm nicht, denn er beugte sich abrupt vornüber und wurde sofort von einem Hustenanfall geschüttelt.

Seamus schlang beide Arme um Blaise und wiegte ihn sanft hin und her, wie ein kleines Kind, was man zum Einschlafen bringen wollte.

“Wer hat der das bloß angetan?“ Nuschelte Seamus an Blaise’ Halsbeuge.

“Der Riesenkraken aus dem großen See!“ Meinte Blaise lediglich. “Ich wollte eine Runde schwimmen gehen und dabei habe ich den Kraken wohl bei seinem Mittagsschläfchen gestört.“

Seamus ließ kurz von Blaise ab und schaute ihn sauer an.

“Du willst mir nicht sagen, das du bei der Jahreszeit schwimmen warst?“

“Das habe ich aber!“

“Du bist doch gar nicht nass?!“ Er beäugte seinen Freund von oben bis unten.

Blaise schnipste seinen Freund gegen die Stirn.

“Na meinst du, Mdm. Pomfrey lässt mich in den nassen Klamotten? Die hat sie natürlich trockengezaubert, du Dummerchen.“

Seamus rieb sich wehmütig die Stirn. “Nenn mich nicht immer Dummerchen, ich bin nämlich nicht dumm.“ Böse schaute er ihn an.

“Okay bist du nicht, aber bitte nicht mehr traurig sein, mir zu liebe.“

Er schniefte noch einmal kurz und nickte bestätigend, bevor Blaise ihn in die Arme schloss und ihm beruhigend über den Kopf streichelte. Blaise Blick schweifte in die Ferne und es sah so aus, als würde er über etwas nachdenken.
 

~*~*~
 

Draco stand um einer Ecke in einem Gang, nahe am dem Portrait der fetten Dame.

Nervös ging er auf und ab und grübelte nach, wie er unbemerkt in den Gryffindor Gemeinschaftraum reinkommen konnte, ohne das ihn einer dabei sah. Er musste unbedingt mit Harry reden.

Woher er wusste, das Harry im Turm war, wusste er auch nicht ganz genau, doch er fühlte, das er dort sein musste.

Dann schnippte er mit seinen Fingern. “Genau, wieso bin ich bloß nicht früher darauf gekommen?“ Er legte die Hand an sein Kinn. “Doch, wie ging bloß noch mal der Spruch zu dem Tarnzauber?“

Nach einigen Momenten fiel es ihm wieder ein. “Ah... le charme me camoufle!“ Es war ein alter französischer Spruch, den Draco mal in einem der Bücher seines Vaters aufgeschnappt hatte. Er hatte gewusst, das er ihn irgendwann mal gebrauchen konnte.

Leicht überheblich grinste er. Es war eben doch gut, in der Bücherei seines Vaters rumzuschnüffeln.

Draco musste nur noch wissen, wie das Passwort lautete. Doch irgendwie glaubte er nicht, das die fette Dame ihn hereinlassen würde.

Er grummelte leise. Also, musste er warten, bis einer kam.
 

Wenig später hörte er Jemanden pfeifen. Immer noch getarnt durch den Zauber sah er sich um und Draco grinste siegessicher.

Neville, kam gerade eben die Stufen hochstolziert und schien recht zufrieden mit sich. Der Blonde fragte sich aber nicht wieso, er war einfach nur froh, Jemanden gefunden zu haben, hinter dem er in den Gemeinschaftsraum hineinschlüpfen konnte.
 

Neville stand schon vor dem Portrait und Draco musste sich beeilen schnell hinter ihm zu treten, aber so, das niemand ihn hörte.

“Das Passwort bitte!“ Sagte die fette Dame träge und genervt wie immer.

Der Gryffindor überlegte einen Moment.

Er hatte immer noch seine Schwierigkeiten damit, die Passwörter zu behalten, doch es fiel ihm wieder ein.

“Drowned Hope!“

Er grinste die fette Dame freundlich an, wofür er ein bestätigendes Nicken bekam und sich das Portrait zur Seite schwang.

Schnell stapfte er hinter Longbottom in den Gemeinschaftsraum rein und es klappte.

Keine Sekunde zu früh, klappte das Portrait auch schon wieder zu.
 

Da Draco Harry nicht im Gemeinschaftsraum sehen konnte, vermutete er, das er höchstwahrscheinlich im Schlafsaal sein musste.

Draco stand einen Moment unschlüssig an der Treppe, die zu den Jungenschlafsälen führen sollte. Er wollte unbedingt mit Harry reden, aber er war sich ungewiss, was er ihm erzählen sollte.

Er schüttelte seinen Kopf und schlich kurz entschlossen leise die Stufen hinauf, denn im Gemeinschaftsraum war heute nicht so viel los und er musste besonders leise und vorsichtig sein, das ihn niemand bemerkte.

Auch wenn er unsichtbar war, sollte er nicht leichtsinnig sein. Er war schließlich auf feindlichem Territorium.
 

Als er oben angelangt kam, öffnete er die Türe zu dem Schlafsaal der Sechstklässler. Behutsam schaute er in dem Raum, doch keiner schien da zu sein.

Fragend hob er eine Augenbraue. ’Ob Harry wirklich hier oben ist?’

Draco bezweifelte schon fast sein Gefühl, doch bevor er wieder ging, wollte er sich richtig vergewissern, ob Harry hier war.

Leise betrat er den Raum und schaute sich um.

Als er die Lage für ungefährlich erklärte, nahm er den Tarnzauber von sich.
 

Argwöhnisch betrachte er die roten Vorhänge der Betten. Ein Glück, das er in Slytherin war, diese roten Farbtöne taten doch in den Augen weh!

Widerwillig schüttelte er den Kopf und wollte wieder dem nachgehen, wofür er auch hier war.

Draco trat noch ein paar Schritte in den Raum und sah von einem Bett zum anderen. Im letzten Bett rechts hinten in der Ecke sah er Jemanden liegen und sein Herz klopfte ein paar Takte schneller.

Leise ging er zu dem Bett und starrte auf die Person die dort regungslos lag und allen Anschein nach schlief, denn das bezeugte das regelmäßige Atmen.

Vorsichtig setzte der Slytherin sich auf die Kante des Bettes und starrte Harry bekümmert an. Zärtlich strich er ihm über die Wange und lächelte traurig. Harry regte sich kurz im Schlaf und kratzte sich an der Wange. Draco schmunzelte.
 

Er drehte sich kurz zur Türe um und horchte, ob sich wer dem Schlafsaal näherte, doch dies war nicht der Fall.

Nichtsdestoweniger, verriegelte er vorsorglich die Türe, denn sicher ist sicher.

Dann widmete er sich wieder Harry.

Doch erschrocken musste er feststellen, das Harry aufrecht im Bett saß, ohne das er bemerkt hatte, das dieser aufgewacht war; und ihn aus großen Augen alarmiert anschaute.

“Was willst du hier? Und wie kommst du hier rein? Ich habe dir das Passwort zu unserem Gemeinschaftsraum nie gegeben!“

“Es tut nichts zur Sache, woher ich das Passwort zum Gryffindorturm kenne!“ Trotzig schaute er zu Harry. “Wieso hast du mit mir Schluss gemacht? Bin ich dir denn nichts mehr wert?“ Er streckte seine Hand aus und wollte Harry an der Wange berühren, aber dieser drehte seinen Kopf zur Seite und gewehrte ihm nicht dieses Tun. “Fass mich nicht an!“ Zischte er schärfer als beabsichtigt.

“Das beantwortet noch lange nicht meine Frage!“

“Soll es auch nicht! Geh... oder...“

Der Slytherin hob skeptisch eine Augenbraue. “Oder was? Willst du mich bei deinem ach-so-geliebten Dumbledore verpetzen, das ich in euer Haus eingebrochen bin?“

So schnell konnte Draco gar nicht gucken, wie Harry den Zauberstab von seinem Nachtschrank genommen und Draco vor die Nase gehalten hatte.

“Geh, oder ich hetz dir nen Fluch auf den Hals!“

Dies versetzte Draco einen großen Stich und das sah Harry auch. Im nachhinein tat es ihm leid, doch er wollte Draco nur schützen, und das konnte er nur, wenn er ihn von sich stieß und ihm lehrte ihn wieder zu hassen. Anmerken, das es ihm leid tat, lies er sich es aber nicht.

Wortlos stand Draco von dem Bett auf, strafte Harry noch mit einem Vorwurfsvollen Blick und ging zur Tür ohne ein weiteres Wort zu sagen.

Kurz vor der Türe, sprach er den Entrieglungszauber und drehte sich noch einmal um.

Harry wollte nicht glauben was er dort sah. An Dracos Wange bahnte sich eine kleine einzelne Träne ihren Weg.

Der Slytherin richtete seinen Zauberstab auf sich selber und sprach einen Spruch den Harry nicht kannte, daraufhin war er verschwunden.

Der Schwarzhaarige sah, wie die Türe von unsichtbarer Hand auf und wieder zuging.
 

Dann war es still in dem Raum.
 

Ein paar Minuten horchte er, ob Draco auch bestimmt nicht mehr anwesend ist. Als er sich dann wirklich sicher war, das er weg war, vergrub er sein Gesicht in seine Hände und fing bitterlich an zu weinen.
 


 

~To be continued ~
 

__________________________________________________________
 

Hoffe es hat euch gefallen und dieses mal hat es nicht so lange gedauert, wie bei dem letzten Kap! ^^"

Doch an den nächsten Kapiteln werde ich wohl wieder was länger hängen! -.-"
 

Ich mach nen Halbjahrespraktikum bei nem Rechtsanwalt und bin Abends erst spät zu hause. *sfz*

Abe rich verspreche euch, das ich mich dennoch beeilen werde! ^^b



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Neko-chan720
2006-12-03T11:54:06+00:00 03.12.2006 12:54
das ist sowas von traurig,
abba draco darf nciht aufgeben, irgendwann schafft er es und dann sind sie glücklich^^
Von: abgemeldet
2006-11-22T13:35:21+00:00 22.11.2006 14:35
oh nein, was für ein ende :( könnte da glatt auch heulen...
freu mich schon wenn es weitergeht !!!
echt ein tolles chap!! und das mit blaise und dray ist auch so eine sache....freundschaft...keine freundschaft...seltsam ^^ aber cih denke du wirst uns das noch offebaren ;)
bye bye
ethuil
Von: abgemeldet
2006-11-20T20:19:27+00:00 20.11.2006 21:19
So traurig!*sniff* Der arme Draco. Gut ich kann Harry verstehen, aber das hat er einfach nicht verdient!!! Vielleicht bringt die DA ja en bissl hoffnung in diese düstere Leere. Freue mich wenn's weitergeht!!!;-)))
Viel spaß und glück bei deinem praktikum. Und stress dich nicht zu sehr mit'm schreiben. Danke für die ens!
*knuddelz* piper
Von:  Sherry05
2006-11-20T18:18:26+00:00 20.11.2006 19:18
*heul* Draco tut mir total leid ...und Harry auch Q-Q

Harry wird hoffentlich noch vorher von Seamus Idee informiert, das wäre total gemein...vor allem bedenke man dass er ein "Jung-Todesser" ist.

Anyway ^^
Schreib bitte ganz schnell weiter

1000 Kisses
Sherry05
Von:  Najina1
2006-11-20T15:07:40+00:00 20.11.2006 16:07
der arme draco. hat immer noch keine ahnung warum harry mit ihm schluss gemacht hat und dann reagiert er auch noch so. aber damit hat harry wahrscheinlich erreicht was er wollte. nur dass ihm das selbst eigentlich nicht so gefallen wird. viel lieber wäre er mit dray zusammen. zum teil geb ich ja harry recht aber auf der anderen seite sollte dray bestimmen in welche gefahr er sich begibt. harry würde das auch wollen, wenn dray mit ihm aus diesem grund schluss machen würde.
wenn mrs. pomfrey wüsste wie unähnlich dray und sein vater sich sind würde sie sich ganz schön wundern. zwar war die art wie dray blaise zusammen geschlagen hat nicht unbedingt sanft aber so wie er mit harry umgeht entspricht so gar nicht dem verhalten von seinem vater.
blaise hat dray also gedeckt. ist da doch noch mehr freundschaft als es nach außen aussieht? wäre schön.
blaise soll bei der da mitmachen? ob das gut geht? ob harry das überhaupt zulässt. schließlich ist er nicht gerade befreundet mit blaise und hat schon einiges unangenehmes durch ihn erlebt - nicht schlussendlich auch seine trennung von dray. einfach wird das zumindestens nicht.
bis zum nächsten mal

najina
Von: abgemeldet
2006-11-20T13:20:27+00:00 20.11.2006 14:20
Danke,
jetzt muss ich auch heulen.

und war ja mal wieder klar, das du drowned hope nimmst... irgendwo her kenn ich doch das... hmmm *g


Zurück