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Fernes Ägypten ...

...naher Geliebter
von

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Flüchtiges Glück

Breori traf sich nun häufiger mit Hapuseneb, er war überrascht von der fröhlichen, fast schalkhaften Seite des Hohepriesters, die bei seinem öffentlichen Auftreten stets im Verborgenen blieb, nicht einmal erahnt werden konnte; dort war er ernst, aufmerksam und würdevoll, beinahe entrückt. Doch außerhalb seiner offiziellen Aufgaben wirkte er meist ausgelassen und zugänglich.
 

Eines Abends hatte sich Breori entschieden, noch während der letzten Sonnenstrahlen im Nil zu baden. Er liebte das Wasser schlicht und ergreifend!

Noch beseelt von dem Erlebnis, sich auf dem Fluß treiben zu lassen, watete er ans Ufer, die Tropfen perlten von seiner dunklen, muskulösen Haut und glitzerten im letzten Licht des Tages.

Als er zu seinem Kleiderbündel gehen wollte, blieb er irritiert stehen. Hapuseneb stand im Schatten der Bäume und sah ihm entgegen.

Wie hatte der Hohepriester ihn gefunden? Woher kannte er seine Lieblingsstelle inmitten der Ufervegetation?

Als er den Priester fast erreicht hatte, trat dieser auf ihn zu und hüllte ihn in das zum Abtrocknen bereitgelegte Leinentuch.

"Die Nächte sind kühl", sagte er. Breori warf ihm einen fragenden Blick zu und schlang sich das Leinen um die Lenden, noch immer funkelten vereinzelte Wasserperlen auf seiner Haut.

"Vielleicht hätte ich nicht hierher kommen sollen...", begann Hapuseneb unsicher. "Gibt es einen besonderen Grund dafür, mich hier aufzusuchen?", fragte Breori. Hapuseneb sah ihn mit unergründlichem Blick an, er schien unschlüssig zu sein, was für ihn äußerst ungewöhnlich war.

Schließlich schüttelte er leicht den Kopf. "Ich wollte..." "Werde ich für dich nie mehr als dein Hohepriester sein?", sagte er schließlich. Erstaunt sah Breori ihn an. ,Nie mehr?', was meinte er damit, könnte es sein, das, sein Herz begann plötzlich schneller zu schlagen ...

Hapuseneb sah ihn noch immer abwartend an. Breori trat zu ihm, so dass sie nur noch wenige Zentimeter voneinander trennten und blickte ihm direkt in die Augen, nie zuvor waren sie sich so nahe gewesen, wie in diesem Augenblick.

Zaghaft hob Hapuseneb die Hand und strich über Breoris Gesicht, dieser ergriff dessen Hand und küsste die Handfläche. Zögernd beugte sich Hapuseneb vor und berührte mit seinen Lippen Breoris Stirn, seine Wangen, seinen Mund. Breori umfasste Hapusenebs Gesicht und erwidertedessen Kuß, ehe er sich dem Hals und danach dem Oberkörper des Priesters zuwandte, um ihn mit Küssen zu bedecken...
 


 

Seit der Begegnung am Fluß waren einige Monate vergangen. Breoris Einsamkeit war verflogen und auch Hapuseneb wirkte weniger ernst und schweigsam.

Demnächst würde ein neues Bauprojekt beginnen: die Grabanlage für die momentane Herrschaftsfamilie, Hapuseneb berichtete Breori davon, als dieser ihn am späten Nachmittag besuchte.

Er zeigte ihm erste Entwürfe. "Was hältst du davon?" Breori nickte. "Ein gutes Konzept, auch die Gestaltung der verschiedenen Altare der Götter."

Er stand neben Habusenebs Schreibtisch über die Zeichnungen gebeugt und studierte eifrig die filigranen Linien des Architekten. Hapuseneb, der neben ihm stand, küsste unvermittelt Breoris Nacken, "wenn das so ist, können wir uns erstmal anderen Dingen widmen..." Breori drehte sich um und blickte in das vertraute, lächelnde Gesicht des Freundes, er zog ihn an sich und umarmte ihn, ehe er ihn zärtlich küsste.
 

Sie waren glücklich - beide - wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Bald darauf begannen die Bauarbeiten, so dass Hapuseneb Breori seltener sah, da dieser oben in den Bergen wohnte, während er selbst weiterhin die Pflichten des Hohepriesters wahrnahm.
 

Nach etlichen Monaten war das Projekt zur Zufriedenheit des Pharaos beendet worden; bis auf den Oberbaumeister und Breori erblickte keiner der Arbeiter seine Heimat je wieder, eine äußerst radikale Methode, die der Pharao als Schutz vor Plünderungen eingeführt hatte.
 

Hapuseneb erwartete ihn bereits, zur Begrüßung umarmte er ihn.

"Du hast mir gefehlt!", flüsterte er. "Ja, ich weiß, du mir auch", erwiderte Breori und küsste die Stirn Hapusenebs.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  sterekura
2004-11-04T23:10:32+00:00 05.11.2004 00:10
*esca recht geb*
Wirklich sehr romantisch...

Diese Szene im Wasser hat mich an ein sehr gutes Buch erinnert, dass ich immer wieder gerne lese *dir jetzt also ein Kompliment mache* Vielleicht kennst du es "Abby Lynn" (wenn du willst erzähl ich dir was über den inhalt)

Jedenfalls... Wie konntest du sie nur für so lange zeit trennen, wo sie doch so glücklich miteinander sind??? ;__;

Klasse gemacht, wie immer hab ich das Gefühl ^^
*knuffza*
Zilling
Von: abgemeldet
2004-06-12T08:06:32+00:00 12.06.2004 10:06
*reinwusel*
Wuhaa wie romantisch. ^^
*schwärm*
Du hast ja echt ein atemberaubendes Tempo drauf. *g*
Gefällt mir, das Kapital.

Knuddel
*rauswusel*
Von: abgemeldet
2004-06-09T21:14:29+00:00 09.06.2004 23:14
Also mir gefällt das Kapitel ^-^
Die FF is klasse, respekt!
*knuddl*
eiko


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