Hoffnungsvoller Weihnachtskalender
Der richtige Weg
In mir laut die bangen Fragen:
Habe ich mich verlaufen?
Bin ich noch auf dem richtigen Weg?
Ich halte inne, warte, lausche...
…und erhalte Antwort, ich weiß nicht woher:
Es ist IMMER der richtige Weg, ganz gleich wo du bist,
ganz gleich wie schwer oder leicht, wie hell oder dunkel,
es ist DEIN Weg.
Und du kannst ihn wählen, geradeaus,
links, rechts, oder umkehren.
Es bleibt dein Weg.
01.12.2023
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Kleine Geschenke
Auf einer Parkbank kitzelt eine glückliche Mutter ihr kicherndes Baby und dein Herz öffnet sich bei dem Anblick.
Ein Fremder auf der Straße lächelt dich unvermittelt an, als du ein Lächeln am dringendsten brauchst.
Der steingraue Winterhimmel über dir reißt unvermittelt auf und ein Sonnenstahl erreicht erst deine Augen und dann dein Herz.
Ein Freund denkt an dich und sendet wohltuende Worte.
Eine Tasse duftender Tee wärmt dich nach einem Spaziergang im Schnee.
Ein freundlicher Wind in deinem Rücken trägt dich, gerade als der Weg beginnt beschwerlich zu werden.
Kleine Geschenke, wenn wir bereit sind
zu sehen,
zu hören,
zu fühlen.
02.12.2023
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Flüchtige Momente
Während ich mich sorge, plane, grübele, versuche die Fäden meines Lebensgewebes fest in Händen zu behalten, vergeht ungenutzt ein Moment um
zu lachen
zu träumen
zu küssen
zu tanzen
zu feiern
zu schwelgen
zu spüren.
Jetzt ist die Zeit.
Die einzige Zeit.
03.12.23
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Licht
Selbst der Schein der kleinsten Kerze
vermag die Dunkelheit in Licht zu verwandeln,
bringt Wärme, wo vorher Grabeskälte herrschte,
schafft ein wenig Heimat in der Fremde
und sät ein kleines Samenkorn der Hoffnung in der Verzweiflung.
04.12.23
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Mein Beitrag
Die Welt brennt
und ich mit meinem bunten Spielzeugeimerchen
unternehme hilflose Löschversuche
laufe hin und her,
vor und zurück,
setze den gierigen Flammen
hie und da ein Pfützchen Wasser entgegen,
erkenne selbst meine Ohnmacht darin
und denke bereits daran aufzugeben.
Doch dann verstehe ich,
wenn DU dein Eimerchen nutzt
und er
und sie
und ihr
und wir
dann haben wir eine Chance.
(05.12.2023)
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Spaziergang im Schnee
Das wattige Weiß knarzt und meinen Stiefeln,
kleidet Straßen, Hausdächer, Baumwipfel,
fängt sich in meinen Locken.
Jubelnde Kinder auf Holzschlitten
gezogen von lachenden, rotwangigen Müttern.
Großstadtlärm und Hektik
angenehm gedämpft und ausgebremst
vom himmlischen tanzenden Flockengestöber.
Innehalten, durchatmen, genießen
und ein wenig wieder Kind werden.
06.12.2023
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Über Angst und Mut
Angst und Mut
sind nicht Gegner, sondern Verbündete.
Angst trifft immer als erstes ein, stellt bange Fragen:
Schaffe ich das?
Ist es gefährlich?
Sollte ich es gar nicht erst versuchen?
Doch dann kommt der Mut mit seinen Versicherungen:
Du kannst das!
Alles halb so schlimm!
Probiere es einfach aus!
Sie nehmen mich in ihre Mitte, nehmen mich bei der Hand,
bieten mir ihre Sichtweisen an, meinen es gut mit mir
Und begleiten mich durch mein ganzes Leben.
07.12.23
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Inneres Kind
Ständig in meiner Nähe.
der Schatten eines kleinen Mädchens.
Tanzende Löckchen, riesige dunkle Augen.
Manchmal rennt sie übermütig jubelnd voraus.
Gelegentlich schaut sie fragend zu mir auf.
Oft versteckt sie sich furchtsam hinter meinen Beinen.
Viel öfter müsste ich ihr sagen:
Hab´ keine Angst!
Ich kümmere mich um alles.
Ich jage die Monster davon.
Viel öfter müsste ich einfach ihre kleine Hand in meine nehmen.
08.12.23
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Durchhalten
Manches im Leben kommt als Geschenk,
manches gar mit hübscher Schleife darum,
manches ohne jeden Aufwand
und manches sogar genau im richtigen Moment.
Doch wieder anderes kommt allein als Ergebnis harter Arbeit.
Es ist mühsam, ärgerlich, langwierig, ermüdend, traurig, beängstigend.
Es verlangt dir alles ab und deine einzigen wahren Verbündeten?
Dein Wille und dein Glaube.
Jeden Tag aufs Neue, das Ziel in der Ferne, doch stets im Blick.
Versuchen,
scheitern,
anders versuchen,
anders scheitern,
neu anfangen,
kleine Fortschritte,
große Freude,
Stolpersteine auf dem Weg,
Pflaster aufs Knie,
Irrwege,
umkehren,
dazulernen
und immer
WEITERMACHEN!
09.12.2023
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Winterruhe
Die Speisekammer gut gefüllt
Das Heim geschmückt
Die Kerzen brennen
Der Duft des Eintopfs auf dem Herd
Das Wollzeug gegen kalte Füße
Zu zweit verschanzt in unserem Bau
Den Blick hinaus ins trübe Grau
Wartend auf den Frühling
10.12.23
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Nicht verzagen!
Auch wenn der Mut sinkt,
die Kraft schwindet,
das Ziel noch weit ist
und der Wind dir geradewegs ins Gesicht bläst
Nicht verzagen!
Auch wenn sie sagen, es sei unerreichbar,
sie dir Steine in den Weg rollen,
sie behaupten, du seist nicht stark genug
und dir ein Bein stellen
Nicht verzagen!
Denn das Unmögliche kann nur möglich werden,
wenn du nicht aufhörst daran zu glauben.
11.12.23
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Stille
Kein dröhnender Großstadtlärm
Kein belangloser Smalltalk
Kein plärrendes Technikspielzeug
Keine übermütige Musik
Kein mahnendes Telefon
Nur Stille
Mein erster Impuls, diese mit Geräusch zu erfüllen,
ganz gleich welches, Hauptsache laut
Stille
Sie macht Angst!
Doch ich halte es aus,
halte inne,
warte,
lausche
und begegne
mir selbst.
12.12.2023
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Unverwüstlich
Der Weg war meist steinig,
manchmal sehr gefährlich,
zeitweise fühlte ich mich allein,
Ich habe vertraut und mich getäuscht,
gefunden und wieder verloren,
geliebt und gelitten
Doch ich bin hier,
immer noch hier!
Von außen vielleicht vernarbt, verschrammt, ramponiert
Doch innen lacht das hoffnungsvolle Mädchen.
13.12.23
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Die Macht kleiner Schritte
Oft ändern nicht die großen Entscheidungen,
die hehren Ziele,
die revolutionären Gedanken das Leben.
Es sind die kleinen Schritte,
die minimalen Justierungen an winzigen Stellschräubchen,
die überschaubaren Anpassungen, die den Unterschied machen.
Also beginne,
übe
und feiere kleine, wundervolle Siege!
14.12.23
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Die Schönheit von kunterbunt
Die Sehnsucht allenthalben groß nach
definitiven Aussagen,
deutlichen Anweisungen,
einfachen Antworten auf schwierige Fragen,
klar definierten Feindbildern,
einer Welt in schwarz und weiß.
Doch sie ist komplex, knifflig, vielfältig und wunderschön, diese Welt,
wie sie erstrahlt, in allen Farben des Regenbogens.
Du musst zum Forschenden werden um zu verstehen,
darfst es dir nicht leicht machen,
musst Offenheit dir bewahren,
Wachheit,
Freundlichkeit,
Einfühlung,
Neugier,
Toleranz
und die Beweglichkeit des Denkens.
15.12.23
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Reflexion
Der Blick in den Spiegel
zeigt mir nur meine Oberfläche,
Will ich wissen
wie es darunter aussieht,
Blicke ich in die Augen der Menschen,
die mein Leben teilen.
16.12.23
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Genuss
Genuss
Er braucht den rechten Ort,
die rechte Zeit,
er braucht sich einlassen,
sich ihm ganz hingeben wollen.
Er braucht auch Begrenzung,
denn Überfluss, Übersättigung sind sein Tod.
Du öffnest deine Sinne,
siehst, hörst, riechst, schmeckst,
schwelgst.
Und am Höhepunkt
bleibt stets heiß in dir die Sehnsucht
nach dem nächsten Mal.
17.12.23
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Bilanz ziehen
Die Welt winterlich erstarrt
Ein weiteres Jahr neigt sich gen Ende
Und ich halte inne, blicke zurück:
Ein paar Mal auf´s Knie gefallen, gejammert,
wieder aufgerappelt, erst humpelnd,
dann wieder sicheren Schrittes dem Weg gefolgt
Neue Gedanken zugelassen,
frischen Impulsen vorsichtig und bedächtig gefolgt,
wachsam beobachtet und bewertet
Ängste erfahren,
kleine Niederlagen beklagt,
kleine Siege gefeiert
Fühler ausgestreckt,
neuen Menschen entgegen,
Freundschaft angeboten
Alte Felsen weiter mühsam vor mir her gerollt,
manchen dabei ein wenig kleiner werden lassen,
andere unverändert schwer, sperrig und lästig
Und die Bilanz?
Es war ein schweres Jahr
Es war ein lehrreiches Jahr
Es war ein gutes Jahr.
18.12.23
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Atmen
Atmen
Ein -
Ich lade das Außen in mich ein
Aus -
Ich lasse los, entsende mein Inneres in die Welt
Rhythmus meines Lebens
welcher mich zuzeiten sanft und gleichmäßig wiegt,
mir mal vor Schrecken stockt
mitunter schnaubend geht vor Zorn
sich beschleunigt in der Leidenschaft
lustig hüpft, wenn ich lache
flach und mühsam ist, wenn ich weine
Ein -
Der Beginn eines neuen Lebens
Aus -
Unser Abschied von dieser Welt
19.12.23
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Ich weiß, dass ich nichts weiß
Die Welt
alles auf, über und unter ihr,
gewaltig und komplex,
widersprüchlich und verwirrend,
beängstigend und überfordernd
beeindruckend und wundervoll.
Gelehrte und Kriegsherren,
Prediger und Großunternehmer,
Politiker und Autoren
Verbrecher und Philosophen
Sie alle glauben die Antworten zu haben,
die Geschicke der Welt zu lenken.
Doch die tröstende Wahrheit?
Ganz gleich wie ahnungslos, oder gebildet,
wie einfältig, oder klug,
niemand kennt alle Antworten,
niemand hält alle Fäden in der Hand.
Wir haben eine kurze Spanne Zeit auf dieser Welt
zu forschen und zu verstehen
und fügen doch stets nur einzelne Puzzleteile eines Bildes zusammen,
viel zu groß für den Einzelnen,
es in Gänze zu erkennen.
Und haben wir dies erst verstanden,
dann mahnt uns diese Erkenntnis
zu Demut und Güte.
20.12.23
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Wintersonnenwende
Am dunkelsten Tag,
eisiger Wind weht ums Haus,
drückt gegen die Scheiben,
lässt prasselnd kalte Tropfen daran zerschellen.
Da vernehme ich leise das Versprechen,
dass das Licht wiederkehren,
ein weiteres Jahr beginnen
und das Leben neu erwachen will.
21.12.23
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Den Mobbern von einst
An die Kinder von damals,
die Fingerzeiger,
die Tuschler,
die Hassbriefchen-Verfasser,
die Sprechchor-Rufer,
die „Aus-Dem-Hinterhalt-Angreifer“,
die „Alle-Gegen-Eine-Herdentiere“
die „An-Die-Klotür-Schreiber“,
die „Nicht-Mitspielen-Lasser“
die schmähenden Marktschreier
Ich bin´s,
ich habe überlebt.
Und ich vergebe euch.
22.12.23
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Gemeinschaft
Gemeinsam sind Wunder möglich,
die wir allein nicht vollbrächten.
Mensch begegnet Mensch,
ohne Maske und Kostüm.
Wir erkennen einander,
Unterschiede wandeln sich,
von der Gefahr
zur Stärke.
Dasselbe Ziel vor Augen,
nähern wir ihm uns lediglich
aus verschiedenen Richtungen.
Und ist es erreicht,
feiern wir.
23.12.23
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Fülle
Nimm einen großen Schluck direkt von der frischen Quelle
Labe dich am reich gedeckten Tisch
Mach´ dein Herz weit, um zu geben und zu empfangen
Öffne dein Haus und lass´ Freundschaft und Liebe einziehen
Denn heute schenkt das Leben uns reichlich.
24.12.23