Respekt
Nachdem Percy seine Zweifel geäußert hatte und es nun an Reyna war, eine endgültige Entscheidung zu treffen, kochte Nico innerlich vor Wut. Percy sah ihn nach wie vor skeptisch an und Nico hielt sich im Gegenzug nur mühsam davon ab, einige Skelettkrieger erscheinen zu lassen, die Percy zeigen würden, wie mächtig er war. Er war kein Kind mehr! Begriff Percy das nicht? Er war in den letzten zwölf Monaten so viel stärker geworden und er wollte, er musste das hier tun. Das spürte er deutlich.
Er gehörte nicht an Bord der Argo II. Unter den sieben auserkorenen Halbgöttern der Weissagung kam er sich fehl am Platz vor. Einzig sein Versprechen an Percy, die anderen zu den Toren des Todes zu führen, und Hazels besänftigende Präsenz hatten ihn bislang auf dem Schiff gehalten. Er war sich außerdem ziemlich sicher, dass der Großteil der Besatzung insgeheim erleichtern aufatmen würde, wenn er nicht mehr an Bord wäre.
Nun, Nico würde niemandem seine Anwesenheit aufzwingen. Außerdem glaubte er nicht, dass er Percys Gegenwart ständig ertragen könnte, ohne sich gegenüber Hazel zu verraten. Sie war äußerst feinfühlig, was seine Stimmungen anging. Er liebte seine Schwester, sie war die einzige Person, bei der er sich öffnen konnte, aber das mit Percy ging sie nichts an. Schlimm genug, dass Jason jetzt davon wusste. Aber das war nicht seine Entscheidung gewesen, sondern die von Cupido. Bei dem Gedanken an den Liebesgott knirschte Nico wütend mit den Zähnen.
Nein, er musste von diesem Schiff runter. Sein Blick glitt von Annabeth, die nachdenklich die Lippen schürzte, zu Percy, der besorgt die Stirn runzelte, als er Nicos wütendem Blick begegnete. Etwas in Nico zerbrach. War es denn zu viel verlangt, dass er wollte, dass Percy seine Stärke sah? Dass er ihn - wenn er ihm schon nicht vertraute - wenigstens respektierte? Offenbar schon.
