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Wunderkind

von

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Im Wasserreich

Die beiden Männer starren sich entsetzt an als sie realisieren, dass sie sich gegenseitig angegriffen haben. Ayumi hat im letzten Moment das Jutsu des Tausches angewendet und während der eine Gegner die spitze seines Dolches nun in einem Stück Holz stecken hat, hat der andere an diesem vorbei mit seinem Schwert dessen linken Unterbauch durchbohrt. Der Dieb spuckt Blut aus und fällt dann kraftlos zu Boden. Die junge Uchiha taucht blitzschnell hinter dem noch stehenden Mann auf. Seine Hände zittern als er sein Schwert geschockt fallen lässt. Kurzerhand springt sie nach oben und versetzt ihm einen Schlag in den Nacken welcher ihn ausknockt. Die Schwarzhaarige seufzt erleichtert. Wären das keine gewöhnlichen Männer, sondern Shinobi gewesen, wäre das sicher nicht so glimpflich ausgegangen.
 

Ihr Blick wandert von einem zum anderen und als sie feststellt, dass keiner mehr kampftauglich ist geht sie zu dem Lagerfeuer. Die Fische sind bereits etwas angekokelt da sie während des Kampfes ja niemand im Auge hatte, aber immerhin sind sie noch essbar. Hungrig nimmt sie sich zwei Fische am Stiel mit und als sie durch das Dunkel der Nacht wandert, beginnt sie diese hungrig zu verspeisen. Hätten sie sich lieber nicht mit ihr angelegt. Denkt sie sich schweigend und fragt sich zeitgleich ob Obito und Madara jetzt wohl stolz auf sie wären? Zumindest ein kleines bisschen? Na gut, man kann diesen Kampf natürlich nicht mit einem Kampf zwischen Shinobi vergleichen, aber doch konnte sie Techniken aus ihrem Training umsetzen. Das sie dort auch des Öfteren gegen Obito und Zetsu gemeinsam angetreten ist, kam ihr heute auf jeden Fall zu Gute. Auch wenn sie diese Umstände während des Trainings meist als etwas unfair empfand.
 

Zufrieden mit ihrer Leistung geht sie weiter bis sie einen Flusslauf erreicht, vor welchem sich ein paar Felsen auftürmen. Sie ärgert sich zwar immer noch etwas darüber, dass die Männer sie gefangen nehmen konnten, aber immerhin ist sie unbeschadet entkommen und das ist das Einzige was im Endeffekt wichtig ist. Ayumi betrachtet die Felsen nachdenklich und beschließt dann hier ihr Lager für die restliche Nacht aufzuschlagen. Die Schwarzhaarige setzt sich in den Schatten der Felsen und zieht ihre Knie dabei dicht an ihren Körper heran. Sie schlingt ihre Arme um ihre Beine und legt ihr Kinn dann auf ihren Knien ab. Die Nacht war bisher ja doch recht ereignisreich, daher lässt sie auch ihr Kurzschwert und ihre Beintasche an ihrem Körper. Sicher ist sicher.
 

Das Mädchen lauscht noch eine Weile dem Ruf einer Eule, ehe sie dann die Augen schließt und einschläft. Als die ersten Sonnenstrahlen das Blätterdach des Waldes durchbrechen, wacht Ayumi auf und streckt sich verschlafen //Autsch// jammert sie in Gedanken als sie ihren schmerzenden Nacken wahrnimmt. Damit hätte sie aber rechnen können, immerhin ist die Schlafposition die sie gestern wählte nicht gerade bequem. Murrend verlässt sie ihr Versteck und wäscht sich ihr Gesicht in dem Fluss. Das kalte Wasser hat zumindest den Effekt, dass sie sogleich hellwach ist. Sie trinkt ein paar Schluck und füllt sich dann ihre Flasche auf ehe sie weitergeht. Bis auf die Auseinandersetzung mit den Dieben ist ihre Reise bisher äußerst friedlich verlaufen. Und wenn es nach ihr geht kann das auch so bleiben. //Wie lange werde ich wohl noch brauchen?// fragt sie sich in Gedanken und wünscht sich dass Zetsu endlich wieder auftaucht. Bis es dazu kommt wird es aber wohl noch eine Weile dauern und sich dessen bewusst, rollt Ayumi genervt ihre Augen.
 

Etwa 5 Tage sind vergangen seit sich die Wege von der jungen Uchiha und ihrem Begleiter getrennt haben. Ab und an kam sie an kleinen Dörfern vorbei wo sie ihren Proviant wieder aufstocken konnte und sich mithilfe ihrer Karte auch wieder orientieren konnte ob sie denn überhaupt noch auf dem richtigen Weg ist. Inzwischen hat sie die dichte Waldlandschaft auch hinter sich gelassen und geht seit gestern über offene Felder und Wiesen. Sie genießt die wärmenden Sonnenstrahlen als sie abermals einen kleinen Ort erreicht. Wenn man es überhaupt so nennen kann da sie dort nur zwei Häuser vorfindet. Sie grüßt lächelnd einen älteren Herrn welcher auf einem Stuhl sitzt und Fischernetze zusammen flickt. Als sie näher kommt kann sie hinter den Häusern bereits das Meer sehen. Es besteht kein Zweifel daran, dass sie sich im Wasserreich befindet, kann also auch nicht mehr all zu weit von ihrem Ziel entfernt sein. Sie fragt den alten Mann nach dem Standort wo sie sich gerade befindet und ob es eine Möglichkeit gibt von hier zu den kleinen Inseln zu gelangen welche in der Nähe Kiri Gakure´s liegen.
 

Der Fremde erklärt, dass man nur per Boot die Inseln erreichen kann und dass sein Sohn eigentlich jeden Moment zurück kommen müsste. Dieser hatte nur den frisch gefangenen Fisch auf dem Marktplatz an deren Ufern verkauft. Ayumi ist froh, dass der Mann keine weiteren Fragen stellt und während sie auf die Rückkehr seines Sohnes warten, hilft sie ihm dabei das Fischernetz zu entwirren und verknotete Stellen zu lösen. Zu ihrer Erleichterung kann sie dann bald den Motor eines Bootes hören und kurz darauf legt an dem kleinen Steg dann selbes Boot an. Ein junger Mann springt auf den Steg und geht dann auf die beiden zu. Stirnrunzelnd betrachtet er das Mädchen und nach einem kurzen Gruß bittet ihn sein Vater darum, die Schwarzhaarige zu den kleinen Inseln zu bringen. Er betrachtet das Mädchen skeptisch, tut aber wie von ihm erbeten und sagt sie solle ihm zum Boot folgen. Immerhin wollte er wieder Zuhause sein bevor es dunkel ist.
 

Die junge Uchiha schaut ihn erleichtert an und springt dann nach ihm auf das kleine Boot. Der Fremde startet den Motor nachdem er das Boot losgebunden hat und schon fahren sie in die große Weite des Ozeans hinein. Ayumi, die ganz vorne sitzt schließt einen Moment die Augen und atmet die salzige Meeresluft ein. Noch nie zuvor hat sie das Meer gesehen. Sie kannte es nur aus Erzählungen. Mit funkelnden Augen blickt sie in die Wellen welche im Sonnenschein zu glitzern scheinen und ist von dem Anblick wie hypnotisiert. “Warum willst du zu den Inseln? Und warum ist ein kleines Mädchen wie du alleine unterwegs?“ stellt der Fremde dann skeptisch seine Frage und betrachtet sie dabei durchdringend. Die Schwarzhaarige dreht sich zu ihm um als sie dann antwortet “Meine Eltern und ich waren Wanderer. Sie wurden von Banditen getötet und meine Mutter flehte mich mit ihren letzten Worten an davon zu laufen und zu unserer Familie zu flüchten.“ traurig wendet sie den Blick dann ab und hofft, dass er ihr diese Geschichte abkauft.
 

“Und deine restliche Familie lebt auf einer der Inseln?“ fragt er dann vorsichtig und Ayumi nickt leicht “Ich weiß leider nicht auf welcher, das konnte Mutter mir nicht mehr sagen. Ich weiß nur, dass sich auf selber Insel ein Tempel befand. Da bin ich als Kind manchmal mit meiner Tante zum beten hin gegangen bevor wir dann Reisende wurden.“ erklärt sie dem jungen Mann damit ihre Situation und dieser blickt sie verständnisvoll an. “Dann weiß ich auf welche Insel du musst.“ sagt er mit einem sanften Lächeln auf den Lippen und das junge Mädchen strahlt daraufhin fröhlich. Sie kann ihre Freude kaum im Zaum halten und grinst breit. Der Mann ändert ein wenig den Kurs des Bootes und die junge Uchiha richtet ihren Blick wieder auf die Wellen vor ihnen. Sie fühlt sich ein bisschen schlecht weil sie ihn angelogen hat. Lügen wird in letzter Zeit irgendwie zur Gewohnheit. Aber wenn sie ihre Herkunft und den wahren Grund ihrer Reise geheim halten soll, muss sie sich ja irgendwas einfallen lassen damit niemand Verdacht schöpft.
 

Sie schippern noch eine Weile über das Meer als dann endlich der Umriss einer Insel zu erkennen ist. Zielstrebig steuert ihr Begleiter das Boot auf einen dort im Wasser liegenden Steg zu, stellt den Motor ab und kommt dann genau daneben zum Stehen. Ayumi kramt in ihrer Tasche, sie möchte sich gern erkenntlich zeigen und ihm zumindest ein bisschen Geld für die Überfahrt geben. Das wohl erahnend schüttelt er energisch den Kopf “Behalt dein Geld, Kind.“ meint er mit sanfter Stimme und Ayumi lächelt ihn freundlich an. Sie tritt vom Boot auf den Steg und bedankt sich bei dem Fremden. Gerade als sie los gehen will, richtet dieser das Wort an sie “Wenn du wieder aufs Festland zurück willst..ich fahre jeden Tag um die Mittagszeit alle kleinen Inseln ab und verkaufe die gefangenen Fische.“ bietet er ihr damit eine Rückfahrt an und das Mädchen nickt dankbar. Immerhin muss sie ja irgendwie wieder von hier weg kommen und schwimmen wird sie bestimmt nicht. Dafür ist die Strecke zum einen zu weit und zum anderen wimmelt es in der Tiefe des Ozeans bestimmt nur so von Haien. Bei dem Gedanken erschaudert sie schlagartig und winkt dem Fremden dann noch ein letztes Mal zu, ehe sie sich umdreht und dann den Steg entlang geht bis sie auf der Insel angekommen ist.
 

Sie kann hören wie der Motor gestartet wird und wie das Boot über die Wellen hinweg plätschert. Am Ufer angekommen geht sie ein Stück durch den Sand und betrachtet das Meer an dessen Horizont eine große, rot leuchtende Sonne dabei ist unterzugehen. Sie bestaunt den Anblick und wünscht sich so etwas öfters sehen zu können. Und dann am besten mit Obito, Madara und Zetsu zusammen. Die drei sind zu ihrer Familie geworden und in Momenten wie diesen vermisst sie, sie ganz besonders. Sie schluckt den sich formenden Kloß in ihrem Hals hinunter und ermahnt sich dazu stark zu sein. Als sie den Strand weiter entlang geht kommen steinige Klippen in ihr Sichtfeld. Eine erstaunliche Insel, dafür dass sie relativ klein ist zumindest. Noch bevor die Nacht die Umgebung in völlige Dunkelheit taucht kann sie zwischen den Felsen einen Eingang zu einer Höhle entdecken. Zumindest vermutet sie, dass es eine ist. Um dem auf den Grund zu gehen springt sie die steile Felswand hinauf bis sie bei dem kleinen Vorsprung angekommen ist. Und tatsächlich findet sie dort eine Höhle vor. Ayumi vergewissert sich erst, dass diese unbewohnt ist und geht dann hinein. Im Inneren angekommen lehnt sie ihr Kurzschwert an die felsige Wand und setzt sich dann auf den Boden. Mit an die Wand gelehntem Rücken und Kopf schließt sie dann die Augen und lauscht noch eine Weile dem Rauschen des Meeres ehe sie dann einschläft.
 

Die Nacht verlief ruhig ohne irgendwelche Störungen oder Albträume und so ist die junge Uchiha auch überaus ausgeruht als sie am nächsten Morgen von dem Geschrei der Möwen geweckt wird. Sie reibt sich die Augen und steht dann auf. Entschlossenen Schrittes verlässt sie die Höhle und macht sich dann auf die Suche nach dem Tempel. Sie kommt an ein paar Palmen vorbei welche sie neugierig betrachtet, sieht aber auch ein paar normale Bäume. Als die Sonne weiter den Himmel hinauf klettert, steigt damit auch die Temperatur und Ayumi kommt ganz schön ins Schwitzen. So tropisches Wetter ist sie gar nicht gewöhnt. Auch die Luftfeuchtigkeit ist hier ganz anders als auf dem Festland. Da bevorzugt sie dann ja doch die Wetterverhältnisse in Konoha Gakure. Auch wenn sie dort keinen Sonnenuntergang am Meer beobachten kann. Sie geht noch eine ganze Weile durch dichten Dschungel und erblickt dann zu ihrer Erleichterung endlich den gesuchten Tempel.
 

Wurde ja auch Zeit. Freudig tritt sie näher an den Tempel heran und schaut sich aufmerksam in der Umgebung um. Sie kann keine verdächtigen Bewegungen sehen oder hören also beschließt sie den Tempel zu betreten. Allerdings muss sie darauf achten wo sie ihre Beine hinsetzt da der Tempel schon halb verfallen und von dichtem Moos und Lianen verhüllt ist. Mit ihrem Kunai bahnt sie sich einen Weg ins Innere des Tempels und staunt nicht schlecht über die Größe des Raumes. Hier sieht alles unauffällig aus. Stirnrunzelnd sucht sie den Raum nach versteckten Türen oder dergleichen ab aber kann keine entdecken. //Na super.// denkt sie sich seufzend und lehnt sich dann gegen eine Statue als sie sich nachdenklich das Kinn hält. Zu ihrem Schreck klappt der Arm der Statue nach vorne, scheinbar ist Ayumi zu schwer und hat diese mit ihrem Gewicht wohl kaputt gemacht. Erstaunt beobachtet sie wie sich vor der Statue der Boden auftut und eine Wendeltreppe die nach unten führt zum Vorschein kommt. Scheinbar war der Arm der Statue ein Schalter welcher den Geheimgang öffnet. Sachen gibt’s.
 

Die Schwarzhaarige schluckt nervös und geht dann vorsichtig die Treppe nach unten. Unten angekommen sieht sie auf einer Art Altar eine Schriftrolle liegen. Das muss die sein die sie sucht. Glücklich nimmt sie die Schriftrolle an sich und öffnet diese sogleich. Aufgrund der Dunkelheit in diesem unterirdischen Versteck kann sie allerdings nicht all zu viel erkennen. Also geht sie die Treppe schnell wieder nach oben, auch weil sie nicht weiß wie lange der geheime Zugang geöffnet bleibt, ehe er sich wieder schließt. Oben angekommen betrachtet sie die Schriftrolle und muss feststellen, dass diese vollkommen leer ist. //Waaaas?! Soll das ein Scherz sein?!// meckert sie in Gedanken dann los und schnaubt verärgert. Der ganze Weg umsonst? Die junge Uchiha versteht die Welt nicht mehr, steckt die Schriftrolle aber erst einmal ein. Mit einem dumpfen Geräusch welches in dem leeren Tempel von Wand zu Wand hallt, schließt sich der Zugang zum Versteck der Schriftrolle und das ist auch der Moment in dem Ayumi bemerkt, dass sie nicht allein ist. “Wer ist da?“ stellt sie ihre Frage, unsicher ob sie die Antwort überhaupt wissen will. Mit viel Glück ist es einfach nur irgendein wildes Tier, welches hier im Dschungel Zuhause ist. Sie bekommt keine Antwort. Sie wägt ihre Möglichkeiten ab und blickt sich dabei angespannt in dem Tempel um. Vielleicht ist da ja auch gar niemand und sie bildet sich das gerade nur ein. Doch manchmal ist Flucht die beste Verteidigung und so wartet sie gar nicht erst darauf heraus zu finden wer sie hier entdeckt hat und stürmt dann auf den Ausgang des Tempels zu. Sie war schon immer ziemlich schnell und mit dem Adrenalin das gerade ausgeschüttet wird, ist sie noch schneller.
 

Die Schwarzhaarige hat den Ausgang schon fast erreicht als sie ein surrendes Geräusch hört. Gerade noch rechtzeitig dreht sie sich um und kann im letzten Moment einer Kette ausweichen an deren Ende sich eine scharfe Spitze befindet, die dann im Boden einschlägt und stecken bleibt. Das Mädchen weitet die Augen und folgt mit ihrem Blick dann der Kette bis zu deren Ende. //So viel zu einem wilden Tier.// stellt sie in Gedanken klar wie falsch sie mit dieser Hoffnung lag. Aus dem Schatten der Tempelsäulen treten drei Männer hervor. Sie tragen dunkle Umhänge, Atemmasken und zu allem Überfluss auch Stirnbänder mit dem Zeichen Kiri Gakure´s darauf. Na wunderbar. “Wir wissen, dass du die Schriftrolle gestohlen hast. Gib sie zurück oder es wird dir schlecht ergehen.“ fordert einer der Shinobi sie damit dann auf ihr Diebesgut wieder zurück zu geben. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen lässt er die Kette dann wieder zu sich zurück schnalzen und diese scheint dabei in seinem Arm zu verschwinden. Zumindest kann Ayumi nicht sehen worum es sich dabei genau handelt da dieser von dem Ärmel des Mantels versteckt wird. //Verdammt! Ich bin definitiv im Nachteil. Drei gegen mich. Was soll ich tun?// fragt sie sich als sich Schweißtropfen auf ihrer Stirn bilden. Es sieht immerhin nicht gut für sie aus wenn es zu einem Kampf kommen sollte. Andererseits kann sie ihnen auf keinen Fall die Schriftrolle überlassen. Sie schluckt nervös als sie zwischen den Männern hin und her schaut.



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